VISIER Leseprobe 092013

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Österreich: € 6,50 Italien: € 6,90 Luxemburg: € 6,50 Niederlande: € 6,50 Belgien: € 6,50 Slowenien: € 7,80 Schweden: SEK 78,00 Dänemark: DKK 59,00 Ungarn: HUF 2.415,00

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TESTS

45er

09 4 191314 205505

9/2013 www.visier.de € 5,50

G13142

Schwerpunktthema

Colt CQBP M 45 A1: Was taugt die neue Nahkampfpistole der US-Marines ?

Kimber 1911er:

Bringen‘s die Top-Modelle vom Weltmarktführer ?

Kimber Gold Match II

RBF 1911 Classic Match Grade

Neue RBF-Pistolen:

Governments made in Germany – das können sie.

Kimber Desert Worrior

Kimber Ultra Raptor II

oot: h S s Arm s m o d e Fre -Magnum Super Galerie e für di

Kampfwertgesteigert: NEU

MG 3 KWS

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INHALT | In dieser Ausgabe

M 45 A1 Close Quarter Combat Pistol: Endlich wieder eine 1911er für das USMC Seit Jahren trauern die Soldaten des United States Marine Corps ihren heißgeliebten Colt Governments hinterher. Mit der „M 45 A1“ bekommen die Marines jetzt wieder eine 1911er. VISIER-Korrespondent Gary Paul Johnston hat sie getestet: ab Seite

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Vollmer-Feldstutzer: Eine Replika erreicht Klassikerstatus Vor einem Vierteljahrhundert entstanden die letzten Vollmer-Feldstutzer. Dieses Gewehr war viele Jahre lang die Alternative für alle, die keinen Vorderlader mit britischen oder französischen Wurzeln wollten. Mehr darüber lesen Sie ab Seite

Auf einen Blick KURZWAFFEN: Kimber Sapphire Ultra II, 9 mm Para S. 12 Kimber Desert Warrior, .45 ACP

S. 12

Kimber Ultra Raptor II, .45 ACP

S. 12

Kimber Stainless Target II, .45 ACP S. 12 Colt CQBP M 45 A1, .45 ACP

S. 22

RBF Match MK II, .45 ACP & 9 mm Para  S. 28 RBF 1911 Classic Match Grade, .45 ACP S. 28 Walther SSP-E, .22 lr

S. 40

Adams Mk II, .450 Boxer

S. 80

LANGWAFFEN: Frisch von der Ladestation...

Magnum goes Art

Akkar TK 222, 12/76

S. 46

... kommt das Test-Exemplar der Walther SSP-E. Was die neue Standard-SportPistole mit elektronischem Abzug drauf hat, verraten wir ab Seite

Wenn sich großkalibrige Revolver und Fotografie treffen, dann beim Freedom Arms Shoot. Wie aus dieser Liaison Kunst wird, erfahren Sie ab Seite

Akkar TK 355, 12/76

S. 46

Mauser M 12, .300 WinMag

S. 50

MG 3 KWS, 7,62 x 51 mm

S. 54

Vollmer Feldstutzer, 10,55 mm

S. 72

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In dieser Ausgabe | INHALT

Test & Technik Kimber für Teutonen

Sammeln & Selbermachen 12

Kimber gehört zu den Weltmarktführern im 1911er-Bereich. Vier Pistolen und ein 22er Wechselsystem im Praxis-Check.

Im Zeichen des Fohlens

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Colt‘s CQBP M 45 A1 in .45 ACP ist die neue Nahkampfpistole der US-Marines. Was taugt das neue Modell der Ledernacken?

Diesseits des großen Teichs 28 Die 1911er von RBF kommen aus dem Taunus. Das können die Fischlein-Pistolen.

Richtig spannend

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Neo-Klassik

108

Neue Kataloge

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Geschichte & Geschichten

Ständige Rubriken

Auf Spurensuche im Empire 80 VISIER-Autor Stephan Rudloff berichtet über den ausgedehnten Werdegang eines ganz speziellen britischen Revolvers.

Recht & Ordnung

Frisch von der Ladestation

Was tun, wenn die Polizei einen beim Transport von Legalwaffen anhält?

Günstige Alternative

WTS Koblenz Museumsnacht 108 Rückruf RWS-Munition

Bitte folgen

Walthers KK-Sportpistole SSP-E kommt jetzt mit einem verbesserten elektronischen Abzug. Ein Test mit Fingerspitzengefühl.

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Vollmer-Feldstutzer: Einst hochwertige Replikas, sind die bis zur Mündung geschäfteten Gewehre heute selbst Klassiker.

Ersetzt die MEC-Portable stationäre Einschießmaschinen für Match-LGs?

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Namen & Nachrichten

Startschuss

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Leserbriefe

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Die Anzeige des Monats

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Anzeigen-Coupon

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Termine 90

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VISIER-Shop-Bestellcoupon 113 Impressum

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Vorschau

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Vor Ort

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Zwei praktische Flinten vom türkischen Hersteller Akkar sollen die Preisgrenze nach unten durchbrechen – das leisten sie.

Als „Dutzend“ billiger

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Kann Mausers neuer Repetierer M 12 mit seinem Kampfpreis der Konkurrenz jenseits des Atlantiks das Fürchten lehren?

Des Klassikers neue Kleider 54 Seit Jahrzehnten steht das MG 3 im Einsatz. Jetzt wollen Rheinmetall und die Tactics Group die „Kugelspritze“ als MG 3 KWS fit fürs 21. Jahrhundert machen.

Faszination Waffen Magnum-Art Beim letzten Freedom Arms Shoot fielen neben zahlreichen Treffern mit den großkalibrigen Revolvern auch einige Schüsse für die Galerie ab.

September 2013

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September 9/2013

Mit Kind, Kegel und Repetierer 116 Beim Schießen um den Königspokal im norwegischen Oppdal gehörte die Familie genauso dazu wie Waffe und Schießjacke.

Bis auf die Knochen

Umgebaute Skorpion Das Bundesgericht sagt, was ein Werks-Halbautomat ist

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Ein Massengrab aus dem Dreißigjährigen Krieg - eine Sonderausstellung im MHM-Dresden arbeitet die Funde auf.

Schweizer Radschlosspistole Ein Prunkstück kommt bei Fischer unter den Hammer

mit Mirage-Flug sen im Axalp-Schies tor Flugsimula

Mit Rauch und Donner Mini-Kanonen auf dem Schiessstand

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News Proarms PAR MK3

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Trijicon VCOG

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Hornady Triple Defense

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Außerhalb der Schweiz gibt es das in VISIER beigefügte Supplement des Schweizer Waffen-Magazins nicht am Kiosk, sondern nur im XXL-Abo vom Verlag. V ISIER. de

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TEST & TECHNIK | Government Pistolen von Kimber

Kimber für

Teutonen Mit über 100 000 produzierten Großkaliberpistolen pro Jahr scheinen die Geschäfte für Kimber exzellent zu laufen. Die 1911er Pistolen der gehobenen Mittelklasse entsprechen offenbar genau den Vorstellungen der 1911er Fans.

