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natürlich

Osteoporose

Was bei Knochenschwund hilft

Titel

1 bis 2 Zeilen

Chiropraktik

Zusatztext

Damit der Körper wieder ins Lot kommt

Titel

1 bis 2 Zeilen

Zusatztext

Titel

1 bis 2 Zeilen

Zusatztext

Titel

1 bis 2 Zeilen

Zusatztext

Stille

Entzündungen

Die unterschätzte Gefahr

Rosen

Das müssen Sie jetzt tun, damit sie prächtig blühen

Kräutergarten

So können Sie Heilkräuter einfach selber ziehen

Gebeine

Was unsere Knochen alles leisten

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Schätzen Sie Ihre Knochen?

Liebe Leserin, lieber Leser

Samuel Krähenbühl

Haben Sie sich schon einmal bis auf die Knochen blamiert? Sass Ihnen der Schreck in den Knochen? Oder waren Sie gar schon mal so krank, dass Sie nur noch Haut und Knochen waren? Ja, unsere Knochen haben in den Sprichwörtern des Volksmundes einen schweren Stand. Wenn von Knochen die Rede ist, dann denkt man an Nacktheit, Krankheit oder gar Tod.

Kein Wunder: Denn unsere Knochen sind dasjenige Organ, das aufgrund seiner Härte und Beschaffenheit der Zersetzung am längsten trotzt. In katholischen Gebieten ist deshalb in den Beinhäusern bei den Kirchen oft folgender Spruch zu lesen: «Was ihr seid, das waren wir. Was wir sind, das werdet ihr.» Und auch bei lebenden Menschen ist es meist kein gutes Zeichen, wenn sich die Knochen allzu stark abzeichnen.

So gesehen sind die Knochen nicht per se unser liebstes Organ. Zu Unrecht. Denn die leblosen, gebleichten Knochen in den Beinhäusern haben in Tat und Wahrheit recht wenig zu tun mit den lebendigen Knochen, welche in uns stecken.

Denn Knochen sind viel mehr als ein blosses Traggerüst. Sie haben noch andere, für unseren Organismus enorm wichtige Funktionen. Im Artikel «Harte Schale, weicher Kern» wird aufgezeigt, was unsere Knochen sonst noch so alles leisten. Und das ist einiges.

Knochen sind sehr lebendig und werden ein Leben lang «umgebaut». Doch im Alter werden sie oft auch etwas spröde, neigen vermehrt zu Brüchen. Unter dem Titel «Wenn die Knochen plötzlich brechen» gehen wir der Frage nach, was wir gegen Osteoporose tun können.

Den vom Winter müden Knochen tut es gut, wenn sie im März mal wieder an die frische Luft dürfen. Was eignet sich da besser an als der eigene Garten? Und wer im Sommer schöne Rosen will, der muss sie jetzt schneiden und pflegen. Dazu mehr im Gartenbauartikel zur «Königin der Blumen». Und wer gar einen eigenen Kräutergarten anlegen möchte, der erhält Tipps und Tricks im Artikel «Ein Kräutergarten für Anfänger».

So, und nun hoffe ich, dass Sie nach der Lektüre dieser Ausgabe von «natürlich» Ihre «inneren Werte» vielleicht mit etwas anderen Augen betrachten.

CUNO AMIET 50 KUNSTKARTEN

Cuno Amiet ist einer der vielseitigsten, bedeutendsten Schweizer Künstler und gilt heute als Wegbereiter der Moderne in der Schweiz. Amiets charismatische Persönlichkeit war geerdet in Natur und Tradition, verbunden mit viel Mut für Veränderung und Offenheit für das Neue und Besondere. Seine Kunst verstand Amiet als präzise, symphonische Komposition der Farben. Er ist weit mehr als ein Darsteller der Farbwirkung. Seine Werke sind menschlich gefühlt und dichterisch empfunden. Lassen Sie sich beim Betrachten der repräsentativen Werkauswahl von Amiets Farbenwelt faszinieren.

Autor: FONDATION CUNO AMIET

50 Kunstkarten, 18,3 × 13 × 5,4 cm, Box ISBN 978 ­ 3 ­ 03922­154 ­7 CHF 39.–

Bestellung

Cuno Amiet (1868–1961) widmete sein ganzes Leben der Kunst und schuf ein beindruckendes Gesamtwerk bestehend aus Gemälden, Sgrafitis, Arbeiten auf Papier und Plastiken. Die charismatische Persönlichkeit erlebte einen grossen künstlerischen Erfolg, avancierte zur kulturellen Integrationsfigur und ab 1918 zum «peintre officiel» der Schweiz. In der Folge wurde die Oschwand, Arbeits- und Wohnort von Anna und Cuno Amiet, zum Treffpunkt internationalen Kunstszene.

Bitte senden Sie mir ___ Ex. « CUNO AMIET — 50 KUNSTKARTEN » zum Preis von je CHF 39.– (inkl. Versandkosten). ISBN 978-3-03922-154-7

Inhalt Service

GESUND SEIN

10 Gebeine

Was unsere Knochen alles leisten, was ihnen guttut und was schadet.

16 Kaffeegenuss

Bio, fair und nachhaltig – ein Schweizer mischt den Kaffeemarkt auf.

22 Sabine Hurni über… … Johanniskrautöl.

24 Leserberatung

Von schlaflosen Nächten und Bausteinen des Lebens.

GESUND WERDEN

28 Chiropraktik

Jetzt wird’s handgreiflich –und das tut gut.

32 Osteoporose

So lässt sich der Knochenschwund aufhalten und sogar reparieren.

36 Stille Entzündungen

Wieso sie so verheerend sind und was wir dagegen tun können.

40 Wolfs Heilpflanze

Wie die Schlüsselblume unsere Herzen öffnet.

DRAUSSEN SEIN

50 Gartenbau

Das braucht es, damit Ihre Rosen prächtig blühen.

54 Kräutergarten

Remo Vetters beste Tipps für Anfänger*innen und die Lieblingskräuter der Redaktion.

3 Editorial / 06 Leben und heilen / 27 Liebesschule / 44 Alice im Wunderland / 46 Staunen & wissen / 62 Neu und gut / 63 Hin und weg und Impressum / 64 Rätsel / 65 Vorschau / 66 Eva unterwegs

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Leserliebling 2022

& leben heilen

Migräne

Curcumin und Omega-3Fettsäuren helfen

Gemeinsam eingenommen könnten

Curcumin und Omega-3-Fettsäuren die Häufigkeit von Migräneattacken deutlich verringern. Darauf deutet eine kürzlich durchgeführte präklinische Studie von Forschenden der Tehran University of Medical Sciences in Iran hin. Schon lange bekannt ist, dass Omega-3-Fettsäuren und Curcumin entzündungshemmend wirken und die Herzgefässe schützen. Laut Ernährungsexperten gelten 1 bis 3 Teelöffel Kurkuma am Tag in der Nahrung als niedrige, gut verträgliche sowie wirksame Menge. Kurkuma kann man gemeinsam mit schwarzem Pfeffer in Fett erhitzen – das ergibt eine feine Würze, die sich gut eignet zum reichhaltigen Verzehr. medmix.at

Ballaststoffe

30 Gramm schützen auch das Herz

Ballaststoffe gelten als Allroundtalent in Sachen Gesundheit. Die Nahrungsfasern sorgen für einen gesunden Darm, helfen beim Abnehmen und stärken das Immunsystem. Neuere Metaanalysen ergaben, dass eine ballaststoffreiche Ernährung auch das Risiko senkt, an Herzgefäss- oder Krebserkrankungen zu versterben. Für die tägliche Zufuhr von Ballaststoffen gilt für Erwachsene ein Richtwert von mindestens 30 Gramm pro Tag. MM

Typ-2-Diabetes

Der Krankheit davonlaufen

Regelmässiges und intensives Gehen kann Typ-2-Diabetes bei bei 70-Jährigen vorbeugen helfen. Dies geht aus einer Auswertung der Women's Health Initiative hervor. Hierfür hatten Forschende der University of California in San Diego 4838 Frauen ab 65 Jahren untersucht, die keine Diabetesdiagnose hatten und unabhängig lebten. Ihr Gesundheitszustand wurde bis zu sieben Jahre lang beobachtet. Ergebnis: Je mehr Schritte die Probandinnen machten und je intensiver sie sich bewegten, desto geringer war ihr Risiko, an Diabetes mellitus zu erkranken.

Pro 1000 Schritte am Tag sank das Diabetesrisiko um 6 Prozent. MM

«

Wer zugleich seinen Schatten und sein Licht wahrnimmt, sieht sich von zwei Seiten, und damit kommt er in die Mitte.

»

1,2 Mio.

Antibiotika-Resistenzen –die übersehene Pandemie

Mehr als 1,2 Millionen Menschen starben 2019 gemäss Schätzung unmittelbar an einer Infektion mit einem Antibiotika-resistenten Erreger. Bei fast fünf Millionen Todesfällen war eine solche Infektion laut Studie mindestens mitverantwortlich für den Tod. Das berichtet eine internationale Experten-Gruppe im Fachmagazin «The Lancet». Antibiotika-Resistenzen gehören somit zu den häufigsten Todesursachen weltweit. Zum Vergleich: An Malaria starben 2020 geschätzt 627 000 Menschen, an HIV/Aids 680 000. Trotzdem fliessen weit mehr Spendengelder in die Bekämpfung von Aids. dpa/krea

Zahnfleischbluten

Ringelblume hilft

Anwendungen mit Ringelblume – z. B. in Form von Tinkturen oder Salben –haben sich aufgrund ihrer antimikrobiellen, wundheilenden und entzündungshemmenden Wirkungen vielseitig bewährt, etwa bei kleinen Wunden und leichten Entzündungen der Haut.

Dass die Heilpflanze auch bei Zahnfleischentzündung, der sogenannten Gingivitis, wirksam ist, haben in jüngerer Zeit gleich mehrere Studien aufgezeigt. Bei Bedarf kann man mehrmals täglich mit einem abgekühlten Aufguss gurgeln und/oder den Mundraum mit einer verdünnten Essenz spülen. medmix.at/krea

gewusst?

Pflanzen helfen oft besser als Chemie

Zwar empfehlen auch immer mehr Ärzt*innen bei moderaten Leiden Naturheilmittel. Trotzdem greift die Mehrheit der Bevölkerung bei häufigen Beschwerden wie Kopfschmerzen, Rückenschmerzen oder Magenproblemen zu synthetischen Medikamenten, obwohl diese der Gesundheit oft mehr schaden als nötig.

So wirken sie sich oft negativ auf die Nieren, Leber, das Herz und den Darm aus. Dabei gibt es viele pflanzliche Alternativen zu Ibuprofen und Co. Kurkuma zum Beispiel kann Magenund Darmbeschwerden, Rheuma und Entzündungen lindern. Kamille kann vor allem bei Gelenkschmerzen, Bauchkrämpfen und Muskelschmerzen helfen. CBD, das nicht berauschende Öl aus der Hanfpflanze, wird nicht nur bei körperlichen Erkrankungen wie Fibromyalgie, Arthrose und Regelschmerzen eingesetzt, sondern auch als pflanzliches Medikament zur Beruhigung bei Angst und Depression. Die Wundheilung fördern beispielsweise Beinwell und Rosmarin. Gegen Zahnschmerzen und Erkältung kann Salbei helfen. Baldrian kann besonders bei Unruhe oder erhöhter Reizbarkeit Abhilfe schaffen. Johanniskraut wird oft als Stimmungsaufheller genutzt und kann so auch begleitend bei der Behandlung einer Depression eingesetzt werden. medizin-aspekte.de/krea

«

Nichts hindert die Genesung so sehr wie der häufige Wechsel der Heilmittel. »

buchtipp

Wie die Ahnen heilen

W as tun, wenn die Schulmedizin nicht mehr weiterhelfen kann? Zum Beispiel bei wiederkehrenden Migräneattacken. Oder einer hartnäckigen Neurodermitis. Manche Betroffenen erfahren Heilung bei Schaman*innen. Auch die österreichische Neurochirurgin und Psychiaterin Iris Zachenhofer hat bei so einem erstaunliches erlebt. Zusammen mit der renommierten Schamanin Andrea Kalff unternimmt sie den Versuch, die Heilkunst unserer Ahnen mit der unserer modernen Schulmedizin zu kombinieren. Ausserdem liefern die beiden verblüffende Therapiemöglichkeiten für Körper, Geist und Seele, die im täglichen Leben anwendbar sind. Mit konkreten Anleitungen für Rituale und hilfreichen Übungen, um sich selbst besser kennenzulernen und die Verantwortung über seine Gesundheit in die eigenen Hände zu nehmen.

Andrea Kalff, Iris Zachenhofer «Die Schamanen-Therapie. Die Wissenschaft entdeckt die Heilkunst unserer Ahnen» edition a 2021, ca. Fr. 20.–

Tschüss Krebs

Dbuch

tipp

ie Spontanremission bei Krebs, das heisst die unerwartete Rückbildung des Karzinoms, kommt häufiger vor, als man denkt; dennoch ist sie noch kaum erforscht. Diese Lücke schliessen will die US-amerikanische Forscherin und Beraterin auf dem Gebiet der Integrativen Krebsforschung, Dr. Kelly A. Turner. Ihr erstes Buch, «Wege in einkrebsfreies Leben», wurde in mehr als 22 Sprachen übersetzt. In ihrem neuen Buch erzählt sie die Geschichte von Menschen, die eine Spontanremission erlebt haben. Von diesen Erfahrungen und neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen hat die renommierte Krebsforscherin zehn Schlüsselfaktoren der Heilung abgeleitet. Diese stellt sie umfassend vor. Und schenkt damit auch all jenen Hoffnung, die diese bereits verloren haben. Hoffnung in die jedem Menschen innewohnende Fähigkeit zur Heilung.

Kelly A. Turner «Hoffnung auf ein krebsfreies Leben. Die 10 Schlüsselfaktoren der Heilung» Irisiana 2021, ca. Fr. 30.–

Psychedelika

In Kanada medizinisch zugelassen

In Kanada sind Psychedelika und MDMA für die medizinische Nutzung zugelassen worden. Bislang waren die entsprechenden Substanzen ausschliesslich in der Palliativmedizin und bei Nachweis einer Ausnahmegenehmigung des kanadischen Gesundheitsministers erlaubt gewesen. Nun dürfen psychedelische Substanzen wie Psilocybin sowie Entaktogene wie MDMA auch «ausserhalb der Palliativmedizin» bei Patient*innen mit «lebensbedrohlichen psychischen Erkrankungen» verwendet werden. lucys-magazin.com

Chronische Schmerzen

Medizinisches Cannabis ist gut verträglich

Kurzfristig ist die Behandlung mit medizinischem Cannabis unproblematisch. Doch die langfristigen Auswirkungen sind noch kaum erforscht. Nun haben kanadische Forschende der McGill University Health Centre in Montreal eine entsprechende Studie publiziert: Sie fanden heraus, dass bei den sorgfältig überwachten Patient*innen mit chronischen Schmerzen, die medizinisches Cannabis zur Therapie einsetzen, auch längerfristig keine schweren Nebenwirkungen auftraten. Allerdings waren die untersuchten Patient*innen allesamt erfahrene Cannabis-Konsumierende. Bezüglich Wirkung und Sicherheit bei neuen CannabisKonsumierende konnten die Forschende (noch) keine Rückschlüsse ziehen. medmix.at/krea

Harte Schale, weicher Kern –was Knochen leisten

Dank unseren Knochen können wir sitzen, stehen und gehen, sie schützen unsere inneren Organe und spielen eine wichtige Rolle für Stoffwechsel und Blutbildung.

Text: Sabine Hurni

Illustration: Sonja Berger

Im Zirkus oder beim Sport gibt es diese Momente, wo wir gebannt und fasziniert das Muskelspiel eines durchtrainierten Körpers bestaunen. Doch was wären die imposanten Muskeln ohne die Knochen? Wir müssten in die Welt der Schnecken und Regenwürmer eintauchen, um uns eine Vorstellung zu machen. Die Knochen geben dem Körper eine Form. Sie lassen ihn aufrecht stehen, mit beiden Füssen fest verankert auf dem Boden. Sie sind die Felsen in der Brandung und legen sich schützend wie ein Panzer um die überlebenswichtigen Organe Herz, Zentralnervensystem und Gehirn. Das Knochengerüst kann innert Sekunden seine Position verändern. Die Grundstruktur der Knochen bleibt, die Form verändert sich, dazwischen ist Bewegung. Mit Hilfe von Muskeln, Gelenken, Sehnen, Muskeln und eben auch der Knochen ist der Körper zu unzähligen Bewegungen fähig, die ihn weich und agil machen. Die ihn stark machen und ihm zu körperlichen Höchstleistungen verhelfen.

Der knöcherne Mensch

Das Knochengerüst eines erwachsenen Menschen besteht aus über 200 Knochen. Schädel, Brustkorb und Wirbelsäule bilden den Körperstamm (Rumpf), Schultergürtel, Arme und Hände die oberen Extremitäten, Beckengürtel, Beine und Füsse die unteren Extremitäten. Je nach Funktion sind die Knochen entweder wuchtig und stabil oder fein und leicht. Der Oberschenkel, der grösste Knochen des Körpers, ist enormen Druck-, Zug-, und Scherkräften ausgesetzt. Mit der Belastung im Sport oder bei der Arbeit kann der Knochen Kraft und Stärke dazugewinnen – trotzdem sind die Verschleiss- und Abnutzungserscheinungen an Hüfte oder Knie sehr häufig. Die oberen Extremitäten und der Rumpf sind bedeutend geringeren Kräften ausgesetzt und entsprechend weniger anfällig auf Degenerationskrankheiten wie Osteoporose (siehe S. 32).

Die knochenreichsten Körperstellen sind Hände und Füsse. Ein Viertel aller Knochen, insgesamt 52 Stück, be-

Über 200 Knochen umfasst das menschliche Gebein, ein Viertel davon die Hände.

Mit 50 Zentimetern Länge ist der Oberschenkelknochen der grösste; der kleinste Knochen, der Steigbügel, misst gerade mal 3 Millimeter.

finden sich an den Händen. Diese vielen Einzelteilchen, verbunden mit Muskeln, Gelenken, Bändern und Sehnen, ermöglichen der Hand unzählige Bewegungen. Das gilt auch für die Füsse. Dass diese weniger beweglich sind als die Hände, liegt daran, dass sich beim Menschen ein Standfuss entwickelt hat. Dieser sorgt für Stabilität und Spannung. Der Greiffuss eines Menschenaffen hingegen ist auf Beweglichkeit der Zehen ausgerichtet. Deshalb kann der Affe die Füsse ebenso geschickt einsetzen wie die Hände. Neben der Stützfunktion dienen die Knochen dem Körper als Schutz: Der Hirn- und Gesichtsschädel legt sich wie ein Helm um den Kopf, die Rippen bilden einen flexiblen Käfig um die inneren Organe und die 24 beweglichen Wirbelkörper formen eine Kette, durch deren Öffnung das Rückenmark mit dem zentralen Nervensystem verläuft. Die Knochen sind jedoch nicht nur ein wichtiger Teil des Bewegungsapparates; sie sind auch Mineralstoffspeicher und das Zentrum für die Blutbildung.

Knochen sind ein Organ

Das Wort Skelett kommt aus dem Griechischen und bedeutet «ausgetrockneter Körper». Diese Bedeutung wird dem harten Organ nicht gereicht. Im Gegenteil, Knochen sind voller Leben. Sie bestehen aus Knochen- und Nervengewebe, Knorpel und Blutgefässen. Jeder Knochen ist mit einer kompakten Knochenrinde umfasst, die von blossem Auge glatt und dicht erscheint. Rund die Hälfte des Knochens besteht aus mineralischen, anorganischen kristallinen Salzen; ein weiteres Drittel des Knochens besteht aus organischen Substanzen, hauptsächlich den Kollagenfasern; der Rest ist eingelagertes Wasser. Zum mineralischen Teil gehören in erster Linie Kalzium und Phosphor: Die beiden Mineralstoffe bilden die wichtigste Strukturkomponente in Knochen und Zähnen, das Hydroxylapatit. Dabei handelt es sich um eine äusserst harte, anorganische Substanz. Im Inneren des Knochens befindet sich ein lockeres Gewebe mit Bälkchenknochen, die ein Ornament aus Hohlräumen bilden. Dieses schwammartige Knochengewebe befindet sich in einem Prozess ständiger Erneuerung. Für den Knochenumbau sind Knochenzellen verantwortlich, die Osteoblasten und Osteoklasten heissen. Die Osteoklasten bauen Knochensubstanz ab, die Osteoblasten bilden

Gebein

Das Wort Knochen bezeichnet alle festen Teile des Körpers von Säugetieren und Vögeln. Doch ist für Knochen, wie sie im menschlichen Körper vorkommen der ältere Ausdruck Bein, oft die gewähltere und treffendere Bezeichnung – zum Beispiel Armbein, Schulterbein, Nasenbein, Schlüsselbein, Hüftbein und so weiter. Gebräuchlich ist der Ausdruck «Durch Mark und Bein». Der edelste Ausdruck von allen ist Gebein, ein zusammenfassendes Wort, das das ganze Knochengerüst des Körpers bezeichnet.

Gelenkknorpel

Bälkchenknochen und rotes Knochenmark. Hier wird das Blut gebildet

Blutgefäss

Kompakter Knochen

neues Knochengewebe. Beim Knochenabbau entstehen Hohlräume, die von den Osteoblasten sofort wieder geschlossen werden. Bricht ein Knochen bei einem Unfall, werden die Osteoblasten aktiv und spielen eine wichtige Rolle bei der Heilung und Wiederherstellung des Knochenbruchs. Innert zwölf Wochen wächst ein gebrochener Knochen zusammen und in rund zwölf Jahren erneuert sich das gesamte Knochengerüst. Die Aktivität der Knochenzellen wird durch Hormone und Vitamine reguliert. Allen voran das Parathormon (PTH), Geschlechtshormone und Vitamin D.

Blutbildung im weichen Kern

Fleischlielbhaber*innen sind sich einig: Das Beste an Kalbshaxen ist das Markbein. Es wird genüsslich ausgeschlürft, nachdem das Fleisch vom Knochen weggegessen ist. Der menschliche Oberschenkelknochen ist nicht viel anders aufgebaut als eine tierische Haxe. Auch unsere Knochen sind im Kern weich und gallertartig. Als Knochenmark bezeichnet man das weiche Binde- und Stammzellengewebe, das sich beim Zentrum grosser Knochen befindet. Es füllt die Hohlräume der schwammartigen Knochenstruktur aus. Dabei unterscheidet man das gelbe und das rote Knochenmark. Beim Erwachsenen kommt das rote Knochenmark vor allem in den platten und kurzen Knochen vor. Bei Säuglingen hingegen findet man es in allen Knochen. Im roten Knochenmark findet die Blutbildung statt, insbesondere in der Wirbelsäule, Hüfte, Schulter, in den Rippen, im Brustbein und in den Schädelknochen. Das fettreiche, gelbe Knochenmark wird als Fettmark bezeichnet. Es ist nicht an der Blutbildung beteiligt, da es keine Stammzellen mehr enthält. Da die Blutkörperchen eine begrenzte Lebensdauer haben, müssen ständig neue Blutzellen gebildet werden, und zwar mehrere Milliarden Zellen pro Tag! Bei besonderen

Knochenhaut

Markhöhle mit Fettmark,auch gelbes Knochenmark genannt

Anforderungen, wie zum Beispiel bei einer Infektion, kann der Körper die Anzahl der Zellen gezielt erhöhen. In diesem Fall beginnt er mit der Produktion von spezialisierten Abwehrzellen zur Stärkung der Körperabwehr. Die aus den Stammzellen gebildeten, reifen Zellen werden nach Beendigung des Blutbildungsprozesses in die das Knochenmark durchdringenden Blutgefässe abgegeben und erreichen so das Blutkreislaufsystem.

