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Verteuern Biokraftstoffe Nahrungsmittel?
» 5.1.1 Preisvergleich Brot, Bioethanol und Weizen
Weizen wird sowohl zur Nahrungsmittel- als auch zur Bioethanolproduktion eingesetzt. Häufig wird argumentiert, dass die Biokraftstoffproduktion den Nahrungsmittelrohstoff verknappe und verteuere. Der Blick auf die Weizenmischbrotpreise bestätigt diese These nicht! Rohstoffversorgung und Erzeugerpreise zeigen kaum Einfluss auf die Brotpreisentwicklung. Das wird mit dem Ukraine-Krieg sehr deutlich. Während die Kurse für Energie und Rohstoffe sowie die Preise für energieintensive Produkte stark gestiegen sind, zahlen Verbraucher seit Juni 2022 zwar auch höhere Preise für Mischbrot. Ursache dieses Preisanstieges sind aber vor allem die gestiegenen Energiepreise.
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Seit der weltweiten Preisexplosion für Agrarrohstoffe und Grundnahrungsmittel und der damit einhergehenden Preisvolatilität im Jahr 2008 ist das Thema Welternährung verstärkt in den Vordergrund gerückt. Die fortwährende Hunger- und Armutssituation wird seither vorrangig mit der Preisentwicklung für Agrarrohstoffe in Verbindung gebracht. Bei den Ursachen der Preissituation wird oft ein Zusammenhang mit Biokraftstoffen konstruiert, doch dem ist nicht so. Die Getreideerzeugung 2022/23 fällt zwar nicht mehr so komfortabel aus wie in den Jahren zuvor. Die Konkurrenz am Weltmarkt ist jedoch groß und die Nachfrage verhalten, was die Preise zuletzt sogar drückte. Gleiches gilt auch für die Biokraftstoffpreise, die unter dem Druck nachgebender Rohstoffpreise gesunken sind.