Uni:Press # 671 (Jänner 2013)

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GLÜCK

Was macht uns StudentInnen glücklich?

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DaS ultImatIVE RankIng —

Was braucht es, um ein StudentInnenherz höher schlagen zu lassen? Braucht es große Gesten, kleine Aufmerksamkeiten oder nur einen besonderen Moment? Lassen sich gar Unterschiede zwischen KollegInnen verschiedener Fakultäten erkennen? Endgültige Antworten werden hier wohl nicht geliefert werden können, aber zumindest im Ansatz lohnt es sich doch, diesen Fragen einmal nachzugehen. Musik und schöne Aussichten

Von Robert Hecker

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ier Fakultäten, fünf Gebäude und doch gar keine so weit auseinanderlich macht und was nicht. Das Glück scheint für die befragten Studierenden kein unerreichbares Gut aus einer noch weit entfernten Zukunft zer Interviews und deren intensiver Auswertung ist es nun möglich, das ultimative Glücksranking der Salzburger Studentinnen und Studenten zu erstellen.

Freunde machen glücklicher als das Studium um sich zu haben, stellt die fakultätsübergreifende Grundvoraussetzung zum Glücklich-

bei einer Aufgabe das richtige Ergebnis rauskommt“ und „wenn man selber was macht und nicht nur abschreibt, wofür leider oft die Zeit fehlt.“ Interessanterweise geben das Element „Studium“ als Glücksfaktor vornehmlich KollegInnen außerhalb der KGW-Fakultät an. Dies führt unweigerlich zu der Frage: „Machen Geisteswissenschaften unglücklich?“ Dem könnte man ja einmal nachgehen. Den gemeinsamen letzten Stockerlplatz teilen sich die Themen ‚Familie‘ und ‚Liebe, SexualiLehramtlerin Elisabeth an der gemeinsamen sagen werden bei den liebesbezogenen Aspekten des Lebens getätigt. KoWi-Studentin Bea sich verliebt habe, was allerdings lange dauere und daher nur selten Glückshormone freisetze.

Glück, wenn sie viele Leute um sich herum hat,

„Eine erfüllende Partnerschaft“ trägt für ihn

Melanie betont hierbei auch den kommunikativen Faktor. „Tratschen und Abhängen mit FreundInnen“ zählt für sie zu den schönsten ben also die studentische Laune und wenn sich dann noch etwas Flüssignahrung dazu gesellt, steht dem Glücksrausch nichts mehr im Wege, wie Moni ergänzt: „Leute, die um mich herum trinken, machen mich glücklich.“ Platz zwei in der Wertung geht etwas überra-

der besonderen Art kommt dazu KommuniSex sei super, allerdings mache ihn Schifahren glücklicher, denn das dauere im Normalfall deutlich länger.

Hochwasser und viel Wind

ist leicht glücklich zu machen. Als einen der Faktoren, welche dies begünstigen, führt er an, genau dieses Studium begonnen zu haben.

Glücks äußern viele der Befragten auch ganz individuelle Ursachen akuten Glücksbefalls. Hier muss erneut Bea zitiert werden, die sich über den ausgebliebenen Weltuntergang äußert: „Wenn alle auf einmal sterben, ist das doch ein schöner Tod, weil niemand irgendwen

und Glücklichsein in engem Zusammenhang, während die 58-jährige Ulrike (Studiengang tation als echten Glücksmoment wahrnimmt.

tische Ereignisse auf: „Ich mag Hochwasser und viel Wind.“ Als passionierter Surfer gehört er wohl zu denjenigen, die sehnsuchtsvoll die

Bisher nicht erwähnt wurde Musik, die für viele ebenfalls eine nicht zu vernachlässigenreitet das gemeinsame Weihnachtsliedersingen im familiären Kreis wahre Wonnen. Ebenwenn sie mit ihrer Band Popmusik komponiert. Ungewöhnlich oder zumindest unerwartet erscheinen die spontanen Aussagen von Guido, den es glücklich macht, während der Ferien mal nicht in Salzburg zu sein und die gewohnte Landluft zu schnuppern und jene von Elisabeth, für die der Ausblick eines hohen Gipfels Glücksgefühle auslöst. Ähnlich ergeht nistik, die beim Anblick von sonnenbeschienenem, glitzerndem Schnee in Wallungen gerät. „Ich brauche nichts Besonderes, mir genügt es schon, dass ich endlich zwei Tage frei von der Arbeit bekommen habe“, freut sich hinkurzfristig etwas weniger Stress. Die beiden einleuchtendsten Glücksauslöser kommen schlussendlich aus den Mündern der Geogra-

Artikel in dieser Ausgabe der Uni:Press niedergeschrieben hat. Davon, ob und wie ihm das gelang, kann sich ja jeder selbst überzeugen. Erfreulicherweise trägt auch der Autor dieses Artikels selbst dazu bei, das Glück in der Welt Geographie-Studentin, macht nämlich eines besonders glücklich – und zwar „deine Frisur“. Im Prinzip lassen sich alle angeführten Punkte bei genauerer Betrachtung ziemlich leicht verwirklichen. Nun gut, nehmen wir die erfüllte Partnerschaft mal davon aus. Leider verhält es sich hier aber wie bei vielen anderen scheinbar einfachen Dingen im Leben: Ein generelnicht erfunden.

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Mit Freunden zusammen sein, gemeinsamer Alkoholkonsum ist hier inbegriffen.

Ein erfolgreiches Studium.

Harmonische Familienzusammenkünfte.

(punktgleich) Liebe, Sex, eine erfüllte Partnerschaft. Leider bereitet vor allem die Liebe den Beteiligten meist nur temporäres Glück.

Weihnachten, das völlig überraschend so weit vorne zu finden ist, was sich aber eher mit der damit verbundenen freien Zeit als mit dem Fest an sich erklärt.

Sport, wobei auch Schifahren allein als Kategorie ausreichen würde, gäbe es nicht den surfenden Jan.

Musik bzw. Musizieren, wobei von choralen Gesängen bis hin zum Querflöte-Spielen nahezu die gesamte Bandbreite an erzeugbaren Klängen durch Studierende abgedeckt wird. Lesen, auch wenn man dies bei einer Umfrage unter Studierenden auf einem vorderen Platz erwartet hätte. Am öftesten genannt wurde übrigens Der Herr der Ringe.


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