RUDOLF STEINER-SCHULE WIEN-MAUER
02
LERNEN FÜR DIE ZUKUNFT
Im Zentrum unseres Schullebens stehen die Kinder: Sie sind das Tor zur Zukunft. Unsere Kinder werden in mediendominierten Zeiten Lösungen zu globalen Herausforderungen finden müssen, mit denen wir heute schon konfrontiert sind. Eine zeitgemäße Erziehung muss es Kindern daher ermöglichen, Fähigkeiten zu entwickeln, die über herkömmliches Wissen hinausführen.
LERNEN FÜR DIE ZUKUNFT
Eine individuelle und umfassende Entwicklung des Kindes steht im Zentrum des ganzheitlichen Erziehungsansatzes der Waldorfpädagogik. Die Entfaltung kognitiver, sozialer, künstlerischer und handwerklicher Fähigkeiten wird deshalb ausgewogen gefördert. Wir wollen die jungen Menschen in einer Weise unterstützend begleiten, dass sie Initiatoren und Träger eines sozialen und kulturellen Fortschrittes werden können.
Unsere Schule ist für alle Kinder und Jugendlichen zugänglich, ohne Unterschied ihrer nationalen oder ethnisch-kulturellen Herkunft, ihres Geschlechts, ihrer Muttersprache und ihrer Religion.
04 DIE RUDOLF STEINER-SCHULE IN WIEN-MAUER IST ...
DIE RUDOLF STEINER-SCHULE IN WIEN-MAUER IST ...
_eine Waldorfschule, in der bereits seit über 40 Jahren Schulautonomie gelebt wird;
_eine staatlich anerkannte Schule mit Öffentlichkeitsrecht, die in Selbstverwaltung von Lehrern und Eltern geführt wird;
_eine koedukative Gesamtschule, die zwölf Schulstufen umfasst;
_eine Gesamtschule, die allgemeine Bildung mit künstlerischhandwerklichem Unterricht verbindet;
_politisch und konfessionell unabhängig – frei und offen für alle;
_eine Schule, deren Methodik und Lehrinhalte sich an der Entwicklung der heranwachsenden Menschen orientieren und diese optimal fördern will;
_eine Schule, in der vor allem in der Unter- und Mittelstufe die natürliche, positive Autorität der Lehrer ein zentraler Bestandteil der Erziehung ist.
06 ZEUGNISSE
UND ABSCHLÜSSE
Zeugnisse gibt es jährlich in Form von ausführlichen verbalen Beurteilungen. Zum Abschluss der 9. Schulstufe werden zusätzlich Notenzeugnisse ausgestellt. Dieses Zeugnis ist gleichzeitig ein öffentlich anerkannter Hauptschul-Abschluss.
ZEUGNISSE UND ABSCHLÜSSE
Zum Abschluss der Mittel- und der Oberstufe wird von den Schülern jeweils eine theoretische und eine praktische Jahresarbeit selbstständig erarbeitet. Die Jahresarbeiten der 12. Klasse sind der Abschluss der Waldorfschule und werden in Vorträgen beziehungsweise Aufführungen und Ausstellungen öffentlich präsentiert.
Die Matura kann in einer 8. Klasse einer AHS beziehungsweise an Abendschulen abgeschlossen werden.
08 LERNEN IN DER GEMEINSCHAFT
In der Rudolf Steiner-Schule verbringen Kinder und Jugendliche zwölf Jahre durchgehend in einem Klassenverband. Dies unterstützt auch die Ausbildung sozialer Fähigkeiten. Im Einklang mit der Entwicklung junger Menschen werden die Schulstufen 1 bis 8 als Unter- und Mittelstufe unterrichtet – in den Hauptfächern von einem Klassenlehrer. Zusätzlich werden Fachlehrer eingesetzt. Die Klassen 9 bis 12 sind die Oberstufe; sie werden von Fachlehrern unterrichtet und einem Tutor begleitet. Zentrale Fächer werden im Epochenunterricht vermittelt: Fächer, wie Deutsch, Mathematik, Biologie, Geografie, Chemie oder Physik, werden in drei- bis vierwöchigen Lerneinheiten unterrichtet. Für diesen Epochenunterricht sind täglich zwei Stunden vorgesehen; dies ermöglicht eine besonders intensive, gründliche und vertiefende Auseinandersetzung mit dem Unterrichtsstoff.
LERNEN IN DER
GEMEINSCHAFT
Weitere Fächer, wie Sprachen, Musik, die Bewegungskunst Eurythmie, Religion, Sport, Handarbeiten oder Werken, werden in wöchentlichen Einheiten unterrichtet. Die Fremdsprachen Englisch und Russisch sind bereits ab der 1. Schulstufe Teil des Unterrichtes. Auch in Epochenfächern, wie Deutsch oder Mathematik, die regelmäßiges Üben und Wiederholen erfordern, gibt es ab der 5. Schulstufe zusätzlich wöchentliche Stunden. Es wird nach dem Lehrplan der österreichischen Waldorfschulen unterrichtet und dieser ist die Grundlage für das Öffentlichkeitsrecht unserer Schule.
