Familienheim Mittelbaden Geschäftsbericht 2022

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Geschäftsbericht 2022

brauchen Räume
Träume
Bericht des Vorstandes Seite 5 Allgemeine wirtschaftliche Lage Seite 8 Bericht über die Lage der Genossenschaft Seite 20 Wirtschaftliche Verhältnisse der Genossenschaft Seite 22 Nachtragsbericht Seite 24 Bauleistungen der Genossenschaft Seite 24 Organe der Genossenschaft, Personal und Mitgliedschaften, Mitglieder/ Mitgliederversammlung Seite 25 Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung Seite 26 Prognosebericht Seite 27 Bericht des Aufsichtsrates Seite 29 Bilanz – Aktiva und Passiva Seite 32 Gewinn- und Verlustrechnung Seite 34 Anhang Seite 35 Die Mitgliedsunternehmen im Siedlungswerk Baden e.V. Seite 42 Impressum Seite 42 Titelbild: Rust, Innerer Ring / Ellenweg
Inhalt

Träume brauchen Räume

WIR

… planen und bauen. vermieten.

… kaufen, verkaufen und vermitteln. verwalten und betreuen.

sanieren, modernisieren und renovieren.

Bericht des Vorstandes
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Rust, Innerer Ring / Ellenweg
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Bürgermeister Kai-Achim Klare beim Spatenstich im März 2022 in Rust, Innerer Ring / Ellenweg

unsere gute Entwicklung hat sich trotz der Herausforderungen und Auswirkungen durch die Corona-Pandemie, den Krieg in der Ukraine und die allgemein schlechteren Rahmenbedingungen fortgesetzt. Die Lage im Bausektor hat sich binnen kürzester Zeit dramatisch verschärft: Steigende Zinsen, fehlende Förderprogramme, Fachkräftemangel, verteuerte Baumaterialien und Energiepreise sowie zu hohe Standards führen u. a. dazu, dass Bauen immer teurer wird. In der Folge werden weiterhin viel zu wenige Wohnungen gebaut. Von den bundesweit 400.000 geplanten Wohnungen pro Jahr wurden 2022 nur rund 295.000 erstellt. Für dieses Jahr wird mit noch viel weniger Neubautätigkeit gerechnet. Damit verschärft sich die Nachfrage nach Wohnraum weiter, notwendiger Wohnraum fehlt und die Mieten steigen schneller. Ein Rechenbeispiel zeigt diesen Zusammenhang deutlich auf:

Wenn man heute mit Gestehungskosten von z. B. 4.000 Euro je m² baut, bei einem Finanzierungszins von 4 % und 2 % Tilgung, ergeben sich daraus jährliche Finanzierungskosten von 240 Euro je m². Allein um diese Kosten abzudecken, müssten wir als Baugenossenschaft 20 Euro je m² Miete berechnen!

Was bedeutet das für unsere Baugenossenschaft? Wie geht es für uns weiter? Zunächst ist die Politik gefragt. Sie muss Antworten auf die schlechten Rahmenbedingungen finden, damit Bauen wieder attraktiver und wirtschaftlicher wird. So lange werden auch wir abwarten und neue Projekte zurückstellen. Unser aktuelles Neubauprojekt in Rust, Innerer Ring/Ellenweg, werden wir planmäßig zum Jahresende fertigstellen. Hier entstehen 23 Mietwohnungen und zwei Gewerbeeinheiten. Einige Impressionen finden Sie im vorliegenden Geschäftsbericht.

Ein großes Thema für uns ist und bleibt der Klimawandel und die damit verbundene Senkung des CO2-Ausstoßes. Europa will bis 2050 klimaneutral werden, Deutschland bis 2045, Baden-Württemberg bis 2040. Bis dahin werden auch wir dieses Klimaziel erreichen. Unser Ziel war zunächst 2035, aber aufgrund der hohen Investitionen mussten wir den Finanzierungszeitraum ausweiten. Die Maßnah-

men haben wir in unserer Klima-Roadmap festgeschrieben. Mit der Umsetzung haben wir im letzten Jahr mit dem Austausch von Nachtspeicheröfen durch moderne klimafreundlichere Speicherheizungen begonnen. Weiter geht es mit dem Ausbau von Photovoltaikanlagen auf unseren Mietshäusern, Heizungserneuerungen und sonstigen energetischen Modernisierungsmaßnahmen.

Wie sich unsere Baugenossenschaft im Jahr 2022 entwickelt hat, erfahren Sie im vorliegenden Geschäftsbericht. An dieser Stelle bedanken wir uns bei allen, die zur erfolgreichen Entwicklung unserer Genossenschaft beigetragen haben. Trotz der großen Herausforderungen bleiben wir zuversichtlich, bleiben unseren genossenschaftlichen Werten treu und unserer Region eng verbunden.

Herzlichen Dank für Ihr Vertrauen!

Träume brauchen Räume 5 Bericht des Vorstandes
Liebe Mitglieder und Mieter, liebe Geschäftspartner,
Siegbert Hauser und Alexander Huber

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Rust, Innerer Ring / Ellenweg
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1. Allgemeine wirtschaftliche Lage

Trotz Krieg in der Ukraine, Energiekrise und Inflation nur leichte Rezession der deutschen Wirtschaft erwartet

Die gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland war im Jahr 2022 vor allem geprägt von den Folgen des Kriegs in der Ukraine, zu denen extreme Energiepreiserhöhungen zählten. Hinzu kamen dadurch verschärfte Material- und Lieferengpässe, massiv steigende Preise für weitere Güter, wie beispielsweise Nahrungsmittel und Baustoffe, sowie der Fachkräftemangel und die andauernde, wenn auch im Jahresverlauf nachlassende Corona-Pandemie. Trotz dieser nach wie vor schwierigen Bedingungen konnte sich die deutsche Wirtschaft im Jahr 2022 insgesamt gut behaupten.

Im Frühjahr 2022 wurden fast alle Corona-Schutzmaßnahmen aufgehoben. Dies trug zunächst zur Erholung der deutschen Wirtschaft bei. Mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine Ende Februar und den in der Folge extrem steigenden Energiepreisen wurde der Aufschwung gebremst. Lieferengpässe und stark anziehende Einfuhrund Erzeugerpreise erschwerten die Lage weiter. Die Inflationsrate stieg so hoch wie noch nie seit der deutschen Vereinigung. In der Folge kam die konjunkturelle Erholung Deutschlands ins Stocken.

Für das vierte Quartal 2022 schätzt das Statistische Bundesamt mit seiner Jahresrechnung implizit eine Stagnation der wirtschaftlichen Entwicklung gegenüber dem Vorquartal, nachdem das BIP im 3. Quartal noch gewachsen war.

Im Jahresmittel 2022 war das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes um 1,9 % höher als im Vorjahr. Im Vergleich zum Jahr 2019, dem Jahr vor der CoronaPandemie, war das BIP preisbereinigt um 0,7 % höher. Die deutsche Wirtschaft hat sich damit weiter vom tiefen Einbruch im ersten Corona-Krisenjahr erholt und das Vorkrisenniveau erstmals wieder übertroffen.

Die derzeitige konjunkturelle Entwicklung ist mit hohen Risiken behaftet: Im Krieg in der Ukraine gibt es keine Anzeichen für eine schnelle Lösung. Die Bemühungen, die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der Europäischen Union (EU) und der Russischen Föderation zu trennen, dauern an. Dies belastet sowohl die russische Wirtschaft als auch die aller EU-Mitgliedstaaten. Eine langfristige Unterbrechung der Erdgaslieferungen aus Russland wird die Erdgaspreise vermutlich weiter in die Höhe treiben, aber zumindest auf einem hohen Niveau halten.

Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 18, Bruttowertschöpfung nach Wirtschaftsbereichen; Bruttowertschöpfung zuzüglich Steuern abzüglich Subventionen entspricht dem Bruttoinlandsprodukt

GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V.

© GdW-Schrader

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Dienstleistungen ohne Grundstücks- und Wohnungswesen 3.489 Mrd. € 59,4 % 23,4 % 10,0 % 6,0 % Produzierendes Gewerbe ohne Baugewerbe Baugewerbe Grundstücks- und Wohnungswesen 1,3 % Landwirtschaſt Bruttowertschöpfungsanteil der Immobilienwirtschaft
Anteil der Wirtschaftsbereiche an der Bruttowertschöpfung 2022, nominal

Weiterhin besteht das Risiko, dass die inflationären Tendenzen noch länger anhalten. Zwar wird für die kommenden beiden Jahre eine Abkühlung der Inflation prognostiziert, doch könnten weitere Schocks bei den Energie- und Lebensmittelpreisen die Gesamtinflation länger hochhalten. Dies könnte sich auch auf die Kerninflation auswirken und somit eine restriktivere geldpolitische Reaktion rechtfertigen.

Der hohe Preisauftrieb wird die verfügbaren Realeinkommen der privaten Haushalte sinken lassen und damit die Konsumkonjunktur abkühlen. Erst gegen Jahresende 2023 dürften die Einkommen wieder stärker zulegen als die Preise. Hohe Tarifabschlüsse dürften dann sowohl die Kaufkraft als auch die Lohnkosten merklich steigern. Die Nachfragen nach Waren und Dienstleistungen, die in den Jahren 2023/2024 auch durch die breit angelegten staatlichen Entlastungsmaßnahmen gestützt werden, dürften dann wieder auf einen Wachstumskurs zurückkehren.

Die Vorausschätzungen der Wirtschaftsforschungsinstitute1 zur Wachstumsrate des Bruttoinlandsproduktes im laufenden Jahr 2023 bewegen sich in einer Spannweite von -0,8 % bis 0,3 %. Nach einem schwierigen Winterhalbjahr dürfte die deutsche Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte wieder mehr Schwung aufnehmen. Insgesamt erwarten aber nahezu alle Institute im laufenden Jahr eine leichte Rezession. Die deutsche Wirtschaft dürfte im Jahresmittel um 0,3 % schrumpfen.

Hohe Preise, Materialmangel und Zinsen ließen den Bau einbrechen, Dienstleistungen profitierten von Nachholeffekten

Die konjunkturelle Entwicklung verlief 2022 in den einzelnen Wirtschaftsbereichen sehr unterschiedlich: Einige Dienstleistungsbereiche profitierten nach dem Wegfall nahezu aller Corona-Schutzmaßnahmen von Nachholeffekten. Besonders stark zulegen konnten die Sonstigen Dienstleister, zu denen auch die Kreativ- und Unterhaltungsbranche zählt (+6,3 %). Auch die Wirtschaftsbereiche Verkehr und Gastgewerbe profitierten von der Aufhebung der Schutzmaßnahmen. Diese beiden Bereiche sorgten für ein kräftiges Plus im zusammengefassten Wirtschaftsbereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe (+4,0 %).

Die Bruttowertschöpfung im Handel ging dagegen zurück, nachdem sie im Vorjahr noch gestiegen war. Der Bereich Information und Kommunikation knüpfte an seine langjährige, nur im ersten Corona-Jahr 2020 gebremste Wachstumsgeschichte an und verzeichnete ebenfalls einen deutlichen Zuwachs (+3,6 %).

Im Baugewerbe brach die Wirtschaftsleistung deutlich ein, nachdem bereits im Vorjahr durch die steigenden Baukosten und Materialengpässe die Bruttowertschöpfung im Bau leicht zurückgegangen war. Material- und Fachkräftemangel, hohe Baukosten und zunehmend schlechtere Finanzierungsbedingungen führten zu einer spürbaren Investitionszurückhaltung und Stornierungen. Die Bruttowertschöpfung in der Bauwirtschaft ging im Jahresmittel um 2,3 % zurück.

Das Produzierende Gewerbe ohne den Bausektor konnte gegenüber dem Vorjahr nicht zulegen (0,0 %) und verfehlte damit das Corona-Vorkrisenniveau deutlich um 3 %. Aufgrund des massiven Anstiegs der Energiepreise infolge des Kriegs in der Ukraine und einer drohenden Gasmangellage in Deutschland schrumpfte insbesondere die Produktion in den energieintensiven Wirtschaftszweigen. Dazu gehören die Chemie- und Metallindustrie, die Herstellung von Papier und Pappe sowie die Herstellung von Glas, Keramik und die Verarbeitung von Steinen und Erden. Hinzu kam generell, dass das Verarbeitende Gewerbe in der ersten Jahreshälfte 2022 wie schon im Jahr 2021 unter gestörten internationalen Lieferketten litt. In der Folge konnte die Industrie ihre Aufträge nicht wie gewohnt abarbeiten.

Einen deutlichen Rückgang gab es auch bei der Land- und Forstwirtschaft, die freilich nur einen Anteil von weniger als 1 % der gesamten Wertschöpfung der deutschen Wirtschaft verkörpert.

Die Grundstücks- und Wohnungswirtschaft, die im Jahr 2022 rund 10,0 % der gesamten Bruttowertschöpfung erzeugte, konnte ähnlich wie im Vorjahr um 1 % zulegen, Lediglich im ersten Coronajahr 2020 war sie leicht um 0,5 % gesunken.

Wirtschaftsentwicklung flossen die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturberichte der folgenden Institute ein: DIW – Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, Berlin; HWWI – Hamburgisches Welt-Wirtschafts-Institut; Gemeinschaftsdiagnose – ifo mit KOF Konjunkturforschungsstelle ETH Zürich, IWH mit Kiel Economics, IfW, RWI mit Institut für Höhere Studien Wien; IAB – Institut für Arbeitsmarkt-und Berufsforschung; ifo – ifo-Institut für Wirtschaftsforschung, München; IfW – Institut für Weltwirtschaft, Kiel; IMK – Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung in der Hans-Böckler-Stiftung, Düsseldorf; IW – Institut der Deutschen Wirtschaft, Köln; IWH – Institut für Wirtschaftsforschung, Halle; RWI – Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung, Essen; SVR – Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung.

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1 In die Analyse dieses Berichtes zur zukünftigen

Für gewöhnlich erreicht die Wachstumsrate der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft nur moderate Werte und ist zudem nur geringen Schwankungen unterworfen. Gerade diese Beständigkeit begründet die stabilisierende Funktion der Immobiliendienstleister für die Gesamtwirtschaft. Nominal erzielte die Grundstücks- und Immobilienwirtschaft 2022 eine Bruttowertschöpfung von 349 Milliarden Euro.

Die Bedeutung der Immobilienwirtschaft als Stabilitätsanker zeigt sich vor allem beim Vergleich mit dem Vorkrisenjahr 2019: Trotz der Zuwächse in den vergangenen zwei Jahren hat die Wirtschaftsleistung Ende 2022 in

Arbeitsmarkt auf Rekordniveau, zunehmender Fachkräftemangel

Trotz schwierigem Umfeld zeigte sich der Arbeitsmarkt bislang von den wirtschaftlichen Herausforderungen der Energiekrise und der hohen Inflation relativ unbeeindruckt. Die Erwerbstätigkeit stieg 2022 sogar auf den bislang höchsten Stand seit der Wiedervereinigung. Zwei Jahre zuvor im Jahr 2020 hatte die Corona-Krise den zuvor über 14 Jahre anhaltenden Anstieg der Erwerbstätigenzahl zeitweilig beendet und zu einem Rückgang geführt. Im Jahr 2021 war die Erwerbstätigkeit nur leicht gewachsen.

einigen Wirtschaftsbereichen das Vorkrisenniveau noch nicht erreicht. So liegt das Verarbeitende Gewerbe insgesamt noch mehr als 3 % unter dem Vorkrisenniveau von 2019. Auch der Handel, das Gastgewerbe, der Verkehr sowie die sonstigen Dienstleistungen konnten noch nicht wieder an das Vorkrisenniveau anknüpfen. Die Bauwirtschaft, die relativ gut durch die Coronakrise gekommen war, rutschte dagegen erst mit dem Jahr 2022 unter den Vorkrisenstand.

Die Wirtschaftsleistung wurde im Jahr 2022 von durchschnittlich 45,6 Millionen Erwerbstätigen mit Arbeitsort in Deutschland erbracht. Das waren 1,3 % oder 589.000 Personen mehr als im Jahr zuvor und so viele wie noch nie in Deutschland. Die Beschäftigung nahm im Jahr 2022 unter anderem durch die Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte, besonders aus der Ukraine, zu. Hinzu kam eine steigende Erwerbsbeteiligung der inländischen Bevölkerung, insbesondere von weiblichen und älteren Erwerbspersonen. Diese positiven Effekte überwogen den dämpfenden Effekt des demografischen Wandels.

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Ein Blick auf die Wirtschaftsbereiche zeigt, dass der Beschäftigungsaufbau fast ausschließlich in den Dienstleistungsbereichen stattfand: Die größten Beschäftigungszuwächse gab es 2022 wie schon im Vorjahr im Bereich Information und Kommunikation (+4,9 %) sowie im Bereich Öffentliche Dienstleister, Erziehung, Gesundheit (+1,6 %), in dem mehr als ein Viertel aller Erwerbstätigen beschäftigt ist. Ebenfalls deutlich wuchs die Beschäftigung im Handel, Verkehr, Gastgewerbe (+1,8 %) sowie bei den Unternehmensdienstleistern (+1,4 %). Die Grundstücks- und Wohnungswirtschaft verzeichnete mit 0,8 % ebenfalls einen kleinen Erwerbstätigenaufbau. Kaum zulegen konnten dagegen das Produzierende Gewerbe sowie die Bauwirtschaft.

Entsprechend der positiven Beschäftigungslage ist die Zahl der Arbeitslosen im Jahresdurchschnitt 2022 um 195.000 Personen gesunken. Dies entspricht einem Rückgang um 7 %. Die Arbeitslosenquote – bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen – betrug 5,3 %. Im Jahr 2021 hatte sie noch 5,7 % erreicht. Insgesamt waren im Jahresdurchschnitt 2022 in Deutschland 2.418.000 Menschen arbeitslos gemeldet. Rechnet man die Staatsangehörigen aus der Ukraine heraus, ist die Arbeitslosigkeit jahresdurchschnittlich noch deutlich stärker um 297.000 Personen bzw. 11 % zurückgegangen.

Demografisch bedingt nimmt das Erwerbspersonenpotenzial in Deutschland bereits seit Längerem ab. Der Trend einer alternden Bevölkerung bewirkt, dass sich mehr Personen in den Ruhestand zurückziehen als neu in das Erwerbsleben eintreten. Nach Berechnungen des Institutes für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg schrumpfte das Erwerbspersonenpotenzial –die Alterung der Bevölkerung isoliert betrachtet – im Jahr 2022 und im Jahr 2023 jeweils um 390.000 Arbeitskräfte.2 Dank der Zuwanderung profitiert Deutschland dagegen von einer steigenden Gesamtbeschäftigung.

Damit das Arbeitskräfteangebot in Deutschland auch in Zukunft nicht nennenswert schrumpft, müsste die Nettozuwanderung nach Modellrechnungen des IAB bis 2050 in einer Spanne von 346.000 Personen (bei extrem steigenden Erwerbsquoten) bis 533.000 Personen (bei realistisch steigenden Erwerbsquoten) pro Jahr liegen.3

Das Jahr 2022 war durch eine starke Zuwanderung von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine geprägt. Nach vorläufiger Schätzung des Statistischen Bundesamtes kamen 1,42 Millionen bis 1,45 Millionen Personen mehr nach Deutschland als ins Ausland fortgezogen sind. Damit war die Nettozuwanderung 2022 über viermal so hoch wie im Vorjahr (2021: 329.163) und so hoch wie noch nie seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1950. Neben der starken Zuwanderung der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine hat aber auch die Zuwanderung von Menschen aus anderen Regionen zugenommen. Aufgrund der fortdauernden Kriegssituation in der Ukraine ist auch im laufenden Jahr mit einer im historischen Vergleich eher hohen Nettozuwanderung von rund 650.000 Personen zu rechnen.

Trotz der hohen Nettozuwanderung ist der Fachkräftemangel in Deutschland immer mehr zum flächendeckenden Problem geworden, der nahezu alle Wirtschaftsbereiche und Regionen betrifft. So ermittelte das ifoInstitut im Rahmen seiner Konjunkturumfragen im Juli 2022, dass bei knapp 50 % der Unternehmen in Deutschland die Geschäftstätigkeit vom Fachkräftemangel behindert wird. Das waren erheblich mehr als noch ein Quartal zuvor (43,6 %) und so viele wie noch nie seit Beginn der Befragung.

Langfristig gesehen zeigt der Verlauf, dass sich der Fachkräftemangel seit 2009 deutlich erhöht hat. Zwischen 2009 und 2011 stieg der Indikator von ca. 10 % auf knapp 20 % sichtlich an. Im April 2018 erreichte der Indikator einen zwischenzeitlichen Höchststand von 36,2 %, der mittlerweile deutlich übertroffen ist. Angesichts des demografischen Wandels dürfte Arbeitskräfteknappheit auch in Zukunft eine große Herausforderung für die deutsche Wirtschaft darstellen.

Private Konsumausgaben stützten das Wachstum

Auf der Nachfrageseite waren die privaten Konsumausgaben im Jahr 2022 die wichtigste Wachstumsstütze der deutschen Wirtschaft. Sie stiegen preisbereinigt um 4,6 % im Vergleich zum Vorjahr und erreichten damit fast das Vorkrisenniveau von 2019. Grund hierfür waren Nachholeffekte im Zuge der Aufhebung fast aller Coronaeinschränkungen im Frühjahr 2022. Dies wird besonders deutlich bei den Ausgaben für Beherbergungs- und Gast-

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Träume brauchen Räume 2 IAB (2022): Konjunkturaufschwung ausgebremst, IAB-Kurzbericht 07|2022. Nürnberg. 3 IAB (2015): Zuwanderungsbedarf aus Drittstaaten in Deutschland bis 2050. Bertelsmann-Stiftung. Gütersloh.

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stättendienstleistungen im Inland (+45,4 %). Auch im Bereich Freizeit, Unterhaltung und Kultur gaben die privaten Haushalte in Deutschland wieder mehr aus als noch vor einem Jahr (+13,2 %).

Der in den ersten beiden Corona-Jahren boomende Internet- und Versandhandel schwächte sich hingegen im Jahr 2022 ab: Die privaten Haushalte kauften weniger online als im Jahr 2021, aber immer noch deutlich mehr als vor der Corona-Pandemie. Niedriger als im Jahr zuvor waren auch die preisbereinigten Konsumausgaben für Nahrungsmittel. Ursachen hierfür dürften zum einen die Aufhebung der Corona-Beschränkungen in der Gastronomie gewesen sein und zum anderen die besonders starken Preissteigerungen für Lebensmittel.

Weitere Wachstumsstützen waren 2022 die Ausrüstungsinvestitionen der Unternehmen in Maschinen, Geräte und Fahrzeuge. Der Staat gab deutlich mehr Geld aus, um die zahlreichen Schutzsuchenden aus der Ukraine und anderen Staaten zu unterstützen. Dagegen sanken die staatlichen Ausgaben zur Bekämpfung der Corona-Pandemie, auch wenn weiterhin umfangreich Impfstoffe beschafft und finanziert wurden. In der Summe erhöhte sich der Staatskonsum um moderate 1,1 %.

Die Bauinvestitionen brachen 2022, nach sechs Jahren mit teilweise deutlichen Zuwächsen, spürbar ein und zwar sowohl im Wohnungs- wie auch im Gewerbehochbau. Allein der Tiefbau konnte 2022 noch etwas zulegen. Zunehmende Auftragsstornierungen gewerblicher und privater Bauvorhaben im Zuge andauernd hoher Baupreise sowie steigende Bauzinsen verstärkten den negativen Trend der Bauinvestitionen im Jahresverlauf 2022. Im Jahresmittel gingen die Bauinvestitionen um 1,6 % zurück.

Der Außenhandel nahm trotz starker Preisanstiege im Jahr 2022 zu: Da die Importe aber deutlich stärker anwuchsen als die Exporte, wirkte sich der Außenbeitrag negativ auf das Wirtschaftswachstum aus. Ausschlaggebend für den starken Anstieg der Importe waren die nach der Coronakrise wieder deutlich angestiegenen Auslandsurlaubsreisen der Bevölkerung.

Entwicklung der Bau- und Wohnungswirtschaft

Lebenshaltungskosten und Baupreise klettern auf einen langjährigen Höchstwert

Sowohl die allgemeinen Lebenshaltungskosten als auch die Baupreise haben im Laufe des Jahres 2022 hohe Steigerungsraten verzeichnet. Die Inflationsrate in Deutschland – gemessen als Veränderung des Verbraucherpreisindex (VPI) zum Vorjahresmonat – erreichte im Oktober 2022 mit 10,4 % einen historischen Höchststand im wiedervereinigten Deutschland. Zum Jahresende schwächte sich die Preissteigerung leicht ab, blieb aber auf einem sehr hohen Stand. Im Jahresmittel haben sich die Verbraucherpreise in Deutschland um 7,9 % erhöht. Die historisch hohe Jahresteuerungsrate wurde vor allem von den extremen Preisanstiegen für Energieprodukte und Nahrungsmittel seit Beginn des Kriegs in der Ukraine getrieben. Im Jahr 2021 hatte die Inflation noch bei 3,1 % gelegen.