Die Knochen sind somit die Basis unseres physischen Daseins. Sie geben uns ein sicheres Gefühl, Kraft und Standfestigkeit. Sie sind der Fels in der Brandung und geben uns die Fähigkeit, mitzugehen, innezuhalten oder Widerstand zu leisten. Dank der Knochen sind wir ein Gegenüber, das Stirn bietet oder lenkt.

Nahrung für die Knochen

Der ständige Auf- und Abbau von Knochensubstanz muss fein reguliert werden, damit es nicht zu Funktionsstörungen kommt. Für ein gesundes und gut funktionierendes Knochengewebe sind deshalb eine ausreichende Versorgung mit Mineralien, Spurenelementen, Vitaminen, tierischen oder pflanzlichen Eiweissen, Omega-3-Fettsäuren und ein ausgewogenes Säure-Basen-Gleichgewicht äusserst wichtig. Ein Überblick:

Proteine und Aminosäuren sind essenziell für den Knochenaufbau. Für starke Knochen benötigen Erwachsene täglich 800 mg Eiweiss pro Kilogramm Körpergewicht. Das sind gut 50 bis 70 Gramm pro Tag. Viel mehr Eiweiss ist jedoch nicht besser, im Gegenteil: Ein zu hoher Eiweisskonsum erhöht die Säurebelastung im Körper und führt zu einer verstärkten Entmaterialisierung des Knochens. Das gilt insbesondere beim Fleisch.

Grünfutter ist eine gute Kalziumquelle. Immerhin verfügen Kühe über starke Knochen, auch wenn sie ihre eigene Milch nicht trinken. Ein hoher Konsum an Gemüse (und Früch-

Kleine Knochenkunde der Rekorde

• Kleinster Knochen: Der Steigbügelknochen des Mittelohrs sieht aus wie der Steigbügel eines Sattels, was ihm seinen Namen gegeben hat. Er ist gerade mal 2,6 bis 3,4 Millimeter lang und wiegt zwischen 2 und 4,3 Milligramm. Dass dieser Knochen so klein ist, hat etwas mit unserer Hörleistung zu tun: Wäre er grösser und schwerer, würden wir schlechter hören. Der Grund: Er gerät ins Schwingen, wenn Schallwellen das Trommelfell erreichen.

• Grösster Knochen: Der Oberschenkelknochen. Er verbindet Knie und Hüfte und muss sehr viel Druck aushalten können.

• Härtester Knochen: Das Felsenbein, ein kleiner Knochen, den man von aussen nicht sieht. Er schützt das Innenohr und damit auch das Gleichgewichtsorgan und die Hörnerven.

• Am leichtesten zu brechender Knochen: Schlüsselbein. Es befindet sich an der Vorderseite des Brustkorbs in der Nähe der Schultern und kann schon brechen, wenn Druck oder Stress auf die Schultern ausgeübt wird oder wenn die Arme ausgestreckt werden.

• Am schwersten zu brechender Knochen: Der Oberschenkelknochen. Er ist nicht etwa der härteste, sondern der flexibelste aller Knochen. Die Stärke geht also eher mit Beweglichkeit und nicht mit Knochenhärte einher.

• Ältester Knochen: Der älteste Knochen menschlicher Vorfahren wurde in Kenia gefunden. Er soll sechs Millionen Jahre alt sein.

• Ältester Knochen der Schweiz: Ein 8300 Jahre altes Skelett, das in Nenzlingen (BL) unter einem Felsvorsprung bestattet worden war.

• Verwesungsprozess: Es dauert je nach Bodenbeschaffenheit des Friedhofs rund 30 Jahre, bis sich ein Knochen im Sarg zersetzt hat. Steigbügelknochen

ten) wirkt sich deshalb positiv auf die Knochendichte aus. Die Pflanzenkost liefert zudem weitere wertvolle Nährstoffe und fördert ein gesundes Gleichgewicht des SäureBasen-Haushalts.

Kalzium ist zentral für den Aufbau der Knochenstruktur. Das menschliche Skelett eines Erwachsenen enthält rund ein Kilogramm Kalzium. Deshalb ist der Kalziumbedarf von jungen Menschen im Wachstum enorm wichtig: Es legt den Grundstein für eine gesunde Knochensubstanz im Alter, insbesondere bei jungen Frauen. Kritisch sind Softdrinks, da sie den Mineraliengehalt der Knochen reduzieren, wie Studien zeigen. Da Fleisch die Kalziumaufnahme hemmt, benötigen vegetarisch und mehrheitlich vegetarisch lebende Menschen bedeutend weniger Kalzium (500 mg/Tag) als die Mischköstler (1000-1200 mg/Tag). Gute Kalziumquellen sind zum Beispiel Milch- und Milchprodukte (300 mg/1 Portion, also ca. 200 ml Milch), Sojaprodukte, Kohlarten und Mineralwasser.

Häufig liegt die Störung des Kalzium-Haushaltes allerdings weniger an der Zufuhr, als vielmehr an hemmenden Faktoren. Zum Beispiel führt ein Mangel an Vitamin D und Vitamin K zu einer eingeschränkten Kalziumaufnahme. Ebenso Stress, eine veränderte hormonelle Situation in den Wechseljahren, mangelnde Magensäureproduktion (Vorsicht Säureblocker!) und eine mangelnde körperliche Aktivität. Auch bei der Ernährung finden sich einige Stolpersteine:

• Eiweiss aus Fleisch und Wurst hemmt die KalziumResorption. Das gilt, gemäss neusten Studien jedoch nicht für das Eiweiss aus der Milch.

• Phosphate (Softdrinks, Lebensmittelzusatzstoff E338) hemmen die Aufnahme von Kalzium im Darm und verursachen einen vermehrten Knochenabbau.

• Oxalsäure (Schwarztee, Spinat, Rhabarber) bildet einen Komplex mit Kalzium im Darm.

• Phytate (frisches Getreide, nicht eingelegte Hülsenfrüchte) bilden unlösliche Komplexe mit Kalzium im Darm

• Kochsalz erhöht den Kalziumverlust über die Nieren

• Ein übersäuerter Körper zieht Kalzium aus den Knochen, um die Säuren zu binden und über die Nieren ausscheiden zu können.

Magnesium ist für die Knochen ebenso wichtig wie das Kalzium. Das Verhältnis Kalzium-Magnesium sollte 2:1 betragen. Magnesium ist für die Knochen äusserst wichtig, da die Umwandlung von Vitamin D in seine aktive Form davon abhängig ist. Für die Knochenmineralisierung zum gezielten Aufbau an Knochenmasse benötigt der Körper 250 bis 700 mg Magnesium pro Tag. Laut Studien kann die Knochendichte dadurch 1 bis 8 Prozent zunehmen.

Phosphor ist zusammen mit dem Kalzium essenziell für den Knochenstoffwechsel. Ein Mangel ist nicht zu befürchten, da Phosphor in Form von Phosphat in Industrieländern omnipräsent ist: Es steckt in Softdrinks, Backwaren, Brot, Käse, Fleisch, Wurstwaren, Fisch und vielen weiteren Lebensmitteln. Zuviel Phosphor in Kom-

bination mit zu wenig Kalzium führt zu einer Verringerung der Knochenmineraldichte. Wer gerne phosphatreiche Nahrung isst oder trinkt, sollte entsprechend viel Kalzium zu sich nehmen.

Vitamin D ist ein Überbegriff für verschiedene verwandte Verbindungen. Am besten bekannt ist das Vitamin D3, auch Cholecalciferol genannt. Es ist die Vitamin-D-Form, die unsere Haut aus Cholesterin herstellt, wenn sie der Sonne ausgesetzt ist. Bei den meisten Menschen genügt es, zumindest in den Sommermonaten, mehrmals pro Woche Hände, Gesicht und Arme zehn bis 15 Minuten von der Sonne bestrahlen zu lassen, um ausreichend Vitamin D zu bilden. Was der Körper nicht sofort benötigt, kann er in der Leber speichern. In der Niere wird Vitamin D bei Bedarf dann wieder in eine aktive Form umgewandelt.

Weitere wichtige Nährstoffe für die Knochengesundheit, insbesondere für die Elastizität und Biegsamkeit:

• Kupfer: Wichtiger Bestandteil von Enzymen, die die Vernetzung von Elastin und Kollagen unterstützen. Damit trägt Kupfer zur Erhaltung der Knochenelastizität bei.

• Mangan: Zur Knochenmineralisierung und für den Aufbau von elastischem Gewebe.

• Zink: Für den Knochenstoffwechsel; verbessert die Wirkung von Vitamin D.

• Bor: Fördert die Östrogenproduktion und -wirkung auf die Knochen; sorgt für bessere Vitamin-D-Werte; weniger Verlust von Kalzium und Magnesium über die Nieren.

• Silizium: Strukturelles Element des Kollagens. Es verbessert die Knochenelastizität.

• Vitamin K: Für den Knochenstoffwechsel und die Aktivierung von Osteocalcin.

• Vitamin C: Essenziell für die Kollagensynthese und somit für die Knochenelastizität; stimuliert den Knochenaufbau.

• Folsäure: Ein Mangel an Folsäure kann ein Risikofaktor für Osteoporose sein.

• Omega-3-Fettsäuren: Sie reduzieren Entzündungswerte im Körper, was den Knochenstoffwechsel positiv beeinflusst. •

Kaffeegenuss ohne Reue

Tropical Mountains versorgt den Schweizer Markt mit nachhaltigem, biologischem und fair gehandeltem Kaffee – bei dem sogar die Nespresso-kompatiblen Kapseln und Pads kompostierbar sind. Dafür nehmen Thomas Schwegler und seine Frau Gisella eine Fernbeziehung in Kauf.

Text: Anita Suter

Dass er einst Kaffeebauer sein würde, hatte Thomas Schwegler nicht gedacht. Denn zum Kaffee kam der Zürcher wie die Jungfrau zum Kind. «Bis ich 30 war habe ich gar keinen Kaffee getrunken», erzählt er und lacht. Heute, so der mittlerweile 46-Jährige, ginge es nicht mehr ohne. Sagt’s und greift zur zweiten Tasse an diesem Vormittag. Wir befinden uns in einem Gemeinschaftsbüro in Zug, von wo Schwegler das Geschäft rund um Tropical Mountains Coffee koordiniert. Während er sich hier um Verträge, Versand, Marketing und Co. kümmert, managt seine Frau Gisella Iriarte tausende von Kilometern entfernt die Finca Tropical Mountains, Farm und Herzstück des Kaffeeunternehmens im peruanischen Hochland. Für den gemeinsamen Traum von biologisch angebautem, ökologisch und sozial nachhaltig gehandeltem Kaffee führt das peruanisch-schweizerische Paar eine Fernbeziehung.

«Uns war nicht wirklich bewusst, dass wir uns so wenig sehen würden», sagt Schwegler. Und doch könne er, der Betriebsökonom, seinen Beitrag zum Unternehmen hier viel besser leisten als in den tropischen Bergen, wo Handyund Internetempfang zu wünschen übrigliessen. «Und handwerklich begabt bin ich auch nicht wirklich», fügt der Unternehmer schmunzelnd hinzu. Einige Monate pro Jahr verbringt er trotzdem in einfachen Verhältnissen vor Ort in Chanchamayo, vor allem zur Erntezeit. Dann falle nämlich «ein enormer Arbeitsaufwand» an.

Tee von der Kaffeefarm

«Bio ist ein extremer Krampf», sagt Schwegler. Man produziere sehr viel weniger als herkömmliche Produzenten,

Fernbeziehung | Thomas Schwegler und seine Frau Gisella Irarte trennen den Grossteil des Jahres tausende von Kilometern.

Mengen produziert. Vertrieben werden sie in wiederverwendbaren Baumwoll-Säckchen, die in einem Familienbetrieb in Lima produziert werden, oder in einem Behälter gefertigt aus Bambus und der Casavawurzel. Auch dieser Behälter zersetzt sich im Kompost. 2019 erhielt das Unternehmen dafür den «European Business Award» in der Kategorie Ethik & Innovation, sowie den begehrten «Red Dot Design Award». Diesen Frühling lanciert Tropical Mountains mit den Nespresso-kompatible Pads nun auch eine nachhaltige Lösung für den Arbeitsplatz. «Wir sind die erste Firma überhaupt, die klimaneutrale B2B-OfficePads fürs Büro in kompostierbarer Form anbietet», freut sich Schwegler.

Zukunft | Tropical Mountains hat in den Bau einer Vorschule investiert und eröffnet damit den Kindern im peruanischen Hochland neue Perspektiven.

Kaffee – gesund oder ungesund?

• Noch bis zum Jahr 2016 stufte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Kaffee als möglicherweise krebserregend ein. Doch neuere Untersuchungen zeigen, dass das so nicht stimmt. Lediglich wenn der Kaffee regelmässig zu heiss getrunken wird (>65°C), erhöht sich die Gefahr, an Speiseröhrenkrebs zu erkranken, so die Internationale Agentur für Krebsforschung. Das gilt indes für alle heissen Getränke.

• Ein moderater Kaffeekonsum (max. drei bis vier Tassen pro Tag) kann sich sogar positiv auf die Gesundheit auswirken: Laut britischen Forschenden senkt er das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfälle und Leberkrebs. Auch ein niedrigeres Risiko für Parkinson, Diabetes, Alzheimer und Depressionen wird vermutet. Wissenschaftlich belegt ist die positive Wirkung auf den Leberstoffwechsel.

• Wer jedoch zu viel Koffein zu sich nimmt, kann HerzKreislauf-Probleme bekommen, Herzrasen oder Herzrhythmusstörungen. Auch Nervosität, Angstzustände, Schweissausbrüche und Schlaflosigkeit können mit einem

Innovation und Produktdiversifizierung haben sich auch in der Pandemie ausgezahlt. Während der Verkauf von Bohnen an (geschlossene) Gastrobetriebe stagnierte, erlebte der Direktverkauf an Endkunden über den OnlineShop Hochkonjunktur. «Wegen einer Krise darf man sich nicht beirren lassen. Dann heisst es eher jetzt erst recht», meint Schwegler.

Jung, naiv, risikofreudig

Dabei war es alles andere als gewiss, dass Tropical Mountains Coffee so erfolgreich sein würde. Erst recht, wenn man bedenkt, wie zufällig Schwegler beim Kaffee gelandet ist. «Ich wollte nach dem Studium nicht gleich eine klassische Karriere einschlagen», erzählt der Betriebsökonom. Deshalb ging er erst einmal für ein halbes Jahr nach Ecuador, um Englisch zu unterrichten. Zurück in der Schweiz erkundigte er sich nach Möglichkeiten für eine NGO in Südamerika zu arbeiten. «Und zwar in einem Setting, in dem ich mein Wissen als Betriebsökonom einbringen konnte.» So landete er bei einer Kaffeekooperative in Bolivien, die er schnell erfolgreich in Sachen Logistik und Export unterstützte und sich dabei ein Netzwerk aufbaute. Dem «Gringo» schlug reges Interesse entgegen. Von regionalen Kaffeebauern, aber auch von Röstereien in Nordamerika. Daraufhin machte sich Thomas Schwegler selbständig; er reiste viel und lernte dabei seine heutige Frau Gisella in Lima kennen.

Der Kaffeehandel ist komplex, das musste der Quereinsteiger immer wieder erfahren. Etwa wenn wegen der Preisschwankungen Verträge platzten und er sich folglich oft zwischen den Stühlen wiederfand. «Als Kaffeevermittler schlägt man sich mit den Risiken eines hochvolatilen Marktes herum», erläutert Schwegler. «Warum baust du nicht deinen eigenen Kaffee an? Dann kannst du auch die Qualität von Kaffee produzieren, die deinen Vorstellungen entspricht», habe seine Frau eines Tags zu ihm gesagt. Und bald darauf kaufte sich das Paar im hügeligen, heissen peruanischen Hochland ein Stück Land und errichtete mit der Finca Tropical Mountains eine Kaffeefarm. Das Ziel: Selbst Kaffee anbauen und vertreiben – in hoher Qualität, sozial, fair und nachhaltig.

Wirtschaftlich habe das wenig Sinn gemacht, meint Schwegler rückblickend. Von Expert*innen aus seinem Netzwerk seien sie belächelt worden. «Die Kaffeespezialist*innen fanden den Plan sehr idealistisch und schön, haben mir aber davon abgeraten», erinnert er sich. Um Geld zu verdienen, sei ihr Vorgehen der falsche Ansatz: «Als Kaffeebauer bist du das schwächste Glied in der Wertschöpfungskette.» Doch das Paar liess sich nicht beirren. «Wir waren noch jünger und etwas naiver als heute», sagt er lächelnd und ergänzt: «Ausserdem hatte ich schon immer eine gewisse Risikofreude und fühlte mich von neuen Herausforderungen regelrecht angezogen.»

Gourmet-Kaffees aus aller Welt

Der Sprung ins Ungewisse hat sich gelohnt. Sinnbildlich dafür steht zum einen die auf 1600 m ü. M. gelegene Finca, wo Tropical Mountains den Mitarbeitenden nicht nur faire und existenzsichernde Löhne bezahlt, sondern beispiels weise mit dem Bau einer Vorschule auch in die Zukunft des Dorfes investiert. Ausserdem sind mittlerweile GourmetKaffees aus aller Welt zum Sortiment hinzugekommen. Dabei arbeitet Tropical Mountains nur mit Partner*innen, die ebenfalls diesen nachhaltigen und gemeinschaftlichen Weg gehen wollen. CO2-Emissionen aus der Wertschöp fungskette kompensiert das Unternehmen, indem es in unterschiedliche klimafreundliche Projekte investiert. Dazu gehören etwa ein Bambus-Aufforstungsprojekt in Nicaragua oder die Finanzierung effizienter Kochöfen in Peru. «Es ist sehr erfüllend, etwas von A bis Z zu machen», findet Thomas Schwegler. Etwas, das Sinn macht: Es gibt wohl nur Wenige, die den Weg – gemeint ist die Kombina tion aus Bio, Fair Trade und Klimaneutralität – so konse quent gehen wie er.

Und was bringt die Zukunft? «Wir werden innovativ bleiben», so Schwegler. Er nennt etwa einen kommenden Single Origin Kaffee aus Kolumbien, und den Café Femi nino aus einer brasilianischen Frauenkooperative – ein Projekt, über das sich der Kaffeeunternehmer ganz be sonders freut.

www.tropicalmountains.com

Fairtrade | Die Mitarbeiter, hier Pablo, erhalten Löhne, von denen sie auch anständig leben können.

Nachhaltig | Kapseln und Behälter sind kompostierbar.

Rezepte des Monats

Den Gaumen glücklich machen

Das Comeback der Hirse ist nicht nur für die Schweizer Bio-Landwirtschaft ein Glück. Diese alte Ackerkultur gehört zu den gesündesten Getreidearten überhaupt.

Von Natur aus glutenfrei und vollgepackt mit Energie, ist sie mild und nussig im Geschmack. Mit feinem Schafskäse und etwas Lauch läuft Hirse im Gratin zur Bestform auf.

HIRSEGRATIN MIT SCHAFSKÄSE

für 4 Personen

160 g Biofarm Goldhirse

5 dl Bouillon

250 g Lauch

2 EL Biofarm Olivenöl

nach Bedarf Salz und Pfeffer

150 g Schafskäse

200 g Sauerrahm

1 Ei

nach Bedarf Salz und Pfeffer

100 g Greyerzer gerieben

Zubereitung

1. Die Hirse waschen und zur kochenden Bouillon geben. Etwa 5 bis 8 Minuten kochen und anschliessend 10 Minuten quellen lassen. Den Backofen bei 200 °C Ober-/ Unterhitze vorheizen.

2. Den Lauch halbieren, in dünne Scheiben schneiden und 10 Minuten mit Olivenöl in einer Pfanne andünsten. Mit Salz und Pfeffer würzen und mit der Hirse mischen.

3. Die Hälfte der Hirse-Lauch Mischung in eine eingefettete Gratinform geben. Den Schafskäse in Scheiben schneiden und auf der Masse verteilen. Die restliche Mischung darauf verteilen.

4. Den Sauerrahm mit dem Ei verquirlen, mit Salz und Pfeffer abschmecken und über den Auflauf geben. Den Käse darüber verteilen und den Gratin 30 bis 40 Minuten in der Ofenmitte backen.

Offeriert von biofarm.ch

Feini Süessmoschtcreme

Zubereitung

1. Apfelsaft mit Zucker und geriebener Schale einer Zitrone in einem Topf erhitzen.

1. Eigelbe, Eier und Maisstärke klumpenlos vermischen. Ein wenig von der heissen Flüssigkeit nach und nach zugeben und schnell vermischen. Zurück in den Topf giessen und weiterköcheln lassen (dabei ständig mit dem Schneebesen mischen), aber nicht aufkochen! Sobald die Masse bindet, vom Herd nehmen und 2 Minuten weiter mit dem Schneebesen rühren. Zurück auf den Herd stellen und noch 1 Minute köcheln, dabei mit dem Schneebesen weiterhin leicht schlagen.

1. In ein leeres Gefäss füllen und mit einer Frischhaltefolie abdecken. Die Frischhaltefolie soll auf der Creme liegen – so bildet sich keine «Kruste». Komplett auskühlen lassen und danach halb aufgeschlagenen Rahm unterrühren. Am besten eine Nacht im Kühlschrank ruhen lassen.

SÜSSMOSTCRÈME

Für 4 Personen

500 ml Apfelsaft

100 g Zucker

1 Zitrone (Schale) 2 Eigelb

4 Eier

2 TL Maisstärke mit 100 ml Vollrahm

ALPE-CHUCHI BERNER OBERLAND

Anna Husar, Fr. 39.–weberverlag.ch | ISBN 978-3-03818-148-4

Es gibt diesen etwas zynischen Spruch, den ich schon unzählige Male gehört habe und nie so recht weiss, was ich darauf erwidern soll. Er geht so: «Wenn du über 50 Jahre alt bist und dir morgens beim Aufwachen nichts weh tut, dann weisst du, dass du gestorben bist.» Solche Sätze prophezeien genau das, was sich in Wahrheit niemand wünscht. Weder für sich noch für andere. Und doch entspricht es einer Tatsache, dass die Muskeln und Sehnen mit zunehmendem Alter weniger geschmeidig sind, mehr Erholungszeit benötigen und schneller irgendwo was zwickt.

Schmerz stört die Harmonie. Es tut dann gut, lautstark zu Jammern und zu Fluchen. Trotzdem sollte man ein schmerzendes Körperteil weder verfluchen und verurteilen noch ausschimpfen, sondern es eher wie ein krankes Kind voller Fürsorge und Anteilnahme hegen und pflegen. Es ist MEIN Knie, nicht DAS Knie, das schmerzt. Unsere Sprache macht diesen kleinen, aber feinen Unterschied auch bei Kindern und Haustieren: Wenn ich UNSER Baby oder MEIN Hund sage, hat das emotional eine Bedeutung; es sagt aus, in welcher Beziehung ich momentan zu diesem Lebewesen stehe.

Ist die Harmonie gestört , schaffen wir mit unseren Formulierungen offenbar automatisch Distanz. Das gilt für den Hund, der etwas ausgefressen hat, das Kind, das nicht so tut, wie die Eltern wollen und eben auch für das Knie, das schmerzt. Mein dringender Appell: Bleiben Sie in Beziehung zu ihrem Körperteil, gerade wenn es Probleme macht, und schenken Sie ihm die nötige Aufmerksamkeit. MEIN Knie, MEINE Schulter oder MEIN Nacken tragen keine Schuld. Im Gegenteil, sie zeigen nur auf, dass die Belastung zu gross war und ich mir generell zu viel aufgebürdet habe.