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ngesichts der Verkaufszahlen muss Kimber bereits seit Jahren einiges richtig machen. Bei aller Liebe der Amerikaner zur 1911 und der

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ständig wachsenden Zahl an Herstellern, die inzwischen auch Marken wie Remington, Ruger und S & W umfasst – niemand produziert mehr Pistolen im

Government-Stil als ein Unternehmen, dass noch vor zwanzig Jahren nur für hochwertige Kleinkalibergewehre bekannt war. Hierzulande importiert und September 2013

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Government Pistolen von Kimber | TEST & TECHNIK

verkauft seit Jahren die Firma „The Duke -Original-American-Gun-Shop“ die Pistolen aus Yonkers. Für eine aktuelle Bestandsaufnahme schickte das Unternehmen aus Remscheid gleich über ein Dutzend 1911er Pistolen und KK-Wechselsysteme, von denen sich fünf Exemplare stellvertretend für den Rest auf dem Schießstand beweisen mussten. September 2013

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Gemeinsamkeiten:

Die meisten 1911er aus Yonkers besitzen neben den klassischen Sicherungssystemen der Konstruktion auch eine automatische Schlagbolzensicherung. Nach dem Prinzip der „Swartz Safety“ gibt diese den Schlagbolzen erst frei, wenn die Handballensicherung eingedrückt wird. Natürlich unterscheiden sich die diversen

Modelle in ihrem Konzept, dem Finish und der Ausstattung. Es finden sich aber auch viele Bereiche, in denen sich die fünf ausgewählten Testexemplare allesamt sehr ähnlich sind. Das beginnt mit der Verarbeitung: Über Passungen und Oberfl ächenbearbeitung lässt sich viel Gutes berichten. Alle Pistolen zeigten ansprechend überschliffene Oberfl äV ISIER. de

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TEST & TECHNIK | Colt-Pistole CQBP M45 A1

Im Zeichen des

Fohlens

Mitte der 1980er musste das US-Militär seine geliebte Colt M 1911 A1 gegen die Beretta M 9 eintauschen. Jetzt bekommt zumindest das United States Marine Corps seine 45er zurück – in Form der M 45 A1 Close Quarter Combat Pistol.

I

m Jahr 1985 ging die fast 75-jährige Dienstzeit der M 1911-Pistole bei den US-Streitkräften zu Ende. Der Nachfolger, die Beretta M 9 (zivil: 92 FS) in 9 mm Parabellum, war und ist bei den Soldaten weit weniger beliebt, und das aus einem einzigen Grund: Laut Genfer Konvention dürfen Armeen aus ihren Waffen nur Vollmantelmunition verschießen. Die .45 ACP der 1911 hatte in den

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Augen der GI‘s mehr als einmal bewiesen, dass sie auch mit solchen Geschossen einen Gegner mit nur einem Schuss zuverlässig stoppen konnte. Der 9 mm Para trauten die Soldaten eine solche Mannstoppwirkung einfach nicht zu. Deshalb trauern viele US-Militärs seit dieser Zeit der 1911 hinterher – darunter auch die Marineinfanteristen (Marines) des United States Marine Corps (USMC).

Dabei war die Ablösung der Pistole wirtschaftlich gesehen eigentlich unnötig: Während des II. Weltkriegs fertigte Colt zusammen mit Ithaca und Remington so viele M 1911 A1, dass noch im Vietnamkrieg fabrikneue Exemplare die Truppe erreichten. Und selbst 1985 waren immer noch genug Pistolen weit vom Ende ihrer Lebensdauer entfernt. Allerdings wollte man auf Seiten des US-Militärs September 2013

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Colt-Pistole CQBP M45 A1 | TEST & TECHNIK

As time goes by: Wo früher ein einfacher WebRiemen die Pistole am Schützen sicherte, schützt heute eine gefederte PVC-Spirale die M 45 A1 CQBP vor Verlust – und baumelt dabei nicht im Weg herum.

auch bei Kurzwaffenpatronen auf einen NATO-Standard kommen. Und den bildete nun mal bei fast allen Mitgliedsstaaten die 9 mm Para (alias 9 mm Luger), so dass die USA nachzogen.

Rebellen und Neuheiten: Auch wenn die 1911 A1 keine Ordonnanzwaffe mehr war, kochten viele US-Einheiten ihr eigenes Süppchen. Dabei taten sich September 2013

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Spezialeinheiten besonders hervor, so etwa die Force Recon Marines, die Aufklärer jeder Marine Expeditionary Unit (MEU). Sie entzogen sich quasi der Direktive und führten weiterhin die 1911, oftmals auch auf eigene Kosten verbessert und getunt. Jetzt, über ein Vierteljahrhundert später, ist der „Leidensweg“ der Marines zu Ende: Das USMC führt mit der M 45 A1 eine 45er 1911 als

Ordonnanzwaffe für alle US-Marineinfanteristen ein. Und dieses Mal produziert nur Colt Defense, der militärische Arm der Colt’s Manufacturing Company, die Waffe. Zwar trägt der Marine des Jahres 2013 im Grunde immer noch eine klassische 1911er im Holster. Dennoch unterscheidet sich die neue Pistole gänzlich von den Eisen, mit denen die Ledernacken sich in V ISIER. de

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TEST & TECHNIK | RBF 1911er Pistolen

Diesseits des großen

Teichs

Fallen die Stichworte „1911er“ oder „Government“, denkt das Gros der Schützen sofort an Waffen aus den USA. Aber auch in Hessen baut man solche Pistolen. VISIER inspizierte drei 1911er aus der Manufaktur RBF International Ltd.

B

ereits in den 1970er Jahren machte sich der Frankfurter Waffenhändler Rolf B. Fischlein einen Namen als freier Importeur von Colt und Smith & Wesson. 1979 holte Fischlein den SIG-Konstrukteur Walter Ludwig ins Boot und begann damit 1911er Pistolen

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zu tunen. Bereits wenige Monate später legte die frisch gegründete Tuningabteilung namens RBF Custom Handguns ihr erstes Erfolgsmodell, die „RBF .45 ACP Match Pistole“, auf Basis der Colt Government vor. Seit ein paar Jahren vertreibt Fischlein in Kleinserien

gefertigte Waffen unter dem Firmennamen RBF International Ltd. (www.rbfcustomhandguns.com) mit Sitz in Oberursel unweit von Frankfurt am Main.

