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ERSTE HILFE

Erste Hilfe – das ist ein feststehender Begri . Die meisten belegen spätestens dann einen Kurs, wenn es an den Führerschein geht, um dort lebensrettende Maßnahmen zu lernen. Doch Hand aufs Herz:

Wer erinnert sich noch an das, was er beim Erste-Hilfe-Kurs gelernt hat?

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Stabile Seitenlage, Mund-zu-Mund-Beatmung, Wundversorgung … wie leistet man auch als Laie professionelle Hilfe, bis z.B. der Rettungswagen eintrifft? Egal ob bei Verkehrsunfällen, Verletzungen im Haushalt oder bei allgemeinen Notsituationen wie allergischen Reaktionen oder Vergiftungen: Es ist wichtig, zu wissen wie man sich im Ernstfall zu verhalten hat. Dabei ist man nicht nur moralisch dazu verpflichtet, zu helfen, sondern auch rechtlich. Aus reiner Unsicherheit oder Unwissen werden oftmals lebenswichtige Hilfeleistungen unterlassen. Ein fundierter Informationshintergrund zum Thema hilft, im Notfall einen kühlen Kopf zu bewahren. Bereits ein sicheres und bestimmtes Auftreten kann die Betroffenen sehr unterstützen und andere dazu animieren, auch Hilfe zu leisten.

Hauptsäulen der Ersten Hilfe sind der Notruf, die Betreuung der Verletzten sowie die Sicherung der Unfallstelle. Das Alarmieren von professioneller Hilfe sollte in den allermeisten Fällen so zeitnah wie möglich erfolgen. Der Notruf - die Nummer 112ist im Übrigen auch mit gesperrter Handy-Simkarte oder bei Prepaid-Karten ohne Guthaben möglich.

Natürlich geht es bei der Ersten Hilfe nicht immer gleich um Leben und Tod. So lernt man in den Kursen z.B. auch, wie man einen Verband anlegt. Allerdings sind die Übergänge oft fließend: Die gleiche Verbandstechnik, mit der eine leichte Wunde versorgt wird, kann bei der Verletzung einer wichtigen Arterie lebenswichtig sein.

Situationen, in denen die Betroffenen keine Aussage mehr machen können, stellen für den Ersthelfer eine besondere Herausforderung dar. Unter den sogenannten lebensrettenden Sofortmaßnahmen versteht man unter anderem die stabile Seitenlage, Wiederbelebung und Blutstillung. Weitere mögliche Maßnahmen sind nach Stabilisierung der lebensbedrohlichen Situation die Versorgung von Wunden oder die stützende Lagerung von Knochenfrakturen.

Ist der Verletzte nicht bei vollem Bewusstsein, das heißt, er kann einfache Fragen, wie nach seinem Namen nicht beantworten und zeigt keine Reaktion auf Reize, muss der (Erst-) Helfer versuchen, festzustellen, ob seine vitalen Funktionen wie die Atmung noch in Ordnung sind. Ist die Funktion noch gegeben, sollte der Verletzte in die sogenannte stabile Seitenlage gebracht werden. Diese Position verhindert, dass Blut oder Erbrochenes in die Atemwege gelangt.

Besteht die Möglichkeit, dass an der Stelle des Unfalls dem bereits Verletzten oder dem Helfer weitere Gefahr droht, ist es zunächst angebracht, die Unfallstelle zu verlassen oder entsprechend zu kennzeichnen. So sind auch Vorbeifahrende rechtzeitig gewarnt. Wenn es nicht als dringend notwendig erscheint, sollte der Verletzte nicht wegbewegt werden. Durch die Lageveränderung können Verletzungen wie z.B. Knochenbrüche ungünstig beeinflusst werden.

Im äußersten Notfall müssen Ersthelfer eine Wiederbelebung mittels Beatmung und / oder Herz-Lungen-Massage durchführen. Auch diese Anwendungen sind Teil von Erste-Hilfe-Kursen, die fortwährend von Hilfsorganisationen oder privaten Institutionen angeboten werden. Hier kann neben den verschiedenen Zielgruppen der einzelnen Kurse, wie Führerscheinerwerbern, Betriebshelfern, Kinderbetreuern und Pflegepersonal, auch jeder teilnehmen, der sein Wissen zu Ersten Hilfe auffrischen will.