Sabine Hurni

über

Johanniskrautöl bei Muskelschmerzen

Schmerzt der Körper ab 50 tatsächlich immer irgendwo, gibt es zwei Dinge, die in keinem Haushalt fehlen dür fen: eine Trockenbürste und eine Flasche Johanniskrautöl Durch das morgendliche Abbürsten des Körpers erhöht sich die Durchblutung. Der Kreislauf wird angeregt und die Körpersäfte kommen in Bewegung. Man muss dies nicht täglich machen, aber wenn ihr Körper nach der Joggingrunde schmerzt, ihr Nacken am Morgen hart ist oder die 1000 Höhenmeter bergab zu viel für ihr Knie waren, kann allein schon das grossflächige Abschrubben der betroffenen Körperteile Linderung verschaffen.

Das fast noch wichtigere Heilmittel für Muskeln, Knochen, Gewebe und Sehnen ist das Johanniskrautöl. Es wird aus den Blüten einer Pflanze gewonnen, die in den Sommermonaten mit Sonne und Wärme vollgetankt sind und als besondere Lichtbringer gelten. Das tiefrote Öl auf Olivenölbasis, auch Rotöl genannt, eignet sich hervorragend zur Linderung von Schmerzen der Gelenke, bei Rheuma, Ischias und Gicht. Es wirkt schmerzstillend, wärmend und entzündungshemmend und gilt als Heilmittel bei Problemen der Haut wie Neurodermitis, Wunden oder Verbrennungen. Und auch zur Narbenpflege hat es sich bewährt.

Gerade im Winter und Frühjahr, wenn viele Beschwerden aufgrund von Kälte und Wind auftreten oder sich verstärken – wie zum Beispiel Rheuma – hilft ein Öl oft besser als eine Salbe oder ein Gel. Es gibt kaum eine andere Substanz, die so stark zu beruhigen vermag wie Öl. Babys schlafen besser nach einer Ölmassage, im Ayurveda dient das Einölen der Reduktion des Windelementes und auch in der Ernährung sorgen ölige Speisen in Stresssituationen für den nötigen Halt. Zum Beispiel Nüsse. So wirkt das schmierende, wärmende und besänftigende Johanniskrautöl allein schon auf-

Intensiv | Die Blüten des Echten Johanniskrauts färben beim Verreiben nicht nur die Hände rot-violett, sondern auch das Öl, in dem sie ausgezogen werden – deshalb der Name Rotöl. Dieses wirkt stimmungsaufhellend, entzündungshemmend, nervenstärkend, blutverbessernd und schmerzlindernd. Da es Wechselwirkungen und Medikamenten gibt, sollte man die Anwendung mitihrem Arzt oder Heilpraktiker besprechen.

grund der öligen Konsistenz stresslindernd und wohltuend. Zudem enthält es wertvolle Inhaltstoffe, die den Körper positiv unterstützen. Johanniskraut-Präparate wirken bei starker Konzentration phototoxisch; d. h. sie sorgen für eine erhöhte Lichtempfindlichkeit der Haut. Deshalb sollte man während deren Einnahme oder direkt nach dem Einreiben von Johannsikrautöl auf intensives Sonnenbaden verzichten.

Mit Johannskrautöl kann man schmerzende Körperstellen mehrmals täglich oder zumindest morgens und abends massieren. Die Wirkung verstärkt sich, wenn das Öl über mehrere Stunden wie ein Wickel auf die Muskeln einwirkt. Eine solche Johanniskrautöl-Auflage wirkt schmerzlindernd, krampflösend, entzündungshemmend, wärmend und entspannend.

Und so geht’s: Man benötigt Johanniskrautöl, ein Baumwolltuch, einen Esslöffel, einen Plastikbeutel und ein bis zwei Wärmflaschen, zudem ein Rohwollkissen oder ein weiches Tuch aus Wolle oder Flanell. Falten Sie das Baumwolltuch mehrfach und geben Sie einen Esslöffel Johanniskrautöl darauf. Schieben Sie das ölgetränkte Tuch in den Plastikbeutel und erwärmen Sie es auf einer Wärmeflasche oder auf der Heizung. Legen Sie auch das Rohwollkissen zum Aufwärmen auf die Heizung. Dann holen Sie die Ölkompresse aus dem Plastikbeutel und legen sie direkt auf die betroffene Stelle. Mit dem Rohwollkissen oder einem weichen Tuch abdecken und fixieren, indem Sie ein enganliegendes Kleidungsstück darüber ziehen. Diesen Wickel kann man bei Bedarf einmal täglich über mehrere Tage hinweg für 30 Minuten bis einige Stunden auflegen. Danach entfernt man die Ölkompresse, lässt jedoch das Stück Rohwolle, bzw. das weiche Tuch auf der Haut, damit diese nicht auskühlt.

Johanniskrautöl selbst herstellen – im Sommer, etwa von Anfang Juni bis Anfang September, geht das ganz einfach: Sie benötigen für 500 ml Olivenöl rund 25 Gramm Johannisblüten. Der Volksglaube besagt, dass die am 24. Juni, dem Johannistag, in der Mittagssonne geernteten Blüten am heilkräftigsten sind; wenn Sie Lust haben, können Sie die Sammeltage auch auf die Mondphasen abstimmen. Hauptsache es ist schön sonnig und die Blüten sind trocken. Und selbstverständlich sammeln wir mit Achtung und nachhaltig, also niemals von zu vielen Pflanzen an einem Standort. Nach dem Sammeln können Sie die Blüten im Mörser leicht anquetschen, in ein Einmachglas geben und biologisches Olivenöl dazugeben. Das Glas stellt man dann für drei Wochen an die Sonne. Ab und zu schütteln und darauf achten, dass die Blüten immer mit Öl bedeckt sind. Danach kann man den öligen Blütenauszug abfiltern und das Rotöl in dunkle Flaschen abfüllen. Olivenöl ist ein sehr stabiles Öl; das selbst hergestellte Rotöl ist deshalb rund ein Jahr oder auch etwas länger haltbar.

Zwickt und zwackt es Sie schon jetzt? Dann müssen Sie natürlich nicht auf den Sommer warten. Drogerien und Apotheken verkaufen qualitativ hochwertiges Johanniskrautöl. Damit sind Sie bestens gerüstet, sodass ihre Muskeln und Sehnen bis ins hohe Alter geschmeidig, geschmiert und beweglich bleiben. Und was lernen wir daraus? Man muss dem Alter nicht mit Zynismus begegnen, sondern zur rechten Zeit die besten Hilfsmittel einsetzen! •

Sabine Hurni arbeitet als Naturheilpraktikerin und Lebensberaterin in Baden, wo sie auch Ayurveda Kochkurse, Lu Jong – und Meditationskurse anbietet. Sie befasst sich intensiv mit allen Richtungen der Naturheilkunde, Ernährung und spirituellen Lebensthemen.

Beratung

Schlaflos

Ich wache nachts auf und habe Mühe, wieder einzuschlafen. Früher haben pflanzliche Produkte geholfen, heute leider nicht mehr. Ich trinke höchstens zwei Tassen Kaffee pro Tag. Ich bin erschöpft und weiss nicht mehr, wie es sich anfühlt, ausgeschlafen zu sein. Was kann ich tun?

I. P., Dietikon

Welch’ grosses Geschenk der Schlaf ist, wissen wir oft erst zu schätzen, wenn wir mal, wie Sie im Moment, das Gegenteil erlebt haben. Mit der Ernährung und mit Heilpflanzen – allen voran Lavendel – kann man das Ein- und Durchschlafen durchaus unterstützen. Gleichzeitig ist es wichtig, dass Sie Meditationstechniken erlernen, um den allzu aktiven Gedankenfluss zu durchbrechen. Denn sobald man in eine Gedankenschlaufe einsteigt und ein Problem zu lösen versucht, ist es um den Schlaf geschehen.

Ich gehe davon aus, dass Sie im Schlafzimmer weder einen Computer noch ein Telefon und auch keinen Funkwecker oder andere Elektrogeräte haben. Haben Sie aber auch schon probiert, in einem anderen Raum zu schlafen? Denn Empfindlichkeit auf Wasseradern oder Elektrosmog gehören zu den Hauptursachen für Schlafstörungen.

Schlaflosigkeit hängt mit so vielen Einflüssen zusammen, dass es für mich schwierig ist, Ihnen eine abschliessende Antwort zu geben. Die Gedanken, die Ernährung, Stresssituationen, Hormone und Organleistungen können das Schlafen stören. Es ist sehr wichtig, dass Sie sich mit diesen Ursachen auseinandersetzen. Allein, oder in einer naturheilkundlichen Behandlung.

Eine Fussreflexzonentherapie würde Ihnen bestimmt guttun. Auf diese Weise können alle Organe angeregt werden, ebenso die Hormondrüsen, wie Nebenniere, Schilddrüse und Hypophyse. Sie sind nicht zuletzt mitverantwortlich für die Bildung von Schlafhormonen. Beginnen Sie zudem eine Leberreinigungskur mit einem Spagyrik-Spray oder einer Tinkturenmischung aus der Drogerie. Da die Leber zwischen ein und drei Uhr nachts arbeitet, kann ein Wachliegen um diese Zeit auf ein Leberproblem hindeuten. Unterstützend können auch die B-Vitamine und Zink sein. Beides gibt es in Form von Vitaminpräparaten im Fachhandel zu kaufen.

Essen Sie abends nur etwas Kleines. Gemüse, Reis oder eine Suppe sind ideal. Fleisch, Rahm, Joghurt, Käse oder Rohkost sind abends eher zu schwer, weil diese Lebensmittel die Verdauung stark fordert und somit den Schlaf stören kann. Vermeiden Sie aufwühlende Reize am Abend und führen Sie in Situationen, die Sie stark beschäftigen ein Tagebuch, damit Sie sich alle Gedanken und Sorgen vor dem Schlafengehen von der Seele schreiben können. Fernseher und Computer regen den Geist sehr stark an. Lesen, Spielen oder Handarbeiten sind wesentlich entspannender. Das perfekte Abendritual wäre ein Spaziergang und danach ein Fussbad mit etwas Meersalz und einigen Tropfen ätherischem Lavendelöl.

Bausteine des Lebens

Mit grossem Interesse haben wir den Artikel über die Aminosäuren gelesen («natürlich» 10-21). Nun fragen wir uns, welche Produkte empfehlenswert sind für die Einnahme von Tryptophan, aber auch von Zink und Selen sowie Hanfsamen? Und in welchen Verhältnissen und Intervallen sind diese zu konsumieren? Meine Frau und ich (beide 60) schlafen seit einigen Jahren nicht optimal.

D. H., Bern

Aminosäuren sind in der Tat sehr wichtig für unseren Körper. Ebenso die B-Vitamine, Zink und Selen, wenn es ums Schlafen geht, denn aus der Aminosäure Tryptophan wird zusammen mit dem Vitamine B6 und Zink das Schlafhormon Melatonin gebildet.

Tryptophan ist in Cashewnüssen, Mandeln, Eiern, Linsen, Kartoffeln und Haferflocken enthalten. Diese Lebensmittel dürfen Sie gerne häufig in den Speiseplan einbauen. Die Linsen enthalten darüber hinaus Selen, ebenso wie Vollkornbrot und Vollreis. Zink ist in den Haferflocken gut vertreten und B6 in Sonnenblumen- und Kürbiskernen, Sasamsamen und Nüsslisalat. Mit einer vielseitigen Ernährung können Sie diese Nährstoffe im Alltag zu sich nehmen.

Falls Sie das Gefühl haben, sie kämen über die Nahrung nicht zu einer ausreichenden Menge an Nährstoffen, dann lassen Sie sich in der Drogerie oder Apotheke beraten, um eine passende Nahrungsergänzung zu finden. Allenfalls wäre auch das grosse Gebiet der Vitalplize eine Möglichkeit für Sie. Hier kenne ich mich jedoch zu wenig aus, um ihnen einen Tipp zu geben.

Hanfsamen gibt es in unterschiedlichen Darreichungsformen im Reformhaus und in der Drogerie zu kaufen. Sie sind als Pulver erhältlich, grob zerstossen und als ganze Samen. Jede Variante hat ihre Vor- und Nachteile: Das Pulver kann man gut am Morgen ins Müesli streuen, die Samen schmecken vorzüglich im Salat, z. B. zusammen mit Sesam, Sonnenblumenkernen und Kürbiskernen kurz angeröstet. Sie erhalten diese Produkte im Fachhandel oder können sie dort zumindest bestellen, wenn sie nicht an Lager sind.

B-Vitamine und Jod

Stimmt es, dass bei der Verdauung von Zucker viel Vitamin B benötigt wird? Wie ist das bei Birkenzucker (Xylit)? Und kann ein hoher Wert von schlechtem Cholesterin mit Jodmangel zusammenhängen?

P. B., Rapperswil

Die B-Vitamine sind wichtig für den Energiestoffwechsel. Viele B-Vitamine verwandeln Glukose in Energie. Auf diese Weise wird in den Zellen Energie produziert. Das ist unabhängig davon, welchen Zucker Sie essen. Glukose kann auch aus Getreide und stärkehaltigem Gemüse generiert werden. Xylit ist ein Zuckeralkohol. Er enthält bedeutend weniger Glukose als Haushaltszucker und liefert entsprechend weniger Energie, die mithilfe von B-Vitaminen generiert werden muss. Eigentlich kann man es drehen, wie man will: Xylit mag ein guter Ersatz sein für Zucker, weil es kein Insulin braucht, um verstoffwechselt zu werden und weil es weniger Kalorien liefert. Wir offerieren dem Körper damit jedoch eine Mogelpackung: Er stellt sich auf süss ein, es kommt aber keine entsprechende Energie. Viel besser wäre es, wenn wir ganz allgemein nur ein Minimum an Zucker essen – und damit sind alle Lebensmittel mit süssem Geschmack gemeint, auch das Cola Zero. Denn diese Produkte fordern die Leber und den Darm enorm und nähren unseren Körper nicht nachhaltig. Was Cholesterin und Jod betrifft, so geht es in die ähnliche Richtung. Vielleicht funktioniert es, wenn Sie das Fleisch durch Fisch, Meeresfrüchte und Algen ersetzen. Das wäre sicher ein guter Anfang. Noch viel wichtiger jedoch ist, dass Sie bei einem hohen Cholesterinspiegel die pflanzliche Nahrung bevorzugen und alles andere zur Beilage machen. Vielleicht klingt das radikal, aber es entspricht meiner tiefsten Überzeugung: Wir sollten die Vitamine in erster Linie mit der Nahrung zu uns nehmen und nicht mithilfe von Vitaminpräparaten das Ungleichgewicht bei der Nahrungsaufnahme ausgleichen.

Haben Sie Fragen?

Sabine Hurni, arbeitet als Naturheilpraktikerin und Lebensberaterin in Baden, wo sie auch Ayurveda Kochkurse, Lu Jong – und Meditationskurse anbietet. Sie befasst sich intensiv mit allen Richtungen der Naturheilkunde, Ernährung und spirituellen Lebensthemen. s.hurni@weberverlag.ch

Bittere Muntermacher

Kaum werden die Tage wärmer, lähmen Müdigkeit und Schwere die Frühlingseuphorie. Damit der Körper nach den kühlen Wintermonaten im Frühling wieder auf Touren kommt, darf man mit Bitterstoffen etwas nachhelfen: Bittere Heilpflanzen vertreiben die Müdigkeit, aktivieren die Verdauung und wecken die Lebensgeister.

Wirkung: Bitterstoffe wirken über die Rezeptoren in der Mundschleimhaut. Sie regen die Produktion von Speichel und Magensaft an, aktivieren die Ausschüttung von Verdauungsenzymen und tonisieren den Darm. Das fördert die Verdauung sowie den gesamten Zellstoffwechsel. Bitterstoffe verbessern zudem das Hautbild, stärken das Herz und verbessern die Aufnahme von vielen wichtigen Mineralstoffen und Spurenelementen. Kurz: Bitterstoffe beleben den ganzen Körper.

Anwendung: Bitterstoffe kann man als Tinktur, als Tee oder als Frischpflanzensaft einnehmen. Ein pflanzliches «Aperitif» regt den Appetit an; wer Gewicht verlieren möchte, nimmt die Bitterstoffe eher nach dem Essen als «Digestiv» ein. Eine der bittersten Pflanzen ist der Gelbe Enzian, gefolgt von Tausendgüldenkraut, Wermut (Foto) und Schafgarbe. Auch viele Gemüsesorten sind bitter, Chicorée, Zuckerhut oder Artischocken zum Beispiel.

Das bringt Schwung in den Frühling

• Der Frühling ist die Zeit für pflanzliche Nahrung. Lassen Sie tierische Produkte häufiger mal weg, ebenso Produkte aus Weissmehl und Zucker.

• Täglich spazieren gehen, das Sonnenlicht geniessen und tief durchatmen.

• Viel Wasser trinken. Das bringt die Körpersäfte ins Fliessen.

• Verschaffen Sie dem Körper Leichtigkeit, indem Sie Kurzzeitfasten: Einen oder zwei Suppenoder Safttage pro Woche einlegen oder zwei, drei Abendessen mit dünner Suppe ersetzen.

• Trockenbürstenmassagen oder das Schruppen des Körpers mit Sisalhandschuhen während des Duschens erquicken den Körper. Besonders, wenn Sie sich danach kalt abduschen.

Darmaufbau nach Antibiotikakur

Ich (65) bin Nichtraucherin, feingliedrig, wiege 48 Kilo und habe keine Erkrankungen; bisher musste ich keinerlei Medikamente nehmen. Doch nun habe ich den Verdacht, dass mein Körper mit den beiden Corona-Impfungen überfordert war. Jedenfalls habe ich nach der ersten Impfung eine Brustentzündung bekommen und nach der zweiten eine Darmentzündung. Beide Male musste ich Antibiotika einnehmen. Nun ist mein Darm noch immer in Aufruhr. Diese ganze Geschichte bereitet mir Sorgen. Gerne möchte ich Sie fragen, wie ich nach der Antibiotika-Einnahme meinen Darm wieder aufbauen, das Immunsystem stärken und Rückfälle verhindern könnte. Und was meinen Sie: Waren die Impfungen mit ein Grund für das Übel?

Es kann mit der Impfung zusammenhängen, z.B. mit der Reaktion des Körpers auf die verabreichten Spike-Proteine oder Lipid-Nanopartikel. Das ist schwer zu sagen. Wenn ich richtig informiert bin, gibt es homöopathische Nosoden für Moderna- und Pfizer-Impfstoffe. Am besten erkundigen Sie sich dazu bei einer Homöopathin oder in einer auf Naturheilmittel spezialisierten Drogerie oder Apotheke.

Für den Darmaufbau gibt es viele Varianten: ein oder zwei Wochen lang jeweils eine Gabel Sauerkraut pro Tag essen, drei Gläser Kanne Brottrunk über den Tag verteilt trinken oder ein Fertigpräparat aus der Drogerie einnehmen, zum Beispiel Bolus alba von Wala. Dieses Präparat enthält weissen Ton, der Bakterien bindet, Kamille, Kümmel und weitere Heilpflanzen, die sehr ausgleichend und stärkend für den Darm sind. Oder sie wenden gleich alles zusammen an.

Jetzt wo es noch frisches Sauerkraut gibt, sollte man sich diese Darmnahrung möglichst häufig gönnen. Durch die Fermentation von Weisskohl mit Salz entsteht durch Milchsäuregärung Sauerkraut. Das liefert reichlich Vitamin C sowie grössere Mengen an Vitamin B6, Vitamin K2 und Zink. Es wirkt antimikrobiell und antikanzerogen. Das heisst, es verhindert die Entstehung von Zellmutationen im Darm. Ob roh oder pasteurisiert spielt für den Milchsäuregehalt keine Rolle, da beim schonenden Erhitzen ausschliesslich die krankmachenden Keime, nicht aber die Bakterienkulturen zerstört werden. Vor dem Konsum sollten Sie es jedoch nur noch leicht wärmen, also nicht kochen.

Und allgemein gilt: Essen Sie warm, trinken Sie genügend warme Flüssigkeit wie ungesüssten Tee oder warmes Wasser und versuchen Sie den Tag möglichst oft mit gekochten Apfelschnitzen zu starten. Das beruhigt den Darm sehr gut, nährt, wärmt und schmeckt ausgezeichnet. Insbesondere mit zwei Datteln, etwas Zimt und Kardamom gewürzt.

Die Patientenfrage

Warum ist vorbeugen besser als heilen – und was bedeutet das?

w ir wollen Ihre Frage anhand eines einleuchtenden Beispiels beantworten, dem Rauchen. Rauchen schadet der Gesundheit: Mit jeder Zigarette steigt das Risiko für Lungen, Herz-Kreislauf- und Gefäss-Erkrankungen sowie Krebs. Trotz dieser Risiken raucht über ein Viertel der Schweizer Bevölkerung; die Mehrheit sogar täglich.

Schauen wir uns ein konkretes Beispiel an. Ein Patient der SPO, der schon einen Herzinfarkt hinter sich hatte, erlitt 2020 einen Augeninfarkt mit weitreichenden Konsequenzen: Er ist seit dem Infarkt blind. Obwohl er sich umgehend im Spital behandeln liess, blieb der Behandlungserfolg aus: Eine Therapie, die durch Gerinnsel aufgetretene Verschlüsse von Blutgefässen auflösen sollte, brachte ihm das Augenlicht nicht zurück. Dem Spital und den behandelnden Ärzten kann nach sorgfältiger Abklärung keinen Vorwurf gemacht werden; sie haben alles in ihrer Macht Stehende für den Betroffenen unternommen. Die grosse Frage drängt sich auf, ob der Infarkt eventuell nie passiert wäre, wenn der Betroffene das Rauchen spätestens nach dem Herzinfarkt unterlassen hätte? Gut möglich, auch wenn sich die Frage nicht abschliessend und mit Gewissheit beantworten lässt.

Sicher aber gilt, dass Vorbeugen besser als Heilen ist. Was das Rauchen angeht, gilt diese Devise umso mehr. Denn unzählige Studien belegen die Gesundheitsschäden des Rauchens – insbesondere, wenn der Tabakkonsum, wie dies häufig der Fall ist, bereits in jungen Jahren beginnt und sich über Jahrzehnte fortsetzt. Sicher auch ist: Es lohnt sich zu jedem Zeitpunkt, den Tabakkonsum einzustellen!

Chantal Agthe, Patientenberaterin SPO.

Mehr zum Thema Patientenrecht unter Schweizerische Stiftung SPO Patientenschutz, www.spo.ch Telefonische Beratung via Hotline 0900 567 047, Fr. 2.90/Min. Im Rahmen der SPO-Mitgliedschaft erhalten Sie diese Beratung unentgeltlich (044 252 54 22).

liebesschule

Liebe und ... ... die entmachtete Eifersucht

Sicher haben Sie das auch schon erfahren: Eifersucht ist ein Liebeskiller. Wenn ich meinen Partner mit vorwurfsvollen Blicken verfolge, sobald er eine attraktive Frau im Raum registriert, wenn ich Szenen mache und mein Drama pflege – dann ersticke ich die Liebe. Liz Taylor durfte einst medienwirksam sagen: «Wenn er fremdgeht, bringe ich ihn um.» Das war zwar Stoff für Hollywood, aber nicht für eine vitale, ehrliche und vertrauensvolle Liebesbeziehung.

Ich empfehle daher eine gewisse Gelassenheit und vor allem das Wissen um die eigene Attraktivität. Ich muss nicht mit jeder unbekannten Schönheit in Vergleich und Konkurrenz treten. Sie hat tatsächlich etwas, was ich für meinen Partner nicht habe: Das Fremde, das alle Möglichkeiten der Fantasie offenlässt. So wahr er aus Fleisch und Blut ist, wird er sexuell auf sie reagieren. Alles andere wäre entweder eine Lüge oder das traurige Zeichen eines erotischen Langweilers. Denn so sind wir gestrickt, wir Menschenkinder: Ein wohlgeformter Hintern, ein Augenaufschlag, eine sonore Stimme, das gewisse Etwas oder nur der richtige Moment – und schon ist unsere Lust geweckt. Was wir damit machen, ob wir still den Moment geniessen, ob wir die entstandene erotische Energie in anderen Tätigkeiten sublimieren, ob wir damit unsere Beziehung würzen oder ob wir den Verlockungen ganz direkt nachgeben und tatsächlich fremdgehen – das ist unsere Entscheidung. Und Partnerschaft bedeutet, diese Entscheidung gemeinsam zu treffen.

