Zeitung Vinschgerwind ausgabe 23-14 - Vinschgau Südtirol

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13.11.14

Vinschgerwind 23-14

/Jugend/ 31

Naturns

m landesweiten Tag der Offenen Jugendarbeit wurden die neuen Räumlichkeiten im JuZe Naturns offiziell ihrer Bestimmung übergeben und gesegnet. JuZe-Präsident Zeno Christanell hob in Anlehnung an ein Zitat von Mark Twain hervor, dass offene Jugendkulturzentren wichtige Orte der Begegnung und des Austausches sind. Bildung sei die Abwehrstrategie der Erwachsenen gegen die Jugend, meinte der amerikanische Schriftsteller Mark Twain. „Das JuZe Naturns ist in diesem Sinne sicherlich keine Verteidigungsbastion, sondern ganz im Gegenteil ein offener Treffpunkt zwischen Jung und Alt. Jede Ansicht und Meinung hat Platz und wird respektiert“, meinte der Präsident des Jugendzentrums Naturns Zeno Christanell. Die offene Jugendarbeit besteht in Naturns bereits seit fast zwei Jahrzehnten. Der erste Offene Treff wurde 1995 auf Initiative der Gemeinde und einiger engagierter Erwachsenen ins Leben gerufen. Seit September 2001 steht den Jugendlichen von Naturns und Umgebung mit

Foto: „Wind“-Archiv

„Unsere Gesellschaft braucht Orte der Begegnung“ A

Buttons gestalten im Juze Naturns dem „Latschraunerhaus“ ein ganzes „Haus der Jugend“ zur Verfügung. Das Juze, wie das Jugendzentrum seit seiner Geburt von der Jugend und der Bevölkerung genannt wird, hat in der Mühlgasse einen sehr guten Standort und mit seinen Projekten und Veranstaltungen die Akzeptanz der Bevölkerung großteils gefunden. Die Jugendkultur entwickelte sich in Naturns andauernd weiter. Vor allem die Jugendlichen selbst haben immer wieder neue Vorstellungen, Ideen und Ansprüche eingebracht. Insgesamt steht es um die Of-

fene Jugendarbeit und damit auch das JuZe nicht schlecht, die finanzielle Unterstützung sowohl von Seiten der Gemeinde, als auch vom Amt für Jugendarbeit lässt eine kontinuierliche Arbeit zu, der Verein und die Hauptamtlichen sind in ihrem Handeln frei und unabhängig. Seit kurzem stehen dem JuZe nun neue Räumlichkeiten zur Verfügung. Bereits 2013 wurde mit der energetischen Sanierung der beiden Dächer begonnen. Zudem fand teilweise eine Aufhöhung statt, durch welche ein neuer Mehrzweckraum entstand. „Dieser Raum steht für Sitzungen, Seminare, Workshops und vieles mehr zur Verfügung. Er hat einen externen Zugang und kann somit auch von allen anderen Vereinen und Organisationen im Dorf genützt werden“, erklärte Zeno Christanell bei der Einweihungsfeier. Ebenfalls neu ist ein Medienraum, welcher an vier vernetzten PC-Stationen Recherchen im Internet, aber auch gemeinsames Spielen ermöglicht. Aktuelle Infos zu den Angeboten und den Programmen des JuZe gibt es laufend unter www.juze-naturns.it.

Buchvorstellung

Option und Gedächtnis W

ohl zum letzten Mal kommen Zeitzeuginnen und Zeitzeugen in dieser Form und Zahl zu Wort: Wie haben sie die Zeit der Option erlebt? Welche Erinnerungen haben sich eingeprägt? Was ist erzählbar, was wird verschwiegen? Ein Projektteam hat in rund 70 Interviews insgesamt 25 sogenannte „Erin-

nerungsorte“ ausgemacht. Dabei wird deutlich, dass Erinnerungen kollektiven Gedächtnismustern und tradierten Erzählstrukturen folgen. Die Publikation „Option und Gedächtnis“ legt diese offen und bringt einer jüngeren Generation die Zwischenkriegsund Kriegszeit in Südtirol noch einmal anhand der Erfahrungen

ihrer Vorfahren näher. Ein Lesebuch zur Option und zur Erinnerung daran. Auch Vinschger kommen in diesem Buch zu Wort: Karl Pobitzer, geboren in Schleis; Paul Thöni, der berühmte Malser Mittelschuldirektor; Berta Stimpfl geb.

Tappeiner aus Laas und Josef Peer aus Burgeis. Eva Pfanzelter Option und Gedächtnis - Erinnerungsorte der Südtiroler Umsiedlung 1939 (Edition Raetia) 256 Seiten; Euro 24,90


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