10 LERNEN
IM TUN
Ergänzend und unterstützend zur Ausbildung kognitiver Fähigkeiten wird großer Wert auf manuelle Tätigkeiten und das Erfassen und Begreifen der Lerninhalte gelegt. In der Unterstufe sind die Schüler etwa beim Pflügen, Säen, Ernten, Brotbacken oder Hausbau tätig. In der Oberstufe bekommen die Jugendlichen durch jährliche Praktika außerhalb der Schule Einblick in unterschiedlichste Berufsfelder – wie etwa Landwirtschaft, Sozialberufe, Wirtschaft beziehungsweise Industrie.
LERNEN IM TUN
Werk- und Handarbeitsunterricht gibt es gemeinsam für Buben und Mädchen: Tischlern, Metallarbeiten, Korbflechten, Kartonage und Buchbinden sowie Stricken, Häkeln, Sticken, Nähen, Filzen, Schneidern, Spinnen und Weben.
IN DER KUNST
12
LERNEN
Zusätzlich zur Förderung der kognitiven und handwerklichen Fähigkeiten sind künstlerische Fächer ein zentraler Bestandteil des Unterrichtes.
In allen Schulstufen werden Fähigkeiten im Malen, Zeichnen, Aquarellieren, Kohlezeichnen, Linolschnitt, Radieren, Schnitzen und Modellieren geübt.
LERNEN IN DER KUNST
Ab der 2. Schulstufe treten die Schüler regelmäßig im Rahmen von Schulfeiern auf, in denen sie Unterrichtsinhalte vor der Schulgemeinschaft präsentieren.
In der 8. und in der 12. Schulstufe wird von der Klasse jeweils ein Schauspiel aufgeführt. Dazu kommen beispielsweise noch ein Abend im „Kellertheater“ und Aufführungen im Rahmen des Fremdsprachenunterrichtes. Nicht zuletzt gibt es Darbietungen in der Bewegungskunst Eurythmie.
In allen Schulstufen ist Musik ein tragendes Element des Unterrichtes. Sei es gemeinsames Singen, Flöte spielen, im Klassenorchester, im Mittel- und Oberstufenorchester oder im Oberstufenchor. In der 6. Schulstufe wird beispielsweise ein Singspiel aufgeführt, in der 11. Schulstufe ein Singabend mit solistischen Auftritten.
14 SCHULE ALS SOZIALE GEMEINSCHAFT
Die Rudolf Steiner-Schule Wien-Mauer wird in Selbstverwaltung geführt und gestaltet. Dadurch wird die Eigenverantwortung jedes Mitgliedes der Schulgemeinschaft ermöglicht. Die Verantwortung für pädagogische Grundlagen trägt das Lehrerkollegium. Wir wollen durch Begegnung und Dialog einen Lebensraum gestalten, in dem sich alle Beteiligten – Lehrer, Schüler, Eltern und Mitarbeiter – mit ihren individuellen Begabungen einbringen können und sich als Teil einer lebendigen Gemeinschaft verstehen.
SCHULE ALS SOZIALE GEMEINSCHAFT
Dementsprechend vielfältig sind auch die unterschiedlichsten Bereiche, in denen Menschen an der Schule aktiv werden: wie beispielsweise der von Lehrern und Eltern gebildete Vorstand des Schulvereins, der Elternrat, die Elternbeitragsgruppe, der Konfliktbearbeitungskreis oder die Gartengruppe, der Basarkreis und die Redaktion der Schulzeitung.
KINDERGARTEN, SCHULKÜCHE UND HORT
16
KINDERGARTEN
Unser Kindergarten wird mit mehreren Gruppen ebenfalls nach den Grundlagen der Waldorfpädagogik geführt.
Kontakt:
Marktgemeindegasse 42, 1230 Wien, Tel.: 01/888 06 47 sowie
Endresstraße 113, 1230 Wien, Tel.: 0680/127 88 55
Unsere Schulküche bietet an jedem Schultag frisch gekochtes Essen aus vorwiegend biologischen beziehungsweise biologisch-dynamischen Zutaten für Schülerinnen und Schüler, Hortkinder, Lehrerinnen und Lehrer, Eltern und für den Kindergarten an.
HORT
Für die Betreuung der Schülerinnen und Schüler kann nach den Unterrichtsstunden ein schuleigener Hort genützt werden. Es gibt zwei Gruppen: eine für die Schüler der Schulstufen 1 und 2, die andere für die Schulstufen 3 bis 6.