M ein Vorschlag: Entziehen wir der Eifersucht den Boden! Sprechen wir mit unseren Partnern offen darüber, was wir auch an anderen attraktiv finden. Wir werden sehen, was für eine Last von uns abfällt, wenn wir das nicht immer geheim halten und verstecken müssen. Weil es uns peinlich war; weil wir den anderen nicht verletzen wollten. Oder weil wir Lust irgendwie doch verurteilten.

Aber warum?! Lust ist erstmal einfach lustvoll – auch wenn sie in unpassenden Momenten oder mit unpassenden Menschen aufkommt. Und ich habe Lust, die

Lust meines Liebsten besser kennenzulernen. Was, diese Frau macht dich an?! Warum, was hat sie bei dir ausgelöst? Tatsächlich, bei diesem Blick ist dir die Luft weggeblieben?! Was hättest du denn am liebsten gemacht? Solcherlei offen mit unseren Liebespartnern zu teilen, statt heimlich daran zu denken, schafft erotische Kameradschaft – und vor allem Vertrauen.

Und doch: Wenn wir ehrlich sind, stellen wir fest, dass wir einander nicht alle erotischen Wünsche erfüllen können. Ich kann nicht gleichzeitig geheimnisvoll und vertraut, üppig und schlank, gross und klein, schüchtern und forsch sein. Und jetzt? Finden Sie gemeinsam heraus, wie Sie damit umgehen.

E ine offene Beziehung und Polyamorie sind eine Möglichkeit. Bewusster Verzicht und sich ganz auf einen geliebten Menschen einzulassen eine andere. Dazwischen gibt es alle möglichen Formen und Experimente, die wunderbar sind, solange sie auf Vertrauen beruhen und nichts überspringen. Wichtig ist: kein Betrug! Keine Lüge und Heimlichkeit gegenüber dem Partner, auch nicht mit der Begründung, sie oder ihn zu schonen. «Das versteht sie nicht ...» ist eine schale Ausrede. Wer Partnerschaft mit einem Menschen will und gleichzeitig seiner Lust auf andere nachgehen möchte, soll gefälligst den Mut zu Auseinandersetzung und Ehrlichkeit haben. Denn sonst hat der Eifersüchtige tatsächlich recht mit seiner Eifersucht.

Leila Dregger ist Journalistin und Buchautorin. Sie begeistert sich für gemeinschaftliche Lebensformen, lebte u. a. über 18 Jahren in Tamera, Portugal, sowie anderen Gemeinschaften auch in anderen Kontinenten. Am meisten liebt sie das Thema Heilung von Liebe und Sexualität sowie neue Wege für das Mann- und Frau-Sein.

Von Hand ins Lot bringen

Einst war die Chiropraktik eine alternative Heilmethode, die von der Schulmedizin nicht anerkannt wurde. Seit 2007 zählt die Methode zu den fünf Medizinalberufen in der Schweiz. Geblieben ist die ganzheitliche Betrachtung des Menschen.

Text: Fabrice Müller

Im Oktober 2016 hob vom Militärflugplatz Dübendorf (ZH) ein Airbus A310 ZERO-G ab. Damals führte die Universität Zürich ihren ersten Parabelflug ab Schweizer Boden zu Testzwecken durch. Der Airbus A310 erzeugte über dem Mittelmeer in bestimmten Flugzonen durch spezielle Manöver einen schwerelosen Zustand. In diesen Parabeln mit abwechselnd steilen Aufstiegen und Sinkflügen wurde wäh rend jeweils 22 Sekunden die Erdanziehungskraft überwunden. In dieser kurzen Phase wurden diverse Experimente durchgeführt. Mit an Bord war ein Team von Forschenden aus der Abteilung Chiropraktische Medizin der Zürcher Universitätsklinik Balgrist. Ihr Experiment hatte zum Ziel, Rückenschmerzen besser zu verstehen und aufgrund der Resultate neue Behandlungsmethoden zu entwickeln.

Häufig sind Rückenschmerzen die Folge von Überlastung. Expert*innen gehen davon aus, dass die Schwerkraft dabei eine wichtige Rolle spielt. Deshalb betreffen Schmerzen oft den unteren Rücken, wo vor allem im Sitzen und Stehen grosse Kräfte einwirken. Für ein besseres Verständnis von Rückenschmerzen ist es wichtig, zu wissen, wie die Last, die durch die Schwerelosigkeit hervorgerufen wird, die Stabilität des Rückens beeinflusst. Die kurze Schwerelosigkeit eines Parabelflugs bot die einzigartige Möglichkeit, die Stabilität des Rückens ohne und mit doppelter Erdanziehungskraft zu messen. Mit dem Wissen aus diesen Experimenten sollen neue Behandlungsmethoden für die Chiropraktik entwickelt werden. Welche Effekte hat die spinale Manipulation, die in der Chiropraktik oft angewendet wird? Was passiert dabei in den Gelenken und im Nervensystem? Welche Botenstoffe werden ausgeschüttet? Was ist die optimale Dosierung für ein gutes Behandlungsresultat? Fragen über Fragen, zu denen immer noch intensiv geforscht wird. Laut Mirjam Baechler, Leiterin Lehre Chiropraktische Medizin an der Universität Zürich, sind das nur einige derzeit noch offene Forschungsthemen in der Chiropraktik. Noch nicht vollständig belegt sind zum Beispiel auch Hypothesen, die sich mit dem Effekt einer chiropraktischen Behandlung auf die inneren Organe beschäftigen.

Einst ein autonomer Heilberuf Hinter der Chiropraktik steht ein manuelles Behandlungsverfahren. Der Begriff wird abgeleitet aus den griechischen Definitionen «cheir» (Hand) und «praktikos» (tätig). Ins Leben gerufen wurde die Chiropraktik durch Daniel David Palmer. Der Magnetopath und Gebrauchtwarenhändler lebte von 1845 bis 1913 in Kanada. Als Geburtsstunde der Chiropraktik gilt jener Zeitpunkt, als Palmer einem Hausmeister die Wirbelsäule im Halsbereich einrenkte und diesen somit von seiner Schwerhörigkeit aufgrund einer Verletzung heilen konnte. In der Folge entwickelte Daniel Palmer 1895 eine Behandlungsmethode und bald wurde die Chiropraktik zum eigenständigen Heilberuf. In Iowa, USA, rief Palmer eine eigene Schule ins Leben. Der damals noch autonome Beruf, ohne Bezug zur Schulmedizin, entwickelte sich immer mehr zu einer anerkannten Methode. In der Schweiz ist die Chiropraktik seit den 60er-Jahren Teil der Grundversicherung; inzwischen gehört sie zu den insgesamt fünf Medizinberufen, wie Mirjam Baechler erklärt. «Nachdem die Chiropraktik in ihren Anfängen von der Schulmedizin angefeindet wurde, steht sie nun auf einer soliden wissenschaftlichen Basis.» Zu verdanken habe sie diese Entwicklung vor allem den guten Behand-

Körperarbeit | Die Chiropraktikerin fokussiert sich auf den Bewegungsapparat und seine Auswirkungen auf das Nervensystem. Die Wirbelsäule – viele Beschwerden haben hier ihren Ursprung – spielt dabei eine zentrale Rolle.

Verwandte Methoden der Chiropraktik

Physiotherapie

Die Physiotherapie befasst sich mit der Behandlung von Menschen, die infolge einer Verletzung, einer Krankheit oder einer Behinderung an Funktionsstörungen des Bewegungsapparates, des Nervensystems und der inneren Organe leiden. Auf der Grundlage von spezifischen Analysen der Ursachen der Bewegungsanomalien oder Funktionseinschränkungen werden Behandlungsmethoden abgeleitet. www.physioswiss.ch

Ostheopathie

Osteopathie ist eine Manualtherapie, die auf einer ganzheitlichen Betrachtung des Menschen basiert. Osteopathinnen und Ostheopathen verwenden Diagnose und manuelle Behandlungstechniken, um sogenannte «Funktionsstörungen» zu identifizieren, zu korrigieren oder diesen vorzubeugen. www.fso-svo.ch

Atlaslogie

Atlaslogie ist eine ganzheitliche, sanfte Methode. Ein zentrierter Atlas kann die Wirbelsäulenstatik und somit die Körperhaltung verbessern. Ebenso kann er Nervenkompressionen lösen, damit die Organe und Körperzellen wieder mit genügend Energie versorgt und die eigenen Heilkräfte aktiviert werden. www.atlaslogie.info

Schmerztherapie nach

Liebscher & Bracht

Die Therapie arbeitet gezielt an der Schmerzursache: überhöhte Spannungen in den Muskeln und Faszien, dem elasti schen Teil des Bindegewebes. Die drei zentralen Elemente der Therapie sind: Drücken, Dehnen, Rollen. www.liebscher-bracht.com

Craniosacral Therapie

Die craniosacrale Behandlungsform wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von Dr. William Garner Sutherland auf der Basis der Osteopathie (Knochenheilkunde) zur «Cranialen Osteopathie» weiterentwickelt. Die Craniosacral-Praktizieren den unterstützen die Klient*innen auf dem Weg zur Selbstheilung mit feinen manuellen Impulsen, die eine Eigenregulie rung des Körpers einleiten. www.craniosuisse.ch

lungsresultaten, der wissenschaftlichen Forschung, einer starken Patientenorganisation sowie der interdisziplinären Zusammenarbeit mit anderen Medizinal- und Gesundheitsberufen.

Manuelle Verfahren, mit denen Rückenschmerzen und andere körperliche Beschwerden geheilt wurden, sind schon lange bekannt. Früheste Berichte über solche Heilmethoden sind mehrere tausend Jahre alt und haben im Alten Ägypten ihren Ursprung. Die Chiropraktik wurde dann ab Ende des 19. Jahrhunderts wie oben beschrieben als autonome Disziplin entwickelt – zu einer Zeit, in der parallel auch mehrere andere Therapieformen wie beispielsweise die Osteopathie als Gegenströme zur rein allopathischen Medizin ihre Anfänge hatten. Das Grundprinzip der Chiropraktik hat sich seit ihrer Gründung durch Daniel Palmer nicht verändert: Es besteht aus der manuellen Arbeit an Knochen, Gelenken, Bändern und Muskeln. «Chiropraktik baut auf dem Grundprinzip auf, dass ein gesunder Körper jeweils das Gleichgewicht, die sogenannte Homöostase, in seinem Inneren wie auch gegenüber seiner Umgebung anstrebt und aufrechterhalten will. Dass Gesundheit also von innen kommt, ist der zentrale physiologische Grundsatz der Chiropraktik», sagt Thomas Vicentini, Chiropraktiker und Inhaber der Praxis Vitalistica in Brig (VS). Im Zentrum der Arbeit der Chiropraktik stehe der Bewegungsapparat und seine Auswirkungen auf das Nervensystem. Die Wirbelsäule spiele dabei eine zentrale Rolle, betont Vicentini, sei es über die Verbindung zu den Wirbeln oder zum Nervensystem: «Viele Beschwerden haben ihren Ursprung in der Wirbelsäule.»

Die Hände als wichtigste

Werkzeuge

Das Spektrum der chiropraktischen Behandlung ist sehr vielseitig. Vom Neugeborenen bis zur hochbetagten Urgrossmutter können Patient*innen in jedem Alter v on dieser Behandlungsform profitieren. Zu den häufigsten Krankheitsbildern, die in der Chiropraktik behandelt werden, zählen laut Dr. Thomas Vicentini unter anderem Rückenschmerzen, Hexenschuss, Halskehre, Kopfschmerzen, Schwindel, Migräne, Sportverletzungen aber auch beispielsweise Koliken bei Babys. Störungen der Gelenkfunktion etwa werden mit dosierten mechanischen Impulsen – chiropraktische Manipulationen genannt – behandelt. Auf diese Weise können die Funktion und die Beweglichkeit der Gelenke und, damit verbunden, die normale Kommunikation des Nervensystems wiederhergestellt werden.

«Wir verfügen über verschiedene manuelle Techniken, mit denen wir Funktionsstörungen und Schmerzzustände eines Gelenkes beheben können», erklärt Thomas Vicentini. Doch die therapeutischen Möglichkeiten beschränken sich nicht nur auf Manipulationen: Je nach Beschwerden kommen diverse muskuläre und reflektorische Behandlungsmethoden, Gelenkmobilisationen, kraniale Behandlungstechniken und aktive heilgymnastische Massnahmen, Traktionsbehandlungen, Ultraschall- oder Elektrotherapie zum Einsatz. An ihre Grenzen stösst die Chiropraktik laut Vicentini etwa bei schweren strukturellen Veränderungen durch starke Arthrosen oder Unfälle. Zwei Mythen sind eng mit der Arbeit der Chiropraktik verbunden: Wenn blockierte Flächen eines Gelenks getrennt werden, entsteht ein Knacken. Viele Menschen glauben, das Gelenk selbst würde den «Knacks» verursachen. Dies ist jedoch falsch, denn durch das Trennen der Gelenkpartner voneinander entsteht ein Unterdruck im Gelenk. Bestandteile der Gelenkflüssigkeit verändern deshalb ihren Aggregatzustand und werden gasförmig; in der Folge kommt es zum schmerzfreien Knacken. Als zweiter Mythus ist die chiropraktische Behandlung oft mit der Vorstellung von Kraftaufwand verbunden. Chiropraktorinnen und Chiropraktoren erlernen in ihrem Studium gezielte Techniken, die nichts mit Kraftaufwand zu tun haben. «Obwohl es in der Chiropraktik viele standardisierte Griffe gibt, werden sie in der konkreten Anwendung individuell auf die Physiologie des Patienten wie auch des Therapeuten angepasst», erläutert Mirjam Baechler von der Uni Zürich. Dies bedeute, dass die eigene Physiologie der Therapeutin oder des Therapeuten stets auch einen Einfluss auf die Ausführung der Techniken habe. •

gefragt:

«In der Schweiz sind wir unterversorgt»

Frau Baechler, wie beliebt ist der Chiropraktik-Beruf in der Schweiz?

Derzeit arbeiten in der Schweiz etwas über 300 Chiropraktorinnen und -praktoren. Angesichts der hohen Nachfrage nach Chiropraktik von Seiten der Patient*innen sind wir in der Schweiz leider unterversorgt. Es gibt sogar Kantone ohne Chiropraktik-Praxis.

Was sind die Gründe für diese Unterversorgung?

Für den noch relativ jungen Studiengang in der Schweiz gibt es eine nur beschränkte Anzahl Studienplätze und das Studium im Ausland ist sehr teuer.

Welche Spezialisierungsmöglichkeiten gibt es nach dem Studium?

Zur Auswahl stehen Spezialisierungen in Richtung Sportchiropraktik und Pädiatrie, hinzu kommen diverse Behandlungsmethoden wie zum Beispiel Dry Needling, Neuraltherapie oder Osteopathie.

Zur Person

Dr. Mirjam Baechler ist Leiterin Lehre Chiropraktische Medizin an der Universität Zürich. www.balgrist.ch

Wenn die Knochen plötzlich brechen

Mit dem Alter wird unser Skelett fragiler, die Knochendichte nimmt ab.

Brechen Knochen bei der kleinsten Belastung, leidet man an einer Osteoporose.

Ein angemessener Lebensstil kann davor bewahren und auch im Krankheitsfall einiges bewirken.

Text: Angela Bernetta

Dass sie krank sind, merken viele erst, wenn es schon zu spät ist: Gemäss Rheumaliga Schweiz leiden über 400 000 Menschen an einer Osteoporose, der häufigsten chronischen Knochenstoffwechselkrankheit hierzulande. «Da der Knochenschwund schleichend verläuft, spürt man ihn nicht», erklärt Barbara Zindel, Physiotherapeutin FH. «Daher wird die Krankheit häufig erst nach dem ersten Bruch diagnostiziert.» Brechen gar Wirbelkörper oder der Oberschenkelhals, kann das nicht nur starke Schmerzen, sondern auch dramatische Folgen für die Betroffenen haben: «Ein Sturz mit Oberschenkelhalsbruch bedeutet für viele ältere Menschen das Ende der Selbständigkeit», weiss Zindel aus Erfahrung. Nicola Reuschling, Fachärztin für Rheumatologie und Innere Medizin, präzisiert: «Etwa ein Drittel der Betroffenen darf nach einer Schenkelhalsfraktur wieder nach Hause. Ein Drittel muss im Pflegeheim bleiben und ein Drittel stirbt an den Folgekrankheiten wie etwa Infektionen, einer verminderten Herz- und Lungenleistung oder einer Thrombose aufgrund des bruchbedingten Bewegungsmangels.»

Die Wahrscheinlichkeit nach dem 50. Lebensjahr infolge einer Osteoporose einen Knochenbruch zu erleiden, liegt gemäss Rheumaliga Schweiz bei Männern bei 20 und bei Frauen bei über 50 Prozent. Wegen der hormonellen Umstellung ist das Risiko eines raschen Knochenabbaus während und nach den Wechseljahren ungleich höher. «Schuld daran ist der Mangel des weiblichen Sexualhormons Östrogen, das wichtig für den Knochenstoffwechsel ist», sagt Zindel. Da Männer eine höhere Knochendichte haben, steigt ihr Risiko an einer Altersosteoporose zu erkranken, erst etwa ab dem 70. Lebensjahr an.

Ursachen einer Osteoporose

Laut Nicola Reuschling sind genügend Bewegung und eine gesunde Ernährung eine gute Osteoporose-Prävention. Idealerweise sollte diese bereits während der Kindheit und Jugendzeit greifen, wenn unsere Knochen noch im Aufbau sind. Zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr sind sie am stabilsten. Dann nimmt die Knochendichte bei gesunden Menschen um etwa 0,4 Prozent jährlich ab, bei Menschen mit einer Osteoporose um bis zu 4 Prozent pro Jahr. Die

Knochenschwund | Mit den Wechseljahren erhöht sich das Risiko für einen raschen Knochenabbau. Viel Bewegung wie Treppensteigen und eine gesunde Ernährung können den Prozess verlangsamen.

Osteoporose und Ernährung

• Empfehlenswert ist eine vollwertige und ausgewogene Mischkost mit mindestens drei Portionen Gemüse täglich.

• Auf eine bedarfsgerechte Energie- und Eiweisszufuhr achten.

• Ein bis zwei Fischmahlzeiten pro Woche einnehmen, und zwar fetten Fisch wie Hering, Lachs, Heilbutt, Sardine oder Thunfisch, die auch Vitamin D enthalten.

• Kalzium- und magnesiumreiche Nahrungsmittel essen, z. B. Milchprodukte, grünes Gemüse, Nüsse, Hülsenfrüchte und Sojaprodukte. Jugendliche und junge Erwachsene benötigen täglich 1200 mg Kalzium, Erwachsene ab 20 Jahren 1000 mg pro Tag.

• Genügend warme und lang gekochte Mahlzeiten zu sich nehmen.

• Kochsalz zurückhaltend verwenden, höchstens 1 TL pro Tag

• Maximal 2 bis 3 Tassen Kaffee und/oder Schwarztee pro Tag

• Maximal 1 Glas Wein oder 2 Glas Bier täglich. Alkoholfreie Tage einschieben.

• Reinen Zucker und raffinierte Kohlenhydrate nach Möglichkeit meiden.

• Säure-Basen-Haushalt allenfalls mit zusätzlichen Präparaten stabilisieren respektive ausgleichen

• Bei Bedarf Nahrungsergänzungsmittel mit den nötigen Mikronährstoffen zu sich nehmen.

Quelle: NHK Institut für integrative Naturheilkunde

Nützliche Informationen

Die verschiedenen kantonalen Ligen – siehe www.rheumaliga.ch – bieten in der ganzen Schweiz Kurse für Osteoporose-Gymnastik an. Über die Seite www.sichergehen.ch findet man Kurse in der ganzen Schweiz, die Sturzprävention beinhalten. Allgemeine Informationen zur Krankheit und nützliche Adressen finden sich via www.osteoporose-vorsorge.ch und www.osteoswiss.ch. Wer sein individuelles Osteoporose-Risiko berechnen will, findet via de.wikipedia.org/ wiki/FRAX weiterführende Angaben dazu.

Knochenstoffwechselkrankheit baut aber nicht nur Knochensubstanz ab, sondern verändert auch die Struktur der Knochen: Sie werden porös und instabil und können bei der kleinsten Belastung brechen.

Ob man an einer Osteoporose erkrankt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Der Knochenalterungsprozess spielt da genauso eine Rolle wie Bewegungsmangel, die falsche Ernährung, zu viel Nikotin und/oder Alkohol; aber auch die individuelle Veranlagung spielt eine wichtige Rolle. Gemäss Reuschling kann ausserdem ein Vitamin-DMangel und das daraus resultierende Kalziumdefizit – Kalzium ist wichtig für den Knochenstoffwechsel – den Knochenabbau beschleunigen, genauso wie Langzeittherapien mit gewissen Medikamenten wie etwa Kortison oder Heparin, die sich negativ auf den Knochenstoffwechsel auswirken. «Auch Dauerstress, der die Nebenniere schwächt, kann eine Osteoporose begünstigen», betont Sybille Binder, dipl. Ernährungsberaterin FH.

Prävention ist wichtig

«Wer ohne erkennbaren Grund an akuten Schmerzen im Bereich der Wirbelsäule, dem Becken oder der Hüfte leidet, sollte handeln», rät Rheumatologin Reuschling. Je eher eine Osteoporose erkannt werde, desto besser gelinge ein angemessener Umgang mit der chronischen Knochenstoffwechselkrankheit. Vorsorgeuntersuchungen zahlt die Krankenkasse allerdings nur in Ausnahmefällen.

Der Befund erfolgt für gewöhnlich über eine Knochendichtemessung (Osteodensitomietrie). Die Therapie richtet sich nach dem individuellen Krankheitsverlauf und den erlittenen Knochenbrüchen. Sie hilft, den Knochenstoffwechsel anzukurbeln und Folgeschmerzen der Knochenbrüche zu lindern. «Dabei kommen Medikamente zum Einsatz, die den Abbau der Knochensubstanz hemmen, wie etwa Bisphosphonate und Denusomab, oder direkt deren Aufbau fördern, wie beispielsweise Teriparatid und Romosozumab», erläutert Reuschling.

Als wirkungsvolle Prophylaxe wie auch als nicht-medikamentöse Therapie empfiehlt die Expertin viel Bewegung, bei Bedarf ein individuell angepasstes Trainingsprogramm und/oder Hilfsmittel wie Hüftprotektoren und Gehhilfen. Physiotherapeutin Zindel ergänzt: «Treppensteigen, spazieren oder wandern, also Bewegung in aufrechter Körperhaltung, regen den Knochenstoffwechsel durch die Stossbelastung an.» Auch gezieltes Krafttraining im Fitnessstudio stärke Muskulatur und Knochen in jedem Alter und fördere das Gleichgewicht und die Beweglichkeit – eine wichtige Prophylaxe gegen gefährliche Stürze, die etwa durch die Einnahme von Beruhigungsmitteln, infolge Sehstörungen, Muskelschwund oder –schwäche begünstigt werden können. Und «last but not least» stabilisiert und/ oder verbessert eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Vitaminen und Mineralstoffen die Knochendichte nachhaltig auch im hohen Alter.

gefragt: Sybille Binder

«Mineralwasser ist nicht förderlich»

Osteoporose zählt zu den Zivilisationskrankheiten und steht somit in Zusammenhang mit unserer Lebens- und Ernährungsweise. Was es dabei zu beachten gilt, weiss Ernährungsberaterin Sybille Binder, dipl. Ernährungsberaterin FH.

