Marken naturparks und reserven

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EMILIA ROMAGNA

PESARO

4 5

TOSCANA

Carpegna

LAGE

URBINO

AUTOBAHN A 14 Bologna-Taranto www.autostrade.it

9 Jesi

10

Serra San Quirico

UMBRIA

LANDSTRASSEN SS 3 Flaminia - Rom-Fano (PU) SS 4 Salaria - Rom-Porto d’Ascoli (AP) SS 16 Adriatica - Padova-Otranto (LE) SS 73 bis von BoccaTrabaria - San Giustino (AR)-Fano (PU) SS 76 Val d’Esino - Fossato di Vico (PG)-Falconara Alta (AN) SS 77 Val di Chienti - Foligno (PG)-Civitanova Marche (MC) vormals SS 361 Septempedana - Ancona-Nocera Umbra (PG) vormals SS 360 Arceviese - Senigallia (AN)-Scheggia-Pascelupo (PG)

ANCONA

Acqualagna

Sirolo

MACERATA

6 12

San Severino Marche

3

8

Abbadia di Fiastra

BAHN Bahnlinie Mailand-Lecce: Mailand, Bologna, Ancona, Lecce Bahnlinie Rom-Ancona: Rom, Falconara M., Ancona www.trenitalia.com

FERMO

AUTOBUS Das außerstädtische Verkehrssystem verbindet die Marken mit 12 anderen italienischen Regionen www.turismo.marche.it

Camerino

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Visso

LAZIO 1. Nationalpark der Monti Sibillini 2. Nationalpark der Gran Sasso und Monti della Laga 3. Nationalpark der Regionale del Conero 4. Regionaler Naturpark des Monte San Bartolo 5. Parco Naturale Interregionale del Sasso Simone e Simoncello 6. Regionaler Naturpark der Gola della Rossa und Frasassi 7. Naturreservat Montagna di Torricchio 8. Naturschutzgebiet Abbadia di Fiastra 9. Staatliches Naturreservat Gola del Furlo 10. Regionales Naturreservat “Ripa Bianca di Jesi” Das Territorium 11. Regionales Naturreservat Sentina 12. Regionales Naturreservat des Monte San Vicino und Monte Canfaito

ASCOLI PICENO

Arquata del Tronto

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ABRUZZO

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San Benedetto del Tronto

FLUGHAFEN Flughafen der Marken „Raffaello Sanzio” Ancona/Falconara M. In- und ausländische Flugverbindungen Flüge von München, Berlin und Dusseldorf www.ancona-airport.com HAFEN VON ANCONA Verbindungen mit: Albanien, Kroatien, Griechenland, Montenegro www.doricaportservices.it TOURISMUSHÄFEN Gabicce Mare, Pesaro, Fano, Senigallia, Ancona, Numana, Civitanova Marche, Porto S. Giorgio, S. Benedetto del Tronto www.turismo.marche.it

BESUCHEN SIE DIE MARKEN www.turismo.marche.it Versionen in Italienisch und Englisch Gebührenfreie Auskunftsnummer

800 222 111 NUR IN ITALIEN

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ITALY’S LAND OF INFINITE DISCOVERY

Naturparks und -Reserven in den Marken Eine Initiative der Region Marken, Internationalisierungsservice, Kultur, Toursimus, Cultura, Turismo, Handel und Tourismus-Promotion Werbung, Handel und Verbraucherschutz, leitender Angestellter: Pietro Talarico Koordination: Marta Paraventi Redaktion: Cecilia Gobbi In Zusammenarbeit mit dem Landes- und Umweltdienst Naturschutzgebiete, Umweltbildung und Wegenetz Alfredo Fermanelli (Leitender Angestellter) Carlo Morbldoni (in organisatorischer Tätigkeit) Direktion der Naturparks und -Reserven der Marken Die pdf-Datei kann hier heruntergeladen werden: www.turismo.marche.it Grafisches Layout: Serena Moretti - Sassoferrato (AN) Foto: Fotos aus dem Bildarchiv der Region Marken und aus den Archiven der Parks - Maurizio Bolognini S. 46, 48-49; Ennio Brilli S. 4; Daniele Maurizi S. 41,42; Lorenzo Cicconi Massi S. 18; Alfonso Napolitano S. 28-29; Giorgio Pegoli S. 35; Claudio Ciabochi; Renzo Tortelli S. 38,44-45; Mario Dondero; Ruggero Passeri S. 15, 54, 56; Renato Gatta S. 8,26,36, 39; Antonio Neroni; Giambattista Neroni S. 55; Patrizia Malizia S. 56; Carlo Urbinati S.2; Photonica3 S. 11; Alfonso Napolitano S. 12,14; Paolo Aprile S. 20-21 ; Piergiuseppe Novaga S. 25; Gabriella Romagnoli S. 58-59; Francesco Silvi S. 50,52; Francesco Ribes. Druck: Tecnoprint srl - Ancona Regione Marche Tourismusreferat Kultur, Toursimus, Cultura, Turismo, Handel und Tourismus-Promotion Werbung, Handel und Verbraucherschutz 60125 Ancona - Via Gentile da Fabriano, 9 Tel. +39 071 8062431 - Fax +39 071 8062154 www.turismo.marche.it numeroverde.turismo@regione.marche.it Gebührenfreie Auskunftsnummer: 800 222 111 Aus Ausland wählen Sie die Nummer +39 071 2133609

ITALY’S LAND OF INFINITE DISCOVERY

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Naturparks und -Reserven in den Marken


DIE UNENDLICHKEIT ENTDECKEN

Naturparks und -Reserven in den MARKEN


NATURPARKS UND-RESERVATE IN DEN MARKEN Denkt man an die Marken, dann denkt man an Hügel und landwirtschaftliches Gebiet, nicht aber daran, dass die Region zu 30% aus Bergen besteht, die den Besuchern außerordentliche Naturschönheiten bieten. Die Berge der Marken erleben, bedeutet nicht nur unberührte Natur, kühne Bergspitzen, wilde Schluchten, aufsehenerregende Grotten, bewaldete Hänge und schneebedeckte Gipfel, sondern auch Erkundung der Zeugnisse die Mönche und Einsiedler hinterlassen haben. Entdecken Sie die antiken Siedlungen der Picener, der Römer, der Langobarden oder der Byzantiner und begehen Sie eine Reise durch die Geschichte und das Erbe dieses Gebietes, in dem sich die Arbeit des Menschen perfekt in die Natur integriert. Über 90.000 Hektar der Marken, fast 10% der regionalen Oberfläche, ist geschützt; wobei es sich ausschließlich um Berggebiete handelt: Zwei Nationalparks (Monti Sibillini und Gran Sasso und Monti della Laga), vier Regionalparks (Monte Conero, Sasso Simone und Simoncello, Monte San Bartolo und Gola della Rossa und Frasassi), sechs Naturschutzgebiete (Abbadia di Fiastra, Montagna di Torricchio, Ripa Bianca, Sentina, Gola del Furlo und Monte San Vicino und Monte Canfaito), mehr als 100 Floraschutzgebiete, 103 Stätten der Europa-Schutzgebiete 2000, 76 Stätten des Interessenbereich der Europäischen Gemeinschaft (SIC), 27 Sonderschutzgebiete (ZPS) und 44 Zentren zur Umweltbildung. Die Vegetation des Küstenstreifens, wie zum Beispiel der Monte Conero, ist die mediterrane Macchia, mit der Steineiche, Erdbeerbaum, Kreuzdorn, Steinlinde und Mastixstrauch. An dem Hügelstreifen hingegen überwiegt die Flaumeiche, in einigen Bereichen wie zum Beispiel im Park des Sasso Simone und Simoncello findet man Zerreichwälder, auf dem Kalkstein Orno-Ostrietum. In hohen Höhenlagen wachsen Buchen, zuerst in Misch3


form, dann den monospezifischen Bestand und schließlich die Grasländer des Hochlands In der Fauna leben auch heute noch Wölfe, Hirsche, Rehe, Stachelschweine und im Herzen der Monti Sibillini, der Gamsbock aus den Apenninen, der 2008 wieder eingeführt wurde. Zu den Vögeln gehören die Königsadler, Lannerfalke, der Wanderfalke, die Alpenkrähe und der Uhu. Die Zentren der Umweltbildung (CEA) organisieren auf den ausgewiesenen Wegen der Naturschutzgebiete, Wanderungen, Ausritte oder Touren mit dem Mountain-Bike, oder man kann sich den zahlreichen anderen Sportarten widmen, wie Klettern und Gleitschirmfliegen und gewagteren Wassersportarten in den Gebirgsbächen, wie Rafting, Kanu, Kajak und Canyoning.

Die über die Gegend versstreuten Museen und Besucherzentren der Naturschutzgebiete (Abbadia di Fiastra, Amandola, Apecchio, Ascoli, Fermo, Genga, Ostra, Piobbico, Serra San Quirico, Pioraco, Smerillo; das Geowissenschaften-Museum in Piandimeleto, das Museum der Avifauna in Sarnano und Montefortino) werden auch von anspruchsvollsten Wissenschaftlern geschätzt. Die Marken bieten den Touristen noch viel mehr: Ein reiches und vielfältiges gastronomisches Angebot, mit Gerichten und Spezialitäten aus der ländlichen Tradition, zahlreichen Ausstellungen, Volksfeste, unterhaltsame Events und eindrucksvolle , historische Gedenkfeiern, Sportarten wie Reiten, Mountain-Bike, Trekking, Freeclimbing, Ski, Kanu und Deltadrachen.

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NATIONALPARK DER MONTI SIBILLINI Im Herzen Italiens, zwischen den Marken und Umbrien, liegen die eindrucksvollen Monti Sibillini mit über zwanzig Gipfeln über zweitausend Meter, wie der Monte Vettore, 2.476 m. Der 1993 gegründete Park schließt ein 70.000 Hektar großes Territorium ein, geformt von der Natur und gezeichnet von den Jahrtausenden der Geschichte und Kultur; hier erlebt man noch die magische Präsenz der sagenhaften Sibilla, die Erinnerungen an die nekromatischen Rituale und die suggestive Legenden. DAS TERRITORIUM Die Sibillini sind eine Bergkette aus Kalkstein, die von den Gletschern des Quartärs geformt wurden, Spuren hiervon sind in den wundervollen Kar des Monte Vettore, des Monte Bove, des oberen Ambro-Tals, im Val di Tela (Monte Rotondo) und den darunterliegenden „U“-förmigen Tälern zu finden. Unter dem Gipfel des Monte Vettore, liegt auf 1.940 m der Pilatussee, der einzige See natürlichen Ursprungs der Marken und einer der wenigen alpinen Gletscherseen der Apenninen. Besonders auffällig sind die karsischen Phänomene in den Ebenen von Castelluccio und den zahlreichen Dolinen im oberen Val di Panico, dem des Ambro, in Palazzo Borghese, wie in den Einschnitten und den Höhlen in den Felsen der Haupttäler in denen der Calcare Massiccio hervortritt, wie zum Beispiel im Tenna-Tal und dem Ambro-Tal. Landschaftlich besonders beeindruckend ist auch das Fiastrone-Tal, eine vom Wasser gegrabene Schlucht, in der sich die

Grotta dei Frati befindet, eine faszinierende, antike Einsiedelei der Clareni Mönche aus dem Jahr 1000. Flussaufwärts, vor dem Fiastra-See, erreicht man das Acquansanta-Tal mit den herrlichen Wasserfällen und der Grotta dell’Orso (Bären-Grotte), deren Name von der Präsenz dieser Gattung auf den sybillinischen Bergen erzählt. DIE FLORA Je weiter man sich von dem Grundgebirge, auf einer durchschnittlichen Höhe von 500 m, entfernt, umso mehr verändert sich wie von Zauberhand die Vegetation, bis hin zu den höchsten Gipfeln. Bis zu 1.000 Metern überwiegen Flaumeichenwälder, Hopfenbuche und Manna-Esche, dann Buchen, zuerst im Mischbestand und dann im reinen Bestand. Über der Waldgrenze auf ungefähr 1.700 m, findet man die natürlichen Weiden, mit seltenen und bedeutenden Arten, wie der Türkenbund, die Eugenia-Stiefmütterchen, Weiße Silberwurz, der Edelweiß der Apenninen, Artemisia, Anemone, Enzian der Apenninen, Bärentraube und Zwergweide, der weltweit kleinste Baum. Über den „blumigen Hang“ legen sich die Wiesen des Ragno, im Sommer kann man hier die herrliche Blüte der Orchideen, der Liliacee und anderer interessanter Arten genießen, wie zum Beispiel die Frilillaria Orsiniana, die Narzisse oder die Alpen-Aster. DIE FAUNA Die Fauna des Parks ist reich und vielfältig: Säugetiere wie der Wolf, die scheue Wildkatze, Stachelschweine, die erst seit eini7


gen Jahrzehnten die thermophilen Gebiete beleben, Rehe, die Anfang der 50-er Jahre wieder eingeführt wurde und im Laufe der Zeit den gesamten Bereich besiedelt haben. Dank der spezifischen Wiedereinführungsprojekte, leben heute im Park auch Hirsche und der Gamsbock der Apenninen. Zu den Vogelarten gehören der Steinadler, der seit der Gründung des Parks auch in jahrelang verlassenen Bereichen nistet, der Habicht und der Sperber, typische Waldbewohner und der Wanderfalke. Zu den Strigiformes zählen der Uhu, zu den Hühnervogelarten, das Steinhuhn. Häufig findet man auch die Alpenkrähe. Interessant ist auch die Präsenz des Mornellregenpfeifers, der Steinrötel, der Alpenbraunelle, des Schneefinken und des Mauerläufers. Unter den Reptilien sind zu nennen die Wiesenotter, die auf den sybillinischen Bergen ihre nördliche Verbreitungsgrenze in Italien erreichen, beiden wirbellosen Tieren hingegen verzeichnet man die außerordentliche Präsenz des Chirocefalo del Marchesoni, ein weitverbreiteter, kleiner, leuchtend roter Kiemenfüßler des Pilatussees. 8

GESCHICHTE UND KULTUR Die Sibillini waren im Mittelalter in ganz Europa als Reich der Dämonen, Nekromanten und Feen bekannt. Die berühmteste der zahlreichen Legenden ist die der Sibylle der „Berühmten Prophetin“, die in einer Grotte in dem gleichnamigen Berg lebte, wie in der des Pilatus, diese besagt, dass der leblose Körper des bekannten, römischen Prokuristen, von einigen Büffeln in das rötliche Wasser des „teuflischen“ Sees gezogen wurde, der seit dem XIII. Jahrhundert als Ort der Hexen und Magier angesehen wurde. Nicht weit davon entfernt liegt die Gola dell´Infernaccio - Höllenschlucht -, in der man sich bestens in die Epoche der antiken nekromantischen Ritualen hineinversetzen kann. Nicht zu vergessen die historisch-kulturellen Schätze: Über das Territorium verteilt, findet man besonders viele Burgen, Wachtürme, historische Dörfer, Kirchen, romanische Pfarrkirchen, Fresken und Kunstschätze. Keinesfalls verpassen sollte man die Orte des Glaubens: Wallfahrtsorte und Klöster, in einer wundervollen Umgebung, Orte tiefer Spiritualität, wie der Wallfahrtsort von Macereto oder der Wallfahrtsort des Ambro di Montefortino.