TEXT: Julia Fahsold

Foto: Shutterstock

WICHTIG!

MIT DER 112 KANN MAN ÜBERALL IN DEUTSCHLAND DEN NOTARZT RUFEN!

> www.drk-goeppingen.de

> www.erstehilfe-gp.de

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Aufrecht gehen ohne unsere Hüfte wäre nicht möglich. Vor etwa zwei bis vier Millionen Jahren stellten sich unsere Vorfahren hin und streiften ab da auf zwei Beinen durch die Savanne. Das Hüftgelenk, als Verbindung zwischen dem Rumpf und den Beinen, hatte dabei eine wichtige Rolle für die Kraftübertragung.

Nach dem Kniegelenk ist das Hüftgelenk das zweitgrößte Gelenk des Körpers, das ebenso wie die Schulter ein Kugelgelenk mit dreidimensionaler Beweglichkeit, also mit Bewegungen nach vorne, hinten und zur Seite, ist. Damit die Gelenkteile in der richtigen Position bleiben, werden sie von Muskeln und Bändern gestärkt und fixiert. Das Hüftgelenk stellt anatomisch die Verbindung von Becken und Oberschenkelknochen dar. Das Ende des Oberschenkelknochens ist kugelförmig und wird auch als Hüftkopf bezeichnet. Als Gegenstück zum Hüftkopf ist die sogenannte Hüftpfanne zu sehen, die sich im Becken befindet. Sie ist eine dem Hüftkopf entsprechende Aushöhlung, in welcher der Hüftkopf Halt findet. Diesem Umstand ist der umfangreiche Bewegungsspielraum zu verdanken. Um eine Reibung von „Knochen an Knochen“ zu vermeiden, sind Hüftkopf und auch Hüftpfanne mit einer Knorpelschicht versehen. Das Hüftgelenk ist von einer Gelenkkapsel, die mit einer Gelenkflüssigkeit als Schmiermittel gefüllt ist, umgeben. Knorpel und Gelenkschmiere funktionieren wie Stoßdämpfer und schützen den Knochen vor Abrieb. Durch ihre vielfältigen Aufgaben und zusätzliche Beanspruchungen durch z.B. Fehlstellungen, Fehlbelastungen, Verletzungen oder Erkrankungen, wie z.B. Rheuma, ist die Hüfte oft besonders von Verschleißerscheinungen betroffen.

Bei Hüfterkrankungen wie der Arthrose, ist die Funktion zwischen den beiden Knochenteilen durch Verschleiß beeinträchtigt. Ist der Knorpel ganz oder teilweise nicht mehr vorhanden, können Schmerzen und Bewegungseinschränkungen die Folge sein.

Bereits früh im Mutterleib werden wichtige Voraussetzungen für das spätere Wachstum aufgestellt. Vererbte Hüfterkrankungen, wie z.B. die Hüftdysplasie oder Fehlstellungen durch eine falsche Lage des Babys im Bauch, können sich in der Schwangerschaft einstellen. Nach der Geburt sollten Ärzte und Eltern prüfen, ob der Säugling eine normale gebeugte Stellung der Beine vornehmen und einhalten kann. Ein verrenktes Hüftgelenk oder eine vorliegende Hüftdysplasie sind umso besser zu behandeln, je früher sie erkannt werden. Eine Ultraschalluntersuchung des Neugeborenen, bei der eine Hüftfehlstellung erkannt werden kann, wird mittlerweile standardmäßig durchgeführt.

Etwa ein Drittel aller Menschen über 65 Jahre stürzt mindestens einmal pro Jahr. Mögliche Folgen eines Sturzes können Brüche der Oberschenkelhalsknochen sein. Besonders sind Menschen gefährdet, die an Osteoporose erkrankt sind, da bei dieser Erkrankung die Knochensubstanz bereits an Stabilität eingebüßt hat. Hüftprotektoren können bei Stürzen Knochenbrüche vermeiden.

TEXT: Rüdiger Schmauder

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