TREND MAGAZIN HERBST 2016

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TrendmaGazin

ALAN BONNER ÜBER DIE SELBSTVERMARKTUNG OHNE PLATTENVERTRAG

THE BASEBALLS MIT ROCK'N'ROLL-COVERS ERNEUT AUF ERFOLGSKURS

AYLIN KARADAYI WARUM DIE ORIENTALISCHE KÜCHE SO GUT SCHMECKT

INTERVIEW MIT

GUSTAV www.trendmagazin.ch Das Schweizer Entertainment- & Lifestyle-Magazin

Herbst 2016



editorial

WILLKOMMEN IM HERBST

Melancholie ist meist das erste Wort, das vielen Menschen in den Sinn kommt, sobald der Herbst vor der Türe steht. Während die Einen dem sonnig-­heissen und schwülen Sommerwetter hinterher trauern und möglichst lange versuchen, mit luftigen Kleidern den kühler werdenden Temperaturen zu trotzen, freuen sich die Anderen ganz besonders auf diese farbenfrohe Jahreszeit. Draussen wird man von einer grossartigen Landschaft empfangen. Die Bäume kleiden sich in tausend verschiedenen Farbtönen und erhalten eine eigene Persönlichkeit, während sie sich im Sommer zum verwechseln ähnlich sehen. Sie bereiten sich darauf vor, die welkenden Blätter fallen zu lassen, eine Pause einzulegen, um sich dann im Frühjahr wieder in ein neues, nimmersattes grünes Kleid zu hüllen. Der Herbst wird oft auch als die Zeit des Loslassens beschrieben. Die Natur verändert sich und bereitet sich auf die kalte Jahreszeit vor, ein Teil des Zyklus geht zu Ende – und das sollten auch wir tun. Es gibt keine bessere Jahreszeit, um zu lernen, Dinge, die wir nicht mehr benötigen, loszulassen oder uns von Lebensumstände, die uns stören, zu lösen, um wieder Platz für Neues zu schaffen. Dafür haben wir jetzt wieder ausreichend Zeit, denn im Herbst ist alles etwas ruhiger und gelassener. Unser Alltag wird deutlich entschleunigt. Während man im quirligen Sommer von einer Aktivität zu nächsten springt – heute Festival, morgen grillen, übermorgen Sommer­ party – kann man im Herbst ohne schlechtes Gewissen die Sonntag-Nachmittag auf dem Sofa vertrödeln, entspannt ins Kino gehen und sich kulinarischer Genüsse erfreuen, die einfach nur im Herbst so richtig gut schmecken. Jetzt muss auch die Sommergarderobe gereinigt und verstaut werden, um der Herbst- und Winterkleidung Platz zu machen. Wer im Herbst eher zu Gemütsschwankungen neigt, sollte sich dabei auf Rotund Orange-Töne fokussieren, denn diese Farben stehen für Energie und sorgen für viel gute Laune. In diesem Sinne wünschen wir euch einen schönen, goldenen Herbst mit dem TREND MAGAZIN und sind mit unseren Wintertrends im November wieder zurück.

Nicole Meier Redaktions­leiterin TREND MAGAZIN

Wer im Herbst von einer eigenartigen Schwerfälligkeit begleitet wird, erfährt ab Seite 52, welche Gewürze gegen Trübseligkeit helfen.

Mit dem passenden Thema «Altes loslassen» und «Neues beginnen» befasst sich unser Interview mit Hypnosetherapeutin Caroline Müllner ab Seite 54.

Der begeisterte Reisereporter Olli Niggli hat sich ab Seite 58 auf eine kurvige Ent­deckungstour durch San Francisco gemacht und viele praktische Reisetipps mitgebracht.

In unseren wohltuenden Wellness-Tipps ab Seite 64 zeigen wir, wo es sich jetzt am besten entspannen lässt, um noch einmal so richtig Energie zu tanken.

Trend | Herbst 2016

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inhalt #03

zu gewinnen: Beachte dieses Symbol im Heft!

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TOLLE PREISE

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06 TREND HERBST 06 11 12 14 16

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Der goldene Herbst Inspirationen, Tipps und Termine Save the Dates Auf diese Konzerte freuen wir uns im Herbst Hippie-Spirit Bunt und fröhlich im Geiste des Flower Powers Kolumne Illusionen im Sommer, Genuss im Herbst Züspa Die Erlebnismesse in Zürich

TREND MUSIC 18 22 26 30 34

Musik aktuell Birdy, Patrice, Bruce Springsteen, Dead Letter Circus, Marey, Usher, Karavann, Fritz Kalkbrenner Interview mit Gustav Vom aussergewöhnlichen Entstehungsprozess seines aktuellen Albums «neuf – neun – nün» Interview mit Alan Bonner Über die Schwierigkeiten der Selbstvermarktung für Musiker ohne Plattenvertrag Interview mit The Baseballs Warum sie sich für «Hit me Baby» vor allem auf das Covern von Hits der 90er fokussierten Interview mit Cosi Dee Mit welchen Klischees man als DJ zu kämpfen hat

TREND FASHION & STYLE

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Gekleidet in Herbstfarben Welche Herbstfarben für welchen Hauttyp geeignet sind Für Regentage Der Gummistiefel mit Fashion-Faktor Poncho-Mania Zu kalt fürs T-Shirt, zu warm für den Mantel Herbst-Duft Sommerliche Frische weicht winterlicher Süsse

Coverfoto

04  Herbst 2016  |  rend T

Gustav hat sich vor allem durch seine wilden Liveshows schweizweit einen Namen gemacht. Im Interview mit dem TREND MAGAZIN spricht er über den aussergewöhnlichen Entstehungsprozess seines aktuellen Albums «neuf – neun – nün» und erklärt, warum die Kirche aus seiner Sicht ein zwiespältiger Ort ist (Seite 22). Foto: Universal Music / Sebastian Magnani


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TREND LIFESTYLE

48 Interview mit Aylin Karadayi Über ihr gesundes und orientalisch inspiriertes Take-Away- und Lieferservice-Konzept 52 Keine Chance dem Herbstblues Mit Gewürzen gegen Trübseligkeit 54 Interview mit Caroline Müllner Angstfrei durch Hypnose 58 San Francisco Auf kurviger Entdeckungstour durch die Stadt, die einst das Lebensgefühl einer ganzen Generation verkörperte 64 Wellness & Entspannung Wohltuende Wellness-Tipps für Körper, Geist und Seele 68 Horoskop So stehen die Sterne

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TREND ENTERTAINMENT 70 74

So fantastisch wird der Kinoherbst Sing Street, Snowden, Miss Peregrine's Home for Peculiar Children, Bridget Jones's Baby, Café Society Gamescom 2016 Imposante Besucherzahlen und trotzdem wenig Neues

TREND SPOTLIGHT

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76 Interview mit Katharina Mischer & Thomas Traxler Die Kunst des Champagners

ÜBER UNS

03 Editorial 10 Gewinnspiel 10-Zoll Tablet «ACER ICONIA ONE 10» inklusive Schutzhülle 45 Gewinnspiel «CAT Colorado Flower» mit Allover-Blumenprint 69 Impressum

Das Online Magazin: www.trendmagazin.ch Kontakt: redaktion@veramedia.ch

Trend | Herbst 2016

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trend herbst

INSPIRATIONEN, TIPPS UND TERMINE

DER GOLDENE HERBST Das steht im Herbst auf dem Plan und wollen wir auf keinen Fall verpassen.

Wo der Bartli die App holt Ihre Brillen wirken vielleicht antiquiert, der Durchblick aber ist enorm. Mit scharfem Blick und spitzer Zunge durchleuchten Barbara Hutzenlaub und Lotti Stäubli in ihrem multimedialen Musik-Comedy Spektakel «Sister App» unseren zunehmend digitalisierten Alltag. Im Würgegriff zwischen Social Media und intelligenten Haushaltsgeräten kämpfen sie mit den Tücken der Technik und führen mit viel Charme singend, rappend, tanzend und jodelnd die mehr oder weniger erprobten Gadgets und Apps vor. Da ist Chaos im wahrsten Sinne vorprogrammiert. Die nächsten Tourdaten: • Samstag, 17. September: Casino Frauenfeld • Samstag, 24. September: Casino Herisau • Freitag, 30. September: Kurtheater Baden • Samstag, 10. Dezember: Konzertsaal Solothurn Alle Tourdaten: hutzenlaubundstaeubli.ch

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3 x 2 TICKETS für die Show vom 10. Dezember in Solothurn zu gewinnen www.trendmagazin.ch/ wettbewerbe

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Redaktion: Jana Hofmann, Nadine Weber


WO KUNST SICH TRIFFT Galerien aus dem In- und Ausland werden vom 27. bis 30. Oktober an der «Kunst 16 Zürich» zeitgenössische Kunst vorstellen und den Aficionados mit Kunstobjekten von Multimedia über Fotografie und Installationen bis zu klassischen Ausdrucksformen einen Ort für den lebendigen Austausch bieten. Figurativ und abstrakt, konzeptionell und spontan, klein- bis grossformatig, jung bis arriviert, tief- bis hochpreisig. kunstzuerich.ch

Ein Liter Sonnenlicht Das Prinzip dieses Fair-Trade-Produkts aus Südafrika ist simpel: Die Solarzellen im Deckel speichern tagsüber Energie, die nachts in Form von Licht wieder abgegeben wird. Einmal an der Sonne aufgeladen, spenden die LED-Akkus für viele Stunden helles Licht. Gefüllt mit Früchten, Sand, Muscheln oder Kieselsteinen wird aus dem Sonnenglas eine ganz persönliche Lichtquelle. Ca. Fr. 35.– | sonnenglas.ch

Zürcher erfinden die Pizza neu Die Pizza von «Stripped» ist natürlich auch rund, aber der Clou ist ein anderer: Es werden ausschliesslich natürliche Zutaten verwendet und die Gäste kreieren ihre Pizza selbst. Die vollwertigen Teigsorten, Multigrain, Vollkorn-Leinsamen und glutenfrei, sowie die Saucen sind alle hausgemacht und ohne künstliche Zusatzstoffe. Um die richtige Mischung zu finden, wurden die Jungunternehmer in monatelanger Vorbereitung von der renommierten New Yorker Köchin und Buchautorin Doris Choi unterstützt. Ein wahrer Schmaus für alle ernährungsbewussten Food-Liebhaber. Seefeldstrasse 88, Zürich | stripped-pizza.com Trend | Herbst 2016

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herbst Heisse Vorfreude Ho-Ho-Ho, bald ist es wieder soweit: 24 Türchen mit sinnlichen, romantischen und sexy Überraschungen nehme Paare mit auf eine abwechslungsreiche Reise durch einen heissen Advent. Und es wird noch spannender, denn in diesem Jahr gibt es noch digitale Überraschungen dazu, die mit Sicherheit jeden Schokotaler alt aussehen lassen. Aber Achtung: Der Bestseller war im Vorjahr schnell vergriffen. ca. Fr. 149.– | amorelie.ch

DIE KÜCHE ALS LEBENSMITTELPUNKT

Ab in den Süden Das milde Herbstwetter lockt in die Sonnenstube der Schweiz – vor allem, wenn es im Norden schon kühler ist. Besonders überzeugend für einen Trip in den Süden ist das traditionelle Herbstfest vom 30. September bis 02. Oktober in Lugano. In der Fussgängerzone der Altstadt findet man neben den typischen Grottos eine Menge Volksmusik und Feinkostprodukte aus der Region, die in einer farbenfrohen und geschmacksreichen Kulisse angeboten werden. Ein tolles Fest, um den Herbstbeginn zu feiern. luganoturismo.ch

Das preisgekrönte Buch «Meine Vollwertküche» von der New Yorker Starköchin Amy Chaplin beschreibt das Bild eines ganzen Lebensstils. Aufgewachsen in einem aus Lehmziegeln selbstgebauten Haus auf einer Farm in Australien, erbte die Autorin von ihren Eltern die Liebe zu naturbelassenem Essen. Mit wertvollen Informationen zur Vorratshaltung und der Herstellung eigener Grundnahrungsmittel, über 150 Rezepten und der Essenz aus einer 20-jährigen Koch­erfahrung, kann ihr neues Buch durchaus als Standardwerk der Vollwertküche bezeichnet werden. ca. Fr. 48.– im Handel.

Tapetenwechsel

Ob Praktikum, Ausbildung, Berufseinstieg oder der nächste Karriereschritt – die Karrieremesse «Recruiting Days» bieten am 26. September im Radisson Blu Hotel am Zürich Airport die einmalige Gelegenheit, Personalverantwortliche und Institute aus der Hotellerie, Gastronomie und Touristik persönlich zu treffen. Die Besucher erwarten Karrierechancen im In- und Ausland, egal ob an Land oder auf hoher See. Special Guest: TV-Köchin Meta Hiltebrand wird verraten, wie es mit ihrer Koch-Karriere hoch hinaus ging. Teilnahme: kostenlos | recruitingdays.ch

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Wil kommen Wohlgefühl Mit natürlichem Holz, kreativen Wohnaccessoires und einladenden Naturfarben hat der Herbst-Style im Nu auch die eigenen vier Wände erobert. Bei Micasa ist noch bis Mitte Oktober die Herbst-Sonderkollektion erhältlich, die auch Zuhause sofort Gemütlichkeit und Wohlbehagen verbreitet. micasa.ch 1 Kommode «Bethany» in diversen Farben und Materialien erhältlich, Fr. 269.– 2 Tischuhr «Dorian» aus Glas und Metal, Fr. 24.90 3 Beistelltisch «Angelina» mit massiver Akazienholz-Platte, Fr. 99.90 4 Magnettafel «Bartholome» aus MDF, inkl. Magnete, 120 x 80 cm, Fr. 199.– 1 2

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Wo Hemden fallen wie Blätter Die Chippendales kommen auch in diesem Jahr mit ihrer neuen Show «Break the Rules» für einen Abstecher nach Zürich. Im Oktober ist wieder Show­ time: Geölte Muskeln, gestählte Körper, Waschbrettbäuche und knackige Hinterteile werden aufs Neue unzählige Frauen in Ekstase versetzen. Ticket ab ca. Fr. 47.– | ticketcorner.ch 06. bis 10. Oktober: Zürich 12. bis 13. Oktober: Chur, Frauenfeld 14. bis 17. Oktober: Basel, Sursee, Bern

Lasst die Korken knallen Es gibt immer einen Grund zum Feiern. Hast du keinen? Dann liefern wir dir jetzt einen, denn der Freixenet-Klassiker wird 75 Jahre alt. Und wenn schon ein Gläschen gehoben wird, dann bitte gleich so richtig elegant. Für kurze Zeit gibt es die überschäumende Lebensfreude Spaniens im extravaganten Special-Edition-Look, gestaltet von Top-Designer Michael Michalsky. Fr. 10.50 exklusiv bei Coop.


ZU GEWINNEN

«10-Zoll Tablet ACER ICONIA ONE 10» inklusive Schutzhülle Das 10-Zoll Tablet erlaubt dank eines engmaschigen Sensor-Rasters ein noch präziseres Touch-Erlebnis. Für alle, die neben klassischen Aufgaben gerne auch mal ein Spiel spielen oder Videos anschauen, gibt es jetzt das ACER ICONIA ONE 10 im Wert von 249 Franken zu gewinnen.

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MITMACHEN & GEWINNEN www.trendmagazin.ch/ wettbewerbe

ACER ICONIA ONE 10 Das Iconia One 10 (B3-A10) verfügt über ein kristallklares 25,7 cm (10,1 Zoll)-Display inklusive Zero-Air-Gap- und IPS-Technologie und ist mit einer Speicherkapazität von 16 oder 32 Gigabyte erhältlich. Angetrieben wird das Android-5.1-Lollipop-basierte Tablet von einem leistungsstarken MTK-8151-Octa-Core-Prozessor. Zudem erleichtert das Softwarepaket Acer Iconia Suite dank intuitiver Fingerbewegungen und Schnellzugriffsoptionen eine Reihe von Aufgaben. TEILNAHMEBEDINGUNGEN Online über www.trendmagazin.ch/wettbewerbe oder via Postkarte an Veramedia AG, TREND MAGAZIN, Acer Iconia One 10, Theilerstrasse 7, 6300 Zug (inkl. E-Mail zur Benachrichtigung). Teilnahmeschluss ist der 02. Oktober 2016. Die Gewinnerin oder der Gewinner wird schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Der Gewinn kann nicht umgetauscht oder in bar ausbezahlt werden. Über die Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Nicht teilnahmeberechtigt sind Mitarbeiter der Veramedia AG.


Save the Dates

Auf diese Konzerte von angesagten Bands und heissen Newcomern freuen wir und im Herbst.

WHITNEY HOUSTON SHOW 23.09. | Volkshaus, Zürich Die verstorbene Sängerin gehört bis heute zu den am meisten verehrten Künstlerinnen weltweit. Nun kommt die erfolgreiche Hommage an einen der grössten Superstars der letzten Jahrzehnten exklusiv in die Schweiz.

GLASPERLENSPIEL 29. & 30.09. | Bern & Zürich Mit dem vielfach ausgezeichneten Song «Geiles Leben» surfen Carolin Niemczyk und Daniel Grunenberg nach wie vor auf der Erfolgswelle. Jetzt rocken sie das Bierhübeli in Bern und das X-Tra in Zürich.

RED HOT CHILI PEPPERS 05. & 06.10. | Zürich Im Juni erschien das elftes Studioalbum «The Getaway» der erfolgreichsten Band der Rockgeschichte. Nun kommen sie endlich wieder für ein heiss ersehntes Konzert in die Schweiz nämlich ins Hallenstadion Zürich.

FELIX JAEHN 08.10. | MAAG Halle, Zürich Der 21-jährige Superstar des Tropical- und Deep-House toppte 2015 die Charts in über 50 Ländern und geht nun mit einer mitreissenden Live-Show und seinem aktuellen Hit «Bonfire» auf internationale Tournee.

MARY J. BLIGE & MAXWELL 13.10. | Hallenstadion, Zürich Zum ersten Mal gehen die beiden Künstler gemeinsam auf eine CoHeadliner-Tour und präsentieren dabei ihre neuen Alben im Rahmen der «King and Queen of Hearts»-World-Tour im Zürcher Hallenstadion.

TAYLOR DAVIS 03.11. | Dynamo, Zürich Die junge Violinistin pflegt ihre Leidenschaft für Videospiele- und Filmmusik auf ihrem weltweit bekannten Youtube-Kanal «ViolinTay». Nun beehrt sie die Schweiz 2016 zum zweiten Mal mit einem Konzert.

TINIE TEMPAH 05. & 06.11. | Fribourg & Zürich Mit einer explosiven Show, fetten Beats und schneller Zunge kehrt der Über-Rapper aus London mit seinem dritten Album «Youth» – einer Mischung aus British Hip Hop und Electronic – auf die grossen Bühnen zurück.

MARCO MENGONI 14.11. & 14.12. | Lugano & Zürich Der Sieg in Sanremo brachte ihm 2013 den nationalen Durchbruch. Mit seinem Album «Le cose che non ho» mutierte er innert kürzester Zeit zum neuen Superstar Italiens und erobert jetzt auch die Schweiz.

JAKE BUGG 30.11. | Volkshaus, Basel Der 22-Jährige zählt zu den grössten Songwritern, die Grossbritannien in diesem Jahrzehnt hervorbrachte. Mit seinem dritten Studioalbum «On my One» im Gepäck gibt er im Herbst das einzige Schweizer Konzert. Trend | Herbst 2016

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herbst Hippie-Spirit

Bunt und fröhlich im Geiste des Flower Powers Der Hippie-Trend sorgt in diesem Herbst besonders für Furore. Die Bewegung, die in den späten 60er-Jahre ihren Höhepunkt erlebte und nach dem Gefühl von Freiheit, Unabhängigkeit und Frieden strebte, beeinflusste eine ganze Generation. Mit dieser alternativen Gegenkultur und durch Legenden wie Janis Joplin, Jimmy Hendrix oder Bands wie Grateful Dead und Jefferson Airplane wurde nicht nur die Musikszene entscheidend mitgeprägt, sondern auch die Optik nachhaltig beeinflusst. Auch heute spiegelt sich dieses besondere Lebensgefühl von damals in einem typischen Mix aus verschiedener kulturellen Einflüssen und Texturen, die an Handarbeit erinnern, sowie in den sanften, natürlichen Farben wider. Materialien wie Jute, Sackleinen, Kokosfaser, Bast, Leder und Rattan halten erneut Einzug. Die Einflüsse dieser Zeit inspirieren die Designer immer wieder aufs Neue und sind keine kurzweiligen Trends, sondern vielmehr eine Lebenseinstellung – Nicht nur in der Mode, sondern auch im eigenen Zuhause.

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Interio Zierkissen UDAY, ca. Fr. 55.– Interio Armlehnstuhl SÖREN aus Rattan, ca. Fr. 199.– Heine Pendelleuchte mit echten CapizMuscheln, ca. Fr. 320.–


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Thomas Sabo Anhänger VW-Bus mit Karabinerverschluss, ca. Fr. 115.– Réjane Rosenberger Silberarmband mit Zirkonia-Steinen, ca. Fr. 229.– J. Jayz Ohrhänger mit beweglichen Gliedern, ca. Fr. 25.– Konplott Ring aus Metall, Strasssteinen und Zierstein aus Kunstharz, ca. Fr. 80.– MIU MIU Halskette mit Swarovski-Kristallen, ca. 1'070.–

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Saint Laurent Schultertasche «Monogramme» aus Veloursleder mit Fransen, ca. Fr. 980.– Desigual Satchel Bag mit floralen Stickereien, ca. Fr. 80.– C&A Cape mit Fransen, ca. Fr. 39.– Tamaris Fransen-Stiefel aus Veloursleder, ca. Fr. 110.–

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13 Rick Cardona Drucktunika aus fein fliessendem Material, ca. Fr. 100.– 14 s.Oliver Strickweste in luftiger Häkeloptik, ca. Fr. 100.– 15 Etro Etuikleid mit Print, ca. Fr. 580.– 16 Anna Aura Schlupf-Hose mit farbenfrohem Ethno-Print, ca. Fr. 206.–

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Trend | Herbst 2016

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kolumne dass auf der Sommer-Schublade nicht das Etikett «Tollste Zeit des Jahres» steht. Saison der Schweissflecken. Zeitabschnitt der Insektenstiche. Ära des Ungezieferkampfs. Intermezzo der Schwächeanfälle. Das wäre wohl eher passend.

ILLUSIONEN IM SOMMER, GENUSS IM HERBST

Nichts wird mit grösserem Schwung in die Schublade geworfen als die Jahreszeiten. Vorne am Etikett steht drauf, was dich so erwartet. Sommer: tolle Zeit. Herbst: Melancholie. Alles Unsinn! Ich führe Buch über die Jahres­ zeiten. Rücken wir die Dinge mal zurecht. Jetzt liege ich mit einem Tee auf dem Sofa. Vor dem Fenster ziehen wilde Wolkenströme dahin, der Wind zerzaust den Garten. Ich schlage mein Jahreszeitenerinnerungsbuch auf. Willst du ein paar Leckerbissen aus der schönsten Jahreszeit kosten? 25. Juni: Allergie gegen meine Lieblingssonnenmilch entwickelt. Eine Woche als blühender Akne-Teenager. Warum machen meine Kinder so merkwürdige Verrenkungen, wenn ich sie eincreme? 15. Juli: Hassos Zecken-Rekord – elf an einem Tag. 28. Juli: Zwei Stunden im Stau. Sommer = Drei Stunden Auto fahren, um verschwitzten Menschen auf der Uferpromenade auszuweichen. 2. August: 21 Mückenstiche. Ich spanne ein Netz. Eine Stunde später hängt Gottfried, unser Kater, darin. 3. August: Der Hokkaidokürbis treibt wunderbare gelbe Blüten aus. 4. August: Ein Nacktschnecken-Rollkommando hat nachts alle Blüten verspeist. 15. August: Bilderbuchabend im Wirtshausgarten. Gegen zehn ein Gewitter, das alle Keller flutet. 23. August: Ende der Hundstage. Der Wettersprecher droht einen tollen Nachsommer an. Das sind so Auszüge aus meinem Jahreszeiten­ erinnerungsbuch. Wenn ich sie lese, weiss ich,

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Im September hingegen werden die Sonnenstrahlen flacher. Wenn morgens dein Wecker läutet, brennt dir keine früh aufgestandene Messingscheibe ins Gesicht. Der Tag beginnt im Halblicht, im Halbschlaf, wie es sich gehört. Wenn du abends die Bürotür hinter dir schliesst, blendet dich keine immer noch hellwache Feuerkugel. Du musst nicht an den See, zu keiner Grillparty. Vielleicht regnet es sogar. Hau dich einfach aufs Sofa und rede dich aufs Wetter hinaus. Am Morgen sind Wiesen und Sträucher von mystischen Spinnfäden wunderschön überzogen. Die Blätter werden bunt wie Kirchenfenster, die Bäume biegen sich unter den Früchten. Wenn jetzt die Sonne scheint, setzt du dich gerne in ihre Strahlen, denn sie wärmen dich, ohne dir die Haut zu versengen. Der Duft des gefallenen Laubes liegt würzig in der Luft. Im Garten rechst du ein paar Blätter zusammen. Gartenarbeit ist keine Sisyphusarbeit wie im Sommer, wenn alles in drei Tagen nachwächst. Bei deinem Weinhändler kannst du endlich wieder die schweren Roten kaufen, die das Herz wärmen und so gut zu saftigen Braten passen. Die Zeit der Diäten ist vorbei, denn du musst keinem mehr am Strand beweisen, wie fleissig du im Fitnessstudio warst. Setz dich lieber in den alten Lehnsessel und hol das Buch hervor, das du schon immer lesen wolltest. Nach dem ersten Kapitel weisst du, dass auch dein Gehirn bei Herbsttemperaturen besser funktioniert. Vielleicht solltest du einen kleinen Ausflug unternehmen. Du fühlst dich so energisch, so reiselustig. Die Staus sind mit den Ferien zu Ende gegangen. Die Zeit ist vorbei, wo du mit der Klimaanlage durch die Gegend gerollt bist, während beim Aussteigen die Hitze mit Keulen über dich herfiel. Fahr in die Weinbaugebiete, mach eine Städtetour, geniesse die Nebensaison. Keiner fällt bei 35 Grad vorm Domportal um. Selbst die Wespen sind nach Hause geflogen. Also kannst du dich wieder gemütlich mit einem Stück Torte in die Sonne vor dein Lieblingscafé setzen. Zeit der Einkehr, Zeit der Gelassenheit. Dafür wirfst du den tollen Sommer gerne in seine Schublade zurück – bis zum nächsten Jahr.

NILS BÖHMER

Nils Böhmer ist freischaffender Journalist und ein Experte in Sachen Jahreszeiten. In seiner Kolumne für das TREND MAGAZIN beschreibt er die Tücken des Sommers und die Vorteile im Herbst.



PublirePortaGe

ZÜSPA 2016

DIE ERLEBNISMESSE IN ZÜRICH Die Züspa kommt ab diesem Jahr in einem ganz neuen Kleid daher. Ab sofort steht das Erlebnis noch mehr im Zentrum. Tauchen Sie in eine neuartige Messe mit inszenierten Erlebniswelten ein. Jedes Stockwerk der Messe Zürich repräsentiert eine frisch kreierte Themenwelt mit zahlreichen Aktivitäten, Attraktionen und Highlights. Entdecken, probieren, staunen, shoppen und geniessen: Hier können Sie garantiert was erleben!

Die Messe-Highlights 2016 • «Zürich by Night», die interaktive Kino-Show • Gastland Persien präsentiert seine reichhaltige Kultur • Tägliche Live-Talks mit bekannten Persönlichkeiten • Meet & Greets mit den Stars der Zürcher Sportclubs • Koch- und Backshows von Betty Bossi und Spitzenköchen • Schweizermeisterschaften der Gebäudetechnik • Traditionelle Schweizer Unternehmungen stellen ihr Handwerk vor • Und vieles mehr

16  Herbst 2016  |  rend T


DIE MESSEN IN DER MESSE Die erste «VeggieWorld» der Schweiz an der Züspa Vom 23. bis 25. September erfahren Sie bei uns in der Halle 7 alles über den pflanzlichen Lebensstil. Schauen Sie vorbei und staunen Sie über die Vielfältigkeit der veganen Lebensweise – alles andere als eintönig!

Die Tiermesse «Hund, Katze & Co» an der Züspa Vom 23. bis 25. September stehen die treuen Freunde des Menschen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Erfahren Sie von Profis die aktuellen Tipps und Tricks rund um die Welt der Tierhaltung. Die «Hund, Katze & Co» findet ebenfalls in der Halle 7 parallel zur Züspa statt.

Die Messe «Creativa» für Creative Ideen Vom 29. September bis 2. Oktober erfahren Sie in der Halle 7 alles über die kreative Freizeitbeschäftigung und die aktuellsten Trends in Workshops an der «Creativa Zürich». Hier können neue Materialien und Techniken vor Ort getestet und individuelle Kunstgegenstände gefertigt werden.

ZÜSPA – DIE ERLEBNISMESSE DATUM 23. September bis 2. Oktober 2016 | ORT Messe Zürich, Wallisellenstrasse 49, 8050 Zürich | ÖFFNUNGS­ZEITEN Montag bis Freitag: 11.00 bis 20.00 Uhr, Samstag: 10.00 bis 20.00 Uhr, Sonntag: 10.00 bis 19.00 Uhr | TICKETS Tageskarte Erwachsene Fr. 14.–, Studenten Fr. 11.–, Jugendliche Fr. 7.–, Familienticket Fr. 32.–, Abendticket Fr. 7.– | INFO www.zuespa.ch Trend | Herbst 2016

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trend music

Birdy

EINE VIELVERSPRECHENDE ZUKUNFT Nach einem begeisternden Konzert im Volkshaus anfangs Mai kommt die erst 20-jährige, begnadete Sängerin und Songschreiberin Birdy noch einmal nach Zürich. Den Durchbruch schaffte die damals Siebzehnjährige mit dem Album «Fire Within» und dem Megahit «Wings», der um die Welt ging. Der hymnische Song voller sehnsüchtiger Emotionen offenbarte eine der bezauberndsten neuen Stimmen und eines der grössten Talente der letzten Jahre. Die zarte Birdy – mit vollem Namen Jasmine van den Bogaerde – schreibt alle ihre Songs selbst, auch auf ihrem neuesten Album «Beautiful Lies», bei dem sie von der Produktion bis zum Artwork Regie führte. Eine ebenso vielversprechende wie einzigartige Künstlerin, der die Zukunft gehört. Dienstag, 27. September | Kongresshaus Zürich

Foto: Warner Music

Patrice

VON WERTEN UND DEM WERTVOLLEN Im Jahr 2000 stieg Patrice mit seinem Debüt «Ancient Spirit» zur Elite der deutschen Reggae-Künstler auf. Mittlerweile hat er seine eigene, darüber weit hinausgehende musikalische Sprache entwickelt. Sein letztes Album «The Rising of the Son» schaffte es 2013 in die Top 10 der Schweizer Album-Charts. Am 30. September erscheint mit «Life’s Blood» sein siebtes Studioalbum. Das neueste Werk handelt von Werten und dem Wertvollen. Es besingt in dieser turbulenten Zeit, in der wir leben, Mut, Euphorie und Sinnlichkeit. Es versteckt Hintersinniges im klaren Blickfeld, inmitten von vorwärts gerichteten Drums und wunderschönen Melodien. Aus­serdem ist Patrice im November auch live auf den Schweizer Bühnen zu erleben. Tourdaten: www.patrice.net Foto: TBA


Bruce Springsteen

Am 23. September erscheint als offizieller «Audio Companion» zur Autobiografie «Born to run» das Album «Chapter and Verse» mit achtzehn Songs aus Bruce Springsteens Karriere. Der Longplayer enthält Aufnahmen aus den Jahren 1966 bis 2012 und insgesamt fünf Stücke, die bislang unveröffentlicht waren. Springsteen selbst wählte die Lieder passend zu den Themen und Ab-

schnitten der Autobiografie. Die Songs folgen seinem musikalischen Werdegang von den Anfangstagen an, parallel zu den Geschehnissen im Buch. Die ersten beiden Stücke der Compilation stammen von «The Castiles», wo Springsteen als Teenager sang und Gitarre spielte. Den Abschluss bildet der Titelsong aus dem 2012 erschienen Album «Wrecking Ball».

Foto: Sony Music

SOUNDTRACK ZUR AUTOBIOGRAFIE

Dead Letter Circus

KRAFTVOLLE ROCKSONGS UND HYMNISCHER GESANG

Mittwoch, 05. Oktober | Z7 Pratteln

Foto: EAT Music

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1x2 GÄSTELISTENPLÄTZE für das Konzert vom 05. Oktober in Pratteln zu gewinnen www.trendmagazin.ch/ wettbewerbe

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In ihrer Heimat Australien sind Dead Letter Circus bereits absolute Superstars. Mit zwei atemberaubenden Alben, die sich hoch in den Charts platzieren konnten, sowie frenetisch gefeierten Konzerten auf dem gesamten Kontinent, hat sich die fünfköpfige Band aus Brisbane eine treue und enthusiastische Fangemeinde erspielt. Ihr aktuelles drittes Werk nennt sich «Aesthesis» und präsentiert erneut die für diese Gruppe typische Mischung aus kraftvollen Rocksongs und hymnischen Gesängen. Dabei steht Sänger Kim Benzie im Epizentrum eines atemberaubenden Sounds, eingebunden in ein dichtes Geflecht aus feurigen Riffs der Gitarristen Clint Vincent und Luke Palmer, sowie tanzbaren Grooves von Schlagzeuger Luke Williams und Bassist Stewart Hill. Ein Album, das nicht nur für einen hochfrequentierten Airplay-Einsatz wie massgeschneidert klingt, sondern auch auf der Bühne seine volle Pracht entfalten wird.

Trend | Herbst 2016

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The Shanks

ROCK MIT DRECKIGER PUNK-ATTITÜDE Seit 2010 musizieren Ian Donald Starkey aka St. Pistolwhip von Shankenstein XXVIII (Bass/ Gesang) und sein Kumpel und Schlagzeuger John Brummel mit dem Künstlernamen Colonel Crankshaft unter dem Namen The Shanks. Die Vergleiche mit Alice Cooper oder The Dead Boys kommen nicht von ungefähr: The Shanks spielen Rock mit 70er Jahre Einfluss und dreckiger Punk-Attitüde. Ihr neuestes, insgesamt fünftes Album «Prisons of Ecstasy» erscheint am 14. Oktober, die aktuelle Single «Do you fear me» ist bereits erhältlich.

Marey

STIMME TRIFFT CELLO – CELLO TRIFFT GITARRE Seit Oktober 2015 begeistern Songwriter Maryam Hammad und Musiker Aurèle Louis während Auftritten von Basel bis Zürich, von Fribourg bis Bern mit einzigartigen Musikkreationen aus Gitarre, Cello und Gesang. Die Songs enthalten Elemente aus Folk, Pop, Rock und Blues und klingen nach Sommerregen, Selbstironie und Sehnsucht. Wer Marey zuhört, fährt Gefühlsachterbahn. Schmunzeln gehört genauso dazu wie Gänsehaut und feuchte Augen. Die Songs, ob Englisch oder Deutsch, erzählen von zerbrochener Liebe, verpennten Sonntagen im Pyjama und davon, dass es sich lohnt, nach dem Warum zu fragen. Das zauberhafte Duo tourt im Herbst/Winter durch die Schweiz. Mit im Gepäck: Ihre brandneue EP «The Harvest», die am 23. September erscheint. Tourdaten: www.mareymusic.ch

Foto: Marey Music

Foto: Lautstark

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Usher

NACH ABWEGEN ZURÜCK Nach «Looking 4 myself», das vor vier Jahren erschien und sich wie die anderen drei Alben zuvor Platz eins der US-Charts sicherte, war es eher ruhig um den erfolgreichsten Musiker der US-Geschichte geworden. Der 37-Jährige wirkte an mehreren Staffeln der US-TV-Show «The Voice» als Coach mit, trat bei einem «Ray Charles Tribute» im Weissen Haus neben Präsident Obama auf, absolvierte eine ausgedehnte Tour durch Nordamerika und Europa und spielt im Kinofilm «Hands of Stone» neben Robert De Niro die Box-Legende Sugar Ray Leonard. Nun veröffentlicht der US-Superstar am 16. September sein achtes Studioalbum «Hard II Love». Als der erfolgreichste Künstler der Billboard Hot 100 des 2000er-Jahrzehnts geltend, dürfte sich auch dieses Werk mit grosser Sicherheit wieder nahtlos in die Top 10 der Charts einreihen.

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Foto: Sony Music / Kurt Iswarienko


Michael Bublé

INTIME EINBLICKE HINTER DIE KULISSEN Der mehrfach Grammy- und Multiplatin-prämierte Sänger veröffentlicht am 21. Oktober sein siebtes Studioalbum «Nobody but me». Ausserdem wird es spektakulär, wenn Michael Bublé am 25. September ausgewählte Schweizer Kinos mit seinem sensationellen Konzertfilm «Tour Stop 148» rocken wird. Die Dokumentation von Regisseur Brett Sullivan zeigt neben stimmungsvollen Live-Performances der welt-

bekannten Hits, wie «Home» oder «Cry me a River» auch intime Einblicke hinter die Kulissen. Ein ab­ solutes Highlight für alle Fans, so nah sind sie dem kanadischen Superstar mit Sicherheit noch nie gekommen. Foto: Warner Music

Fritz Kalkbrenner

DER SOULMAN UNTER DEN DJs

Foto: Phonag Record

FRISCHEN WIND Mit vielerlei musikalischen Einflüssen und einer ordentlichen Portion Experimentierfreude, treffen der quirlige Däne Tobias Jensen und der sensible Schweizer Fabian Imper mit ihrer Musik, irgendwo zwischen Nick Drake und Daft Punk, klar den Nerv der Zeit. Um ihrem ambitionierten musikalischen Projekt noch mehr Dimension zu verleihen, suchten Imper und Jensen nach weiterer Unterstützung. Fündig wurden sie beim begnadeten Drummer Roger Hintermann, der zusammen mit dem Bassisten Stephan Hintermann die perfekte Verstärkung bietet, sowie beim australischen Sänger Ryan Sanders, der sich spontan auf das Abenteuer einliess und den Karavann-Songs seine warme Stimme leiht. Nach zwei Jahren rumtüfteln ist es nun am 30. September endlich soweit. Mit ihrem 12-Track-starken Debütalbum «Desert Tunes», veröffentlichen sie einen gelungenen und facettenreichen Erstling, der zweifelsohne frischen Wind in die Schweizer Musiklandschaft bringen wird. Samstag, 08. Oktober | Rüttelhütte in Air Festival | Hauptwil SG

Idee bis hin zu einem Ge­ samt­kunst­werk. An­de­re­r­ seits re­ferenziert der schwere, rauchige und erdige Sound von Holz- und Blechbläsern an die Atmos­phäre des französischen Kinos und der späten sechziger Jahre.

Der Non­­kon­formist übertrifft sich mit meisterhaften Arrangements und einem wuchtig-analogen Soundgebilde, in deren präzisem Sound-Design man sich gerne verliert. Trend | Herbst 2016

Foto: Warner Music

Karavann

Der Ostberliner Sänger, Produzent und Komponist setzt mit seinem vierten Soloalbum «Grand Départ», welches am 14. Oktober erscheint, konsequent die Richtung fort, die er mit seinem letzten, erfolgreichen Album «Ways over Water» vor zwei Jahren eingeschlagen hat. Die aktuelle Single «In this Game» ist ein erster Vorbote und mit ihrer reichhaltigen Instrumentierung und ausgereifter Produktion meilenweit weg von «Deep­ house Klischees» moderner Prägung. Sie zeigt stattdessen einen hochwertigen Entwurf von elektronischer Musik, deren Frische sich durch das ganze Album zieht. Der Albumtitel «Grand Départ» ist gleichzeitig der Starttag bei der Tour de France und steht bei Kalkbrenner symbolisch für den grossen Aufbruch von einer krea­t­­i­ven

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music

GUSTAV

«DIE KIRCHE IST EIN ZWIESPÄLTIGER ORT» Für sein aktuelles Album «neuf – neun – nün» hat sich Gustav von Orten, Plätzen und Räumen inspirieren lassen, die für ihn von besonderer Bedeutung sind. Er hat ihre Klänge aufgenommen und seine Gedanken und Gefühle niedergeschrieben. Wir trafen den Freiburger, der sich vor allem durch seine wilden Liveshows schweizweit einen Namen gemacht hat, zum Interview. Interview: Christos & Christos

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uf der Suche nach neuen Ideen und inspirierenden Orten, hat Gustav kurz nach den Terroranschlägen in Paris die Kathedrale St. Nikolaus in Freiburg betreten. Der daraus entstandene Song «La prière» ist eine kritische Auseinandersetzung mit Gott und wurde später wegweisend für das gesamte Album. Alle Songs weisen eine musikalische und textliche Tiefe auf und reflektieren Teile seines Lebens. Sei es in der Stille der Nacht auf dem Galgenhügel hinter seiner Wohnung, in der Enge des Kellers seiner verstorbenen Grosseltern, im elektrisierenden Freudentaumel des Sportstadions oder in der aufkeimenden Angst beim Rennen durch den Moncor-Wald: Durch die Auseinandersetzung mit seiner persönlichen Umgebung sind so zehn Songs entstanden, wobei in jedem das Leben in seiner Vielfalt und seiner Herausforderung zu spüren ist. Als Referenz an seine Zweisprachigkeit und an die multikulturelle Schweiz, singt Gustav auf Französisch, Hochdeutsch und in Schweizer Mundart. Alle Songs wurden von Clint Murphy in den britischen Modern World Studios in Tetbury/Bristol gemischt und im New Yorker Sterling Sound Studio von Ryan Smith gemastert. Dein Album «neuf – neun – nün» ist wirklich sehr gelungen – gefällt uns gut. Erzähl uns doch ein bisschen mehr über den doch eher aussergewöhnlichen Entstehungsprozess. Danke, das freut mich, dass es euch gefällt. Um Ideen für die Songs zu sammeln, habe ich mich an Orte begeben, die für mich wichtig oder spannend sind. Dort verweilte ich jeweils 30 Minuten und liess mich von den Klängen inspirieren, ohne dabei auf dem Handy «herumzufingern» oder mich sonst irgendwie ablenken zu lassen. Ich war im Stadion, im Wald, am Fluss, im Keller, auf einem

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music Galgenhügel, mitten in der Stadt, in einer Kirche, in meiner Wohnung und sogar in mir drin. Der offizielle SRF-Song «Tous Ensemble» zur UEFA EURO 2016 stammte ebenfalls von dir. Wie kam es dazu? Noch vor der Anfrage von SRF war ich während meiner Inspirationstour in einem Stadion. Es war ein unglaublicher Ort, der über die Kultur- und Sprachgrenze hinweg Menschen euphorisiert und zusammen bringt. Dieses elektrisierende Gefühl wollte ich auf einem Song verpacken und habe eine erste Idee aufgenommen ohne Text. Dann kam überraschend SRF auf mich zu und fragte, ob ich ihnen eine Songidee für die Europameisterschaft hätte. Ein schöner Zufall also. Und so habe ich, auf Basis meiner ersten Idee, den EM-Song geschrieben. Und wie interpretierst du dein neues Album? Die ersten Orte, die ich unfreiwillig besucht habe, waren der Keller meines Grossvaters, den wir nach seinem Tod ausräumen mussten, und die Kirche. Diese beiden Orte haben mich total berührt und es entstanden zwei sehr emotionale Songs. Das Stück «Dans la cave de mon grand-père» ist eine Danksagung an alle Grossväter und Grossmütter, die vor dem zweiten Weltkrieg ihre Jugend in Armut verbracht haben. Ihnen haben wir es zu verdanken, dass wir heute so im Wohlstand leben dürfen. Die Kirche wiederum ist ein sehr zwiespältiger Ort. Das Innere übt eine unglaubliche Kraft aus und man wird automatisch still, ruhig und reflektierend, ohne dass man gläubig oder religiös ist. Auf der anderen Seite haben Religionen so viel Blut an ihren Händen kleben, dass es für mich an der Zeit war, diese Zweifel und diese vielen Fragen mit einem Song zu verbinden. Diese beiden Themen haben am Schluss mehrheitlich

Warum Gustav? Auf Wikipedia (Gustav, Musiker) steht folgende Erklärung: Gebürtiger Name: Pascal Vonlanthen. Da sich die Musik seines ersten Projektes «Gustav und das Kummerorchester» (1998) an Kompositionen aus der Dreigroschenoper von Kurt Weill und Bertolt Brecht orientierten, entschied sich der Musiker für einen geläufigen Vornamen aus jener Zeit.

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den Inhalt des Albums vorgegeben. Ich wollte bewusst keine «Happy-Songs» ohne Aussage produzieren und habe bei allen Songs die musikalische und textliche Tiefe gesucht. Am Schluss ist es ein sehr persönliches Album geworden, denn die Songs widerspiegeln sehr stark meine heutige Haltung, Gedanken und Sichtweise. In welche «Genre-Schublade» würdest du dein Werk ablegen? Diese Frage stellen mir die Journalisten bei neuen Alben immer wieder (lacht). Am Anfang war es schwierig, den Leuten begreiflich zu machen, dass ich aus allen Schubladen das Genre herauspicke, das mir gerade gefällt. Bei diesem Album habe ich aber in meine ganz eigene «Genre-Schublade» gegriffen, die ich mir über die Jahre hinweg selber zimmerte. Ich mache Pop-Songs auf Französisch, Deutsch und Schweizer Mundart. Manchmal folkiger, manchmal rockiger. Wie lange dauerte die Entstehung des Albums? Die ersten Orte habe ich schon vor Jahren besucht und die Emotionen in mir drin gespeichert. Grundsätzlich sammle ich die Ideen stets über mehrere Jahre hinweg und am Schluss bleiben die besten hängen. Danach sperre ich mich dann jeweils für ungefähr drei Monate in ein Studio ein, schreibe die Songs zu Ende, nehme meist alles selber auf, hole mir für einzelne Parts einige Musiker zu Hilfe, schreibe Texte, lasse Fotos machen, bastle das Artwork, fliege nach England für den Mix und bei Terminabgabe liefere ich völlig ausgepowert das fixfertige Album bei der Plattenfirma ab. So ungefähr ist es bei den letzten neun Alben jeweils abgelaufen. Was bevorzugst du privat für Musik? Ich bin ehrlich gesagt ein unglaublich miserabler Musikhörer. Ich beschäftige mich derart viel mit meiner eigenen Musik, dass ich in meiner Freizeit am liebsten die Stille bevorzuge. Wenn ich aber Musik höre, dann sind das je nach Stimmung von Folksongs à la Bon Iver bis Voll-in-die-Fresse-Rock à la Danko Jones. Ich habe da eigentlich keine fixen Präferenzen. Es gibt ja so viel Musik zu entdecken. Oft lasse ich mich auch über das Spotify-Radio von Bands berieseln, die ich gar nicht kenne und von denen ich mir auch nie den Namen merken kann. Hast du bereits eine Tour geplant? Wir haben im Sommer ein paar der neuen Songs auf ungefähr zehn kleinen Festivals und Openairs getestet und gehen dann ab Oktober auf grosse Schweizer


Tour. Alle Daten werden fortlaufend auf meiner Webseite unter gustav.ch publiziert. Was bedeutet die Musik für dich persönlich? Es ist mein Hobby, mein Beruf und meine ganz grosse Leidenschaft zugleich. Ich kann mir ein Leben ohne Musik nicht vorstellen. Mit welchem Künstler würdest du gerne ein Projekt machen? Mit allen, die auch mit mir zusammenarbeiten möchten. Welche Frage wird dir in Interviews am meisten gestellt? Warum ich mich «Gustav» nenne. Ich sage dann immer: Siehe Wikipedia unter Gustav/Musiker (lacht). Und welche Frage wurde noch nie gestellt, die du aber gerne beantworten würdest? Wie machst du es, dass du immer so toll aussiehst (lacht)? Wie gestaltest du deine Freizeit? Ich verbringe viel Zeit mit meinen kleinen Kids oder gehe auch ab und zu – mehr schlecht als recht – zum Tennisspielen. Obwohl dabei das Tennisspielen eher Nebensache ist, das Bier danach ist viel wichtiger. Welche der beiden Künstlerinnen bevorzugst du: Lady Gaga oder Madonna? Wohl eher Madonna, aber man müsste mich bei beiden zwingen. U2 oder Goldplay? U2

dass sich Erfolg nicht erzwingen lässt. Wenn jemand gut ist, wird der Erfolg automatisch kommen – irgendwann. Wie findest du, hat sich die Musikindustrie in den letzten Jahren verändert? Heute ist alles dauernd in Bewegung. Stillstand gibt es nicht mehr und man kann auch die Technologien nicht mehr aufhalten. Ich war wohl der erste Spotify-Abonnent in der Schweiz. Für einen Musikkonsumenten ist dieser Dienst der absolute Wahnsinn. Für die Künstler leider eher weniger, obwohl es aus marktwirtschaftlicher Sicht doch schon Sinn macht. Für den Musiker sind heute Songs und Alben vor allem wichtig, damit man Konzerte geben kann. Es ist wie eine Visitenkarte, um zu zeigen, wie man klingt und wie man aussieht. Das Wichtigste ist einfach, dass man sich immer wieder auf Neues einlässt und nicht daran verzweifelt. Welches Konzert hast du als letztes besucht? An meinen Konzerten sehe ich lustigerweise immer sehr viele andere Künstler. Bewusst selber ein Konzert besucht, habe ich das letzte Mal an der Bad Bonn Kilbi in Düdingen. Ich glaube, das war Ty Segall & The Muggers. Die Band kannte ich zwar bis dahin noch nicht, aber es war grossartig. Und wie siehts aus beim Kino? Ich bin eher ein Serienjunkie. Das letzte Mal im Kino war ich an der Vorpremiere von Star Wars. Neben mir sass Chewbacca mit einer Tüte Popcorn (lacht). Die letzten Worte für deine TREND MAGAZIN Leser? Freunde, schnauft mindestens einmal pro Tag durch und lasst euch nicht zu sehr durch den Alltag peitschen.

Jay Z oder Kanye West? Hmmmmmm, lass mich überlegen. Wohl eher Jay Z, aber noch lieber die Beastie Boys.

Fotos: Sebastian Magnani

AC/DC oder Metallica? Früher war ich ein grosser Metallica-Fan. Aber das Verhalten der Band hat sich in meinen Augen über die letzten Jahre hinweg sehr negativ verändert. Deshalb entscheide ich mich jetzt klar für AC/DC. Was würdest du jungen Musikern für einen Rat geben? Macht geilen Sound und lasst euch nichts sagen. Freut euch auf einen Gig und nicht vergessen: immer schön am Ball bleiben. Es ist wichtig, dass man weiss,

Konzerte Freitag, 07. Oktober | Restaurant Senslerhof, St. Antoni Samstag, 22. Oktober | Mühle Hunziken, Rubigen Freitag, 11. November | Schüür, Luzern Freitag, 02. Dezember | Gare De Lion, Wil Samstag, 10. Dezember | Mokka, Thun Mittwoch, 28. Dezember | La Cappella, Bern Freitag, 13. Januar | Kofmehl, Solothurn Freitag, 20. Januar | Bierhübeli, Bern Samstag, 28. Januar | Marabu, Gelterkinden Samstag, 04. Februar | Kupferschmiede, Langnau Trend | Herbst 2016

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ALAN BONNER

«NIEMAND SAGT, ES WÄRE LEICHT UND DIE MÜHE IMMER WERT» Der britische Singer-Songwriter Alan Bonner liefert mit seinem dritten Album «Night Music» eine rauchige, lichtgedämmte Song-Kollektion, inspiriert von London und Londons Nachtaktiven. Im Interview mit dem TREND MAGAZIN spricht er über die Selbstvermarktung für Musiker ohne Plattenvertrag. Interview: Melanie Marten

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ight Music» wurde im Süden von London produziert und hat eine Kulisse aus intimen Klavierklängen, orchestralen Streichern und minimalistischem Schlagzeug, die den Albumtitel perfekt aufgreift. Im Mittelpunkt stehen persönliche Erzählungen von Fernbeziehungen, familiären Bindungen und Depressionen, sowie weltumspannende Themen der Liebe, Hoffnung und Sterblichkeit. Das neun Tracks umfassende Album enthält auch den Song «Heaven Knows» aus der gleichnamigen Single, den Bonner als Hommage an die verstorbene Künstlerin Amy Winehouse schrieb, die er zu Beginn ihrer Karriere in London kennenlernte. Der als homosexuell geoutete Künstler lebt derzeit in Berlin und hat regelmässig mit gemeinnützigen

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LGBT-Organisationen gearbeitet, die für Institutionen und Themen einstehen, welche die Rechte, die Diskriminierung und die Verfolgung von Menschen aufgrund der sexuellen Orientierung und der geschlechtlichen Identitäten umfasst. Alan Bonner gilt als überzeugter, unabhängiger Künstler und vermarktet sich und seine Musik ohne Plattenvertrag komplett eigenständig. Als unabhängiger Musiker hast du in den vergangenen acht Jahren drei Alben veröffentlicht, die Welt bereist und dich an den Orten niedergelassen, wo dir Auftrittsmöglichkeiten geboten wurden. Erzähl uns mehr über dein Leben als freier Künstler.


Ich fühle mich wirklich gesegnet. Musik erlaubt mir, mich auszudrücken. Sie hat mir die Möglichkeit gegeben, viele Orte zu bereisen, viele verschiedene Menschen zu treffen und Erfahrungen zu sammeln, die ich ohne sie nie gemacht hätte. Es hat mein Leben in vielerlei Hinsicht bereichert. Das Leben als unabhängiger Künstler gibt dir viele Freiheiten. Du kannst die Dinge so umsetzen, wie du möchtest, ganz ohne Plattenlabel, das dir diktiert, wie du deine Musik zu gestalten oder zu promoten hast. Du hast die komplette kreative Freiheit und das ist wirklich toll. Die Kehrseite ist die, dass es eine grosse Herausforderung ist, deine Musik ohne die finan­zielle Unterstützung eines Labels zu fördern. Viele von uns müssen neben der Musik noch einem Job nachgehen, um die Miete bezahlen zu können. Es ist harte Arbeit, sich Alan Bonner als Künstler selbst zu managen, einem täglichen Job nachzugehen und noch die Zeit zu finden, um kreativ zu sein. Aber es ist durchaus möglich.

scheint unheimlich viele Möglichkeiten für Künstler zu geben, vom Community-Aufbau bis hin zum Aufbau von Fan-Support, Eigenproduktion und -vertrieb und dem Crowdfunden von Alben. Welche Möglichkeiten nutzt du und wie sind deine Erfahrungen mit den Plattformen? Ich vertreibe meine Musik digital über eine Firma, die sich A.W.A.L. (Artists Without A Label) nennt und die meine Musik weltweit auf allen digitalen Musikhandels- und Streaming-Seiten (iTunes, Amazon, Spotify usw.) verfügbar macht. Das ist toll, weil es bedeutet, dass man keinen Plattenvertrag mehr braucht, um seine Musik international zu vertreiben. Ich nutze Social Media-Seiten wie Twitter und Facebook für die Pro-

«Es ist eine grosse Herausforderung, deine Musik ohne die finanziel e Unterstützung eines Labels zu fördern. Aber es ist durchaus möglich.»

Letzten Endes möchte ich meine Musik an so viele Menschen wie möglich herantragen und das ist ein laufender Prozess. Es ist nichts Falsches daran, bei einem Label zu unterschreiben und ich bin in keinster Weise dagegen, das zu tun. Aber es ist auch gut, so autark wie möglich zu sein, denn das ist der Weg, um die komplette kreative Kontrolle über deine Arbeit zu behalten. Auch geht jedes generierte Einkommen direkt an dich anstelle des Labels. In den letzten Jahren boomen Online-Plattformen für die Musiker-Selbstvermarktung. Es

motion. Aber nur weil du 1000 Facebook-Likes hast, bedeute das noch lange nicht, dass auch 1000 Personen zu deiner Show kommen oder dein Album kaufen. Bei der Veröffentlichung von Alben nutzte ich bisher den Support einer PR-Agentur, um eine Kampagne für den Release durchzuführen. Aber auch hier garantiert dir das keine Verkäufe oder Fans, ist aber gut, um ein wenig Hype um deine Musik zu kreieren, denn das kann auf eigene Faust sehr schwierig sein. Das Major-Label Universal Music hat seine eigene Crowdfunding-Plattform «Musicstarter» ins Leben gerufen, bei der Musiker eine Crowdfunding-Kampagne erfolgreich abschliessen müssen, um einen Plattenvertrag zu bekommen. Trend | Herbst 2016

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Die Einnahmen decken dann die zukünftigen Investitionen von Universal. Hast du davon gehört und was ist deine Meinunge dazu? Ich weiss darüber nicht wirklich genug, um etwas sagen zu können. Aber ich weiss auch nicht, wie gut ich mich dabei fühlen würde, wenn das Label die gesamten Einnahmen aus dem Crowdfunding übernimmt. Aber wie gesagt, ich müsste mehr erfahren, um mir eine richtige Meinung bilden zu können. Die Philosophie der berühmten Musik-Crowdfunderin Amanda Palmer liegt in «The Art of Asking», bei der sie im Grunde herausfand, dass man nur zu fragen bräuchte und die Menschen dann bereit wären, Geld für Kunst zu spenden. In ihrem Fall war das sogar eine ganze Menge Geld. Dazu habe ich gemischte Gefühle. Zuallererst möchte ich festhalten, dass ich Amanda Palmer eine grossartige Künstlerin finde und denke, dass ihre Message, die Eier zu haben und einfach um Support zu bitten, insgesamt eine sehr positive ist. Künstler sind oft schüchtern und unbeholfen wenn es um Geld geht oder darum, um Hilfe zu bitten – ich kenne das von mir selbst. Ich glaube auch grundsätzlich daran, dass Menschen, die die Musik lieben, dich auch wirklich

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unterstützen wollen. Meine einzigen Bedenken sind aber, dass Amanda Palmer schon eine unglaublich grosse Fan-Base vorzuweisen hat. Also wird es darunter ganz bestimmt Menschen geben, die sie finanziell unterstützen. Wenn du aber ein Künstler bist, der seine Fangemeinde erst noch bilden muss, dann wird ein Crowdfunding-Projekt mit Sicherheit nicht funktionieren. Denn da musst du zuerst einmal dein Kernpublikum finden und aufbauen, und das braucht seine Zeit. Nach drei Alben und einigen guten Jahren in meiner Laufbahn, habe ich zum Beispiel heute noch immer nicht das Gefühl, dass ich die benötigte Fan-Base schon habe. Aber wenn man das vorweisen kann, ist es theoretisch eine gute Idee, ihr zu folgen. Jedoch finde ich persönlich, dass man nicht nach mehr fragen sollte, als man wirklich braucht. Was ich hingegen regelmässig mache, ist, um einen Gefallen bei anderen zu bitten. Wenn ich meine Musikvideos produziere, hole ich meine kreativen Freunde dazu, um sie gemeinsam umzusetzen, oder ich hole sie dazu, um das Cover des Albums zu gestalten. Ich schlafe auch auf ihrem Sofa, wenn ich auf Tour bin. Ich bezahle sie, wenn es mir möglich ist und sie dürfen natürlich die Arbeiten auch als Referenzarbeiten


verwenden. Ich denke, als unabhängiger Künstler muss man sehr findig sein und ja, manchmal bedeutet das auch, die Leute um dich herum um Hilfe zu bitten.

Fotos: Andi Tajti

Du hast eine Open,Stage-Eventreihe gestartet. Was sind die Vorteile, eine Community auf diese Weise aufzubauen? Ich arbeite nebenbei in der Bar Laksmi in Berlin, um meine musikalischen Aktivitäten zu subventionieren. Dort betreibe ich wöchentlich eine offene Bühne und lade Musiker ein, um zu spielen, sich zu treffen und auszutauschen. Es fängt an, richtig gut besucht zu sein, das ist toll. Ich wollte einen Ort schaffen, bei dem Musiker zusammenkommen und sich gegenseitig inspirieren, ohne dass ihre Fähigkeiten beurteilt werden. Es ist eine gute Möglichkeit, andere Musiker zu treffen und Networking zu betreiben, sowie auch ein grossartiger Ort, um Freunde zu finden. Es spielt dabei auch keine Rolle, ob man Anfänger oder Profi ist. Jeder wird mit Respekt und Freundlichkeit behandelt und alle sind herzlich willkommen. Was sind deine persönlichen Empfehlungen für Künstler, die heutzutage von ihrer Musik leben wollen?

Glaube an dich und sei flexibel. Manchmal wird es schwierig sein und ermüdend und wenn es dich überwältigt, erlaube dir dann eine Pause einzulegen, wenn du sie brauchst. Niemand sagt, es wäre leicht und die Mühe immer wert. Sei bereit, neue Dinge auszuprobieren und etwas Neues zu versuchen. Sei immer nett zu den Leuten und versuche Ablehnung nicht persönlich zu nehmen, denn es ist nunmal ein toughes Spiel. Am wichtigsten ist es aber, dabei Spass zu haben. Versuche den Weg so gut es geht zu geniessen, ohne dich darum zu kümmern, wie erfolgreich du bist. Wenn es sich gut anfühlt, werden sich die Türen für dich öffnen.

Über sein Album «Night Music» sagt Alan Bonner: «Es sind Lieder, die inspiriert sind von Trinkern, Dieben, Prostituierten, verschmähten Liebhabern, gefallenen Rockstars und zufälligen Begegnungen mit Fremden in Nachtbussen. Es sind Lieder, die inspiriert sind von unzufriedenen Kreaturen, die die Strassen und Bars der Stadt erobern wenn die Sonne untergeht.»

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THE BASEBALLS

ROCK'N'ROLL ALS ERFOLGSREZEPT The Baseballs sind mehrheitlich bekannt für ihre Rock’n’Roll-Covers, haben aber durchaus auch ein grosses Talent für Eigenkompositionen. Mit bisher vier Studio­ alben und mehreren Tourneen haben sie sich sowohl national als auch international viele Fans erspielt und beweisen mit ihrem neuesten Album «Hit me Baby», dass die Musik der 90er Jahre auch heute noch Erfolg hat. Das TREND MAGAZIN traf die drei Senkrechtstarter zum Interview. Interview: Corinne Kirchhofer

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asti (Sebastian Raetzel), Sam (Sven Budja) und Digger (Rüdiger Brans) lernten sich in der Gemeinschaftsküche eines Proberaumkomplexes in Berlin kennen und gründeten wenig später die Band The Baseballs. Mit ihren Coverversionen bekannter Hits im Stil des Rock’n’Roll, erreichen sie bis heute alle Altersklassen von jung bis alt. Bereits mit dem ersten Album «Strike» gelang ihnen der internationale Durchbruch. Für diese Leistung wurden sie mit dem Echo in der Kategorie «Newcomer National» geehrt. Auch mit ihrem zweiten Studioalbum konnten sie nahtlos an diesen Erfolg anknüpfen. «Strings’n’Stripes» erreichte in der Schweiz Platz eins der Charts und bescherte ihnen den zweiten Echo in der Kategorie «Bester Nationaler Act im Ausland». Für ihr letztes Album «Game Day» schrieben The Baseballs zum ersten Mal auch eigene Songs und bewiesen, dass sie weit mehr können, als nur Hits zu covern. Bei ihren Eigenkompositionen begeisterten sie mit der klassischen 50’s Instrumentalisierung, einem Gespür für eingängige Melodien und ihren einzigartigen Stimmen. Für ihr neuestes Album «Hit me Baby» haben sie sich zum ersten Mal auf eine bestimmte Dekade beschränkt und ausschliesslich Songs der 90er Jahre neu interpretiert. Entstanden ist ein kunterbunter Mix aus unterschiedlichen Songs. Obwohl alle Stücke dem Rock'n'Roll entsprechen, kann man die Originale noch immer unschwer erkennen. Alles in allem ein absolut gelungenes Werk. Eure Musik gefällt allen Altersklassen von jung bis alt. Was denkt ihr, wieso ist das so? Digger: Rock'n'Roll ist jetzt nicht so die Art von Musik, mit der man eine besondere Message an die Leute herantragen will. Jungen Leuten ist es egal, ob da jemand Tuttifrutti oder irgendetwas über die Geschichte der 50er singt. Die Hauptsache ist, dass sie dazu tanzen können. Und das etwas ältere Publikum kennt die Songs noch von früher und fühlt sich dadurch vielleicht so ein bisschen in die Zeit von damals zurückversetzt. So können wir einerseits die junge Generation ansprechen, die einfach nur tanzen will und gleichzeitig auch das ältere Publikum, das sich durch unsere Songs wieder an ihre Jugend erinnert. Auf dem letzten Album «Game Day» finden sich viele Songs, die von euch selbst geschrieben wurden. Warum habt ihr euch entschieden, für «Hit me Baby» erneut nur Coverversionen aufzunehmen? Sam: Wir werden oft gefragt, ob unseren Entscheidungen immer ein konzeptionelles Denken zugrunde

liegt. Aber dem ist nicht so. Bei «Game Day» war es für uns wichtig, ein Album mit eigenen Songs herauszubringen, weil uns das auch als Band weiter bringen sollte. Davor sind wir immer mit dem gleichen Schema an die Songs herangegangen: Wir haben ein Original aus den 50ern gewählt und dies neu interpretiert. Um das Ganze auch für uns ein bisschen frisch zu halten, war es nötig, ein paar eigene Songs zu schreiben. Das hat uns unheimlich viel Spass gemacht. Trotzdem fehlte uns in manchen Situationen einfach so das gewisse Augenzwinkern. Sobald man eigene Songs schreibt, wird man automatisch ein Stück ernster. Deshalb waren wir uns einig, dass es bei diesem Album wieder an der Zeit ist, ein bisschen mehr zu unserem Ursprung zurück zu kehren. Die Leute verbinden uns auch einfach mit der Covermusik. Das war eigentlich der einzige Grund, warum wir uns wieder für die Covers entscheiden haben. Nicht, weil wir jetzt un-

«Die Schweizer haben eine grosse Affinität zur Livemusik. Deshalb freut es uns auch immer ganz besonders, hier spielen zu dürfen» Basti

sere Eigenkomposition als gescheitert empfunden haben, sondern einfach, weil uns bewusst wurde, dass es The Baseballs eigentlich nur wegen diesen Covergeschichten gibt. Für «Hit me Baby» habt ihr euch vor allem auf Hits der 90er fokussiert. Warum genau diese Dekade? Basti: Wir wollten uns auch mal wieder jung fühlen (alle lachen)! Nein, ersthaft. Die Songs der 90er haben wir gehört, als wir das erste Mal in die Disco gingen oder irgendwelche Schulpartys feierten. Es ist nicht so, dass wir die Musik von dazumal so wahnsinnig toll fanden, sondern man konnte ihr ganz einfach gar nicht entkommen. Sam: Man muss dazu vielleicht noch sagen, es sind auch grossartige Kompositionen gewesen, egal ob man jetzt diese Musikrichtung gut findet oder nicht. Und deswegen waren wir der Meinung, dass diese Songs sich optimal anbieten, um daraus Rockabillyoder Rock'n'Roll-Versionen zu machen, um sie so zu präsentieren, wie wir sie vielleicht damals gerne gehört hätten. Trend | Herbst 2016

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music Was ist eigentlich das Schwierigste, wenn ihr einen Song neu interpretiert? Sam: Das Schwierigste ist es, den Leuten zu beweisen, dass wir uns damit nicht lustig machen wollen. Wir versuchen immer, professionell an das Ganze heran zu gehen. Wir wollen das Original schlussendlich einfach so präsentieren, wie wir den Song gerne hören würden. Ich kann mich erinnern, als wir «Chasing Cars» von

TREND-MAGAZIN-Redakteurin Corinne Kirchhofer traf Basti, Sam und Digger in Zürich (v.l.n.r). Snow Patrol gemacht haben, dass ganz viele Fans unter das Youtube-Video geschrieben haben: Ihr macht den Song, diese Stimmung und dieses Herzschmerzding kaputt. Und genau das wollen wir ja gar nicht. Basti: Aber es ist spannend. Wenn so eine negative Reaktion kommt, dann eher von den Fans, als tatsächlich von den Künstlern selber. Sam: Ja, das kommt eigentlich immer von den Hardcore-Fans, die den Originalsong natürlich absolut toll finden. Basti: Irgendwie ist es auch verständlich, wenn man mit einem Song eine persönliche oder vielleicht auch traurige Geschichte verbindet und dann kommt einfach eine Band daher und macht daraus einen «Happy-Song». Da ist man vielleicht schon etwas irritiert. Aber wir haben noch nie Probleme mit einem Originalinterpreten bekommen. Das liegt sicher daran, dass die Leute merken, dass wir respektvoll mit ihren Songs umgehen und einfach nur etwas anderes daraus machen wollen. Wie ist das, braucht ihr eine Einwilligung vom Künstler oder dem Label, damit ihr einen Song neu interpretieren könnt? Basti: Ja, genau. Das war jetzt bei diesem Album relativ einfach, weil in den 90er und frühen 2000er fast nur Songs von Max Martin veröffentlicht wurden. Deswegen konnten wir das relativ einfach und

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schnell klären (lacht). Aber ja, sonst ist es teilweise recht schwierig. Nicht, weil die Künstler keine Lust haben, die Versionen freizugeben, sondern überhaupt eine Antwort zu kriegen. Die bekommen permanent solche Anfragen aus aller Welt. Und es ist ja nicht so, dass sie zu Hause sitzen und darauf warten, dass wir ihnen schreiben. Digger: Wenn es dann aber mal so weit ist, dann holen wir uns die Swiss Music Awards ab (alle lachen). Bald geht ihr wieder auf Tour. Was mich interessieren würde: Verhält sich das Schweizer Publikum anders als beispielsweise das deutsche? Digger: Das Problem ist, wir sind immer so besoffen auf der Bühne (alle lachen). Basti: Es gibt ja dieses Klischee, dass die Schweizer nicht so euphorisch sind, sondern eher ruhigere Gemüter. Digger: Gesetzter, trifft es wohl eher. Basti: Gesetzter (amüsiert). Aber das können wir überhaupt nicht bestätigen. Klar, bei der Art von Musik, die wir machen, kann man eigentlich auch gar nicht ruhig bleiben. Die Schweizer feiern genau so mit, wie alle anderen, wenn nicht sogar noch mehr. Gerade im Sommer, wenn wir auf Openairs spielen, was ja hier in der Schweiz eine grosse Kultur ist, sieht man, dass die Schweizer diesbezüglich sehr partyerprobt sind. Und das ist ganz cool. Sie haben eine grosse Affinität zur Livemusik und deshalb freut es uns auch immer ganz besonders, hier spielen zu dürfen. Und was macht ihr zwischen den Konzerten um wieder Energie zu tanken? Sam: So ganz normale Sachen, wie jeder andere Mensch auch. Einkaufen... Digger: Saufen (scherzhaft). Sam: Mir mein Handy klauen lassen… Digger: Also wenn wir auf Tour sind, geben wir meistens vier Tage nacheinander Konzerte und haben dann einen Off-Day. Den braucht wir auch, damit sich unsere Stimmen ein bisschen erholen können. Und dann steht halt so der normale Kumpelkram auf dem Programm, wie zusammen ins Kino gehen oder der Sam schleppt uns dann auch ab und zu mal ins Fitnessstudio. Basti: Am meisten freuen wir uns aber, dass wir am Off-Day ein richtiges Hotelzimmer haben, so dass man auch mal ein bisschen Privatsphäre hat, was in der engen Kabine im Bus unmöglich ist. Sam: Ich glaube, im ersten Moment freut sich jeder darauf, ein bisschen für sich alleine zu sein. Auf Tour hängt man ja eigentlich permanent auf einem Hau-


fen rum. Darum ist es auch nicht so, dass wir immer gleich etwas zusammen unternehmen. Digger: Unsere Band geht meistens ins Puff (alle lachen). Basti: Ja, und kommen dann sehr unzufrieden zurück. Digger: Und sagen: zu teuer, das können wir uns gar nicht leisten.

Fotos: Warner Music

Gibt es in der Schweiz einen Ort, der euch besonders gut gefällt? Digger: Also ich freue mich tatsächlich immer, wenn ich am Flughafen Zürich lande. Es ist irgendwie so ein lustiges Gefühl von «Ankommen». Wenn ich aus Düsseldorf anreise, muss ich zuerst gefühlte 18 Kilometer auf dem Rollband zur Gepäckausgabe laufen und habe währenddessen immer so meine zehn Minuten, um anzukommen und zu denken: Cool, wieder in der Schweiz. Sam: Und dann läuft man da an diesem «Welcome to Switzerland»-Wasserfall vorbei – der ist echt toll. Digger: Irgendwie total unsexy, nur vom Flughafen zu erzählen. Basti: Also für mich ist es die Hardbrücke in Zürich. Dort sind wir unterwegs gewesen, als wir zum ersten Mal in der Schweiz waren. Der erste Showcase, die ersten Auftritte, das erste Konzert in der Maag Halle – alles war in dieser Ecke. Da kennen wir uns wahrscheinlich auch am besten aus. Auch haben wir da die Entwicklung gesehen. Als wir das erste Mal dort waren, war da eine grosse Baustelle und so war es dann auch vor einem Jahr noch immer (lacht). Aber trotzdem ist es irgendwie so vertraut, auch wenn es etwas seltsam ist, das über ein Industriegebiet zu sagen. Sam: Wir sind der Schweiz auch sehr dankbar. Dass wir auch nach zehn Jahren immer noch die Möglichkeit haben, hier her zu kommen, ist schon sehr cool. Basti: Mittlerweile haben wir so viele Ecken von der Schweiz gesehen. Dieses Jahr waren wir zum Beispiel schon zum zweiten Mal am SummersDays Festival in Arbon. Dort waren wir den ganzen Tag im Freibad und haben uns von da aus die anderen Bands angehört. Es gibt also immer wieder schöne Erinnerungen. Wir haben so viel mit und in der Schweiz erlebt, dass wir gar nicht alles auf einmal zusammen kriegen. Wir sollten es mal aufschreiben – so quasi ein The-Baseballs-Buch über die Schweiz. Könnt ihr überhaupt noch unerkannt auf die Strasse? Digger: Das geht mittlerweile wieder (lacht). Man muss aber dazu sagen, dass wir uns nach dem letzten Album auch wirklich eine lange Auszeit gegönnt

haben. Auch hat sich die Musikbranche sehr verändert. Die Leute haben heute ihre Playlists auf Spotify und es ist nicht mehr so wie in den 90er Jahren, wo man sich die Musik hauptsächlich über VIVA TV oder MTV reinzog und gleich ein Gesicht zu den Songs geliefert bekam. Da wir heute so viele unterschiedliche Musikstücke hören, ist das irgendwie anders geworden. Auch ich höre viele Bands, die ich dann per Zufall irgendwo bei einem Auftritt sehe und mir denke: Ach so sehen die aus, das passt ja irgendwie gar nicht zu den Stimmen (lacht). Deshalb ist es heute auch für uns viel entspannter geworden. Vor zehn Jahren war es aber teilweise schon echt krass. Wir konnten kaum irgendwo landen, ohne dass wir das Gefühl hatten, die absoluten Megastars zu sein. Auch wenn das heute nicht mehr ganz so extrem ist, stört uns das nicht im geringsten, denn darauf haben wir es nie angelegt. Sobald wir aber zu dritt unterwegs sind, werden wir auch heute noch relativ schnell erkannt. Sam: Es fällt ja auch ein bisschen auf, wenn drei Typen mit Tolle die Strasse entlang kommen (lacht). Digger: Ja und wenn einen die Leute dann so anstarren weiss man oft nicht genau: Sitzen jetzt meine Haare scheisse oder habe ich einen Popel im Auge? Die Tolle ist euer Markenzeichen. Wie lange braucht ihr am Morgen bis die sitzt? Sam: Och, nicht so lange. Vielleicht zehn Minuten. Digger: Joaaaa, Sam ist ein Perfektionist. Der rüttelt da mal gerne an jeder Strähne rum. Oft guckt er auch in den Spiegel und sagt: Ach Mist, ich muss nochmal ins Bad. Dann kommt er nach einer halben Stunde wieder raus und sieht genau so aus, wie davor. Aber ist zufrieden. Und bei unserem Bassisten verstehe ich gar nicht, was der eigentlich vor dem Spiegel macht. Der sieht mit seinen vier Haaren auf dem Kopf, egal ob er sich eine Tolle macht oder nicht, immer genau gleich aus (lacht). Wir haben ja schon vor The Baseballs immer eine Tolle getragen. Schlussendlich ist aber immer der Haarschnitt entscheidend, wie schnell es dann wirklich geht. Basti: Ich muss auf jeden Fall demnächst wieder zum Haareschneiden. Sam: Ja, du siehst aus wie ein Hippie – echt schlimm (lacht). Konzerte Donnerstag, 13. Oktober | Les Docks, Lausanne Freitag, 14. Oktober | Bierhübeli, Bern Samstag, 15. Oktober | Volkshaus, Basel Sonntag, 16. Oktober | Kaufleuten, Zürich Trend | Herbst 2016

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DJ COSI DEE

«MUSIK ALS SPRACHE DER ZEIT» Ein Leben auf der Überholspur, rauschende Exzesse und unzählige Verehrerinnen, die einen schwärmerisch anhimmeln, sind oft das Klischee eines DJs. Doch dass dies auch ganz bodenständig gelebt werden kann, zeigt das Beispiel von Cosi Dee. Im exklusiven Interview mit dem TREND MAGAZIN spricht er über seine Sicht auf den Zeitgeist der Musik und über anstehende Projekte. Interview: Saint von Lux

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ls House-DJ und Produzent bringt Cosi Dee vom Underground Club bis zur Society-Veranstaltung, über Festivals und die Street Parade jeden Dancefloor zum beben. Als Sohn eines italienischen Musikers, der mit seinen Schlagzeug-Performance bei namhaften Bands spielte und einer Mutter, die als Barchefin des Kaufleutens eine gestandene Persönlichkeit in der Zürcher Clubszene war, ist klar, dass aus Cosimo Dellisanti, wie sein bürgerlicher Name lautet, nichts anderes als ein unvergänglicher Stern am Musikhimmel werden konnte. Bereits in jungen Jahren tauchte er durch das Kontaktnetzwerk seiner Mutter in die DJ-Szene ein und startete 1999 mit erst 17 Jahren seine erfolgreiche Karriere. Er brachte nahezu alle grossen Schweizer Clubs zum kochen, veranstaltete Events mit internationalen Künstlern und produzierte eigene Tracks. Mittlerweile wird er europaweit gebucht, um seine Musik mit den Menschen zu teilen. Doch trotz des Erfolgs, vergisst er nie, woher er kommt und wo seine Wurzeln sind. Aus diesem Grund ist sein Lebensmittelpunkt auch heute nach wie vor die Schweiz. Die meisten Schweizer DJs sind bewusst eher zurückhaltend und bewegen sich nur innerhalb einzelner Szenen. Cosi Dee – so darf man wohl

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sagen – ist längst ein Name, der auch vielen Prominenten bekannt ist, was unweigerlich zu einem Spagat zwischen den Clubbesuchern und den VIP-Kunden führt. Geniesst du das, oder ist das für dich eine Herausforderung? Man darf dabei nicht vergessen, dass ich ursprünglich aus dem Bereich Hip Hop und RnB stamme. Damals habe ich auf sehr vielen Aftershowpartys gespielt, wie zum Beispiel bei Snoop Dogg, 50 Cent, NAS und so weiter. Dass ich mich mit der House-Musik so klar ausgerichtet habe, kam erst später. Ich bin es gewohnt, die verschiedenen Facetten der Gesellschaft zu erleben und geniesse es sehr, in diese unterschiedlichen Welten eintauchen zu können. Am nächsten Tag komme ich aber immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Die Gefahr des Abhebens besteht bei mir also nicht. Was hat dich dazu geführt, den Weg als DJ zu beschreiten? Es fing schon im Alter von sechs Jahren an, als ich mich für Musik interessierte und mit neun mit dem Deejaying konfrontiert wurde. So nahmen die Dinge ihren Lauf. Ein sehr einprägsames Erlebnis, bevor ich überhaupt als DJ gestartet bin, war ein Abend im Kaufleuten, als mich meine Mutter mit zur Arbeit


Fotos: Lauria Fotografie

nahm. Damals war ich noch sehr jung. Es gab eine Veranstaltung mit dem Motto «Fantasy», und ich sass gebannt auf meinem Platz, beobachtete fasziniert die Menschen um mich herum und genoss die Musik. An diesem Abend wurde mir klar, was meinen Weg gestalten wird: die Musik. Und wie ist es dazu gekommen, dass du dich heute auf die House-Musik und ganz explizit auf die Schweiz und das nahe Ausland konzentrierst? Reisen war schon immer eine sehr grosse Leidenschaft von mir. Neben Deutschland, Österreich und den Philippinen habe ich noch ganz viele andere Orte auf der Welt besucht. Der musikalische Weg gestaltet sich sehr oft aus einem Moment heraus, und ein Projekt führt zum nächsten. Schon früher baute ich House in meinen Hip-Hop-Sets mit ein. Und so kam es auch, dass ich mich schliesslich auf die House-Musik konzentrierte. Da ich House schon immer sehr gut erfühlt und gefühlt habe, ich mir ihr aufgewachsen bin und sie mich schon immer faszinierte, widme ich mich nun seit bald vier Jahren fast ausschliesslich dieser Musik­richtung. So kam es auch, dass eher die Synchronizität des Lebens mich auf die Schweiz und das nahegelegene Ausland konzentrieren liess.

Sind in der nächsten Zeit auch eigene Produk­ tionen geplant, die einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden? Ich spreche grundsätzlich immer erst dann über Projekte, wenn sie wirklich in den Startlöchern stehen

«Mein letzter Gedanke vor dem Zu-Bett-gehen und mein erster Gedanke am Morgen nach dem Aufwachen gehört der Musik.» DJ Cosi Dee und ich der Öffentlichkeit bereits konkrete Informationen dazu liefern kann. Aber die Welt darf gespannt sein auf meine nächste Single, welche dieses Jahr noch released wird. Sie heisst «The Way you feel» und ist ein richtiger «Gute Laune»-Track. Ich hoffe, sie wird euch gefallen. Es wird eine grossartige Angelegenheit, und ich verspreche, dass eure Geduld nicht mehr all zu lange beansprucht wird (lacht). Was ist auch nach so vielen Jahren der Reiz, immer noch bis in die frühen Morgenstunden hinter den Plattentellern zu stehen? Trend | Herbst 2016

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Musik ist Passion, Leidenschaft und Berufung zugleich. Da hat es wenig Platz für Kompromisse. Ausser­dem ist Musik eines der schönsten Rauschmittel, denn du wirst jeden Tag mit ihr konfrontiert. Aber letztlich ist es wohl am besten beschrieben, wenn ich sage: Ich liebe und lebe es einfach. Mein letzter Gedanke vor dem Zu-Bett-gehen und mein erster Gedanke am Morgen nach dem Aufwachen gehört der Musik. Oft ertappe ich mich auch dabei, wie ich im Alltag, wenn ich mich auf ganz banale Dinge konzentrieren sollte, abschweife und in Gedanken versunken bei der Musik lande. Aber trotzdem funktioniert das Umschalten doch ganz gut. Die gesamte Musik-Szene hat sich in den letzten Jahren enorm weiterentwickelt und wird dies sicher auch weiterhin tun. Was denkst du, wie sich die DJ-Technologie, die House- und Techno-Musik in nächster Zeit entwickeln wird?

«Der musikalische Weg gestaltet sich sehr oft aus einem Moment heraus.» DJ Cosi Dee Zum Handwerk eines DJs gehört ja grundsätzlich die Platte respektive Vinyl. Daran erkennt man sofort, ob jemand sein Handwerk auch wirklich versteht. Normalerweise stehe ich den neuen Trends ja eher entspannt gegenüber und muss nicht gleich alles sofort mitmachen. Aber als ich noch Hip-Hop spielte und «Serato Scratch Live» auf den Markt gekommen ist, war ich sofort ganz vorne mit dabei. Beim Auflegen ist das Feeling gleich, aber die Qualität hat sich natürlich extrem verbessert. Was man früher nur mit einem guten Gehör und Taktgefühl schaffte, wird einem heute digital angezeigt oder auch direkt synchronisiert. Dies führt allerdings dazu, dass heutzutage viele meinen, ein DJ sein zu können. Wobei es aber auch seine Vorteile hat, und ich es heute natürlich geniesse, mich nicht mehr mit den schweren Plattenkoffern durch die ganzen Clubs zu kämpfen, sondern nur mit Kopfhörer und USB-Stick anreisen zu können. Die House-Musik ist heutzutage sehr facettenreich, und es ist ein Grundbegriff von vielen verschiedenen Sparten. Es geht von Deep, Tech, Tropical, Vocal und Future bis hin zu Classic House. Was mir persönlich gefällt, dass man vermehrt die 90er aus der Musik heraus hört, und ich denke, dass sich dies auch in naher Zukunft so weiterentwickeln wird. Trend | Herbst 2016

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trend fashion & stYle


INDIAN SUMMER

GEKLEIDET IN HERBSTFARBEN In den USA zeigt sich die Natur im Herbst von ihrer farbenfrohesten Seite: Bei strahlendem Sonnenschein und klarblauem Himmel erstrahlt sie in atemberaubend schönen Gelb-, Orange-, Rot- und Grüntönen. Hierzulande sieht die Realität im Herbst jedoch meist etwas anders aus: Bei grauen Wolken, frischem Wind und braun-tristen Laubblättern kann man von der Schönheit des «indianischen» Sommers nur träumen. Für uns Grund genug, um die strahlenden Herbstfarben wenigstens in der Mode zu präsentieren. Redaktion: Sarah Tobler

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VON WEGEN ALTER WEIN Letztes Jahr war Marsala gross im Trend. Da die diesjährigen Töne, Serenity-Blau und Rosenquartz, eher zu Frühling und Sommer passen, wird die likörweinrote Mode auch diese Saison noch getragen – und das gerne auch in einer kräftigeren Nuance. Einem olivfarbenen Teint schmeichelt die Farbe dabei besonders gut – doch keine Sorge, wenn die Sommerbräune bereits verblasst ist: Auch hellen Porzellanteints steht dunkles Rot ausgezeichnet. Der Ton kann dabei mit Olivgrün, Schwarz und Weiss kombiniert werden, während ihn neutrale Stein- und Erdtöne, zum Beispiel auch Taupe, richtig zum Strahlen bringen. Ungewöhnlich, erfrischend und bezaubernd sind dahingegen knalliges Türkis, mutiges Pink oder selbst leuchtendes Signalrot – das bringt faszinierende Farbe in die dunkle Jahreszeit!

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ZU KOMBINIEREN MIT:

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1 Patrizia Dini Knotenbluse in Wickeloptik, ca. Fr. 120.– | 2 Ashley Brooke 7/8-Hose mit Eingriff­ taschen, ca. Fr. 84.– | 3 Enna Leinenrock Kirsche mit teilelastischem Bund, ca. Fr. 135.– | 4 Khujo Kurzmantel gefüttert im Biker-Look, ca. Fr. 143.– | 5 Georgia Rose Pumps Santoora in Lackleder-Optik, ca. Fr. 94.– | 6 Stella McCartney Tasche Falabella Tiny mit Panzerkettenverzierung in Silber, ca. Fr. 602.– | 7 Oscar de la Renta Vergoldete Clip-­ Ohrringe aus Harz, ca. Fr. 500.–


1 Etro Hose bedruckt mit weitem Bein aus Crêpe de Chine aus Seide, ca. Fr. 878.– | 2 Ashley Brooke Mantel mit leichtem Glanzeffekt und Steppmuster, ca. Fr. 230.– | 3 DKNY Tasche aus Saffiano-Leder, ca. Fr. 360.– | 4 Kate Spade New York Ohrringe mit schimmernden Kristallen und Glanzlack, ca. Fr. 77.– | 5 Roeckl Viereck-Tuch mit Paisley-Variationen und 100% Seide, ca. Fr. 266.– | 6 Valen­ tino Armspange aus Messing und mit Rockstud-Nieten besetzt, ca. Fr. 428.– | 7 Chloé Ballerinas Lauren aus Veloursleder, ca. Fr. 425.–

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OH LÀ LÀ, ORANGE In der Mode zählt Orange nicht gerade zu den Tönen, die jedem Hauttyp stehen. Ein Grund, weshalb blassere Beautys normalerweise einen grossen Bogen um die Farbe machen. Dabei stehen auch dem klassischen Frühlingstyp nicht nur knalliges Orange und Orangerot, sondern auch durchaus hellere Töne, die einen hohen Anteil Weiss enthalten, beispielsweise frisches, klares Apricot. Auch der Trendton Koralle, der Mix aus Orange und Pink, passt gut zu diesem Farbtyp. Der Sommertyp, dessen Teint oftmals einen bläulichen Unterton hat, trägt lieber ein Orange mit Blaustich. Wintertypen erblassen dagegen sowohl bei kräftigem Orange als auch bei hellem Apricot – den Orange-Trend sollten sie höchstens an einzelnen Accessoires oder vorsichtig in Mustern ausprobieren. Keine Überraschung ist, dass die Farbe Herbsttypen am besten steht – gerne auch als feurige, leuchtende Variante, die bei der meist etwas dunkleren gold- oder bronzefarbenen Haut und dem brünetten Haar besonders gut zur Geltung kommt. Passende «Kombinationspartner» sind unter anderem Schwarz, Weiss, Grau, Blaugrau, Türkis, Olivgrün, Khaki, Dunkelrot und Braun. ZU KOMBINIEREN MIT:

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HELLO YELLOW Welche Farbe leuchtet unter einem strahlend blauen Herbsthimmel schöner als Gelb? Hier ist der fröhliche Sonnenschein-Ton einfach unschlagbar. In der Mode ist das schon schwieriger: Blonde Gelb-Fans mit sehr hellem Teint, die im Komplett-Look leider oft blass wirken, sollten die Farbe zwar nicht unbedingt in der Nähe des Gesichts tragen, können aber gerne zu Hosen, Röcken oder Accessoires greifen oder Vanille- und Champagnertöne ausprobieren. Auf gebräunter Haut und zu dunklem Haar wirken dagegen kühle Lemon-Nuancen am schönsten. ZU KOMBINIEREN MIT:

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1 Maddison Lederhandschuhe mit weichem Innenfutter, ca. Fr. 50.– | 2 Hugo Boss Handtasche aus Leder mit Struktur-Mix, ca. Fr. 1'190.– | 3 Victoria Beckham Aviator-Sonnenbrille mit goldgelb verspiegelten Gläsern und Pilotengestell, ca. Fr. 452.– | 4 Erickson Beamon Vergoldete Kette «Copacabana» mit Kristallen und Emaille, ca. Fr. 1'060.– | 5 Jimmy Choo Pumps aus Veloursleder und spitzer Kappe, ca. Fr. 522.– | 6 Ralph Lauren Shopper «Mimosa» aus gelben Saffianoleder, ca. Fr. 325.– | 7 Gucci Gerüschte Bluse aus Seide und Schleife aus Ripsband, ca. Fr. 1'076.–

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BEAUTIFUL BROWN

Text: fashionpress

Neben strahlendem Gold, sattem Rot und leuchtendem Grün gehört warmes Braun ebenfalls zu den typischen Herbstfarben. Die Farbe symbolisiert die Natur, erdet und beruhigt – und weckt ganz nebenbei auch positive Assoziationen an Holz, Schokolade und Espresso. Auch in der Mode sind Brauntöne immer beliebter geworden! Dabei kämpfen sie nach wie vor mit dem Vorwurf, langweilig und altbacken zu sein – schnell denkt man an strenge Uniformen, biedere Business-Kostüme und den unmodernen Retro-Stil der 60erund 70er-Jahre. Deshalb kommt es für einen trendigen Look in Braun auf die richtige Kombination aus Schnitt, Textil, Accessoires und das auflockernde Zusammenspiel mit anderen Farbtönen an. Moderne Brauntöne sind tief, warm, elegant und durchaus luxuriös – und dabei weniger kompromisslos und hart als Schwarz. Kombinieren lässt sich die Mischfarbe zwar gut mit anderen Brauntönen, doch auch Rosa, Fuchsia, helles Türkis und Hellblau können als Farbtupfer eingesetzt werden. Ebenso stimmt bei anderen «typischen Herbstfarben» wie strahlendem Gelb, natürlichem Grün und leuchtendem Orange die Harmonie – ein Grund, farbtechnisch einmal mehr zu wagen. Vorsicht bei Brauntönen und Schwarz – gerade bei letzterem wird oft vom Kombinieren abgeraten. Dabei passen bestimmte Brauntöne durchaus zu Schwarz und können – beispielsweise in einem Muster miteinander ergänzt – ebenfalls harmonieren.

ZU KOMBINIEREN MIT:

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1 Brigitte von Schönfels Lederjacke aus Ziegenvelours und echten Hornknöpfen, ca. Fr. 380.– | 2 Laura Scott Elastische Bootcuthose mit Zierknöpfen, ca. Fr. 110.– | 3 Firetti Armband mit schimmernden Zirkonia, ca. Fr. 30.– | 4 Christian Louboutin Verzierte Pumps aus Mesh mit Lederabsatz, ca. Fr. 763.– | 5 Burberry London Schal mit Karomuster und leichter Woll-Seidenmischung, ca. Fr. 384.– | 6 Sheego Extrabreiter Gürtel aus Rindsleder und Dornschnalle, ca. Fr. 45.– | 7 Tamaris Beuteltasche im Farb-Mix und mit Zugkordel, ca. 130.– Trend | Herbst 2016

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FÜR REGENTAGE Der Herbst bringt uns nicht nur goldene Sonnenstrahlen, sondern auch Regen und kalten Wind. Doch schon unsere Grossmutter wusste: Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung. Also wird es Zeit, einen alte Bekannten zu vergegenwärtigen: den unverwüstlichen Gummistiefel. Wer jetzt aber an die knalligen grünen, roten und gelben Modelle aus der Kindheit denkt, hat weit gefehlt. Heute sind die schicken Treter mit Fashion-Faktor ein absoluter Hingucker und durchwegs alltagstauglich.

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1 Tom Joule Print-Gummistiefel mit Blumenmuster und Absatz, ca. Fr. 66.– | 2 Saint Laurent Luxus-­ Gummistiefel «Festival 25» mit mattem Finish und grauen Kristallsteinen im Brillantschliff, ca. Fr. 680.– | 3 Burberry Brit Gummistiefel «Crosshill» mit bedrucktem Canvas und runder Zehenkappe, ca. Fr. 325.– | 4 Be Only Print-Gummistiefel mit Futter aus Baumwolle und Schlupfform, ca. Fr. 80.– | 5 Guess Lackoptik und Schnallen-Applikation mit Logo-Anhänger, ca. Fr. 129.– | 6 Aigle aus hochwertigem Naturkautschuk und selbstreinigender Aussensohle, ca. Fr. 116.– | 7 Laura Biagiotti mit silberfarbenen Hardware, Deko-Zipper, Reisverschluss und Schnalle, ca. Fr. 95.–

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ZU GEWINNEN

«CAT Colorado Flower» mit Allover-Blumenprint Was einst der Männerwelt vorbehalten war, ist heute mehr denn je ein wahrer Frauenmagnet: Der Colorado. Für alle Blumenmädchen, die eine toughe Seite haben, gibt es jetzt den den «CAT Colorado Flower» in Grösse 40 im Wert von ca. 170 Franken zu gewinnen.

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MITMACHEN & GEWINNEN www.trendmagazin.ch/ wettbewerbe

CAT COLORADO FLOWER Die Damen-Kollektion des Kultklassikers wird aufgrund der grossen Nachfrage stetig ausgebaut und zeigt auch in diesem Jahr zahlreiche Neuheiten für die Outdoor-Saison. Ganz besonders stylisch kommt der neue Colorado Flower mit Allover-Blumenprint in Cracked-Optik daher. Das bedruckte Veloursleder zeigt wahlweise ein kräftiges Aquarell mit Tulpen, Mohnblumen und Co. Die transparente Sohle und das helle Schaftbündchen runden die trendige Version des rahmengenähten Klassikers ab. TEILNAHMEBEDINGUNGEN Online über www.trendmagazin.ch/wettbewerbe oder via Postkarte an Veramedia AG, TREND MAGAZIN, CAT Colorado Flower, Theilerstrasse 7, 6300 Zug (inkl. E-Mail zur Benachrichtigung). Teilnahmeschluss ist der 02. Oktober 2016. Die Gewinnerin oder der Gewinner wird schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Der Gewinn kann nicht umgetauscht oder in bar ausbezahlt werden. Über die Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Nicht teilnahmeberechtigt sind Mitarbeiter der Veramedia AG.


fashion & stYle

PONCHO-MANIA Zu kalt fürs T-Shirt, zu warm für den Mantel. Schon ungefähr 500 Jahre vor Christus wurden in Peru die farbenfrohen Ponchos getragen – bis heute wird das Kleidungsstück mit Südamerika assoziiert. Später machte Clint Eastwood den Poncho dann in seinen Westernfilmen zu seinem Markenzeichen. Inzwischen haben Capes auch den Sprung auf den Laufsteg geschafft und sind dabei weit mehr als nur ein Überzieher, sondern modischer Teil des Outfits und praktischer Warmhalter zugleich.

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1 Charles Vögele Poncho mit Wasserfallkragen und angesagter Farbkombination im Colour-Blocking, ca. Fr. 40.– | 2 Minkpink feines Strickmuster, geschlossene Front und weite, angesetzte Ärmel, ca. Fr. 140.– | 3 Passigatti mit dekorativer Ethnomuster, leichtem Stoff und offenkantiger Saumverarbeitung, ca. Fr. 100.– | 4 Edited Poncho mit Schal, weichem Strick, Zipfelsaum und V-Ausschnitt, ca. Fr. 130.– | 5 Guido Maria Kretschmer aufwendiger Grobstrick aus hochwertigem Materialmix, ca. Fr. 160.– | 6 Valentino Gestrickter Poncho aus 100% Seide in Rosé und Apricot mit Fransensaum, ca. Fr. 2200.– | 7 Michael Kors Doppellagiger Poncho aus Filz und mit aufgesetzten Taschen, ca. Fr. 390.–


HERBST-DUFT Sommerliche Frische weicht winterlicher Süsse: Mit kürzeren Tagen und kühleren Temperaturen wächst in uns das Bedürfnis nach warmen, würzigen und schweren Düften. Aquatisch-frische und fruchtig-süsse Sommerdüfte dürfen jetzt in der hintersten Ecke verstaut werden und sich auf den Winterschlaf vorbereiten. Nicht mehr so leicht wie ihre sommerlichen Vorgänger überzeugen jetzt vor allem erdige, holzige, weiche, oder balsamische Duftnoten und warme Kompositionen wie beispielsweise Vanille oder Moschus.

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1 Bottega Veneta «Eau Sensuelle» für Sie mit Pfirsich, Jasmin, Vanille und Patschuli, ca. Fr. 98.– für 30 ml | 2 Chloé «Fleur de Parfum» für Sie mit Noten aus Rose, Verbene, Kirschblüte und Mandeln, ca. Fr. 97.– für 30 ml | 3 Calvin Klein «ck one gold» mit Feige, Neroli, Veilchen, Vetiver und Patschuli, ca. Fr. 55.– für 50 ml | 4 Versace «Dylan Blue» für Ihn aus Zitrusnoten kombiniert mit Ambox, Safran, Tonkabohne und Moschus, ca. Fr. 85.– für 50 ml | 5 Versace «Eros Pour Femme» mit Zitrusnoten, Himbeere, Magnolie, Jasmin, Patchouli und Moschus, ca. Fr. 68.– für 30 ml | 6 Missoni «Eau de Toilette» für Sie aus saftigen Nashi-Birnen, Seerosen, Freesien, Pfingstrosen und Zedernholz, ca. Fr. 48.– für 30 ml | 7 Roberto Cavalli «Uomo» duftet nach schwarzen Veilchen, Safran, Honig, Lavendel, Zedernholz und Tonkabohnen, ca. Fr. 72.– für 40 ml Trend | Herbst 2016

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trend lifestYle AYLIN KARADAYI

«DIE GEHEIMNISSE DER ORIENTALISCHEN KÜCHE» In dieser Herbstausgabe tauchen wir kulinarisch in die Verlockungen der orientalischen Küche ein. Wir lassen uns von duftenden Gewürzen, frischen Kräutern und erfrischenden Joghurtsaucen verführen und erfahren, warum jedes Gericht so wunderbar aromatisch schmeckt. Im Interview spricht TREND-MAGAZINRedakteurin Stephanie Albert mit Aylin Karadayi, der Gründerin von Ayla Real Food, über ihr innovatives und orientalisch inspiriertes Take-Away- und Zmittags-Lieferservice-Konzept. Interview: Stephanie Albert

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er Orient, auch das Morgenland genannt, umfasst den Raum der vorderasiatischen Hochkulturen sowie die islamischen Länder des Nahen Ostens und Nordafrikas. Die orientalische Küche ist vor allem von Mandeln, Datteln, Feigen, Pistazien und Hülsenfrüchten geprägt. Linsen, Bohnen und Kichererbsen sind die Grundnahrungsmittel und werden als Zutaten in Eintöpfen und Pasten verwendet. Die Speisen sind aromatisch-würzig, so sind Safran, Cayennepfeffer, Zimt, Kurkuma, Kreuzkümmel und Koriander nicht aus der orientalischen Küche wegzudenken. Auch das würzig zubereitete Lammfleisch ist typisch für den Orient. Traditionell kocht man die Eintöpfe (Tajin) in einem kegelförmigen Topf über dem Holzfeuer. Als Beilagen gibt es das leckere Fladenbrot, aber auch Couscous oder Bulgur. Nicht zu vergessen sind die süssen Desserts, welche viel Mandeln, Datteln, Honig und Zuckersirup enthalten. Abgerundet wird das Essen mit einem Minz- oder Schwarztee. Aylin, du hast Kulturwissenschaften studiert und bist danach im Eventmanagement tätig gewesen. Wie kam es dazu, dass du nun ein eigenes Restaurant führst? Nach meinem Studium habe ich mich im Eventbereich, später in der Musik wie auch im Kulturbereich engagiert. Das war für mich zu dem Zeitpunkt sehr erfüllend. Trotzdem war der Wunsch nach etwas Nachhaltigem, etwas Eigenem, das ich von Null an selbst aufbauen kann, immer da. Zudem ist Kochen eine grosse Leidenschaft von mir und so führte das eine zum anderen. Zum Schluss haben mein Mut und ein ordentlicher Sprung ins kalte Wasser für die Umstrukturierung gesorgt. Warum hast du dich für eine orientalisch inspirierte Küche entschieden? Genauso wie ich orientalische Wurzeln habe, hat dies auch meine Küche. Meine Oma und meine Mama haben mich mit der türkischen Küche traditionell und unkonventionell vertraut gemacht, was meine Art zu kochen schon immer begleitet hat. Da ich meinen Horizont aber in alle Richtungen öffne, ist meine Küche ebenso asiatisch, ayurvedisch und europäisch geprägt. Wie kommt es, dass in der orientalischen Küche alles so wunderbar schmeckt? Der Orient bietet einen Reichtum an Gewürzen und Geheimnissen, die wir in Europa noch nicht ganz ausschöpfen können. Die Kunst, Gewürze und Gemüse gekonnt zu vermählen, liegt der orientalischen Küche zugrunde. Ich bin fasziniert, wie die türkische, israe-

Aylin, die Gründerin von Ayla Real Food hat die orientalische Küche durch ihre Mutter und Grossmutter kennen und lieben gelernt. lische und libanesische Küche ganz wundersam Gemüse in den Vordergrund rückt und das Edelste aus ihnen hervorbringt. Auf welches Nahrungsmittel könntest du nie verzichten? Ich liebe Avocado, Olivenöl, grünes blättriges Gemüse wie Spinat oder Mangold sowie Tahini und einen Schuss Zitrone. Wenn ein Leser gerne beginnen würde, orientalisch zu kochen, welches wären die wichtigsten Gewürze und Lebensmittel, die er sich besorgen müsste? Auf jeden Fall Tahini, Kreuzkümmel, Granatapfelextrakt, Olivenöl, Knoblauch, Sumach, Datteln, Minze, glatte Petersilie und Dill. Zur orientalischen Küche gehört typischerweise auch Lammfleisch. Warum hast du dich für ein vegetarisches Konzept entschieden? Isst du gar nie Fleisch? Wie bereits erwähnt, gefällt mir das Spiel zwischen Kräutern, Gewürzen und Gemüse unglaublich gut. Sie gehören einfach zusammen. Dabei vergesse ich das Fleisch sehr leicht. Ich persönlich esse kein Fleisch, Trend | Herbst 2016

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lifestYle In der orientalischen Küche isst man oft Kicher­ erbsen. Die blähen ja teilweise ganz schön. Was ist dafür dein Geheimrezept? Wenn ich Kichererbsen koche, achte ich immer darauf, dass ich sie mindestens zwölf Stunden einlege. Danach sollte man die Kichererbsen unbedingt gut abspülen. Zum Kochen gebe ich dann einen Esslöffel Natron dazu. So hat niemand Blähungen. Du bist in der Schweiz aufgewachsen. Wie stark prägen dich heute deine türkischen Wurzeln? Ist davon nur die Liebe zu den Gerichten geblieben oder gibt es sonst noch Dinge, die dich am Orient faszinieren? Ja klar, ich bin stark vom Orient geprägt. Meine Eltern, mein Partner, mein Name, mein Business, meine Lieblingsspeisen – alle haben ihren Ursprung im Orient. Aylin in ihrem Take-Away-Shop im Zürcher Kreis 5. wenn ich eingeladen bin aber manchmal Fisch. Ich gehöre keiner Ernährungsgruppe an, habe keine «Food Religion», aber ich höre auf mein Bauchgefühl und das mag seit einigen Jahren kein Fleisch mehr. Das kann sich aber auch ändern, nichts bleibt stetig, wir – und damit auch unsere Gewohnheiten – verändern uns laufend. Welches ist dein absolutes Lieblingsessen? Und hast du für unsere Leser einen Geheimtipp zum Verfeinern? Mein Lieblingsessen – gute Frage! Ich stehe gerade total auf Green Wraps, gefüllt mit gegrilltem Gemüse, Austernpilzen, Tofu, Kräutern oder auch Quinoa. Ich verfeinere alles mit guten Dressings, zum Beispiel einem Miso-Senf-Dressing oder einer Teriyaki-Marinade. Da siehst du wieder, das nicht alles bei mir orientalisch ist. Im Winter darf's dann gerne eine Tahini Kräuter Lime Sauce sein, wo ich dann wieder im Orient angekommen bin. Und hast du auch ein Schweizer Lieblings-Gericht? Mit der Schweizer Küche kenne ich mich nicht so gut aus, obwohl meine Mutter zur Hälfte Schweizerin ist. Sie hat aber selten so gekocht. Bei uns wurde schon immer in der Küche experimentiert. Da ich Käse und Fleisch nicht mag, fällt sowieso schon vieles weg. Trotzdem, ich mochte die Pilze im «Züri-Gschnetzlete» immer sehr gerne, und die selbstgemachte Rösti meiner Nonna.

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Nach dem Lieferservice kam der eigene Take-­ Away. Was sind deine nächsten Ziele? Mein nächstes Ziel ist es, mein Essen, das Coaching und auch den Yoga dichter zusammenzuführen. Bald kommt meine neue Homepage: aylarealhealth.com. Da möchte ich gerne das ganze Paket anbieten, und mich individueller um den einzelnen Kunden kümmern. Denn Essen ist zwar wichtig, aber nur ein Teil unserer Ernährung und unseres Lifestyles. Aylin hat uns ihren Lieblingsaufstrich verraten. Viel Spass beim Zubereiten! AYLINS MUHAMMARA PAPRIKA-WALNUSS-MOUSSE Zutaten 4 Stück Paprika 160g Walnüsse 4 EL Granatapfelextrakt 0.5 Zehe Knoblauch 1 TL Roter türkischer Pfeffer 1 EL Biber Salçasi (Rote Paprikapaste) 1 TL Kumin 4 EL Olivenöl 1 Prise Salz Für die Deko: Baumnüsse und Granatapfel Zubereitung Paprika und Walnüsse im Ofen rösten und abkühlen lassen. Anschliessend alle Zutaten mit der Küchenmaschine cremig mixen.


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TIPPS FÜR ORIENTALISCHE LOKALE IN ZÜRICH AYLA REAL FOOD (1) Bei Ayla Real Food steht gesundes, schmackhaftes Essen im Vordergrund. Die bunten, vegetarischen Speisen werden täglich frisch zubereitet und warten in nettem Ambiente darauf, abgeholt oder geliefert zu werden. Alle Zutaten sind zu 100 Prozent natürlich und ohne Zusatzstoffe. Wer sich für die Mittagspause oder den Zvieri etwas gesundes und leckeres wünscht, der ist bei Ayla Real Food genau richtig: Raw-Zucchini-Salat, Hirse-Taboulé, Halloumi-Sandwich oder würzige Mezze sind nur ein paar wenige Beispiele aus dem abwechslungsreichen Sortiment. Wer keine Zeit oder Lust hat raus zu gehen, der bestellt sich am Mittag sein Lieblings-Menu einfach bequem per Velokurier ins Büro. Gasometerstrasse 29, 8005 Zürich | aylafood.ch MOUDI BAR (2) Moudi gibts gleich drei Mal in Zürich: einmal mit wunderschönem Garten, einmal im gemütlichen Wohnzimmer-Style und das dritte Mal mit Live-Musik für alle Bar-Liebhaber. Auf jeden Fall gibt es an allen drei Standorten eine Auswahl von über 30 Mezze, einen Grossteil davon vegan. Es stehen aber auch leckere Fleisch- und Fischhäppchen auf der Speisekarte. So ist bestimmt für jeden Geschmack etwas mit dabei. Lecker Garten: Winterthurerstrasse 86, 8006 Zürich | leckergarten.ch; Lecker Cafe: Kronenstrasse 48, 8006 Zürich | leckercafe.ch; Moudi Bar: Brandschenkestrasse 5, 8001 Zèrich | moudi-bar.ch RESTAURANT LE CÈDRE (3) Das märchenhafte Ambiente des Le Cèdre in Zürich versetzt einem sofort in den Traum aus 1001 Nacht. Über 100 libanesische Mezzesorten werden hier angeboten, deren Zutaten jeden Morgen frisch auf dem Markt auserlesen werden. Die Hauptgerichte beste-

hen aus fangfrischem Fisch, Geflügel aus einer Spezialzucht und Fleisch aus antibiotika-freiem Gehege. Das äusserst authentisch eingerichtete Lokal versprüht auf sympathische Art und Weise den orientalischen Charme aus dem Nahen Osten. Badenerstrasse 78 und Schifflände 5, 8001 Zürich | libanesisch.ch MAISON BLUNT (4) Das Maison Blunt ist marokkanisch inspiriert: Von der Einrichtung über die zahlreichen Gerichte bis hin zu den Teesorten stammt vieles direkt aus Marokko. Neben den eigens kreierten Hausgetränken werden die typischen Tajine und Mezze neben weiteren orientalische Spezialitäten angeboten. Die verschiedenen Aufstriche aus Kichererbsen oder Auberginen werden mit dem wohl leckersten Sesam-Fladenbrot serviert. Wer aber Lust auf Schweizer Hausmannskost hat, kommt bei den täglich wechselnden Mittagsgerichten ebenfalls auf seine Kosten. Denn da stehen auch mal Kotelett, Cordon bleu und Rouladen auf dem Programm. Gasometerstrasse 5, 8005 Zürich | maison-blunt.ch BEBEK (5) Benannt wurde das Bebek nach dem gleichnamigen Stadtteil in Istanbul und bedeutet auf Deutsch übersetzt «Baby». Zwei Spezialköche aus dem Libanon, sowie eine türkische Köchin bereiten täglich eine Vielfalt an Gerichten aus dem gesamten östlichen Mittelmeerraum zu. Vom leckeren orientalischen Frühstück, wie zum Beispiel Spiegeleier mit Spinat, bis hin zum veganem Gewürzkaffee, gibt es den ganzen Tag über leckere Gerichte für jeden Geschmack. In der Rosenbar werden raffinierte Drinks im Cuisine Style, Cocktails mit frischen Kräutern und hausgemachte Sirups aus saisonalen Früchten angeboten. Badenerstrasse 171, 8003 Zürich | bebek.ch Trend | Herbst 2016

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RBSTB KEINE CHANCE DEM HE

LUES

MIT GEWÜRZEN T I E K G I L E S B Ü R T GEGEN

ls höchst r Gewürze a e d ft ra K ie td n Verst­ In Indien gil ei seelische b ch u a t tz ht zule n. Gerade heilsam, nic en Probleme ch is ch sy p r e d iner eigen­ immungen o schen von e n e M le e vi erden egen den im Herbst w begleitet. G it ke ig ll ä rf e w meckende artigen Sch ige wohlsch in e so s e t hl den s» gib er, die sowo «Herbstblue ll e fh u sa g n e Stimmu nd nahezu und duftend le gut tun u e e S r re se n uch u Sinnen als a sind. alt zu finden sh u a H m e d in je

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Safran Safran ist eines der teuersten und edelsten Gewürze der Welt. Er gehört zu den Schwertliliengewächsen und wächst hauptsächlich in Vorderasien und im Mittelmeerraum. Seine Ernte ist mühsam und erfordert viel Geduld, da sie von Hand ausgeführt wird. Das goldgelbe Gewürz ist jedoch nicht nur für seinen Geschmack und Wirkungsbereich in der Küche bekannt. Vielmehr haben Wissenschaftler sein Potential als natürliches Antidepressivum erkannt. Es ist in der Lage, die Konzentration von Serotonin und Dopamin zu steigern, was zu einem erhöhten Glücksgefühl sowie einer verbesserten Stimmung beiträgt.

Text: medicalpress

Zimt Zimt zählt mit seinem besonderen Aroma zu einem der beliebtesten Gewürze und ist in der Weihnachtszeit kaum mehr wegzudenken. Das Gewürz wird aus der getrockneten Rinde von Zimtbäumen gewonnen. Doch es ist nicht nur eine geschmackvolle Küchenzutat, denn Experten empfehlen, gegen Nervenleiden und Depressionen täglich eine Messerspitze Ceylon-Zimt im Mund zu kauen und wieder auszuspucken. Der Amerikaner Phillip Eichel von der Wheeling Jesuit University hat herausgefunden, dass das süsse Aroma von Zimt gleichzeitig die kognitiven Funktionen verbessert. Eine weitere Studie zeigt ausserdem, dass das Gewürz auch gegen die neuregenerative Erkrankung helfen kann. Die im Zimt enthaltenen Verbindungen Zimtaldehyd und Epicatechin können das Auftreten des Tau-Proteins im Gehirn hemmen, das zu Gedächtnisbeeinträchtigungen führt. Vanille Schon die Azteken verwendeten Vanille nicht nur als Gewürz, sondern auch als Heilmittel. Sie gilt darüber hinaus als Aphrodisiakum. Dabei umfasst die Gattung Vanilla etwa 110 Arten, doch nur 15 von ihnen liefern die aromatischen Kapseln, aus denen das Gewürz gewonnen werden kann. Viele Menschen sind der Meinung, dass der Duft von Vanille eines der besten Antidepressiva darstellt. Auch ihr Geschmack lindert

nervöse Verspannungen. Vanille hilft darüber hinaus bei Müdigkeit, Angst, Stresszuständen und Depressionen. Gleichzeitig stimuliert das wohlduftende Gewürz die Sekretion von Verdauungssäften und fördert die Verdauung. Anis Ähnlich wie Zimt oder Nelke ist auch Anis ein Gewürz, das die meisten von uns mit Weihnachten assoziieren. Unverkennbar ist sein typisch süsslich-würziger Duft und Geschmack mit der leicht herben Note. Schon Pythagoras von Samos bezeichnete um 550 vor Christus ein mit Anis gewürztes Brot als Delikatesse. 2014 wurde Anis zur Heilpflanze des Jahres gewählt. Seine heilungsfördernden Eigenschaften liegen im Öl und den Anis-Samen. Das Öl wirkt beruhigend, es hilft bei Depressionen, Angstgefühlen, nervösen Beschwerden oder Stress. Die Früchte der Gewürz- und Heilpflanze enthalten darüber hinaus wertvolle Fette, Kohlenhydrate, Proteine sowie Cholin, Flavonoide und Sterole. Aufgrund seiner drüsenstimulierenden Wirkung wird Anis auch stillenden Frauen empfohlen. Rosmarin Rosmarin, ein immergrüner Strauch mit dunkelgrünen Blättern, ist ein Gewürz mit unverwechselbarem Geschmack. Doch nicht nur in der Küche wird es gerne verwendet – auch aufgrund seiner therapeutischen Wirkung ist es ein beliebtes Heilmittel: Rosmarin verbessert die Verdauung, senkt den Cholesterinwert und wirkt harntreibend. Klinische Studien bestätigen, dass eine Ernährung, die reich an Kräutern wie Rosmarin, Salbei und Melisse ist, Alzheimer-Patienten helfen kann. Rosmarin verfügt über eine Vielzahl an ätherischen Ölen, Flavonoiden und Bitterstoffen, die den Kreislauf anregen und neue Energie spenden. Damit ist Rosmarintee eine Alternative zum Kaffee. Trend | Herbst 2016

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CAROLINE MÜLLNER

ANGSTFREI DURCH HYPNOSE Das Thema Angst beschäftigt fast jeden von uns. Gerne würden wir unser Leben verändern, Altes loslassen und Neues beginnen. Oft hält uns aber unsere Angst vor diesem Schritt zurück. Aber was ist Angst ganz genau? Und was können wir tun, um unsere Ängste zu überwinden? Das TREND MAGAZIN hat sich mit der Hypnosetherapeutin Caroline Müllner über die Themen Angst und Hypnose unterhalten.

Interview: Stephanie Albert

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aroline, du bist als Hypnosetherapeutin tätig und behandelst Menschen unter anderem, um ihre Ängste oder Blockaden zu lösen. Was bedeutet Angst genau? Und warum leiden wir darunter? Angst ist ein Grundgefühl, das sich in ganz verschiedenen Formen zeigt. Etwa in Versagensängsten, fehlendem Selbstvertrauen oder einem geringen Selbstwertgefühl. Angst entsteht immer dann, wenn wir der Meinung sind, dass die neue Situation gefährlich ist und wir nicht die Fähigkeiten besitzen, diese zu meistern. Dabei ist es unter Umständen objektiv betrachtet gar nicht einmal so, dass die Situation wirklich gefährlich ist oder wir die Fähigkeit tatsächlich nicht haben. Stark ausgeprägt sind solche Ängste, wenn man diesbezüglich negative Erfahrungen in der Kindheit gemacht hat, beispielsweise, wenn Erwachsene oder Gleichaltrige einem bewusst oder unbewusst konstant vermittelt haben, dass man irgendwelche Fehler oder Schwächen hat. Diese Wahrnehmungen werden im Unterbewusstsein gespeichert und manifestieren sich in Meinungen wie «Ich bin unfähig» oder «Ich schaffe das nie». Diese Glaubenssätze sind einem

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meist nicht bewusst. Sie steuern einen aber tagtäglich im Denken, Fühlen und Handeln und sind der Grund dafür, dass manche nicht mutig neue Wege gehen können, obwohl sie eigentlich die besten Voraussetzungen dazu hätten. Wie kann ich mir eine Hypnose vorstellen? In der Hypnose liegt man wach mit geschlossen Augen hochkonzentriert auf einer Liege oder einem Sessel und richtet seine Aufmerksamkeit nach innen. Erreicht wird dieser Zustand durch eine spezifische Sprechweise des Hypnosetherapeuten, die es dem Klienten erlaubt, sich körperlich und geistig zu entspannen. Die Hinführung in den Trancezustand dauert je nach Klient zwischen 15 und 20 Minuten. Er ermöglicht es, dass das Bewusstsein des Hypnotisierten in den Hintergrund rückt und man damit Zugang zu Bereichen seines Unterbewusstseins erhält, in denen viele Erfahrungen, Emotionen, Meinungen und Glaubenssätze gespeichert sind. In diesem Zustand kann sich der Klient an Situationen, Gefühle und Wahrnehmungen selbst aus der frühesten Kindheit erinnern. So können blockierende, kindliche Glaubenssätze aufgedeckt und richtiggestellt werden,


indem sie durch neue, der Wirklichkeit angepasste positive Suggestionen ersetzt werden. Ich habe schon gehört, dass man Hypnose auch ganz natürlich im Alltag erlebt, ohne sich in einen bestimmten Zustand zu versetzen. Stimmt das? Und wie passiert das? Ja, das stimmt. Der Unterschied zwischen einem hypnotischen Zustand und einem Wachzustand während des Tages liegt eigentlich nur in der Gehirnwellenaktivität. In Hypnose produziert unser Gehirn vorwiegend Alpha-Wellen. Diese Hirnaktivität mit 14-8 Hertz pro Sekunde kann man auch kurz vor dem Einschlafen am Abend oder kurz nach dem Aufwachen am Morgen messen, sowie bei langen Autofahrten, beim Fernsehen oder beim Lesen eines Buches, wenn man von der Geschichte so gefesselt ist, dass man nichts um sich herum mitbekommt. Mental gesehen befinden wir uns dann in einer anderen Aufmerksamkeitsebene, die nach innen anstatt nach aussen gerichtet ist. Wie erkenne ich überhaupt, dass es die Angst ist, die mich in meinen Vorhaben blockiert?

Meist erschliesst sich der Ursprung der Blockade erst in der Hypnose, denn die hemmenden Meinungen und Glaubenssätze sind dem Klienten in der Regel ja nicht bewusst. Bevor eine Hypnose durchgeführt wird, findet daher ein detailliertes Anamnesegespräch statt, wo wichtige Fragen etwa über die Kindheit und die Familiensituation besprochen oder einschneidende Erlebnisse diskutiert werden. Der Therapeut erhält dadurch bereits erste Anhaltspunkte für Verhaltensweisen und Glaubenssätze, die den Klienten beeinträchtigen könnten und die man in der therapeutischen Hypnose angehen möchte. Hast du selber schon mal deine Ängste mit Hypnose therapiert? Wenn ja, wie hast du das erlebt oder wie hat sich dein Leben durch Hypnose verändert? Meine erste Erfahrung hatte ich mit Höhenangst, die ich immer erlebt habe, wenn ich mit mir nahestehenden Menschen in den Bergen war. In nur einer Sitzung konnte mir diese wegtherapiert werden und ich kann nun wieder problemlos über Hängebrücken gehen oder über Felsvorsprünge schauen. Der Ursprung der Trend | Herbst 2016

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lifestYle Grundsätze verstossen. Man erinnert sich während und nach der Hypnose auch an alles, was man gesagt und erfahren hat. Nur bei sehr schwerwiegenden Traumata kann es sein, dass die Erinnerung erst in einzelnen Stücken und etwas langsamer wieder zum Vorschein kommt. Wie fühlt es sich an, hypnotisiert zu sein? Kannst du dieses Gefühl beschreiben? Ich selbst empfinde mich in der Hypnose als extrem geerdet und regelrecht schwer in die Kissen gedrückt. Andere wiederum fühlen sich ganz leicht, wieder andere sagen mir, dass sie ihren Körper nicht mehr wahrgenommen hätten, sondern nur noch Gedanken da waren. Unabhängig davon, wie man den Hypnosezustand wahrgenommen hat, berichten meine Klienten alle, dass sie ihn als sehr angenehm empfunden haben.

Caroline Müllner ist Diplom-Kauffrau (Univ.) und Hypnosetherapeutin. Als Geschäftsführerin des new spirit Instituts berät und coacht sie Menschen in den Bereichen Vermarktung, Führung und Selbstmanagement. new-spirit.ch

Höhenangst basierte auf einer Erfahrung als Kind, aus der ich geschlossen hatte, stets für meinen grösseren Bruder verantwortlich sein zu müssen. Dieses grosse Verantwortungsgefühl hat sich dann unter anderem in der Höhenangst manifestiert. Als wir diese Last von meiner Schulter genommen haben, hat sich die Höhenangst aufgelöst und mein Leben fühlt sich seitdem insgesamt wesentlich leichter an. Muss man Angst vor dem Zustand der Hypnose haben? Ist es zum Beispiel möglich, dass man Dinge sagt oder tut, die eigentlich zu intim sind? Und kann man sich daran erinnern, was man unter Hypnose gesagt oder getan hat? Es besteht überhaupt keinen Grund zur Sorge. Man kann einen Menschen nie gegen seinen Willen hypnotisieren. Die Hypnose funktioniert nur, wenn der Klient es wirklich will, denn nur so kann er auch loslassen. Und Loslassen bedeutet nicht gleich Kontrollverlust. Der Mensch verfügt auch in der Trance über einen Selbstschutz. Er wird nie Dinge tun, die gegen seine Natur sind oder gegen seine ethisch-moralischen

Wenn man sich entscheidet, seine Angst mit Hypnose zu überwinden – wie viele Sitzungen braucht man da so ungefähr? Und gibt es begleitende Massnahmen, die die Hypnose unterstützen? Hypnose ist meiner Meinung nach eines der effizientesten Mittel, um Ängste nachhaltig aufzulösen. In der Regel genügen bereits eine bis drei Sitzungen. Parallel dazu kann man aber zusätzlich Dinge tun, die einen aufbauen und das Selbstbewusstsein stärken, wie das Anlegen eines Tagebuches, in dem man seine Erfolge und Komplimente festhält, das körperliche Aufrichten in schwierigen, beängstigenden Situationen oder den bewussten Einsatz positiver Begriffe in der Alltagssprache und im Selbstgespräch.

ÖFFENTLICHE WORKSHOPS MIT SELBSTHYPNOSE Gefühle beeinflussen lernen Donnerstag, 22.9.2016, 18:00 bis 21:00 Uhr Persönliche Ziele leicht erreichen Samstag, 01.10.2016, 9:30 bis 12:30 Uhr Mit Stress und Druck positiv umgehen Samstag, 15.10.2016, 9:30 bis 12:30 Uhr Anmeldung: caroline.muellner@new-spirit.ch Kosten: Fr. 130.–



lifestYle Die Golden Gate Bridge ist und bleibt das Wahrzeichen der Stadt. Das grosse Erdbeben von 1989 mit 7,1 auf der Richterskala überstand sie ohne Schaden, im Sonnenlicht strahlt sie golden und im Nebel ragt sie imposant über den Schwaden empor.

SAN FRANCISCO

AUF KURVIGER ENTDECKUNGSTOUR Die steilen Strassen, die berühmten Cable Cars und die imposante Golden Gate Bridge sind nur ein paar wenige Anziehungspunkte, die San Francisco zu einem der beliebtesten Ziele für Städte­ reisen werden liessen. Die Stadt, die einst das Lebensgefühl einer ganzen Generation verkörperte, begeistert auch heute noch durch die offene Lebensart ihrer Bewohner und durch die einzigartige geografische Lage. Text: Olli Niggli

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1 Das elegante Einkaufsviertel Union Square mit dem botanischen Garten und exotischen Blumen bildet das Herz der Stadt. Im Mittelpunkt: Das Denkmal zu Ehren von Admiral George Deweys Sieg 1898 über die spanischen Flotten in der Seeschlacht von Manila Bay.

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AN FRANCISCO gehört mit rund 800'000 Einwohnern zur viertgrössten Stadt Kaliforniens und gilt nicht zuletzt durch die dort ansässigen Multi-Unternehmen wie Levi Strauss & Co., Gap Inc. und zahlreichen anderen grossen Brands, als eine mittelgrosse Weltstadt. Durch den Hauptsitz des Finanzdienstleistungsunternehmens Wells Fargo und anderen finanzstarken Institutionen wurde San Francisco ausserdem zu einer der bedeutendsten Finanzmetropolen der Welt. Die Stadt setzt sich aus einem bunten Mix aus Stadtvierteln zusammen, die jeweils einen ganz eigenen und individuellen Charakter besitzen. Bekannt wurde vor allem der Stadtteil Haight-Ashbury, wo die Hippie-Bewegung mit Legenden wie Janis Joplin und Jimmy Hendrix ihren Anfang nahm. Auch heute findet man noch hier und da die eine oder andere Rarität mit Einflüssen des 60er Jahre Spirits und dem bunten Flower Power Style. DIE BRITISCHE BAND «The Flower Pot Men» forderte bereits in den späten 60er Jahren in ihrem weltberühmten Song «Let's go to San Francisco» dazu auf, die Stadt zu besuchen. Wer dieser Aufforderung nachkommt und den knapp zwölfstündigen Direktflug ab Zürich hinter sich hat, landet auf dem zweitgrössten Flughafen an der Westküste der USA – dem San Fran-

cisco International Airport (SFO), ungefähr 20 Kilometer südlich der Innenstadt. Obwohl es direkt am Flughafen zahlreiche Autovermietungsfirmen gibt, sollte gut überlegt werden, ob ein Mitwagen tatsächlich nötig ist – vor allem wenn man sich nur in und um San Francisco aufhält. Denn das Parkieren ist überaus teuer und die wenigsten Hotels erlassen ihren Gästen die Parkgebühren. So werden schnell zwischen 40 und 60 Dollar pro Nacht fällig. Sinnvoller ist es, auf den Mietwagen zu verzichten und entweder mit dem Taxi (ca. 55 Dollar), dem Hotel-Shuttle (normalerweise kostenlos, hat man eine Übernachtung gebucht) oder der Schnellbahn BART (Bay Area Rapid Transit, ca. 10 Dollar) vom Flughafen in die Innenstadt zu fahren. Im Gegensatz zu Los Angeles oder anderen US-Metropolen ist San Francisco eine Stadt, die sich bequem zu Fuss, mit dem Fahrrad oder mit den Cable Cars erkunden lässt. Obwohl sich die meisten Besucher eher am Fisherman's Wharf, dem Pier 39, der Gefängnisinsel Alcatraz oder der Golden Gate Bridge orientieren, ist der beste Ausgangspunkt für eine erste Stadterkundungstour das Einkaufs-, Hotel- und Theaterviertel Union Square. Dieser Stadtteil dient sowohl EinheimiTrend | Herbst 2016

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2 Die hippen Cable Cars sind Wahrzeichen und rollende Museen zugleich. 3 Die Lombard Street hat ein Gefälle von 27 Prozent, gilt als die kurvigste und krummste Strasse der Welt und darf nur abwärts befahren werden. 4 Das Chinatown von San Francisco ist eines der grössten Chinesenviertel ausserhalb von China.

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schen, als auch Touristen als zentraler Treffpunkt und gilt als eine der besten Shopping-Adresse der Welt. Neben kleinen Cafés sind hier hauptsächlich grosse Labels wie Victoria's Secret, Saks Fifth Avenue, Levi's Jeans oder Burberry vertreten.

strasse Lombard Street mit ihren blumengeschmückten Serpentinen. Sie gehört für viele Touristen auch heute noch, neben der Golden Gate Bridge und Alcatraz, zum Inbegriff von San Francisco und zählt zu den kurvenreichsten Strasse der Welt.

DIREKT AM UNION SQUARE liegt eine Haltestelle der Cable Cars (Strecke: Powell & Mason). Für sieben Dollar pro Person und Fahrt befördert die Strassenbahn den Besucher von der Innenstadt direkt in die Nähe des weltberühmten Fischereihafens Fisherman's Wharf. Die Strecke ist ungefähr 2.5 Kilometer lang und gilt seit Betriebsbeginn im Jahre 1888 als eine der ältesten noch aktiven Verbindung der Welt. Man sollte jedoch genug Zeit einplanen, denn gerade an Ferien- und Feiertagen sind Wartezeiten von bis zu einer Stunde keine Seltenheit. Hat man sich dann aber einen Platz auf einem der Holzbänke oder auf dem Trittbrett ergattern können, geht das Fahrvergnügen auch schon los. Auf der holprigen Fahrt über die steilen Strassen von San Francisco durch Chinatown hinunter zur Bucht, wird einem erst so richtig bewusst, auf welch hügeliger Landschaft die Stadt doch erbaut wurde. Die Strassen erreichen teilweise eine Steigung, beziehungsweise Gefälle von über 31 Prozent wie beispielsweise die Filbert Street. Die wohl bekannteste Strasse in San Francisco ist die Einbahn-

SO VIELFÄLTIG San Francisco daher kommt, so unberechenbar ist auch das Wetter. Am Morgen zieht meist dichter Nebel durch die Bucht und hüllt schon mal die gesamte Golden Gate Bridge bis zur Unkenntlichkeit ein. Während den Winter- und Frühlings­ monaten wird empfohlen, immer einen Schirm und eine Jacke oder Pullover mit sich zu tragen. Auch wenn die Sonne scheint und der Himmel blau und wolkenlos erstrahlt, ist es durchaus möglich, dass sich die lokale Wetterlage binnen weniger Minuten komplett ändern kann. DAS HAFENVIERTEL rund um Fisherman's Wharf wird am besten zu Fuss erkundet. Lässt man die typischen Touristenshops «links liegen» und widmet sich stattdessen den vielen Restaurants, welche direkt am Gehweg fangfrischen Fisch, Krabben, Langusten oder die berühmten Sauerteig-Brote gefüllt mit Krabbensuppe anbieten, erkennt man sofort die kulinarische Vielfalt, die San Francisco zu bieten hat. Die leckere Krabbensuppe eignet sich zudem hervorragend als


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7 5 Nur wenige Meter vom Pier 39 ruhen unzählige Seelöwen auf Pontons im Wasser. 6 Das lebendige Hafenviertel Fisherman's Wharf steht bei über drei Viertel der San-Francisco-Besucher auf dem Reiseplan. 7 Der Palace of Fine Arts ist das einzige Gebäude, das von der Panama Pacific Exposition zur Feier des vollendeten Panamakanals im Jahr 1915 übrig geblieben ist.

kleine Stärkung zwischendurch, bevor es weitergeht in Richtung Pier 39 zu den unzähligen Seelöwen, die nur wenige Meter vom Steg auf Pontons im Wasser ruhen und trotz des strengen Geruchs zu einer eigenen und kostenlosen Touristenattraktion geworden sind. Der Pier bietet ausserdem diverse Souvenir-Läden, Shops aller Art, sowie Restaurants und das Aquarium of Bay. Ebenfalls dort ansässig ist das berühmte Hard Rock Cafe, das in diesem Gewirr von Shops, Restaurants und tummelnden Menschenmassen ein guter Ausgangspunkt für weitere Aktivitäten ist. Denn nicht weit davon entfernt, vermieten diverse lokale Händler Fahrräder und Inlineskates oder bieten geführte Touren mit Booten und Hubschraubern an. BEI SONNIGEM WETTER bietet es sich durchaus an, am Pier 39 ein Fahrrad zu mieten und gemütlich gegen Westen entlang der Bucht in Richtung Golden Gate Bridge zu fahren. Sobald man das Ende der Jefferson Street erreicht hat, nimmt auch der Touristenstrom ab. Einen Zwischenstopp sollte man beim historischen Gebäude Palace of Fine Arts sowie für eine kleine Stärkung beim Warming Hut Cafe einlegen, bevor man nach einem kurzen Aufstieg über die Golden Gate Bridge radelt. Nach 2.7 Kilometern erreicht man die andere Küstenseite und landet, folgt man weiter dem Radweg, am Fährsteg von Sausalito.

Mit der Fähre geht es an der Gefängnisinsel Alcatraz vorbei, zurück nach San Francisco. DIE GEFÄNGNISINSEL ALCATRAZ – bekannt aus zahlreichen Filmen- und TV-Serien – ist natürlich das Touristenmagnet Nummer eins. Das ehemalige Zuchthaus befindet sich auf einer Insel inmitten der San Francisco Bay. Während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sassen hier einige der meistgesuchten Schwerverbrecher der USA ein. Gerade zur Rush-Hour wird dringend empfohlen, das Ticket bereits im Voraus über das Internet zu buchen, denn die Überfahrt vom Pier auf die 2.5 Kilometer entfernte Insel ist gerade während der Ferienzeit sehr beliebt und oft mehrere Tage im Voraus ausverkauft. «The Rock», wie Alcatraz auch genannt wird, ist im Frühling am eindrücklichsten – dann wenn auf der Westseite der Insel eine Vielzahl an wilden Blumen blüht und am Horizont die Golden Gate Bridge imposant das Tor zur Freiheit symbolisiert. Auf der Insel werden geführte Touren angeboten. Man kann aber das ehemalige Zuhause von Al Capone und Co. auch auf eigenen Faust und mit einem Audioguide erkunden. Eine Besichtigung ist spannend und lohnt sich auf jeden Fall. VON DER ANLEGESTELLE der Alcatraz-Fähre erreicht man mit einem kurzen Spaziergang über die FilTrend | Herbst 2016

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8 Alcatraz gehörte bis in die 60er Jahre zu den gefürchtetsten und isoliertesten Zuchthäusern der USA. Als 1962 drei Männer flüchteten, wurde der teure «Tigerkäfig» geschlossen. 9 Ein besonders schöner 360-Grad-Panoramablick bietet der Coit Tower. 10 Stille Seen, steile Brücken und geheimnisvolle Buddha-Statuen versetzen einem im Japanese Tea Garden ins historische Japan. Besonders schön ist ein Besuch während der Kirschblüten-Zeit im März und April.

bert Street Steps den Hügel Telegraph Hill mit einer Höhe von rund 74 Metern. Darauf befindet sich der 64 Meter hohe Aussichtsturm Coit Tower. Trotz den 560 Holzstufen lohnt sich der Aufstieg alleine schon wegen den The wild Parrods of Telegraph Hill, einer Papageienart, die freilebend in den angrenzenden Gärten lebt und ein beliebtest Fotomotiv darstellt. Hat man die Spitze des Telegraph Hills erreicht, gelangt man bei guten Wetter mit dem Tower-Lift auf den Aussichtsturm, wo sich einem ein herrliches 360-Grad-Panorama präsentiert. Im Norden sieht man Alcatraz, im Westen die Lombard Street und im Süden blickt man auf den Financial District mit seinen beeindruckenden Hochhäusern. Wem diese Aussicht noch nicht reicht, der fährt am besten zum Christmas Tree Point bei den Twin Peaks im gleichnamigen Stadtteil. Die beiden Hügel erreicht man am schnellstens mit dem Auto. Bei schönem Wetter bieten sie eine fantastische Sicht über die ganze Küste und die Stadt. ETWAS RUHE UND ENTSPANNUNG findet man im 400 Hektar grossen Golden Gate Park, der sich vom Bezirk Haight-Ashbury bis zum Pazifik erstreckt. Hier kann man das Erlebte beim Joggen, einem Spaziergang im japanischen Teegarten oder bei einer gemütlichen Bootstour auf dem Stow Lake nochmals Revue passieren lassen. Möchte man sich bei warmen Tem-

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peraturen etwas im Meer abkühlen, dann ist der Ocean Beach oder der Baker Beach genau der richtige Ort dafür. Bei letzterem geniesst man während dem Sonnenbaden einen herrlichen Blick auf die Golden Gate Bridge und dies ohne grossen Touristenrummel. FRISCH UND AUTHENTISCH lautet das Lebensmotto in San Francisco, das sich auch in der Ernährungsweise widerspiegelt. Alle, die gerne abwechslungsreich und genussvoll essen, kommen in dieser Stadt auf ihre Kosten. Ob Steaks, Pasta oder Fisch – die Stadt geniesst den Ruf, eine der besten Küchen in den USA zu haben. Möglichkeiten, um das kulinarische Angebot zu geniessen, gibt es viele. In Chinatown, im District Little Italy oder direkt in Deli. Man muss nur die Hauptverkehrsachsen mit den typischen Touristen-Restaurants verlassen, in eine der unzähligen Seitengassen abtauchen und schon findet man ein ganz anderes Angebot an Verpflegungsmöglichkeiten mit einer erstaunlichen kulinarischen Vielfalt.


SAN FRANCISCO: PRAKTISCHE REISETIPPS SCHLAFEN & ESSEN PIER 2620 HOTEL FISHERMAN'S WHARF**** Nur wenige Minuten von Strand, Chinatown, Lombard Street und dem Theaterviertel entfernt. Das top-moderne Hotel gehört zu den Bestsellern in San Francisco. DZ ab ca. Fr. 310.– | pier2620hotel.com NOB HILL INN*** Boutique-Hotel mit einem gutem Preis-Leistungs-Verhältnis. Zentrale Lage in der Nähe der Cable Cars und Union Square. Historisch eingerichtete Zimmer mit einzigartigem Dekor im Stil Edwards VII. DZ ab ca. Fr. 190.– | nobhillinn.com THE PONTIAC HOTEL & HOSTEL** Preiswerte Jugendherberge für unkomplizierte Backpacker. Zentral gelegen im Viertel SoMa und nur ein Block vom Moscone Center und Warfield Theater entfernt. DZ ab ca. Fr. 80.– | minna­ hotel.com

CORDON BLEU Klein aber fein. Das Cordon Bleu ist ein vietnamesisches Restaurant im Nob Hill District und bei Einheimischen sehr beliebt. 1574 California St., San Francisco TI PIACERA Authentisches italienisches Restaurant mit mediterranen Gerichten im Nob-Hill-Viertel. An der Bar trifft man oft einheimische Business-Leute, die ihren After Work Drink geniessen. Gemütliches Ambiente weit ab des üblichen Touristenrummels. Keine Pizzen. tipiacera.com

SEHEN & ENTDECKEN

CLIFF HOUSE Früher residierten hier US-Präsidenten und Wirtschaftsvertreter. Heute bietet das auf einer Felsklippe gelegene Restaurant Sutro's nicht nur eine hervorragende Küche, sondern einen der romantischsten Sonnenuntergänge der Stadt. Am Tag sieht man regelmässig vorbeiziehende Pelikane, Seelöwen, Delfine und Wale. cliffhouse.com FORT MASON CENTER Der ehemalige Militärstützpunkt ist heute ein Kulturzentrum und beherbergt zwei Dutzend gemeinnützige Organisationen. Jährlich gibt es 15'000 Aktivitäten wie Vorlesungen, Ausstellungen, Aufführungen und Festivals. improv.org

Fotos: Olli Niggli (12) / Shutterstock (3)

The Stinking Rose

Cliff House

CONSERVATORY OF FLOWER Der im viktorianische Stil gehaltene Glaspalast ist das älteste öffentliche Konservatorium Nordamerikas und Heimat von über 1'700 tropischen Pflanzenarten aus aller Welt. conservatoryof­ flowers.org FORT POINT Im ehemaligen Armeestützpunkt befindet sich ein interessantes Museum, wo man sich unter anderem einen Film über den Bau der Golden Gate Bridge anschauen kann. nps.gov/ fopo PALACE OF THE LEGION OF HONOR Nachbau des Pariser Originals. Das Museum beherbergt eine umfangreiche Sammlung europäischer Kunst der letzten 4'000 Jahre. Dazu kommen wechselnde Ausstellungen. legionofhonor.org PAINTED LADIES Die viktorianischen und mehrfarbig gestrichenen Wohnhäuser am Alamo Square liefern einen beeindruckenden Kontrast und gehören in San Francisco zu den beliebtesten Fotomotiven.

Painted Ladies

THE STINKING ROSE Ein Muss für jeden Knoblauchliebhaber. An der Grenze zu Chinatown gelegen, werden ausschliesslich Garlic-Gerichte serviert. Sogar der Cocktail «Vampire Mary» schmeckt leicht nach Knoblauch. thestinking­ rose.com Trend | Herbst 2016

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WELLNESS & ENTSPANNUNG

GÖNN DIR WAS SCHÖNES Sobald die Tage kürzer werden, steigt in uns die Sehnsucht, noch ein letztes Mal Energie zu tanken. Zeit also für ein paar erholsame Tage, um voller Tatendrang in den Herbst zu starten. Für einen erfrischenden Kurzurlaub eignen sich jetzt besonders das milde Klima am Meer oder das perfekte Wanderwetter in den Bergen. Durch den Rückzug an magische Orte und das Aktivieren der Energiebereiche im Körper, lassen sich Stress reduzieren, der Geist beruhigen und neue Kraft tanken. Wo das möglich ist, zeigen wir euch in unseren wohltuenden Wellness-Tipps.

ROYAL HOTEL SANREMO*****

EINE ATMOSPHÄRE ZUM TRÄUMEN

Das italienische Sanremo lockt vor allem in der goldenen Jahreszeit, denn die Luft ist dann besonders klar und das Klima herrlich mild. Das legendäre Royal Hotel Sanremo, in dem bereits Kaiserin Sissi residierte, empfängt seine Gäste in einer über 16'000 m2 grossen, tropischen Gartenanlage direkt an der Strandpromenade und bietet ein top-modernes Spa mit Sauna, Whirlpool und Türkischem Bad, sowie einen Aussenpool mit einer grossen Sonnenterrasse. Für sportlich, aktive Gäste gibt es einen Fitnessraum, den Tennisplatz und in unmittelbarer Nähe einen Golf- und Yacht-Club. Wie im Spa- und Sport-Bereich setzt man auch kulinarisch auf eine üppige Vielfalt. Im eleganten «Fiori di Murano» speisen die Gäste in prachtvoller Atmosphäre unter den traumhaften Murano-Kronleuchtern. Leger und entspannt geht es wiederum im «Corallina» zu, das direkt am Pool liegt und leichte mediterrane Gerichte bietet. Das Gourmet-Restaurant «Il Giardino» wiederum bietet die vielleicht romantischste Kulisse für ein exzellentes Dinner. An warmen Herbstabenden können die Gäste auf der dazugehörigen Terrasse Platz nehmen und bei Kerzenschein dem Meeresrauschen lauschen. Doppelzimmer ab ca. Fr. 280.– pro Nacht inkl. Frühstück.

ROYAL HOTEL SANREMO Corso Imperatrice 80, 18038 Sanremo, Italien +39 184 5391 | reservations@royalhotelsanremo.com | www.royalhotelsanremo.com

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HOTEL W VERBIER*****

LUXURIÖSE AUSZEIT IN DER HÖHE Das W Verbier wurde 2013 eröffnet und verbindet gekonnt Tradition mit hochmodernem Design mitten in einer atemberaubenden Berg­ landschaft. Mit 123 exklusiven Zimmern, luxuriösen Suiten, sowie Residenzen ist das W Verbier ein wunderbarer Ort, um sich vom Alltag zu erholen. Das ganzjährig geöffnete Hotel verfügt über sechs Bars und Restaurant, 24/7-Concierge-Service, Fitnesscenter und einen Spa-Bereich auf 800 m2 mit Indoor- und Outdoor-Swimmingpool. Als Besonderheit bietet das Hotel zudem einen einzigartigen Whatever/Whenever®-Service, der seinen Gästen Insider-Tipps für die Region gibt und alpine Aktivitäten ermöglicht. Die geräumigen Zimmer, die faszinierende und warme Einrichtung kombiniert mit einer Hightech-Ausstattung, sowie die endlose Bergpanorama-Aussicht sorgen für ein Rundum-Wohlgefühl. Sowohl im Sommer, wie auch im Winter hat sich das W Verbier für seine Gäste ein umfangreiches und erlesenes Programm einfallen lassen. Für sportbegeisterte Urlauber werden Erlebnisse wie Wandertouren, Golf-Specials, Volley-Ball, Beach-Soccer und Paragliding angeboten. Für die Kombination von Körper und Geist gibt es Yoga-Retreats, die von besonders abgestimmten «Healthy Gourmet Dinnern» begleitet werden. In Fussnähe befinden sich die Seilbahnstation «Le Châble-­ Verbier», von wo aus man direkt ins Ski- und Wandergebiet gelangt. Auch diverse Einkaufs- und Unterhaltungsmöglichkeiten befinden sich in unmittelbarer Nähe. Die besten Clubs und Bars findet man direkt im und um das Hotel herum. Doppelzimmer ab ca. Fr. 315.– pro Nacht inkl. Frühstück. WEEKEND-SPECIAL Vom 23. bis 25. September bietet das Luxushotel für alle Fitness-, Relaxing- und Zen- Freunde Yogakurse im Weekend-Special an. Der Aufenthalt beinhaltet die Übernachtung in einem stilvollen Zimmer, ein gesundes Frühstück, köstliche Aperitifs, Zugang zum Spa- und Fitnessbereich und ein Gourmet-Dinner mit besten Weinen im ersten Schweizer Restaurant von Sergi Arola. Zusammen mit dem PURE Sports Club Genf, findet ein 3-tägiges Strala Yoga-Seminar mit einer zertifizierten Yogalehrerin statt. Als weitere Besonderheit können die Gäste des W Verbier zweimal täglich an weiteren Yogakursen teilnehmen. Preis: ab ca. Fr. 350.– pro Zimmer / Nacht W VERBIER Rue de Médran 70, 1936 Verbier (Wallis), Schweiz +41 27 472 88 88 | www.wverbier.com Trend | Herbst 2016

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lifestYle

SONNE LIFESTYLE RESORT****

MAGISCHE MOMENTE IM BREGENZERWALD Das exklusive und moderne Resort befindet sich nur 600 Meter vom Skigebiet Mellau-Damüls entfernt. In der sagenhaften Bergkulisse des Bregenzerwalds geniesst man bodenständigen Luxus und im 1500m2 grossen Spa-Bereich, zu dem auch Innen- und Aussenpools gehören, feine Wellnessbehandlungen, die teilweise mit regionalen Produkten durchgeführt werden. Ebenfalls einen regionalen Bezug vertritt man in der Küche des 4-Sterne-Hotels. Hier werden moderne alpine Gerichte serviert, die vor allem durch eine einzigartige Leichtigkeit bestechen. Doppelzimmer ab ca. Fr. 180.– pro Nacht inkl. Gourmet-­ Pension.

EMPFEHLUNG Romantisches Gourmet-Wochenende für Zwei (zwischen September und November buchbar) im eleganten Penthouse-Zimmer. An beiden Abenden geniessen die Gäste die regionalen und saisonal inspirierten Herbst-Kreationen im Gourmet-Restaurant. Ab ca. Fr. 480.– für zwei Übernachtungen, inkl. Willkommensdrink und Frühstück, zwei Abendessen im à la carte Restaurant «Wälderhaus» und Benützung des Wellnessbereichs. SONNE LIFESTYLE RESORT Übermellen 65, 6881 Mellau (Bregenzerwald), Österreich, +43 5518 20100 0, info@sonnemellau.com, www.sonnemellau.com

HOTEL CHALET MIRABELL*****

GENUSS FÜR KÖRPER, GEIST & SEELE

Wer dieses Genusshotel im Meraner Land an absoluter Traumlage einmal entdeckt hat, wird es so schnell nicht mehr vergessen. Das Haus wird mit viel Leidenschaft und Tradition geführt und bietet ein Angebot von Genuss, Relax und Spa auf höchstem Niveau. Umgeben von einer herrlichen Bergkulisse geniessen die Gäste den Wellnessbereich mit Pool, Sauna und Whirlpool sowie ein umfangreiches Massage-Angebot. Im Restaurant, das von Gault-Millau ausgezeichnet wurde, werden traditionelle und mediterrane Gerichte serviert. Im Winter gibt es einen kostenlosen Skibus zum nur 4 Kilometer entfernten Skigebiet Meran, das sich zum neuen Ski-Paradies Südtirols entwickelt und sich wunderbar für einen Winterurlaub mit Kindern eignet. Weitere Sportarten wie Genusswandern, Reiten, Mountainbiken und Golfen stehen ebenfalls im Angebot. Doppelzimmer ab ca. Fr. 160.– pro Nacht inkl. Frühstück.

RESIDENCE MIRABELL Falzebenerstrasse. 112, 39010 Hafling Oberdorf (Südtirol), Italien Tel. +39 473 279 300, info@residence-mirabell.com, www.residence-mirabell.com

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HOTEL PANORAMA****

AUF KUSCHELKURS IM TIROL «No Kids» dafür umso mehr Zeit zu zweit lautet die Devise in diesem 4-Sterne-Hotel am Walchsee im Tiroler Kaiserwinkl. Auf über 1800 m2 wird ein perfekter Wellness- und Romantikaufenthalt für alle Sinne geboten. Der Spa- und Fitnessbereich bietet ein Rundum-Programm für Sport und Erholung. Für eine kurze Kuschelpause zwischendurch steht eine Vielzahl an Beauty- und Wellness-Anwendungen im hauseigenen Spa-Vital-Resort zur Verfügung. Neben den traditionellen Anwendungen ist das Hotel Panorama der absolute Vorreiter in Sachen Detox & Co. Angefangen bei speziellen Wickeln

über Massagen bis hin zur Ernährung, wo das geschulte Küchenteam wahre Genüsse bei der Auswahl an Diät- oder Reduktionskost auf die Teller zaubert. Wer den Urlaub gerne aktiv geniesst, findet Möglichkeiten wie Wandertouren, Tennis, Biken, Reiten im hauseigenen Reitstall oder Golf auf den umliegenden Top-Plätzen. Für Naturbegeisterte bietet das Hotel den perfekten Ausgangspunkt für zahlreiche Kletter-, Wander- und Bergtouren. Doppelzimmer ab ca. Fr. 100.– pro Person inkl. Frühstück. ROMANTISCHE KUSCHELTAGE Für Sie und Ihn: 3 Übernachtungen für 2 Personen mit Halbpension, inklusive aller Verwöhnhotel-Extras, eine Flasche Sekt im Zimmer, 1 x romantisches Candlelight-Dinner, 1 x gefüllten Picknickkorb für einen romantischen Ausflug, 1 x Körperpeeling (20 Minuten) sowie 1 x Aromaölmassage (25 Minuten). Preis: ab ca. Fr. 420.– pro Person. HOTEL PANORAMA Josefstal 18, 6345 Kössen (Tirol), Österreich +43 5374 5661, panorama@seehof.com, www.hotelpanorama-walchsee.com

LA CLAIRIÈRE

NACHHALTIGE GLÜCKSMOMENTE In den dichten Wäldern der Elsässer Nordvogesen, in einer eindrucksvollen wie wunderbar ruhigen Kulisse, liegt das Bio & Spa-Hotel La Clairière erhaben auf einer Anhöhe. In dem feinen Resort setzt man auf Nachhaltigkeit und Naturnähe – Yoga und Ayurveda gehören unter anderem zu den «Signature-Programmen» des Hauses. Doch Wellness, das hat man im La Clairière verstanden, geht bekanntermassen durch den Magen, und so basiert auch die leichte Küche auf natürlichen Produkten. Vegetarische Gerichte stehen ebenso in grosser Auswahl auf der Karte, wie Kreationen mit Fisch, Geflügel, Lamm und Wild aus heimischen Wäldern. Im La Clairière legt man Wert auf biologische Nachhaltigkeit und so stammen selbst die köstlichen Weine von Bio-Weingütern. Doppelzimmer ab ca. Fr. 110.– pro Tag und Person im Doppelzimmer inkl. Zugang zum Wellnessbereich.

LA CLAIRIÈRE - BIO & SPAHOTEL Route d’Ingwiller 63, 67290 La Petite-Pierre (Elsass), Frankreich +33 388 71 75 00, info@la-clairiere.com, www.la-clairiere.com Trend | Herbst 2016

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lifestYle Foto: Saint von Lux

SO STEHEN DIE STERNE IM

SEPTEMBER, OKTOBER & NOVEMBER 2016 WIDDER (21.03. bis 20.04.) Im September zeigen die Sterne, dass du dich aufgrund von zu viel Missgunst schnell auf den Irrweg leiten lässt. Zeige wesentlich mehr Verständnis und gib deinem Umfeld mehr Freiraum und Zeit. Nicht immer bringt eine freundliche Person auch etwas Gutes im Oktober. Setze deine Beziehung nicht aufs Spiel, indem du selbstsüchtig und unüberlegt handelst. Denke an das Sprichwort: Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Einige Projekte des Jahres zeigen langsam die gewünschten Veränderungen in deinem Leben. Mit deiner guten Laune schaffst du es, auch Freunde und Kollegen mitzureissen. Nervosität kannst du im November besonders gut ablegen und dich auf andere konzentrieren. STIER (21.04. bis 21.05.) Verliere im September nicht den Boden unter den Füssen, da sonst andere nur Rechtfertigungen von dir verlangen. Behalte einen klaren Gedanken und bringe deine angefangenen Projekte auch endlich zum Ziel. Nur so kannst du dich später wieder auf neue Dinge konzentrieren. Denke daran, dass du nicht immer Recht haben kannst. Gehe im Oktober auf deine Mitmenschen ein und versuche, dich in ihre Lage zu versetzen. Das lässt einige Dinge deutlicher werden. Im November darfst du keine Angst davor haben, auch einmal deine Meinung zu sagen und anderen eine Empfehlung zu erteilen. Mit vollem Einsatz und Verstand kannst du vieles schnell wieder gut machen und Kräfte für neue Aufgaben tanken. In der Liebe werden deine persönlichen Bemühungen endlich auch erwidert. ZWILLINGE (21.05. bis 21.06.) Dich beherrscht im September der besondere Drang nach Bewunderung. Schiebe dich jedoch nicht zu weit in den Vordergrund. So wirst du auch von anderen geachtet. Ab und zu solltest du dir eine Auszeit und auch einen kurzen Urlaub gönnen. Die Harmonie in der Partnerschaft kann dir über den bestehenden Stress hinweg hel-

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fen. Zeige im Oktober den Personen um dich herum, dass du auch glücklich sein kannst. Im Job kannst du dich jetzt auf gewagte Lösungen einlassen. Aber Achtung: Hochmut kommt vor dem Fall und lässt dich auf andere sehr unsympathisch wirken. Suche im November nicht den Wettstreit mit anderen, sondern zeige dein wahres Ich. Deine unsichere Situation kannst du lösen, indem du dich eher mit anderen zusammenschliesst. KREBS (22.06. bis 22.07.) Deine Septembersterne begünstigen sowohl eine Liebesbeziehung, als auch die beruflichen Partnerschaften. Es kann aber schnell zu Stress führen wenn du versuchst, es allen recht zu machen. Lass dich also nicht unter Druck setzen, sondern versuche, mit deiner aufgestellten Art auch andere mitzureissen. Die ehrgeizigen Ziele, die du dir gesetzt hast, kannst du im Oktober mühelos erreichen. Vermeide jedoch, eine Dummheit zu begehen, die sich schon im Vorfeld als solche zu erkennen gibt. Manchmal wirst du für deine Arbeit nicht gleich belohnt. Lerne die positiven Aspekte deiner Mitmenschen zu schätzen und sieh nicht immer alles gleich negativ. Im November kannst du dich nicht immer auf deine Intuition verlassen. Überlege also bei allen Schritten immer vorsichtig und wäge deine Entscheidungen gut ab. LÖWE (23.07. bis 22.08.) Sei wachsam im September, sonst gleitet dir die aktuelle Situation leicht aus der Hand. Reagiere jedoch nicht zu schnell gereizt, denn dies könnte einen schlechten Eindruck hinterlassen. Greife deine Ideen auf und investiere deine Kraft in neue Projekte. Denke dabei nicht zu sehr an dich selbst, sondern achte auch auf die Bedürfnisse der anderen. Im Job und in der Liebe ergeben sich damit wertvolle Alternativen, die du ausschöpfen solltest. Ausdauer und Willenskraft machen sich im Oktober bezahlt. Du erkennst jetzt viele Dinge, die du in deinem Leben ändern willst. Nutze die Gelegenheit und überdenke deine Pläne.

SAINT VON LUX Der Astrologe bietet Beratungen und Webinare im Bereich Wirtschaftsastrologie, Aufstiegstechniken, Prognostik und Golden Feng Shui®. Praxis: Goldach, Zürich, St. Moritz. Für Termine und Auskünfte: www.saintvonlux.com.

Allerdings solltest du keine voreiligen Schlüsse ziehen, denn in der Ruhe liegt die Kraft. Stütze dich im November nicht zu sehr auf Kritik von Aussenstehenden. JUNGFRAU (23.08. bis 22.09.) Du denkst über den tieferen Hintergrund vieler Dinge im Leben nach. Im September stehen die Sterne günstig, um eine gemeinsame Basis in Liebe und Beruf zu finden. Die Zukunft bringt neue Möglichkeiten, denen du mit Euphorie begegnest. Lass dich nicht ausnutzen von Personen, die du liebst. Verschaffe dir deinen Respekt und bringe im Oktober deine Meinung hervor. Angst vor Problemen solltest du nicht haben, denn am Ende kannst du soweit alles meistern. Personen und Situationen solltest du objektiver und konstruktiver einschätzen können. Auch wenn kleine Hindernisse deinen Plan entschleunigen, musst du jetzt erst recht Einsatz zeigen. Du legst eine sehr positive Entscheidungskraft an den Tag. Im November neigst du jedoch gerne zur Übertreibung. WAAGE (22.09. bis 23.10.) Man muss sich nicht immer durchsetzen. Zeige Verständnis und gewinne dadurch die Unterstützung von anderen. Auch die Ideen deiner Mitmenschen können interessant sein. Versuche, Missverständnisse zu klären und einen gemeinsamen Weg zu schaffen. Du wirst in die Enge getrieben und versuchst, dich zu befreien. Lass dich aber dadurch nicht verunsichern. Arbeite


transparent, denn du hast nichts zu verbergen. So riskierst du auch nicht, dir gefährliche Feinde zu verschaffen. Verhalte dich auf eine rationale Weise und versuche, die Wahrheit nicht zu verbergen. Im November kannst du nur noch mit offenen Gesprächen schlimmere Folgen vermeiden. Mit kleinen Ratschlägen kannst du deine Ziele dennoch verwirklichen. SKORPION (23.10. bis 22.11.) Auch Zeiten, die dich herausfordern, kann du überstehen. Die Sterne im September zeigen jedoch, dass du vorsichtig bei deinen Entscheidungen sein musst und auf andere achten solltest. Im Beruf hast du die Chance, deine Position zu festigen und dir neue Möglichkeiten zu verschaffen. Eine Beziehung nimmt jetzt eine positive Wendung. Damit schaffst du dir eine solide Zukunft im Beruf, sowie auch in der Liebe. Allerdings musst du viel Zeit investieren, um diese Beziehung zu festigen. Gib im Oktober deinen anstehenden Aufgaben eine Dringlichkeit. Dein Egoismus ist jetzt nicht in jeder Situation angebracht. Lerne, auf andere Menschen einzugehen und mit deren Probleme klarzukommen. Gib den anderen ein wenig Freiraum, denn sie kommen von alleine zurück – besonders im November. SCHÜTZE (22.11. bis 21.12.) Verliere nicht deine Spontaneität, denn sie beschert dir neue Inspiration, die du gut für dich nutzen kannst. Deine Ziele kannst du im September schnell erreichen und dich auf die gleiche Stufe der Personen stellen, die du bewunderst. Es gibt nicht immer nur neue Anreize im Leben. Auch die alten Beziehungen und Projekte können noch reizvoll sein. Konzentriere dich im Oktober darauf, deine Situation zu festigen und zu stärken. Du neigst dazu, deine Verpflichtungen nicht ernst genug zu nehmen. Deine Ideen sind gut, doch du kannst sie nicht auf die richtige Art zum Ausdruck bringen. Dadurch entstehen Missverständnisse, die sofort aus dem Weg geräumt werden müssen. Konzentriere dich im November nach und nach auf die Lösung von Problemen. So behältst du den Überblick. STEINBOCK (21.12. bis 20.01.) Lerne, anderen Menschen zu vertrauen. So lassen sich viele Situationen entschärfen. Nutze deinen Verstand und deine Intelligenz, aber auf keinen Fall Gewalt, um

deine Ziele zu erreichen. Ablehnungen, die du in der letzten Zeit erfahren musstest, zahlen sich jetzt aus. Überwinde deinen Stolz und leite ein klärendes Gespräch ein. Danach fühlst du dich besser. Manchmal muss man den ersten Schritt tun, um ein Problem zu lösen. Gehe mit offenen Augen durch den Oktober, dann stellst du die Veränderung bei einem Menschen fest. Allerdings befindet ihr euch in einer schwierigen Situation und du musst dich entscheiden. Deine Unschlüssigkeit im November wirkt sich auch auf deinen Beruf aus. Versuche, jetzt nicht zwanghaft zu ändern, was du dir nach langer und harter Arbeit aufgebaut hast. WASSERMANN (20.01. bis 19.02.) Im September fällt es dir leicht, um Verzeihung zu bitten. Lege deine Dickköpfigkeit in Zukunft besser ab. Manchmal treten die Resultate auch erst nach langen Bemühungen ein, doch sie werden sich lohnen. Halte dich nicht zu sehr mit kleinen Dingen auf. Im Oktober steht der Optimismus bei dir ganz oben. Nutze diese positive Einstellung, um die Wünsche anderer Personen zu erkennen und neue Ziele zu verwirklichen. Anspannung und Nervosität fallen komplett von dir ab. Versuche, jetzt die Leidenschaft in dir wiederzufinden und Personen etwas mehr zu schätzen. Im November musst du aufpassen, was du sagst, denn andere könnten es schnell falsch verstehen. Verlasse dich nur auf stichhaltige Fakten und lass dich nicht in die Irre führen. FISCHE (19.02. bis 20.03.) Eine zwischenmenschliche Beziehung wird sich wieder festigen und einen segensreichen September mit sich bringen. Deine Zukunft kann sich durch kleine Entscheidungen enorm verändern. Sammle all deine Kraft und deinen Mut und setze dein Vorhaben gekonnt um. Im Oktober entsteht eine unerwartete Situation. Dabei benötigst du Hilfe, die du natürlich auch annehmen musst. Du erreichst die Grenzen deiner Leistungsfähigkeit, aber erhältst jetzt von allen Seiten Unterstützung für deine Arbeit. Deine positive Energie kannst du auf andere Personen übertragen. Im November entstehen einige Veränderungen in deinem Umfeld, die du geschehen lassen solltest. In deinem Innern fühlst du, ob die neuen Entwicklungen gut für dich sind.

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Verlag Veramedia AG Theilerstrasse 7, 6300 Zug info@veramedia.ch www.veramedia.ch Tel.: +41 44 542 44 00 Fax: +41 44 542 44 04 Redaktion: redaktion@veramedia.ch Anzeigen: verkauf@veramedia.ch Abo: abo@veramedia.ch Abonnementspreise (4 Ausgaben) Schweiz: Fr. 16.40 (inkl. MwSt.) Ausland: Fr. 32.– www.trendmagazin.ch/abonnement Belegexemplare / Einzelausgaben Schweiz: Fr. 4.90 (inkl. MwSt.) Ausland: Fr. 10.– www.trendmagazin.ch/abonnement Erscheinungsweise Quartalsweise: Frühling, Sommer, Herbst und Winter Verbreitete Auflage 15'000 Exemplare Mediadaten www.trendmagazin.ch/mediadaten Mediaplanung & Beratung Beni Bitzi, beni.bitzi@veramedia.ch, Tel.: +41 44 542 44 01 Redaktionelle Leitung & Koordination Nicole Meier (nm), nicole.meier@veramedia.ch, Tel.: +41 44 542 44 05 Redaktionelle Mitarbeit in dieser Ausgabe Herbst Jana Hofmann (jh) | Nadine Weber (nw) | Nils Böhmer (nb) | Music Christos & Christos (c&c) | Melanie Marten (mm) | Corinne Kichhofer (ck) | Saint von Lux (svl) | Fashion & Style Sarah Tobler (sto) | Lifestyle Stephanie Albert (sa) | Olli Niggli (on) | Saint von Lux (svl) | Entertainment Adrian Schneider (as) | Spotlight Christos & Christos (c&c) Art Director Ursula Bettio, ursula.bettio@veramedia.ch Korrektorat Alina Brack Haftung und Urheberrechte Für unverlangt eingesendete Manuskripte und Fotos übernimmt der Verlag keine Haftung. Nachdruck, auch auszugsweise, und elektro­nische Wiedergabe nur mit schriftlicher Ge­nehmigung des Verlags. Quelle Bilder: Vom entsprechenden Unternehmen, Filmverleih oder Plattenlabel zur Verfügung gestellt, von iStockphoto.com oder von shutterstock.com, falls nichts anderes erwähnt. © Veramedia AG, Zug

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trend entertainment

WATCHLIST

SO FANTASTISCH WIRD DER KINOHERBST

Ob Fantasy-Abenteuer, romantische Liebesfilme, hochspannende Thriller oder lustige Comedy: Diese fünf Filme sollte man im Herbst nicht verpassen! Redaktion: Adrian Schneider

SING STREET Der Film erzählt eine lebendige Coming-of-Age-Story, die von mitreissender Musik begleitet wird. Der 15-jährige Conor (Ferdia Walsh-Peelo) will die schöne, aber unnahbare Rahphina (Lucy Boynton) beeindrucken. Er verspricht ihr eine Rolle im Musikvideo seiner Band. Das Problem: Er hat gar keine Band. Vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise im Irland der 1980er Jahre rekrutiert Conor einige Nachbarskinder und beginnt, mit ihnen amateurhaft Musik zu machen.

Der romantisch-dramatische Musikfilm «Sing Street» ist eine charmante Liebeserklärung an Dublin und die Musik der 80er mit einem unverbrauchten, überzeugenden Cast. Genre: Drama, Musical (IR, UK 2016) Kinostart: Jetzt im Kino Regie: John Carney Cast: Ferdia Walsh-Peelo, Lucy Boynto, Jack Reynor, Maria Doyle Kennedy, Aidan Gillen, Kelly Thornton

Fotos: Ascot Elite Ent. Group

Regisseur John Carney bewies zuletzt mit «Once» und «Can a Song save your Life?», dass er ein Händchen für herausragende Musikfilme hat. Auch «Sing Street» begeistert durchaus mit seinem Soundtrack. Er verbindet 80er-Hits von Kultbands wie Duran Duran und The Cure mit neuen Songs, die Conors Band interpretiert. Für die Rollen der Teenager castete John Carney viele junge Newcomer, die teilweise zum ersten Mal vor der Kamera standen.


Fotos: Pathé Films

SNOWDEN

Ist er ein Held oder ein Verräter? Das Drama von Kult-Regisseur Oliver Stone erzählt die Geschichte des berühmt-berüchtigten und kontrovers diskutierten Whistleblowers Edward Snowden (Joseph Gordon-Levitt). Der US-Amerikaner ist ein unscheinbarer Systemadministrator, der für die NSA arbeitet. Plötzlich verschwindet Snowden überraschend: Er ist davon überzeugt, dass seine Regierung ihre Macht missbraucht, und hat tausende Geheimdokumente an sich gebracht, die das beweisen sollen. Snowden flieht nach Hong-Kong und übergibt dort die Dokumente dem Journalisten Glenn Greenwald. Damit bringt er sich selbst in grosse Gefahr. Kinostart: 06. Oktober 2016

Fotos: Twentieth Century Fox

MISS PEREGRINE'S HOME FOR PECULIAR CHILDREN Im Mittelpunkt des bildgewaltigen Fantasy-Abenteuerfilms nach dem Bestseller-Roman von Ransom Riggs steht der 16-jährige Jake (Asa Butterfield). Nach dem Tod seines Grossvaters erinnert er sich an eine Geschichte, die dieser ihm einst erzählt hat: Während des Zweiten Weltkriegs lebte sein Grossvater auf einer britischen Insel zusammen mit Kin-

dern, die übernatürliche Fähigkeiten besassen. Regisseur Tim Burton schickt Jake auf eine fantastische Zeitreise in die 1940er Jahre zurück, wo er auf der «Insel der besonderen Kinder» Miss Peregrine und ihre Waisenkinder vor gefährlichen Schattenwesen retten muss. Kinostart: 06. Oktober 2016

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Fotos: Universal Pictures

BRIDGET JONES'S BABY

Fotos: Frenetic Films

Endlich ist die quirlige Bridget Jones zurück! Nach ihrer Trennung von Mark Darcy (Colin Firth) versucht die mittlerweile über 40-jährige Bridget (Renée Zellweger), ihr Single-Leben zu geniessen. Zwischen ihr und dem charmanten Amerikaner Jack (Patrick Dempsey) funkt es gewaltig. Wenige Tage später verbringt Bridget spontan eine Nacht mit Mark. Als sie feststellt, dass sie schwanger ist und nicht weiss, wer von beiden der Vater ist, hält das Chaos wie gewohnt erneut Einzug in Bridgets Leben. Kinostart: 20. Oktober 2016

CAFÉ SOCIETY Woody Allens 47. Film spielt im Hollywood der 1930er Jahre. Der neurotische Bobby (Jesse Eisenberg) will im Showgeschäft gross rauskommen und versucht über seinen Onkel Phil (Steve Carell), einem erfolgreichen Filmagenten, einen Job in Hollywood zu ergattern. Doch dann verliebt sich Bobby in die Sekretärin seines Onkels (Kristen

Stewart), die jedoch noch eine heimliche Affäre mit Phil hat. Weder Liebesglück, noch Glamour und Erfolg sind Bobby beschert. Stattdessen holt ihn bald seine Vergangenheit ein. Die romantische Tragikomödie eröffnete die diesjährigen Filmfestspiele von Cannes. Kinostart: 10. November 2016 Trend | Herbst 2016

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entertainment

Blizzard-Stand

Stand der Square Enix Products

GAMESCOM 2016

IMPOSANTE BESUCHERZAHLEN UND TROTZDEM WENIG NEUES Am 17. August öffnete öffnete die Gamescom, die weltweit grössten Messe für Videospiele und interaktive Unterhaltungselektronik, einmal mehr ihre Pforten für interessierte Besucher. Trotz erhöhter Sicherheitsmassnahmen konnte die Kölner Messe die Besucherzahlen aus dem Vorjahr halten. Text: Adrian Schneider

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ie schon im vergangenen Jahr platzte die Messe Köln, dank dem Ansturm von 345'000 begeisterten Spielern, die sich auf einer Ausstellungsfläche von 193'000 Quadratmetern nach Herzenslust in virtuelle Welten stürzen konnten, aus allen Nähten. Im Vergleich zum Vorjahr legte die Anzahl der Aussteller nochmals kräftig zu, sodass die Besucher an den Ständen der 877 Aussteller aus 54 Ländern einiges zu sehen bekamen und auch eigenhändig ausprobieren konnten. So gross das Aufgebot der Hersteller, Ent-

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wickler und Publisher scheint, so mau fällt doch das Fazit im Hinblick auf die Enthüllung neuer MustHave-­Games aus, denn mit Ausnahme von Konamis neuem Ableger der Metal Gear Reihe mit dem Titel «Survive», hielt die Gamescom keine wirklichen Highlights bereit, die uns vom Hocker gerissen hätten. Messe im Zeichen der Triple-­A-Titel Im Umkehrschluss bedeutet dies aber keinesfalls, dass die diesjährige Gamescom ein Reinfall gewesen


ESports auf der ESL-Bühne Auch NBA-Star Dennis Schröder liess sich am Stand von Take-Two inspirieren.

wäre, zumal die Messe vor allem im Zeichen bereits angekündigter Hits stand, zu denen es jede Menge neues Gameplay-Material zu sehen gab. So war es insbesondere der US-Publisher Electronic Arts, der mit der Präsentation der Battlefield-1-Karte «Sinai» für offene Münder sorgte. Auf eben jener Map können Fans des Multiplayer-Shooters seit dem 31. August im Rahmen der Open Beta indes auch endlich selbst Hand anlegen. Neben weiteren zukünftigen Top-Titeln wie «For Honor», «Mafia III», «The Witcher 3: Wild Hunt» und «Dawn of War 3», die zweifelsfrei die meisten Blicke in den Messehallen auf sich zogen, konnten auch Indie-Titel wie das Puzzle-Adventure «The Sexy Brutal» der Cavalier Game Studios durchaus von sich überzeugen. Und jährlich grüsst das Murmeltier Neben der Präsentation von Games mit vergleichsweise innovativen Gameplay-Features durften aber auch die üblichen Verdächtigen aus dem Sportsegment nicht fehlen. An den Ständen von Konami und Electronic Arts konnten Fans erstmals die neuen Ableger der Fussballsimulationen «FIFA» und «Pro Evolution Soccer» probespielen und damit das alljährliche Ringen um die Krone des virtuellen Rasenschachs eröffnen. Geht es nach den Gamern, liegt «Pro Evolution Soccer 2017» im Kopf-an-Kopf-Rennen mit «FIFA 17» eine Stollenlänge voraus. Anpfiff für das öffentliche Duell ist am 15. beziehungsweise 29. September, wenn beide Spiele endlich in den Händlerregalen stehen. Angespielt werden konnte indes auch Nintendos Fortsetzung der Zelda-Reihe «The Legend of Zelda: Breath of the Wild», wenngleich dies nur wenigen Glücklichen vorbehalten blieb. Sony besticht durch VR-Angebot Wenig überraschend wurde der im Oktober erscheinende Multiplayer-Shooter «Battlefield 1» vom Publi-

kum zum besten Spiel der Gamescom gewählt, während sich Ubisofts Action-Titel «For Honor» mit dem Award für das beste Playstation 4 und das beste PCSpiel gleich zwei Preise sichern konnte. Apropos Playstation 4. Überraschenderweise hielten sich Hersteller Sony, ebenso wie Konkurrent Microsoft, auf der Messe ungewöhnlich bedeckt und verzichtete auf eine eigene Pressekonferenz wie in den vergangenen Jahren. Umso interessanter fiel daher aus, was Sony an seinem Stand zu bieten hatte, denn dort stand alles im Zeichen der virtuellen Realität. An satten 50 Anspielstationen konnte das System Playstation VR mit 17 unterschiedlichen Titeln ausprobiert werden. Neben einigen kleineren Titel wie «Robinson - The Journey» oder «The Playroom VR» stellte aber vor allem «Resident Evil 7 - Biohazard» dank der Cyberbrille ein absolutes Highlight dar. Pokémon-Hype schwächer als erwartet Bei all dem Hype, der in den vergangenen Wochen um das «Pokémon GO»-Spiel herrschte, hätte man eigentlich annehmen können, dass es auf dem Messegelände nur so vor PokéStops und Sonderaktionen für ambitionierte Pokémon-Trainer wimmelt. In dieser Hinsicht herrschte allerdings Fehlanzeige, was zugegebenermassen in einem derartigen Gedränge auch nicht allzu schlimm war, gab es doch viele andere Highlights, die deutlich interessanter waren als die kleinen Monster. Ganz ohne Pokémon ging es dann dennoch nicht, denn zumindest die zahlreichen Cosplayer setzten voll auf den Pokémon-Hype. Auch wenn die Gamescom grosse Neuankündigungen vermissen liess, konnte sie in der Breite überzeugen, denn das Material zu den künftig erscheinenden Top-Titeln konnte ebenso überzeugen wie das bunte Rahmenprogramm. Trend | Herbst 2016

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sPotliGht

KATHARINA MISCHER & THOMAS TRAXLER

DIE KUNST DES CHAMPAGNERS Das beliebte Champagnerhaus Perrier-Jouët beauftragte für das Flaschendesign des edlen «Perrier-Jouët Belle Epoque 2007»-Tropfens erneut das erfolgreiche Designerduo mischer‘traxler. Das TREND MAGAZIN traf die beiden Österreicher Katharina Mischer und Thomas Traxler während der exklusiven Präsentation ihres Kunstwerks im Vitra Design Museum in Weil am Rhein zum Interview. Interview: Christos & Christos

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ie beiden Wiener Produk­ tionsdesigner Katharina Mischer und Thomas Traxler gestalten unter dem Label mischer'traxler studio Objekte, Möbel, alternative Produktionsprozesse und interaktive Installationen. Ihr Hauptaugenmerk liegt im Experimentellen und Konzeptionellen unter Einbezug des gegebenen Kontextes. Zwischen Handwerk und Technologie balancierend, sind ihre Ergebnisse oft Mittel der Kommunikation, um über bestimmte Inhalte Geschichten zu erzählen, die helfen, eine Brücke zwischen dem visuellen Ergebnis und dem theoretischen Hintergrund zu schlagen. Ihre Arbeiten wurden bereits mehrfach ausgezeichnet, sind in zahlreichen Museen, auf Designfestivals und auf Designmessen präsentiert und in nationalen Sammlungen wie im MAK, dem österreichischen Museum für angewandte Kunst in Wien, im Art Institute of Chicago oder im Vitra Design Museum in Weil am Rhein vertreten. Bereits zum zweiten Mal vergab Per-

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rier-Jouët den Auftrag für die visuelle Gestaltung einer edlen Champagnerflasche an das erfolgreiche Künstlerduo. In einem sehr exklusiven Rahmen wurde nun das aussergewöhnliche und beeindruckende Kunstprojekt den 40 geladenen Gästen im Vitra Design Museum in Weil am Rhein vorgestellt. Wie seid ihr auf euren Beruf gekommen und wie muss man sich eure Arbeit vorstellen? Thomas Traxler: Wir haben Produktmöbeldesign in Österreich und London studiert und an der Designakademie in Eindhoven mit dem Master abgeschlossen. Anschliessend ging es dann 2009 mit unserem eigenen Studio in die Selbständigkeit. Heute umfassen unsere Arbeiten einen sehr grossen Bereich. Das heisst von kleinen Kunstwerken, wie zum Beispiel Schalen, bis hin zu grossen Produktionsprozessen, wo wir prüfen, wie man diese verändern oder externe Einflüsse integrieren kann. Zu unseren Aufgaben


gehören aber auch interaktive Arbeiten, wie zum Beispiel das Projekt mit Perrier-Jouët, das wir heute hier vorstellen, bis hin zu ganz grossen Installations-Projekten. Katharina Mischer: Wir haben ein sehr breit gefächertes Portfolio, was uns auch total viel Spass macht. Wir suchen bei jedem Projekt stets die besten Antworten auf die Fragen. Und wie ist die Kollaboration zwischen Perrier-Jouët und mischer'traxler entstanden? Katharina Mischer: Die Kollaboration mit Perrier-Jouët hat eigentlich bereits im Winter 2013 begonnen. Wir wurden eingeladen, um einen Vorschlag für die Parallelmesse «Design Miami» der Art Basel einzureichen. Also haben wir das Team getroffen und unseren Projektentwurf abgegeben. Im Februar 2014 hat sich Perrier-Jouët dann entschlossen, das Projekt mit uns umzusetzen. Wie lautete die ursprüngliche Aufgabenstellung von Perrier-Jouët? Katharina Mischer: Das Champagnerhaus hat viele Wurzeln im Jugendstil und auch eine grosse Jugendstil-Sammlung. Also wurde im Briefing gefordert, den Jugendstil mit unseren Augen neu zu beleuchten und zeitgenössisch zu interpretieren. Und wie seid ihr auf die Idee mit den Blumen gekommen? Katharina Mischer: Da im Jugendstil sehr viele florale Ornamente vorkommen, wollten wir das Thema Blumen auch in unserem Design aufgreifen. Ausserdem sind wir der Meinung, dass vieles über einen bestimmten Moment definiert wird. Beim Champagner trinken feiert man zum Beispiel in den meisten Fällen einen solchen besonderen Moment, der aber auch etwas Vergängliches hat. Es ist ein bisschen dasselbe, wie wenn man auf ein Reh im Wald trifft. In diesem Moment, wo man das Reh realisiert, läuft es auch schon wieder weg. Und genau diesen kurzen Moment wollten wir einfangen. Kam Perrier-Jouët mit der Anfrage einfach direkt auf euch zu? Thomas Traxler: In diesem Fall war es tatsächlich so. Anschliessend hatten wir einen Dialog mit dem Team, um zu verstehen, worum es bei dem Unternehmen geht. Denn es gibt natürlich auch noch andere Einflüsse, wie zum Beispiel die Firmengeschichte und eben diesen besonderen «Moment», um den es beim Champagner geht, wie Katharina bereits erwähnt hat.

Für welchen Champagner ist eurer Flaschendesign genau? Katharina Mischer: Wir haben die Flasche für die Limited Edition der «Belle Epoque» gestaltet, inklusive einer dazu passenden Geschenkpackung mit Glä-

Katharina Mischer und Thomas Traxler eröffnen den exklusiven Abend. sern. Wir haben auch bei den Gläsern versucht, diese zum Leben zu erwecken, indem wir sie inwendig lasern liessen. Wie man weiss, fängt der Champagner ja dort an zu sprudeln, wo es eine Reibung oder Unebenheit im Glas gibt. So fängt er an, lebendig zu werden und auch das ist wieder so ein typischer Überraschungsmoment. Und von wem oder was wurdet ihr bei diesem Projekt am meisten inspiriert? Thomas Traxler: Ich würde sagen, von der Natur. Das Design erinnert auch sehr an die Natur. Katharina Mischer: Das war auch bewusst unser Ziel. Wir haben versucht, diesen Naturgedanken und den Moment in der Natur einzufangen und auf die Flasche und die Verpackung zu projizieren. Einerseits, weil der Champagner viel mit einem bestimmten Moment zu tun hat, andererseits aber auch, weil es ein natürliches Produkt ist. Für uns war von Anfang an sofort klar, dass wir das Thema Natur aufgreifen und verarbeiten werden. Das ist euch absolut gut gelungen! Katharina Mischer: Dankeschön, das Projekt hat uns auch total viel Spass bereitet. Was würdet ihr einem jungen Nachwuchskünstler mit auf den Weg geben? Thomas Traxler: Ehrlich zu sich selber sein. Durchhaltevermögen und Geduld. Trend | Herbst 2016

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Das Wiener Designerduo Thomas Traxler und Katharina Mischer.

Bernhard Eisheuer, CEO des Spirituosenund Weinkonzerns Pernod Ricard Suisse (links), und Hervé Deschamps, Chef de Caves bei Perrier-Jouët (rechts).

Jean-­Marie und Alexia Formigé mit Pierre Lorionet

Frédérique und Denis Gilliot

Maja Bijlenga, CEO Propaganda Live, und Laurella Almaleh Die Gäste wurden mit einem exklusiven Dinner und den edlen Perrier-Jouët Champagnern verwöhnt.

Stéphanie Cramer und Bernadette Lejeune

Yana Moreno und Vanessa Sabet

Alexandra Cunningham Cameron, künstlerische Direktorin der Design Miami und Katharina Mischer


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