Sybille Binder, welche Ernährungsempfehlungen gilt es, bei einer Osteoporose zu beherzigen?

Als Prophylaxe aber auch Therapie einer Osteoporose sieht die Naturheilkunde eine kalzium- und magnesiumreiche sowie eine basische Ernährung vor. Zurückhaltend konsumieren sollte man Genussmitteln wie Kaffee, Schwarztee oder Alkohol. Sie stören das Säure-Basen-Gleichgewicht und können den Mineralienverlust über die Nieren begünstigen. Genauso wie rotes Fleisch und Zucker, die als entzündungsfördernd gelten.

Welche Lebensmittelinhaltstoffe fördern den Knochenstoffwechsel?

Unsere Knochen sind ein komplexes, elastisches Gefüge und auf die Versorgung mit verschiedenen Mineralstoffen angewiesen. So brauchen sie neben Kalzium auch Magnesium, Vitamin D und andere Vitamine.

Welche Lebensmittel sind da besonders reichhaltig und empfehlenswert?

Grünes Gemüse, Nüsse, Samen, fetter Fisch, Eier, Milchprodukte, Obst und verschiedene Getreideflocken.

Inwieweit empfehlen Sie Nahrungsergänzungsmitteln?

Es spricht vieles für die Einnahme von Nahrungsergänzungsmittel mit den nötigen Mikronährstoffen. Ergänzend dazu sollten auf dem Speisezettel aber auch Lebensmittel mit ausreichend Mineralstoffen, Proteinen und Vitaminen stehen.

Wie viel und was sollten von Osteoporose Betroffene trinken?

Nicht mehr als sonst, und zwar bis zwei Liter Wasser und/ oder ungesüssten Tee täglich. Kontrovers diskutiert wird, wie förderlich der Konsum von kalziumreichem Mineralwasser ist. Wasser sollte eigentlich keine Mineralien liefern, da diese anorganisch sind und vom Körper nicht aufgenommen werden können. Mineralwasser ist also nicht förderlich.

Zur Person

Sybille Binder ist dipl. Ernährungsberaterin FH und dipl. Vitalstofftherapeutin am NHK Institut für integrative Naturheilkunde in Zürich: www.nhk.ch.

Schwelbrände löschen

Eine schlechte Ernährung, zu wenig Bewegung, Umweltgifte und chronischer Stress können in unserem Körper Entzündungsprozesse befeuern. Diese oft unbemerkten Schwelbrände öffnen Tür und Tor für gefährliche Krankheiten. Was haben wir selbst in der Hand, um dies zu verhindern?

Text: Eva Rosenfelder

Die moderne Medizin verfügt zwar über erstaunliche Errungenschaften, um unser Leben zu verlängern. Doch macht sie uns auch gesünder? Zivilisationskrankheiten wie Arthritis, Allergien, Diabetes, Übergewicht, Herzinfarkt, Hirnschlag, Alzheimer, Parkinson usw. haben sich in den letzten Jahrzehnten vervielfacht. Auch wenn diese Tatsache im schulmedizinischen Alltag nur zum Teil angekommen ist: Mindestens die Hälfte der vorzeitigen Todesfälle sind auf einen unerkannten «Schwelbrand» im eigenen Körper, einer sogenannten «silent inflammation» zurückzuführen.

Besonders heimtückisch dabei: Stille Entzündungen lassen sich nicht durch sichtbare äussere Entzündungszeichen wie Rötung, Schwellung und Überwärmung erkennen. Zwar liessen sich diese niederschwelligen Entzündungen im Labor über einen Test auf C-reaktives Protein im Blut (CPR-Test) dingfest machen. Auch ein Röntgenbild beim Zahnarzt kann helfen, verborgene Vereiterungen der Zahnwurzeln zu entdecken. Doch wer geht schon wegen diffusen Symptomen wie ständiger Abgeschlagenheit, schlechtem Schlaf oder wiederholten Infekten gleich zum Arzt? Viele neigen dazu, solcherlei zu Verdrängen. Währenddessen schwelen die eigentlichen Ursachen unaufhörlich im Körper und die Entzündung kann sich unbemerkt in allen Organen und Körperregionen ausbreiten – ein Nährboden für diverse spätere Leiden, die das biologische Altern beschleunigen und unser Immunsystem stetig schwächen.

Notfallprogramm des gesunden Körpers

Doch wie kommt es soweit und warum reagiert der Körper nicht mehr auf seine gesunde Weise? Akute Entzündungen wären schliesslich das Notfallprogramm des Körpers, mit dem sich das Körpersystem durch einen kurz andauernden Selbstheilungsprozess wieder in Balance bringt. Ein gesundes Immunsystem nimmt den Kampf gegen schädliche Stoffe aller Art sofort auf: Wärme, Schmerz, Rötung und Schwellung gehören zum wirksamen Geschütz, das unsere Körperabwehr bereithält. Der Organismus ist damit gewappnet gegen Gifte und andere schädliche Stoffe, kann Verletzungen reparieren, Krankheitskeime und oft sogar Krebszellen eliminieren.

Die akute Entzündung ist also, ähnlich wie das Fieber, vielmehr Freund als Feind. Und dieser Freund kann fast überall zur Hilfe eilen: in Gelenken (Arthritis), in der Lunge (Bronchitis) und Magenschleimhaut (Gastritis); es gibt die harmlose Rhinitis, den einfachen Schnupfen, aber auch die potenziell gefährliche Meningitis und Karditis, wie die Entzündungen des Gehirns und Herzens benannt werden. In letzter Zeit liest man auch vermehrt von Myokarditis (Herzmuskelentzündung) und Perikarditis (Entzündung des Herzbeutels), worunter zahlreiche Menschen nach einer Covid-19-Infektion, aber auch einer Corona-«Impfung» leiden. So lange entzündliche und anti-entzündliche Botenstoffe unseres Körpersystems perfekt zusammenspielen, entsteht eine Entzündung im Eiltempo genau dort, wo sie gebraucht wird – und verschwindet nach getaner Arbeit wieder. Doch das ist nicht immer der Fall.

Gekommen, um zu bleiben

Denn wenn der Körper dauerhaft gestresst ist, etwa durch eine starke Belastung mit Umweltgiften oder einen unnatürlichen Lebensstil, bei dem auf eine Belastung die nächste folgt, so kann er nicht mehr ausreichend kompensieren und macht irgendwann schlapp. Entzündungen können dann nicht mehr richtig wirken: Sie sind gar nie intensiv genug oder sie flammen bald ab, schwelen aber im Stillen weiter und werden chronisch.

Das ist höchst problematisch. Denn bald bahnen sich solche stillen Entzündungen unbehelligt einen Weg zu Organen und verursachen dort eine langsame Zerstörung der Gewebe. Jedes Organsystem kann betroffen sein: Darm (Colitis ulcerosa), Innenwände der Gefässe (Arteriosklerose), Nerven und Gehirn (Alzheimer, Demenz, Parkinson, MS usw.), Knochen (Osteoporose, siehe Seite 32), Gelenke (Arthritis), Bauchspeicheldrüse (Diabetes), Schleimhäute (Allergien), Zähne oder auch unsere Fortpflanzungsorgane (Unfruchtbarkeit).

Mindestens die Hälfte der vorzeitigen Todesfälle sind auf stille Entzündungen zurückzuführen.

Ursachen für stille Entzündungen

• Umweltgifte, wie Feinstaub, Elektrosmog, Pestizide

• Versteckte Zahnherde

• Stress, Angst und eine negative Lebenseinstellung

• Mangel an Ausgleich (Bewegung vs. Entspannung), Sport, Sonne und frischer Luft

• Störungen des Mikrobioms im Darm durch Fehlernährung: zu viel Zucker und Transfette, ein ungünstiges Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren, zu wenig sekundäre Pflanzenstoffe

Entzündungsfördernde Lebensmittel

• Industrielle Speiseöle wie Sonnenblumenöl, Weizenkeimöl, Distelöl, Palmöl oder Margarine enthalten einen hohen Anteil an ungünstigen Omega-6-Fettsäuren

• Transfette (in Frittiertem, Backwaren und vielen Fertigprodukten enthalten)

• Verarbeitete Lebensmittel und Fertigprodukte wie Tiefkühlpizza, Fruchtjoghurt, gezuckerte Müesli, Süssigkeiten, Backwaren

• Glutenhaltiges Getreide, Soja, Mais, Weissmehl

• Raffinierter Zucker und Fruktose

• Verarbeitetes Fleisch, v. a. Wurst, Fleisch von Tieren, die mit Soja, Mais oder anderem Omega6-Mastfutter gefüttert wurden

• Eier

• Genussmittel wie Alkohol und Nikotin

15 Prozent aller bösartigen Krebserkrankungen sind gemäss Infla-Care – einem von der EU geförderten Gemeinschaftsprojekt, das über mehrere Jahre die Mechanismen entzündungsbedingter Tumorerkrankungen untersucht hat – auf chronische Entzündungsprozesse zurückzuführen. Insgesamt kommt es dadurch zu einem frühzeitigen Alterungsprozess (Inflammaging = Entzündungsaltern) und dem Abbau der Organe. Und nicht nur das: Gemäss einer Studie der Universität Duisburg-Essen beeinflusst die Menge der gemessenen Entzündungsstoffe im Körper von Probanden nachweislich depressive Symptome, sowie weitere psychische Erkrankungen bis hin zur Schizophrenie. Besserung kann eintreten, sobald man den Ausgangsherd gefunden hat.

Mannigfaltige Ursachen

Entzündungshemmende Lebensmittel

• Algenöl und Algen wie AFA, Chlorella, Knotentang und Spirulina

• Fettreiche Kaltwasserfische aus Wildfang, (z.B. Hering, Makrele, Lachs, Thunfisch, Sardinen)

• Gewürze und Kräuter wie Ingwer, Kurkuma, Nelken, Rosmarin, Thymian, Pfeffer, Chili, Oregano, Petersilie, Brennnessel

• Gemüse wie Mangold, Lauch, Spinat, Rosenkohl, Blu menkohl, Brokkoli, Paprika, Oliven, grüne Bohnen, Grünkohl, Knoblauch, Zwiebelgewächse

• Obst mit einem hohen Gehalt an Polyphenolen, Flavo noiden und Antioxidantien wie rote Beeren, vor allem Heidelbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren, Maulbee ren, Holunderbeeren, Acai, Aronia, Goji, Cranberrys

• Enzymfrüchte wie Papaya, Ananas, Guave, Feige

• Wurzeln wie Astragalus, Ginseng, Maca, Ashwaganda, Taigawurzel, Yamswurzel

Dies ist allerdings gar nicht so einfach. Denn es gibt viele Ursachen für Entzündungen. Und diese haben vielerlei Auswirkungen: «Latente Entzündungen im menschlichen Körper beeinflussen sowohl das Verhalten wie auch die Psyche», stellt etwa Harald Engler fest. Er ist Professor für Verhaltensimmunbiologie am Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensbiologie des Universitätsklinikums Essen und untersucht unter anderem, wie psychische Erkrankungen durch Stress und Entzündung entstehen können. «Akut kann sich das etwa an vermehrter Müdigkeit oder weniger Appetit zeigen. Wir ziehen uns zurück, die Stimmung ist getrübt.» Evolutionär sei dieses Schonverhalten von Vorteil: Es schütze davor, bei Schwäche Risiken einzugehen, so Engler.

Der menschliche Organismus muss sich in der heutigen Umwelt mit unzähligen potenziell gefährlichen Substanzen auseinandersetzen – etwa mit Umweltgiften wie Stickoxiden und Feinstaub, die nachweislich Entzündungen in der Lunge auslösen können. Nicht zu vergessen all die Zusatzstoffe in Alltagsprodukten wie Farbstoffen oder Nanopartikel aus Titandioxid in Sonnencremes, Zahnpasten, Kaugummis, Fertigprodukten und Süsswaren; und nicht zuletzt sind auch viele Medikamente problematisch. Hier gilt es, möglichst zu verhindern, was sich verhindern lässt. Auch

Ginseng

ein Übergewicht kann gefährliche Entzündungsvorgänge begünstigen: In Fettzellen entstehen vermehrt Entzündungsstoffe, die zu Krankheiten des Herz-Kreislaufsystems führen. Bauchfett ist dabei ein besonderer Risikofaktor, da die Fettzellen am Bauch übermässig entzündungsfördernde

Hormone produzieren, was ein frappant erhöhtes Risiko bedeutet, an Diabetes Typ 2 zu erkranken. Der Grund: Entzündetes Gewebe produziert freie Radikale, die vom Immunsystem normalerweise verwendet werden, um Krankheitserreger zu beseitigen. Freie Radikale können aber auch Schäden am Erbgut verursachen und damit Zellen entarten lassen. Ein entzündetes Milieu ist für solche Zellen ein idealer Nährboden.

Dem Missetäter zu Leibe rücken

Am besten kombiniert man verschiedene Massnahmen, um einer stillen Entzündung diesen Nährboden entziehen. Bewegung ist dabei ein zentraler Baustein. Laut dem deutschen Arzt und Heilpraktiker Kurt Mosetter hilft die Belastung der Muskeln nicht nur, überschüssige Kalorien leichter zu verbrennen, sondern setzt auch eine Reihe von hormonellen Vorgängen im Muskel in Gang, die der Produktion schädlicher Entzündungsfaktoren im Fettgewebe entgegenwirken (siehe «natürlich» 09/2021). Bereits acht Minuten täglich zügig zu spazieren, senke das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes, so Mosetter, der bei seinen Patient*innen vor allem auch auf die Myoreflextherapie setzt.

gefragt:

«Es gibt dann keine Ausreden mehr»

Herr Colombani, stille Entzündungen beschleunigen das biologische Altern und schwächen das Immunsystem. Wie kann man bei sich feststellen, ob eine stille Entzündung vorliegt?

Es gibt bislang nur eine sichere Möglichkeit, eine stille Entzündung festzustellen: die hsCRP-Analyse. Wer allerdings diverse Empfehlungen zu einem gesunden Lebensstil missachtet, kann davon ausgehen, dass eine stille Entzündung vorliegt. Die hsCRP-Analyse macht einfach Nägel mit Köpfen und es gibt dann keine Zweifel und Ausreden mehr.

Die Abkürzung hsCRP steht für «hochsensitives C-reaktives Protein». CRP ist neben der Leukozytenzahl ein wichtiger Entzündungsparameter. Empfehlen Sie bei Verdacht immer

Eine antientzündliche Ernährung (siehe Kasten) mit viel Obst, Gemüse und vor allem Frischkost kann eben falls viel bewirken. Ideal ist die mediterrane Ernäh rungsweise, die nachweislich entzündungshem mend wirkt, ohne dass man sich dabei auf einzelne Nahrungsmittel fokussieren muss. Neben der Bewegung und dem Essen ist auch eine sorgfältige Mundhygiene zentral, um stille Entzündungen zu vermeiden; ebenso dazu gehört die Pflege der Darmflora durch regelmässige probiotische Kuren. Und, viel leicht das A und O: Finden Sie einen guten Umgang mit Stress! Wer im Laufe des Tages immer wieder kurze Pausen einlegt, findet eher zu innerer Ruhe und Balance. Gerade die Natur kann dabei in jeder Hinsicht un terstützend, ja heilsam wirken. Nutzen wir also die Möglichkeiten – auf dass wir gesün der und schmerzfrei das Leben geniessen können. •

Buchtipp:

Anne Larsen und Martin Kreutzer: «Die Anti-Entzün dungs-Diät», Riva Verlag 2017, ca. Fr. 30.–

Ja. Wichtig ist einfach, dass es sich um die hochsensitive Analyse des CRP, eben die hsCRP-Analyse handelt. Die gewöhnliche Analyse des CRP ist nur für akute Entzündungen sinnvoll; sie kann die stille Entzündung nicht erfassen.

Lässt sich gemäss Ihren Erfahrungen eine stille Entzündung komplett heilen mit einer Umstellung der Ernährung, mehr Bewegung, Entspannung und Vermeidung von Giftstoffen? Oder braucht es doch auch Medika-

Aktuell lässt sich die stille Entzündung nur durch den Lebensstill ohne erhebliche Nebenwirkungen bekämpfen und in den Griff bekommen. Zurzeit vorhandene Medikamente blockieren auch die akute Entzündung, die dann nicht mehr sauber funktioniert. Antibiotika bringen nichts, da sie nur gegen Bakterien wirken. Die stille Entzündung hat aber hauptsächlich andere Ur-

Dr. Paolo Colombani ist Lebensmittelingenieur, Ernährungswissenschaftler und Autor von «Fette Irrtümer» und «deFlameYou!» (E-Book). Mehr über sein Schaffen erfahren Sie auf

gesund werden

Schlüssel zum Himmelstor

Die Schlüsselblume ist die Herrin des Himmels. Sie ist die Erstblühende, die mit ihren vielen Schlüsseln das Himmelstor öffnet und den Frühling in die Welt eintreten lässt. Aufgeschlossen durch die Schlüsselblume können im Laufe des Jahres andere Heilpflanzen und die Selbstheilungskräfte besser wirken.

Text: Steven Wolf

IIm März gibt es, wie im September, einen Tag, der gleich lang dauert wie die Nacht: die Frühjahrs-Tagundnachtgleiche, auch Äquinoktium genannt. Laut astronomischer Definition markiert dieser Moment den Beginn des Frühjahrs nördlich der Äquators und den Beginn des Herbstes südlich davon. Dieses Jahr ist das Äquinoktium am 20. März um 16.32 Uhr (MEZ). Das dazugehörende (ursprünglich keltische) Jahreskreisfest, Ostara, wird traditionell am 21. März gefeiert. Es gehört zu den Festen der Sonne: Der Mensch feiert den Übergang zum Frühling und das Wiedererwachen der Natur aus dem Todesschlaf des Winters.

Das Frühjahresfest ist ein energetischer Meilenstein im Kreislauf der Natur. Weibliche und männliche Vegetationskräfte stehen sich nun zum ersten Mal im neuen Jahr gegenüber und die Welt des Wachstums, der Harmonie, der Schönheit und der Farbenpracht offenbart sich uns von Neuem. Die tiefen Umwandlungsprozesse befinden sich in dieser Zeit in einem Zustand der Ekstase. Lebenssäfte fliessen in den Bäumen, Blumen spriessen, Blätter und Knospen stehen kurz vor dem Aufbruch. Das ist auch für uns Menschen spürbar; und tief in uns Selbst merken wir, wie sich alles wandelt.

Ich setze mich ins Gras, geniesse die Sonne und begrüsse das Neue. Ich nehme die aufsteigende Lebenskraft auf, die wie ein Energieschub aus der Tiefe der Erde, an die Oberfläche und ans Licht drängt. Die Natur befindet sich in einem positiven Aufruhr und ist voller Tatendrang. Aber nicht nur sie! Auch die eigenen Samen, die wir uns in Form von Plänen, Visionen und Wünschen an Weihnachten erträumt und die wir an Lichtmess willkommen geheissen haben, wollen nun ans Licht kommen. Sie spriessen aus dem Brunnen der Seele an die Oberfläche und kommen auf die Welt, um sichtbar zu werden, sich zu manifestieren.

Im Dialog mit der Schlüsselblume Nicht unweit von mir entdecke ich eine wichtige Helferpflanze des Frühlings und der Osterzeit; sie liebt die hellen, lichtoffenen, von der Winterfeuchte durchtränkten und von der Frühjahrssonne erwärmten Auen: die Echte Schlüsselblume (Primula veris oder Primula officinalis), auch Primel

Durchschreite dein Herzenstor, entdecke deine innere Schönheit, deine Feinfühligkeit, all deine Talente und Aufgaben, die erkannt und ans Licht gebracht werden wollen.

genannt. «Primus» bedeutet Erste und «veris» Frühling: Die Erste des Frühlings. Zwar blühen auch schon Gänseblümchen, Narzissen, Krokusse und andere Frühblüher; die Schlüsselblume ist aber eine, wenn nicht die zentrale Heilpflanze des Frühjahrs.

Ihr Wesen besitzt eine sanftmütige, feine, luftig leichte, ja beinahe eine ansteckende Fröhlichkeit. Sie bezaubert und berührt mit ihrem Blick unsere Herzen. Im stillen Dialog mit der «Himmelsöffnerin», wie die Schlüsselblume auch genannt wird, erfahre ich folgendes: «Ich, die Schlüsseljungfrau, beflügle mit meinem Duft die ganze Welt bis hin zur Ebene der Götter. Mein Frühlingsreigen ist das Abbild der Wiedervereinigung von Himmel und Erde, des fliessenden ineinander Webens der Elemente. Es ist die Begegnung zwischen der Kraft des Ursprungs und der Energie des Neuen. Ich kann dein magischer Schlüssel sein, um am Faden deines Lebens viele Tore zu öffnen, die sonst geschlossen blieben. Ich helfe dir, deine inneren Wünsche mit den schöpferischen Impulsen im Aussen zu verbinden. Ich begleite dich und stärke dich an Schlüsselstellen, wo du an deine Grenzen stösst. Ich helfe dir bei deinem gründlichen Frühjahrsputz, im Innen wie im Aussen.

Es ist Zeit, in die Leichtigkeit zu kommen, dich von der Vergangenheit zu lösen und sie hinter dir zu lassen. Schritt für Schritt lehre ich dich, Reife zu erlangen, damit du erkennen kannst, wann es Zeit ist, etwas loszulassen und wann nicht. Tanz dich raus aus dem, was dich gefangen hält! Weg mit begrenzenden Mustern, die keine Daseinsberechtigung mehr haben! Ich helfe dir, dein gegenwärtiges Selbstbild anzusehen und den Schlüssel zur Selbstheilung zu finden damit du dein neues Lebensjahr beginnen kannst».

Die Schlüsselblume im Märchen

Wie kaum eine andere Pflanze wird die Schlüsselblume mit Reichtum, Glück und Wohlstand in Verbindung gebracht. Es gibt viele Versionen von Märchen, in denen erzählt wird, wie mit der wundersamen Kraft der Schlüsselblume verborgene Schätze entdeckt und geschlossene Tore zu Schatzkammern geöffnet werden konnten. Die Glücklichen füllten dort ihre Taschen mit Edelsteinen und Gold. Wer jedoch beim Verlassen der Kammer den wichtigsten Schatz vergass, die Schlüsselblume, erlangte grosses Unglück: Ihnen schloss sich das Tor für immer; sie hatten keinen Zutritt mehr zur Schatzkammer und wurden bis ans Ende ihres Lebens von einem schwarzen Hund verfolgt.

Das Tor zur Schatzkammer symbolisiert das Herz. Der Schlüssel ist das Licht der Seele, mit dem sich Tür und Tor zu Körper, Geist und Selbst öffnet. Die Schatzkammer ist der innere Reichtum oder die eigene Kraft. Der schwarze Hund symbolisiert die Angst, die Gier und die Rastlosigkeit. Übersetzt könnte man also sagen: Durchschreite dein Herzenstor, entdecke deine innere Schönheit, deine Feinfühligkeit, all deine Talente und Aufgaben, die erkannt und ans Licht gebracht werden wollen. Achte darauf, was dein Herz berührt und dir Kraft spendet, um diesen Zustand immer wieder erwecken zu können. Bleibe in deiner Weichheit, deiner Feinheit, auch

wenn du mit rauen Dingen in Berührung kommst. Lass dich nicht von der Gier und den materiellen Dingen blenden, sondern erfreue dich daran, den Schlüssel für deine eigene Zufriedenheit gefunden zu haben!

