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Panorama-Rundweg Thunersee: Hängebrücken
Hängebrücken, Weltrekorde und Aussichten
Rund um den Thunersee erstreckt sich ein dichtes Netz von Wanderwegen. Mit dem Projekt Panorama-Rundweg Thunersee sollen diese Wege und die schönsten Aussichtspunkte miteinander verbunden werden: mit den längsten Hängebrücken der Welt.
Rund um den Thunersee sollen sechs neue Hängebrücken das Wanderwegnetz miteinander verbinden.
Tief unter dem Strättligsteg im Gwatt bahnt sich die Kander als reissender Fluss ihren Weg zum Thunersee. Das grün-braune Wasser tost und gurgelt. Es ist ein tolles Gefühl, von der Metallbrücke mit dem Gitterboden hinunter in die Kander und zu ihren Uferböschungen zu blicken. Dieser Blick von oben wird dem Wanderer auf dem Panorama-Rundweg Thunersee noch einige Male die Sprache verschlagen. Der Strättligsteg ist eines der Binde glieder des Panorama-Rundweges Thunersee. Peter Dütschler, Ideenvater und Vereinspräsident des Panorama-Rundwegs, hat den Strättligsteg als neue Querung in das Projekt aufgenommen. Eigentlich sollte der Weg auf der linken Seite des Thunersees von Einigen gegen Thun vorwiegend am Ufer entlang führen. «Aber der Steg verbindet noch einmal schöne Aussichtspunkte miteinander. Deshalb haben wir ihn offiziell in dieses Projekt einbezogen», so Dütschler. Neben dem Amt als Vereinspräsident ist Peter Dütschler gleichzeitig oberster Touristiker des Thunersees. Als Präsident von Thunersee Tourismus liegt ihm viel an touristischen Attraktionen. Bereits heute finden Feriengäste ein weitverzweigtes Wanderweg-Netz mit wunderbaren Aussichtspunkten. Die Wege führen dem Ufer entlang oder verlaufen in der Höhe. «Es gibt keinen eigentlichen Rundweg um den See. Mehrere Schluchten müssen überwunden werden – teilweise mit steilem Ab- und Aufstieg», erklärt Dütschler. Das soll sich nun ändern. Vor vier Jahren reifte der Plan, am Thunersee die vorhandenen Ressourcen sinnvoll zu nutzen und miteinander zu verknüpfen. Die Idee ist simpel: die bestehenden Wanderwege – das sind rund 95 Prozent des neuen Panorama-Rundweges – mit Brücken zu verbinden und zu einem Ganzen zusammenzufügen. «Bei den Brücken handelt es sich mit Ausnahme des Strättligsteges ausschliesslich um Hängebrücken. Und diese werden die längsten
Hängebrücken der Welt sein», freut sich Peter Dütschler. Über sieben Brücken soll der Weg führen, sechs davon müssen noch gebaut werden. «Dann können wir alle beim Wandern Peter Maffay singen», lacht Peter Dütschler.
Eine dieser geplanten Hängebrücken soll mit einer Länge von über 250 Metern über die Cholerenschlucht zwischen Thun und Heiligenschwendi führen. Die zweite Brücke wird über das so genannte Chelli bei Thun gebaut. Diese Brücke ist ungefähr 80 Meter lang. Die dritte Hängebrücke führt über den Riderbach bei Oberhofen. Sie gehört mit über 260 Metern zu den längsten. Mit 86 Metern über dem Boden ist hier ein toller Ausblick auf die Region Thunersee garantiert. Die längste Hängebrücke aber ist mit über 350 Metern Länge und einer Höhe von 165 Metern über Boden jene beim Guntenbach bei Sigriswil. Die Hängebrücke über den Chrutbach bei den Beatushöhlen misst 85 Meter in der Länge. Auf der linken Seeseite bei Leissigen ist schliesslich die letzte neue Hängebrücke vorgesehen. Sie überbrückt den Spissibach und misst immerhin stattliche 157 Meter, bei einer Höhe von 59 Meternüber Boden. Werden die Spaziergänger und Wanderer in so luftiger Höhe durch die Schwankungen der Brücken nicht seekrank? «Nein, die Brücken sind sehr stabil gebaut», erklärt Peter Dütschler. Da werde man kaum merken, dass man auf einer Hängebrücke sei. Ob er recht hat, wird sich zeigen: 2010 sollen die ersten beiden Brücken begehbar sein. Im Sommer 2010 jene in Leissigen und im Herbst des gleichen Jahres die längste Hängebrücke in Sigriswil. «Ich bin überzeugt, dass wir mit dem Panorama-Rundweg eine wirklich grosse Tourismus- und Wanderattraktion realisieren», freut sich Peter Dütschler. Es werden völlig neue Wanderperspektiven eröffnet, egal ob für Wanderer, Jogger, Nordic-Walker oder Familien, die spazieren gehen möchten. Und so ganz nebenbei wird mit dem Panorama-Rundweg auch ein verbindendes Angebot für die Tourismusorganisationen rund um den See geschaffen. «Eine echte Attraktion, die wir sehr gut vermarkten können. Denn durch die längsten Hängebrücken der Welt wird das Wanderweg-Netz zu etwas Einmaligem.»

Peter Dütschler mit Hündin Zora vor dem Strättligsteg, der siebten Brücke auf dem Panorama-Rundweg.
UNTERSTÜTZUNG ERWÜNSCHT
Der Verein Panorama-Rundweg wird ausschliesslich von Spenden und von freiwilligen Helfern getragen. Das Projekt kann entweder finanziell oder mit Freiwilligenarbeit unterstützt werden. Nähere Informationen zum Projekt sind erhältlich beim Verein Panorama-Rundweg Thunersee, Geschäftsstelle Sandra Zimmerli, Höheweg 22 in 3626 Hünibach, Telefon 033 243 05 75, oder im Internet unter www.brueckenweg.ch.
Text: Martin Hasler Bilder: zvg
