VISIER Leseprobe 092013

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TEST & TECHNIK | MG 3 KWS

Des Klassikers Seit Jahrzehnten bewährt sich das BundeswehrEinheitsmaschinengewehr MG3 weltweit im Einsatz. Derzeit entwickeln Rheinmetall und die Tactics Group eine Kampfwertsteigerung: das MG 3KWS.

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u den Waffen mit „Kultstatus“ im Bundeswehrarsenal gehört zweifellos das MG 3. Es basiert auf dem von Dr. Ingenieur Werner Gruner bei der Metall- und Lackierwarenfabrik Johannes Großfuß im sächsischen Döbeln ent maschinengewehr MG 42. Und dessen Wurzeln reichen sogar noch weit vor den II. Weltkrieg zurück. Als die junge Bundesrepublik zu Beginn des Kalten Krieges Streitkräfte aufstellte, war es von Anfang an klar, dass die an allen Fronten bewährte Waffe wieder in die Truppe kommen sollte. Ab 1957 legte Rheinmetall sie unter Leitung von Großfuß im NATO-Kaliber 7,62 x 51 mm als MG 42/58 neu auf und entwickelte sie bis in die 1960er Jahre zum MG 3 weiter. 139 000 Stück liefen für die Bundeswehr und andere NATO-Partner von den Bändern, bevor die Produktion in Deutschland 1979 endete.

Eines für alles: Die Bundeswehr nutzt das MG 3 noch immer als „Einheitsmaschinengewehr“ – im abgesessenen Einsatz, auf Lafetten, als „Koaxial-MG“ in Gefechtsfahrzeugen, als Effektor auf fernbedienbaren Waffenstationen bis hin zur Speedbootabwehr auf Booten und Schiffen der Marine. Das MG 3 schlägt sich gegenwärtig auch in den Gefechten am Hindukusch erfolgreich. Trotz aller bewährter Technik gab und gibt es in der Truppe durchaus Verbesserungswünsche für den Klassiker. Etliche davon greift jetzt die Frankfurter Tactics Group (www.tactics-group.de) in Kooperation mit dem Waffenkonstrukteur

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Bernd Dittrich (www.ssd-weapon.com) und der Abteilung „Combat Platform Service“ des MG 3-Herstellers Rheinmetall (www.rheinmetall-defence.de) in dem Projekt „MG 3-Kampfwertsteigerung“ oder kurz „MG 3KWS“ auf. Es besteht aus zwei Stufen: das Modernisierungskit (Mod-Kit) 1 umfasst vor allem Anbauteile, das Mod-Kit 2 sieht technische Veränderungen an Sicherung und Kadenz vor.

Voller Durchblick: Auf den heutigen komplexen Gefechtsfeldern müssen Streitkräfte parallel humanitäre Hilfe leisten, friedensstabilisierende Einsätze durchführen und das hochintensive Gefecht führen. Potentielle Bedrohungen früh erkennen, entdecken, identifizieren und bekämpfen zu können, entscheidet mehr denn je über Erfolg und Misserfolg. Die neuen militärischen Einsatzbedingungen, aber auch die rasanten technologischen Fortschritte verhalfen modernen Handfeuerwaffen daher zu immer kleinerer und dabei leistungsfähigerer Optik und Optronik. Kein Wunder also, dass das MG 3 entsprechende Montagemöglichkeiten erhalten sollte. Erste Initiativen hierfür gab es im Rahmen von „Truppenlösungen“. Inzwischen stellt der Dienstherr in kleinen Stückzahlen für die Nutzung im Einsatz und zur einsatzvorbereitenden Ausbildung einen „Ergänzungssatz Optik/Optronik MG 3 und

Das MG 3KWS im Einsatz mit „lebender Lafette“. Die optionale Beschichtung RAL 8000 verbessert die Tarnwirkung. Die Farbgebung heisst bei den Entwicklern „arid“. Optiken wie das Schmidt & Bender 1-8 x 24 PM II Short Dot oder das Steiner Military 1-5 x 25 eignen sich hervorragend für die Waffe. September 2013

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