Die Testkandidaten: Im Juli dieses Jahres trafen drei neue 1911er Pistolen September 2013

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RBF 1911er Pistolen | TEST & TECHNIK

aus dem „Fischlein“-Programm zum Test in der VISIER-Redaktion ein. In den waldgrünen RBF-Hartplastik-Waffenkoffern fanden die neugierigen Redakteure drei auf den ersten Blick recht edel wirkende Stainless-Steel-Pistolen mit Holzgriffschalen, aus denen sogleich das knapp Ein-Cent-Stück-große Emblem mit dem RBF-Logo ins Auge stach. Bei den drei Pistolen handelte es sich einmal um das brandneue Modell RBF 1911 Classic .45 ACP Match Grade für September 2013

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1598 Euro und gleich zwei Varianten des frisch aufgelegten Nachfolgers der bereits erwähnten ersten RBF-1911er aus den 1980ern. Diese beiden mit je 1895 Euro veranschlagten Kurzwaffen tragen dann auch die treffende Bezeichnung RBF .45 ACP Match MK II und RBF Match MK II Kal. 9 x 19. Alle drei Pistolen werden komplett in Deutschland bei entsprechender Nachfrage in geringer Stückstückzahl fertig-

gestellt. Daher können, so Rolf B. Fischlein, auch schon einmal Lieferzeiten von rund vier Wochen entstehen. Aber die Pistolen weisen noch weitere Gemeinsamkeiten auf: Alle drei Waffen besitzen aus Edelstahl geschmiedete Griffstücke „Made in Germany“. Diese tragen alle das gleiche Checkering an ihrer Vorderseite und hinten auf dem Hauptfedergehäuse. Wobei das Mainspring Housing der günstigeren 1911 Classic Match Grade aus der Kunststoff-Spritzgussform V ISIER. de

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TEST & TECHNIK | SchieĂ&#x;maschine MEC Portable

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Schießmaschine MEC Portable | TEST & TECHNIK

Richtig spannend

Kann eine tragbare Schießmaschine wirklich mit den professionellen Schießmaschinen, wie sie bei Munitionsherstellern und -händlern stehen, mithalten?

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al eben schnell die Schussleistung des neuen Luftgewehrs mit der seit Jahren präferierten Diabolosorte oder die Präzision der alten Waffe mit Projektilen eines neuen Produktionsloses, gar einer neuen Munitionsmarke, ausprobieren – das ging bisher fast immer nur mit größerem Organisationsaufwand: einen der wenigen Händler aufsuchen, die über einen Schießstand samt stationärer Schießmaschine verfügen. Oder sich gleich über einen Händler an einen Munitionshersteller wenden, der diesen Service anbietet. Neben den Reise- oder Transportkosten bringen beide Varianten Vor- und Nachteile mit: Beim Händler stehen in der Regel Diabolosorten mehrerer Hersteller zur Wahl. Diese sind dann aber oft nicht in der ausreichendder Menge verfügbar, um sich mit einem für längere Zeit ausreichenden Vorrat eines Fertigungsloses einzudecken. Das geht beim Hersteller fast immer. Er führt aber den Munitionstest nur mit seinen Sorten durch. Das gilt auch für die großen nationalen und internationalen Meisterschaften, bei denen einige Munitionshersteller auch solche Tests (siehe VISIER 10/2012) anbieten.

Die Alternative: Abhilfe schaffen könnte ein neues Gerät des vom fünfmaSeptember 2013

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Zum Ermitteln der Kontrollserien spannten die Tester ein Walther LG 400 Alutec Competition in die stationäre Schießmaschine von Wolfgang Müller ein.

ligen Olympiateilnehmer und GewehrNationalkaderschützen Maik Eckhard geführten Dortmunder Zubehörherstellers MEC. Die nur 3057 Gramm schwere Konstruktion zum Preis von 539 Euro trägt die Bezeichnung MEC Portable. Die schlanken Abmessungen betragen gerade einmal 100 mm x 160 mm x 145 mm (Länge x Breite x Höhe). Damit passt die handliche Schießmaschine in jeden Schuhkarton. Da hinein würden dann sogar noch zwei mittelgroße Schraubzwingen zum Befestigen der Apparatur

auf der Schießstandbrüstung oder einem stabilen Anschusstisch passen. Die Grundplatte lässt sich dank vorbereiteter Gewindelöcher aber auch mit vier M 6er Schrauben befestigen. Auf dieser Platte sitzt eine um etwa 22 Grad drehbare weitere Platte, darauf zwei Klemmblöcke. Durch diese führt ein Rohr, das als Drehachse für die vertikal schwenkbare Waffenhalterung dient. Bis auf das Rohr und alle Schrauben besteht die gesamte Konstruktion aus Alu. Zum Arretieren der Drehplatte und der WaffenV ISIER. de

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TEST & TECHNIK | Sportpistole Walther SSP-E in .22 l.r.

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Sportpistole Walther SSP-E in .22 l.r. | TEST & TECHNIK

Frisch von der

Ladestation Nachdem einige Mitbewerber bereits seit längerem Sportpistolen mit elektronischen Abzügen für die 22er ISSF-Disziplinen ins Rennen schicken, legt nun auch Walther eine solches Modell vor. VISIER nahm die neue SSP-E unter die Lupe.

A

uf der IWA 2005 präsentierte die Ulmer Sportwaffenschmiede Walther die Standard-Sport-Pistole, kurz SSP, als Nachfolgerin der Jahrzehnte lang erfolgreichen und über 150 000 Mal verkauften Modellreihe GSP/OPS. Inzwischen hat sich die Pistole in Sportschützenkreisen etabliert. So schießt unter anderem die erfolgreichste deutsche Pistolenschützin der vergangenen Jahre, Munkhbayar Dorjsuren, aktuell – nach einen kurzen Intermezzo mit der Feinwerkbau AW 93 – ihre Wettkämpfe wieder mit der SSP.

Hintergrund: Um zu verstehen, warum Walther das erfolgreiche Modell GSP durch die völlig neu konzipierte SSP ersetzte, sollte man Folgendes im Hinterkopf haben: Zu Beginn dieses Jahrtausends erkannten die Funktionäre der International Shooting Sport Federation (ISSF) langsam, dass ihr Sport mit massiven Nachwuchsproblemen zu kämpfen hat. Daher beschloss man am grünen Tisch auch weitreichende Maßnahmen im Bereich der Disziplinen für KK-Selbstladepistolen: Man besann sich auf die 1969 bei der EM im tschechischen Pilsen international vorgestellte Disziplin „Standardpistole“ und nahm sie 2005 offiziell ins internationale Regelwerk auf. Gleichzeitig warf man das bis dato für die Olympische-Schnellfeuer-Pistole (OSP) vorgeschriebene KaliSeptember 2013

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ber .22 kurz aus dem Rennen und ersetze es durch die bei den Wettbewerben „KKSportpistole“ und „Standardpistole“ geforderte Patrone .22 l.r. Durch die Einführung der neuen Disziplin und das Vereinheitlichen des Kalibers für den Waffentypus KK-Sportpistole sollte das Kurzwaffenschießen für den Nachwuchs attraktiver gemacht werden: Laut Reglement brauchten die Einsteiger nun nur noch eine Waffe für alle drei Disziplinen. Der Zeitpunkt für einen Modellwechsel erschien also günstig. Dabei hatte die Idee der ISSF, eine Allround-Pistole für alle drei Disziplinen zu implementieren, einen Haken: Bei den weniger ambitionierten Breitensportlern mag das Konzept „eine für drei“ noch funktionieren, aber sobald der Schütze das entsprechende Leistungsniveau erreicht und bei höherrangigen Meisterschaften bestehen will, geht die Gleichung nicht mehr auf. Der Grund: Die unterschiedlichen und komplexen zeitlichen Abläufe innerhalb dieser Wettbewerbe stellen auch verschiedene Anforderungen an die Waffe. Das gilt unter anderem auch für die Abzüge. Die KK-SportpistolenSchützen dürfen im Präzisionsprogramm (fünf Minuten pro Serie) die Waffe nach jedem Schuss absetzen. Beim zweiten Part „Duell“ beträgt das Zeitfenster zwischen den einzelnen Schüssen einer Serie noch vergleichweise lan-

ge sieben Sekunden. Daher bevorzugen die Starter hier eher Drunkpunktabzüge mit entsprechendem Vorzug. In den Disziplinen Standardpistole stehen für alle fünf Schuss einer Serie anfangs 150, dann 20 und zum Schluss nur noch zehn Sekunden zur Verfügung. Bei der Schnellfeuerpistole verkürzt sich die Zeit dafür von acht über sechs auf schließlich nur noch vier Sekunden. Hier sind möglichst direkt auslösende Abzüge ohne langen Reset-Weg gefragt. Den Forderungen der SpoPi-Schützen kommt der Abzug der in VISIER 3/2006 und 8/2007 bereits ausführlich beschriebenen SSP hinreichend nach. Um auch den Ansprüchen der anderen beiden Gruppen gerecht zu werden, legte Walther mit der SSP-E nun eine KK-Pistole mit elektronischem Abzug vor. Elektronische Abzüge sind im Sportpistolenbereich nichts Neues. So machte der Verfasser seine ersten Schüsse mit einer Match-Luftpistole vor gut 20 Jahren mit einer Feinwerkbau LP 90. Auch im KK-Bereich sind solche Abzüge längst etabliert, wie etwa die von Cesare Morini entwickelte Match Guns MG 2 zeigt. Auch die beiden erfolgreichen Schnellfeuerpistolenschützen Ralf Schumann und Christian Reitz schießen mit der Pardini SP 1 eine Pistole, die so einen Trigger nutzt. Demnach war es wohl jetzt wieder an der Zeit für Carl Walther V ISIER. de

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TEST & TECHNIK | Akkar TK 355 und TK 222 in 12/76

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Akkar TK 355 und TK 222 in 12/76 | TEST & TECHNIK

Günstige

Alternative Selbst unter den türkischen Anbietern kann Akkar auch die heimische Konkurrenz mit Modellen wie der TK 355 und der TK 222 preislich unterbieten – trotz guter Basisausstattung. Lohnt sich der Kauf der preiswerten Flinten?

I

m Jahr 1989 gegründet, handelt es sich bei Akkar Silah Sanayi um ein relativ junges Unternehmen. Von Anfang an offeriert „Akkar“ neben Kipplaufmodellen auch Pump- und Selbstladeflinten. Seit einiger Zeit importiert das Fürther Unternehmen Waimex einige Modelle des türkischen Herstellers. Neben mehr oder weniger klassischen Jagdvarianten finden sich mit der Altay TK 222 und der Karatay TK 355 auch zwei Flinten fürs praktische Schießen im Sortiment. Bei der Bezeichnung beider Waffen herrscht etwas Unklarheit: Das Systemgehäuse des Halbautomaten ziert deutlich lesbar die Bezeichnung „Altay TK 222“. Auf der Akkar-Homepage bezeichnet dies aber eine Variante ohne Magazinverlängerung und Hitzeblech, dafür mit einem Pistolengriff-Hinterschaft. Die getesteten Version wird dort als „Altay PS 420“ bezeichnet. Ähnlich sieht es bei der Pumpflinte aus: Mit Hitzeblech und konventionellem Hinterschaft sollte es sich eigentlich um das Modell „Karatay PS 320“ handeln. Tatsächlich stand auf dem vorliegenden Exemplar aber TK 355. Deren Ausstattung umfasst laut Akkar einen Schaft mit Pistolengriff, aber keinen als Hitzeschutz dienenden Laufmantel.

TK 355: Das erste, was gleich beim Anschlagen der Vorderschaft-Repetierflinte auffällt, ist der recht kurz geratene Hinterschaft. Vom Abzug bis zur Schaftkappe sind es gerade mal 351 Millimeter. September 2013

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Für große Schützen etwas wenig. Ansonsten entspricht die Pumpflinte in der „Special Purpose“-Version weitestgehend dem Standard für eine moderne Dienst- oder Verteidigungsflinte. Das Gehäuse fertigt Akkar aus mattschwarz eloxiertem Dural, den Lauf schützt eine Brünierung. Insgesamt erinnert das Finish eher an Baikal – irgendwo muss der niedrige Preis ja herkommen. Der Verschluss verriegelt in der Laufverlängerung. Die lange Magazinröhre aus Stahl nimmt in 12/70 acht Patronen auf, von extrakurzer Sportmunition lässt sich eine Patrone mehr unterbringen. Bei den Bedienhebeln orientierte Akkar sich am italienischen Mitbewerber Fabarm: Im Abzugsbügel aus Plastik findet sich die Sicherung hinten, die Verschlussentriegelung sitzt davor. Überhaupt erinnert die TK 355 an die modernen Fabarm-Repetierer, wozu auch der lange Vorderschaft und die Kombination von Ghost-Ring-Visier und Weaver-Schiene auf dem Verschlussgehäuse beitragen.

TK 222: In seinem Grundkonzept ähnelt das Selbstlader-Modell der Pumpflinte. Von der für Wechselchokes eingerichteten Mündung bis hin zur dünnen Gummikappe am Plastikhinterschaft sehen sich die beiden Waffen zum Verwechseln ähnlich. Im Inneren schaut es freilich anders aus: Die Akkar TK 222 arbeitet als Gasdrucklader mit einem selbst regulierenden Pistonsystem. Bei dem strömt überschüssiges Gas seitlich durch den

Handschutz aus. Der Halbautomat lässt sich sowohl ge- als auch entspannt jederzeit laden. Eine separate Magazinsperre gibt es aber nicht – das Entladen läuft entweder über mehrfaches Repetieren des Verschlusshebels oder aber über den Griff in den Ladeschacht. Beide Waffen zeigten sich schlicht und funktional. Die Auswurföffnungen brauchen Nacharbeit, davon abgesehen fanden die Tester aber keine groben Verabeitungspatzer.

Auf dem Schießstand wurden noch drei interessierte Schützen als Co-Tester rekrutiert, um unterschiedliche Meinungen über die Flinten einzuholen. Grundsätzlich gefiel die problemlose Bedienbarkeit, das leichtgängige Repetieren der Pumpflinte und das problemlose Aufmunitionieren. Auch der Hitzeschild und das Leuchtkorn kamen bei der Beurteilung gut weg. Jedoch monierten die Tester die zu grobe Verstellbarkeit der Lochkimme, und mancher hätte sich einen kräftiger dimensionierten Ring als Zielhilfe gewünscht. Der Hinterschaft war nicht jedem lang genug, ansonsten übte aber keiner der Schützen fundamentale Kritik an der Schäftung. Der Abzug der TK 222 wurde besser bewertet als das etwas kratzige Züngel der Repetierflinte mit seinem leichten Vorweg – beide Abzüge besserten sich aber bereits nach ein paar Dutzend Schuss. Auch die Präzision der Waffen war – aufgelegt auf 25 Meter – in Ordnung. Der Verstellbereich der Kimme V ISIER. de

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TEST & TECHNIK | Mauser M 12 in .300 WinMag

Als „Dutzend“ billiger Mauser besinnt sich mit der M 12 auf seine Wurzeln und bringt einen klassischen Repetierer zu einem Kampfpreis auf den Markt, der vor allem die Konkurrenz jenseits des „großen Teichs“ das Fürchten lehren soll.

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Mauser M 12 in .300 WinMag | TEST & TECHNIK

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achdem auch Konzernschwester Sauer auf der diesjährigen IWA mit der S 101 (VISIER 6/2013 und VISIER Special Nr. 69) einen neuen Jagdrepetierer zum Preis von unter 1500 Euro präsentiert hat, ist klar, wohin die Reise in der Lüke & Ortmeier Gruppe geht. Denn zum Konzern gehören neben J.P. Sauer & Sohn unter anderem auch Blaser und Mauser. Die Allgäuer Waffenbauer wollen vor allem den preiswerten Modellen der US-amerikanischen Konkurrenz Paroli bieten. Deren Waffen strömen mit Preisen von 500 Euro an

aufwärts auf den europäischen Markt. Da Blaser sich im Repetierersegment auf die Fertigung von Gradzüglern spezialisiert hat, bleiben für den „Kampf“ gegen die „Invasoren“ aus Übersee – der durchaus auch auf deren Territorium geführt werden kann – nur die Marken Sauer und Mauser. Mauser wirft die nach ihrem Entwicklungsjahr benannte M 12 ins große Rennen um die Gunst der Kunden.

Steckbrief: Die Testwaffe kam im Magnumkaliber .300  WinMag mit ansprechendem Holzschaft. In dieser Ausführung kostet die sehr elegant anmutende Büchse 1695 Euro. Wer es noch preiswerter und robuster haben will, wählt die „Extreme“-Variante mit Schaft aus dunkelgrauem Kunststoff. Die gibt es ab September 2013

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1495 Euro. Der klassische Holzschaft der vorliegenden M 12 mit geradem Rücken, deutscher Backe, flachem „Prince of Wales“-Pistolengriff und passabel rutschender Gummikappe ermöglicht einen schnellen, fließenden Anschlag. Sogar die griffige Fischhaut an Pistolengriff und Vorderschaft ist elegant geschwungen eingeschnitten. Die Kaliberpalette der Baureihe M 12 reicht für fast alle Wildarten dieser Erde. Nur echte Büffelpatronen fehlen. In den Standardkalibern (.22-250 Rem., .243

Der Öffnungswinkel der M 12 beträgt 60 Grad. Hinten aus dem Schlösschen ragt der Schlagbolzen heraus. Ist der rote Ring sichtbar, ist das Schloss gespannt.

Win., 6,5 x 55, .270 Win., 7 x 64, .308 Win., .30-06 Win., 8 x 57 IS, 9,3 x 62) beträgt die Lauflänge 52 Zentimeter und das Magazin fasst jeweils fünf Patronen. In den Magnumkalibern (7 mm RemMag, .300 WinMag und .338 WinMag) liefert Mauser die M 12 mit einem 62 Zentimeter langen Rohr und vierschüssigem Tank. Der besteht sowohl bei der Classic als auch bei der XT-Variante aus Plastik und trägt das Mauser-Logo auf seinem Boden. Bei der teuren Büchse im Holzgewand ziert eine Aluplatte den Boden des schwarzen Kunststoffmagazins. Ein

Laser brannte hier das Firmen-Emblem in das Leichtmetall. Die M 12 verriegelt über einen massiven Stahlzylinder mit sechs Warzen direkt im Lauf. Die Rundung der Systemhülse samt Montagebohrungen entspricht der der 98er Mauser-Modelle. Dadurch steht die große Auswahl an bereits vorhandenen 98er Montagen in- und ausländischer Hersteller auch für die neue Mauser-Büchse zur Verfügung. Für den Test setzten die Allgäuer das Zeiss-Zielfernrohr mittels einer Quick-Release-Montage von US-Hersteller Leupold auf die Hülse. Bei der QR handelt es sich um eine einfache, robuste, tief bauende und wiederholgenaue Montage. Das preisgünstige Zeiss Duralyt 2-8  x  42 passt gut zur Büchse und kann für die meisten Jagdarten eingesetzt werden. In Sachen Sicherung orientierte sich Mauser wohl auf dem US-Markt, bevor man in Isny mit der Konstruktion „Smooth-Roll-Safty“, kurz SRS, begann. Die seitliche Drei-Stellungs-Sicherung erinnert an die der wohl meistverkauften US-Repetierbüchse Winchester M  70. Die SRS wirkt direkt auf den Schlagbolzen. Ihre Drehachse ist in einer Rolle gelagert, was für eine leichtgängige (englisch: smooth) und geräuscharme Bedienung sorgen soll. In hinterster Stellung ist die Büchse gesichert und die Kammer verriegelt, in mittlerer lässt sie sich gesichert öffnen, und in vorderster Stellung ist sie schussbereit. Zweifellos ein wirklich sicheres System. Aber: In mittlerer Stellung lässt sich die „Safety“ zwar schnell mit dem Daumen nach vorn schieben, dies verursacht aber ein relativ lautes „Klack“. Allerdings lässt sich die M 12 mit ein wenig Übung auch leise entsichern. Hierzu benötigt man Daumen und Zeigefinger, die den Hebel im „Pinzettengriff“ fassen und dann langsam nach vorne führen. Hier drängt sich ein Vergleich mit der bereits erwähnten neuen Sauer S 101 auf: Deren Druckknopf-Sicherung lässt V ISIER. de

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TEST & TECHNIK | MG 3 KWS

Des Klassikers Seit Jahrzehnten bewährt sich das BundeswehrEinheitsmaschinengewehr MG3 weltweit im Einsatz. Derzeit entwickeln Rheinmetall und die Tactics Group eine Kampfwertsteigerung: das MG 3KWS.

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u den Waffen mit „Kultstatus“ im Bundeswehrarsenal gehört zweifellos das MG 3. Es basiert auf dem von Dr. Ingenieur Werner Gruner bei der Metall- und Lackierwarenfabrik Johannes Großfuß im sächsischen Döbeln ent maschinengewehr MG 42. Und dessen Wurzeln reichen sogar noch weit vor den II. Weltkrieg zurück. Als die junge Bundesrepublik zu Beginn des Kalten Krieges Streitkräfte aufstellte, war es von Anfang an klar, dass die an allen Fronten bewährte Waffe wieder in die Truppe kommen sollte. Ab 1957 legte Rheinmetall sie unter Leitung von Großfuß im NATO-Kaliber 7,62 x 51 mm als MG 42/58 neu auf und entwickelte sie bis in die 1960er Jahre zum MG 3 weiter. 139 000 Stück liefen für die Bundeswehr und andere NATO-Partner von den Bändern, bevor die Produktion in Deutschland 1979 endete.

Eines für alles: Die Bundeswehr nutzt das MG 3 noch immer als „Einheitsmaschinengewehr“ – im abgesessenen Einsatz, auf Lafetten, als „Koaxial-MG“ in Gefechtsfahrzeugen, als Effektor auf fernbedienbaren Waffenstationen bis hin zur Speedbootabwehr auf Booten und Schiffen der Marine. Das MG 3 schlägt sich gegenwärtig auch in den Gefechten am Hindukusch erfolgreich. Trotz aller bewährter Technik gab und gibt es in der Truppe durchaus Verbesserungswünsche für den Klassiker. Etliche davon greift jetzt die Frankfurter Tactics Group (www.tactics-group.de) in Kooperation mit dem Waffenkonstrukteur

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Bernd Dittrich (www.ssd-weapon.com) und der Abteilung „Combat Platform Service“ des MG 3-Herstellers Rheinmetall (www.rheinmetall-defence.de) in dem Projekt „MG 3-Kampfwertsteigerung“ oder kurz „MG 3KWS“ auf. Es besteht aus zwei Stufen: das Modernisierungskit (Mod-Kit) 1 umfasst vor allem Anbauteile, das Mod-Kit 2 sieht technische Veränderungen an Sicherung und Kadenz vor.

Voller Durchblick: Auf den heutigen komplexen Gefechtsfeldern müssen Streitkräfte parallel humanitäre Hilfe leisten, friedensstabilisierende Einsätze durchführen und das hochintensive Gefecht führen. Potentielle Bedrohungen früh erkennen, entdecken, identifizieren und bekämpfen zu können, entscheidet mehr denn je über Erfolg und Misserfolg. Die neuen militärischen Einsatzbedingungen, aber auch die rasanten technologischen Fortschritte verhalfen modernen Handfeuerwaffen daher zu immer kleinerer und dabei leistungsfähigerer Optik und Optronik. Kein Wunder also, dass das MG 3 entsprechende Montagemöglichkeiten erhalten sollte. Erste Initiativen hierfür gab es im Rahmen von „Truppenlösungen“. Inzwischen stellt der Dienstherr in kleinen Stückzahlen für die Nutzung im Einsatz und zur einsatzvorbereitenden Ausbildung einen „Ergänzungssatz Optik/Optronik MG 3 und

Das MG 3KWS im Einsatz mit „lebender Lafette“. Die optionale Beschichtung RAL 8000 verbessert die Tarnwirkung. Die Farbgebung heisst bei den Entwicklern „arid“. Optiken wie das Schmidt & Bender 1-8 x 24 PM II Short Dot oder das Steiner Military 1-5 x 25 eignen sich hervorragend für die Waffe. September 2013

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MG 3 KWS | TEST & TECHNIK

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Magnum-

FASZINATION WAFFEN | Freedom Arms Shoot

Art

Was hat Revolver-Schießen mit Kunst zu tun? Es ist eine Kunst, damit bei Wind und Wetter weit entfernte, kleine Ziele zu treffen. Aber es ist auch eine Kunst, im Wettkampf Schützen von vorn zu fotografieren. So gelten denn die Bilder unseres Autors in den USA als Kunst. So sahen das zumindest Organisatoren einer Ausstellung in Los Angeles.

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er alte Spruch vom Propheten und dem Vaterland – der gilt auch hier: Seit Jahren schießt VISIER-Autor Guido J. Wasser nicht nur leidenschaftlich gern mit Silhouettenwaffen und Super-Magnum-Revolvern, mindestens ebenso gern fotografiert er seine Schützenfreunde bei eben diesem Tun. Und das auch aus mitunter, hm, ungewöhnlichen Winkeln. Dabei kamen nicht nur viele, sondern zum Teil auch brillante Fotos zustande. Fotos, die Wasser zu einer Vernissage und etwas Aufmerksamkeit in der Kunstszene verhalfen. Aber in Amerika und nicht in der Schweiz und Deutschland, wo der Schwerpunkt seines Lebens stattfindet (siehe Kasten). Aber Wassers künstlerischer Erfolg hatte noch einen Effekt – er lenkte auch den Blick auf einen Wettkampf, bei dem Begeisterung und Schützenpräzision auf urgewaltig wirkende Kraftentfaltung im Schuss treffen. Weswegen, so wird gemunkelt, manche Wissenschaftler diese Veranstaltung hinter vorgehaltener Hand längst verantwortlich machen für an-

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sonsten unerklärliche Ausschläge auf der Richter-Skala. Es geht um den FAS, ausgesprochen „Eff-Ah-Ess“, wie der „Freedom Arms Shoot“ im Slang der Szene heißt. Und das ist ein Wettkampf, bei dem es nicht nur um die maximale Schießkunst des Revolverschützen geht, sondern auch um die stärksten Kurzwaffen-Laborierungen auf der Welt. Seine Teilnehmer, könnte man vermuten, rekrutieren sich aus den Reihen finnischer Holzfäller, persischer Keulenschwinger, bayerischer Grobschmiede und anderer Kraftprotze, deren Händedruck selbst den kartoffelzermalmenden Seewolf erbleichen ließe. Weit gefehlt: Beim FAS starten ganz normale Leute, darunter auch ein erklecklicher Anteil an Frauen. Aber das Besondere daran: Es handelt sich um eine Gemeinde, die ihre Freude daran hat, beim Schießen zweierlei miteinander zu verbinden – nämlich beim Wetteifern um die besten Treffer und Schussgruppen auch gleich das physikalisch Machbare auszutesten. Etwas, das man methodisch und systematisch lernen muss, um sich weder Schussangst einzuhandeln noch zum DauerSeptember 2013

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Freedom Arms Shoot | FASZINATION WAFFEN

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SAMMELN & SELBERMACHEN | Vollmer-Feldstutzer

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Neo-Klassik

Vollmer-Feldstutzer | SAMMELN & SELBERMACHEN

Bis zur Mündung geschäftet, mit eisernem Schaftabschluss vorn. Zwei Laufhaltekeile, Schaftbacke, Hakenschaftkappe, eiserner Ladestock. Abzug mit Stecher. Und eine Visierung mit Steckdiopter, Quadrantenkimme und Perlkorn im Tunnel – klar, der Vollmer-Feldstutzer: Einst die Replika eines berühmten Vorderladermodells, heute selbst ein Klassiker.

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enau ein Vierteljahrhundert ist es her, da entstand die letzte jener Vorderlader-Repliken, welche unter den Jüngern der Schwarzen Zunft heute Kultstatus genießen. Jene Waffe, die gut 15 Jahre lang für viele Titelaspiranten unverzichtbar war, die dabei kein amerikanisches oder britisches Vorbild aufwies, nicht aus Italien stammte und zudem durch ihre eigenwillige Form bestach: Wie eine Jägerbüchse bis zur Mündung geschäftet, aber mit eisernem Abschluss und mit 1260 cm vergleichsweise lang. Insgesamt militärischspartanisch anmutend, aber mit sportlich-komfortablen Dreingaben wie Hakenschaftkappe und dicker Backe. Gerühmt und gesucht, da spitzenmäßig gearbeitet: der Vollmer-Feldstutzer, gebaut nach Vorbild des Schweizer Feldstutzers M.1851, der Waffe der eidgenössischen Scharfschützen. Die Vollmer-Werke in Bieberach am Riß fertigten ihre Kopie von 1976 bis 1988 – und das meist in Handarbeit. 4190 Gramm schwer, besaß die Büchse einen 81-cmLauf im Kaliber 10,4 mm. Es gab nach Auskunft vom Hersteller selbst 1278 Stück; das macht den Vollmer heute seltener als so manche „limitierte Edition“. Der empfohlene Verkaufspreis lag – ohne Diopter und Kokille – anfangs bei etwa 1800 D-Mark und stieg bis 1988/89 auf stolze 2380 Mark. Das Diopter verSeptember 2013

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schlang 215 Mark, passende Kokillen gab es ab 198 Mark. Zur Waffe gehörten ein Prospekt mit Ladetipps und Erläuterungen zum geschichtlichen Hintergrund der Waffe sowie ein Faltblatt, in dem der damalige Spitzenschütze Helmut Mohr seine Erfahrungen mit dem Vollmer zusammenfasste. Die Waffe aus Biberach entsprach recht genau dem Schweizer Vorbild. Es gab einige kleinere Abweichungen: Der Vollmer-Lauf hatte sechs Züge, das Original acht. Der Drall war mit 840 mm etwas kürzer als beim M.1851 mit 900 mm. Und die Form der Schaftbacke sowie die Bajonett-Halterung wichen vom Modell 1851 ab. Neu hinzu kamen eine DiopterHalterung sowie ein auf das Diopter abgestimmtes Perlkorn mit Kornbacken. Als Zubehör gab es aber auch ein dem militärischen Original entsprechendes Balkenkorn. Im Laufe der Fertigung änderte sich der Stutzen geringfügig. Während die frühen Stücke noch polierte Ölschäfte hatten, fiel die Politur später weg. Und weil sich das nur von zwei Backen geschützte Perlkorn gern verbog, kam später als Schutz ein Korntunnel.

Problemzonen: Anfangs war der Vollmer-Stutzer die Waffe der Spitzenschützen. Helmut Mohr erreichte 1976 auf der Deutschen Meisterschaft mit so einer

Waffe 88 Ringe und belegte damit einen der vorderen Plätze. Mancher mag nun abwinken: „So ein Ergebnis reicht ja heute nicht mal mehr für die Qualifikation zur Deutschen.“ Ja und? 1976 galt das völlig zu Recht als Spitzenleistung, auch unter Berücksichtigung, dass damals von 13 Schuss nur die Top Ten zählten. Allerdings verschlechterte sich nach und nach der Absatz des Stutzens. Denn für den „einfachen Schützen“ war er zu teuer. Und die Spitzensportler stiegen nach und nach auf in Einzelanfertigung hergestellte Scheibenbüchsen um. Auch nutzten sie zunehmend Serienmodelle wie den Duvoisin-Standstutzer oder Büchsen wie Waadtländer oder BristlenMorges. Die Gründe dafür lagen nicht in der Fertigungsqualität – da war der Vollmer den italienischen Repliken weit überlegen. Auch hing es nicht an der besseren Präzision, sondern am besseren Handling dieser speziell für das Scheibenschießen entwickelten und mit Handstützen ausgestatteten Waffen. Mit ihnen ließen sich gleichmäßig beste Leistungen leichter erzielen als mit dem Feldstutzer. Der war ja keine Scheibenbüchse, sondern der Nachbau einer Militärwaffe. Viele machten daher auch die Erfahrung, dass der Vollmer wegen seines geringen Eigengewichts selbst auf kleinste Fehler beim Anschlag empfindlich reagierte. Und: Für Schützen V ISIER. de

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GESCHICHTE & GESCHICHTEN | Adams-Revolver von Major Lovett

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Adams-Revolver von Major Lovett | GESCHICHTE & GESCHICHTEN

Auf Spurensuche im Empire

Großbritannien, Indien, Afghanistan, Ägypten, Zypern, Gibraltar und wieder Großbritannien – Stationen auf dem abenteuerlichen Lebensweg des britischen Offiziers, dem der abgebildete Revolver gehört hat: Stephan Rudloff schildert die Ergebnisse seiner Recherche.

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er Adams-Revolver Mk II kam in einem dieser dekorativen Eichenkästen mit fast allem Zubehör. Mit gläsernem Ölfl äschchen, kunstvoll gefertigtem Putzstock, ja, sogar den lackierten Blechschachteln für jeweils drei dutzend Patronen in .450 Boxer, „made expressly for Adams´s Patent Central-Fire Breech-Loading Revolver“. Wie September 2013

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fast immer fehlte der Schraubenzieher, denn derlei ließ sich auch schon früher gern anderweitig verwenden. Man sah dem Set an, dass es gebraucht worden war. Handwerkszeug eben, aber es hatte jemand mit viel Mühe alles in Ordnung gehalten. Denn die Waffe war ein Geschenk. Wohl von einem stolzen und auch besorgten Vater an seinen Sohn,

der in Sandhurst seine Prüfung an der britischen Royal Military Academy (Königliche Militärakademie) bestanden hatte. Nun durfte er sich Ensign (Fähnrich) nennen und seiner Königin dienen: „H. R. Lovett Esqre, –.– 2nd B, 60 th Royal Rifles“ – der Name steht in schönster Schreibschrift graviert in der runden Messingplatte des Kastendeckels.

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VOR ORT | Gewehr-Meisterschaften in Oppdal / Norwegen

Mit Kind, Kegel Andere Länder, andere Sitten. Wenn sich in Norwegen alljährlich die besten Gewehrschützen zum „Landsskytterstevnet“ treffen, dann sind Familie und Freunde mit dabei – so auch in diesem Jahr in Oppdal.

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ppdal in Mittelnorwegen könnte man als touristisches Zentrum bezeichnen. Im Winter locken gewaltige Hänge die Skifahrer, im Sommer zieht es Wanderer und Naturfreunde in die hochgelegene Gegend. In diesem Jahr allerdings wurde die 3000-SeelenGemeinde zum Mekka der norwegischen Gewehrschützen. Alljährlich veranstaltet der norwegische Schützenverband seine Landesmeisterschaft. In fünf Regionen kommt so eine von zwei ausge-

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wählten Kommunen in den Genuss, eine Woche lang Gastgeber für mehrere tausend Schützen zu sein. Mehrere tausend, das ist kein Schreibfehler, sondern norwegische Realität. Rund 5000 Schützen aus 650 Clubs traten in diesem Jahr in Oppdal an. Mit dabei: Familien, Freunde und Unterstützer. Insgesamt tummelten sich zwischen dem 1. und 9. August gut 15 000 Besucher auf dem Gelände des örtlichen Schießver-

eins. Schaute man sich am vorletzten Abend beim Schießen um den vom norwegischen König gestifteten Pokal die Menschenmassen an, unterstützt von hunderten Soldaten, alles live im nationalen Fernsehen übertragen, dann bekommt man einen Eindruck, wie tief das Schützenwesen in Norwegen verwurzelt ist.

Ein Blick in die Geschichte: Angefangen hat all das vor 120 Jahren. Damals war Norwegen noch im Bund mit September 2013

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Gewehr-Meisterschaften in Oppdal / Norwegen | VOR ORT

und Repetierer Schweden. Es gab zwei große Schützenverbände. Einer war der schwedischen Union zugeneigt, in dem zweiten sammelten sich Unterstützer eines souveränen Norwegens. Beide Vereine standen in sportlicher und doch recht tiefgehender Konkurrenz zueinander. Das norwegische Parlament beendete 1893 den Zwist, welcher zwischen den beiden Vereinen herrschte, indem es sie schlicht zwangsvereinigte und verstaatlichte. „Det frivillige Skyttervesen“ (DFS) ist so auch im 120. Jahr nach seiner Gründung eine staatliche Organisation. Die norwegische Armee unterstützt seit ihrer Gründung den Verband. Die Militärs sahen in einer guten Schießausbildung die Grundlage für ein schnell aufstockbares September 2013

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Heer. Seitdem wird ein Teil der Ausgaben des „frivillige Skyttervesens“ aus dem Verteidigungshaushalt bestritten. Auch die diesjährige Veranstaltung unterstützten die Soldaten des 12. Heimatschutz-Verbandes nicht nur durch Taten, auch einen guten Teil der Kosten übernahm – wie in jedem Jahr – das Verteidigungsministerium. Die Norweger danken diesen Support mit einer tief verwurzelten und offen gezeigten Sympathie für „ihre“ Soldaten und Schützen. Und umgekehrt sind die Soldaten immer da, wenn es brenzlig wird. So beispielsweise, als am dritten Tag der Veranstaltung kurz nach Mittag der zweitstärkste Hurrikan seit Beginn

der Wetteraufzeichnungen über das Veranstaltungsgelände fegte. Zelte, Schießstände und Anzeige-Elektronik waren zerstört. Anderswo hätte das vielleicht das Ende der Veranstaltung bedeutet. In Oppdal hingegen ging Oberst Ebbe Deraas, der Kommandeur des 12. Heimatschutz-Distriktes, die Sache militärisch-pragmatisch an: Um ein Uhr mittags war der Hurrikan vorbei, eine Viertelstunde später hatten seine 300 Soldaten alle Zivilisten vom Platz gescheucht und Verletzte zur Versorgung gebracht. Dann ging es nach einem Drei-Stufen-Plan mit dem Aufräumen los: Erstens Schießstände, zweitens Zelte der Betreiber und Verbände, drittens die Verkaufsstände und Wohnmobile V ISIER. de

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Aufwändige Untersuchungen an Geschossen und Skeletten machten ein Massengrab in Wittstock zu einem Zeitfenster in den Dreißigjährigen Krieg. Über eine Sonderausstellung im Militärhistorischen Museum der Bundeswehr in Dresden.

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er riesige Keil, der das Militärhistorische Museum der Bundeswehr in Dresden durchschneidet, ist nicht jedermanns Geschmack. So manchen Besucher stört dabei gar nicht die moderne Architektur, sondern das vermeintlich Unhistorische daran. Doch solches Unbehagen gehört zum Konzept

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des MHM. Man will weder reine Techniknoch Kriegsgeschichte präsentieren, sondern eine „Kulturgeschichte der Gewalt“ – den Menschen „mit all seinen Ängsten, Hoffnungen, Leidenschaften, Erinnerungen, Trieben, mit seinem Mut, seiner Vernunft und Aggressionsbereitschaft“. Krieg sei nur verständlich,

wenn seine Darstellung die Natur des Menschen zur Grundlage nimmt, heißt es zur Begründung auf der Webseite des Museums. Bei der Eröffnungsveranstaltung der Ausstellung „1636 – Ihre letzte Schlacht“ waren sich deshalb Direktor Oberst Matthias Rogg, Politiker und Archäologen einig, dass diese besonders V ISIER. de

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