TOURISMUSANGEBOT Auf den Wanderwegen, die sich wie ein Netz über die Berge ziehen, kann man vom Frühjahr bis in den Herbst, die Natur und die Geschichte und Kultur leben und erleben. Im Winter sind die Gipfel schneebedeckt, die Gelegenheit, um mit Skiern, umgeben von absoluter Ruhe, die Wälder und Täler zu entdecken. Ausritte, Fahrradtouren mit dem Mountain Bike, Flug mit dem Deltadrachen oder dem Gleitschirm, Bergsteigen und Klettern an der Eiswand, gehören zu den Möglichkeiten die sich den Besuchern des Parks bieten. Wanderfreunde, die die Schätze des Gebiets zu Fuß entdecken möchten, finden zahlreiche, unterschiedlichste Wanderpfade. In anspruchsvolleren Ausflügen kann man die wilde Natur und die magische Welt der Gipfel erreichen, dazu benötigt man jedoch die erforderliche Erfahrung, Training und geeignete Ausrüstung. Ein unvergessliches Erlebnis erwartet die Gäste auf dem Grande Anello dei Sibillini (GAS) -Großer sibyllinischer Ringweg-, ein 120 km langer Wanderweg, der vollständig ausgewiesen ist. Auf neun Etappen entdeckt man die Vielfältigkeit der Landschaft und die natürliche Schönheit, wie das unschätzbare historische und kulturelle Erbe, das das Territorium bietet. Um die Nutzung des Großen Rings angenehmer zu gestalten, hat der Park die Ausflugshütten renoviert, die in Kombination mit den traditionellen Beherbergungsstätten die Gelegenheit bieten, in Syntonie mit dem Territorium und der Natur zu leben. Auf den Naturpfaden können auch weniger erfahrene Wanderer, oder die mit wenig Zeit die Sybillinischen Berge erkunden. Zwei der 18 Wege eignen „für alle“, auch für Wanderer die Kinderwägen bei sich haben oder Rollstühle. Man kann den Park auf dem Mountainbike

Info Piazza del Forno, 1 - 62039 Visso (MC) Tel. 0737 972711 - Fax 0737 972707 parco@sibillini.net PEC: parcosibillini@emarche.it www.sibillini.net www.sibilliniwilderness.it Gemeinden des Parks in den Marken Fiastra, Bolognola, Visso, Ussita, Castelsantangelo sul Nera, Amandola, Arquata del Tronto, Acquacanina, Montefortino, Montegallo, Montemonaco, Pievebovigliana, Cessapalombo, San Ginesio, Fiordimonte, Pievetorina.

auf den Wegen erkunden, die ursprünglich den Wägen der Bauern, den Maultiere der Waldarbeiter, den Bergschuhe der Schäfer und den Sandalen der Pilger gewidmet waren. In dem Führer “Pedalando nel Parco - Mit dem Fahrrad durch den Park“ werden die Strecken, mit der entsprechenden Kartographie beschrieben; 14 Ringstrecken, die alle in einem Tag befahren werden können und der Große Ring, 160 km, den man mit dem Mountainbike in 5 Tagen bewältigen kann. Um die Sibillini auch mit dem Camper, dem Motorrad oder dem Auto zu erkunden, ist die Grande Via del Parco - Große Straße des Parks und 5 Ringstrecken, mit einem insgesamt 450 km langen Streckennetz, die ideale Lösung. Die 190 km lange Grande Via del Parco nutzt die bereits vorhandenen Straßen, um eine mehrere Tagen dauernde Reise mit dem Auto, Motorrad und Campern möglichst angenehm zu gestalten. Es sind vier Etappen vorgesehen. Die Grande Via ist mit anderen sechs Ringstrecken verbunden, auf denen man das gesamte Territorium entdecken kann. 9


Den Park entdecken, bedeutet die Natur und ein Territorium unvergleichlicher Originalität zu leben und zu verstehen, das der harmonischen, tausendjährigen Beziehung zwischen Mensch und Umwelt zu verdanken ist, die sich in einer fragilen und zarten Entwicklung aneinander angepasst haben. Der Besuch der Zentren der Gemeinden des Parks, ist eine unvergessliche Erfahrung, bei der man die Faszination vergangener Zeiten erlebt, die Schätze des Menschen entdeckt, die man gewandt in die Natur integriert hat; ein Erlebnis, das auch unter kultureller Hinsicht für den Besucher zu einem unvergesslichen und interessantem Ereignis wird. Auch die Museen der Umgebung sind einen Besuch wert, wie zum Beispiel das der Grotte der Sibylle in Montemonaco, die Pinakothek Duranti in Montefortino, das Museum der Manuskripte Leopardis in Visso. Diese sind, wie auch die Besucherzentren des Parks, wichtige Dokumentations- und Informationspunkte für Touristen, die den Besuchern das Territorium des Parks näher bringen. In Castelsantangelo sul Nera und in Bolognola sollte man das Faunazentrum des Hirschen besuchen, wie das Faunazentrum des Gamsbocks der Apenninen, in denen man einige Exemplare der erst kürzlich in den Park wiedereingeführten Spezies beobachten kann. In jedem Zentrum findet man das Haus des Parks, zur Information der Touristen, um diesen die korrekte und angemessene Nutzung des Schutzgebietes zu erklären. In den Zentren des Parks liegt Informationsmaterial bereit und man kann Gadgets, Führer und Karten, wie auch Veröffentlichungen des Naturschutzgebietes

kaufen. In dem Park befinden sich 8 Zentren der Umweltbildung, die sowohl von der Region Marken, als auch von Umbrien anerkannt sind. Diese Zentren informieren die Besucher und möchten, vor allem den Schulen, die ureigenen Werte des Territoriums näher bringen und ihnen auch den Respekt gegenüber der Umwelt lehren. Den Nationalpark der Monti Sibillini leben bedeutet aber auch die zahlreichen typischen und traditionellen Produkte des Gebietes «zu kosten»; sie sind das Ergebnis einer Landwirtschaft, die sich die Kultur des antiken Wissens zu eigen gemacht haben. Nutzungen, Gewohnheiten und Methoden wurden überliefert und unter Beachtung der Umweltverträglichkeit, Traditionen und Qualität aktualisiert. Die bekanntesten Produkte sind wohl die rosa Äpfel, die köstlichen Maronen, der exzellente Honig, die unvergleichlichen Linsen, die Roveja, ausgezeichnet geeignet, um eine Original-Polenta zuzubereiten, die sich durch die intensive grüne Farbe auszeichnet, die Platterbse oder der Dinkel, nicht zu vergessen, der wertvolle und köstlichste Trüffel. Nennenswert sich auch die Schaf- und Rindfleischproduktion, die dank der Originalität und die Herkunft, dem Kunden ein sicheres Nahrungsmittel garantieren.

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NATIONALPARK DES GRAN SASSO UND DER MONTI DELLA LAGA Im Süden der Monti Sibillini, nach der Schlucht die von dem Fluss Tronto geformt wurde, erheben sich die Monti della Laga, der nördlichste Bereich des Nationalparks zu dem auch das Bergmassiv des Gran Sasso gehört. Der 1995 gegründete Park erstreckt sich über eine Fläche von 150.000 Hektar, davon liegen 9.900 in den Marken. DAS TERRITORIUM Die Monti della Laga, die mit dem Monte Gorzano eine Höhe von 2.458 m erreichen, bestehen vor allem aus Sandstein und Mergel. Der geologische Ursprung dieser Berge bestimmt auch ihre Morphologie, die Gipfel sind runder geformt, mit zahlreichen eingeschnittenen und tiefen Tälern, wie eindrucksvollem Kar. Die Zusammensetzung aus Sandstein und Mergel lässt das Wasser ungestüm auf der Oberfläche fließen, in Bächen, Wildbächen und Flüssen die ins Tal herunterstürzen und duzende wundervolle, eindrucksvolle Wasserfälle bilden, wie den der Volpara oder der der Barche im Tal der Selva Grande.

Info Zentrum der zwei Parks Fraz. Borgo, 9 63043 Arquata del Tronto (AP) Gestore: Cooperativa Forestalp Tel. 0736 803915 Fax 0736 819758-809921 info@centrodueparchi.it www.centrodueparchi.it Zertifizierte E-Mail Adresse: parconazgransassolaga.aq.protocollo@ pa.postacertificata.gov.it Posta elettronica Sede Istituzionale: ente@gransassolagapark.it Rechts-Sitz Via del Convento, 1 67010 Assergi - L’Aquila Tel. 0862 60521 Fax 0862 606675 ente@gransassolagapark.it Gemeinden des Parks in den Marken Acquasanta Terme, Arquata del Tronto

DIE FLORA Im Park wachsen mehr als 2.000 verschiedene Pflanzenarten, wie der Türkenbund, der Edelweiß der Apenninen und verschiedene seltene Orchideenarten, wie der Blattlose Widerbart. Eine der bedeutendsten Pflanzenart ist die Blaubeere, die man hier wie in keiner anderen Gegend der Zentralapenninen findet, wie ein Teppich zieht sie sich über die hohen Höhen, ein Heideland zwischen den Weiden im Hochgebirge. Der bemerkenswerte Reichtum und die Vielfältigkeit der Flora und der Vegetation findet man sowohl im Hochgebirgen, über 2.000 m, als auch in den geologischen Substraten der HauptBergmassive. Der Gran Sasso zeichnet sich vor allem auf der Seite zu Aquila durch die großflächigen Weiden aus, die Monti della Laga sind größtenteils von Wald bedeckt. Auf geringeren Höhen findet man Eichen- und Kastanienwälder, die in römischer Epoche gepflanzt wurden, der Buchenwald ist der verbreitetste und entwickelt sich von 1.000 m bis hin auf 1.800 m. Häufig ist die Verbindung der Buchen mit anderen Holzsorten 13


zu beobachten, wie die Eibe oder die Stechpalme, einem Überbleibsel aus einer Zeit mit wärmerem und feuchteren Klima; Ahorn, Linde und Ulme verkleiden die Schluchten. Zu melden sind auch die Wälder der seltenen Weißtanne - hier findet man eine der beiden einzigen Stationen in den Marken - und einige Birken, lebende Zeugnisse vergangener klimatischer Vorkommnisse, die die aktuelle Vegetation grundlegend beeinflusst haben. DIE FAUNA Die interessanteste Tierart des Parks ist der Gamsbock, ein Huftier der Apenninen, der nach hundert Jahren, dank einer gelungenen Wiederbesiedlung, wieder in diesem Park lebt. Auf dem Gebiet leben weitere große Pflanzenfresser, wie der Hirsch, das

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Reh und ihr “Jäger”, der Wolf der Apenninen, der in kleinen Rudeln vorkommt Seit einiger Zeit trifft man gelegentlich auch auf den Braunbären. Des Weiteren findet man zahlreiche Raubvögel, wie den Steinadler, den Habicht, den Wanderfalken, Lannerfalken, die Alpenkrähe und den Uhu. Zwischen den Blättern leben in kühler Umgebung, mit fließendem oder stehendem Wasser, die Brillensalamander, eine seltene Amphibie und der Grasfrosch. TOURISMUSANGEBOT Die Monti della Laga waren bei den Bergliebhabern bis vor ein paar Jahren so gut wie unbekannt, was sicherlich auf deren Nähe zu dem Gran Sasso, dem Terminillo und den Sibillini zurückzuführen ist und wur-

den dementsprechend wenig besucht. Wer sie aber einmal erlebt hat, wird immer wieder zurückkehren, um dort das ganze Jahr über Wanderungen zu unternehmen, oder Alpinismus, Skialpinismus oder Ski Alpin zu betreiben. Im Winter bieten die Eisgebilde den Alpinisten ungewöhnliche und anspruchsvolle Touren. Die antike Kultur-Tradition der Bevölkerung des Parks wird durch die zahlreichen Handwerksarbeiten bezeugt, von den köstlichen, typischen gastronomischen Produkten und den charakteristischen, volkstümlichen Ausdrücken, die weiterhin überleben, sie spielen eine wichtige kulturelle Rolle und ziehen Touristen an. Ein Besuch wert sind auch die Steinhäuser aus dem sechzehnten Jahrhundert, die in zahlreichen Ortsteilen zwischen den Bergen eingefasst sind, Arquata del Tronto oder Castel di Luco, der Ortsteil Paggese in Acquasanta Terme, mit einer charakteristischen Rundform; oder auch Umito, typisches Bergdorf, das durch seine wundervollen, einige hundert Jahre alte Kastanienwälder einen unvergesslichen Eindruck hinterlässt, der ideale Ausgangspunkt für faszinierende Ausflüge in die üppigen Wälder. In dem Ortsteil Colle di Arquata del Tronto produziert man auch heute noch Holzkohle, mit der antiken Methode der Köhler der Apenninen. Des Weiteren sollte man Acquasanta Terme und Arquata del Tronto besuchen, die im römischem Zeitalter, ein

besonderer „Statio“ auf der Via Salaria waren. Seinen Namen verdankt der Ort der mächtigen, vor kurzem renovierten Burg aus dem Dreizehnten Jahrhundert (arx), die körnend auf dem Hügel, auf dem sie von Giovanna II aus Neapel erbaut wurde, liegt. Den Gästen werden zahlreiche kulturelle und volkstümliche Veranstaltungen geboten, wie eine der ältesten historischen Gedenkfeiern der Gegend: Das Festa Bella - Schöne Fest - mit dem die Gemeinschaft von Spelonga di Arquata die Schlacht von Lepanto, von 1751, aufleben lässt. An dem Kampf nahmen hunderte von Bewohnern aus Spelonga teil, die die türkische Flagge erobert haben, die auch heute noch in der Kirche des Ortes aufbewahrt wird. Die Gedenkfeier findet alle drei Jahre, am 14. August statt. In der ersten Dekade des Monats gehen 150 Jugendliche in den Wald Martese und fällen einen 25 Meter langen Stamm: Dies wird dann der Großmast des Schiffes, das auf der Piazza des Ortes gebaut wird, um mit ihren Anstrengungen die Kohäsion der Gemeinschaft zu feiern. Am 19 August wird auch “Alla corte della regina - Am Hofe der Königin», eine Feier zum Gedenken an das Leben bei Hofe, in der von Giovanna II von Neapel erbauten Burg veranstaltet. Der Besuch des Parks kann in dem Zentrum der Zwei Parks in Arquata del Tronto beginnen, der einzigen Gemeinde in Europas die zwei Nationalparks ihr Eigen nennt: Dem des Gran Sasso und Monti della Laga und dem der Monti Sibillini. Das Zentrum ist gleichzeitig Country House, Haus des Parks und Zentrum der Umweltbildung. In dem Zentrum werden zahlreiche Aktivitäten angeboten, zum Beispiel werden „grüne Aufenthalte“, Klassenfahrten und Weekends in der Natur organisiert; es stehen Ausrüstungen und Karten für das Orientieering zur Verfügung, und eine künstliche Kletterwand. 15


REGIONALER NATURPARK MONTE SAN BARTOLO Der 1996 gegründete Regionale Naturpark des Monte San Bartolo erstreckt sich über eine Oberfläche von 1.586 Hektar längs der Küste, zwischen Pesaro und Gabicce. DAS TERRITORIUM Das Territorium zeichnet sich vor allem durch die hohe Küste, mit einem in der gesamten Adria seltenen Kliff aus. Das Naturschutzgebiet stellt eine interessante, wie charakteristische Kulturlandschaft dar, die bis in die fünfziger Jahre, auch an undenkbaren Stellen, bis hin zum Meer, bebaut wurde. In San Bartolo trifft man auf zwei unterschiedliche Ambiente: Das Kliff und das Binnenland. Das Kliff erhebt sich von den unteren Stränden der Marken, ein wellenförmiges Aufeinanderfolgen von Gebirgsausläufern und Tälern, unterbrochen durch geologisch höchst interessante Steilwände, mit Fossilienfischen und seltenen Kreidekristallen. Der Wechsel zwischen Sandbänken, Mergel und Ton verläuft sanft in Richtung Meer und mischt sich mit den antiken Erdrutschen die das Kliff überziehen. Die höchsten Gipfel auf der Mee-

resseite Monte Castellaro oder Brisighella, liegen unter 200 Meter, ermöglichen aber den Blick auf die Landschaft, die wie ein Gemälde erscheint; so hat Tonino Guerra die Aussicht auf Montefeltro, San Marino, und die Romagna, wie auf die Küste und das Meer beschrieben. Die Steilklippen des Parks stellen für den typischerweise sandigen Küstenstreifen der Romagna und der Marken eine unübliche Landschaft dar. Am Sockel des Kliffs liegt ein kleiner Kies- und Geröllstrand, das Ergebnis der Zerstörung und des Zusammenbruchs der überstehenden Wände. In der Vergangenheit wurde er als Steinbruch für die Straßenbepflasterung verwendet, die Steine wurden auf die Schiffe geladen und in die Küstenstädte exportiert. Ein Beispiel hierfür sind die alten Kopfsteinpflaster in Pesaro und in den Weilern des Parks. Die ländliche Landschaft die sanft zur Staatsstraße Adriatica abfällt, übermittelt den Eindruck von Harmonie, eine lebhafte und angenehme Verflechtung bebauter Felder, renaturierter Felder, Baumreihen und Hecken. DIE FLORA Man denkt an ein armes, anthropogen Geländes, findet aber im Park San Bartolo, eine die eindrucksvolle Flora. Im Gebiet über der “Baia Flaminia” wächst zum Beispiel eine besonders seltene Pflanze, der maritime Flachs, in der gesamten Region nur hier zu finden. Ebenso bedeutend ist die Binse und die Klippenkarotte, die man in nur wenigen Orten der Küste der Marken findet. Zu der Pioniervegetation an der abschüssigen Seite, gehört das Plinio 17


Gras; auf trockeneren und stabileren Böden findet man den Pfriemenginster, mit farblich unvergesslichen Gelbkontrasten in der Blütezeit, die sich von dem Blau des Himmels und dem Grün des Meeres abheben. An den sanfteren Neigungen sammeln sich die organischen Überbleibsel, mit dem Krapp, dem etruskischen Geißblatt und jungen AleppoKiefern, die durch die spontane Verstreuung bei der Aufforstung entstanden. In feuchteren Gebieten trifft man auf die Weiß-Pappel, die Schwarzpappel und in einigen Fällen auch die Weißweide. Auch hier, wie im Landesinneren, wachsen Mischwälder mit Eichen und Hopfenbuche, die Zerreiche trifft man seltener, häufiger vertreten ist die Flaumeiche, die Manna-Esche, Ahorn und die Feldulme. Das Vorhandensein einiger Nadelbäume, wie die Pinie, die Strandkiefer und die Zypresse ist auf die alten Bepflanzungen der Villen aus der Renaissance zurückzuführen. In den sechziger Jahren haben folgende Aufforstungen die Flora des Parks durch den Berg-Ahorn, den Aleppo-Kiefer, die Schwarzpinie, die sibirische Ulme und andere Allochthone bereichert. Die Pflanzenwelt ist die der typisch landwirtschaftlichen Umgebung, mit Boden der seit Ende der fünfziger Jahre bebaut wird; zu den Baumarten gehören die Olivenbäume, Weinreben, Feigen, Kirschen, Maulbeerbaum, 18

Speierling, Mandelbaum, mit einzelnen Flaumeichen, die sich mit Tamarisken und Christusdorn abwechseln. Die internen Gebiete des Parks sind eindrucksvoll und harmonisch, vor allem dort wo breite Hecken die bebauten Felder säumen, die sich bis hin zu dem Kliff ziehen. DIE FAUNA Vor allem in der ruhigeren Saison, im Winter, wenn die Freizeitaktivitäten und der Fischfang nicht stören, kann man zahlreiche Seevogelarten beobachten. Das Gebiet wurde dank der Vielfalt der vorhandenen Arten als Feuchtgebiet von nationaler Bedeutung ausgewiesen, mit de, Mittelsäger und dem Gänsesänger, die Sturmmöve, die Schwarzkopfmöve, die Dreizehenmöve, die Lachmöve und die Mittelmeermöve, die Eiderente, die Heringsmöve, den Kormoran, die MittelmeerSturmtaucher, der Haubentaucher und der Schwarzhalstaucher, der Prachttaucher, der Graureiher, der Seidenreiher und ab und zu auch die Höckerschwäne, Kraniche und Schwarz- und Weißstörche. Der Naturpark San Bartolo ist ein wichtiges Gebiet für den Zug der Raubvögel, dem Wespenbussard, der Rohrweihe und einer besonders seltenen Art: Die Steppenweihe, wie auch viele andere Seglervögel (Reiher und Störche). Dies ist auf die Position längs

der Adriaküste und die besondere morphologische Konformation zurückzuführen, ein Vorgebirge, das von den Vögeln als Bezugspunkt genutzt wird. Zu den ansässigen Vogelarten gehören der Wanderfalke, der nach Jahren zurückgekehrt ist, um das Kliff zu bevölkern und auf den Steilwänden über dem Meer zu nisten. Die Waldohreule, der Kauz, die Zwergohreule und die Schleiereule nutzen die verlassenen Landhäuser, in denen sie sich niederlassen. Zu den Säugetieren gehören der Fuchs, der Dachs, das Stachelschwein, das Mauswiesel, der Hase und der Siebenschläfer. TOURISMUSANGEBOT Abgesehen von der naturalistischen Bedeutung, bietet der Park Monte San Bartolo auch besondere archäologische und historische Zeugnisse; Funde aus dem Neolithikums im Gebiet des Monte Castellaro, archäologische Stätte in Colombarone, auf der antiken Via Flaminia und die verschwundenen Häfen, römischen Ursprungs, in Santa Marina und Vallugola. Zwischen Gabicce Mare und Pesaro verläuft auf ungefähr 20 km, die eindrucksvolle Panoramastraße, die malerische Fischerdörfer über dem Meer durchzieht. Eine Kette antiker hochgelegener Altstädte überragen, von Santa Marina bis nach Gabicce Monte, das Kliff. Die Gassen innerhalb der mittelalterlichen Burgen, verbergen Schätze, wie die um die kleine Piazza in Casteldimezzo oder zu Füßen des Glockenturms in Fiorenzuola di Focara, mit einer Tür über dem Meer. In dem landwirtschaftlichen Gebiet, findet man Wege die die traditionelle Landschaft durchziehen, mit zahlreichen Landhäusern (einige davon wurden in Agriturismi umgewandelt); im Schatten großer Eichen führen Feldwege, die sogenannten grünen Pfade, durch das Pachtland.

Info Sitz und Adressen Viale Varsavia - 61121 Pesaro Tel. 0721 400858 Fax 0721 408520 parcosanbartolo@provincia.ps.it Besucherzentrum Gabicce Monte Via Montegrappa / Via Roma 61011 Gabicce Mare Tel. 0541 830080 Gemeinden des Parks Pesaro und Gabicce Mare

Auf ausgeschilderten Wegen, können Groß und Klein mühelos die Landschaft entdecken; von Pesaro über den Berg, vorbei an dem Wald der Villa Imperiale, mit autochthonen und naturalisierten Arten, bis hin zu dem Beobachtungspunkt, mit einem Blick von dem Landesinneren bis hin zu dem endlosen Horizont des Meeres. In dem Naturschutzgebiet liegen auch Orte des Glaubens und der Religiosität: Der jüdische Friedhof in der Nähe von Pesaro, die kleinen ländlichen Friedhöfe, das Klausurkloster der Suore Servite (Nonnen «Servite»), das des Girolamino del San Bartolo (dem der gesamte Hügel seinen Namen verdankt), bis hin zu dem Casteldimezzo. Die künstlerischen Schönheiten dieser Orte (von dem Kruzifix des Jacobello del Fiore bis hin zu den Leinwandgemälden des Viviani) bilden den Auftakt zu den großen Adelsvillen in der Gegend in der Nähe von Pesaro, die von der Villa Imperiale aus dem 15./16. Jahrhundert mit ihren versteckten Gärten und ihren mit Fresken ausgestatteten Sälen, zu der Villa Caprile aus dem 18 Jahrhundert mit ihren berühmten Wasserspielen und zu der Villa Vittoria hinunterführen.

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INTERREGIONALER NATURPARK SASSO SIMONE UND SIMONCELLO Der Naturpark Sasso Simone und Simoncello wurde 1994 gegründet und erstreckt sich über ein 4.991 Hektar großes Gebiet, im Herzen des antiken Montefeltro, zwischen den Marken und der Emilia Romagna. DAS TERRITORIUM - GESCHICHTE UND KULTUR Bei der vorwiegend hügligen und bergigen Landschaft , handelt es sich um die Erhebungen der Sassi Simone (1.204 m) und Simoncello (1.221 m), 670 m und den 1.415 m hohen Carpegna, der höchste Gipfel des Parks und Scheide zwischen dem Foglia- und dem Marecchia-Tal. Der Park des Sasso Simone und Simoncello ist das Ergebnis der zurückhaltenden und feinfühligen Geschichte des Menschen, der der Natur die Möglichkeit gelassen hat, sich frei zu entfalten. Die hüglige Landschaft wird von einer dichten Vegetation überzogen, unterbrochen durch scharfe Felsen und Felsgebirgsausläufern, auf denen „unbezwingbare“ Burgen gebaut wurden, um sich vor den Feinden zu schützen. Ein Gebiet mit vielen Burgen, Festungen, aber auch Kirchen, Klöstern und Pfarrhäusern. Der Park wurde nach den riesigen Felsblöcken Simone und Simoncello benannt, die seit dem Ende der Bronzezeit bewohnt wurden. Einige Legenden erzählen von römischen Priestern, die dort ihrer Göttern huldigten, oder auch von dem Einsiedler, Simone, der sich dort niedergelassen hat. Höchst wahrscheinlich waren sie während der langobardischen und byzantinischen Angriffe auch Zufluchtsort für die Bevölkerung, aber das harte Klima gestaltete die Ansiedlung der Menschen auf dem Massiv überaus schwierig. Die strategische Bedeutung des Ortes hat die Erschließungsträger des Sasso Simone zur Gründung motiviert: die Benediktiner im XII. Jahrhundert, die Malatesta im XV. Jahrhundert und die Medici am Ende des XVI. Jahrhunderts. Den Ersten ist der Bau der Abtei Sant’Angelo zu verdanken, die höchst wahrscheinlich auf den Resten einer Kapelle aus langobardischer Epoche erbaut wurde. Die besonders harten Winter und das Erschließen neuer und bequemerer Pilgerwege, haben zu dem Niedergang dieser Stätte geführt, 21


Prozess der mit der Pest im Jahre 1348 seinen Höhepunkt fand. Als sich die Herren dieser Gebiete der militärstrategischen Bedeutung bewusst wurden, errichtete man am Sasso Befestigungsanlagen mit Türmen und Mauern, in der zweiten Hälfte des XVI. Jahrhunderts, bauten die Medici dann eine Festungsstadt, um ihre Macht, in einem schwer regierbaren Gebiet, zu behaupten. Heute noch kann man die Trümmer dieser „idealen Stadt“ bewundern, die 1673 verlassen wurde und deren Wahrzeichen die Sonne war, das heutige Symbol des Parks. Unter dem geologischen Gesichtspunkt ist anzumerken, dass der Naturpark des Sasso Simone und Simoncello aus einer Decke chaotischen Geländes besteht, das „Colata - Guss- della Val Marecchia” genannt wird. Der sogenannte “Colata - Guss” besteht vor allem aus lehmhaltigem wie aus plastischem Mergel- und Lehmboden, der höchst verformbar ist und unterschiedlich große härtere und kompakte Kalkblöcke inglobiert. Die durch Wasser, Wind und Schnee hervorgerufenen Erosionsprozesse, die auf selektiv auf die Decke einwirken, tragen die zarteren lehm- und mergelhaltigen Materialien schnell ab und bringen härteren Steinblöcke hervor: So entstanden die “Sassi”, typische, charakteristische Morphologie des Montefeltro.

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DIE FLORA Die Flora des Parks ist sehr unterschiedlich, auch abhängig von der Höhe. Unter 800m findet man vorwiegend gemischte Wälder. Die Flaumeiche, die Zerreiche, Hopfenbuche, Manna-Esche, Feld-Ahorn und der Schneeball-Ahorn gehören zu den dort üblichen Bäumen, unter den Büschen sind der Rote Hartriegel, die Kornelkirsche und die gemeine Hasel zu nennen. Die Zerreiche und die Hainbuche dominieren in dem weitläufigen mediterranen Gebirgswald, der sich von dem Passo della Cantoniera sauf über 800 Hektar, bis hin nach Sassi Simone und Simoncello und Valpiano zieht; ebenso zu finden sind dort die Stechpalme, verschiedene Ahornarten, die gemeine Esche und die Buche; im Unterholz wachsen zahlreiche, typisch Waldgräser, wie die europäische Haselwurz und der Türkenbund, an dem Waldrand hingegen wächst die Berg-Flockenblume. An den sonnigen Hängen, die vor allem als Weiden genutzt werden, findet man Büsche wie der gemeine Wacholder, die Hundsrose, der Baumweißling, die Schlehe und die Brombeere. In den Bergen in dem kühleren Klima über 1.000 m, findet man vor allem die Buche und den Berg-Ahorn und bisweilen auch die Eibe, den Spitzahorn, den Alpen-Goldregen und die Stechpalme; aus dem dichten Blätterteppich sticht der Farn hervor. An der Ostseite des Monte Carpegna hat man in der ersten Hälfte des XX. Jahrhunderts, Aufforstung vor allem mit der Schwarzpinie betrieben. Das Weideland des Monte Carpegna, auf einer Höhe von 1.200 - 1.400 m, entstand aus den antiken Rodungen der Buchenwälder und wahrscheinlich auch von Tannen; zu Beginn des Frühlings erscheinen die grünen Weiden in den Farben des Krokus, gefolgt von bunten Orchideen und im Spätsommer die Zeitlose. Im Frühjahr und im Herbst wachsen in den Wäldern und auf den Wiesen

verschiedene Pilze, wahre Köstlichkeiten, die diese Gegend zu einem Anziehungspunkt für Liebhaber der Genüsse des Unterholzes macht. Der Simoncello mit den Wäldern von Cantoniera und die „Costa dei Salti“ sind Pflanzenschutzgebiete, der Monte Carpegna gehört zu dem gleichnamigen Wald im Besitz der Region. DIE FAUNA In dem Park leben zahlreiche Wildtiere: Wie Wölfe, Dachse, Wiesel, Steinmarder und der Iltis. Das kleinste und wohl häufigste Huftiere ist das Reh; Abends in der Dämmerung oder am frühen Morgen, kann man beobachten, wie es aus dem Dickicht heraustritt, um auf den Lichtungen und dem Brachland zu grasen. Nachdem man einige Tiere aus Mitteleuropa zu Jagdzwecken wieder eingeführt hat, ist das Wildschwein, wie in fast dem gesamten, wieder vorzufinden. Zu den Amphibien gehören der Nördliche Kammmolch, der Teichmolch, der europäische Laubfrosch, die Erdkröte und der italienische Höhlensalamander. Zu den Reptilien gehören außer der Aspisviper auch die gelbgrüne Zornnatter, die Äskulapnatter, die Ringelnatter, die Mauereidechse und die Ruineneidechse, wie die italienische Erzschleiche und die Blindschleiche. Verschiedene Greiftiere leben hier, zu unterschiedlichen Jahreszeiten und in verschiedenen Gebieten: Der Sperber und der Habicht, die mit ihren langen Schwanz eine sichere Flugfähigkeit in den Wäldern des Gebietes haben. Leichter zu beobachten sind der Turmfalke und der Bussard, da sie vertrauensvoller sind und auch häufiger vorkommen; der Turmfalke nimmt bei der Jagd auf den Wiesen und Weiden die Haltung des „heilige Geists“ ein, der Bussard hingegen zieht große Krise im Himmel und lässt seinen charakteristischen Ruf ertönen. Und wenn man besonders großes Glück hat und aufmer-

Info Parkinstitut Sasso Simone und Simoncello Institut mit Reg. Gesetz Nr. 15 vom 28/04/1994. Via Rio Maggio, s.n., 61021 Carpegna (PU) Tel. 0722 770073 Fax 0722 770064 info@parcosimone.it centrovisite@libero.it cv.museonat@libero.it www.parcosimone.it Gemeinden des Parks in den Marken Carpegna, Frontino, Montecopiolo, Piandimeleto, Pietrarubbia.

ksam ist, kann man auch den Königsadler, den Wanderfalken und den Lannerfalken beobachten, die zwar nicht in der Gegend nisten, sie aber zur Jagd nutzen. Sobald die schöne Jahreszeit beginnt, kann man auf zahlreiche Zugvögel treffen, die nach dem Winter in Afrika zurückkehren, um den Park und die angrenzenden Gebiete zu besiedeln. Dann kann man auch den Schlangenadler, den Baumfalken, den Wespenbussard und die Wiesenweihe beobachten. Weitere Raubvögel durchfliegen das gebiet während des Zugs, wie zum Beispiel die Rohrweihe; die Kornweihe findet man im Winter auf den Wiesen und Weiden. Zu den Nachtraubvögeln gehören die Schleiereule, die Eule, die Waldohreule und der Waldkauz. TOURISMUSANGEBOT Zu den zahlreichen Aktivitäten des Parks gehören die strategische und operative Planung von Projekten zum Schutz und zur Aufwertung des Bereichs, aber auch zur Verstärkung der Strukturen zur Nutzung des Territoriums. So hat man zum Beispiel Rastbereiche geschaffen, von denen aus man zu Spaziergängen oder zu anspruchsvolleren Touren aufbrechen kann. Des 23


Weiteren werden Führungen organisiert, Orienteering und Nordic Walking. Die Gäste erwarten ausgeschilderte Strecken für Touren mit dem Mountain Bike oder Wege für Ausritte. Die Führungen durch den Park werden von den Führern während des ganzen Jahres ausgeführt; für Schulen werden von dem CEA des Parks, zahlreichen Umweltbildungsprojekte angeboten. Der Faunapark von Pian dei Prati, eignet sich für Schulklassen, wie auch für Familien: In einem 5,5 Hektar großen Bereich kann man Haustiere aus der Hofhaltung kennenlernen, wie Ziegen, Schafe, Esel und besondere Wildtiere beobachten: Raubvögel, Rehe, Wildschweine, Frösche, Kröten und Molche. Der Faunapark ist dank der eigens geschaffenen Wege, auch für Behinderte, für Schulungen, Führungen, Camps, usw. bestens zugänglich. Im Sitz des Parks in Carpegna befindet sich, wie auch in Ponte Cappuccini in der Gemein24

de von Pietrarubbia, ein Besucherzentrum, in der Stadt Pennabili, Sitz des Bistums, hat der Park in einem alten, renovierten Gebäude ein interessantes Naturkundemuseum eingerichtet. In Frontino findet man das Multifunktionszentrum des Montefeltro und in Calvillano di Pietrarubbia ein Gästehaus. In Calvillano di Pietrarubbia ist ein CEA operativ, in San Sisto di Piandimeleto, der Umweltschutzinformationsdienst des Montefeltro und das Pilzmuseum. Die außerordentlichen typischen Produkte und die lokale Gastronomie machen den Besuch im Park auch zu einem genussvollen Erlebnis: Köstlichkeiten mit Pilzen und Trüffel (weißer und schwarzer Trüffel), Carpegna-Schinken, der auch die DOP Auszeichnung erhalten hat, verschiedene Pecorino-Sorten, sowohl frisch als auch gereift und kulinarische Spezialitäten, die die Traditionen der Marken, der Romagna und der Toskana miteinander vereinen.


REGIONALER NATURPARK DES MONTE CONERO Ein Berg der sich steil aus dem Meer erhebt und bezaubernde Ausblicke bietet. Eine großzügige Umgebung, in warmer Umgebung. Wanderwege, die ein Juwel des nachhaltigen Tourismus darstellen. Ein Angebot einheimischer Köstlichkeiten höchster Qualität. Geschichtsträchtiges Territorium. All dies ist der Parco des Conero, ein kunstvoll von der Natur ausgearbeitetes Schmuckstück, der Diamant der Marken, am Ufer der Adria. Der Park wurde 1987 gegründet, um die die natürlichen und kulturellen Schätze zu bewahren; der regionale Park des Conero erstreckt sich über eine Fläche von 6.011 Hektar und schließt einen Großteil Anconas und die Städchen Camerano, Sirolo und Numana mit ein. DAS TERRITORIUM - GESCHICHTE UND KULTUR Dieser Küstenschutzbereich bietet eine abwechslungsreiche und faszinierende Landschaft, zu der der Monte Conero (572 m) gehört; er entstand aus langwierigen Meeresablagerungen, die im Jura begann, bis er dann im Pliozän, vor fünf Millionen Jahren, auftauchte. Von dem Gargano bis hin nach Triest, ist der Comero, das einzige Bollwerk aus Fels, aus Kalkstein, mit Steingut Lithotypen und weißen und roten Splittern; aus diesem Grund gewann man hier in der Antike Gestein. Ab dem IV. Jahrhundert wurde er für die Griechen, die die südlichen Küsten Italiens hinauffuhren, um Städte zu gründen, zum Anlegeplatz. Hier gingen auch die Dorier vor Anker, die sich dort nieder gelassen haben und die das Vorgebirge Komaros (abgeleitet von „Corbezzolo - Erdbeerbaum“, der auf dem Berg sehr verbreitet ist) genannt

haben und Ancon (Ellbogen) die nördlichen Kurve, das spätere Ancona. Die Anwesenheit des Menschen, die man seit mindestens 100.000 Jahren sicher dokumentieren kann, hat zahlreiche Zeugnisse hinterlassen, vor allem der Picener (IX .- II. Jahrhundert v. Chr.). In den ausgegrabenen Gräbern fand man reiche Totengaben, besonders bekannt ist das Grab der Königin von Numana und Sirolo, das im Bereich der Pinien liegt. Die Fundstücke werden in dem archäologischen Museum in Ancona und dem Antiquarium in Numana ausgestellt. Weitere Zeugnisse sind die Felszeichnungen in den römischen Grotten, die Benediktiner- und Franziskanerklöster, die Verteidigungsanlagen wie zum Beispiel die napoleonische Festung und der Clementina Turm in Portonovo. Nicht zu vergessen, die wundervolle romanische Kirche Santa Maria di Portonovo und das Kloster San Pietro al Conero, in der sich seit dem Jahre Tausend, abwechselnd, verschiedene religiöse Orden niedergelassen haben (Benediktiner, Kamaldulenser und die Gonzagiti). DIE FLORA Die abwechslungsreiche Landschaft, das steile Kalkkliff, die Hügel, die Talsenken, der Fluss Musone, die Feuchtgebiete, die Küstendünen und die Salzseen in Portonovo, garantieren die Biodiversität. Die Hänge des Monte Conero sind auf nordöstlich von immergrünem Hartlaub und Laubwald bedeckt sind (Flaumeiche, Hopfenbuche, Schneeball-Ahorn und Manna-Eiche), die sonnigeren, südlichen Hängen sind mit mediterranen Machhia bewachsen, mit thermophilen Arten, wie Steineichen, Erdbeerbäumen, Mastixstrauch und 27


Terebinthe. Man findet auch ausgedehnte Pinienwälder, die den Aufforstungen mit der Aleppo-Kiefer, der Schwarzkiefer, Zypresse und anderen Arten durch die „Milizia Forestale“ zu verdanken ist. In dem Park möchte man, in Zusammenarbeit mit den Landwirten, eine erneuerte Beziehung zwischen Mensch und Umgebung experimentieren; dazu wurden Projekte ausgearbeitet, die alle nur ein Ziel vor Augen haben: die Qualität. Dazu fördert man den biologischen Anbau, wie die Zucht und die Produktion von zertifizierten Nahrungsmitteln (Getreide, Gemüse, Hülsenfrüchte und Früchte) mit der QM Zertifizierung (Qualità Marche - Qualität der Marken). Das wohl ambitionierteste Projekt des Parks, das man gemeinsam mit den landwirtschaftlichen Betrieben in einer Genossenschaft umsetzt, ist ‘Conero Agricoltura e Ambiente - Conero, Landwirtschaft und Umwelt’. 2012 hat man eine Marke gegründet, die dem bereits anerkannten Projekt des Weins DOC Rosso Conero folgt, der in den Schutzgebieten und in den umliegenden Gegenden produziert wird. DIE FAUNA Diese Gegend bevölkern mehr als 200 Vogelarten, 76 davon nisten hier. Zwischen April und Mai werden ungefähr 10.000 Raubvögel im Durchzug gezählt. Aus diesem Grund ist der Monte Conero auch ein beliebter Ort für das Birdwatching, mit strategischen Beobachtungspunkten: Gradina del Poggio, Pian Grande, Monte dei Corvi, Monte Colombo, Belvedere Nord und die Piani dei Raggetti. 467 Schmetterlingsarte wurden registriert, die in der schönen Jahreszeit die Gegend, auf der Suche nach Nektar, zur Fortpflanzung und zur Eiablage beleben. Zu den Säugetieren gehört der Wolf, auf den man hier ab und zu trifft, der Dachs, der Fuchs, der Igel, der Steinmarder und das Wiesel. In den Seen von Portonovo lebt ein überaus seltenes Süßwasser-Kru28

stentier, das Dyaciclops Bicuspidatus Odessanu. Die dank eines Projekts des Interessenbereichs der Europäischen Bereichs (SIC) geschützte Meeresumwelt wahrt zahlreiche Krebsarten, einige davon überaus mimetisch, wie die Meeresspinne oder der scheue Anemonenkrebs, aber auch die Schraubensabelle, wundervolle Nacktkiemer (kleine, bunte Schnecken), Muriciten (die sogenannten “Ragusen”), Sepia, Hummer, Schleimfische, Rotbarsche, Brasse und Brandbrasse. Hervorzuheben ist die Miesmuschel des Conero, die ‘Mosciolo’ aus Portonovo, Standort des Slow Food, die man auf den Tellern der Liebhaber der guten Küche findet. TOURISMUSANGEBOT Für all die, die das Herz des Conero erforschen möchten, bietet der Park, abgesehen von dem Streckennetz das von den Menschen im Laufe der Jahrtausende geschaffen wurde, 18 umweltlich und landschaftlich interessante Wege, die man mit dem Fahrrad, zu Fuß oder auf dem Pferd entdecken kann. In dem Park wurden auch verschiedene Projekte für den nachhaltigen Tourismus umgesetzt, die 2013 die „Carta Europea del Turismo Sostenibile (CETS)“ -Europäische Charta für nachhaltigen Tourismus- erhalten hat , diese Zertifizierung sieht unter anderem die Förderung der Part-

nership der auf dem Territorium vorhandenen Mitglieder vor, um das Angebot und die Qualität der Dienstleistungen des Parks zu steigern, dabei den Umweltschutz aber nicht aus dem Auge verliert Der Tourismus ist die wirtschaftliche Haupteinnahmequelle des Gebiets, da die Riviera des Conero, nicht nur auf nationaler, sondern auch auf europäischer Ebene sehr bekannt ist. Der Park und die darin liegenden Städte überraschen die Besucher immer wieder aufs Neue. Ein Spaziergang mit Ausgangspunkt in Ancona, Hauptstadt der Marken, über die sogenannte „Strada del Monte“ - Bergstraße -, vermittelt einen Eindruck der vom Conero gehüteten Schätze. So erreicht man dann auch die Bucht von Portonovo und deren Strände in Vela, in Mezzavalle, die man nur vom Meer oder zu Fuß, über eine Straße mit einem aufsehenerregenden Blick, erreichen kann. In der Bucht treffen Kultur und Natur aufeinander: Der Wachturm, der von Clemente XI. erbaut wurde, die napoleonische Festung, die 1808 errichtet wurde, um die englischen Schiffe abzuwehren, heute ein Hotel und die romanische Kirche Santa Maria, nicht zu vergessen die Salzseen hinter den Dünen. Weniger Kilometer von Portonovo

Info Regionales Parkinstitut des Conero Via Peschiera, 30 60020 Sirolo (AN) Tel. 071 9331161 info@parcodelconero.eu www.parcodelconero.eu Besucherzentrum Tel. 071 9331879 infoconero@forestalp.it Gemeinden des Parks Ancona, Camerano, Numana, Sirolo

entfernt, erreicht man den Gipfel des Berges, die Abtei San Pietro und den Aussichtspunkt Nord. Verlassene Steinbrüche machen den Park zu einem Buch ohne sieben Siegel, das über die Geologie der Gegend und die typische Stratifizierung der Apenninen Umbriens und der Marken erzählt. Von ganz besonderer Bedeutung ist der Steinbruch von Massignano, der wegen des Übergangs vom Eozän / Oligozän zu einer weltweiten Ressort wurde und in dem heute Führungen veranstaltet werden. Weiter in Richtung Süden, erstrahl Sirolo, die ‘Perle des Conero’ in ihrer ganzen Schönheit, der Balkon über den Stränden der „Due Sorelle“ - der zwei Schwestern -, Urbani, San Michele-Sassi Neri. Führt man den Spaziergang fort, trifft man vor dem langen Strand, mit feinem Kies, in Marcella, bedeutendem Tourismuszentrum, mit den meisten Beherbergungsstätten der Riviera del Conero, auf den mittelalterlichen Ort Numana. In dieses Bild fügt sich Camerano, mit seinem antiken Ursprung und einem unterirdischen Parcour, bestens ein. 29


REGIONALER NATURPARK DER GOLA DELLA ROSSA E FRASASSI Der regionale Naturpark Gola della Rossa e di Frasassi ist das “grüne Herz “ der Marken. Der Park wurde 1997 gegründet und ist mit einer Fläche von 10.026 Hektar das größte regionale Naturschutzgebiet mit drei unterschiedlichen Biotopen: Die Schlucht von Frasassi, die Schlucht “della Rossa” und das Scappuccia-Tal. Eine Reise durch den Park, ist eine “Reise in das Herz der Marken”, bei der man die historisch-künstlerischen Schätze entdecken kann, die die faszinierende und harmonische Landschaft, in Mitten einer unberührten und üppigen Natur, verbirgt. DAS TERRITORIUM Die Geologie der Gegend ist äußerst charakteristisch: Vor ungefähr einer Million Jahren kam es zu einer plötzlichen Steigerung der orogenetischen Anhebung, mit einer daraus folgenden Erhöhung der Energie der Wasserläufe, die die Kämme tief eingeschnitten haben und so das Kalksteinmassiv freilegten, das so kompakt und hart war, dass es sich in mächtigen vertikalen Blöcken ablagerte. Der Kamm von Frasassi wird heute von der gleichnamigen Schlucht durchzogen, Monte Pietroso-Monte Murano hingegen wird von der Gola della Rossa, Schlucht der Rossa, durchschnitten. Die Becken und die Hügelgebiete sind tektonische Depression mit Mergelgestein oder Sand und Lehm, die man vor allem in dem nördlichsten Bereich des Parks, mit eindeutigen Erhöhungen findet. Das Eindringen des Regen-und Grundwassers in das Innere des Gesteins, dehnte

die Brüche in dem östlichen Bereich der Schlucht von Frasassi aus (dank der chemischen Korrosion, durch das Vorhandensein von gelöstem Kohlendioxid), wodurch es zu einem Ansteigen des tiefen schwefelhaltigen Wassers kommt, das besonders aggressiv auf das Kalkgestein wirkt. Diese Prozesse, im Wechsel mit Einstürzen, brachten riesige unterirdische, deutlich gegliederte Karsthöhlen hervor; vor allem die berühmten Grotten von Frasassi haben eine ganz besondere landschaftliche Bedeutung. Auf einer, ungefähr, einstündigen Führung kann man die kleinen Seen, die riesigen Stalaktiten und Stalagmiten bewundern, die Ancona Höhle (240m hoch), den Kerzensaal, den Saal der Bärin und den unendliche Saal. Seit langem gewinnt man das schwefelhaltige Wasser und nutzt es in der Thermalstation, für Therapien zur Behandlung von Atemwegs- und rheumatische Erkrankungen. Die Gola della Rossa, ähnelt der von Frasassi mit ausgedehnten Karsthöhlen, darunter die Grotte des Vernino, mit zahlreichen und interessanten Säugetierfossilien, wie zum Beispiel der wundervolle Höhlenbär. Das Scappuccia-Tal, das von dem Scappuccia Fluss durchzogen wird, der eine enge und geschwungene Schlucht bildet, zeichnet sich durch verschiedene Lebensräume und Vegetationsbedingungen aus, die von der Unterschicht beeinflusst werden, wie von der Exposition, der Höhe und dem Vorhandensein des Wassers. 31


DIE NATUR In dem Park findet man Arten von besonderer naturalistischer Bedeutung: Ein wahrhaftes Juwel der Biodiversität, mit 105 nistender Vogelarten, 40 Säugetieren, 29 Reptilien und Amphibien und über 1.250 Pflanzenarten. Der Steinadler steht an der Spitze der Nahrungskette mit Säugetieren, Vögel, Amphibien und Krustentiere; in der Schlucht von Frasassi nistet das einzige Paar der Provinz von Ancona. Von großer Bedeutung sind auch einige Tagraubvögel, wie der Habicht, der Schlangenadler, der Rotmilan, der Lannerfalke und der Wanderfalke, die in der Gegend mit mindestens 3 Paaren nisten. Die Nachtraubvögel die im Park vertreten sind, sind der Kauz, die Schleiereule, der 32

Waldkauz und die Waldohreule; erst vor kurzem wurde das Vorhandensein des Uhus in einem Grenzbereich des Parks bestätigt. Unter den Säugetieren sticht der Wolf hervor, der in den letzten Jahren den Kamm der Marken wieder bevölkert hat; dies ist auch der demographischen Expansion von Beutetieren, wie dem Wildschwein, Damböcken, Rehen und Hirschen zu verdanken. Bestätigt ist auch das Vorhandensein der Wildkatze und des Iltis, wie der häufiger zu findende Fuchs, das Wiesel, der Steinmarder und der Dachs. Die zahlreichen Höhlen sind von mindestens 12 verschiedenen Fledermausarten bewohnt. Die Langflügelfledermäuse-Ansiedelungen im Park gehören mit über 12.000

Exemplaren, in Überwinterungsstätten und Fortpflanzungs-Nursery , europaweit zu den bedeutendsten. Zu den Höhlenarten zählen nicht nur der Geotriton, endemische Art der Grotten Mittel- und Norditaliens, sondern auch das Niphargus Ictus, ein kleines endemischen Schalentier, das die Seen der Grotten besiedelt, wie auch Invertebraten wie Nesticus eremita, Meta Merianae, usw. Zur Flora gehören, in den Kalksteingebieten auf der Hügelebene, Wälder aus gewöhnlicher Hopfenbuche, auf den Mergelböden und den sandsteinhaltigen Böden vor allem die Flaumeiche. Über die Bergebene und in besonders feuchten Gegenden erstrecken sich hingegen Buchenwälder, auf den wärmeren Hängen der Felsspalten ist die Vegetation typisch mediterran mit Steineiche, Wildem Krapp, Terpentinpistazie, Steinlinde, Erdbeerbaum, Spargel und Sarsaparille. In den hochgelegenen Gebieten finden man großflächige Weiden sekundären Ursprungs, dank des Vorhandenseins seltener und von nationalen und Internationalen Bestimmungen geschützten Arten, ein Ökosystem von großer naturalistischer Bedeutung. Dieser Lebensraum, mit verschieden Arten aus der Familie der Orchideen, entstand durch die Abholzungsmaßnahmen zur Schaffung neuer Gebiete zur Aufzucht und zur Beweidung des Viehbestands, zur Heuernte und zum Anbau von Baum- und Bodenvegetation zur Nahrungsmittelerzeugung. Um die schützende Bedeutung zu unterstreichen, auch im Hinblick auf die Tendenz diese Weiden zu verlassen, was folglich, hervorgerufen durch die natürlichen Prozesse der Evolution, zu deren Verschwinden führt, spricht die Europäische Gemeinschaft den Weiden den Schutzbedarf zu und bezeichnet sie als „prioritären“ Lebensraum, im Sinne der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie.

Info Sede principale Parco Naturale Gola della Rossa e di Frasassi Complesso S. Lucia - Via Marcellini, 5 60048 Serra San Quirico (AN) Tel. 0731 86122 Fax 0731 880030 info@parcogolarossa.it www.parcogolarossa.it Comunità Montana dell’Esino-Frasassi Via Dante, 268 60044 Fabriano (An) Tel. 0732 6951 - Fax 0732 695251 info@cmesinofrasassi.it www.cmesinofrasassi.it Casa del Parco di Arcevia Ex chiesa di S. Giovanni Battista Entro le Mura C.so Mazzini 60011 Arcevia (AN) Casa del Parco di Castelletta Castelletta di Fabriano 60044 Fabriano (AN) Casa del Parco “Ex Mulino” di San Vittore di Genga San Vittore di Genga 60040 Genga (AN) Comuni del Parco Arcevia, Cerreto d’Esi, Fabriano Genga, Serra San Quirico

In dem Park wachsen zahlreiche, sehr seltene botanische Arten, wie die Moehringia Papulosa, endemische Art der Apenninen, die man weltweit ausschließlich in den Schluchten von Frasassi, der Rossa und des Furlo findet, die Potentilla Caulescens, die Saxifraga Australis, endemische Art der mittleren und südlichen Apenninen, die Ephedra Major, Relikt aus dem Tertiär, auf den Felsen des Scappuccia-Tals. TOURISMUSANGEBOT Der Park wird durch ein, 170 km langes Netz aus mindestens 35 ausgewiesenen Wanderwegen überzogen, mit unterschiedlichem 33


Schwierigkeitsgrad und Dauer; Wege für Touristen oder erfahrene Wanderer, auf denen man die wundervolle Fauna und Flora der Vorapenninen bewundern kann. Im Park kann man viele Sportarten im Kontakt mit der Natur ausführen: MountainBike auf Schotterstraßen und Karrwegen, die man sowohl in den Bergen, als auch im Tal findet, Ausritte auf dem ausgedehnten Wegenetz, Alpinismus, Klettern an den vertikalen Kalkwänden der Schluchten und der wichtigsten Berge, Höhlenforschung und in bestimmten Jahreszeiten auch Kanu und Rafting. Unter dem historischkünstlerischen Gesichtspunkt wahrt das Territorium, seit jeher, zahlreiche Zeugnisse der Anwesenheit des Menschen. In dem Gebiet von Frasassi findet man einige der 34

wohl ältesten Spuren menschlicher Präsenz (Grotta del Prete di Pianelle di Genga). Die meisten Zeugnisse gehen aber auf das Mittelalter zurück: Burgen, Kirchen und Klöster außerordentlicher historischer und künstlerischer Bedeutung. Zu diesen gehört die Abtei San Vittore alle Chiuse, gegründet am Ende des X. Jahrhunderts, eine der reichsten religiösen Ansiedlungen des Gebiets und eines der bedeutendsten Beispiele der romanischen Architektur in den Marken. Man sollte sich keinesfalls den Santuario di Santa Maria infra Saxa und den Tempietto, mit achteckigem Grundriss in einer riesigen Grotte, entgehen lassen, der Bau wurde Giuseppe Valadier vom Papst Leone XII in Auftrag gegeben; die Abtei Sant’Elena, im romanischen Stil, in der Schlucht der Rossa gegründet von San Romualdo zu Beginn des XI. Jahrhunderts; die Abtei Val di Castro mit interessanten Fresken, erbaut zu Beginn des XI. Jahrhunderts auf Wunsch von San Romualdo, der dort 1027 starb. Ebenfalls einen Besuch wert ist Fabriano, mit den Kirchen und zahlreichen Kunstwerken, die Pinakothek, das Papier- und Filigranmuseum und Arcevia mit dem wunderschönen, mittelalterlichen historischem Stadtkern. In dem Park gesellen sich zu den kleinen Burgdörfern wie Avacelli, Castelletta, Pierosara, Zentren wie Serra San Quirico mit den sogenannten “Copertelle”, bedeckte Rundwege und Genga, in der bis heute die mittelalterliche urbanistische Struktur beibehalten wurde, die Stadtmauer und der Palazzo dei Conti della Genga.


NATURSCHUTZGEBIET ABBADIA DI FIASTRA Das Naturreservat Abbadia di Fiastra birgt wie ein Schrein in sich Geschichte, Natur und Traditionen, die den Besucher in einem außerordentlichen Ambiente begrüßen und in dem man die Evolution des natürlichen Ambientes und die „Zeichen“, die der Mensch im Lauf der Jahrhunderte zurückgelassen hat, entdecken kann. Das 1984 gegründete Reservat, das 1985 mit dem Dekret des Landwirtschafts- und Forstministerium als „Staatliches Naturreservat“ anerkannt wurde, schließt ein Gebiet von 1.825 Hektar ein; Gebiete um die Abtei Chiaravalle di Fiastra, in der man heute noch die Spuren der langjährigen Anwesenheit und der Arbeit der cistercenser Mönche findet. DAS TERRITORIUM - GESCHICHTE UND KULTUR Das Territorium des Naturreservats, Eigentum der Stiftung Giustiniani Bandini, zwischen den Gemeinden Urbisaglia und Tolentino, liegt in dem mittleren Hügelband der Provinz Macerata, zwischen 130 und 306 m, genauer gesagt zwischen dem Tal des Flusses Chienti und dem des Fiastra, dem größten Zufluss. Hier findet man nicht nur die Abtei, sondern auch ausgedehnte, landwirtschaftlich genutzte Flächen, mit den typischen Merkmalen der Agrarlandschaft der Marken, die an anderen Orten bereits verschwunden sind; die „Selva - der Wald“ ist über 100 Hektar groß und einer der letzten antiken Wälder, die einst die Hügel der Marken überzogen. In dem Naturschutzgebiet Abbadia di Fiastra, das zum Schutz der von den cistercenser Mönchen Jahrtausende lang bestellten Län-

der, gegründet wurde, findet man ein gastfreundliches und harmonisches Ambiente, Ausdruck des ausgeglichenen Verhältnisses zwischen Mensch und Natur. Die Bedeutung dieser Gegend ist eng mit ihrer Geschichte verknüpft. Hier entstand 1142 die cistercenser Abtei Santa Maria di Chiaravalle di Fiastra, nachdem Guarnerio II, Herzog von Spoleto und Marquis der Marca von Ancona, den cistercenser mönchen der Abtei Chiaravalle von Mailand ein weitläufiges Territorium schenkte. Die Mönche nutzten zum Bau, Material aus der nahen, römischen Stadt Urbs Salvia, die von Alarico zwischen 408 und 410 geplündert und zerstört wurde; zur gleichen Zeit begannen sie auch mit der Nutzbarmachung der umliegenden Gebiete. Die Abtei Fiastra war die bedeutendste und mächtigste Mönchsansiedling Mittelitaliens. Drei Jahrhunderte herrschte dort ein aktives wirtschaftliches, soziales und kulturelles Leben, mit folglicher Entwicklung des gesamten Bereichs. 1773 wurde der Besitz an die adlige Familie Giustiniani Bandini abgetreten. 1918 starb der letzte männliche Nachfahr, Sigismondo, der den gesamten Besitz einer Stiftung überlies, die seinen Namen trägt. Die Kirche im cistercenser-lombardischburgonischem Stil hat drei Kirchenschiffe und befindet sich auf der Nordseite des Kreuzgangs. Darauf blicken die Lokale der Abtei und auf der südlichen Seite der Palazzo Giustiniani Bandini. Auf Einladung der Stiftung kehrten die Cistercenser Mönche, auch diesmal aus Mailand kommend, wieder in die Abtei von Chiaravalle di Fiastra zurück. Ihrer Anwesenheit ist es zu verdanken, dass 37


das antike Kloster wieder zum spirituellen Bezugspunkt vieler Menschen wurde. In den Räumlichkeiten der Abtei und des Palazzo Giustiniani Bandini befindet sich eine interessante archäologische Sammlung, mit Fundstücken, Epigrafen und Skulpturen aus Urbs Salvia, das Weinmuseum, mit Instrumenten und Gegenständen die man in der Vergangenheit zur Verarbeitung der Trauben verwendete und das Museum der bäuerlichen Kultur, mit landwirtschaftlichen Geräten und Werkzeugen aus dem 19. und Beginn des 20. Jahrhunderts, auch ein Kongresszentrum wird in der Abtei beherbergt. Das Territorium des Reservats ist in drei Bereiche unterteilt, mit gleichartigen Umweltbedingungen und unterschiedlichen Verwaltungskriterien: Das Naturreservat, mit dem Wald, das anthropologische Reservat, mit der Abtei und das Naturschutzgebiet mit den Landwirtschaftsflächen.

DIE NATUR Der ungefähr 100 Hektar große Wald ist das Herzstück des Naturreservats und mit seiner bemerkenswerten Ausdehnung, das letzte Beispiel eines großflächigen Waldes, der bis 1700, den gesamten Küstenbereich der Provinz Macerata bedeckte. Der Wald, Lebensraum für zahlreiche Wildtiere, darunter das Reh, besteht vorwiegend aus Zerreichen. Wie der Wald sind auch der See “Le Vene” und die Wasserläufe Entogge und Fiastra bedeutende und eindrucksvolle Feuchtgebiete, die dank ihrer reichen Vegetation und Fauna, Schutzgebiet sind. In dem Naturschutzgebiet findet man, abgesehen von den Zerreichen, auch die Flaumeiche , die Sommereiche, Manna-Esche und den Feldahorn; zu den Säugetieren gehören das Reh, das 1957 wieder eingeführt wurde, der Steinmarder, das Wiesel, das Stachelschwein und der Fuchs; unter den Vögeln sind zu nennen, der

Info

Büros des Naturreservats Tel. 0733 201049 Fax 0733 522746 info.riserva@abbadiafiastra.net www.abbadiafiastra.net Stiftungsbüros Giustiniani Bandini und Kongresszentrum Tel. 0733 202122 fondazione@abbadiafiastra.net

Sperber, der Kauz, der Waldkauz, der Grünspecht, der Kleiber, der Gartenbaumläufer, der Wiedehopf und andere, in Wäldern übliche Sperlingsvögel. Die bebauten Felder mit den Landhäusern, in dem Naturschutzgebiet, sind das Ergebnis der Arbeiten, die man Jahrhunderte lang mit Liebe und unter Berücksichtigung der Rhythmen der Natur vorangetrieben hat: Die zahlreichen Wohnanlagen, mit 79 Ansiedlungen, konnten dank der Kontinuität des Besitzes und der Pflege, auch zurückzuführen auf ein antikes Halbpachtverhältnis, ihre ursprüngliche Schönheit bewahren. TOURISMUSANGEBOT Die Harmonie und die Gelassenheit der Landschaft, die Klänge die in der Luft liegen, und die Farben die dieses Territorium zu jeder Jahreszeit beleben, machen einen Besuch in dem Naturreservat zu einer einzigartigen und unvergesslichen Erfahrung. Die verschiedenen Naturgebiete kann man auf unterschiedliche Weisen erleben: Erst kürzlich wurden die Wege neu organisiert, mit Bereichen für Fußgänger, Fahrradfahrer und Reiter. Der Weg “La Selva” führt durch den Wald; der des “Il lago Le Vene” durchquert das Anbauland, mit dem Wald und dem Fluss Fiastra, besonders geeignet zur Beobachtung der

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Informationsbüro Buchung von Führungen Meridiana srl Tel. 0733 202942 Fax 0733 205042 info@meridianasrl.it www.meridianasrl.it Gemeinden des Parks Tolentino, Urbisaglia

Zugvögel und der Rehe; auf dem sensoriellen Pfad „Der Wald und der Fluss“, der allen zugänglich ist, kann man das Reservat „mit allen Sinnen“ und nicht nur mit dem Auge entdecken. In dem Bereich befindet sich auch ein Zentrum zur Umweltbildung, mit einem Vorführraum, einem Besucherzentrum, in dem man Bücher, Souvenirs und Kleidung mit dem Symbol des Naturreservats kaufen kann. Hier werden, unterstützt von Natur- und Reiseführern auch Aktivitäten zur Entdeckung der Geschichte und Natur des Territoriums organisiert. Unterschiedlichste Programmmöglichkeiten erwarten Schulklassen, mit erzieherischen Workshops, die dem Alter der Schüler angepasst werden. Die Gäste des Naturreservats erwarten auch Picknickbereiche, ein Camper-Dienst und große Parkplätze, Toiletten, Bar Pizzeria, Restaurants, Läden mit ortstypischen Produkten, wie verschiedene Beherbergungsstrukturen. 39


STAATLICHES NATURRESERVAT GOLA DEL FURLO Das Naturreservat Gola del Furla wurde 2001 gegründet und schließt folgende Gemeinden ein: Acqualagna, Cagli, Fermignano, Fossombrone und Urbino. 3.627 Hektar Wald, Weiden und unberührte Gipfel, ein wahrhaftes Paradies, das von dem Fluss Candigliano, zwischen den Steinwändern der Gola (Schlucht) durchzogen wird. Hier vereint sich die Suggestion der Landschaft mit einer reichen Natur. DAS TERRITORIUM - GESCHICHTE UND KULTUR Die Wände der Furlo-Schlucht, zwischen dem Monte Pietralata (889 m) und dem Monte Paganuccio (976 m), stellen ein majestätischen und eindrucksvollen Schauspiel dar. Zwischen das Gestein gedrängt, wird die Talsenke von einem Deich versperrt, der einen malerischen künstlichen See bildet. Hier verläuft auch die Flaminia, die Straße, die Rom mit Fano, an der Adria, verband. Eine Inschrift erinnert daran, dass der Kaiser Vespasian, 76 - 77 n. Chr. einen Tunnel in dem engsten Punkt der Schlucht bauen lies, um den Durchgang zu erleichtern. Der Tunnel, der petra pertusa oder forulus genannt wird - davon wurde der Name Furlo abgeleitet - ist in dem antiken Teil 38,30 m lang, maximal 5,47 m breit und 5,95 m hoch, am Eingang des Durchgangs, stößt man auf eine Strecke der Straße, die vor den Arbeiten benutzt wurde. Hier öffnen sich zwei Zugänge eines zweiten Durchgangs, von dem man annimmt von dem Konsul Flaminio im Jahr 217 v.Chr. erbaut worden zu sein; heute noch erkennt man

tiefe Furchen, die die Rädern der durchfahrenden Wägen tief eingegraben haben. Der Durchgang und die Morphologie der Gola del Furla, lässt eine Rekonstruktion der geologischen Geschichte Italiens, der letzten 200 Millionen Jahre, zu. In dem Gestein findet man die bedeutendsten Formationen der Apenninen Umbriens und der Marken: Calcare Massiccio, Karneol, ammonitisches Rot (in dem man verschiedene Fossilien findet), Knollenkalke, MaiolicaKalke und Splitter. DIE FLORA Diesen besonderen Charakteristiken verdankt man eine breitgefächerte Flora, mit geläufigeren und äußerst seltenen Pflanzen. Zu diesen gehören zum Beispiel die Campanula Tanfanii, die glasblättrige Glockenblume, das niedrige Habichtkraut, die seltene und endemische Moehringia Papulosa mit den kleinen weißen Blüten, mit vier Blütenblättern, der drüsige Streifenfarn, das apenninische

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Hundszahngras, Felsen-Kreuzdorn, ZwergKreuzdorn, schöpfige Traubenhyazinthe, astlose Graslilie, aufrechtes Heideröschen, niederliegendes Scharfkraut, westlicher Erdbeerbaum, Hirse, glasblättrige Schwertlilie, wilde Weinrebe, Schöllkraut Zahnwurzen, Lanzenfarn, Colonna Safran, und zahlreiche Orchideenarten, wie zum Beispiel das HelmKnabenkraut und das römische Knabenkraut. Unter den Bäumen sind zu nennen die Steineiche, die man mit dem Erdbeerbaum in den südlichen Kalkbereichen findet, die MannaEsche, Speierling, Hopfenbuche, Flaumeiche, Zerreiche und höher gelegen, die Buche. DIE FAUNA Aber auch die Fauna ist vielfältig: Unter den Säugetieren sind besonders, der Wolf, das Stachelschwein, das Reh und andere häufiger anzutreffende Arten zu nennen, wie zum Beispiel der Iltis, der Fuchs, das Wiesel, der Dachs, das Wildschwein und das

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Info Staatliches Naturreservat Gola del Furlo Via Flaminia Loc. Furlo Acqualagna Tel. 0721 700041 Fax 0721 700057 riservafurlo@provincia.ps.it Verwaltung des Reservats Provinzverwaltung von Pesaro und Urbino Städtebauamt - Terr. Planung VIA - VAS - Aree Protette Via Gramsci, 4 61121 Pesaro (PU) Tel. 0721 3591 Fax 0721 359406 Gemeinden des Parks Acqualagna, Cagli, Fermignano, Fossombrone e Urbino

Reh. Zahlreiche Raubvögel nisten in den Wänden der Schlucht und nutzen die Wiesen als Jagdrevier. Zu den interessantesten gehören: Der Steinadler, der Sperber und

der Wanderfalke. Typische Felsbewohner sind der Alpensegler, die Felsenschwalbe, die Blaumerle und der zarte und faszinierende Mauerläufer. Zu den weiteren nistenden Arten, Zugvögel oder überwinternde Vögel, gehören der Kormoran, die Wiesenweihe, der Habicht, der Bussard, der Schlangenadler, der Turmfalke, der Baumfalke, der Alpensegler und gelegentlich der der Gänsegeier. Zu den Reptilien zählen die Würfelnatter, die Vierstreifennatter, die girondische Glattnatter und die Luscengole, unter den Amphibien sind zu nennen der Kammmolch, der italienische Frosch und der italienische Höhlensalamander. Fische: Aal, Ukelei, Barbus, Döbel, Lau, Steinbeißer, Grundel, usw. TOURISMUSANGEBOT In dem Reservat werden Spaziergänge und Ausflüge mit erfahrenen Führern organisiert, um jedem Besucher die Schätze und die historisch-naturalistischen Besonderheiten

des Gebiets näher zu bringen. In dem Museum “Lorenzo Mannozzi Torini” erhält man Informationen zur Natur und die historischen Ereignisse die dieses Gebiet geformt haben. In der Umgebung sollte man sich keines Falls die Benediktiner Abtei San Vincenzo al Furlo (VIII. Jahr.) entgehen lassen, die 1271 renoviert wurde, in der San Romualdo (1011) und San Pier Damiani (1042) lebten, noch den Santuario del Pelingo, mit einem Fresko aus dem fünfzehnten Jahrhundert, eine Madonna mit Kind. 1922 besuchte Mussolini die Gegend und 1936 hat die Miliz entschieden das Bildnis des Duce, in den südöstlichen Hang des Monte Paganucci zu meißeln; das berühmte Profil ist auch heute noch deutlich zu erkennen. In dem Reservat befinden sich in der Gola del Furlo und auf dem Monte Paganuccio zwei Blumenschutzgebiete, Gegenden von gemeinschaftlicher Bedeutung (SIC) und um ein Sonderschutzgebiet (ZPS).

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Ursprünglich benutzte man die Gegend als Holzversorgungsquelle und als Weideland für Schafe, die hierher aus römischen Feldern kamen. Heute wird das Gebiet als vollständiges Reservat geschützt und ist vor allem für wissenschaftliche Forschungszwecke bestimmt. Unter dem geologischen Gesichtspunkt sind die Kalk- / Mergel-Kalk- / Mergelformationen zu nennen.

NATURRESERVAT MONTAGNA DITORRICCHIO

Das Naturreservat Torricchio wurde 1970 mit einem Dekret des Rektors der Universität von Camerino gegründet. Das Gebiet wurde ihm von dem Marquis Mario Incisa della Rocchetta, dem damaligen Präsidenten des italienischen W.W.F. geschenkt. Mit dem Ministerialdekret vom 7. April 1977 wurde es zum Naturreservat und 1979 dann 44

vom Europarat als biogenetisches Naturschutzgebiet anerkannt. Das Gebiet ist 317,12 Hektar groß und schließt die Gemeinden Pievetorina und Monte Cavallo in der Provinz Macerata ein. Es entwickelt sich zwischen 820 und 1.491 m im Val di Tazza, zwischen den Bergen Cetrognola (1.575 m) und Torricchio

(1.444 m), auf den Apenninen Umbriens und der Marken, in der Nähe des Nationalparks der Monti Sibillini. DAS TERRITORIUM Der Park ist zum Großteil von Weiden überzogen, selten findet man Mähwiesen; der Wald beschränkt sich auf die Hänge des Nutzwald und hochstämmige Bäume.

DIE NATUR Im Verhältnis zu der Ausdehnung des Territoriums, ist die Anzahl der registrierten Pflanzenarten beachtlich. Dies ist den beiden Vegetations-Höhenstufen (hüglich und montan) zu verdanken, der Unterschiedlichkeit der Lebensräume (Weiden, Goldhaferwiesen, Wälder, Schluchten, usw.) und den verbreiteten dynamischen Prozessen, die nach Anwendung der Schutzmaß-

INFO Universität Camerino Umweltwissenschaften Sitz: Via Pontoni, 5 - 62032 Camerino (MC) Tel. 0737 404512 - 404503 Fax 0737 404508 riserva.torricchio@unicam.it web.unicam.it/botanica/index.htm Gemeinden des Parks Pievetorina, Monte Cavallo

nahmen ausgelöst wurden. Am weit verbreitetsten ist die Buche, mit Wäldern über 850-900 Meter; häufig auch die Steineiche, die man in kleinen Gruppen in den Felsbereichen findet, des Weiteren die Stechpalme, der Berg-Ahorn, die Eibe, seltener und lokalisiert anzutreffen, die Hopfenbuche, die Manna-Eiche und die Flaumeiche. Die zahlreichen Lebensräume eignen sich für eine reiche Flora (652 katalogisierte Arten), darunter einige Endemismen, wie die Viola Eugeniae ssp. eugeniae, Gentianella Columnae, Campanula Tanfanii, Campanula Apennina und Trisetum Villosum. Zu den Säugetieren gehören der Wolf, der sich in diesem Gebiet bewegt und schon öfters von den Fotofallen aufgenommen wurde, der Hirsch, der von den Monti Sibillini bis in das

reservat vordringt, aber auch Eichhörnchen, die Wildkatze, das Reh, das Wiesel, der Dachs, der Baummarder und das Stachelschwein; dokumentieren konnte man auch eine gelegentliche Anwesenheit des Bären. Die Avifauna ist vertreten durch Steppenarten, wie das Rebhuhn und das Steinhuhn, wie durch einige Raubvögel, wie der Wespenbussard und der Turmfalke. Aber auch der Wiedehopf, der Grünspecht, der Kleinspecht, der Gartenrotschwanz und der Brachpieper. Auf 1.126 Metern liegt auf einer Terrasse in der Nähe der Talebene, das Casale Piscini, ein Gebäude, das 1874 erbaut wurde und den Schäfern während der Sommeralm als Übernachtungsmöglichkeit diente, seit 1970 ist es zu einem Stützpunkt der Reservatsverwaltung geworden. 45