Zwischen Himmel und Erde

Die leuchtenden, stark duftenden, gelben Blüten der Schlüsselblume sind horizontal in einer Doldenstellung angeordnet und der Sonne zugewandt. So symbolisiert die Schlüsselblume die optimale Spannung zwischen der Erdenschwere und der lichtvollen Leichtigkeit des Himmels: Die fröhliche Leichtigkeit ist von einer gewissen Schwere umgeben, sodass man die zuweilen hängenden Blüten am liebsten stützen möchte. Diese Signaturen sind sehr typisch für Pflanzen des Herzens. Und tatsächlich: Traditionell wird die Schlüsselblume in Kombination mit anderen Herzpflanzen wie Weissdorn oder Galgant als herzstärkendes Mittel eingesetzt; sie dient der Kräftigung bei Herzschwäche und der Linderung von Altershusten, wenn sich aufgrund einer verminderten Herzleistung Flüssigkeit in der Lunge staut. Bei nervösen Herzbeschwerden, Neigung zu Schlaganfall, Liebeskummer, Gefühlsarmut oder Ängsten wird die Schlüsselblume ebenfalls eingesetzt. Und sie ist eine der wichtigsten Einschleuser-

Lass dich nicht von der Gier und den materiellen Dingen blenden, sondern erfreue dich daran, den Schlüssel für deine eigene Zufriedenheit gefunden zu haben!

Frühjahrsbotin | Die Schlüsselblume ist die erste Pflanze, die man nach dem langen Winter zu sich nehmen soll. Nur dann ist der Körper bereit, dass im Jahreslauf die Heilkräfte der anderen Heilpflanzen wirken können. Allerdings steht die Echte Schlüsselblume unter Naturschutz. Man muss also auf Präparate aus dem Fachhandel zurückgreifen – oder auf Schlüsselblumen im eigenen Garten, wo man sie erfolgreich ansiedeln kann (Aussaat von Mai bis Juli).

pflanzen im Frühling. Sie sollte deshalb als allererstes Heilkraut des Jahres genommen werden, dann schliesst sie die Inhaltsstoffe der anderen Heilpflanzen für uns auf.

Die Blütendolde erinnert an einen Bartschlüssel. Dieser Schlüssel öffnet die Tore unserer Herzen und unserer Psyche, damit die Strahlen der Frühlingssonne sie erwärmen. Schlüsselblumenzubereitungen sind deshalb ausgezeichnete Nerventonika: Sie fördern den Schlaf, beruhigen angespannte Nerven und lindern nervöse Zuckungen. Als sonnenhaftes Wesen stärkt die Schlüsselblume zudem d ie innere Geborgenheit und das Urvertrauen. Sie hilft uns, geduldig zu sein, abwarten zu können und das Gefühl des Gehetztseins abzulegen. Sie unterstützt uns bei der Aufarbeitung von Themen wie Selbstzweifel, Minderwertigkeitsgefühl und Erwartungsängsten. Zudem vertreibt die Heilpflanze Schwermütigkeit, wie zum Beispiel die Frühlingsmüdigkeit oder depressive Verstimmungen.

Für die Frühjahrskur und Erotik Blüten mit einem tiefen Schlund signalisieren allgemein eine Fruchtbarkeitswirkung. Die Schlüsselblume gehört denn auch zu den Kräutern, die den Schoss aufzuschliessen vermag. Die Durchlässigkeit der Eileiter (Eileiterverklebung) wird erhöht und der Uterus angeregt. In der Trichterform der Blütenkelche und der Blüten gibt die Schlüsselblume zudem zu erkennen, dass sie fähig ist «Luft in sich aufzunehmen» und einen starken Bezug zum Element Luft besitzt. Auf die Lunge verweisen auch die breiten, samtig behaarten Blätter mit den markanten Blattadern und die darin ent haltenen Schleimstoffe. Die Schlüsselblume ist deshalb in Hustenzubereitungen zu finden: Sie lindert Hals- und Kehl kopfentzündungen, Erkältungen und Bronchitis. Ins besondere die kräftigen Primelwurzeln wirken stark schleimlösend und verflüssigen zähen Schleim in den Nebenhöhlen und der Stirn. In fast allen Pflan zenteilen sind Schleimstoffe enthalten. In Kombina tion mit einem feuchten Standort und dem milchigen Hauptnerv der Blätter verweisen diese auf den Mond. Der Mond mit seinen weichen, wässerigen und eben auch schlei migen Aspekten steht in Verbindung mit dem Wasser. Des halb wirkt er auf das Unterbewusstsein; und er wirkt beru higend, entzündungshemmend und krampflösend. Die Schlüsselblume kann infolgedessen auch Zahnfleisch- und Mundschleimhauterkrankungen lindern. Ausserdem wirkt sie harn- und schweisstreibend, blutreinigend und auslei tend, was sie zu einer ausgezeichneten Begleiterin bei Früh jahrskuren macht. •

Steven Wolf hat schon als Kind von seiner Grossmutter altes Pflanzenwis sen gelernt und weiss um die Kraft der Natur mit all ihren sichtbaren und unsichtbaren Wesen. Er lebt in Escholz matt, wo er zusammen mit seiner Partnerin ganzheitliche Pflanzenkurse für interessierte Menschen durchführt. Im Lochweidli steht dafür eine eigens gebaute Schuljurte. www.pflanzechreis.ch

Gut zu wissen

Man kann die Schlüsselblume im eigenen Garten ansiedeln, wenn man auf Dünger verzichtet (Aussaat von Mai bis Juli). Aufgrund der Überdüngung der landwirtschaftlich genutzten Flächen ist die Echte Schlüsselblume selten geworden. Sie steht deshalb unter Naturschutz und darf nicht gesammelt werden! Für die Wildsammlung kann man die häufiger vorkommende Hohe Schlüsselblume (Primula elatior) nutzen. Oder aber man kauft sich Tee oder Präparate der Echten Schlüsselblume in der Drogerie oder Apotheke. Es werden Blüten, Blätter und Wurzeln verwendet. Inhaltsstoffe sind u. a. Saponine, Phenolglykoside, ätherisches Öl, Flavone, Kieselsäure, Gerbstoffe, Vitamin C und Magnesium.

Pfarrer Künzles

Himmelsschlüssel-Likör

Für einen Liter: Zwei Handvoll frische Blüten in ein Einmachglas geben. Die Blüten mit 1/3 Trinkalkohol 70 % und 2/3 Wasser übergiessen. Ein paar Blättchen Pfefferminze dazugeben. Statt Minze kann man auch andere Boten des Frühlings verwenden wie Gänseblümchen, Milzkraut, Ehrenpreis oder auch Storchenschnabelblätter. Von Letzteren wegen des intensiven Geschmacks aber nur wenig verwenden. Die Mischung für 8 bis 10 Tage an die Sonne stellen. Dann filtrieren und den Alkohol-Auszug mit 200 Gramm Honig mischen. Ein Schnapsgläschen davon

Tee ist die häufigste Anwendungsform der Schlüsselblume. Ein bis zwei Teelöffel Blüten oder Wurzeln mit 250ml kochendem Wasser übergiessen. Fünf bis zehn Minuten ziehen lassen, abseihen und ein bis drei Tassen täglich in kleinen Schlucken trinken. Nach sechs Wochen Daueranwendung sollte man eine Pause einlegen oder für sechs Wochen einen anderen Kräutertee mit ähnlicher Wirkung trinken. Durch Pausen wird die erwünschte Wirksamkeit erhalten und lässt nicht durch die Gewöhnung nach. Vorsicht: Nicht für Schwangere geeignet!

Alice Hofer Alice Wunderland Schleierhaftes

Nach zwei Tassen Tee und langem Schweigen kristallisierte sich allmählich heraus, dass die Verlusterfahrung, die immer noch so sehr schmerzte, inzwischen zehn Jahre zurücklag. Die Person, die mir nun gegenübersass, hatte seither in gewisser Weise selbst aufgehört zu leben. Es war offensichtlich, dass es ihr schwer fiel, ihrem Dasein überhaupt noch einen Sinn abzugewinnen. Sie kam mehrmals zu mir in die Beratung, um herauszufinden, ob man die Bindung an einen geliebten Menschen jemals lockern kann, ohne dabei das Gelübde der Treue zu verraten. Sie hatte seit langem eine Art Solidarität empfunden, mit dem unausgesprochenen Bedürfnis, das Leiden des Verstorbenen zu teilen, obwohl sie ja gar nicht wissen konnte, ob er wirklich litt. Im Laufe unserer Gespräche wurde ihr dann klar, dass sie damit niemanden von Nutzen war, am allerwenigsten sich selbst.

Es war schön, zu sehen, wie sie sich zunehmend wieder ihrem eigenen Leben widmen und aus der eigenen Tiefe schöpfen konnte. Ausserdem verstand sie dann später auch, dass die Liebe nicht aufhören muss, bloss weil der andere Mensch unsichtbar geworden ist. Sie konnte schliesslich die beglückende Erfahrung machen, dass ein stiller Dialog immer noch möglich ist, sowohl in Gedanken wie auch in ihren Träumen, die ihr übrigens viel Aufschluss und Trost gaben.

Eine andere Klientin erzählte mir, dass der verstorbene Grossvater im Traum darum gebeten hatte, die Trauer und das Weinen nun aufzugeben, weil er sich dadurch unfrei fühle und seinen Weg nicht weiter gehen könne.

Solche und ähnliche Begegnungen machen mir immer wieder sehr deutlich, was schon unser Freund Platon (427–347 v. Chr.) gesagt haben soll, nämlich dass «der vergängliche Körper das Gefäss, und der Tod die Befreiung [...] der Seele» sei. Weiter empfahl er «ein philosophisches Leben als Vorbereitung auf den Tod». Besonders schön finde ich den Vergleich mit der Raupe: Wenn sie sich verpuppt und im Kokon ruht, ahnungslos ihrem Instinkt folgend, zweifelt sie nicht, das Richtige zu tun, obschon sie ebenfalls keine Ahnung davon hat, wie unendlich viel grösser und leichter ihr Leben sein wird, wenn sie erst einmal ihre Larve hinter sich gelassen hat. Und obschon die Raupe vermutlich diesen Prozess nicht bewusst erlebt und sich auch nicht als zukünftigen Schmetterling sieht, gelingt ihr scheinbar mühelos

genau das, was unsereiner ein Leben lang krampfhaft anstrebt: Die spielerische Hingabe an das Sein, das bedingungslose Vertrauen in den Fluss des Lebens, die Achtsamkeit in Bezug auf unsere eigenen Gedanken, Wünsche und Worte, der Glaube an die letztendliche Gutmütigkeit des Schicksals und schliesslich die Verwandlung zu einer vollkommen neuen Identität. Wie oft klammern wir uns ängstlich an Dinge, Situationen oder Menschen, aus Angst vor Veränderung, die wir uns seltsamerweise gleichermassen immer wieder erhoffen? Anstatt den Wandel bewusst selbst herbeizuführen, verlassen wir uns insgeheim darauf, dass «die Umstände» etwas bewegen werden, wozu wir uns selbst kaum imstande wähnen. Manche von uns wagen nicht einmal eine äussere Veränderung ihrer Erscheinung, weil damit eventuell eine Erneuerung der inneren Haltung einhergeht. Ich habe Leute gesehen, die sich jahrelang kein Härchen kämmten, nur um ja nicht aufzufallen.

In Momenten der Unsicherheit bediene ich mich einer Vorstellung, die ich mir gerne in allen Farben ausmale: Unsere Seele ist unsterblich. Vor ihrer Verkörperung schaut sie im Reich der Ideen intuitiv ihr wahres Sein. Daran wird sie sich ein Leben lang erinnern wollen, suchend und stirnrunzelnd, teilweise mittels diffuser Bilder und Gefühle, teilweise mit klaren Geistesblitzen, und oft genug auch beim Fischen in trüben Gewässern. Dennoch, die allermeisten Einzelheiten unserer Existenz sind variabel. Wir haben jeden Tag die Wahl, das zu sein, was wir sein möchten. Niemand kann uns daran hindern, ausser wir selbst. •

Alice Hofer, Inhaberin der «Praxis für angewandte Vergänglichkeit», sieht den Tod nicht als Ende, sondern als Vollendung des irdischen Lebens. Sie ermutigt Menschen zum ganzheitlichen, selbstbewussten Abschiednehmen. www.alicehofer.ch

Berufsbegleitende ein- oder zweistufige Ausbildung mit namhaften Gastdozenten:

Info-Abend:

24. März

Schule für Sterbe- und Trauerbegleltung

Schule für Sterbe- und Trauerbegleitung

Rosanna Abbruzzese, Dolly Röschli, Kurt Nägeli, Antoinette Bärtsch, Pete Kaupp, Renate von Ballmoos, Marcel Briand, Karin Jana Beck, Nel Houtman, Kokopelli Guadarrama, u.a.

Berufsbegleitende ein- oder zweistufige Ausbildung mit namhaften Gastdozenten:

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Nächster Ausbildungsbeginn: Mittwoch 27. April 2022

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(die Ausbildung vom 26. März 2022 ist ausgebucht)

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«Die Tränen der Freude und der Trauer

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Biobaumwolle

FiBL ausgezeichnet

Das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL), eines der global führenden Forschungs- und Informationszentren für Biolandbau, wurde für sein Projekt «Green Cotton/Seeding the Green Future» mit dem SFIAR-Award ausgezeichnet. Gemäss Schweizerischem Forum für Internationale Agrarforschung (SFIAR) schliesse das in Indien umgesetzte Projekt nicht nur Lücken in der Wertschöpfungskette von Bio-Baumwolle, sondern beziehe auch lokale Kleinbäuerinnen und -bauern in die Forschung mit ein. Ein Ziel sei dabei auch, das Angebot an robustem, genetisch unverändertem Saatgut auszubauen. fibl.org/krea

Kognition

Goldfische können Autofahren

Forscher der Ben Gurion Universität in Israel haben herausgefunden, dass Goldfische kognitive Fähigkeiten haben. Für ihr Experiment versahen sie ein Aquarium mit Rädern und einer Kamera und setzten einen Goldfisch ins Wasser. Via Kamera wurde die Schwimmrichtung des Fisches aufgezeichnet, und entsprechend wurde das Aquarium gesteuert: Schwimmt der Fisch nach links, fährt das Aquarium nach links, hält er inne, stoppt das Aquarium usw. Nach ein paar Tagen Training mit Belohnung, steuerten die Fische ihr «Autoaquarium» zuverlässig auf ein Ziel ausserhalb des Aquariums zu. Der Versuch werfe «die Frage danach auf, was die Menschheit den Fischen in Aquarien, Fischzuchten und Versuchslabors an intellektueller und kultureller Langeweile überhaupt noch zumuten darf. Vom Rest der genutzten Tierwelt noch gar nicht zu reden», kommentiert der Gründer von faif-fish, Billo Heinzpeter Studer, die neuen Erkenntnisse. krea

«
Wie wenig Lärm machen die wirklichen Wunder. »

Antoine de Saint-Exupéry (1900–1944), französischer Schriftsteller und Pilot

Gendergerechte Sprache

Sprache widerspiegelt unsere Gesellschaft und entwickelt sich konstant weiter. So sieht Sprache heute anders aus als noch vor hundert Jahren. Deshalb ist es wichtig, dass wir diese Entwicklung so positiv beeinflussen wie nur möglich und Sprache inklusiver machen.

Neue Arten entdeckt

In den fünf Anrainerstaaten des Mekong in Südostasien haben Wissenschaftler*innen aus aller Welt alleine im Jahr 2020 224 bisher unbekannte Tier- und Pflanzenarten entdeckt. Gemäss WWF wurden 155 Pflanzen, 35 Reptilien, 17 Amphibien, 16 Fische und ein Säugetier dokumentiert, der Popa-Langur, eine Affenart. wwf.de

Wir sollten also nicht mehr nur in der männlichen Form schreiben. Denn Studien zeigen, dass sich Frauen dabei nicht angesprochen fühlen und die Lesenden sich dabei oft nur Männer vorstellen. Das generische Maskulin fördert so patriarchale Strukturen und Geschlechterstereotypen.

Am besten ist es, geschlechtsneutrale Begriffe zu verwenden, denn dadurch spricht man Personen aller Geschlechter an. Falls dies nicht möglich ist, sollte der sogenannte Genderstern verwendet werden. Mit dieser Schreibweise werden Menschen aller Geschlechter angesprochen, also auch intergeschlechtliche oder nicht binäre Menschen.

Das ist ein wichtiger Schritt, um Sprache inklusiver zu machen. Gesprochen wird der Asterisk – oder eben Genderstern - als kurze Pause: Heilpraktiker*innen wird also «Heilpraktiker (kurze Pause) innen» gesprochen. Die deutsche Blinden- und Sehbehindertenvereinigung empfiehlt dabei den Genderstern vor Alternativen wie dem Doppelpunkt (Heilpraktiker:innen), da dieser von Vorleseprogrammen als kurze Pause gelesen wird und für Menschen mit Sehbehinderung besser sichtbar ist.

Aus diesen Gründen werden Sie, liebe Lesenden, in Zukunft auch im «natürlich» das Gendersternchen antreffen.

bbu

Wie das Licht die Zeit verzerrt

Am 20. März um 16.33 Uhr erreicht die Sonne den Frühlingspunkt, der im Sternbild der Fische liegt und überquert den Himmelsäquator nordwärts. Es ist gleichzeitig der Moment der Frühlings-Tagundnachtgleiche, das heisst: Tag und Nacht sind zu diesem Zeitpunkt überall gleich lang auf unserem Globus – mindestens rein theoretisch.

Da die «Sonnenscheibe» keine punktförmige Lichtquelle ist und wegen der Brechung des Sonnenlichtes durch die Erdatmosphäre, ist die Sonne zu diesem Zeitpunkt bereits etwas länger als 12 Stunden über dem (mathematischen) Horizont. Am Frühlingsanfang ist bei uns der Tag also bereits länger als 12 Stunden. Doch wieso ist das so?

Wenn die Sonnenstrahlen auf die Erdatmosphäre treffen, werden sie umgelenkt. Das gilt natürlich auch für die Lichtstrahlen von anderen Himmelskörpern. Dieser Vorgang wird als astronomische Refraktion bezeichnet. Wenn also die Sonne am unteren Teil den Horizont berührt, ist sie in Wirklichkeit bereits untergegangen. Deshalb findet der Sonnenuntergang jeweils ein paar Minuten später statt, als dies ohne Erdatmosphäre der Fall wäre. Dieser Effekt führt dazu, dass bei uns zum Zeitpunkt der Tagundnachtgleiche der Tag bereits rund 8 Minuten länger ist als 12 Stunden. Die Refraktion führt ebenfalls dazu, dass das Bild der Sonne in Horizontnähe verzerrt wird und die Sonne nicht mehr wie ein Kreis, sondern abgeplattet in ovaler Form erscheint.

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Das Buch zum Lebenswerk

Der mittlerweile pensionierte Churer Starchirurg Martin Meuli (67) wurde Ende Januar für sein Lebenswerk geehrt und zur «Bündner Persönlichkeit des Jahres 2021» erkoren. Er gilt als Pionier der Schweizer Chirurgenszene. So machte Meuli 2007 Schlagzeilen mit der ersten Trennung von siamesischen Zwillingen in der Schweiz seit 24 Jahren. 2010 operierte er als einer der weltweit ersten Chirurgen überhaupt einen Fötus mit Spina bifida im Mutterleib. Danach hat er mehr als 100 Kinder operiert, noch bevor diese zur Welt kamen, und bewahrte sie vor einem Leben im Rollstuhl. Sonst eher ein stiller Schaffer hat er seine guten Taten in Worte gefasst und ein Buch über ein faszinierendes medizinisches Fachgebiet geschrieben, das auch für Laien gut verständlich und spannend zu lesen ist.

Martin Meuli «Operation am Ungeborenen. Der Pionier. Die Fötalchirurgie. Die Patienten», Weber Verlag 2017, ca. Fr. 39.–

gewusst?

Um diese Zeit sollten Sie keinen Kaffee trinken

W er morgens gleich nach dem Aufstehen seinen Kaffee geniesst, der trinkt ihn zur falschen Zeit. Das zumindest schreibt der US-amerikanische Neurowissenschaftler Steve L. Miller. Er bezieht sich auf eine Studie der University of Sheffield, die im «Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism» erschienen ist. Ein Forschungsteam hat aufgezeigt, dass der Cortisolspiegel dreimal täglich seinen Höhepunkt erreicht: zwischen 8 und 9 Uhr, 12 und 13 Uhr sowie 17.30 und 18.30 Uhr. Dann, so Miller, sollte man auf Kaffee verzichten. Denn das «Stresshormon» Cortisol habe genau die Wirkung, die wir uns vom Kaffee erhoffen: Cortisol macht die Sinne wach und kurbelt den Stoffwechsel an. Würden wir dann auch noch Kaffee trinken, führte das dazu, dass wir uns gestresst fühlten. Auch nach dem Aufstehen solle man erst eine Stunde warten, bis man zur Kaffeetasse greift. Denn gleich nach der Nachtruhe wird die Cortisolproduktion im Körper angeregt. krea

Winter im Frühling

Oft meldet sich im März der Winter noch einmal zurück, nachdem es bereits schon warm geworden ist. Dieser Spätwintereinbruch wird als «Märzwinter» bezeichnet und wird zu den meteorologischen Singularitäten gerechnet. Dies sind Wetterlagen, die zu bestimmten Zeiten im Jahr mit einer grossen Wahrscheinlichkeit auftreten können und dabei eine deutliche Abweichung von einem «üblichen» Witterungsverlauf aufweisen.

Bekannte Singularitäten sind z. B. die «Eisheiligen», die «Schafskälte» oder das «Weihnachtstauwetter». Dabei kann sich die Kältewelle des «Märzwinters» von Ende Februar bis Anfang April erstrecken. Häufig dringen polare Kaltluftmassen aus Nordosten in unser Land ein, die sehr kalt sind. Oft hat im Vorfeld eine Schönwetterperiode warme Temperaturen gebracht und die Natur hat sich bereits auf die Frühlingstemperaturen eingestellt. Mit dem anschliessenden Einbruch des «Märzwinters» treten noch einmal Spätfröste auf, die zu einer Entwicklungsverzögerung der Pflanzen führen. Im schlechtesten Fall kann es dabei zu Ernteverlusten kommen, weil einige Pflanzen vor der Kältewelle bereits ausgetrieben haben. Im Winter ertragen die Bäume sehr tiefe Temperaturen problemlos; doch je weiter sie sich im Frühjahr entwickeln, desto mehr nimmt ihre Frosthärte ab. Wenn z. B. die Obstbäume im März schon ausgeschlagen haben, kann der Frost Triebe und Blüten schädigen.

Wenn der Winter im Januar und Februar hingegen kalt war, sind die Pflanzen im März noch nicht auf Frühling eingestellt, sodass Schäden ausbleiben. In der Regel selbst dann, wenn mit der Kälte noch feuchte Luftmassen zu uns transportiert werden und es deshalb noch einmal zu verspäteten kräftigen Schneefällen kommt.

Die «Königin der Blumen»

Jetzt geht die Gartensaison wieder los! Welche Pflegearbeiten anstehen, zeigt der Gartenbauspezialist am Beispiel der Rose auf, der «Königin der Blumen».

Text: Walter Bühler

Obschon sich die Natur erst aus der Winterstarre befreit, lohnt sich ein Ausblick auf den kommenden Frühling und die anstehenden Pflegearbeiten im Garten. Dabei darf natürlich der Genuss nicht vergessen gehen: Es ist ein wunderschönes Schauspiel, wenn die Natur langsam zu erwachen beginnt. Schon die ersten warmen Februartage bescherten uns Winterlinge und Krokusse – erste Lichtblicke nach dem Winter, die Lust auf mehr machen. Und tatsächlich, schon bald nach den Krokussen und Winterlingen blühen auch Gänse- und Hungerblümchen, Nieswurz, Vogelmiere und Huflattich. Andere Pflanzen sind noch im Winterschlaf – oder wie es bei der Rose treffender wäre: im Dornröschenschlaf. Am Beispiel der Rose möchte ich in dieser Ausgabe aufzeigen, wie die Pflegearbeiten im Frühjahr aussehen.

