Huntinamibia 2022/23 (German)

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NAMIBIAS ULTIMATIVE JAGD-GESCHICHTEN

2022/23
JAGD ALS ANGEWANDTER NATURSCHUTZ Seit 1999
Wir feiern das Land und die Erfolge der Branche im Naturschutz WARUM JAGD WICHTIG IST

Entdecken Sie das Beste von Namibia

TÄGLICHE Shuttle-Rundflüge zu den TopDestinationen in Namibia. Verbringen Sie vor oder nach Ihrem Jagdabenteuer weniger Zeit mit langen Fahrten und mehr Zeit mit der Erkundung der Naturwunder unseres Landes.

Für NAPHA-Mitglieder und ihre Kunden gibt es Sondertarife und spezielle Pakete. Kontakt: info@flynamibia.com.na. Safari www.flynamibia.com.na

Etosha Windhoek Sossusvlei Swakopmund

INHALT 2022/23

REGULÄRE BEITRÄGE

Titelbild

Ein majestätischer Anblick in Namibia... ein Gemsbockbulle auf den weichen Dünen der Namib.

Foto: Jofie Lamprecht

Herausgeber

Venture Media

PO Box 21593, Windhoek, Namibia www.huntnamibia.com.na www.travelnewsnamibia.com

Chefredakteurin Elzanne McCulloch elzanne@venture.com.na

Verwaltung

Bonn Nortje bonn@venture.com.na

Gestaltung Liza de Klerk liza@venture.com.na

Druck

John Meinert Printers (Pty) Ltd

Website Lesen Sie die neuesten und auch die älteren Ausgaben von Huntinamibia online. Die Website von Huntinamibia enthält ebenfalls eine Fülle von Informationen aus zwei Jahrzehnten. Es ist ein Archiv der Inhalte, die seit 1999 in der gedruckten Zeitschrift erschienen sind.

BOTSCHAFT DES NAPHA-PRÄSIDENTEN

JAGDKONZESSIONEN IN HEGEGEBIETEN

WILDARTEN - Einheimische Wildarten Namibias und ihr natürliches Verbreitungsgebiet

NAPHA INFORMATION

NAPHA REGISTER - Jagdunternehmen, die beim Namibia Berufsjagdverband registriert sind ARTIKEL:

TAGE AM LINYANTI

Huntinamibia

erscheint jährlich in Zusammenarbeit mit dem Namibia Berufsjagdverband NAPHA und mit der Unterstützung des Ministeriums für Umwelt und Tourismus.

Redaktionelle Beiträge spiegeln nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wider. Venture Media übernimmt keine Verantwortung für die Werbeinhalte.

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AUS DER REDAKTION
BOTSCHAFT DES UMWELTMINISTERS
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READ ONLINE
DAS BESTE AUS DER HUNTINAMIBIA
BIS ZUR LETZTEN MINUTE
DER RITTER DER EINSAMKEIT
AUF DIE SPUR EINER ALTEN PFERDEANTILOPE
DIE NATURSCHÜTZER DES JAHRES 2021/22
NASHORN-SCHLÄUE
VON ANGESICHT ZU ANGESICHT MIT EINEM WILDEN LÖWEN
DER KÖNIG DER BERGE
LÖWENJAGD IM RAUEN NORDWESTEN
CAPRIVI 100-PFÜNDER
ELANDJAGD AUF SAAMGEWAAGD
ERONGO VERZEICHNIS SETZT NEUE MASSSTÄBE FÜR WELTREKORDE 76 NAPHA AUSZEICHNUNGEN <<< www.huntnamibia.com.na

Zu meinen allerersten Erinnerungen gehört der Anblick einer strahlend weißen Blüte, die im frühen Morgenlicht auf einem Trompetendorn leuchtete. Und auch, wie sich die Rinde eines Nonibaums unter meinen Fingern anfühlte. Am intensivsten ist jedoch die Erinnerung an das Prickeln auf den Wangen bei der Fahrt in eisiger Morgenluft auf der Ladefläche des alten Cruiser-Bakkies, der sich auf der sandigen Fahrspur durch das Akazienbuschland schlängelt. Viele von Ihnen, viele Namibier, kennen dieses Prickeln nur zu gut. Die Kälte ist so belebend, dass sie ein inneres Feuer entfacht. Sie ist der beste Wachmacher. Besser noch als die dramatischen Rotund Goldtöne, die im Osten den Sonnenaufgang begleiten. Das Prickeln gibt Ihnen die Gewissheit, dass Sie den Tag dort verbringen werden, wo sich Ihre Seele am lebendigsten fühlt. In der Wildnis.

Diese Ausgabe von Huntinamibia ist der grundlegendsten Frage gewidmet, um die es im Zusammenhang mit dem Jagdwesen neuerdings in unserer Gemeinschaft und in der breiten öffentlichen Meinung geht: Warum ist Jagen wichtig? Natürlich wollen wir damit keine offenen Türen einrennen. Wie immer soll der Inhalt unterhalten, informieren und inspirieren. Aber er soll auch die geistige Haltung in uns allen neu beleben. Ihre Haltung als Jäger und Naturschützer. Er soll Sie in dem festen Wissen bestärken, dass das, was Sie tun und wofür Sie sich engagieren, wichtig ist. Vor allem, wenn es richtig getan wird.

Davon abgesehen richten sich viele Artikel in dieser Ausgabe auch an diejenigen, die dieses vielversprechende, beschwingende, kalte Prickeln auf den Wangen nicht kennen, weil es das nur in der Wildnis gibt... Diejenigen, die nicht das Glück hatten, beim Heranwachsen das Abenteuer und die Seelenfindung zu erleben, die in Afrika zu Ausflügen hinten auf einem Bakkie gehören. Oder Fußmärsche durch einige der letzten wirklich wilden Gegenden der Erde. Diese Huntinamibia ist eine Sammlung von neuen Artikeln, die sich auf unser Thema – warum ist Jagd wichtig – konzentrieren, verbunden mit einigen der besten Geschichten aus früheren Ausgaben, die das Thema untermauern. Es sind Geschichten aus unseren Herzen und Gedanken, zusammengestellt für Sie. Wir bemühen uns, mit Fakten und Zahlen, Vernunft und Logik, oder manchmal auch mit Gefühl als dem tröstlichsten aller Werkzeuge, zu erläutern, warum Jagen Bedeutung hat. Ein fast unmögliches Unterfangen. Doch als Jäger, Naturschützer, Naturliebhaber und Namibier sind wir zäh und entschlossen. Wir sind Menschen, für die der Gedanke an Aufgeben so weit hergeholt, unwahrscheinlich und fast unmöglich ist, wie einen Eisbären zu erspähen, während man mit dem Fernglas in die Ebenen des Kaokolandes schaut.

Die Huntinamibia 2022 ist eine Sammlung von starken Geschichten. Bei einer guten Jagdgeschichte riechen Sie förmlich die Steppe, während Ihre Augen über die Buchstaben gleiten. Sie lässt Sie das Raunen des Windes spüren. Das Knacken eines Astes im Gebüsch hören. Den Morgentau schmecken.