REGIONALES NATURRESERVAT DES MONTE SAN VICINO UND DES MONTE CANFAITO Das jüngste Naturreservat der Marken: Gegründet 2009. Das Schutzgebiet erstreckt sich über 1.452,13 Hektar, mit den Gemeinden San Severino, Matelica, Apiro und Gagliole. DAS TERRITORIUM Das Gebiets des Reservats, in dem vorapenninischen Streifen, ist gebirgig-hochhügelig, auf 450 m bis 1.479 m, dem Gipfel des Monte San Vicino, dieser ist auch der sichtbarste und erkennbarste Punkt der apenninischen Bergkette der Marken und dank der felsigen, alle anderen Anhöhen überragenden Form, von jedem Punkt des Territoriums aus zu sehen. Ein Element mit Wiedererkennungswert (auch mit seinen unterschiedlichen Profilen), das seit jeher ein fester Bezugspunkt des Territoriums darstellt. Das Naturschutzgebiet zeichnet sich durch die Formationen des Calcare Massiccio des oberen Trias aus und schließt den Monte Sann Vicino und die Hochebene Canfaito an dessen Hängen ein. Die Felsen der Erhöhung des S. Vicino und Canfaito, gehören fast ausschließlich zu den Formationen des Calcare Massiccio, aus dem Jura. Sie lagerten sich vor 200 Millionen Jahren ab, darauf folgen die Formationen des Bugarone (Canfaito Hochland), mit Aufschüssen auf Mergelebene (Rosso Ammonitico) und Alcarei Selciferi (Calcari diasprigni), mit zahlreichen Fossilien. Die verbreitete (in den Bergen Canfaito, Argentaro, Pereta, Puro) Maiolika-Formation, stammt aus der Kreidezeit, mit Ablagerungen vor 120 Millionen Jahren. Unter unterschiedlichen Bedingungen folgen sich die Ablagerungen

in Millionen Jahren, von den Geologen die „Sukzession aus Umbrien und den Marken“ genannt, bis zu den tektonischen Bewegungen der Kontinentalplatten, die zur Emersion der Bergketten geführt haben. Die besondere Orographie des Territoriums, mit weitflächigen Ebenen und tief eingeschnittenen Tälern, hat einzigartige und eindrucksvolle Orte hervorgebracht, mit engen Canyons, die kleinen Schluchten ähneln (Gola di Jana, Bocca de Pecu, Fosso del Crino) oder abenteuerliche Durchgänge in Tunneln (Sasso Forato). Dank des Wanderwegenetzes hat man die Möglichkeit die naturalistischen und landschaftlichen Aspekte dieses Territoriums genauestens kennenzulernen. Die landschaftliche Bedeutung ist auch auf die Kammebenen zurückzuführen, die relativ ausgedehnten Waldbereich, unterbrochen durch Weiden, die ein besonders sanftes und harmonisches Landschaftsbild antrophoben Ursprungs formen. Das Reservat schließt auch zwei von den europäischen Protokollen anerkannte Gebiete ein, die eine besondere naturalistische Bedeutung haben (SIC und ZPS). DIE FLORA Die Vegetation zeichnet sich durch weitläufige Buchennutzwälder aus, man findet jedoch auch einige hundertjährige Bäume (mit einem Durchmesser bis zu 6 m). Diese wahrhaften Patriarchen der Natur verdanken ihr Leben den Hirten, die im Sommer, unter ihren Baumkronen (Merigge) Abkühlung suchten. Auch die hiesigen Blumenarten sind sehr interessant, mit dem zweiblättrigem Blau47


stern, Saffrankrokus, die gelbe Anemone, die knöllchentragende Zahnwurz, die weisse Zahnwurz, verschiedene Orchideenarten, Schneeglöckchen, Pfingstrose, Türkenbund, Purpur-Leinkraut, Eugenia Veilchen, Affodill. DIE FAUNA Hier sind der Wolf, das Reh und die Wildkatze zu nennen. Nicht zu vergessen sind auch zahlreiche Vogelarten: Steinadler, Uhu, Wanderfalke, Kleinspecht, Lannerfalke, Habicht, Kornweihe, Bussard, Turmfalke, Ziegenmelker. GESCHICHTE UND KULTUR Auf dem gesamten Gebiet findet man zahlreiche historisch-künstlerische und religiöse Zeugnisse: Beweise für die Präsenz des Menschen existieren seit der Vorgeschichte: Die Grotte, Schluchten und die Schutzplätze in den Felsen, die seit der Vorgeschichte bewohnt wurden, haben antike Instrumente und Werkzeuge aus Stein hervorgebracht. 48

Von großer Bedeutung sind auch die religiösen Zeugnisse aus dem Mittelalter: Die besondere Gegend des San Vicino hatte die Ehre San Romualdo „zu beherbergen“, der Benediktinermönch, der den Orden der Kamaldulenser gründete. Hier verabschiedete sich der Heilige von seinem irdischen Leben (1027). Er wurde in dem Kloster in Val di Castro begraben, als der neue San Benedetto verehrt und der Ort wurde zu einem Wallfahrtsort. Jahrhunderte lang blieb sein Leichnam in der Abtei Valdicastrounter dem San Vicino (heute in dem Dom von Fabriano). Ein Pflichtbesucht ist der in dem Weiler Elcito, der mit seinen wenigen Steinhäusern eine ungebändigte Ruhe verbreitet, ein wahres Schmuckstück ist die Stadtmauer um die Kirche S. Rocco, ein unbezwingbarer Schutzwall, zur Überwachung des Weges der talseits von S. Clemente zur Abtei Val Fucina führte und für Integrität und Reichtum sorgte. Von der Abtei S. Maria di Val Fucina, möglicherweise aus dem X. - XI. Jahrhundert, findet man noch die Ka-

pitelle der Krypta mit geometrischen und zoomorphen Motiven und Symbolen der vier Evangelisten, das einzige Zeugnis des antiken zönobitischen Benediktinerklosters. Eine weitere mönchische Ansiedlung, die als Benediktinerkloster entstand und dann von Sam Romualdo reformiert wurde, ist S. Maria de Rotis, “Roti”, wenn man von Braccano dem Franziskusweg folgt. Aus dem Jahr 1195 stammt die erste Erwähnung eines Abts von Santa Maria de Rotis, zur Gründung kam es aber sicherlich in den früheren Jahrhunderten, da sich das Kloster in dieser Epoche bereits in seiner Blütezeit befand. Der Wallfahrtsziel und Durchgangsort für Pilger, auf der Strecke zwischen Matelica und Cingoli, befindet sich heute in keinem besonders guten Zustand, ist aber von einer wundervollen Natur umgeben, die auf natürliche Weise zum Gebet und zur Askese einlädt. Über dem Tal, der sogenannten „Gola di Jana“ gelegen, verbindet es die Hügel von Canfaito und dem Monte Pagliano die, in der Nähe einer klaren Quelle, herabführen. Ausschließlich nach einem 30-minütigen Spaziergang zu erreichen, das Auto kann man kurz nach

INFO Sitz: Gebirgsgemeinschaft Bereich 4 Viale Mazzini, 29 62027 S. Severino Marche (MC) Tel. 0733 637246 com.montana@comsanseverino.sinp.net PEC: cm.altevallipotenzaesino@emarche.it www.comsanseverino.sinp.net www.riservamontesanvicino.it Gemeinden des Parks San Severino, Matelica, Apiro, Gagliole

Braccano parken: Dies ist einer der Orte in den Marken, an dem man sich durch das nicht Vorhandensein menschlicher Ansiedlungen und das herrliche Naturszenarium in die Zeiten der ersten Mönchsansiedlungen zurückversetzt fühlt. In Roti, dem idealen Ausgangspunkt für Ausflüge, zweigen einige bedeutende Wanderwege ab. Braccano und Chigiano tauchen, in Verbindung mit den Gemetzeln der Nazis-Faschisten und dem Opfer der Widerstandskämpfer, auch in der Geschichte des Widerstands auf. TOURISMUSANGEBOT Die meistbesuchtesten Orte sind Pian dell’Elmo e Apiro, mit Beherbergungsmöglichkeiten und die Piani di Canfaito, beliebter Ort für Picknick, Spaziergänge und Ausritte. Zahlreiche ausgeschilderte Wanderwege, laden zu Wanderungen mit geringen Höhenunterschieden ein. Nur ein paar Wege sind erfahreneren Wanderern vorbehalten, sie nehmen mehr Zeit in Anspruch und erreichen die Gipfel der Erhöhungen, wie zum Beispiel San Vicino. Die Anstrengungen werden mit einem außergewöhnlichem Rundumblick und Panorama über den Apenninenrücken, bis hin zum Meer belohnt. 49


REGIONALES NATURRESERVAT “RIPA BIANCA DI JESI” Das im Januar 2003 gegründete Naturschutzgebiet, Ripa Bianca di Jesi, vorab seit 1997 WWF-Oase, erstreckt sich über 310,86 Hektar. Der Park bietet den Naturerlebnisbereich “Sergio Romagnoli”, der nach dem Naturalisten aus Jesi benannt wurde, der sich für dessen Schutz eingesetzt hat. DAS TERRITORIUM In der Gemeinde von Jesi (AN), zwischen den Regionalparks Monte Conero und Gola della Rossa und Frasassi; die Gegend wird von dem Fluss Esino durchzogen und ist eine der bedeutendsten Feuchtgebiete der Marken. Bis in die achtziger Jahre schien die Gegend nicht von großer naturalistischer Bedeutung: In der Nähe des CalanqueBereichs lag eine Mülldeponie der Gemeinde Jesi und ebenfalls in der Nähe war der Steinbruch San Biagio aktiv, in dem Schotter abgebaut wurde und zwangsweise mit der ständigen Bewegung von Lastern und Baggern verbunden war; die restliche Landschaft besteht aus Anbaufeldern, die bis zu den Flüssen reichen. Das Naturschutzgebiet beweist, das man stark kulturisierte Orte der Natur zurückerstatten und bedeutende „Ökosystemdienste“ garantieren kann, die für das soziale und wirtschaftliche Wohlergehen der umliegenden Gebiete, von wesentlicher Bedeutung sind. Das Territorium erstreckt sich von dem Fluss Esino bis hin zu den Hängen des Hügels, auf der rechten Uferseite, die sich durch besondere Erosionsformen auszeichnen, die sogenannten „Calanchi“. In dem Natur-

schutzgebiet befinden sich vier verschiedene Lebensräume: See, Fluss, landwirtschaftliche Gegend und die Calanchi. DIE FLORA Die Ufervegetation des Esino in dem Naturschutzgebiet besteht aus einem Streifen aus Bäumen und Sträuchern. Die Bewahrung und die Aufforstung des Auwalds sind nicht nur für den Wildtierbestand, der dort ansiedelt und sich nährt, unerlässlich, sondern auch für die Klärung und die Anpassung der Wasserläufe die natürlich vorgenommen werden. Die Vegetation des Flussufers ist ein Weidenstreifen in dem inneren Bereich und ein Streifen mit Sträuchern in dem externeren Bereich, mit der Silber-Weide, der Schwarz-Pappel und der Silber-Pappel. Allochtone, die von dem Menschen eingeführt wurden, sind verbreitet, wie zum Beispiel die Robinie, der Götterbaum und die Pyramidenpappel. An dem Ufer entwickelt sich auch die für Feuchtgebiete und Wasserläufe typische Vegetation, mit Schilfdickicht, kolonisiert mit Lianenartigen Pflanzen, wie dem Hopfen, die Zaunwinde, die wilde Weinrebe und die Waldrebe. Im Calanque-Bereich herrschen wesentlich schwierigere Lebensbedingungen für die Pflanzendecke. Die CalanquePflanzen sind dank ihrer außerordentlichen morphologischen und biologischen Anpassungsfähigkeit, wahrhafte „Kolonisatoren“. An den Hängen findet man die üblicheren Arten der Calanque, die dem rauen Klima widerstehen, die Acker-Gänsedistel und gewöhnliches Bitterkraut, an dem Ufer hin51


gegen holzige Arten, wie der Baumweißling, der Ginster, die Schlehe und Tamarisken. An dem feuchteren Grund, findet man sehr oft den Riesen-Schachtelhalm, das Plinioschilf, die Rohr-Schwingel und den Huflattich. Die Vegetation in den stehenden oder leicht fließenden Gewässern zeichnet sich durch Halophyten aus, hohes Gras die im Wasser wurzeln, Unterwasservegetation mit Wurzeln und schwimmende Unterwasservegetation. Der Steinbruch von S. Biagio ist eine tiefe Wunde in der Landschaft, die ihr der Mensch zum Abbau von Kies zugefügt hat. Der Abbau wurde vor zwanzig Jahren eingestellt und die Natur hat wieder die Macht übernommen. Die von den Baggern geschaffenen Depression ist heute von Wasser bedeckt. Der suggestive See erstreckt sich über 2 Hektar und erreicht eine maximale Tiefe von 4 m. Das Becken und das Ufer haben besondere naturalistische Bedeutung und einen speziellen erzieherischen Wert: Sie sind das Zeugnis der Fähigkeit der Natur, die ihr von dem Menschen zugefügten Wunden, zu heilen. In dem landwirtschaftlichen Teil des Schulungsbereichs und längs den Wegen wurden Hecken gepflanzt, die eine wichtige Aufgabe erfüllen: Schutz, Windschutz, Versorgung und Unterschlupf und Nistplatz für die Fauna. Die Bäume und Sträucher wurden im Sinne eines wesentlichen Kriteriums gepflanzt: Beerenhecken, Färberpflanzenhecken, Hecken für die Avifauna und Hecken für Schmetterlinge. DIE FAUNA Das Flussbett des Esino ist ein Nistplatz, Sömmerung und Winterung zahlreicher Vogelarten, mit Rast- und Versorgungsplätzen der Zug-Avifauna. Zu den nistenden Arten gehören der Turmfalke, der Baumfalke, der Fasan, der 52

Kuckuck, die Schleiereule, der Waldkauz, die Zwergohreule, der Eisvogel und andere. Das Naturschutzgebiet Ripabianca ist aber auch der bevorzugte Aufenthaltsort der Reiher: Von besonderem naturalistischem Interesse ist die Präsenz einer einzigen registrierten Garzaia (Nistplatz) in den Marken, mit Nachtreihern, Seidenreihern, Graureiher und Zwergdommel, zu denen sich in den letzten Jahren das außerordentliche und für die Marken einzigartige Nisten des Rallenreihers, des Kuhreihers und der Zwergschabe gesellen. Die Garzaia ist so etwas wie eine große, lebhafte Wohngemeinschaft, ein außerordentlicher Ort an dem im Frühjahr mehr als 100 Ardeidae-Paare in den Bäumen nisten, aus Beobachtungsständen kann man sie bei dem Bau ihrer Nester, in der Balzzeit, bei der Paarung beobachten, oder bei dem Füttern der Jungen bei dem ersten Flug. Abgesehen von den üblichen Reptilien und Amphibien, ist das Auffinden der Blindschleiche, der Würfelnatter und des Teichmolch interesants. In dem Naturerlebnisbereich “Sergio Romagnoli” findet man einige Schildkröten (Testudo hermanni), denen ein Schutzgelände zur Verfügung steht, in dem die Besucher diese interessante Art kennenlernen und an ihrem Schutz teilhaben kann: Das Fangen und die Aufzucht in Gefangenschaft aller europäischen Schildkröten ist per Gesetz verboten. TOURISMUSANGEBOT Das Naturzentrum des regionalen Naturschutzgebietes Ripa Bianca di Jesi hat ihren Sitz in dem Landhaus, im Naturerlebnisbereich “Sergio Romagnoli”, das im Sinne der modernen ökologischen Architektur renoviert wurde. Das Naturzentrum bietet zahlreiche Dienstleistungen an, mit dem Ziel die Natur zu schützen und den Besuchern den Naturschutz als nachhaltiger Lebensstil nahe zu

bringen. Hier befindet sich auch das CEA (Zentrum zur Umweltbildung) “Sergio Romagnoli”, mit einem Konferenzsaal, einem entomologischem Labor, einem Labor für die manuelle Erfahrungsfindung, einem Schulungsraum der Flusslebensräume, einem Aquarium und einem Aufzeichnungssystem mit Kamera in der Garzaia und viele weitere interessante Strukturen und Leistungen. Die ornithologische Station “Ripa Bianca” beschäftigt sich mit der Studie der Avifauna in dem System der mittleren und unteren Vallesina: Hier wird die Überwachung und die Registrierung der Avifauna, sowohl der Zieher, als auch der Überwinterer, auch mit Beringung durchgeführt. Die entomologische Station “Ripa Bianca” beschäftigt sich mit der Studie, der Verbreitung und der Schulung zur bedeutenden Welt der Insekten und anderer Gliederfüßer. Wesentlicher Bestandteil ist der Mikrokosmus Schulungsbereich. Ripa Bianca ist auch ein Educational Betrieb, im Schulungsbereich zur nachhaltigen Landwirtschaft werden Wege und Workshops zu dem Thema Arbeiten, Gewohnheiten und bäuerliche Traditionen angeboten. Hier befindet sich ein biologischer Weinan-

INFO Via Zanibelli, 2 60035 Jesi (An) Tel. e Fax 0731 619213 Sekretariat und Umweltbildung Tel. 334 6047703 info@riservaripabianca.it www.riservaripabianca.it Facebook: Riserva Ripa Bianca Gemeinde des Parks Jesi

bau, der Obstgarten vergessener Arten, das Feld der Düfte, auf dem Kräuter und Heilkräuter angebaut werden, ein Hühnerschlag und der Bereich des vergessenen Saatguts, auf dem man den biologischen Anbau von Getreide und traditionellen Hülsenfrüchten betreibt. Die einzelnen Felder werden durch Olivenbaumreihen unterbrochen, womit man die antike Tradition der „Alleen“ der Marken wieder aufnimmt. Der Gemüsegarten wird von Personen gepflegt, die an dem Projekt der intergenerationalen Integration und der räumlichen Kontinuität (Naturschutzgebiet - Stadt) „Il Nonno coltiva: adotta un orto biologico - Großeltern bauen an: adoptiere einen biologischen Gemüsegarten ”; mit diesem Unternehmen möchte man die Gerichte und die Kultur der bäuerlichen Tradition vermitteln und den Bewohnern von Jesi die Möglichkeit bieten einen biologischen Familien-Gemüsegarten anbauen zu können. Das Naturschutzgebiet “Ripa Bianca di Jesi” ist die Geschichte einer Müllhalde, die dank des Einsatzes des italienischen WWF, dem aktuellen Verwalter des Naturschutzgebietes, der öffentlichen Verwaltung und der Fähigkeit der ökologischen Aufwertung der Natur, in ungefähr zwei Jahrzehnten, erfolgreich in ein Schmuckkästchen geschützter Biodiversität verwandelt werden konnte. 53


NATURSCHUTZGEBIET SENTINA Das am 14. Dezember 2004 gegründete regionale Naturschutzgebiet Sentine, ist zwar das Kleinste der Marken, hat jedoch eine ganz besondere Umweltbedeutung. DAS TERRITORIUM Eine Landschaft aus Wasser und Sand, die sich über 180 Hektar, in der Gemeinde San Benedetto del Tronto, zwischen Porto d’Ascoli im Norden und dem Fluss Tronto im Süden, erstreckt. Längs der Adriaküste, mit ihren aufeinanderfolgenden, übergangslosen Städten, ist der Naturschutzpark das „Gedächtnis“ der Vergangenheit, das heißt des Erscheinungsbildes des Küstenstreifens vor dem wirtschaftlichen Aufschwung in den 60-er Jahren. Der Name “Sentina” wird von den besonderen Merkmalen des Parks abgeleitet, dem natürlichen Retentionsbecken des Flusses Tronto (dem wichtigsten Fluss der Marken), der hier entspringt. Zahlreiche historische Dokumente belegen das Vorhandensein von Seen und Teichen, die im Laufe der Zeit trockengelegt und saniert wurden und heute, dank der Eingriffe zur ökologischen Wiederherstellung in dem Naturschutzgebiet, wieder vorhanden sind. Der Sentina besteht aus einzigartigen Lebensräumen, wie zum Beispiel einem Dünengürtel, Feuchtgebieten hinter den Dünen und Salzgraswiesen mit einer vielfältigen und besonderen Flora, die fast an der gesamten Adriaküste nicht mehr zu finden ist. Auch wenn der Park recht klein ist, findet man hier über 400 Pflanzenarten, die diese Gegend zu einem bedeutenden Blu-

men- und biogeografischem Schutzgebiet, der italienischen, zentralen und südlichen Adria machen.. DIE FLORA Die Stätte, die von der Region Marken als “Blumenschutzgebiet” anerkannt wurde, ist Teil des Netzwerks Natura2000 der europäischen Gemeinschaft; eine SIC -Stätte des Interessenbereichs der europäischen Gemeinschaft (IT5340001 “Küste von Porto d’Ascoli”), wie auch ZPS - Sonderschutzgebiet (IT5340022 “Küste Porto d’Ascoli, Sentina”), im Sinne der Fauna-FloraHabitat-Richtlinie. Zu den bedeutendsten Blumenarten gehören die Salicornia Patula,

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Euphorbia Terracina, Atriplex Portulacoides, Salsola Soda, Suaeda Maritima, Aster Tripolium. An den Gräben, den Ufern und auf den lehmigen Böen die im Winter überschwemmt werden, findet man das Schilfrohr, an dem Ufer des Tronto verschiedene Weiden und die Silber-Pappel. DIE FAUNA Abgesehen von der Vegetation rühmt sich das Sentina Naturschutzgebiet einer besonderen Avifauna, mit mehreren Rastplätzen die die Zugvögel, zwischen dem Gargano und dem Po-Delta; wofür es auch von BirdLife International, als IBA (Important Bird Area) ausgezeichnet wurde. Es wurden über 180 Vogelarten registriert, sowohl Zieher, als auch Überwinterer, viele davon sind von besonderem gemeinschaftlichem Interesse, aber auch verschiedene Amphibien-, Reptilienarten, Säugetiere und Fische. Zu den interessanten Vögeln, die auch einen symbolischen Wert haben, gehören der Stelzenläufer (Symbol des Naturschutzgebietes), der Seeregenpfeifer, der Eisvogel, das Blässhuhn, der Kranich, Seidenreiher, Kiebitz, der Rohrweiher und die Kurzzehenlerche. Die Säugetiere sind nicht so zahlreich vertreten, sie leben hier sowohl wegen des starken atrophischen Drucks und der ökologischen Isolierung der Gegend; man findet zahlreiche Fledermausarten, die für die biologische Kontrolle der Insekten, wie Mücken, von wesentlicher Bedeutung sind und Igel, Maulwurf, Weißzahnspitzmäuse, Wiesel und die Ostschermaus. Des Weiteren leben hier 5 Amphibien- und 7 Reptilienarten. Zu den bedeutendsten gehört die Wechselkröte in dem Sammelbecken und in dem Streifen hinter den Dünen in Süßund Salzwasser. 56

Längs der Wasserlinie des Reservats kam es zur Strandung von Meeresschildkröten (Caretta Caretta) in Schwierigkeiten (durch Kälte oder durch Verletzungen durch Angeltätigkeiten).

geschrieben, ursprünglich als Piratensichtungspunkt benutzt, wurde dieser vor kurzem renoviert. Bemerkenswert sind auch die ländlichen Bauten, die im 1800 und zu Begin des 1900 Jahrhunderts gebaut wurden. Das Naturschutzgebiet, mit Fahrradwegen, liegt auf der Drehscheibe zwischen dem Radweg Adriatica und dem Radweg Salaria, die hier beginnen und nach Rom und an die Ufer des Tyrrhenischen Meers führen. Über das Naturschutzgebiet verteilt findet man zahlreiche Schaukästen und 6 Stände die für das Birdwatching genutzt werden, äußerst nützlich vor allem während der Migration der Avifauna (Frühling und Herbst). Zahlreiche Initiativen erwarten die kleinen und großen Besucher des Reservats, Naturexperten, oder die die diese neue Welt erkunden möchten. Die Aktivitäten die von dem Zentrum zur Umweltbildung (C.E.A.) “Torre sul Porto” organisiert werden, werden von den lokalen Naturschutzorganisationen unterstützt. Zu den Projekten gehören, Schulausflüge, Führungen für Erwachsene, Kinder und Behinderte; Birdwatching, im Meer oder an der Mündung des

INFO Regionales Naturreservat Sentina Piazza Cesare Battisti, 1 63074 San Benedetto del Tronto (AP) Tel. 0735 794278/279 Fax 0735 794277 info@riservasentina.it www.riservasentina.it Facebook: Naturschutzgebiet Sentina Verwaltung Gemeinde San Benedetto del Tronto Viale De Gasperi, 120 63074 San Benedetto del Tronto (AP) Tel. 0735 7941 www.comunesbt.it Gemeinde des Parks San Benedetto del Tronto

Tronto mit Kajaks; Events zur Sensibilisierung zum Thema Meer und Meeresschildkröten ; Ausarbeitung und Veröffentlichungen; Umsetzung von Schulungsprojekten für Schulen aller Art und wissenschaftlich Forschungsarbeiten. Nach Absprache können auch spezifische Aktivitäten organisiert werden.

TOURISMUSANGEBOT Von besonderem historischem Interesse sind die Zeugnisse, die seit der Bronzezeit verzeichnet werden, zwischen dem vierzehnten und dem dreizehnten Jahrhundert v. Chr., die Handelsbeziehungen und einen kulturellen Austausch unter den Mykenern und der örtlichen Bevölkerung bezeugen. Die Spuren der römischen Epoche findet man in Strukturen, die Gebäuden und Straßen der Stadt Truentum zugeordnet werden können. Einer erst kürzlich zurückliegenden Epoche (1543) wird der Bau „Torre sul Porto” zu57



ZENTREN ZUR UMWELTBILDUNG Das System zur Information und Umweltbildung (INFeA) der Marken, mit 44 Zentren, deren Aktivitäten in einem Netzwerk implementiert werden. In den Parks und den Naturschutzgebieten haben die Zentren zur Umweltbildung (CEA) die Aufgabe, die Bürgerschaft im Allgemeinen, vor allem aber Kinder- und Jugendliche im Schulalter zu informieren und im Hinblick auf den Umweltschutz zu schulen und zu bilden. Des Weiteren werden Führungen durch das Territorium mit erfahrenen Führern (Touristenführer, Naturführer, Wanderleiter, usw.) organisiert. Ihre Aktivitäten, die in einem regionalen Dreijahresplan definiert werden, werden von den Verwaltern des Parks und der Naturschutzgebiete definiert.

DIE ZENTREN DER UMWELTBILDUNG (CEA) IN DEN PARKS UND DEN NATURRESERVATEN CEA Sergio Romagnoli Naturreservat Ripa Bianca Via Zanibelli, 2 60035 Jesi (AN) Tel. 0731 619213 info@riservaripabianca.it CEA Torre sul porto Naturreservat Sentina Lungomare Scipioni, 6 63074 S. Benedetto del Tronto (AP) Tel. 0735 78971 rocchettis@comunesbt.it CEA Furlo und Valle del Metauro Staatliches Naturreservat Gola del Furlo Via Pianacce, 1 61041 Acqualagna (PU) Tel. 0721 700224 ceafurlo@lamacina.it CEA des Parks Sasso Simone und Simoncello Regionaler Naturpark Sasso Simone und Simoncello Loc. Ponte Cappuccini Piazza Italia, 2 61023 Pietrarubbia (PU) Tel. 0722 75350 centrovisite@libero.it

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Tel. 0731 86122 biblio.parco@parcogolarossa.it CEA des Naturreservats Abbadia di Fiastra Staatliches Naturreservat Abbadia di Fiastra Loc. Abbadia di Fiastra, 2 62010 Urbisaglia (MC) Tel. 0733 202942 info@meridianasrl.it CEA Valle dei Grilli und Elce Naturreservat Monte San Vicino e Monte Canfaito Via Casetre, 19 62022 Gagliole (MC) Tel. 0737 641184 m.storianaturale@libero.it CEA Torricchio “Renzo Videsott” Staatliches Naturschutzgebiet Montagna di Torricchio Via Gioco del Pallone, 5 62032 Camerino (MC) Tel. 0737 402108 cea.torricchio@unicam.it

In den Monti Sibillini:

CEA des Parks des Conero Regionaler Naturpark Monte Conero Via Peschiera, 30/a 60020 Sirolo (AN) Tel. 071 9330066 info@forestalp.it

CEA Sibilla Nationalpark Monti Sibillini Villa Curi – Via Trieste, 15 63088 Montemonaco (AP) Tel. 0736 856340 ceamontemonaco@tiscali.it

CEA des Parks Gola della Rossa und Frasassi Regionaler Naturpark Gola della Rossa und Frasassi Via Marcellini, 5 60048 Serra San Quirico (AN)

CEA der Zwei Parks Nationalparks Monti Sibillini und Gran Sasso Monti della Laga Fraz. Borgo 63096 Arquata del Tronto (AP) Tel. 0736 803915 info@centrodueparchi.it

CEA Legambiente “Fillide” Nationalpark Monti Sibillini Via Indipendenza, 73 63857 Amandola (FM) Tel. 0736 847294 ceachiro@tin.it CEA Schutzhütte von Cupi Nationalpark Monti Sibillini Loc. Cupi di Visso – Via Piana, 1 62039 Visso (MC) Tel. 0737 971041 rifugiocupi@gmail.com CEA Credia WWF Nationalpark Monti Sibillini C.da Vallato snc 62026 San Ginesio (MC) Tel. 0733 694431 crediawwf@gmail.com CEA Montegallo Nationalpark Monti Sibillini Fraz. Balzo – Via A. Caro, 15 63094 Montegallo (AP) Tel. 340 5179971 cea.montegallo@gmail.com CEA Vallenatura di Cessapalombo Nationalpark Monti Sibillini C.da Fonte Girata, 3 62020 Cessapalombo (MC) Tel. 338 9889440 info@ceavallenatura.it CEA Valle del Fiastrone Nationalpark Monti Sibillini Via Del Lago, 5 62035 Fiastra (MC) Tel. 0737 52185 ceavalledelfiastrone@alcina.it

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INHALTSANGABE

NATURPARKS UND-RESERVATE IN DEN MARKEN Nationalpark der Monti Sibillini Das Territorium Die Flora Die Fauna Geschichte und Kultur Tourismusangebot

Die. 3 7

Nationalpark Gran Sasso und Monti della Laga Das Territorium Die Flora Die Fauna Tourismusangebot

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Regionaler Naturpark Monte San Bartolo Das Territorium Die Flora Die Fauna Tourismusangebot

17

Interregionaler Naturpark Sasso Simone und Simoncello Das Territorium -Geschichte und Kultur Die Flora Die Fauna Tourismusangebot

21

Regionaler Naturpark des Monte Conero Das Territorium - Geschichte und Kultur Die Flora Die Fauna Tourismusangebot

27

Regionaler Naturpark der Gola della Rossa und Frasassi Das Territorium Die Natur Tourismusangebot

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Die.

Naturschutzgebiet Abbadia di Fiastra Das Territorium - Geschichte und Kultur Die Natur Tourismusangebot

37

Staatliches Naturreservat Gola del Furlo Das Territorium - Geschichte und Kultur Die Flora Die Fauna Tourismusangebot

41

Naturreservat Montagna di Torricchio Das Territorium Die Natur

44

Regionales Naturreservat 47 des Monte San Vicino und Monte Canfaito Das Territorium Die Flora Die Fauna Geschichte und Kultur Tourismusangebot Regionales Naturreservat “Ripa Bianca di Jesi” Das Territorium Die Flora Die Fauna Tourismusangebot Regionales Naturreservat Sentina Das Territorium Die Flora Die Fauna Tourismusangebot

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Zentren zur Umweltbildung Die Zentren zur Umweltbildung (CEA) in den Parks und den Naturreservaten

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Gratis Veröffentlichung, Ausgabe 2013


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