Nichts für Anfänger? Von wegen!

Keine andere Pflanze polarisiert wohl mehr als die Rose. Meist wird Sie als Diva verschrien, geniesst royales Ansehen und als Gartenanfänger*in sollte man ganz und gar die Finger von ihr lassen, heisst es. Wieso? Weil bei ihr peinlichst auf Pflanzenschutz und Pflegemassnahmen gesetzt werden müsse. Dass dem nicht so ist, möchte ich gerne Aufzeigen. Kehren wir also die Vorurteile mal beiseite und betrachten das Gewächs genauer.

Die Rosen ( Rosa), wie wir Sie in der Natur vorfinden, sind bis in hohe Lagen anzutreffen. Die meisten bewohnen sonnige Wald- und Heckensäume; eine Ausnahme bildet die Alpenhangrose (Rosa pendulina): Sie gedeiht auch an schattigeren Standorten im Wald oder auf felsigem Untergrund. Rosen haben Stacheln (genau, es sind keine Dor nen!) entwickelt, um sich gegen Wildverbiss zu schützen. Das nützt aber nicht immer. Deshalb verfügen Rosen über starke Wuchskraft, um Verbiss- und andere Schäden zu kompensieren.

Das tönt nach einer sehr anpassungsfähigen und robusten Pflanze. Und so spricht nichts dagegen, ihr eine Daseinsberechtigung im Garten zu ge währen. Jedoch muss der Richtigkeit halber gesagt sein, dass gerade die beliebten Beetund Edelrosen durch züchterische Auslesen einiges an Wildheit und Robustheit einge büsst haben. Sie sind deshalb anfälliger für Störungen, Krankheiten und Schädlinge. Aber auch bei Kulturrosen gibt es eine grosse Auswahl an Arten, die auch ohne oder mit nur geringen bio logischen Pflanzenschutzmassnahmen prächtig gedeihen. Und so können sich durchaus auch An fänger*innen an Rosen im eigenen Garten erfreuen – wenn sie denn einige grundlegende Dinge be rücksichtigen.

Frühjahrskur für die Rose

Sicherlich spielt die Art und Weise, wie und wo man Rosen im Garten platziert eine grosse Rolle: Stehen sie in einer grossen Rabatte unter ihresgleichen, ist das eine Monokultur, was die Rosen anfälliger macht; Krankheiten und Schädlinge können sich so schneller ausbreiten, als wenn die Rosen in einer Mischbepflanzung stehen. Bei einer solchen wiederum ist zu beachten, dass Rosen keine allzu starke Konkurrenz von anderen Pflanzen mögen; so werden sie z. B. überhaupt nicht gerne von Bodendeckern überwuchert. In kleineren Gruppen –oder eine Strauchrose als Solitär – kann man aber prima in eine Bepflanzung mit anderen Blumen, Kräutern oder auch Gemüse integrieren. Da das nun geklärt wäre, befassen wir uns also mit der Rosenpflege im Frühling.

Die Bereitstellung der Rosenrabatte: Je nach Lage kann Mitte bis Ende März damit begonnen werden, das Rosenbeet herzurichten. Das Weisstannenreisig (Bild 1 auf Seite 52), das wir als Schattierung vor der Winntersonne über die Rosen gelegt haben, können wir nun entfernen. Ja, Sie haben richtig gelesen: Der Reisig dient nicht dazu, dass es die Rosen behaglich warm haben, sondern dass die Triebe respektive die Rinde geschützt wird. Denn wenn die Triebe bei Frosteinwirkung gefrieren und die Sonne am nächsten Tag scheint, erwärmt sich die Pflanze schneller als gut ist; dabei kann es zum Aufplatzen der Rinde kommen. Die Abdeckung aus diesem Grund macht vor allem bei Strauch- und Kletterrosen Sinn. Beetrosen werden eher aus ästhetischen Gründen abgedeckt. Sind die Rosen abgedeckt, entferne ich das alte Laub. Damit leiste ich vorbeugend ein bisschen Pflanzenschutz, da

Es ist ein wunderschönes Schauspiel, wenn die Natur langsam zu erwachen beginnt.

Bild 1: Das Weisstannenreisig wird entfernt.
Bild 3: Die stärksten und vitalsten Triebe werden selektionieren.
Bild 5: Je stärker der Schnitt desto stärker der Austrieb.
Bild 7: Blattläuse sind die Leibspeise von Marienkäferlarven.
Bild 2: Kompostgaben im Herbst und Frühjahr.
Bild 4: Auf drei bis fünf Augen zurückschneiden.
Bild 6: Eine Rosengabel schont Rosen und Regenwürmer.

denlebewesen die Nährstoffe aus dem Kompost aufschliessen und mineralisieren, beschert das wiederum der Rose eine leichte Startdüngung. Vor dem Frühjahrsschnitt kann man noch etwas frischen Kompost ins Beet einarbeiten.

Der Rosenschnitt: Die Beet-, Edel- und Bodendeckerrosen blühen mehrmals im Jahr. Deshalb wende ich bei ihnen einen sogenannten Rückschnitt an. Dazu selektioniere ich zuerst die fünf stärksten und vitalsten Triebe (Bild 3). Diese sollten sich möglichst nicht kreuzen, also gut verteilt auf dem Rosenstock sein. Habe ich meine Favoriten ausgewählt, entferne ich zuerst alle dürren, abgebrochenen oder kranken Triebe. Nachher werden diejenigen entfernt, die nicht zu meinen Top 5 gehören. Dann schneide ich die fünf ausgewählten Triebe auf drei bis fünf Augen (Bild 4) zurück. Die grossen, stärkeren Triebe eher auf fünf die kleineren auf drei Augen. Dies regt den Austrieb weniger oder mehr an, denn je stärker der Schnitt desto stärker der Austrieb (Bild 5).

Die Bodenbearbeitung: Nach dem Schnitt kann man, falls nötig, etwas Erde ergänzen. Danach kann man die Rosenrabatte lockern. Ich verwende dafür eine Rosengabel (Bild 6), sie ist schonender für die Regenwürmer als der Spaten. Zudem hilft mir ihre schlanke Form, dass ich nicht jeden zweiten Rosentrieb abbreche. Nun kann ich einen geeigneten Dünger ausbringen; hier ist die Palette gross, hauptsächlich unterscheidet man zwischen mineralischen und organischen Mehrnährstoffdüngern. Dank der Kompostgabe über den Winter kann ich mich bei der Dosierung eher an der unteren Limite orientieren, da ja schon gewisse Nährstoffe vorhanden sind. Im Anschluss kann man den Dünger noch flach mit dem Kräuel einarbeiten. Dann bleibt nur noch das Warten bis die Rosen anfangen, ihre Blätter zu entwickeln.

Pflanzenschutz: Wie bei allen Kulturen fängt der Pflanzenschutz schon bei der Wahl des Standortes an. Das wurde oben schon kurz angetönt. Weiter muss man wissen, dass Rosen tiefgründigen, eher lehmigen und mässig feuchten Boden bevorzugen. Die Rosen dürfen sonnig, ganz leicht halbschattig und mit guter Luftzirkulation stehen. An Fassaden oder Mauern wo sich die Hitze staut, haben sie keine Freude. Auch bei der Sortenwahl habe ich einige Präventivmassnahmen zur Hand, denn es gibt eine grosse Anzahl an robusten Züchtungen. Generell kann gesagt werden, dass Bodendeckerrosen robuster sind als Beetrosen und diese robuster als Edelrosen. Sicherlich ist bei Rosen, insbesondere wenn sie in einer Monobepflanzung stehen, eine regelmässige Kontrolle auf Schadorganismen wichtig. Habe ich im alten Jahr bereits mit Pilzkrankheiten und Blattläusen meine Mühe und sind die Rosen dadurch schwach im Austrieb, kann ich beim Erscheinen der ersten kleinen Blätter mit biologischen Mitteln intervenieren. Dabei kann ein Pflanzenöl (z. B. Rapsöl) gegen überwinternde Schädlinge appliziert werden. Unter dem Ölfilm sterben die Schädlinge und deren Eier ab. Gegen Pilzkrankheiten lassen sich die Blätter mit Tonerdepräparaten schützen. Während der Vegetationszeit kann vor

Schlechtwetterperioden die Behandlung mit Tonerde oder Fenchelöl wiederholt werden. Wichtig dabei ist, dass die Behandlungen vorbeugend durchgeführt werden. Man muss also den Wetterbericht im Blick behalten.

Von Produkten wie Netzschwefel und Kupferpräparaten würde ich im Hausgarten abraten. Obschon beide auf biologischer Basis sind, kommt es bei unsachgemässen oder regelmässigen Anwendungen zur Anreicherung im Boden. Das gilt vor allem für das Kupfer. Blattläuse, die im Verlauf des Jahres auftauchen, können Sie gewähren lassen. Spätestens nach drei bis vier Wochen erledigen die Arbeit die Marienkäferlarven (Bild 7). Für detaillierte biologische Rosenpflegepläne gibt es bei der Firma Andermatt Biocontroll entsprechende Downloads und Produkte (www.biocontrol.ch).

Was tun bei einer Wachstumsdepression?

Zum Schluss noch ein Input zum Thema «Rosenmüdigkeit». Von der Rosenmüdigkeit redet man, wenn durch die jahrelange Monokultur die Rosengewächse in einer Wachstumsdepression sind. Das wird vor allem dann zum Problem, wenn ich eine alte Bepflanzung auffrischen will und am selben Standort neue Rosen pflanze. Das Resultat ist meist ernüchternd: Die neuen Rosen gedeihen nicht richtig oder neigen gar zu Kümmerwuchs. Obschon sie doch so kräftig waren, als sie gekauft wurden. Betroffen davon sind auch andere Mitglieder aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae), zum Beispiel Äpfel (siehe «natürlich» 01/02-22). Die Gründe sind nicht ganz geklärt. Vielleicht liegt es daran, dass der Boden einseitig ausgelaugt ist oder gewisse Bakterien und Bodenpilze in unausgeglichenen Verhältnissen vorhanden sind. Abhilfe schaffen kann da nur ein Bodenaustausch auf bis zu 70 Zentimeter Tiefe (wenn denn die Rosen am gleichen Standort gedeihen sollen). Ob sich diese riesige Materialschlacht aus ökologischer und ökonomischer Sicht lohnt, sei dahingestellt. Die bessere Lösung ist sicherlich, wie auch im Gemüsegarten, ein Fruchtwechsel: Suchen Sie sich einen neuen Standort im Garten, wo sie in Zukunft ihre Rosen in vollen Zügen geniessen können. Jetzt sind wir schon weit voraus mit unseren Gedanken. Aber wie zu Beginn gesagt, lohnt sich so ein Ausblick ins neue Gartenjahr. Im Moment einfach noch mit einer warmen Tasse Tee am Kaminfeuer. • Walter Bühler ist gelernter Landschaftsgärtner und Landwirt. Er arbeitet als Berufsbildner an der Gartenbauschule Oeschberg in Koppigen (BE). In seiner Freizeit interessiert er sich für Pflanzen, Permakultur und produziert unter dem Namen «Pommebastisch» leidenschaftlich gerne Cidre aus dem eigenen Obstgarten.

Ein Kräutergarten für Anfänger

Frühling liegt in der Luft. Die Natur ist im Aufbruch. Jetzt heisst es raus an die Luft, in den Garten oder auf den Balkon. Was dort nicht fehlen darf: frische Kräuter. «Lazy Gardener» Remo Vetter hilft Ihnen beim Planen und Anlegen ihres Kräutergartens.

Text: Remo Vetter

Ich habe es mir über die Jahre angewöhnt, eine Liste der Lieblingskräuter zu erstellen, die wir den Sommer hindurch in der Küche kulinarisch nutzen. Das ist hilfreich, wenn man die neue Gartensaison plant. Empfindliche Kräuter wie Basilikum, Rosmarin und Verveine ziehe ich jetzt bereits in Saatschalen im Haus vor, bis keine Fröste mehr zu erwarten sind. Erst dann pflanze ich sie aus. Im März und April lasse ich die jungen Kräutersetzlinge bei mildem Wetter tagsüber an der Sonne frische Luft tanken und nehme sie am Abend wieder ins Haus, da in unserer Höhenlage bis Anfang Mai immer noch mit Frost zu rechnen ist. Die Anzucht aus Samen ist nicht schwer. Saatschalen mit Abdeckung erleichtern die Aussaat, bieten optimale Keimbedingungen und finden auf der Fensterbank Platz, sodass das Kräutergärtnern auch auf kleinem Raum möglich ist. Für Kinder gibt es kaum etwas Lehrreicheres und Beeindruckenderes, als zu beobachten, wie nach ein paar wenigen Tagen die ersten frischgrünen Spitzen der Lieblingskräuter durch die Erde stossen. Das Kräutergärtnern ist also gerade für Familien ein Hit. Und auch für Senior*innen und alle anderen Menschen sei ein Garten angeraten. Denn Gärtnern macht gesund und zufrieden. Expert*innen wissen: Wer regelmässig gärtnert, trainiert die Fähigkeit, in einem Tätigkeitsrausch zu versinken; man tut etwas Nützliches, lebt im Einklang mit der Umwelt, bewegt sich und kann sich auch über die kleinen Dinge des Lebens freuen, wie z. B. eine aufblühende Nachtkerze oder den Duft von frischem Rosmarin. Folglich suchen immer mehr Menschen ihr Glück im Garten.

Ein Zugang zum Gartenglück

Einerseits halten Kräuter uns gesund, andererseits bringen sie Würze in unsere Speisen und ins Leben. Diese Vorzüge überzeugen mich seit Jahrzehnten immer wieder aufs Neue. Um Kräuter zu ziehen, braucht es weder viel Platz noch Zauberei. Kräuter gedeihen meist ohne unser Zutun prächtig;

viele sind sehr anspruchslos und damit gerade für Gartenneulinge hervorragend geeignet. Wer also glaubt, keinen grünen Daumen zu haben und Gärtnern sei nicht wirklich sein Ding, dem sei trotzdem oder gerade deshalb ein Kräutergarten ans Herz gelegt. Über die Kräuter haben schon viele Menschen Zugang zum Gartenglück gefunden. Denn Kräuter sind nicht nur sehr einfach zu pflegen und relativ anspruchslos, sondern auch gesund und schmackhaft. Viele von ihnen können den ganzen Sommer hindurch frisch geerntet werden. Dann heisst es: Vom Beet direkt auf den Teller! Denn Kräuter sind das absolute Nonplusultra, der «finishing-touch» eines jeden Gerichts. Was wären zum Beispiel Tomaten und Mozzarella ohne Basilikum, eine Omelette ohne Schnittlauch oder Petersilie, eine Lammkeule mit Kartoffeln ohne Rosmarin?

Und auch die herrlichen Basilikumklassiker «Spaghetti al Pesto» oder «Insalata Caprese» sind doch immer wieder ein Geschmackserlebnis. Für uns ist es ein unschätzbarer Luxus, in den Garten oder auf die Terrasse gehen zu können, Kräuter zu ernten und 30 Minuten später am Tisch zu geniessen. Ganz nach der Maxime: schnell, effizient, kostengünstig, nachhaltig, schmackhaft und gesund!

Die meisten Küchen- und Heilkräuter lieben es sonnig und bevorzugen einen eher kargen und trockenen Boden. Kräuter haben den Vorteil, dass sie nur wenig gegossen und gedüngt werden müssen, da sie in ihrer natürlichen Umgebung in südlichen Gefilden ja meist auf niederschlagsarmen Böden gedeihen. Am besten nutzt man eine torffreie Kräutererde und pflanzt die Setzlinge in Kästen, oder einzeln in Tontöpfe. Bewährt haben sich auch die «Bacsac-Pflanzensäcke», die mit nur wenig Aufwand transportiert und auf dem Balkon oder der Terrasse aufgestellt werden können – und übrigens auch ein tolles Geschenk sind. Nicht geeignet sind hingegen schwarze Plastiktöpfe, da diese in der Sonne zum Austrocknen und Überhitzen neigen und die Pflanzen darin verbrennen könnten.

sein | kräutergarten

So macht Gartenarbeit Spass

• Legen Sie den Kräutergarten nicht zu gross an. Zwei, höchstens drei Beete oder Hochbeete und einige Töpfe auf dem Balkon oder der Terrasse reichen für den Anfang. Tägliche kurze Einsätze bereiten mehr Freude als tagelanges monotones Arbeiten.

• Wählen Sie ausdauernde, mehrjährige Kräuter, die sich im Frühling von selbst wieder aufs Neue entwickeln wie z. B. Salbei, Estragon, Oregano oder Minze (siehe auch Seite 58).

• Säen Sie ihre Lieblingskräuter, vor allem die Einjährigen, im Zweiwochen-Rhythmus in verschiedene Töpfe, sodass Sie den ganzen Sommer hindurch frische Kräuter ernten können.

• Machen Sie es sich zur Gewohnheit, bei Ihrem Aufenthalt im Garten keine Uhr zu tragen. Entschleunigen Sie! Der Garten soll ein Ort der Entspannung und der Musse sein.

• Und vor allem: Geniessen Sie den Garten mit Familie und Freund*innen.

Jetzt Heil- und Küchenkräuter vermehren

Das Frühjahr ist der ideale Zeitpunkt, um Kräuter zu vermehren. Rosmarin ist dafür ein gutes Beispiel: Ich schneide etwa zehn Zentimeter lange Stecklinge, streife die Nadeln im unteren Bereich ab, schneide die Stiele schräg an und stecke sie in eine Mischung aus Kompost, Erde und Sand. Zur Wurzelbildung muss die Erde in den Töpfen stets feucht sein. Auf diese Weise vermehre ich viele meiner mehrjährigen Kräuter wie Eberraute, Wermut, Currystrauch, Lavendel oder eben Rosmarin.

Im Freien sind Kräuter äusserst einfach anzubauen, sei es in Rabatten, kombiniert mit Sommerblumen, integriert in Staudenbeeten, in Kräuterspiralen oder aber in unterschiedlichsten Töpfen, Kästen und Gefässen. Angelegt wird das Kräuterbeet vorzugsweise an milder und sonniger Lage in der Nähe der Küche, damit jederzeit «trockenen Fusses» geerntet werden kann. Auf der Fensterbank, beim Sitzplatz oder auf der Terrasse sind weitere gute Standorte. Einzelne Kräuter wie zum Beispiel Liebstöckel und Minze gedeihen in einem Topf am besten alleine, da sie sehr wüchsig sind und andere Pflanzen verdrängen würden.

Ansäen kann man alle Kräuter selbst – wenn man denn warten mag. Für all diejenigen, die an eine schnelle Ernte denken, empfiehlt es sich, auf dem Wochenmarkt oder beim Gärtner Setzlinge zu kaufen. Kultivieren Sie am besten stets mehrere Exemplare der gleichen Sorte, so geht Ihnen den Sommer hindurch die Würze nicht aus.

Die gute Erde und der richtige Zeitpunkt Kräuter sind Schwachzehrer. Das bedeutet, dass sie keine zu nährhafte Erde und schon gar keinen Kompost oder Mist erhalten. An der prallen Sonne bilden Rosmarin, Thymian, Oregano, Majoran, Bohnenkraut, Fenchel, Dill, Estragon, Lavendel und Kamille mehr aromatische Stoffe aus als im Schatten. Solche sonnenhungrigen Kräuter erkennt man an ihren schmalen Blättern – sie begrenzen die Wasserverdunstung. Kräuter mit grossen, weichen Blättern wie etwa der Wollziest hingegen wachsen meist lieber im Halbschatten. Für Kräuter in Töpfen bietet sich folgender Tipp an: Drehen Sie die Gefässe einmal wöchentlich um die Achse, damit die Pflanzen gleichmässig wachsen. Die Erde muss im Übrigen gleichmässig feucht gehalten werden und darf nicht austrocknen. Mehrjährige Kräuter müssen auch im Winter mäßig gegossen werden.

Frisch geerntet schmecken Kräuter selbstverständlich am besten. Meistens sind es die jungen Triebspitzen oder Blättchen, die verwendet werden. Werden ganze Triebe verwendet, wie b eim Rosmarin, so ist der richtige Erntezeitpunkt normalerweise kurz vor der Blüte, idealerweise am späteren Morgen, wenn die Kräuter vom Morgentau gut abgetrocknet sind. Sogar im Winter können bei frostfreiem Wetter einzelne Blättchen von immergrünen Kräutern wie Thymian, Salbei oder Bohnenkraut geerntet werden. Neben dem Frischgebrauch lassen sich viele Kräuter auch trocknen. Dafür werden gesunde, nicht von Schädlingen oder Krankheiten befallene Triebe an einem luftigen, schattigen Ort kopfüber aufgehängt. Nach dem Trocknen muss man die Blätter und Blüten sorgfältig ablesen und in dicht schliessende Gläser oder Dosen abfüllen.

Und zum Abschluss noch ein wichtiger Rat: Pflanzen Sie Kräuter, die von der ganzen Familie geschätzt werden. Unsere Favoriten sind Basilikum, Schnittlauch, Rosmarin, Thymian, Petersilie, Salbei, Melisse, Eisenkraut und, zum Süssen, Stevia. •

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Das Frühjahr ist der ideale Zeitpunkt, um mehrjährige Heil- und Gartenkräuter wie Rosmarin oder Wermut zu vermehren.
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Kräutergarten-Erlebniskurs mit Remo und Frances Vetter

Ein lehrreicher und faszinierender Tagesworkshop für Hobbygärtner*innen und Geniesser*innen . Getreu dem Motto «Learning by doing – Learning by gardening» verraten Remo und Frances Vetter ihre besten Gartentipps und aus ihrer 40-jährigen praktischen Erfahrung im Anlegen und Pflegen von Kräuter- und Gemüsegärten.

Wann: Samstag, 4. Juni 2022; 10 bis 16 Uhr

Wo: Wellnesshotel Hof Weissbad, Im Park 1, 9057 Weissbad (AI)

Kurskosten: Fr. 190.–, inklusive Lunch

Anmeldung: Remo Vetter, Tel. 079 326 05 84 oder per E-Mail an remo@thelazygardener.ch

Kräuter und ihre Wirkung

Wir präsentieren die Lieblingsküchenund Heilkräuter der «natürlich»-Redaktion, die mehrjährig sind und sich ganz leicht und unproblematisch auf dem Balkon, der Terrasse oder im Garten anbauen lassen. Werden die Kräuter in Töpfen kultiviert, sollten diese ausreichend gross sein und eine Drainage enthalten, damit keine Staunässe entsteht.

Text: Andreas Krebs

Rosmarin (Rosmarinus officinalis)

Eigenschaften: appetitanregend, kreislaufunterstützend, krampflösend, galletreibend, nervenstärkend, hautreizend, anregend Boden & Standort : lockerer, leicht sandiger Boden; volle Sonne. Braucht einen Winterschutz

Vermehrung: Hartholzstecklinge im September und Oktober

Sammelzeit : je nach Lage ganzjährig möglich; am potentesten unmittelbar vor und nach der Blüte (spätes Frühjahr)

Kulinarik: Über die Rosmarinkartoffeln hinaus ist das aromatische Kraut äusserst vielseitig verwendbar – es verfeinert Suppen, Saucen und Salate, passt zu Fleisch-, Fisch- und Gemüsegerichten und die zarten Blüten sind eine leckere Garnitur für Süssspeisen

Heilkraft: Rosmarin kurbelt den Kreislauf sanft an und macht widerstandsfähig gegen Belastungen aller Art. Der Tee ist deshalb besonders all jenen zu empfehlen, die gerade unter einer Schwäche leiden, z. B. bei Erschöpfung, Appetitlosigkeit, Krämpfen, blanken Nerven oder Rekonvaleszenz.