Die Preise für den Neubau von Wohngebäuden in Deutschland sind im November 2022 um 16,9 % gegenüber dem Vorjahresmonat angestiegen. Im Jahresmittel lag die Preissteigerung nur leicht niedriger bei 16,4 %. Dies ist der höchste Anstieg der Baupreise seit Beginn der Zeitreihe 1950. Bereits im Jahr 2021 hatte der Preisauftrieb mit 9,1 % ein lange nicht mehr gemessenes Niveau erreicht.

War 2021 zunächst die weltweite Nachfrage nach Baustoffen, die mit Abflauen der Coronakrise sprunghaft gestiegen war, ausschlaggebend für den erheblichen Preisdruck bei Baumaterialien, kamen durch den Krieg in der Ukraine weitere Lieferengpässe und eine enorme Verteuerung der Energiepreise hinzu. Die Preise für Baumaterialien stiegen im ersten Halbjahr 2022 durchweg in bisher nicht bekanntem Ausmaß. Seit Juli konnte bei einigen Materialien allerdings eine leichte Preisberuhigung beobachtet werden. Dies konnte die Steigerung der Vormonate aber nicht vollständig ausgleichen. Das Preisniveau liegt bei den meisten Baumaterialien noch deutlich über dem Vorjahresniveau und insbesondere über dem Niveau zu Jahresbeginn 2021.

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Von der Preisberuhigung profitieren allerdings nicht alle Produkte. So belasten die stark gestiegenen Energiekosten – der Erzeugerpreis für Energie lag im November 2022 um 65,8 % über dem Vorjahresniveau – die in ihrer Produktion besonders energieintensiven Produkte, wie etwa Flachglas, nach wie vor: Deren Preis ist in den vergangenen Monaten regelrecht explodiert und lag im November um 56,4 % über dem Vorjahr.

Der Preisdruck schlug sich in nahezu allen Gewerken des Wohnungsbaus nieder. Im Jahresdurchschnitt stiegen die Wohnungsbaupreise im Ausbaugewerbe mit 16,6 % etwas stärker als die Rohbauarbeiten (16,1 %). Den größten Anteil an den Rohbauarbeiten und auch am Gesamtindex für den Neubau von Wohngebäuden haben Betonarbeiten und Mauerarbeiten. Betonarbeiten sind gegenüber 2021 um 18,3 % teurer geworden, Mauerarbeiten um 12,2 %. Für Dachdeckungs- und Dachabdichtungsarbeiten erhöhten sich die Preise um 19,6 %.

Bei den Ausbauarbeiten erhöhten sich vor allem die Preise für Tischlerarbeiten um 18,7 %. Diese haben unter den Ausbauarbeiten den größten Anteil am Preisindex für Wohngebäude. Überdurchschnittlich stiegen zudem die Preise für Verglasungsarbeiten (+21,2 %), Metallbauarbeiten (+20,7 %) und raumlufttechnische Anlagen (+17,8 %).

Schwierigeres Finanzierungsumfeld und hohe Baupreise schicken Bauinvestitionen auf Talfahrt.

Die Baukonjunktur wurde aufgrund von Preissteigerungen bei Baumaterialien und Baupreisen, die durch den anhaltenden Krieg in der Ukraine noch deutlich verstärkt wurden, sowie durch steigende Zinsen und verschlechterte Finanzierungsbedingungen bei weiter anhaltendem Fachkräftemangel auf Abwärtskurs geschickt. Die Bauinvestitionen waren 2022 erstmals seit sechs Jahren wieder rückläufig und sanken um 1,6 %.

Im Wohnungsbau hat die Bundesregierung nach mehreren abrupten Förderstopps mit anschließenden deutlichen Verschärfungen der Förderbedingungen die Förderanforderungen im Laufe des Jahres erheblich verschlechtert und zudem das Vertrauen in die Verlässlichkeit der Wohnungsbauförderung untergraben. Dies dürfte im Zusammenspiel mit dem deutlich ungünstigeren Finanzierungsumfeld und den hohen Preisen maßgeblich zu den hohen Stornierungsraten im Wohnungsbau beigetragen haben, die seit der zweiten Jahreshälfte 2022 zu beobachten waren.

Insgesamt nahmen die Wohnungsbauinvestitionen 2022 mit 2 % sogar spürbar stärker ab als die Bauinvestitionen insgesamt. Jahrelang bildete der Wohnungsbau die treibende Kraft unter den Bausparten und war deutlich stärker als die übrigen Baubereiche gewachsen. Lediglich der öffentliche und gewerbliche Tiefbau konnten 2022 gegenüber dem Vorjahr Zuwächse erzielen. Insgesamt blieb aber auch der Nichtwohnungsbau im Vorjahresvergleich im Minus (-1,1 %).

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Betriebsbereiche 2022 2021 Veränderungen Betriebsbereiche TEuro TEuro TEuro Hausbewirtschaftung 3.162,0 3.002,2 159,8 Bau-, Verkaufs- und Betreuungstätigkeit 436,4 337,9 98,5 Kapitaldienst -17,2 -10,3 -6,9 Summe 3.581,2 3.329,8 251,4 Verwaltungskosten -2.390,0 -2.266,2 -123,8 Betriebsergebnis 1.191,2 1.063,6 127,6 Übrige Rechnung 167,0 -209,5 376,5 Jahresüberschuss 1.358,2 854,1 504,1

In Neubau und Modernisierung der Wohnungsbestände flossen 2022 rund 293 Mrd. Euro. Anteilig konnte der Wohnungsbau seine Position innerhalb der Bauinvestitionen nicht halten. 2022 wurden 62 % der Bauinvestitionen für den Neubau und die Modernisierung von Wohnungen verwendet. Leicht weniger als im Vorjahr. In den vergangenen fünfzehn Jahren dagegen hatte der Wohnungsbau seinen Anteil kontinuierlich um 6 Prozentpunkte steigern können. Insgesamt umfassen die Bauinvestitionen über alle Immobiliensegmente 2022 einen Anteil von 13 % des Bruttoinlandsproduktes.

Aufgrund der weiterhin hohen Zuwanderung und einer wachsenden Bevölkerung bleibt der Bedarf an Wohnraum hoch. Die derzeit verfügbaren niedrigen Fördermittel, die steigenden Kreditvergabestandards und die hohen Baupreise dürften den Wohnungsbau aber deutlich bremsen.Die zunächst weiter sinkenden Realeinkommen der Privathaushalte erschweren die Finanzierung von Wohnbauprojekten zusätzlich.

Im Jahr 2023 dürften die Investitionen in Wohnbauten weiter zurückgehen. Die Nachfrage nach Wohnungsbau ist am aktuellen Rand weiter rückläufig, und auch die Geschäftsaussichten der Unternehmen der Grundstücksund Wohnungswirtschaft stagnieren auf historisch niedrigem Niveau. Angebotsseitig behindern besonders der hohe Fachkräftemangel und immer noch in einigen Bereichen bestehende Materialengpässe die Bauprozesse. Dies führt zu längeren Produktionszeiten und weiteren Unsicherheiten bei der Kostenkalkulation.

Insgesamt dürften die Investitionen in Wohnbauten den Prognosen der Institute zufolge im laufenden Jahr 2023 um 3,5 % bis 3,9 % einbrechen. Erst im kommenden Jahr 2024 dürfte allmählich eine Trendwende zu wieder wachsenden Wohnungsbauinvestitionen eingeleitet werden. Da der Fokus der Förderprogramme der Bundesregierung bislang auf Sanierungen bestehender Wohngebäude liegt und die hohen Energiekosten starke Anreize dafür bieten, dürften sich innerhalb der Bauinvestitionen die Gewichte zugunsten des Bestandes verschieben. Es ist also mit einem sehr deutlichen Rückgang der Neubauten und einer anteiligen Verlagerung von Investitionsmitteln zur Modernisierung von Wohngebäuden zu rechnen.

Wohnungsbaugenehmigungen brechen spürbar ein

Im Jahr 2022 dürften nach letzten Schätzungen die Genehmigungen für rund 350.000 neue Wohnungen auf den Weg gebracht worden sein. Damit wurden 8,1 % weniger Wohnungen bewilligt als im Jahr zuvor. Zum ersten Mal seit vielen Jahren bricht damit die Zahl der Baugenehmigungen deutlich ein. Letztmalig waren diese im Jahr 2017 gesunken. Der damalige Rückgang war allerdings vorrangig eine Reaktion auf Vorzieheffekte im Jahr 2016. Die betroffenen Bauherren wollten sich damals durch eine vorgezogene Genehmigung der Vorhaben eine Durchführung nach einem alten Standard der Energieeinsparverordnung (EnEV) sichern.

Aktuell ist die Gemengelage für den Wohnungsbau dramatischer: Ein historischer Preisanstieg bei den Bauleistungen trifft auf deutlich gestiegene Bauzinsen und ein Hin und Her bei den Förderkonditionen. Diese schwierigen Rahmenbedingungen für den Wohnungsneubau schlugen sich 2022 zuerst bei Genehmigungen von Einund Zweifamilienhäusern nieder. Ihre Zahl sank um voraussichtlich rund 20.000 Einheiten (-15,9 %).

Mehr Wohnungen wurden 2022 voraussichtlich allein im Geschosswohnungsbau (+0,8 %) auf den Weg gebracht. Die Zahl neu genehmigter Eigentumswohnungen stieg dabei ersten Schätzungen zufolge etwas stärker (+1,5 %) als die Genehmigungen für neue Mietwohnungen (+0,3 %). Insgesamt wurden 2022 wohl rund 82.000 Eigentumswohnungen und 113.000 Mietwohnungen im Geschosswohnungsbau auf den Weg gebracht.

Baufertigstellungen ebenfalls deutlich rückläufig

Im Jahr 2022 wurden voraussichtlich 280.000 Wohneinheiten fertiggestellt. Damit setzte sich der Abwärtstrend bei den Fertigstellungen, der bereits im Vorjahr einsetzte, leicht verstärkt fort (2022: -4,6 %). Für die Jahre 2023 und 2024 ist ein noch stärkerer Rückgang zu erwarten.

Eine Umfrage unter den Mitgliedsunternehmen des GdW zum Jahresende 2022 ergab, dass rund ein Drittel der von den Unternehmen für die Jahre 2023 und 2024 geplanten neuen Wohnungen (32 %) unter den derzeiti-

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gen Rahmenbedingungen nicht gebaut werden können. Von den ursprünglich geplanten 61.000 Wohnungen werden die Unternehmen im Spitzenverband der Wohnungswirtschaft GdW also knapp 20.000 weniger errichten können.

Nahezu zwei Drittel der Unternehmen geben unter anderem die nicht verlässliche (64 %) und unzureichende (62 %) Förderung der Bundesregierung als Ursache an. Mehr als drei Viertel der Wohnungsunternehmen (79 %) nennen außerdem die gestiegenen Materialkosten und ebenfalls mehr als drei Viertel (76 %) die gestiegenen

Finanzierungszinsen. Darüber hinaus schlagen fehlende Bau- und Handwerkskapazitäten (42 %), Materialengpässe (38 %) und gestiegene Energiekosten (30 %) zu Buche.

Eine ebenso dramatische Lage ergibt die Umfrage auch bei den eigentlich geplanten Modernisierungsvorhaben: Rund ein Fünftel der vorgesehenen Modernisierungsmaßnahmen (19 %) werden die sozial orientierten Wohnungsunternehmen 2023 und 2024 nicht umsetzen können. Von den ursprünglich vorgesehenen rund 272.000 Wohneinheiten werden 53.000 weniger

Bericht des Vorstandes
Vermögenslage und Kapitalstruktur 31.12.2022 31.12.2021 Veränderungen TEuro % TEuro % TEuro Vermögensstruktur Anlagevermögen Sachanlagen 64.987,1 95,5 63.134,9 95,2 1.852,2 Finanzanlagen 3,8 0,0 3,8 0,0 0,0 Umlaufvermögen Bautätigkeit 676,3 1,0 997,2 1,5 -320,9 Unfertige Leistungen 2.015,8 3,0 1.881,0 2,8 134,8 Flüssige Mittel 139,1 0,2 135,5 0,2 3,6 Übriges Umlaufvermögen 196,2 0,3 193,2 0,3 3,0 Rechnungsabgrenzungsposten 0,0 0,0 0,6 0,0 -0,6 Gesamtvermögen 68.018,3 100,0 66.346,2 100,0 1.672,1 31.12.2022 31.12.2021 Veränderungen TEuro % TEuro % TEuro Kapitalstruktur Eigenkapital 26.133,0 38,4 24.853,0 37,5 1.280,0 Fremdkapital Rückstellungen Pensionsrückstellungen 3.490,3 5,1 3.495,8 5,3 -5,5 Übrige Rückstellungen 390,4 0,6 77,8 0,1 312,6 Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und anderen Kreditgebern 33.800,7 49,8 34.019,9 51,2 -219,2 Erhaltene Anzahlungen 2.199,9 3,2 2.131,1 3,2 68,8 Übrige Verbindlichkeiten 2.004,0 2,9 1.768,6 2,7 235,4 Gesamtkapital 68.018,3 100,0 66.346,2 100,0 1.672,1 Träume brauchen Räume 17
Rust, Innerer Ring / Ellenweg Richtfest im Februar 2023
Träume brauchen Räume 19

erneuert werden können. Von den verbleibenden etwa 219.000 Wohnungen wird wiederum bei einem Fünftel (19 %) der Umfang der Maßnahmen bei der Modernisierung deutlich reduziert werden müssen.

Für ganz Deutschland rechnet die Wohnungswirtschaft mit einem Einbruch der Baufertigstellungszahlen im Wohnungsneubau insgesamt auf nur noch 242.000 Wohnungen für 2023 und lediglich 214.000 Wohnungen im Jahr 2024. Damit würde die Zahl der neu auf den Markt kommenden Wohnungen 2023 um 14 % und im Folgejahr um weitere 11 % sinken. Die Entwicklung der Wohnungsfertigstellungen entfernt sich damit immer deutlicher vom Ziel der Bundesregierung, rund 400.000 Wohnungen pro Jahr neu zu errichten. Vor dem Hintergrund steigender Wohnungsbedarfe, einer wachsenden Einwohnerzahl und um die Wohnungsbau- und Klimaziele nicht komplett abschreiben zu müssen, sollte die Bundesregierung schnell Maßnahmen für ein Sofortprogramm für bezahlbaren und sozialen Wohnungsbau ergreifen.

2. Bericht über die Lage der Genossenschaft

Im Geschäftsjahr 2022 hat sich die gute Entwicklung der vergangenen Jahre trotz der Herausforderungen und Auswirkungen durch die Corona-Pandemie, des Krieg in der Ukraine und der schlechteren Rahmenbedingungen für die Baubranche fortgesetzt. Am 14. März 2022 fand der Spatenstich für das Neubauprojekt in Rust statt. Wären die Vorbereitungen bzw. die Planungen nicht schon weit fortgeschritten gewesen, hätten wir das Projekt sicherlich erst einmal gestoppt. Die unüberschaubare Lage aufgrund der Lieferschwierigkeiten bei Baumaterialien und die teilweise sehr kräftigen Baupreiserhöhungen stellten ein gewisses Risiko dar. Neben dem Beginn des Neubauprojekts liefen die turnusgemäßen Modernisierungs- und Instandhaltungsarbeiten weiter, und auch die ersten Arbeiten zur Umsetzung unserer Klima-Roadmap wurden realisiert.

Die Wohnungen wurden an folgenden Orten errichtet:

20
Bauort Wohnungen Bauort Wohnungen Achern 1.009 Oberkirch 255 Appenweier 100 Offenburg u. Offenb. Land 457 Baden-Baden-Neuweier 28 Ottenhöfen 38 Baden-Baden-Steinbach 39 Ottersweier 108 Baden-Baden-Varnhalt 11 Renchen 145 Bad Peterstal 16 Rheinau 29 Bühl 593 Rheinmünster 61 Bühlertal 88 Ringsheim 3 Ettenheim 210 Rust 92 Friesenheim 75 Sasbach 297 Gengenbach 6 Sasbachwalden 14 Hohberg-Niederschopfheim 1 Schuttertal 34 Kappel-Grafenhausen 5 Schutterwald 4 Kappelrodeck 130 Schwanau 9 Kehl 668 Seebach 14 Kippenheim 15 Seelbach 270 Lahr 620 Sinzheim 167 Lauf 40 Willstätt 29 Lichtenau 33 Wolfach 5 Mahlberg 60 Wyhl a. Kaiserstuhl 2 Meißenheim 10 Zell a. Harmersbach 8 Neuried 28 Gesamtbauleistung zum 31.12.2022 5.826
4
Pestel-Institut (2015): Modellrechnung zu den langfristigen Kosten und Einsparungen eines Neustarts des sozialen Wohnungsbaus sowie Einschätzung des aktuellen und mittelfristigen Wohnungsbedarfs, Hannover; sowie eigene Fortschreibung

Schon im letzten Geschäftsbericht haben wir darüber berichtet, dass unsere Baugenossenschaft das Megathema Klimawandel mit der notwendigen CO 2-Reduzierung und der energetischen Modernisierung des eigenen Gebäudebestandes sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich und sozialverträglich umsetzen wird. Diesen Prozess haben wir im Geschäftsjahr 2022 gestartet und sind bereits in der dritten Phase angekommen.

Nochmal die drei Schritte zur Erinnerung: Unter Punkt 1 hatten wir die notwendigen Daten zu unserem Gebäudebestand zusammengestellt, die zur Entscheidung über die Maßnahmen notwendig waren. Unter Punkt 2 hatten wir den Umsetzungs- und Maßnahmenplan je Gebäude und Gewerk erstellt, nach dem wir vorgehen werden. Hiermit verbunden war auch die Ermittlung der Kosten. Und unter Punkt 3 erfolgt nun die Umsetzung. Dazu gehört die Beauftragung der Maßnahmen nach zuvor festgelegten Prioritäten und nach Fördermöglichkeiten.

Unser Ziel, die Klimaneutralität schon im Jahr 2035 zu erreichen, mussten wir allerdings aufgeben. Wir müssen den Zeitplan aufgrund des für uns zu hohen jährlichen Investitionsbedarfs bis ins Jahr 2040 verlängern. Alternativ hätten wir für die Finanzierung aus den Rücklagen, also aus unserem Eigenkapital, regelmäßig höhere Beträge entnehmen müssen.

Ebenfalls im Hinblick auf die CO2-Reduzierung haben wir in 434 Wohnungen in Kehl und Achern die alten Nachtspeicheröfen ausgetauscht und durch moderne GETEC Green eHeating-Heizgeräte ersetzt. Diese sollen künftig mit Grünstrom betrieben werden und sparen somit jährlich ca. 2.000 Tonnen CO 2 ein.

Mit unserem jährlichen Modernisierungs- und Instandhaltungsprogramm sichern wir die Werterhaltung bzw. Wertsteigerung des eigenen Wohnungsbestandes. Unsere Mieter bewohnen attraktive und zeitgemäß ausgestattete Wohnungen. Diese wurden in den vergangenen Jahren energetisch modernisiert und werden im Hinblick auf Klimaneutralität, sofern notwendig, weiter energetisch optimiert.

Die künftigen Aufwendungen für Instandhaltungen und Modernisierungen, für die wir in den letzten Jahren ca. 2,0 Mio. Euro jährlich aufgewendet haben, werden wir etwas reduzieren müssen. Durch die zusätzlichen hohen Kosten für die CO 2-Reduzierung wird ein Teil aus diesem Instandhaltungsbudget entnommen und ein Teil zusätzlich aufgewendet. Je nachdem, wie wir in der Umsetzung vorankommen.

Diese Aufwendungen werden aus den Mieteinnahmen finanziert. Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit im Jahr 2022 betrug 4.439,9 TEuro (Vorjahr 3.799,5 TEuro).

Weitere Geschäftsfelder sind, neben der Bewirtschaftung und Verwaltung des eigenen und fremden Wohnungsbestandes, die Bautätigkeit eigener Mietwohnungen sowie die Vermittlung von Immobilien.

Neubau, Verkauf, Vermittlung

Im Geschäftsfeld Immobilienvermittlung bzw. Maklertätigkeit haben wir keine Objekte vermittelt.

Der Baulandvorrat hat sich durch Verkäufe von Grundstücken in Ottenhöfen um 2.567 m² reduziert und beträgt zum Bilanzstichtag 6.287 m² mit einem Buchwert von 666.773,51 Euro.

Bericht des Vorstandes Träume brauchen Räume 21
Bau- und Modernisierungstätigkeit Bautätigkeit Wohneinheiten Überhang 2021 0 Bauvorhaben 2022 23 + 2 Gewerbliche Fertigstellungen in 2022 0 Modernisierungstätigkeit eigener Bestand 3

Modernisierung und Sanierung

Die Genossenschaft hat im Geschäftsjahr 2022 für die Instandhaltung und Sanierung ihres Wohnungsbestandes 2,25 Mio. Euro investiert. Für Photovoltaik-Anlagen wurden 177 TEuro aktiviert. Für die Baumaßnahme in Rust wurden bisher ca. 4.429 TEuro Bau- und Grundstückskosten aufgewendet.

Bewirtschaftung des genossenschaftlichen Mietshausbestandes

Die Vermietung der Genossenschaftswohnungen war gut. Die Nachfrage nach attraktivem Wohnraum bleibt weiterhin hoch. Die Erlösminderungen wegen Leerstand erhöhten sich insbesondere durch grundlegende Innensanierungen und Mieterwechsel geringfügig auf 73,5 TEuro� gegenüber 66,4 TEuro im Vorjahr. Das entspricht einer Quote von 1,02 % (Vorjahr 0,94 %) der Sollmieten.

Die monatliche Durchschnittsmiete im Dezember 2022 betrug bei den Mietwohnungen 6,23 Euro je Quadratmeter (Vorjahr 6,13 Euro).

In Lahr wurde durch den Ausbau eines Dachgeschosses eine zusätzliche Mietwohnung geschaffen.

In den Gemeinden Bühl, Sasbach, Achern, Renchen, Appenweier, Oberkirch, Kehl, Offenburg, Lahr, Seelbach, Ettenheim und Rust bewirtschaftet die Genossenschaft:

tung von Wohnungseigentum („Dritte Eigentümer“) wurde nach den Bestimmungen des Wohnungseigentumsgesetzes ordnungsgemäß durchgeführt.

Ordentliche und außerordentliche Eigentümerversammlungen sowie Beiratssitzungen konnten wieder in Präsenz durchgeführt werden.

Die Abrechnungen für die entsprechenden Wirtschaftseinheiten Dritter wurden termingerecht abgewickelt. Die Verwaltervergütungen wurden geprüft und dem Marktniveau angepasst.

Verwaltungsbestand

Zum eigenen Bestand der Genossenschaft gehören zum Bilanzstichtag 1.208 Wohnungen, 505 Garagen und Stellplätze sowie 14 gewerbliche Einheiten inklusive drei eigengenutzte Einheiten.

Verwaltungsbetreuung

Der Verwaltungsbestand betrug im zurückliegenden Geschäftsjahr 915 Eigentumswohnungen in 50 Gemeinschaften und 87 Mietwohnungen Dritter. Die Verwal-

3. Wirtschaftliche Verhältnisse der Genossenschaft

Die wirtschaftlichen Verhältnisse der Genossenschaft sind geordnet, die Ansätze des Anlage- und Umlaufvermögens in der Bilanz gemäß den gesetzlichen Vorschriften bewertet und ausgewogen finanziert.

Jahresabschluss 2022

Die Bilanzsumme des Jahresabschlusses 2022 beträgt in Aktiva und Passiva 68.018.336,43 Euro (Vorjahr 66.346.171,99 Euro) und erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 1.672.164,44 Euro.

Aus der Gewinn- und Verlustrechnung ergibt sich ein Jahresüberschuss von 1.358.220,60 Euro (Vorjahr 854.061,21 Euro). Der ausgewiesene Bilanzgewinn beläuft sich, nach 1.296.000,00 Euro Einstellung in die Ergebnisrücklage, auf 63.339,31 Euro.

Eigentümer Verwaltungseinheiten Wohnungen Gewerbliche Genossenschaft 1.208 14 Dritte Eigentümer 1.002 0 Gesamt 2.210 14
22 22 1.208 Mietwohnungen in 81 Häusern 505 Garagen 14 gewerbliche Einheiten

Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Mitgliederversammlung für das Geschäftsjahr 2022 die Verwendung des Bilanzgewinns wie folgt vor:

Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Die Genossenschaft hat das Geschäftsjahr 2022 mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen. Der erzielte Gewinn dient vor allem der Finanzierung der notwendigen Instandhaltung sowie der energetischen Sanierung, insbesondere im Hinblick auf die CO2-Neutralität der Mietshäuser. Soweit wirtschaftlich vertretbar, werden zur Erweiterung des eigenen Wohnungsbestandes Neubauvorhaben geplant und durchgeführt. Am Erwerb von Gebrauchtimmobilien ist die Genossenschaft auch in Zukunft interessiert. Vor dem Kauf neuer Objekte werden diese umfassend geprüft und bei gegebener Wirtschaftlichkeit erworben.

Bericht des Vorstandes
Träume
23
23 Einstellung in die gesetzliche Rücklage (ca. 10 %) 136.000,00 € Verbindliche Vorabzuweisung in die Freie Rücklage 580.000,00 € Weitere Zuweisung in die Freie Rücklage vorbehaltlich der Zustimmung durch die Mitgliederversammlung 580.000,00 € Dividende (4 %) 63.043,19 € Vortrag auf neue Rechnung 296,12 € Summe 1.359.339,31 €
brauchen Räume Träume brauchen Räume Impressionen der Mitgliederversammlung 2022 und Verabschiedung vom Aufsichtsratsvorsitzenden Roland Hailer

Vermögenslage

Das Ergebnis des Geschäftsjahres 2022 spiegelt sich in der Bilanz wider. Die Bilanzsumme beträgt 68,0 Mio. Euro (Vorjahr 66,3 Mio. Euro).

Der Baulandvorrat für Bauträgertätigkeiten beträgt 6.287 m², was einem Buchwert von 666.773,51 Euro entspricht.

Die Vermögensstruktur wird bestimmt durch das Anlagevermögen. Die Anlageintensität 2022 betrug rund 95,5 % (Vorjahr 95,2 %). Das Anlagevermögen ist nahezu ausschließlich langfristig durch Eigen- und Fremdkapital finanziert.

Die Kapitalstruktur ist geprägt durch das Eigenkapital und die Dauerfinanzierungsmittel. Das bilanzielle Eigenkapital der Genossenschaft hat sich vor allem aufgrund des Jahresüberschusses erhöht.

Die Eigenkapitalquote beträgt 38,4 % (Vorjahr 38,2 %).

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten haben sich von 34,0 Mio. Euro auf 33,8 Mio. Euro um 0,2 Mio. Euro verringert.

Die Tilgungen überstiegen die Neuvalutierung von Darlehen für Investitionen in das Anlagevermögen.

Die Vermögenslage der Genossenschaft ist geordnet.

Finanzlage

Die Finanzlage im Berichtsjahr 2022 war geordnet und entwickelte sich planmäßig. Die Genossenschaft war jederzeit in der Lage, die vereinbarten Tilgungen zu leisten und die Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen. Liquide Mittel standen durch Inanspruchnahme von Giro- und Zwischenkrediten ausreichend zur Verfügung.

Die Zahlungsfähigkeit war stets gegeben.

Über die in der Bilanz ausgewiesenen Mittel hinaus sind ausreichend Liquiditätsspielräume vorhanden. Diese ergeben sich hauptsächlich aus nicht valutierten Grundschulden und den nicht in Anspruch genommenen Kreditlinien.

Ertragslage

Das Jahresergebnis 2022 hat sich gegenüber dem Vorjahr um 504 TEuro erhöht.

Das Ergebnis aus der Hausbewirtschaftung erhöhte sich im Wesentlichen durch gestiegene Mieterlöse (+172,0 TEuro). Das regelmäßige Ergebnis aus der Bau-, Verkaufs- und Betreuungstätigkeit resultiert hauptsächlich aus der verwaltungsmäßigen Betreuung 317,1 TEuro sowie dem Betrieb von Photovoltaikanlagen (79,5 TEuro) der Genossenschaft.

Im Prüfungszeitraum ergab sich durch die Veräußerung von unbebauten Grundstücken des Umlaufvermögens ein zusätzlicher Ertrag von 64 TEuro.

Die Ertragslage ist geordnet.

4. Nachtragsbericht

Vorgänge von besonderer Bedeutung, die sich auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Genossenschaft auswirken, haben sich nach dem Bilanzstichtag nicht ergeben.

5. Bauleistungen der Genossenschaft

Nach Rechtsbeschaffenheit bzw. Wohnformen ergibt sich folgende Gliederung:

1.181 Wohnungen in genossenschaftlichen Mietshäusern

3.606 Wohnungen in Kaufeigenheimen und Eigentumswohnungen

1.039 Wohnungen im Betreuungsverfahren (Eigenheime und Geschosswohnungen)

24
Kehl, Albert-Schweitzer-Straße Austausch Nachtspeicherheizungen

Hinzu kommen zahlreiche Maßnahmen der Infrastruktur sowie Wohnfolge- und Versicherungseinrichtungen: Ladengeschäfte, Büros, Praxen, Verwaltungsgebäude, Kindergärten, Betreuungseinrichtungen im Betreuten Wohnen.

6. Organe der Genossenschaft, Personal und Mitgliedschaften, Mitglieder/Mitgliederversammlung

Die Zahl der Genossenschaftsmitglieder hat sich im Berichtsjahr von 2.138 auf 2.110 verringert.

121 Mitgliedschaften wurden neu hinzugewonnen, 149 Mitgliedschaften endeten. Die Zahl der Geschäftsanteile beläuft sich auf 6.982, die Geschäftsguthaben sind mit einer Gesamtsumme von 1.651.158,25 Euro ausgewiesen.

Die ordentliche Mitgliederversammlung am 28. Juni 2022 hat unter Beachtung der nach Gesetz und Satzung vorgeschriebenen Regularien in Sasbachwalden stattgefunden.

Unseren verstorbenen Mitgliedern gilt ein ehrendes Gedenken, den Angehörigen unsere aufrichtige Anteilnahme.

Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat hat regelmäßig in gemeinsamen Sitzungen mit dem Vorstand über die Belange der Genossenschaft beraten, die erforderlichen Beschlüsse gefasst und die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Verpflichtungen wahrgenommen.

In der Besetzung des Aufsichtsrates gab es im Berichtszeitraum eine Veränderung. Die Mandate von zwei Aufsichtsratsmitgliedern sind turnusgemäß abgelaufen. Ein Aufsichtsratsmitglied hat die Altersgrenze erreicht und konnte nicht mehr gewählt werden. Das andere Mandat wurde einstimmig um eine weitere Amtsperiode verlängert.

Der Aufsichtsrat ist seit dem 2. Halbjahr 2022 mit sieben Personen besetzt.

Vorstand und Verwaltung

Dem Vorstand gehörten am 31. 12. 2022 die hauptamtlich tätigen Vorstandsmitglieder Siegbert Hauser, Offenburg, und Alexander Huber, Renchen, an. In der Verwaltung der Genossenschaft in Achern und in den Geschäftsstellen Lahr und Kehl waren neben den Vorstandsmitgliedern zum Jahresende 35 Personen tätig:

22 kaufmännische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (davon 17 Teilzeitkräfte)

2 technische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

8 Hausmeister / Handwerker

2 Reinigungskräfte

1 Auszubildende

Außerdem hat die Genossenschaft im eigenen Namen und für den Bereich WEG-Verwaltung weitere rund 70 Nebenerwerbsverhältnisse für die örtliche Hausmeisterbetreuung unter Vertrag, für die ebenfalls die Lohn- und Personalverwaltung durch die Genossenschaft erbracht wird.

Vereinigungen, Verbände

Während des Geschäftsjahres 2022 war unsere Genossenschaft Mitglied in folgenden Verbänden und Vereinigungen:

• vbw

Verband baden-württembergischer Wohnungsund Immobilienunternehmen e.V., Stuttgart

• vdiv

Verband der Immobilienverwalter Baden-Württemberg e.V.

• Siedlungswerk Baden e.V., Karlsruhe Vereinigung von Wohnungsunternehmen in der Erzdiözese Freiburg

• KSD

Katholischer Siedlungsdienst e.V., Berlin

• DESWOS

Deutsche Entwicklungshilfe für soziales Wohnungs- und Siedlungswesen e.V., Köln/Berlin

Bericht des Vorstandes Träume brauchen Räume 25

7. Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung

Für die nächsten Jahre gehen wir vorsichtig optimistisch von einer weiterhin guten Entwicklung unserer Genossenschaft aus. Für das laufende Geschäftsjahr erwarten wir ein Ergebnis von ca. 844 TEuro und für das Jahr 2024 ca. 556 TEuro.

Die Auswirkungen des anhaltenden russischen Angriffskriegs sind extrem komplex, die deutsche Wirtschaft wird massiv beeinflusst. Wird Wachstum perspektivisch überhaupt möglich sein und wenn ja, in welchem Umfang? Fakt ist, dass das Baugewerbe und damit die Wohnungsunternehmen unter Druck stehen. Der Wohnungsneubau geht sehr stark zurück!

Von den bundesweit geplanten 400.000 neuen Wohnungen für 2022 wurden 295.000 Wohnungen realisiert. Im Jahr 2023 werden eher noch weniger neue Wohnungen erwartet.

Die Bundesbauministerin verwies auf die verschlechterten Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, der zu steigenden Zinsen sowie Lieferengpässen geführt habe. Zudem gebe es ein strukturelles Problem, da die Bauindustrie stark ausgelastet gewesen sei und es an Fachkräften fehle. Ob und wann sich diese Situation ändert, ist noch ungewiss. Dies führe dazu, dass die Zurückhaltung beim Wohnungsneubau sehr hoch ist.

Auch unsere Genossenschaft wartet erst einmal ab, wie sich die Lage weiterentwickelt. Wenn nicht entsprechende Förderprogramme aufgelegt werden, bezweifeln wir, dass der Wohnungsbau zulegen kann und die 400.000 neuen Wohnungen in naher Zukunft erreicht werden. Es ist eher zu befürchten, dass viele Unternehmen ihre geplanten Projekte noch abschließen und die weitere Entwicklung abwarten. Dies würde allerdings bedeuten, dass noch weniger Wohnungen gebaut werden als in den beiden vergangenen Jahren. Immer öfter spricht die Branche schon nicht mehr von Wohnungsmangel,

sondern von Wohnungsnot. Auch wir werden aktuell nur das im Jahr 2022 begonnene Projekt in Rust abschließen.

Wenn man heute mit Gestehungskosten von z. B. 4.000 Euro/m² baut, bei einem Finanzierungszins von 4 % und 2 % Tilgung, ergeben sich daraus jährlich 240 Euro/m². Und das würde einer monatlichen Miete von 20 Euro/m² entsprechen!

Die fehlenden Neubauwohnungen werden sich vor allem auf dem Mietwohnungsmarkt bemerkbar machen. Für jede frei werdende Mietwohnung gibt es eine Vielzahl von Interessenten.

Die Politik muss die hohen Energiepreise, den Fachkräftemangel, die hohe Inflation in den Griff bekommen. Hinzu kommen die riesigen Aufgaben zur Umsetzung der Energiewende bzw. Klimaneutralität.

Die Auslastung am Arbeitsmarkt mit attraktiven Arbeitsplätzen ist gut. Es machen sich eher der Fachkräftemangel bzw. insgesamt der Arbeitskräftemangel in vielen Branchen inzwischen sehr bemerkbar. Gerade im Baugewerbe, aber auch allgemein im Handwerk wirkt sich die Situation teilweise gravierend aus. Im Hotel- und Gaststättengewerbe, in der Alten- und Krankenpflege, bei Lehrern und Erziehern, Berufskraftfahrern, um nur einige zu nennen, ist es nicht besser.

Die Sorgen der Mieterhaushalte werden auch nicht weniger. Die stark gestiegenen Energiepreise belasten und werden noch viele Haushalte betreffen.

Durch die Festschreibungen von Gas- und Strompreisen, durch die rechtzeitige Vorratsbeschaffung von Öl und Pellets waren unsere Mieter erst einmal verschont von den hohen Energiepreisen. Wir haben unsere Mieter allerdings frühzeitig angeschrieben und empfohlen, ihre Abschlagszahlungen zu erhöhen. Diese Empfehlung haben etwa neunzig Prozent unserer Mieter angenommen. Neben den hohen Energiepreisen, die sich teilweise wieder etwas nach unten bewegt haben, sind die stark gestiegenen Preise für Lebensmittel eine weitere Belastung. Das wird bei jedem Einkauf spürbar.