* Schulküche und Hort sind nicht im Schulbeitrag enthalten.
SCHULKÜCHE *
*
FREI VEREINBARTER SCHULBEITRAG
18
Die Erhaltung der Rudolf Steiner-Schule Wien-Mauer ist überwiegend auf die Beiträge der Eltern angewiesen. Mit jeder Familie wird in einem persönlichen Gespräch ein Schulbeitrag vereinbart, der ihrer Einkommenssituation entspricht. Diese Beitragsgespräche unterliegen vollkommener Vertraulichkeit. Diese freie Vereinbarung soll unter anderem sicherstellen, dass Kinder unabhängig von der finanziellen Situation des Elternhauses unsere Schule besuchen können.
Zusätzlich zum regulären Schulbeitrag werden von jeder Familie beim Eintritt in die Schule eine Einschreibgebühr sowie ein einmaliger Aufbaubeitrag bezahlt.
FREI VEREINBARTER SCHULBEITRAG
Um die Schule mit all ihren Angeboten und Erlebnissen zu ermöglichen, ist über den finanziellen Beitrag hinaus auch die Mitarbeit der Eltern ein wichtiges Element für die Gemeinschaftsbildung an der Schule.
20 WEGE ZUR QUALITÄT
Um den Prozess der Selbstverwaltung zu unterstützen und zu verbessern, wurde an der Rudolf Steiner-Schule Wien-Mauer ein eigenes Qualitätssicherungsverfahren initiiert. „Wege zur Qualität“ ist ein international anerkanntes, ganzheitliches und prozessorientiertes Management- und Qualitätsentwicklungsverfahren. In diesem Verfahren werden sämtliche Gestaltungskräfte sowie die Arbeits- und Verwaltungsbereiche des Schulorganismus durchleuchtet und bearbeitet. Ziel ist dabei keine Standardisierung, sondern eine weitgehende Individualisierung des Leistungsgeschehens.
WEGE ZUR QUALITÄT
2010 wurde die Rudolf Steiner-Schule Wien-Mauer als erste Waldorfschule in Österreich nach dem „Wege zur Qualität“Verfahren auditiert und zertifiziert. Die Qualitätssicherung und -entwicklung ist damit nicht abgeschlossen, sondern wird als dynamischer, offener Prozess mit weiteren regelmäßigen Audits fortgeführt.
RUDOLF STEINER UND DIE WALDORFSCHULE
22
Rudolf Steiner (1861 – 1925) war ein österreichischer Philosoph und Begründer der anthroposophischen Bewegung. Er initiierte neue, ganzheitliche Ansätze in den unterschiedlichsten Lebensbereichen, die bis heute fortwirken: beispielsweise die biologisch-dynamische Landwirtschaft, anthroposophische Medizin sowie Architektur und Design, die Bewegungskunst Eurythmie oder die freie Christengemeinschaft. Seine pädagogischen Erkenntnisse setzte Rudolf Steiner ab 1919 in der ersten Waldorfschule in Stuttgart um: Sie wurde von Rudolf Steiner gemeinsam mit dem Unternehmer Emil Molt als Betriebsschule für die Kinder der Arbeiter und Angestellten der Zigarettenfabrik Waldorf-Astoria ins Leben gerufen. Derzeit gibt es weltweit bereits rund 1000 Waldorfschulen.
RUDOLF STEINER UND DIE WALDORFSCHULE
Die Rudolf Steiner-Schule Wien-Mauer ist die erste Waldorfschule, die nach dem Zweiten Weltkrieg in Österreich entstand. Begonnen hatte es 1963 mit einer Elterninitiative –vorerst noch mit „häuslichem Unterricht“. Drei Jahre später wurde die Rudolf Steiner-Schule Wien im Bezirk Meidling eröffnet. Wiederum zwei Jahre später, im Jahr 1968, konnte diese Waldorfschule schließlich in die historischen und denkmalgeschützten Räumlichkeiten des Maurer Schlössls übersiedeln, in denen sie seit damals beheimatet ist.
RUDOLF STEINER-SCHULE WIEN-MAUER ENDRESSTRASSE 100, 1230 WIEN TELEFON: 01/888 12 75-0, FAX: DW 44 E-MAIL: OFFICE@WALDORF-MAUER.AT www.waldorf-mauer.at IMPRESSUM: © 2012, RUDOLF STEINER-SCHULE WIEN-MAUER; TEXT: HERTA HANS UND ROMAN DAVID-FREIHSL FOTOS: LEENA KOPPE, KARL HRUZA UND NADJA BERKE; DESIGN: MATTHIAS BERKE; DRUCK : REMAPRINT, WIEN