Thymian (Thymus vulgaris)

Eigenschaften: antiseptisch, antibiotisch, wauswurffördernd, krampflösend, harntreibend, wurmwidrig, durchfallhemmend, kräftigend, nervenstärkend

Boden & Standort: sandiger, eher karger Boden; volle Sonne

Vermehrung: alte Pflanzen im März teilen; Stecklinge ab April

Sammelzeit: vor und zu Beginn der Blütezeit (Mai bis Herbst)

Kulinarik: Der unverkennbare Geschmack des Thymians passt wunderbar zu vielerlei mediterranen Gerichten; auch zu Fleischgerichten, Sugo, Gemüse, Salaten oder Bratkartoffeln passt die Würze prima

Heilkraft: Als Einschleuserpflanze erleichtert Thymian dem menschlichen Organismus die Eisenresorption. Der Tee wirkt bei Reiz- und Keuchhusten und Bronchitis. Er ist abwehrstärkend; ausserdem kann er eine gestörte Monatsblutung regulieren. Thymianwein gilt als Stärkungsmittel für Schlaganfallpatient*innen, Melancholiker*innen und bei allgemeinen Schwächezuständen.

Majoran (Origanum majorana)

Eigenschaften: blähungstreibend, verdauungsfördernd, appetitanregend, hustenstillend

Boden & Standort: lockerer, nährstoffreicher Boden; volle Sonne

Vermehrung: am besten durch Samen. Auch Stecklinge oder Teilung sind möglich

Sammelzeit: Mai bis November

Kulinarik: Passt wunderbar zu Kartoffelgerichten, aber auch zu Eier-, Wurst- und Fleischspeisen sowie Suppen und deftigen Eintöpfen. Heilkraft: Lindert Blähungen, Magen- und Darmbeschwerden sowie nervöse Unruhe und Reizhusten. Der Tee wirkt appetitanregend und nervenberuhigend. Die frische Pflanze kauen oder mit einem starken Aufguss den Mund spülen kann bei Zahnschmerzen helfen. Das ätherische Öl hilft bei Kopfschmerzen (ein paar Tropfen auf die Schläfen reiben).

Salbei (Salvia officinalis)

Eigenschaften: entzündungshemmend, keimtötend, krampflösend, magenstärkend, menstruationsregulierend, schweiss- und durchfallhemmend, gallenanregend, wundheilend

Boden & Standort: nährstoffreicher, durchlässiger Boden; Sonne bis Halbschatten

Vermehrung: Stecklinge von Sommer bis Herbst

Sammelzeit: je nach Lage fast ganzjährig möglich; am potentesten von Juni bis August

Kulinarik: Saltimbocca ist wohl eines der international bekanntesten Gerichte, bei dem Salbei eine zentrale Rolle spielt. Auch zu Schweineund Lammbraten und anderen fetten Speisen passt Salbei wunderbar. Man kann die Blättchen auch knusprig frittieren oder dem Kräuter quark beigeben

Heilkraft: Regelmässig roh gekaut reinigen, stärken und desinfizieren Salbeiblätter das Zahnfleisch, zugleich stärken sie die Abwehrkraft. Der Tee hilft u. Nieren- und Leberleiden sowie Nachtschweiss und übermäs sigem Schwitzen.

Liebstöckl (Levisticum officinalis)

Eigenschaften: harntreibend, auswurf- und stuhlfördernd, magenstärkend, appetitanregend

Boden & Standort: nährstoffreicher, leicht feuchter und kalkhaltiger Boden; Sonne bis Halbschatten

Vermehrung: Stockteilung im Frühjahr oder Herbst

Sammelzeit: Kraut von Frühjahr bis Herbst, Wurzeln und Samen im Herbst

Kulinarik: Mit seinem unverkennbaren Geschmack verleiht das «Maggikraut» Suppen, Fisch, Geflügel, deftigen Speisen und Käse Würze.

Heilkraft: Hilft bei Krämpfen, Harnweginfekten, Nieren- und Menstruationsbeschwerden, Ekzemen, Pickel und Rheuma. Tee aus Blättern und Wurzeln lindern Bauch- und Kopfweh, stärken die Unterleibsorgane und wirken reinigend auf die inneren Organe. Als Einschleuserpflanze erleichtert Liebstöckl die Eisenresorption. In der Schwangerschaft ist sie zu vermeiden

Zitronenmelisse (Melissa officinalis)

Eigenschaften: krampflösend, blähungslindernd, nervenstärkend, schlaffördernd, magenstärkend, schweisstreibend, leber- und gallenanregend, beruhigend, entspannend, antiviral

Boden & Standort : feuchter Boden; Sonne bis Halbschatten

Vermehrung: Teilung der Pflanze im Frühjahr oder Herbst

Sammelzeit: Blätter, die man trocknen will vor dem Blühen, da sie sonst einen unangenehmen Geschmack entwickeln. Frische Blätter von Frühling bis Herbst

Kulinarik: Passt wunderbar zu Fisch, Salatsaucen, Süssspeisen und zum Aromatisieren von Wasser

Heilkraft: Hilft bei Schlafstörungen, nervöser Unruhe, Krämpfen, Magen- und Darmbeschwerden sowie bei Übelkeit. Einschleuserpflanze für Kalium. Melisse reguliert den Blutdruck und ist das «Frauenkraut» bei Krämpfen während der Tage und in den Wechseljahren •

Fleisch? Gibt es auf Wunsch als Beilage

Immer mehr Schweizer Hotelrestaurants erklären das Fleisch zum Beigemüse. Die Gäste reagieren mehrheitlich positiv – zumal Fleischesser*innen nicht komplett aussen vor bleiben.

Text: Sarah Sidler

Immer mehr Menschen in der Schweiz verzichten auf Fleisch oder tierische Produkte wie Milch, Eier und Käse. Der Anteil an Vegetarier*innen erhöhte sich im vergangenen Jahr von 3,4 auf 4,1 Prozent. Derjenige der Veganer*innen verdoppelte sich laut des Online-Portals Statista.com von 0,3 Prozent im Jahr 2020 auf 0,6 in 2021. Dazu wächst die Zahl derer, die bewusst weniger tierische Produkte zu sich nehmen: Jede*r fünfte Schweizer*in gibt an, Flexitarier*innen zu sein. Das heisst, nur ab und zu Fleisch zu essen. Diese Veränderung bemerken auch die Gastgeber*innen in Hotels und Jugendherbergen. «Wir spüren seit einiger Zeit eine zunehmende Nachfrage nach vegetarischen und veganen Gerichten», berichtet das Direktorenpaar Yvonne Urban und Martin Scherer vom Hotel Saratz in Pontresina (GR). Das Viersternehotel im Engadin eröffnete des-

halb im Winter 2020 das Restaurant Giodi Vegetarian and Co. Küchenchefin Kari Walker strebt im neuen Lokal eine Symbiose zwischen traditionellen Gerichten und einer fernöstlichen Küche an. Rund 45 Prozent des Angebots besteht aus veganen Speisen wie etwa dem Lauch-Kichererbsen-Gericht mit Naan-Brot, Champignons, Spinat, Koriander und MangoChili-Relish. Am besten laufe die Pastinaken-Tajine mit Süsskartoffeln, Karotten, Tahini-Joghurt, Mandel-Couscous und Granatapfel. Möchte ein Gast trotzdem Fleisch essen, kann dies im «Giodi» dazu bestellt werden. Gerne geben die Servicemitarbeiter Auskunft über das «Beigemüse», wie es auf der Menükarte mit einem Augenzwinkern genannt wird. Es bestellen laut den Gastgebern jedoch weniger als 15 Prozent der Gäste ein Stück Fisch oder Fleisch zu den vegetarischen oder veganen Köstlichkeiten dazu.

Inzwischen machen 60 Prozent der Gäste im vegetarischveganen Restaurant Ei nheimische aus. «Sie sind neugierig. Viele vermissten bis anhin ein breites vegetarisches oder veganes Angebot in der Region», sagt Yvonne Urban. Der Erfolg spricht für sich: «Gäste buchen teilweise extra bei uns im Hotel wegen unseres vegetarischen Restaurants», freut sich die Direktorin. Den Halbpension-Gästen stehen deshalb vermehrt fleischlose Alternativen zur Verfügung. Das Frühstücksangebot wurde aufgrund der Nachfrage mit Hummus und gebratenem Gemüse angereichert.

Bündner Gerichte neu interpretiert

Auch das Hotel Adula in Flims (GR) geht mit der Zeit. Im Zuge seiner Neupositionierung eröffnete das Viersternehotel in der Bündner Surselva das Restaurant La Clav. Dieses hat sich auf die Fahne geschrieben, Bündner Gerichte ausschliesslich vegetarisch oder gar vegan anzubieten. Gerichte wie die Südbündner Pizzoccheri mit Kartoffeln, Wirz, Birne, Bergkäse, Salbei und Röstzwiebeln oder das vegane Gericht Hirse-Capuns mit Mangold, Räucherpaprikacreme und MandelmilchVelouté kommen gut an. Besonders die neue Kreation des Allzeit-Klassikers Capuns von Küchenchef Thomas Huber überrascht die Gäste.

«Die innovativ angerichteten Gerichte verkaufen sich praktisch von alleine und locken Hotelgäste wie auch Externe an», berichtet Christina Ragettli vom Hotel Adula. «Wir bekommen häufig das Feedback, dass die Gäste nichts vermissen und ihre kulinarischen Bedürfnisse auch ohne Fleisch bestens abgedeckt werden.» Rund die Hälfte des Angebots im «La Clav» ist vegan. Wer möchte, kann jedoch auch in diesem Restaurant Fleisch dazu bestellen. «So finden alle das passende Gericht. Wir wollen keine Gästegruppen auseinanderreissen», begründet Ragettli. Das Angebot Fisch oder Fleisch zu bestellen, nehme ungefähr ein Drittel aller Gäste im «La Clav» wahr.

Täuschend echtes «Tatar mit Ei»

«Durch die vielen kreativen Gerichte, die wir im Vitznauerhof servieren, bestellen vermehrt auch Flexitarier*innen unsere vegetarische oder vegane Variante», berichtet auch Gastgeber Raphael Herzog vom Hotel Vitznauerhof in Weggis (LU). «Wir verkaufen diese Gerichte sehr gut.» Besonders der Schweizer Miso-Blumenkohl mit Hummus, Granatapfel, Kartoffelcreme und Madras Curry komme sehr gut an bei den Gästen des Restaurants Inspiration im schmucken Viersternehotel am Vierwaldstättersee. Im Fine Dining Restaurant Sens gibt es ein veganes Tatar, das aussieht wie ein Rindstatar mit einem Eigelb in der Mitte. «Die meisten Veganer*innen und Vegetarier*innen zögern beim Bestellen, weil sie erst denken, es sei Fleisch», sagt Herzog. Gemacht wird dieses «Tatar» aus dehydrierter Wassermelone und einem Eigelb aus pflanzlicher Piccalilli-Sauce. «Vegetarische und vegane Menüs sind von Speisekarten nicht mehr wegzudenken», betont Herzog. Komme bei den Gästen doch Fleischeslust auf, so hätten diese die Möglichkeit, Fleisch, Fisch oder Planted Chicken («Poulet» aus Erbsenprotein) dazu zu bestellen. «Diese Möglichkeit nimmt rund die Hälfte der Gäste wahr.» Zudem wird im mit zwei Michelin-Sternen und 18 Gault-Millau-Punkten ausgezeichneten Restaurant Sens von Küchenchef Jeroen Achtien ein siebengängiges Menü mit allem Drum und Dran serviert.

Fleischlos kommt teils besser an

Da die Schweizer Jugendherbergen sehr auf Nachhaltigkeit achten, bieten sie schon lange vegetarische Gerichte an. «In den letzten Jahren haben wir eine wachsende Nachfrage nach veganen Gerichten bemerkt. Vegan ist quasi das neue Vegetarisch», sagt Thomas Unger, Business Manager F&B der Schweizer Jugendherbergen. Deshalb haben die Betriebe das Konzept ihrer Gerichte komplett gedreht: Anstatt Fleischgerichte auch als vegetarische oder vegane Variante anzubieten, wird in den Schweizer Jugendherbergen ein vegetarisches oder veganes Gericht gekocht, das manchmal mit Fleisch ergänzt werden kann. Zudem hat der Gast die Möglichkeit, sein Essen individuell seinem Geschmack anzupassen. Dazu stehen an ToppingStationen Kräuter, Chili, Gewürze, frittierte Zwiebeln, Zitronenschnitze oder Frühlingszwiebeln zur Verfügung.

Vegetarisches und veganes Essen kommt bei den Gästen der Jugendherbergen vorwiegend gut an. Für viele ist der Verzicht auf Fleisch an einigen Tagen in der Woche kein Problem. «Oftmals merkt der Gast gar nicht, dass er etwas Veganes isst, da gewisse Gerichte wie Älplermagronen per se kein Fleisch beinhalten. Dass eine Sauce auf Pflanzenbasis ist oder etwas in Öl statt Butter gebraten ist, schmeckt man oftmals nur, wenn man es weiss», erläutert Unger. Natürlich gäbe es nach wie vor Gäste, die sich nach einem grossen Stück Fleisch erkundigen. «Wenn ihnen dann jedoch die Idee hinter den Gerichten erklärt und aufgezeigt wird, was ein Abendessen beinhaltet, dann zeigen sie in der Regel grosses Verständnis.» •

Giodi | Randen-Carpaccio mit Zwetschge, Kresse und Brioche. Foto: Dolores Rupa

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Frühling auf der Terrasse

Träumen Sie auch von idyllischen Stunden auf der Sonnenterrasse? Aus heimischem Massivholz, nach Mass geschreinert, langlebig und renovierbar – dies sind unsere Werte, die Ihr neuer Terrassenboden individuell und auf natürliche Art einmalig macht. Gerne beraten wir Sie zur idealen Ausführung und geeigneten Holzart. www.holzx-schreiner.ch

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Themen

Ausgaben 2022

1/2 Optimismus

3 Knochen

4 Klostergarten

5 Haut

6 Wasser

7/8 Sonne

9 Atem

10 Gedächtnis

11 Periode

12 Gesunder Rücken

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Wandern & Yoga

Das «etwas andere» Albergo

Die Casa Santo Stefano besteht aus drei historischen und stilvoll renovierten Tessinerhäuser und liegt im malerischen Dorf Miglieglia.

04.3. – 06.3. Pilatesweekend

06.3. – 12.3. Yoga & Detoxwoche

20.3. – 26.3. Yoga & Intervallfasten

26.3. – 31.3. Yoga & Wanderferien

31.3. – 03.4. Yoga & Wanderweekend

03.4. – 09.4. Yoga-Frühlingsretreat

09.4. – 14.4. Yogaferien

18.4. – 22.4. Yogaretreat

22.4. – 24.4. Yogaweekend

Casa Santo Stefano – Miglieglia 091 609 19 35, casa-santo-stefano.ch

41. Jahrgang 2022, ISSN 2234-9103

Erscheint 10-mal jährlich

Druckauflage: 22 000 Exemplare

Verbreitete Auflage: 14 820 Exemplare (WEMF/KS beglaubigt 2020)

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Sabine Hurni (Leserberatung) s.hurni@weberverlag.ch

Autor*innen

Andreas Krebs, Sabine Hurni, Anita Suter, Chantal Agthe, Leila Dregger, Fabrice Müller, Angela Bernetta, Eva Rosenfelder, Steven Wolf, Alice Hofer, Andreas Walker, Walter Bühler, Remo Vetter, Sarah Sidler

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Bühler

Seiten: 52, 53

Aqua Dynamic Schweizer Qualitäts-Wasserbetten, die Nummer 1 seit 1982, zeichnen sich aus durch ideales Bettklima sowie unübertroffene Körperanpassung ohne Druckstellen. Ideal für die perfekte Abstützung der Wirbelsäule und damit weniger Rückenschmerzen. Neu auch mit RoyalStabilsierung. Wasserbetten sind gewärmt und ungewärmt erhältlich. Es handelt sich um ein freistehendes Wasserbett (Einerbett) inkl.Lieferung und Montage. www.wasserbett.ch

Lösung des Rätsels aus dem Heft 01-02/2021

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Vor schau

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« Eva unterwegs Rosenfelder

Reinekes List

Der Frühling lässt die Sehnsucht schnöde am Wegrand stehen – auch wenn schon erste Triebe drängen: noch ist Geduld gefragt. Die Äcker riechen wieder nach Gülle, zart spriesst das Grün, als sich unverhofft beim Spaziergang der Fuchs in meine Gedanken schleicht. Wie lange schon habe ich keinen mehr gesehen! Immer wieder sind mir hier die Rotpelze begegnet, zu jeder Jahreszeit. Mal zwischen Maisstängeln lauernd, dann Reissaus nehmend angesichts meines Hundes, am Sonnenbaden oder beim Eindunkeln über den Weg huschend.

Manchmal waren es auch nur seine typischen Hinterlassenschaften, pechschwarz und durchsetzt mit Kirschkernen – Kirschen sind eine Leibspeise dieser Schlaumeier. Wo sind sie nur geblieben? Hier stimmt doch etwas nicht! Später begegnet mir der örtlichen Wildhüter und er bestätigt: Ja, das vorletzte Jahr seien die Füchse arg von der Räude befallen worden, er hätte viele erlegen müssen. Und letztes Jahr litten viele der Verbliebenen an Staupe, einer ansteckenden, seuchenartigen Viruserkrankung vieler Raubtierarten.

Seuchen, Viren, Erreger überall, denke ich und bekomme Hühnerhaut. Ein gefundenes Fressen finden Erreger aller Art vor allem bei sozial lebenden Tieren – weil die Übertragung meist durch den direkten Kontakt erfolgt. Die Räude etwa wird von der Grabmilbe ausgelöst, einem kleinen Spinnentier, das sich in die Haut seines Wirtes bohrt und sich an dessen Hautschuppen und Körperflüssigkeiten gütlich tut. Das Milbenweibchen legt auf dem Tier Eier ab, aus denen sich Larven und später erwachsene Tiere entwickeln. Das befallene Opfer wird so dauernd geschwächt, was sich in fehlendem Fluchtverhalten, Verhaltensstörungen und Angriffen gegen Haustiere zeigt.

Das Staupevirus wirkt sich mehr oder weniger schlimm aus, je nach Alter und Zustand des Immunsystems des betroffenen Tieres. Befallene Füchse leiden häufig unter Schwäche, schleimig-eitrigem Nasen- und Augenausfluss, Husten, oft auch Fieber, Erbrechen und Durchfall. Oft sind kranke wie auch genesene Füchse schwach und stark abgemagert. Wird Reineke Fuchs seine Nähe zum Menschen, zu unserer Wegwerfgesellschaft, zum Ver-

hängnis? Oder haben kleinste Erreger etwa gar uns allen den Krieg angesagt, den Menschen wie den Tieren? Welche Botschaft überbringen sie?

Füchse und Menschen leben immer dichter beisammen; längst hat der Rotgewandete den Vorteil städtischer Umgebung erkannt. Essenreste und Verstecke sind hier zuhauf vorhanden und mitunter werden Füchse sogar extra gefüttert. Das ist jedoch verhängnisvoll! Denn verliert ein Wildtier seine Scheu vor dem Menschen, wird zahm und alsbald frech, so kommt es «der Jäger holen».

Ich denke zurück an die orientierungslosen Füchse, als damals wegen Hochwasserschutz-Massnahmen hier bei uns ein grosses Fuchsrevier zerstört wurde. Nachts vernahmen wir ihr heiseres Bellen im Garten, ähnlich einem unterdrückten Schrei. Am Tag aber schnappten sie sich ungeniert die Kaninchen der Nachbarskinder – und bald schon wurde der Ruf nach dem Wildhüter laut. Und ich denke an den Jungspunt, den ich beim Mäusejagen überrascht hatte: Der kurze Blick in seine wilden Augen, die Schnelligkeit, mit der er ins Dickicht stürzte und darin verschwand, nur noch seinen buschigen Schweif sah ich verschwinden. Ich blieb mit Herzklopfen zurück von dieser überraschenden, kurzen Begegnung voller Schönheit.

Möge die Wildheit ihm erhalten bleiben und der schlaue Räuber wieder Wald und Feld beleben mit seiner Kraft, Wachsamkeit und List, denke ich. Und wer weiss: Vielleicht lauert ein Fuchs ja längst hinter einem Gebüsch und hat mich im Auge? Fast meine ich, seinen Blick zu spüren. Unsichtbar zu bleiben inmitten des Getümmels, wie klug in dieser Zeit!, sage ich mir und nehme mir vor, mich in meinen Bau zu verkriechen, um in mich zu horchen, was das Leben will. Aber nicht, ohne das Treiben da draussen genauestens im Visier zu behalten. •

Eva Rosenfelder ist Autorin/Journalistin BR. In ihrer Serie schreibt sie für «natürlich» über kleine und grosse Glücksmomente des Alltags. Mehr über die Autorin und ihre Angebote wie Naturspaziergänge und Naturorakel erfahren Sie unter www.natur-und-geist.ch

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Weltnaturerbe Donaudelta mit der Excellence Princess

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Die Excellence Princess. Ein Luxusliner für exquisite Momente. Ihr frischer Chic und ihre herausragende Gastronomie machten die «Donauprinzessin» zum Flussschiff des Jahres. Sie verfügt über 81 Komfortkabinen, 12 Junior Suiten mit Dusche/WC, Sat-TV, Minibar, Safe, Föhn, Telefon, Klimaanlage/Heizung. Entrée mit Lobby/Rezeption. Zwei Restaurants: Stilvoll-elegantes Panorama-Restaurant und À-la-carte Restaurant.

Eindrucksvolle Landschaften und geschichtsträchtige Metropolen wie Bukarest, Belgrad, Budapest und Wien erwarten Sie auf dieser Flussreise durch das Donaudelta – der Heimat einzigartiger Natur.

Route 1 Tulcea – Wien

Tag 1 Schweiz > Tulcea Flug nach Constanza. Transfer zur Excellence Princess.

Tag 2 Tulcea > St. Georgs-Kanal/ Donaudelta

Am Morgen passiert die Excellence Princess den Stromkilometer Null der Donau. Nachmittags Bootsfahrt* mit kleinen Ausflugsbooten.

Tag 3 Giurgiu > (Bukarest) Ganztagesausflug* nach Bukarest. Stadtrundfahrt und Mittagessen.

Tag 4 Vidin > (Belogradtschik)

Sie besuchen heute Belogradtschik* mit der byzantinischen Festung aus dem 6. Jh.

Tag 5 Passage Eisernes Tor

Tag an Bord. Die Excellence Princess passiert das Eiserne Tor.

Tag 6 Belgrad Vormittags Rundfahrt* durch die

dynamisch-junge Hauptstadt Serbiens. Nachmittags Ausflug Novi Sad (Fr. 43).

Tag 7 Mohacs > (Pecs)

Am Nachmittag Ausflug* nach Pecs am Fuss des Mecsek-Gebirges.

Tag 8 Budapest

Begegnen Sie Budapests prachtvollen Bauten auf einer Stadtrundfahrt inkl. kurzem Orgelkonzert*.

Tag 9 Wien

Servus in Wien! Entdecken Sie die charmante Stadt auf einer Rundfahrt*.

Tag 10 Weissenkirchen > Schweiz Nach dem Frühstück Busrückreise zu Ihrem Abreiseort.

Route 2 Wien – Tulcea

Reise in umgekehrter Richtung mit leicht geändertem Programm. Details auf Anfrage.

* Excellence-Ausflugspaket

10 Tage ab Fr.

inkl. An-/Rückreise und Vollpension an Bord

Reisedaten 2022

Route 1, Tulcea – Wien, 05.05.–14.05., 27.06.–06.07., 18.08.–27.08. Route 2, Wien – Tulcea, 18.04.–27.04. *, 09.08.–18.08.

* Einschiffung in Linz

Preise pro Person

mit beschränkter Verfügbarkeit Das Excellence-Inklusivpaket

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05:50 Arlesheim, c/o Birseck Reisen p 06:00 Aarau SBB

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