26

Weniger Geld in der Haushaltskasse macht sich auch mit einer stärkeren Nachfrage nach günstigeren Wohnungen bemerkbar. Bei uns ist genossenschaftliches Wohnen mit durchschnittlich 6,23 Euro/m² noch bezahlbar.

Die erwartete Entwicklung der Einwohnerzahlen in unserer Region und in Baden-Württemberg ist moderat und lässt sich sicherlich schwer vorhersagen. Ob dadurch die Nachfrage nach attraktivem und bezahlbarem Wohnraum in den Städten und Gemeinden in unserem Geschäftsgebiet steigt, bleibt abzuwarten.

Viele Faktoren beeinflussen die Ausgaben unserer Mieter. Wir werden weiterhin versuchen, das Risiko von Mietausfällen durch eine sorgfältige Mieterauswahl bei der Neubelegung von Wohnungen zu minimieren. Forderungsausfälle begegnen wir durch ein effizientes und konsequentes Mahnwesen.

Mit einer Eigenkapitalquote von 38,4 % ist die Genossenschaft ausreichend ausgestattet.

Günstige Finanzierungsmittel werden so weit als möglich für die Bestandsmodernisierungen in Anspruch genommen. Zinsänderungsrisiken bestehen aufgrund langfristiger Zinsbindungen nicht. Die Risiken aus der Finanzwirtschaft werden im Rahmen des vorhandenen Risiko-Managements mit den Aufsichtsgremien turnusmäßig behandelt und dokumentiert, sie erfordern gegenwärtig keinen Handlungsbedarf.

Aufgrund gestaffelter, langjähriger Zinsfestschreibungen und der Verteilung auf mehrere Banken ist das Zinsänderungsrisiko gering. Risiken aus Zahlungsstromschwankungen werden nicht gesehen. Die wesentlichen wohnwirtschaftlichen Kennzahlen werden im Rahmen eines Risikofrühwarnsystems zeitnah beobachtet.

Risikoreiche Finanzinstrumente werden nicht eingesetzt. Es bestehen zum Bilanzstichtag nur originäre Finanzinstrumente. Dazu zählen im Wesentlichen Forderungen, sonstige Vermögensgegenstände, liquide Mittel und Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten. Die Beschaffung von Finanzmitteln ist unproblematisch. Die

Beobachtung und Beurteilung der weiteren Entwicklung auf dem Finanzmarkt ist Teil des praktizierten Risikomanagements.

8. Prognosebericht

Die Baugenossenschaft Familienheim Mittelbaden eG wird auch künftig ihre bisherige Unternehmenspolitik mit dem Schwerpunkt auf der Vermietung eigener Wohnungen beibehalten. Chancen, den eigenen Mietwohnungsbestand zu erhöhen und damit nachhaltig die Mieteinnahmen zu steigern, werden weiterhin im Rahmen der Möglichkeiten wahrgenommen. Wie schon an anderer Stelle erwähnt, müssen sich die Rahmenbedingungen entscheidend verbessern.

Außerdem werden wir die Chancen am Wohnungsmarkt in Bezug auf Bestandszukäufe nutzen, wenn sich Gelegenheiten bieten. Hier gehen wir von einem größeren Angebot aus, als es in der Vergangenheit der Fall war, weil sicherlich mancher Anbieter die energetische Sanierung durch die Klimawende finanziell nicht tragen kann oder will. Das Bauträgergeschäft haben wir schon vor Jahren auf Eis gelegt. Wir sehen derzeit keinen Handlungsbedarf.

In Rust, Innerer Ring / Ellenweg haben im Berichtsjahr die Arbeiten für 23 Mietwohnungen und zwei Gewerbeeinheiten in drei Gebäuden begonnen. Alle Einheiten sind bereits an zwei Generalmieter vermietet.

Mit der verstärkten energetischen Sanierung durch die Klimawende und die stetige Modernisierung unseres Wohnungsbestandes wird auch weiterhin attraktiver Wohnraum mit zukunftsfähiger Energieversorgung in guter Wohnlage sichergestellt.

Wir haben die Zusage für den Kauf eines innerstädtischen Grundstücks in Herbolzheim erhalten, für die wir im Herbst 2021 eine Konzeptbewerbung vor dem Gemeinderat abgegeben haben. Im ausgewiesenen Baugebiet, Duttensteinstraße / Steckenstraße, das durch Abriss einiger alter Gebäude entstanden ist, könnten ca. 18 Mietwohnungen entstehen. Bevor es zum Kauf des Grundstücks kommen sollte, waren noch diverse

Träume brauchen Räume 27
Bericht des Vorstandes

Informationsveranstaltungen mit den Anwohnern und den Bürgern von Herbolzheim geplant.

Leider haben sich die Rahmenbedingungen, wie erwähnt, nachteilig verändert. Momentan besteht kein Zeitdruck für den Grundstückskauf. Die Kaufentscheidung hängt auch von der Regelung der Bauverpflichtung ab.

Die Neubautätigkeit für unsere Baugenossenschaft stellt uns schon ein paar Jahre vor immer größere Herausforderungen. Die ständig steigenden Bau- und Gestehungskosten und schlechtere Rahmenbedingungen machen es immer schwieriger, die möglichen Projekte wirtschaftlich darzustellen und vor allem die Mieten niedrig zu halten.

Die Forderung von Axel Gedaschko, GdW-Präsident, lautet daher: „In der aktuellen Krisensituation wird bezahlbarer Wohnungsbau angesichts steigender Baukosten, Material- und Fachkräftemangel, explodierender Energiekosten, Zinsanstieg und einer völlig unzureichenden Förderung ungleich schwieriger bis unmöglich. Es ist daher wichtiger denn je, Rahmenbedingungen zu schaffen, die das Bauen in hoher Qualität zu tragbaren Kosten ermöglichen.“

Organisation und Risikomanagement befinden sich auf dem aktuellen Stand. Organisatorische Maßnahmen und personelle Strategien sind darauf ausgerichtet, bei stei-

gendem Sach- und Personalaufwand höhere Erträge aus den einzelnen Geschäftsbereichen zu erwirtschaften. Im Vordergrund steht unser umfassendes Dienstleistungsangebot durch qualifiziertes, fachlich gut geschultes und motiviertes Personal.

Die Vermietung ist die Kernkompetenz unserer Genossenschaft. Sie trägt maßgeblich zum nachhaltigen Betriebsergebnis bei. Neben einem bedarfsgerechten Wohnungsangebot beschäftigen wir uns mit den Zukunftsfragen des Wohnens: Digitalisierung, Nachhaltigkeit und CO2-Neutralität sind einige der zentralen Themen.

Bestandsgefährdende Risiken sowie sonstige Risiken, die einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Genossenschaft nehmen, sind nicht erkennbar.

Achern, 1. Juni 2023

Baugenossenschaft Familienheim Mittelbaden eG

Der Vorstand

28

Bericht des Aufsichtsrates

Der Aufsichtsrat hat sich im Berichtsjahr 2022 regelmäßig über die Lage und die Entwicklung der Genossenschaft sowie über die Aktivitäten in den Bereichen Wohnungsneubau, Modernisierung und Miethausbewirtschaftung informiert und vom Vorstand berichten lassen. Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat und die Ausschüsse des Aufsichtsrates in regelmäßig stattfindenden Sitzungen über die Geschäftsentwicklung, die Finanzund Ertragslage sowie über besondere Ereignisse. Die dem Aufsichtsrat obliegenden Prüfungen wurden in gesonderten Sitzungen vorgenommen und die erforderlichen Beschlüsse gefasst.

Die gesetzliche Prüfung durch den vbw, Verband badenwürttembergischer Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V., als zuständigem Prüfungsverband, erfolgte im Mai 2023 teilweise als Prüfung aus Distanz und in den Geschäftsräumen der Genossenschaft. Der schriftliche Prüfungsbericht liegt vor und wird der Mitgliederversammlung am 28. Juni 2023 bekannt gegeben. Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates wurde am 17. Mai 2023 und der Gesamtaufsichtsrat am 22. Juni 2023 durch den Prüfungsverband mündlich über die erfolgten Prüfungen und deren Ergebnisse informiert.

Der Jahresabschluss 2022 wird der Mitgliederversammlung vom Aufsichtsrat zur Genehmigung empfohlen. Dem Vorschlag des Vorstandes zur Ergebnisverwendung stimmt der Aufsichtsrat zu.

In der letzten Mitgliederversammlung am 28. Juni 2022 sind die Aufsichtsratsmandate der Herren Roland Hailer, Friesenheim, und Bernd Siefermann, Renchen, turnusgemäß abgelaufen. Die Wiederwahl von Herrn Hailer war durch das Erreichen der Altersgrenze nicht mehr möglich. Die Wiederwahl von Herrn Siefermann war zulässig und wurde der Mitgliederversammlung vorgeschlagen. Die Verlängerung des Mandats von Herrn Siefermann um eine weitere Amtszeit erfolgte einstimmig.

Der Aufsichtsratsvorsitzende Roland Hailer wurde bei der Mitgliederversammlung verabschiedet. Für sein 50-jähriges Wirken als Aufsichtsratsmitglied, als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender und zuletzt als Aufsichtsratsvorsitzender wurde er vom vbw, Verband baden-württembergischer Wohnungsund Immobilienunternehmen e.V., Stuttgart, mit der

„Goldenen Ehrennadel“ geehrt. Aufsichtsrat, Vorstand und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bedankten sich bei Herrn Hailer für die langjährige Zusammenarbeit und das gute Miteinander.

In der Mitgliederversammlung 2023 laufen die Mandate von Dr. Christian Enders, Kehl, Dr. Wolfgang G. Müller, Lahr, Heinz Panter, Baden-Baden, Claus Preiss, Kehl, und Hans-Peter Schendel, Kehl, ab. Herr Panter hat die Altersgrenze erreicht und ist deshalb nicht mehr wählbar. Er scheidet nach 30-jähriger Zugehörigkeit als Aufsichtsrat aus dem Gremium aus. Die Wiederwahl der Herren Dr. Enders, Dr. Müller, Preiss und Schendel ist zulässig und wird der Mitgliederversammlung vorgeschlagen.

Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand für die offene, konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Ein besonderer Dank geht an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie haben die positive Entwicklung der Baugenossenschaft Familienheim Mittelbaden eG entscheidend mitgestaltet. Sie haben die Herausforderungen trotz widriger Umstände (Pandemie, Krieg in der Ukraine, Klima- und Energiekrise) im Geschäftsjahr 2022 in besonderer Weise gemeistert. Die Zufriedenheit, Zuversicht und die Gesundheit der Mitglieder, Mieter und Geschäftspartner der Baugenossenschaft stand im Mittelpunkt. Der Aufsichtsrat bedankt sich für das gute und kooperative Miteinander.

Achern, im Juni 2023

Bernd Siefermann Aufsichtsratsvorsitzender

Träume brauchen Räume 29 Bericht des Aufsichtsrates
Bernd Siefermann (r.) bedankt sich bei Roland Hailer für sein langjähriges Wirken
30
Rust, Innerer Ring / Ellenweg
31

II.

III.

B. UMLAUFVERMÖGEN

C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN

32 Aktiva 31.12.2022 31.12.2021 Euro Euro Euro
ANLAGEVERMÖGEN I. Immaterielle Vermögensgegenstände 12.492,00 23.055,00
A.
Sachanlagen 1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Wohnbauten 59.085.884,26 60.622.635,22 2. Grundstücke mit Geschäfts- und anderen Bauten 578.232,20 596.856,20 3. Grundstücke ohne Bauten 0,00 840.313,52 4. Grundstücke mit Erbbaurechten Dritter 19.643,83 19.643,83 5. Technische Anlagen 581.184,66 483.624,00 6. Betriebs- und Geschäftsausstattung 174.677,65 176.758,09 7. Anlagen im Bau 4.429.158,24 0,00 8. Bauvorbereitungskosten 105.845,00 372.018,55 64.974.625,84 63.111.849,41
Finanzanlagen 1. Sonstige Ausleihungen 0,51 0,51 2. Andere Finanzanlagen 3.800,00 3.800,00 3.800,51 64.990.918,35 3.800,51 63.138.704,92
Zum Verkauf bestimmte Grundstücke und andere Vorräte 1. Grundstücke ohne Bauten 666.773,51 987.648,51 2. Bauvorbereitungskosten 9.557,12 9.557,12 3. Unfertige Leistungen 2.015.768,06 1.881.042,14 4. Andere Vorräte 80.405,02 46.579,38 2.772.503,71 2.924.827,15
I.
und
Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Vermietung 20.936,88 16.048,76 2. Forderungen aus Betreuungstätigkeit 500,00 654,18 3. Forderungen aus Lieferungen u. Leistungen 0,00 12.000,00 4. Sonstige Vermögensgegenstände 94.335,18 117.776,11 115.772,06 146.479,05
Mittel Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 55.913,21 64.799,17 Bausparguthaben 83.229,10 70.719,10 139.142,31 135.518,27
II. Forderungen
sonstige
III. Flüssige
1. Andere Rechnungsabgrenzungsposten 0,00 642,60 Bilanzsumme 68.018.336,43 66.346.171,99 Bilanz zum 31. Dezember 2022

B. RÜCKSTELLUNGEN

C. VERBINDLICHKEITEN

Träume brauchen Räume 33 Passiva 31.12.2022 31.12.2021 Euro Euro Euro
1. Geschäftsguthaben der mit Ablauf des Geschäftsjahres ausgeschiedenen Mitglieder 89.607,56 89.498,71 der verbleibenden Mitglieder 1.561.550,69 1.576.079,83 aus gekündigten Geschäftsanteilen 0,00 0,00 Rückständige fällige Einzahlungen auf Geschäftsanteile 47.161,75 Euro (Vorjahr 52.521,46 Euro) 1.651.158,25 1.665.578,54 2. Ergebnisrücklagen a) Gesetzliche Rücklage davon aus JÜ Geschäftsjahr eingestellt 136.000,00 Euro (Vorjahr 86.000,00 Euro) 2.930.000,00 2.794.000,00 b) Bauerneuerungsrücklage 5.906.500,00 5.906.500,00 c) Andere Ergebnisrücklagen davon aus JÜ Geschäftsjahr eingestellt 1.160.000,00 Euro (Vorjahr 704.000,00 Euro) 15.582.000,00 24.418.500,00 14.422.000,00 23.122.500,00 3. Bilanzgewinn a) Gewinnvortrag 1.118,71 817,54 b) Jahresüberschuss 1.358.220,60 854.061,21 c) Einstellung in Ergebnisrücklagen -1.296.000,00 -790.000,00 63.339,31 64.878,75 Eigenkapital gesamt 26.132.997,56 24.852.957,29
A. EIGENKAPITAL
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 3.490.309,00 3.495.849,00 2. Steuerrückstellungen 0,00 0,00 3. Sonstige Rückstellungen 390.400,00 77.794,00 3.880.709,00 3.573.643,00
1. Vbdl. gegenüber Kreditinstituten 33.787.296,92 34.006.463,29 2. Vbdl. gegenüber anderen Kreditgebern 13.395,86 13.395,86 3. Erhaltene Anzahlungen 2.199.933,26 2.131.111,17 4. Vbdl. aus Vermietung 323.533,26 325.981,89 5. Vbdl. aus Betreuungstätigkeit 473,05 398,14 6. Vbdl. aus Lieferungen und Leistungen 1.614.959,81 1.380.989,11 7. Sonstige Verbindlichkeiten davon aus Steuern 25.472,16 Euro (Vorjahr 20.267,95 Euro) davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 2.502,82 Euro (Vorjahr 2.287,76 Euro) 65.037,71 38.004.629,87 61.232,24 37.919.571,70 Bilanzsumme 68.018.336,43 66.346.171,99

Gewinn- und Verlustrechnung vom 01.01.2022 bis 31.12.2022

34
und Verlustrechnung 2022 2021 Euro Euro Euro Umsatzerlöse a) aus der Hausbewirtschaftung 9.251.666,04 8.930.920,62 b) aus Verkauf von Grundstücken 386.000,00 0,00 c) aus Betreuungstätigkeit 317.068,88 312.307,78 d) aus and. Lieferungen und Leistungen 211.731,28 208.245,19 10.166.466,20 9.451.473,59 Erhöhung/Minderung des Bestandes an zum Verkauf bestimmten Grundstücken mit fertigen und unfertigen Bauten sowie unfertigen Leistungen 134.725,92 139.020,05 Andere Aktivierte Eigenleistungen 0,00 0,00 Sonstige betriebliche Erträge 295.352,36 99.684,31 Aufwendungen für bezogene Lieferungen und Leistungen a) Aufw. für Hausbewirtschaftung 3.876.559,62 3.742.985,43 b) Aufw. für Verkaufsgrundstücke 321.496,59 220,59 4.198.056,21 3.743.206,02 ROHERGEBNIS 6.398.488,27 5.946.971,93 Personalaufwand a) Löhne und Gehälter 1.681.659,83 1.496.519,69 b) soziale Abgaben und Aufwendungen 289.533,98 409.554,25 für Altersversorgung und Unterstützung, davon für Altersversorgung -2.952,67 Euro (Vorjahr 148.609,35 Euro) 1.971.193,81 1.906.073,94 Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlageverm. und Sachanlagen 1.700.795,26 1.700.262,37 Sonstige betriebliche Aufwendungen 538.945,24 453.260,42 Erträge aus Ausleihungen u.a. Finanzanlagen Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 138,50 225,40 178,00 64,96 Zinsen und ähnliche Aufwendungen 621.814,32 823.464,01 Steuern vom Einkommen und Ertrag 0,00 0,00 ERGEBNIS NACH STEUERN 1.566.103,54 1.064.154,15 Sonstige Steuern 207.882,94 210.092,94 Jahresüberschuss 1.358.220,60 854.061,21 Gewinnvortrag 1.118,71 817,54 Einstellung in Ergebnisrücklagen Bilanzgewinn -1.296.000,00 63.339,31 -790.000,00 64.878,75
Gewinn-

A. Allgemeine Angaben

Die Baugenossenschaft Familienheim Mittelbaden eG ist beim Amtsgericht Mannheim unter Nummer GnR 220027 eingetragen.

Der vorliegende Jahresabschluss wurde gemäß §§ 242 ff. und §§ 264 ff. HGB in der Fassung des BilanzrichtlinienUmsetzungsgesetzes (BilRUG) sowie nach den einschlägigen Vorschriften des Genossenschaftsgesetzes und den Regelungen der Satzung der Genossenschaft aufgestellt.

Die Baugenossenschaft Familienheim Mittelbaden eG ist eine kleine Genossenschaft gem. § 267 HGB.

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gem. § 275 Abs. 2 HGB aufgestellt.

Die Gliederung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung richtet sich nach der Verordnung über Formblätter für die Gliederung des Jahresabschlusses von Wohnungsunternehmen.

Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr.

Im Interesse einer besseren Klarheit und Übersichtlichkeit werden die nach den gesetzlichen Vorschriften bei den Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung anzubringenden Vermerke ebenso wie die Vermerke, die wahlweise in der Bilanz bzw. Gewinn- und Verlustrechnung oder im Anhang anzubringen sind, weitestgehend im Anhang aufgeführt.

B. Erläuterungen zu den Bilanzierungsund Bewertungsmethoden

Bei der Aufstellung der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung wurden folgende Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angewandt:

Anlagevermögen

Entgeltlich von Dritten erworbene Immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens werden zu Anschaffungskosten aktiviert und ihrer voraussichtlichen Nutzungsdauer entsprechend linear, im Zugangsjahr anteilig, abgeschrieben. Dabei werden entgeltlich erworbene EDV-Programme mit Anschaffungskosten unter 250,00 Euro sofort in voller Höhe aufwandswirksam erfasst.

Sachanlagen sind mit den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich planmäßiger linearer Abschreibungen bewertet. Die Abschreibungen auf Zugänge des Sachanlagevermögens erfolgen grundsätzlich zeitanteilig. Soweit die beizulegenden Werte einzelner Vermögensgegenstände ihren Buchwert unterschreiten, werden zusätzlich außerplanmäßige Abschreibungen bei voraussichtlich dauernder Wertminderung vorgenommen. Kosten der Allgemeinen Verwaltung, soweit diese auf den Zeitraum der Herstellung entfallen, wurden nicht aktiviert.

Nachträgliche Herstellungskosten werden auf die Restnutzungsdauer der Bauten verteilt. Bei umfassend modernisierten Altbauten wird die Restnutzungsdauer neu festgesetzt.

Immaterielle Vermögensgegenstände werden linear über 3 Jahre abgeschrieben.

Wohnbauten werden über eine Gesamtnutzungsdauer von 50 bis 80 Jahren und Geschäftsbauten sowie Garagen über eine Gesamtnutzungsdauer von 25 bis 33 Jahren linear abgeschrieben.

Bei den technischen Anlagen handelt es sich um Photovoltaikanlagen. Diese werden über eine Nutzungsdauer von 20 Jahren linear abgeschrieben.

Die Betriebs- und Geschäftsausstattung wird mit Sätzen von 10 bis 33 % linear abgeschrieben. Vermögensgegenstände der Betriebs- und Geschäftsausstattung, deren Anschaffungs- oder Herstellungskosten 250,00 Euro netto nicht überschreiten, werden im Zugangsjahr als Aufwand erfasst. Liegen die Anschaffungs- und Herstellungskosten zwischen 250,01 Euro und 1.000,00 Euro netto, werden jahresbezogene Sammelposten gebildet, die linear über 5 Jahre abgeschrieben werden.

Die Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten bewertet.

Umlaufvermögen

Unter den Unfertigen Leistungen werden noch nicht abgerechnete Heiz- und Betriebskosten ausgewiesen.

Die Anderen Vorräte enthalten die Bestände an Heizöl und Pellets. Die Ermittlung der Anschaffungskosten erfolgt nach der FIFO-Methode (First in – First out).

Träume brauchen Räume 35
Anhang

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden mit dem Nominalwert bzw. mit dem am Bilanzstichtag beizulegenden Wert angesetzt. Bei Forderungen, deren Einbringlichkeit mit erkennbaren Risiken behaftet ist, werden angemessene Wertabschläge vorgenommen. Uneinbringliche Forderungen werden abgeschrieben.

Die Flüssigen Mittel sind zum Nennwert angesetzt.

Als Aktive Rechnungsabgrenzungsposten sind Auszahlungen vor dem Abschlussstichtag angesetzt, soweit sie Aufwand für einen bestimmten Zeitraum nach diesem Zeitpunkt darstellen.

Rückstellungen

Rückstellungen für Pensionen wurden gemäß Sachverständigengutachten nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (PUC-Methode) unter Berücksichtigung von zukünftigen Entgelt- und Rentenanpassungen sowie den zugrunde liegenden Sterbetafeln errechnet. Die Bewertung erfolgt nach versicherungsmathematischen Grundsätzen. Im Einzelnen liegen der Berechnung folgende Parameter

zugrunde:

Biometrische Parameter-Richttafeln 2018 G nach Heubeck

Zinssatz der Deutschen Bundesbank 31.12.2022: 1,78 % p.a.

Gehaltstrend: 3,00 % p.a.

Künftige Anpassung der Renten: 2,00 % p.a. Fluktuationswahrscheinlichkeit: 0,00 % p.a.

Die Sonstigen Rückstellungen sind so bemessen, dass die erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen berücksichtigt sind. Die Bewertung erfolgt jeweils in Höhe des Erfüllungsbetrages, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung erforderlich ist, um zukünftige Zahlungsverpflichtungen abzudecken. Zukünftige Preis- und Kostensteigerungen werden berücksichtigt, sofern ausreichende objektive Hinweise für deren Eintritt vorliegen.

Für Aufbewahrungspflichten für Geschäftsunterlagen wurden entsprechende Rückstellungen in Höhe des jeweiligen Erfüllungsbetrages gebildet.

Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten sind zu ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Die Erhaltenen Anzahlungen beinhalten ausschließlich Vorauszahlungen der Mieter auf noch nicht abgerechnete Heiz- und Betriebskosten.

C. Erläuterungen zur Bilanz und zur Gewinn- und Verlustrechnung

I. Bilanz

1. Die Entwicklung des Anlagevermögens ergibt sich aus dem nachfolgenden Anlagespiegel.

2. Im Posten Unfertige Leistungen sind im Geschäftsund Vorjahr ausschließlich noch nicht abgerechnete Betriebskosten enthalten.

3. Die Forderungen haben ausnahmslos eine Restlaufzeit von unter einem Jahr.

4. Im Posten Sonstige Vermögensgegenstände sind keine Beträge größeren Umfangs enthalten, die erst nach dem Abschlussstichtag rechtlich entstehen.

5. Bei den Pensionsrückstellungen besteht zwischen dem Ansatz der Rückstellungen nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren und dem Ansatz der Rückstellungen nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren ein Unterschiedsbetrag in Höhe von 188.152,00 Euro. Dieser unterliegt der Ausschüttungssperre.

6. Im Posten Sonstige Rückstellungen sind keine Rückstellungen mit einem nicht unerheblichen Umfang enthalten.

7. In den Verbindlichkeiten sind keine Beträge größeren Umfangs enthalten, die erst nach dem Abschlussstichtag rechtlich entstehen.

8. Die Fristigkeiten der Verbindlichkeiten (u. a. Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit bis zu 1 Jahr) sowie die zur Sicherheit gewährten Pfandrechte o. ä. Rechte ergeben sich aus dem nachfolgenden Verbindlichkeitenspiegel.

36

II. Gewinn- und Verlustrechnung

In den Umsatzerlösen aus Lieferungen und Leistungen sind Umsätze enthalten, die im Vorjahr unter Sonstige betriebliche Erträge ausgewiesen waren.

Im Posten Zinsen und ähnliche Aufwendungen sind Aufwendungen für die Aufzinsung von langfristigen Rückstellungen in Höhe von 111.689,00 Euro (Vorjahr 293.342,00 Euro) enthalten.

D. Sonstige Angaben

1. Mitgliederbewegung

4. Mitglieder des Vorstandes:

Siegbert Hauser, Offenburg (Vorstandssprecher)

Alexander Huber, Renchen

5. Mitglieder des Aufsichtsrates:

Roland Hailer, Offenburg (Vorsitzender bis 28.06.2022)

Bernd Siefermann, Renchen (Vorsitzender ab 15.09.2022)

Claus Preiss, Bühl (stellv. Vorsitzender)

Dr. Christian Enders, Kehl

Dr. Wolfgang G. Müller, Lahr

Heinz Panter, Baden-Baden

Hans-Peter Schendel, Kehl

Ulrike Vath, Achern

6. Sonstige finanzielle Verpflichtungen:

Der aus den Erbbaurechtsverträgen jährlich zu zahlende Erbbauzins beträgt derzeit ca. 10 TEuro. Die Erbbaurechte enden zwischen den Jahren 2039 und 2057.

Die Geschäftsguthaben der verbleibenden Mitglieder haben sich im Geschäftsjahr vermindert um 14.529,14 Euro.

Satzungsgemäß haften die Mitglieder nur mit ihren Geschäftsanteilen. Eine Nachschusspflicht besteht nicht.

2. Name/Anschrift des zuständigen Prüfungsverbandes:

vbw, Verband baden-württembergischer Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. Herdweg 54, 70174 Stuttgart

3. Die Zahl der im Geschäftsjahr durchschnittlich beschäftigten Arbeitnehmer betrug:

9 9

1 1

2 16,5 12

Zusätzlich wurde eine Auszubildende beschäftigt.

Es bestehen Verpflichtungen aus laufenden Baumaßnahmen (Kosten bis Fertigstellung) in Höhe von ca. 5,4 Mio. Euro.

E. Weitere Angaben

Der Jahresabschluss wurde aufgrund eines Beschlusses von Vorstand und Aufsichtsrat unter teilweiser Verwendung des Jahresergebnisses aufgestellt. Nach Zuweisung von 136.000,00 Euro in die gesetzlichen Rücklagen und 580.000,00 Euro Vorabzuweisung sowie Zuweisung von weiteren 580.000,00 Euro vorbehaltlich der Zustimmung der Mitglieder in die Freien Rücklagen ergibt sich ein Bilanzgewinn in Höhe von 63.339,31 Euro.

Der Mitgliederversammlung wird vorgeschlagen, diesen unter Einbeziehung des Gewinnvortrages in Höhe von 1.118,71 Euro an die Mitglieder auszuschütten (4 % Dividende = 63.043,19 Euro) und 296,12 Euro auf neue Rechnung vorzutragen.

Achern, 20. Mai 2023

Der Vorstand

Träume brauchen Räume Anhang
Mitglieder Geschäftsanteile Anfang 2022 2.138 7.055 Zugang 2022 121 385 Abgang 2022 149 458 Ende 2022 2.110 6.982
Vollzeit Teilzeit kaufmännische Mitarbeiter
technische Mitarbeiter
Mitarbeiter im Regiebetrieb, Hausmeister etc.
6,5

Anlagespiegel 2022

Träume brauchen Räume

Anschaffungs- und Herstellungskosten Umbuchungen Stand zum 01.01.2022 Euro Zugänge Euro Abgänge Euro Zugänge Euro Abgänge Euro Stand zum 31.12.2022 Euro I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 198.464,63 0,00 0,00 0,00 0,00 198.464,63 Summe Immaterielle Vermögensgegenstände 198.464,63 0,00 0,00 0,00 0,00 198.464,63 II. Sachanlagen 1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Wohnbauten 85.790.208,99 0,00 0,00 0,00 0,00 85.790.208,99 2. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Geschäfts- und anderen Bauten 1.951.998,50 0,00 0,00 0,00 0,00 1.951.998,50 3. Grundstücke ohne Bauten 840.313,52 0,00 0,00 0,00 840.313,52 0,00 4. Grundstücke mit Erbbaurechten Dritter 19.643,83 0,00 0,00 0,00 0,00 19.643,83 5. Technische Anlagen und Maschinen 1.590.565,69 177.104,66 0,00 0,00 0,00 1.767.670,35 6. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 514.594,08 53.232,86 24.707,96 0,00 0,00 543.118,98 7. Anlagen im Bau 0,00 3.322.671,17 0,00 1.106.487,07 0,00 4.429.158,24 8. Bauvorbereitungskosten 372.018,55 0,00 0,00 0,00 266.173,55 105.845,00 Summe Sachanlagen 91.079.343,16 3.553.008,69 24.707,96 1.106.487,07 1.106.487,07 94.607.643,89 Summe Immat. VG + Sachanlagen 91.277.807,79 3.553.008,69 24.707,96 1.106.487,07 1.106.487,07 94.806.108,52 III. Finanzanlagen 1. Sonstige Ausleihungen 0,51 0,00 0,00 0,00 0,00 0,51 2. Andere Finanzanlagen 3.800,00 0,00 0,00 0,00 0,00 3.800,00 Summe Finanzanlagen 3.800,51 0,00 0,00 0,00 0,00 3.800,51 Anlagevermögen gesamt 91.281.608,30 3.553.008,69 24.707,96 1.106.487,07 1.106.487,07 94.809.909,03
38
/ Ellenweg; Spatenstich im März 2022
Rust, Innerer Ring
(Kumulierte) Abschreibungen Buchwert Stand zum 01.01.2022 (kumuliert) Euro Abschreibungen des Geschäftsjahres Euro Abgänge Euro Stand zum 31.12.22 (kumuliert) Euro 31.12.2022 Euro 31.12.2021 Euro 175.409,63 10.563,00 0,00 185.972,63 12.492,00 23.055,00 175.409,63 10.563,00 0,00 185.972,63 12.492,00 23.055,00 25.167.573,77 1.536.750,96 0,00 26.704.324,73 59.085.884,26 60.622.635,22 1.355.142,30 18.624,00 0,00 1.373.766,30 578.232,20 596.856,20 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 840.313,52 0,00 0,00 0,00 0,00 19.643,83 19.643,83 1.106.941,69 79.544,00 0,00 1.186.485,69 581.184,66 483.624,00 337.835,99 55.313,30 24.707,96 368.441,33 174.677,65 176.758,09 0,00 0,00 0,00 0,00 4.429.158,24 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 105.845,00 372.018,55 27.967.493,75 1.690.232,26 24.707,96 29.633.018,05 64.974.625,84 63.111.849,41 28.142.903,38 1.700.795,26 24.707,96 29.818.990,68 64.987.117,84 63.134.904,41 0,00 0,00 0,00 0,00 0,51 0,51 0,00 0,00 0,00 0,00 3.800,00 3.800,00 0,00 0,00 0,00 0,00 3.800,51 3.800,51 28.142.903,38 1.700.795,26 24.707,96 29.818.990,68 64.990.918,35 63.138.704,92 Anhang
39
Träume brauchen Räume

Träume brauchen Räume

40 Rust, Innerer Ring / Ellenweg

Verbindlichkeitenspiegel 2022

GPR = Grundpfandrecht BÜ = Bankbürgschaft

Träume brauchen Räume 41 Anhang insgesamt Euro Restlaufzeit unter 1 Jahr Euro Restlaufzeit 1–5 Jahre Euro Restlaufzeit über 5 Jahre Euro gesichert Euro Art der Sicherung Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 33.787.296,92 3.333.385,49 9.683.069,04 20.770.842,39 33.787.296,92 GPR Vorjahr 34.006.463,29 3.259.112,94 10.008.728,37 20.738.621,98 34.006.463,29 Verbindlichkeiten gegenüber anderen Kreditgebern 13.395,86 13.395,86 0,00 0,00 0,00 Vorjahr 13.395,86 13.395,86 Erhaltene Anzahlungen 2.199.933,26 2.199.933,26 0,00 0,00 0,00 Vorjahr 2.131.111,17 2.131.111,17 Verbindlichkeiten aus Vermietung 323.533,26 323.533,26 0,00 0,00 294.616,13 BÜ Vorjahr 325.981,89 325.981,89 298.397,66 Verbindlichkeiten aus Betreuungstätigkeit 473,05 473,05 0,00 0,00 0,00 Vorjahr 398,14 398,14 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.614.959,81 1.614.959,81 0,00 0,00 0,00 Vorjahr 1.380.989,11 1.380.989,11 Sonstige Verbindlichkeiten 65.037,71 65.037,71 0,00 0,00 0,00 Vorjahr 61.232,24 61.232,24 Gesamtbetrag 38.004.629,87 7.550.718,44 9.683.069,04 20.770.842,39 34.081.913,05 Vorjahr 37.919.571,70 7.172.221,35 10.008.728,37 20.738.621,98 34.304.860,95

Die Mitgliedsunternehmen

im Siedlungswerk Baden e.V.

Vereinigung von Wohnungsunternehmen in der Erzdiözese Freiburg

FAMILIENHEIM RHEIN-NECKAR MANNHEIM

FAMILIENHEIM HEIDELBERG

FAMILIENHEIM BUCHEN-TAUBERBISCHOFSHEIM

FAMILIENHEIM MOSBACH

FAMILIENHEIM EPPINGEN FAMILIENHEIM BRUCHSAL

FAMILIENHEIM MITTELBADEN GS KEHL

SIEDLUNGSWERK BADEN E.V. KARLSRUHE

FAMILIENHEIM KARLSRUHE

FAMILIENHEIM RASTATT

FAMILIENHEIM BADEN-BADEN

FAMILIENHEIM MITTELBADEN ACHERN

ALBA BAUGENOSSENSCHAFT ETTLINGEN

BAUGEMEINSCHAFT ETTLINGEN

FAMILIENHEIM PFORZHEIM

FAMILIENHEIM MITTELBADEN GS LAHR

PFARRPFRÜNDESTIFTUNG FREIBURG

BAUVEREIN BREISGAU FREIBURG

FAMILIENHEIM FREIBURG

FAMILIENHEIM HAUSACH

FAMILIENHEIM HOCHSCHWARZWALD TITISEE-NEUSTADT

FAMILIENHEIM MARKGRÄFLERLAND MÜLLHEIM

FAMILIENHEIM LÖRRACH

BAUGENOSSENSCHAFT FAMILIENHEIM VILLINGEN-SCHWENNINGEN

BAUGENOSSENSCHAFT SCHWARZWALD-BAAR DONAUESCHINGEN

FAMILIENHEIM BODENSEE RADOLFZELL

BAUGENOSSENSCHAFT FÖFA WALDSHUT-TIENGEN

FAMILIENHEIM BAD SÄCKINGEN

IMPRESSUM

Herausgeber: Baugenossenschaft Familienheim Mittelbaden eG

Hornisgrindestraße 30, 77855 Achern, www.familienheim-achern.de

Fotos: Michael Bode, Lahr; Dieter Wissing, Gengenbach

Konzeption, Layout, DTP: Werbeagentur Vollmone GmbH, Offenburg

Druck: Achertäler Druckerei GmbH & Co. KG, Kappelrodeck

Der Geschäftsbericht wurde auf „Soporset Premium Offset-Papier“ gedruckt, das FSC zertifiziert und mit dem EU Ecolabel gekennzeichnet ist.

Quelle: Siedlungswerk Baden e.V.

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Träume brauchen Räume

Rust, Innerer Ring / Ellenweg
2 Hornisgrindestraße 30, 77855 Achern, Telefon 07841 6809-0 info@familienheim-achern.de, www.familienheim-achern.de Träume brauchen Räume

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