Leidenschaft für die Natur in unseren Herzen

Beim Lesen einer guten Jagdgeschichte beginnt sich Ihr Herz nach dem afrikanischen Busch und den Weiten der Wüste zu sehnen, aber sie lässt Sie auch einen Moment innehalten und nachdenken. Der Moment mag so kurz sein wie das Atmen des Jägers, bevor er abdrückt, oder so gemächlich wie die Stunden, in denen er auf der Pirsch im unwegsamen Gelände unterwegs ist. Eine gute Jagdgeschichte veranlasst zum tiefen Nachdenken über das Warum und zeigt uns die Gründe auf. Warum lieben wir die Natur? Warum fühlen wir uns in freier Natur am lebendigsten? Warum ist es uns so wichtig, sie zu bewahren? Warum engagieren wir uns weiterhin, kämpfen und versuchen Wände einzurennen – trotz scheinbar unüberwindlicher Hindernisse vor dem Verblassen des Lichts? Warum ist Jagen wichtig?

Vielen Dank an alle, die abermals ihre Geschichten beigetragen haben und uns die große Ehre erweisen, diese Geschichten mit der Welt teilen zu dürfen. Geschichten, die bedeutsam sind und definitiv beweisen, warum Jagen wichtig ist. Nämlich für Naturschutzgebiete und ländliche Gemeinschaften. Für die Erhaltung von Landschaften, die Kontrolle der Bestände und für die wirtschaftliche Entwicklung. Für das Gefühl von Ermächtigung, für Stolz, Leidenschaft und Tradition. In dieser Ausgabe finden Sie die wahre Kraft hinter der Leidenschaft. Wir erläutern, warum das namibische Modell von Hegegebieten und die Jagdpartnerschaften zwischen Privatunternehmen und ländlichen Gemeinschaften eine treibende Kraft für positive Veränderungen sind. Wir befassen uns erneut mit der Bedeutung der Jagd für das Anwachsen der Wildtierbestände und von nachhaltig bewirtschaftetem Land sowie die Rolle, die private Landbesitzer bei der kontinuierlichen Förderung dieser Entwicklung spielen. Wir befassen uns erneut mit der Frage, warum wir jagen – da kommen überlieferte Bräuche, Leidenschaft und Zweck ins Spiel.

Ich hätte diese Publikation nicht zusammenstellen können ohne die tatkräftige Unterstützung des NAPHA-Teams und unsere beiden größten Verbündeten, wenn es um Huntinamibia geht: Rièth van Schalkwyk hat 21 Jahre lang als Herausgeberin ein Vermächtnis aufgebaut, durch das wir Namibias Jagd- und Naturschutzgeschichten weltweit verbreiten können; und Kai-Uwe Denker trägt wie kaum ein anderer die Flamme für die namibische Jagd und die Leidenschaft für richtiges Handeln wie eine Fackel durch unsere dunkelsten Stunden.

Viel Freude beim Jagen, Erkunden, Bewahren, Wertschätzen und Verfechten!

2 WWW.HUNTNAMIBIA.COM.NA
AUS DER REDAKTION
Das eisige Prickeln der Morgenluft beschwingt die Seele und entfacht

SCHRITT 1

Bestimmen Sie Ihre Mitgliedschaftskategorie

SCHRITT 2

Erhalten Sie ihr Antragsformular vom NAPHA Büro oder auf unserer Webseite: www.napha-Namibia.com

SCHRITT 3

Füllen Sie das Formular aus und legen Sie in einem Schreiben kurz dar warum Sie NAPHA-Mitglied werden möchten.

SCHRITT 4

Legen Sie die für die beantragte Mitgliedschaft erforderlichen Dokumente/ Refferenzen bei

SCHRITT 5

Schicken Sie das ausgefüllte Formular sowie die erforderlichen Dokumente an office@napha. com.na, alternative kann der ganze Prozess auf unserer Webseite ausgeführt werden.

ICH EIN

NAPHA - MITGLIED WIE

NAPHA - MITGLIEDSCHAFTSKATEGORIEN

(Mitgliedschaftszyklus: 01. September – 31. August)

Gewöhnliches Mitglied

Dieses Mitglied muss die offizielle namibische Prüfung als Berufsjäger bestanden haben.

NAD 4.350,00 pro Jahr. Bewerber unter 30 Jahren erhalten eine Ermäßigung von 50 %: NAD 2.175,00 pro Jahr.

Außergewöhnliches Mitglied

Jede in Namibia lebende natürliche Person (Namibianer oder eine Person mit gültiger Daueraufenthaltserlaubnis), die ein Einkommen aus der Trophäenjagd erzielt, oder jede Person (Namibier, oder eine Person mit gültiger Daueraufenthaltserlaubnis), die ein Safariunternehmen mit Trophäenjagd betreibt als haupt- oder nebenberufliches berufsbildendes „außergewöhnliches Mitglied“.

NAD 4.350,00 pro Jahr.

Fördermitglied

„Fördermitglied“ ist jede natürliche Person, die ein persönliches Interesse an der Umsetzung der Vereinsziele hat und nicht die Voraussetzungen für eine gewöhnliche, oder außergewöhnliche Mitgliedschaft erfüllt.

NAD 2.350,00 pro Jahr.

Jagdassistent / Campbetreuer

Jede natürliche Person, die keine offizielle namibische Prüfungsqualifikation gemäß Abschnitt 3.2.1 besitzt und bei einem gwöhnlichen, ehrenamtlichen oder außergewöhnlichen Mitglied als Jagdassistent / Lagerbegleiter beschäftigt ist und sich nicht für eine der anderen NAPHA-Mitgliedskategorien qualifiziert, ist qualifiziert als „Jagdhelfer“ oder „Campbetreuer“.

NAD 350,00 pro Jahr

HINWEIS

• Gerne stehen wir bei Empfehlungsschreiben oder Fragen zur Verfügung.

• Die Mitgliedschaftsgebühren enthalten 15% Mehrwertsteuer.

• Der Mitgliedschaftszyklus läuft jährlich vom 1. September bis zum 31. August.

• Ihre Bewerbung unterliegt der Genehmigung durch das Vorstandes der NAPHA.

• Das Recht der NAPHA auf Ablehnung, oder Begründung/Offenlegung der Nichtannahme des Mitgliedschaftsantrags bleibt vorbehalten.

• Die oben genannten Raten gelten für den 2022/2023 Mitgliedschaftszyklus und werden jährlich überarbeitet.

| Windhoek, Namibia | www.napha-namibia.com

WERDE
T: +264 61 234 455 | E: office@napha.com.na | P.O. Box 11291
Kontakt

INHALT

ARTIKEL: WARUM DIE JAGD BEDEUTUNG HAT ÜBERLEGUNGEN EINES AFRIKANERS ÜBER DEN WANDEL IM AFRIKANISCHEN NATURSCHUTZ - 16

STÜTZE FÜR DEN NATURSCHUTZ: GEMEINSCHAFTEN - 30 MENSCHLICHKEIT IN DER JAGD - 42 PETROLEUMLAMPEN - 46 DIE FINANZIERUNG VON NATURSCHUTZ - 66

4 WWW.HUNTNAMIBIA.COM.NA
GERHARD THIRION

EINE ZUKUNFT VOLLER HOFFNUNG UND OPTIMISMUS

Die letzten beiden Jahre waren eine Herausforderung für unser Land im Allgemeinen und für den Jagdsektor im Besonderen. Obendrein hat Namibia eine schwere Dürre erlebt, die enorme Verluste unter unserem wertvollen Wild verursacht hat. Die verringerten Bestände haben sich auf die Quotenzuteilung für die nachhaltige Jagd ausgewirkt.

COVID brach im März 2020 über uns herein. Infolge der damit verbundenen Reisebeschränkungen verschlimmerte sich unsere Lage weiter. Nicht nur auf persönlicher Ebene haben wir viel verloren, sondern auch unser Tourismussektor hat unglaublich gelitten: Jüngste Statistiken zeigen bei den Touristenankünften 2020 einen Rückgang von 89,4 % gegenüber dem Vorjahr. Angesichts dieser Herausforderungen können wir jedoch auch mit einer gehörigen Portion Stolz auf unsere Leistungen im abgelaufenen Jahr zurückzublicken. Und wir müssen uns weiterhin bemühen, die Herausforderungen dazu zu nutzen, geeignete Lösungen für die Gewährleistung einer widerstandsfähigen und nachhaltigen Branche zu finden.

Letztes Jahr hat das Ministerium für Umwelt, Forstwirtschaft und Tourismus den Elefantenschutz- und -managementplan auf den Weg gebracht, der im Rahmen umfassender Konsultationen mit den Interessengruppen entwickelt wurde, darunter auch der Namibia Berufsjagdverband (NAPHA). Wir sind davon überzeugt, dass es ein zukunftsorientierter, umfassender Plan ist, der dazu beitragen wird, die Zukunft einer der größten natürlichen Ressourcen Namibias für kommende Generationen zu sichern.

Trotz unserer Erfolge im vergangenen Jahr sind wir uns der Bedrohungen und spezifischen Herausforderungen bewusst, mit denen wir es hier in Namibia zu tun haben. Unser in der Verfassung verankertes Recht, die natürlichen Ressourcen unseres Landes nachhaltig zu nutzen, wird von Personen außerhalb unserer Grenzen in Frage gestellt, die zu glauben scheinen, sie wüssten besser als wir, wie wir diese Ressourcen schützen können.

Internationale Entscheidungsträger drängen Afrika immer weiter in die Enge, gestützt auf persönliche Präferenzen und unverantwortliche

Medienberichte, die der Öffentlichkeit vermitteln, dass die Jagd in der heutigen Zeit keinen Platz mehr habe. Gleichzeitig zeigen sie völlige Unkenntnis über das Wesen des Wildtiermanagements, die lebenswichtige Bedeutung gesunder Lebensräume und die Rolle, die das Wildtiermanagement bei der Erhaltung der biologischen Vielfalt spielt oder spielen sollte. Sie treffen Entscheidungen, ohne jegliche Erfahrung im wissenschaftlich fundierten Wildtiermanagement und ohne Verständnis dafür – geschweige denn für die gemeinsame Nutzung unserer schönen Erde mit allen ihren Wildtieren, Vögeln und anderen Geschöpfen.

Es ist bedauerlich, dass sie, anstatt dem Beispiel Afrikas zu folgen, unsere Bemühungen und Erfolge untergraben und uns faktisch die Werkzeuge nehmen, mit denen wir in Afrika einen guten Naturschutz fördern und erhalten können.

Dennoch appelliere ich an uns alle, nicht den Optimismus zu verlieren und am Ball zu bleiben. Das Ministerium für Umwelt, Forstwirtschaft und Tourismus wird weiterhin mit dem Namibia Berufsjagdverband und anderen Interessengruppen zusammenarbeiten, wie wir es in der Vergangenheit getan haben, um die Zukunft des Naturschutzes in Namibia durch eine nachhaltige, ethische und wissenschaftlich fundierte Nutzung unserer Wildtiere zu sichern. Wir sind froh über die gute und enge Zusammenarbeit mit NAPHA. Wir werden uns weiterhin engagieren und Angelegenheiten von gemeinsamem Interesse diskutieren. Wir sind davon überzeugt, dass die Entschlossenheit und Leidenschaft, mit der sich die NAPHA-Mitglieder für die Erhaltung unseres Naturerbes einsetzen, ein deutliches Zeichen dafür sind, dass die Jäger in Namibia eine zentrale Rolle für den anhaltenden Erfolg des namibischen Naturschutzmodells spielen und auch weiterhin spielen werden.

5 HUNTiNAMIBIA | 2022/23 BOTSCHAFT DES UMWELTMINISTERS
Namibischer Minister für Umwelt, Forstwirtschaft und Tourismus
LAMPRECHT
JOFIE

ÜBER VENTURE MEDIA

Venture Media ist der Pionier der Tourismus- und Naturschutzwerbung in Namibia. Wir sind führend bei der Verbreitung außergewöhnlicher namibischer Geschichten in der ganzen Welt. Wir publizieren akkurate, glaubwürdige, aktuelle und reguläre Informationen in gedruckter Form, über die sozialen Medien, im Internet und über mobile Apps. In fast drei Jahrzehnten haben wir Hunderttausende erreicht. Werden Sie Teil unserer Gemeinschaft und lassen Sie es uns gemeinsam tun.

T E L L , G R O W , S H A R E Y O U R S T O R Y W I T H U S I N 2 0 2 1

In unseren verschiedenen Zeitschriften und auf unseren digitalen Plattformen erzählen wir mit Leidenschaft GESCHICHTEN, DIE ETWAS BEDEUTEN. Kommen Sie mit auf die Reise und teilen Sie Ihre eigenen Geschichten mit einem Publikum, das versteht und zu schätzen weiß, warum bestimmte Dinge wichtig sind.

Warum ethisches Geschäftsgebaren, Naturschutz, Tourismus, Menschen und Gemeinschaften wichtig sind. Wie diese Elemente zusammenhängen und wie wir Veränderungen herbeiführen, einen Beitrag zur Welt leisten und uns gegenseitig unterstützen können. Sei es für ein ganzes Land, eine Branche, eine Gemeinschaft oder auch nur für eine einzelne Person.

www.venture.com.na oder senden Sie uns eine E-Mail an info@venture.com.na, um ein kuratiertes Angebot zu erhalten.

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LE ROUX VAN SCHALKWYK

Wir glauben, dass Nachhaltigkeit der einzige Weg ist, mit dem wir gewährleisten können, dass unsere Kinder (und deren Kinder) das Privileg haben, in echter freier Wildbahn ethisch zu jagen, wie wir es seit Generationen getan haben.

Graphic Elements Brand Guidelines Graphic Elements HUNTINRANGESHOTINGSHOOTING LODGELODGESPA GSUNDOWNERS LIDING VERONICAKALAKWA SPA LIDISUNDOWNER NG VERONICKALAKWA SPA GSUNDOWNER LIDING VERONICAKALAKWA SPA g g ang g g g Riding Drives g Trai Excursion Graphic Elements Brand Guidelines / Graphic Elements GAM HUNTING SHOOTING ANGE G SHOOTING BOW SHOOTING LODGELODGESPA GAG SUNDOWNER SPA NG ARU SPA SUNDOWNER SPAARU SPA GAG SUNDOWNER SPA NG ARU SPA Game g Shooting ang Wing g Bow g Riding Drives g Trai Excursion arusafaris.com / 264 (0)81 129 5536/ info@arugamelodges.com FürdieseGeneration unddienachfolgende

Wir lieben die Jagd. Wir sind mit ihr aufgewachsen und sie ist fest in unserem Wertesystem verankert. Sie ist ganz einfach Teil unseres Wesens als engagierte Naturschützer. Die Jagd gibt uns ein Gefühl der Zugehörigkeit zum Kreislauf des Lebens und deshalb betreiben wir sie mit Leidenschaft. Die Mitglieder von NAPHA sind die wahren Botschafter, denen die Wildtiere und ihre Umwelt am Herzen liegen, unabhängig davon, ob wir ihnen einen finanziellen Wert zuordnen oder nicht.

Statistische Daten eines führenden Forschungsinstituts in Namibia haben ergeben, dass 3 % der einreisenden Touristen Jäger sind, die mit der Jagd den Naturschutz unterstützen. Zwar machen sie nur einen Bruchteil des gesamten Marktes aus, aber sie generieren fast 20 % aller Tourismuseinnahmen. Namibias Tourismussektor ist in der Lage, unvergleichliche Natur- und Wildtiererlebnisse zu bieten, ohne dabei die wichtigen Nachhaltigkeitsinitiativen preiszugeben [UNDP, 2020].

Ja, Afrika, und insbesondere wir in Namibia, ist in hohem Maße auf das Interesse der internationalen Märkte an unseren Wildtieren angewiesen. Mit den Einnahmen aus der Jagd finanzieren wir unsere Naturschutzbemühungen. Ohne die Einnahmen, die wir durch ausländische Jäger erzielen, stehen Lebensgrundlagen und vieles mehr auf dem Spiel. Die nachhaltige Jagd bietet eine Vielzahl von Lösungen, um den immer häufigeren Konflikten zwischen Mensch und Wildtier entgegenzuwirken, insbesondere in ländlichen Gebieten. Eine gewisse Einsichtigkeit setzte sich durch, als Großbritannien (kein führender Markt für Namibia) einräumte, dass ein etwaiges Einfuhrverbot für Trophäen keine besonders gute Idee ist. Wenigstens bis auf weiteres.

Andere europäische Länder bemühten sich in ähnlicher Weise nachzuziehen. In Deutschland beispielsweise hatte die Fraktion der Grünen im Stadtrat von Dortmund ein Moratorium für die Vermarktung von Trophäenjagdreisen auf der Dortmunder Messe Jagd & Hund beantragt. Es ist die größte Jagdmesse in Europa. Glücklicherweise lehnte der Stadtrat den Antrag ab. Durch das Livestreaming der Beratung konnten wir die Argumente für und gegen das Moratorium mitverfolgen.

Die Ansichten und Standpunkte, die von den verschiedenen Politikern vorgetragenen wurden, waren von denselben Problemen geprägt. Bedauerlicherweise ist es eine emotionsgeladene Debatte, geführt von Menschen, die losgelöst von der Natur, und weit entfernt von allen Kosten und Vorteilen leben, die mit unseren gut geregelten, nachhaltigen Nutzungskonzepten verbunden sind.

Als Jägerschaft entwickeln wir uns ständig weiter und sehen uns in der Pflicht, dafür zu sorgen, dass unser Handeln wirklich nachhaltig ist und

keine Nachteile für die Bevölkerung als Ganzes nach sich zieht. Unser Jagdverband, NAPHA, ist stolz darauf, dass wir neue Initiativen wie das altersbezogene Trophäenmesssystem eingeführt haben, um sicherzustellen, dass die Jagd nachhaltig bleibt.

Die Gründung unserer Lehreinrichtung NAPHA School of Conservation, in der wir angehende Jagdfachleute ausbilden, zeigt, dass wir optimistisch sind und unsere Zukunft ernst nehmen. NAPHA agiert nicht in einem Vakuum und ist stark von den einheimischen und internationalen Partnern abhängig. Ohne die tatkräftige und großzügige Unterstützung von verschiedenen Jägern und gleichgesinnten Verbänden wären wir nicht in der Lage, die sozialen Projekte zu finanzieren und durchzuführen, für die unser Ausschuss Hunters Support Education zuständig ist.

Wir zollen unserer Regierung Beifall dafür, dass sie die den Naturschutz unterstützende Jagd als anerkannte Methode zur Nutzung unserer natürlichen Ressourcen gestattet und durch das Ministerium für Umwelt, Forstwirtschaft und Tourismus (MEFT) ein geeignetes Umfeld geschaffen hat, in dem wir als professionelle Jäger unseren Traum leben können. Fast die Hälfte des Landes steht in irgendeiner Form unter Naturschutz. Namibia kann auf eine stolze Naturschutztradition verweisen, die internationale Anerkennung findet.

Wir alle freuen uns, dass unsere Huntinamibia dieses Jahr wieder erscheint, frisch belebt und jetzt in einem digitalen Format. Lassen Sie uns diese neue Plattform nutzen, um zu zeigen und zu vermarkten, was Namibia und seine Jagdprofis zu bieten haben. Lassen Sie uns weiterhin unerschütterlich für eine verantwortungsvolle, nachhaltige und ethische Jagd in Namibia eintreten.

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Safari-Grüße aus dem Land der Tapferen. Axel Cramer

Warum Jagen Wir?

Ich betreibe die Jagd, die den Naturschutz unterstützt, weil ich glaube, dass es der beste Weg ist, um die Zukunft der Wildtiere für kommende Generationen zu sichern. Und wie wir alle wissen, hat die Jagd einen viel kleineren Kohlenstoff-Fußabdruck als Nutztiere oder Fotosafaris. Die nachhaltige Jagd wird in unserer Welt nur dann einen Platz haben, wenn den Tieren ein Wert zugeordnet wird. Wie es so schön heißt: „Die Zahlen sprechen für sich“. Man muss nur die heutige Zahl der Wildtiere in Namibia mit der vor 30 Jahren vergleichen, dann hat man den Beweis.

Abgesehen von der persönlichen Herausforderung und Leidenschaft ist die Jagd die natürlichste Form der Landnutzung in Namibia. Viele Menschen sind von der Jagd abhängig, und sie kommt vielen zugute. Die echte Wildnis wird durch das Wachstum der menschlichen Bevölkerung und die Notwendigkeit der Nahrungsmittelproduktion bedroht. Die Jagd in freier Wildbahn ist die einzige Möglichkeit, ein Gleichgewicht zwischen Nahrungsmittelbedarf, Natur und Naturschutz herzustellen –deshalb jage ich.

Ich liebe die Jagd. Ich bin damit aufgewachsen und sie ist fest in meinem Wertesystem verankert. Sie ist einfach Teil von dem, was ich bin: Ein engagierter Naturschützer. Die Jagd ist mir wichtig, weil sie mir ein Gefühl der Zugehörigkeit zum

Kreislauf des Lebens gibt. Deshalb übe ich sie mit Leidenschaft aus. Ethischen Jägern liegen die Wildtiere und ihre Umwelt am Herzen, unabhängig davon, ob wir ihnen einen finanziellen Wert beimessen oder nicht.

Die Jagd hat Bedeutung, weil sie weit über die Versorgung mit Fleisch oder die Schaffung von Arbeitsplätzen hinausgeht: Sie ist eine Schule des Lebens. Die Jagd ermöglicht es, an der Natur teilzuhaben und grundlegende Prinzipien des Lebens und der Natur zu begreifen. Wenn die Jagd nachhaltig und ethisch korrekt ausgeübt wird, ist sie zudem die wichtigste Form der Landnutzung, die zur Erhaltung großer Teile der natürlichen Umwelt beiträgt.

- Hagen Denker

Die nachhaltige und kontrollierte Nutzung ALLER unserer natürlichen Ressourcen ist der einzige Weg, wie Afrika in der Lage sein wird, den natürlichen Lebensraum und alle Ökosysteme, die auf diesen Lebensraum angewiesen sind, für künftige Generationen zu erhalten und zu erweitern. Dazu gehört auch die selektive Jagd als wertvolle und schonende Form der nachhaltigen Nutzung, die für die Menschen in Afrika Einkommen, Beschäftigung und Wachstumschancen schafft.

9 HUNTiNAMIBIA | 2022/23 BOTSCHAFT DER NAPHA-PRÄSIDENTIN
Neuer NAPHA-Vorstand (von links nach rechts) Hannes du Plessis, Harm Woortmann, Axel Cramer (Präsident), Hagen Denker, Royston Wright

IN

Namibias

Erfolgsgeschichte im Naturschutz

Die nachhaltige Nutzung des Wildes, insbesondere durch die Trophäenjagd, hat eine entscheidende Rolle für die Entwicklung der kommunalen Hegegebiete gespielt. Vor 1998 wurden in Namibia nur vier Jagdkonzessionen auf Gemeinschaftsland genutzt, und keine davon beteiligte die jeweiligen örtlichen Gemeinschaften in irgendeiner bedeutungsvollen oder gar einträglichen Weise. Jetzt werden 46 Trophäenjagdkonzessionen auf Gemeinschaftsland genutzt (siehe Abbildung), und die Hegegemeinschaften profitieren von den Konzessionen und sind zugleich deren Hüter.

ParkNamib-Naukluft

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Skeleton Coast Park Dorob National Park Ai-Ais Hot Springs Khaudum National Park Waterberg Mangetti Plateau Park Angola Etosha National Park Owamboland Otjiwarongo Outjo Kamanjab Oshakati Tsumeb Otavi Karibib Walvis Bay Swakopmund Rehoboth Gobabis Mariental Keetmanshoop Lüderitz Nakop Noordoewer Naute Recreation Area National Park 24 26 23 Kaokoland Damaraland Rundu Khorixas Windhoek Hardap Recreation Resort Okahandja
Tsau//Khaeb (Sperrgebiet) National Park
JAGDKONZESSIONEN
HEGEGEBIETEN

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Hier jagen die NAPHAMitglieder:

- Kwandu - J. Traut

- Orupembe - Anton Esterhuizen

- Mayuni - J. Traut

- ≠Khoadi-//Hôas - Anton Esterhuizen

- /Audi - Jaco Oosthuizen

- Uukolonkadhi Ruacana - L. van Zyl

- Sesfontein - L. J. van Vuuren

- George Mukoya - D. Swanepoel

- Muduva Nyangana - D. Swanepoel

- King Nehale - H. van Heerden

- !Khoro !goreb - Jaco Oosthuizen

- Otjimboyo - Nicolaas Nolte

- Tsiseb - Kai-Uwe and Hagen Denker

- Sorris Sorris - Gerard Erasmus

- Sanitatas - Anton Esterhuizen

- Sikunga - K. Stumpfe

- Sobbe - K. Stumpfe

Balyerwa

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Nkasa
National Park Mudumu National Park Botswan
S o uth A f r i c a Za m b i a NationalBwabwataPark Zambezi Katima Mulilo 19 20 21 22 25B 25A Nkasa Rupara National Park Mudumu National Park
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Stefan
25A - Kyaramacan
Stumpfe 25B - Kyaramacan
Chapman 26 -
Tourismuskonzessionen Von NAPHA-Mitgliedern gehaltene Jagdkonzessionen Kommunale Hegegebiete Nationalpark www.huntnamibia.com.na The dawn of a new age To all our partners, WHAT WILL THIS NEW AGE LOOK LIKE? Huntinamibia 2021/22 Home / Hunting Huntinamibia THE WORLD’S LARGEST DIGITAL NEWSSTAND DIGITAL MAGAZINE ON ZINIO Digital magazine that is easy to share globally Optimised for mobile Links to advertisers website via click-throughs Videos can be embedded Subscription based Sent directly to subscribers’ inboxes MARKETING & SHARING How will we get it across the world? Subscription links on NAPHA & Huntinamibia website Subscription links can be placed on all advertisers websties For more information or to book your placement, please contact Elzanne at elzanne@venture.com.na or +264 81 367 3583 All prices exclude VAT. ABONNIEREN WHAT WILL THIS NEW AGE LOOK LIKE? WHY HUNTING MATTERS Conservation hunting in Namibia 1999 - 2021 WWW.HUNTNAMIBIA.COM.NA THE FUTURE OF HUNTING WHY HUNTING MATTERS Conservation hunting in Namibia WWW.HUNTNAMIBIA.COM.NA THE FUTURE OF HUNTING Huntinamibia 2021/22 Home / Hunting Huntinamibia THE WORLD’S LARGEST DIGITAL NEWSSTAND DIGITAL MAGAZINE ON ZINIO Digital magazine that is easy to share globally Optimised for mobile Links to advertisers website via click-throughs Videos can be embedded Subscription based Sent directly to subscribers’ inboxes MARKETING & SHARING How will we get it across the world? Subscription links on NAPHA & Huntinamibia website Subscription links can be placed on all advertisers websties • Marketing emails sent to NAPHA’s mailing list Marketing emails sent to via partners websites (such as DSC) Google Ads • Subscription link promotions supplied to advertisers so that they can also share it with their own mailing lists QR Code boards at hunting fairs NAPHA attends (where visitors can scan the QR code to be taken directly to the magazine For more information or to book your placement, please contact Elzanne at elzanne@venture.com.na or +264 81 367 3583 All prices exclude VAT.
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- Divan Labuschagne
Wuparo - D. Muller
Dzoti - H. van Heerden
Lusese - Jaco Oosthuizen
Nakabolelwa - Jaco Oosthuizen
Ohungu - Nicolaas Nolte
Nyae Nyae -
Jacobs
Association - K.
Association - J.
#Gaingu - Nicolaas Nolte
Giraffe Kudu Braune Hyäne Steinantilope Springbock Klippspringer

Status der verschiedenen Wildarten in Namibia

Gebräuchlicher Name Wissenschaftlicher Name Verbreitungsstatus Fortbestand laut IUCN & CITES Notizen zur Verbreitung Klippschliefer Procavia capensis √ Südliches Afrika, fast endemisch Sicher Überall in den mittleren und südlichen Landesteilen von Namibia KaokoveldKlippschliefer Procavia welwitchii √ Namibia, fast endemisch Sicher Kunene Region von Namibia und Südwest-Angola Buschschliefer Heterohyrax brucei √ Peripher einheimisch Sicher Äußerster Nordwesten im Kunene-Tal Afrikanischer Elefant Loxodonta africana √ Einheimisch Handlungsbedarf (CITES II) Einst in ganz Namibia, außer im Dünenmeer der Namib Erdferkel Orycteropus afer Nein Einheimisch Fast bedroht In ganz Namibia weitverbreitet, nur nicht im äußersten Westen Bärenpavian Papio ursinus √ Einheimisch Sicher (CITES II) In ganz Namibia weitverbreitet, nur nicht im äußersten Westen Blaumeerkatze Chlorocebus pygerythrus Nein Einheimisch Sicher (CITES II) Im Bereich aller Grenzflüsse

Afrikanischer Wildhund Canis pictus Nein Einheimisch Gefährdet Einst in ganz Namibia, außer im äußersten Westen Streifenschakal Canis adustus Nein Einheimisch Sicher Nordost-Namibia Schabrackenschakal Canis mesomelas √ Südliches Afrika, fast endemisch Sicher In ganz Namibia weitverbreitet Löffelhund Otocyon megalotis Nein Südliches Afrika, endemisch Sicher In ganz Namibia weitverbreitet Kapfuchs Vulpes chama Nein Südliches Afrika, endemisch Sicher In ganz Namibia weitverbreitet, nur nicht im äußersten Westen und Nordosten Honigdachs Mellivora capensis Nein Einheimisch Sicher In ganz Namibia, außer im äußersten Westen Löwe Panthera leo √ Einheimisch Handlungsbedarf (CITES II) Einst in ganz Namibia

Leopard Panthera pardus √ Einheimisch Fast bedroht (CITES I) In ganz Namibia weitverbreitet, außer im Dünenmeer der westlichsten Namib Serval Leptailurus serval Nein Einheimisch Sicher (CITES II) Einst im Norden und Osten von Namibia Karakal Caracal caracal √ Einheimisch Sicher (CITES II) In ganz Namibia weitverbreitet Gepard Acinonyx jubatus √ Einheimisch Handlungsbedarf (CITES I) In ganz Namibia weitverbreitet, außer im äußersten Westen

Afrikanische Wildkatze Felis sylvestris Nein Einheimisch Sicher (CITES II) In ganz Namibia Schwarzfußkatze Felis nigripes Nein Südliches Afrika, endemisch Handlungsbedarf (CITES I)

In ganz Namibia, außer im äußersten Westen, im Nordwesten und Nordosten Braune Hyäne Hyaena brunnea x Südliches Afrika, endemisch Fast bedroht In ganz Namibia

Tüpfelhyäne Crocuta crocuta x Einheimisch Sicher Einst in ganz Namibia, außer im äußersten Westen Erdwolf Proteles cristata Nein Südliches Afrika, fast endemisch Sicher In ganz Namibia, außer im äußersten Westen Burchellzebra Equus quagga burchelli √ Südliches Afrika, endemisch Fast bedroht In ganz Namibia, außer im äußersten Westen und Nordosten Chapmanzebra Equus quagga chapmani √ Einheimisch Gefährdet Nordost-Namibia Hartmannzebra Equua zebra hartmanni √ Namibia, endemisch Handlungsbedarf (CITES II) Westliche Randstufe und Zentrales Hochland (bergiges, felsiges Terrain) Spitzmaul-Nashorn Diceros bicornis bicornis √ Einheimisch Handlungsbedarf (CITES I) Einst in ganz Namibia, außer im äußersten Westen Breitmaul-Nashorn Ceratotherium simum simum √ Südliches Afrika, fast endemisch Fast bedroht (CITES I) Einst in ganz Namibia oberhalb der 250 mm Regen Isohyete Buschschwein Potamochoerus larvatus √ Einheimisch Sicher Nordost-Namibia Warzenschwein Phacochoerus africanus √ Einheimisch Sicher In ganz Namibia weitverbreitet, außer im äußersten Westen und Süden Flusspferd Hippopotamus amphibius √ Einheimisch Handlungsbedarf (CITES II) Einst in allen ganzjährigen Flusssystemen in Namibia Giraffe (Angola Giraffe) Giraffa camelopardalis angolensis √ Einheimisch Handlungsbedarf Einst in ganz Namibia weitverbreitet, außer im äußersten Westen Kaffernbüffel Syncerus caffer √ Einheimisch Sicher Einst weitverbreitet, außer im äußersten Westen und in der südlichen Kalahari Nyala Tragelaphus angasi √ Exotisch Sicher Kam natürlich im nördlichen KwaZulu-Natal und Kruger NP Lowveld vor

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Gebräuchlicher Name Wissenschaftlicher Name Verbreitungsstatus Fortbestand laut IUCN & CITES Notizen zur Verbreitung

Großer Kudu Tragelaphus strepsiceros √ Einheimisch Sicher

In ganz Namibia weitverbreitet, außer im äußersten Westen Buschbock Tragelaphus scriptus √ Einheimisch Sicher Nordost-Namibia Sitatunga Tragelaphus spekii √ Einheimisch Sicher

In Schilfgürteln an den ganzjährigen Flüssen im Nordosten

Einst in ganz Namibia, außer im äußersten Westen Kronenducker Sylvicapra grimmia √ Einheimisch Sicher Ganz Namibia, außer im äußersten Westen Sharpe-Greisbok Raphicerus sharpei √ Peripher einheimisch Sicher Äußerste östliche Zambezi Region Steinantilope Raphicerus campestris √ Südliches Afrika, fast endemisch Sicher Ganz Namibia, außer im äußersten Westen

Elenantilope Taurotragus oryx √ Einheimisch Sicher

Damara Dik-dik Madoqua kirkii damarensis √ Namibia, fast endemisch Sicher Mittlere, nördlich-zentrale und nordwestliche Landesteile

Springbock Antidorcas marsupialis √ Südliches Afrika, endemisch Sicher

In ganz Namibia, außer in den nordöstlichen Waldgebieten

Oribi Ourebia ourebi √ Peripher einheimisch Sicher Östliche Zambezi Region Rehantilope Pelea capreolus Nein Peripher einheimisch Sicher In den Hunsbergen im äußersten Süden Südlicher Riedbock Redunca arundinum √ Einheimisch Sicher An den ganzjährigen Flüssen im Nordosten Bangweolo Grasantilope Kobus vardoni √ Peripher einheimisch Fast bedroht Äußerster Osten der Zambezi Region – Flussauen des Chobe Litschi Moorantilope Kobus leche √ Einheimisch Fast bedroht (CITES II) Flusssysteme in Nordost-Namibia

Wasserbock Kobus ellipsiprymnus √ Einheimisch Sicher Flusssysteme in Nordost-Namibia Klippspringer Oreotragus oreotragus √ Einheimisch Sicher Felsige und bergige Gegenden in den südlichen, mittleren und nordwestlichen Landesteilen Impala Aepyceros melampus melampus √ Einheimisch Sicher Einst im gesamten zentralen Osten und Nordosten SchwarznasenImpala Aepyceros melampus petersi √ Namibia, fast endemisch Handlungsbedarf Nordwesten und südwärts zum nördlichen Zentralplateau Buntbock Damaliscus pygargus pygargus √ Exotisch Handlungsbedarf (CITES II) Kam natürlich nur im Küstenfynbos im Western Cape, RSA, vor Blessbock Damaliscus pygargus phillipsi √ Exotisch Sicher Kam natürlich nur in Südafrika vor, in der HighveldSavanne & Karoo Halbmondantilope Damaliscus lunatus √ Einheimisch Sicher Nordost-Namibia Kuhantilope Alcelaphus buselaphus caama √ Südliches Afrika, endemisch Sicher Kalahari und Dornbuschsavannen-Ökosysteme in Namibia Streifengnu Connochaetes taurinus √ Einheimisch Sicher Einst weitverbreitet, außer im Westen & äußersten Süden Weißschwanzgnu Connochaetes gnou √ Exotisch Sicher Kam natürlich nur in Südafrika vor, in der HighveldSavanne & Karoo Pferdeantilope Hippotragus equinus √ Einheimisch Sicher Nordöstliches Waldland von Namibia Rappenantilope Hippotragus niger √ Einheimisch Sicher Nordöstliches Waldland von Namibia Südliche Oryxantilope Oryx gazella √ Südliches Afrika, endemisch Sicher In ganz Namibia, außer in der Zambezi Region

ERKLÄRUNGEN

Einheimisch – sind Tierarten, die ohne Eingriffe des Menschen natürlich vorkommen. Dieser Begriff bezieht sich auf die natürliche Verbreitung einer Wildart, nicht auf die Länder, in denen sie vorkommt. Zum Beispiel sind Wasserbock und Moorantilope einheimische Arten der Feuchtgebiete in Nordost-Namibia, aber sie sind nicht in ganz Namibia einheimisch. Ebenso ist das Hartmann-Bergzebra eine einheimische Art der westlichen Randstufe und des zentralen Hochlandes, jedoch nicht der Kalahari. Endemisch – das Verbreitungsgebiet einer einheimischen Art ist auf natürliche Weise begrenzt. Das heißt, dass eine in Namibia endemische Art ausschließlich in Namibia vorkommt. Daraus ergibt sich eine besondere Verantwortung für ihren Schutz. Die natürliche Verbreitung einer im südlichen Afrika endemischen Art ist auf die Region südlich des Kunene und des Sambesi beschränkt.

Fast endemisch – wenn rund 80% des natürlichen Verbreitungsraums einer Tierart auf ein spezifisches Gebiet begrenzt ist. So ist das Damara Dikdik fast endemisch in Namibia; nur ein geringer Teil seines Verbreitungsgebietes reicht nach Südwest-Angola.

Exotisch – eine Tierart, die aus einem anderen Teil der Welt stammt und nie natürlich in Namibia vorkam, z.B. Nyala, Blessbock, Weißschwanz Gnu.

Peripher – wenn eine Tierart nur in Randgebieten von Namibia vorkommt und sich der überwiegende Teil ihres Verbreitungsgebietes anderswo befindet. Beispielsweise gibt es einen winzigen Puku-Bestand in den Flussauen des Chobe, der Hauptbestand hält sich jedoch in Sambia auf. Erhaltungsstatus – laut der globalen Einschätzung der IUCN (siehe http:// www.iucnredlist.org/ - nicht der namibische Status); und laut CITES Anhang.

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Füüreineunvergessliche Steppenwild-Jagdsafari in Namibia info@bergzichtgamelodge.com · Hannes: +264 (0) 81 128 4825 www.bergzicht-hunting.com WILDTIERFARMER DES JAHRES 2017 WILDTIERFARMER GRÜNE KATEGORIE SÜDLICHES AFRIKA

Überlegungen eines Afrikaners über den WANDEL IM AFRIKANISCHEN NATURSCHUTZ

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GERHARD THIRION

WARUM DIE JAGD BEDEUTUNG

Wir wissen, dass die Welt schrumpft – dank Internet, diverser Plattformen der sozialen Medien, allerlei Apps und nicht zuletzt Langstreckenflügen, die einen über Nacht auf einen anderen Kontinent bringen. Leider ergibt sich aus dieser intensiven Vernetzung ein Problem für die öffentliche Debatte über den Naturschutz in Afrika. Die gleichen Leute attackieren einander fortwährend mit den gleichen alten Argumenten. Byron Hart

Im Grunde geht es in dieser Debatte darum, wie wir unsere Wildtiere angesichts der unaufhaltsamen Ausbreitung der Menschheit vor der Vernichtung bewahren sollen. Und darin liegt schon das erste Problem: Alle, die lauthals den Schutz UNSERER Wildtiere fordern, meinen eigentlich nur bestimmte Tiere –die großen und die pelzigen. Sie haben die Vorzeigearten im Sinn: Elefant, Nashorn, Löwe, Leopard, Gorilla, Giraffe und Zebra. Die Tiere, die man gemeinhin mit den üblichen Vorstellungen von Afrika verbindet. Nur sehr wenige Menschen machen sich Gedanken über den Bontebok oder den Grauen Rhebok, falls sie überhaupt schon mal von diesen Arten gehört haben. Niemand spricht von den kleinen, den hässlichen und den weniger kuscheligen Geschöpfen, die ganz genauso die Tierwelt bereichern. Sie alle sind Katalysatoren in der ökologischen Kette und sorgen für die biologische Vielfalt, zu der auch die verschiedenen Pflanzen gehören. Diese Artenvielfalt ist notwendig, um alle Tierarten zu erhalten, nicht nur die wenigen, die jeder schützen will.

Eng damit verbunden ist die Frage nach dem Gleichgewicht des Ökosystems. Wo Land bewirtschaftet wird, spielt die Tragfähigkeit eine wichtige Rolle für das Gleichgewicht der Natur. Wir alle kennen die Redewendung zu viel des Guten – mit nicht mehr so guten Folgen. Ein Beispiel: Zu viele Antilopen grasen die gesamte verfügbare Weide ab, und in der Trockenzeit ist nichts mehr übrig. Übermäßig viele Beutetiere rufen ein entsprechendes Anwachsen der Raubtierbestände hervor, da sie einen rascheren Reproduktionszyklus haben. Wenn eine Beutetierpopulation allerdings zu vielen Raubtieren und gleichzeitig einem Mangel an Weide ausgesetzt ist, kann sie komplett zusammenbrechen.

Tragfähigkeit ist die maximale Anzahl von Stücken, die in einem bestimmten Gebiet unter Nutzung einer natürlichen Ressource innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens nachhaltig (d. h. im Gleichgewicht) gehalten werden kann. Logischerweise wäre es sinnvoll, einen Bestand auf das Tragfähigkeitsniveau oder knapp darunter zu begrenzen.

Womit wir bei der Frage der Aufrechterhaltung von Beständen angelangt sind. Wir wollen, dass die Wildtierpopulationen wachsen und geschützt werden – aber auch die menschliche Bevölkerung wächst weiter. Infolgedessen schrumpfen die Lebensräume der Wildtiere in einem alarmierenden Tempo. Tatsächlich wächst die menschliche Bevölkerung in Afrika derart rasant an, dass der ständig steigende Bedarf an Land der wichtigste Punkt auf der Agenda aller afrikanischen Regierungen ist. Mehr Land für den menschlichen Gebrauch geht zu Lasten der Wildtiere. So viel ist klar.

„Tiere sind in Wildreservaten und Nationalparks sicher“, schreien die Naturschützer aus ihrem Sessel. Nur, wenn es so weit kommt, haben wir versagt! Kleine Inseln von Naturschutzgebieten würden die potenzielle Ausbreitung von genetischen Merkmalen verringern und außerdem zu einer Konzentration der Tierarten führen, denen Wilderer bevorzugt nachstellen.

Beim Wildtiermanagement geht es um die Pflege des Landes, von Wasserstellen und Wassersystemen, um Erosionsschutz, Maßnahmen gegen die Wilderei, den Bau von Zugangswegen, die Errichtung von Zäunen, die Bekämpfung von invasiven Pflanzen und die Kontrolle der Wildbestände. Wildhüter und Parkwächter, Landbesitzer, Farmer, Ökologen, Viehzüchter, Hegegebiete und Konzessionsinhaber sind unaufhörlich mit diesen Aufgaben beschäftigt. Ihr Wissen

über Ökosysteme, Verhaltensmuster, Wachstumszyklen von Pflanzen und Tieren und deren Wechselwirkungen setzen sie in einen Gesamtplan um, der ständig an die sich ändernden Umstände und Bedürfnisse in einem gegebenen Gebiet angepasst wird. Da größere Landstriche die Tendenz haben, sich bis zu einem gewissen Grad selbst zu regulieren, brauchen sie weniger direktes Management als kleinere Gebiete.

Man hätte gerne den Idealfall: Große Gebiete, die sich selbst überlassen werden können. Doch leider werden solche Gebiete immer seltener, und kleinere Gebiete erfordern eben mehr direktes Eingreifen durch den Menschen. Die Handhabung von Wildtierbeständen scheint dieser Tage das heißeste Thema zu sein, denn bei zu vielen Tieren in einem Gebiet geht es darum, Überschüsse zu entfernen. Die Sesselpupser unter den Naturschützern werden schreien: Warum Wildtier-Management, wenn sich Bestände auf natürliche Weise an die Tragfähigkeit anpassen können? Die Antwort lautet: Erstens ist die Tragfähigkeit von den Wetterbedingungen abhängig und wechselt deshalb ständig; zweitens ist Bewirtschaftung erforderlich, um Konflikte zwischen Mensch und Wildtier (Human-Wildlife Conflict, HWC) zu vermeiden und um zu verhindern, dass Tiere verhungern, ausgebeutet werden, dass Krankheiten ausbrechen und andere Faktoren auftreten, die zu einem drastischen Rückgang der Bestände führen. All diese Kriterien wären in großen Gebieten kein Problem, aber große Gebiete gibt es halt nicht mehr. Die sich verengenden Korridore und das offene (von Menschen besiedelte) Land zwischen den Wildtierinseln sind die Ursache für HWC, eine der größten Sorgen unserer Naturschutzära. In besiedelten Gebieten, die an Naturparks und Wildreservate grenzen, haben es die Menschen täglich mit

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HAT

gefährlichen Wildtieren zu tun. Das bringt Feindseligkeit und Unmut hervor, das genaue Gegenteil von dem, was wir erreichen wollen. Manche Gemeinschaften wollen ALLE Elefanten loswerden, weil sie es leid sind, dass ihre Felder – der Nahrungsvorrat für ein ganzes Jahr – über Nacht zerstört werden. Doch von genau diesen Gemeinschaften in den abgelegenen Teilen des Landes hängt letztlich das Überleben der Wildtiere außerhalb der Naturparks und die Erhaltung des entsprechenden Lebensraums ab. Sie müssen von den Wildtieren profitieren, sonst scheitern wir.

Zu viele Elefanten in einem Gebiet zerstören ihren Lebensraum mit der Zeit durch Übernutzung. In solchen Gebieten (meistens an Wasserläufen) gibt es keine niedrigen Bäume und Sträucher mehr. Nur größere Bäume bleiben (etwas mitgenommen) übrig. Das ganze Ausmaß solcher Zerstörung wird aus der Luft erkennbar.

Hier kommt die Handhabung der Bestände ins Spiel, d. h. die Entfernung von Tieren aus einem überbevölkerten Gebiet, um die Tragfähigkeit zu erhalten. Die Methoden sind die Jagd (auf Fleisch oder Trophäen), die Keulung oder der Fang. Die Wildtierbehörden regeln diese Methoden mit einer Art Genehmigungssystem, das Kontrollen und Statistiken anhand des Bewirtschaftungsplans für das jeweilige Gebiet erstellt. Im Gegensatz dazu ist die Wilderei willkürlich und kommt nur dem Wilderer zugute.

Bei der Keulung wird eine bestimmte Anzahl von Tieren entnommen, und zwar unabhängig von Geschlecht oder Alter, damit die Dynamik des Bestands nicht durch

menschliche Voreingenommenheit verzerrt wird. Das Ziel ist, die Zahl der Tiere so schnell wie möglich zu reduzieren und dabei die Auswirkungen auf den übrigen Bestand auf ein Minimum zu beschränken. Üblicherweise wird eine Keulung nachts von erstklassigen Schützen und einem erfahrenen Fleischerteam durchgeführt. Die Vorteile der Keulung liegen in der raschen Reduzierung eines Bestands innerhalb kürzester Zeit. Der verbleibende Bestand bemerkt die Aktion üblicherweise gar nicht. Außerdem ist das Fleisch dank der schnellen Verarbeitung sehr hygienisch.

Die Fleischjagd findet meist bei Tageslicht statt, und die Auswahl des Tieres spielt eine größere Rolle. Der Jäger erlegt ein oder zwei Tiere eines bestimmten Geschlechts oder einer bestimmten Altersgruppe für seinen Eigenbedarf. Auf diese Weise wird ein Bestand viel langsamer als bei der Keulung reduziert, aber die Fleischjagd kann während der gesamten Saison kontinuierlich fortgesetzt werden.

Die Trophäenjagd zieht mit Abstand die meiste Kritik auf sich. Allgemein wird sie als „Blutsport“ gesehen, den die Gutbetuchten betreiben, um Tierköpfe zu sammeln. Das mag zwar so sein, und es mag der Grund sein, warum Jäger weite Reisen in abgelegene Gegenden unternehmen (wo sie die einheimische Wirtschaft unterstützen). Doch den wenigsten Menschen ist der Nutzen dieser Methode für den Naturschutz bewusst: Die Auswirkungen auf die Wildbestände sind am geringsten, aber die Einnahmen sind am höchsten. Ja, an der Trophäenjagd wird gut verdient – ganze ländliche Gemeinschaften verdienen gutes Geld, weil sie in abgelegenen Gegenden die nötigen Dienstleistungen erbringen. Der wirtschaftliche Faktor ist so

bemerkenswert, dass den Beteiligten daran gelegen ist, mehr Lebensraum für Wildtiere zu schaffen. