Vinschgerwind ausgabe 14-17 Vinschgau Südtirol

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Vinschgerwind 14-17

13.07.17

Glurns/Laatsch/Mals/Bozen

Rambach: Der Stromschlag aus Bozen och ist nichts passiert, beschwichtigt der Glurnser Bürgermeister Luis Frank, wohlwissend, dass das Ganze ein großer Schlamassel ist. Denn Fakt ist, die Gemeinde Glurns hat als letzte im Rennen verbliebene Vinschger Gemeinde die Konzession für den Rambach versemmelt. Hannes von Hepperger heißt der lachende Dritte. Ausgerechnet das Konkurrenzprojekt des Bozner Ingenieurs hat das Rennen um die Rambach-Konzession gemacht. Die Vinschger Gemeinden haben sich allesamt aus dem Sattel heben lassen. Eine Rückblende. Am 12. Oktober 2016 wird das Verfahren für die Konzession am Rambach eröffnet. Nicht angesucht hat - aufgrund Datumsverwechslungen - die eigens für die Rambach-Erschließung gegründete Rambach-Konsortial GmbH. Fünf Ansuchen liegen jedenfalls auf. Eines von der Fraktion Laatsch, das Zweite von der Gemeinde Glurns und das Dritte von der „Proplan KG“ des Ulrich Innerhofer & Co.. Planer aller drei Projekte ist - Achtung ! ein und derselbe: Ingenieur Ulrich Innerhofer. Allein da muss man schon den Kopf schütteln, sagt ein Insider zum

Nachgedacht Juli 2017

von Don Maro Pinggera

Es wird intensiv darüber nachgedacht, das Stilfserjoch ‚winterfest‘ zu machen, so dass ein ganzjähriger Betrieb möglich ist. Eine gute Idee! Schon als Kind habe ich mich immer gefragt, wieso das nicht möglich ist. So sind die derzeitigen Überlegungen gut. Allerdings ist es fragwürdig, die dafür nötige Bahn erst von

Foto: Magdalena Dietl Sapelza

N

Hat man die Urbanistik zu wenig studiert? Die Rambach-Konzession für das 3-MW-Kraftwerk am Rambach erhält der Bozner Ingenieur Hannes von Hepperger. Vinschgerwind. Doch die Farce um die Rambach-Konzession ist um Facetten reicher. Konkurrenz bekommen die drei Vinschger Projekte von zwei Ansuchen aus Bozen unterschrieben von Hannes Hepperger. Während das Ansuchen der Fraktion Laatsch - aufgrund fehlender Unterlagen - sofort ausgeschlossen wird, bleiben die drei anderen im Rennen. Der Paukenschlag kommt Ende Juni. Die Dienststellenkonferenz bewertet nur ein Projekt positiv: jenes von Hannes Hepperger. Alle anderen Projekte werden negativ bewertet. Der

Grund: Das Kraftwerk wurde Achtung ! in die Bannzone mit absolutem Bauverbot geplant. Was absurd klingt, formuliert Bürgermeister Frank so: „Da ist wohl die Urbanistik zu wenig studiert worden.“ Vor diesem Hintergrund scheint Hepperger zumindest cleverer in der Projekterstellung gewesen zu sein. Denn der Bozner Ingenieur hat für seine beiden Projekten zumindest zwei verschiedene Standorte für das Kraftwerk gewählt. Während ein Projekt aus dem Rennen fiel, kam dem anderen das Landesgesetz Nr.2/2015 zupass, laut

Trafoi aus aufsteigen zu lassen. Hunderte Parkplätze müssten in diesem engen Tal geschaffen werden. Möglicherweise wäre es dann mit der Idylle von den Heiligen Drei Brunnen vorbei! Eher sollte darüber nachgedacht werden, die Umlaufbahn in Spondinig starten zu lassen. Die Vorteile liegen auf der Hand. Eine Anbindung an den Zug ist so möglich und die Parkplatzfrage ist dort sicher auch besser zu lösen als im engen Trafoi. Die Umlaufbahn könnte über Stilfs geführt werden, mit einer Einund Aussteige Station. Von dort weiter via Trafoi (ebenfalls mit der Möglichkeit aus-, oder zuzusteigen) auf das Joch. Wenn dann noch Sulden angebunden wird, ist das Ganze perfekt! Phantasien? Wer dieser Meinung ist, fahre zum Arlberg und

schaue sich die neue Flexenbahn an! So sind seit kurzem alle Orte um den Arlberg mit der Bahn erreichbar. Also mutig voran! Derzeit gibt es auch im Vinschgau Veränderungen in der Seelsorge. Die vielgepriesenen Seelsorgeeinheiten werden Realität. Schneller, als gedacht. Was dabei auf der Hand liegt: die Anzahl der Gottesdienste ist so nicht mehr haltbar. Was völlig logisch ist: Wenn ein Hotelier mit seinen Bediensteten für ein Haus mit 100 Betten verantwortlich ist, innert kürzester Zeit jedoch noch drei weitere Hotels übernehmen muss (mit dem gleichen Personalstand!), dann ist der bisherige Service einfach nicht mehr möglich. Das gilt für Pfarreien ganz genauso.

dem das Kraftwerksgebäude 15 Meter verschoben werden darf. Damit fiel der Bau aus der Bannzone. Und machte das Rennen. Seitdem steht man in Glurns und im oberen Vinschgau unter Strom und ist um Schadensbegrenzung bemüht. Erste Gespräche mit Hepperger hat es bereits gegeben. Mit der Rambachkonzession in der Tasche hat der Bozner Ingenieur aber eine mehr als komfortable Ausgangsposition für Verhandlungen. Hannes von Hepperger zum Vinschgerwind: „Ich bräuchte eigentlich niemanden, um das Kraftwerk zu realisieren, bin aber gesprächsbereit.“ Während sich Hepperger ein gemeinsames Kraftwerks-Projekt vorstellen kann, ist die Vinschger Linie eine andere: Die Konzession will man zu 100 Prozent in Vinschger Hand wissen. Damit ist die Marschrichtung klar. Eine von der Gemeinde Glurns in Auftrag gegebene Wirtschaftlichkeitsrechnung soll Zahlen auf den Tisch legen. Wohl vor allem jene Zahl, die der Preis sein wird, die man Hepperger für die Konzession anbieten wird. Wie das Ganze auch ausgeht: Es ist so oder so zum Kopfschütteln. (ap)

Hier ist Besonnenheit gefragt, wo welche Gottesdienste oder weitere Angebote am effizientesten eingesetzt werden können und müssen. Es ist auch höchste Zeit, die ständigen Diakone (es sind Kleriker!) noch viel stärker in Leitung und Seelsorge einzubinden. Es ist ein absoluter Unsinn, dass diese noch nicht einmal eine Wortgottesfeier MIT Kommunion feiern dürfen. Die verantwortlichen Oberen sollten endlich aufwachen! Wenn sich in den Pfarreien genügend willige und fähige Menschen finden, die sich einbringen, wenn die Diakone besser wirken dürfen, dann ist nicht nur den Priestern, sondern auch den Gläubigen gedient. Und dann könnten die Seelsorgeeinheiten eine echte Chance für die Zukunft der Kirche Südtirol sein.


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