TREND MAGAZIN 09/2013

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TREND FESTIVALGUIDE

MONTREUX JAZZ FESTIVAL Der Besucher der 47. Durchführung des Festivals gingen auf dem Weg zu den Konzerten durch die Avenue CLAUDE NOBS, benannt zu Ehren des verstorbenen Gründers, und fragten sich vielleicht auf dem Nachhauseweg, warum der neue Leiter MATHIEU JATON weniger Mut hatte bei der Programmgestaltung als sein Vorgänger Lud «Funky CLAUDE» immer wieder Hitparadeneulinge wie letztes Jahr LANA DEL REY oder Newcomer BASTIAN BAKER ein, sangen dieses Jahr Sänger wie STING, LEONARD COHEN, PRINCE, PAOLO CONTE oder am letzten Tag JOE COCKER ihre inzwischen 30-jährigen Hits. Nicht nur der älteren Herren wegen, sondern auch mit Ticketpreisen bis zu 300 Franken, fehlten dieses Jahr die Deutschweizer Jungen, ausser bei den Elektroabenden der Berner DJs ROUND TABLE KNIGHTS oder KRAFTWERK in 3D, und so setzte sich das Publikum aus 30- bis 50-Jährigen zusammen, die wie vom Leiter beabsichtigt, dieses Jahr mehr Jazz zu hören bekamen. Ein wenig Rock mit DEEP PURPLE war auch im Programm und aus der gleichen Dekade kommt auch JOE COCKER mit seiner tiefen, rauchigen Stimme, die für Frauen immer noch sexy klingt, wenn er in der ausverkauften Halle «You Can Leave Your Hat On» singt. Mit Oldies are Goldies lässt sich die diesjährige Ausgabe von «Montreux» zusammenfassen, was auch heisst, der Zuhörer bekam Emotionen in Musik ohne Fehler vorgesetzt und das Publikum im AUDITORIUM STRAVINSKI war gemächlich und verhalten. Das Spontane und Ungeschliffene bekam das Volk mit kleinem Budget zwischen Sandwich und Fisch an den Freiluftkonzerten vor der Magie des Lac Leman an dessen Ufer serviert. (jk) Montreux; 5. bis 21.7. 250’000 Tageseintritte, ca. 13’900 pro Tag

BASCHI

JIM MORRISON STING

«Jazzboat» Seine Konzerte sind wie Gottesdienste: LEONARD COHEN

JOE COCKER

SUMMER STAGE BASEL Dieses herrliche, kleine Openair hat seinem Namen dieses Jahr alle Ehre gemacht. Zwei Tage etwas auf die Ohren bei strahlend sonnigem Wetter und warmen bis heissen Temperaturen, vor einer der schönsten Festivalkulissen der Schweiz. Merklich mehr Leute zelebrierten dieses Mal die Acts als letzen Sommer, damals sind die Konzerte ja buchstäblich im Regen untergegangen. Den Auftakt am Freitag machten die Basler THE DROPS. Mit ihrer Hitsingle «Elenor» heizten sie dem tendenziell jüngeren Publikum gut gelaunt ein. Kurz darauf folgte Traumschwiegersohn BASCHI. Wie immer lieferte er ab, sang, was das Zeug hält und zog alle Anwesenden in seinen Bann. Der junge Künstler ist erwachsen geworden, seine Liveinterpretation von «Philadelphia» sorgte für Gänsehaut. BASCHI hatte noch eine Überraschung parat: KUTTI MC, mit welchem er das Lied «Chalti Brise – erklär mir Liebi» zum Besten gab. Als Mainact traten 77 BOMBAY STREET auf.

STEFF LA CHEFFE

2013-09

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Der Samstag stand ganz im Zeichen vom Rap: TRACE, ein Lokalmatador, eröffnete den Abend und gab die Bühne frei für STEFF LA CHEFFE, die abging wie Nachbars Katze. STEFF beatboxte sich in die Herzen der Zuschauer und gab sich überaus sympathisch. Überraschend und erfreulich pünktlich sprangen auch XAVAS auf die Venue. SAVAS und XAVIER liessen ihre Beats von einer heissen Flammenshow begleiten. Etwas enttäuschend war, dass die beiden gute zehn Minuten zu früh aufhörten und keine Zugabe boten. So blieb eben noch etwas mehr Zeit für Bier und Wurst. Wer nicht in den Massen der «Grossen» untergehen möchte, sondern die Künstler hautnah und intim erleben will, war hier richtig. (sbm/va) Münchenstein, Park im Grünen; 5. und 6.7. Total 11’000 Tageseintritte, 5500 pro Tag


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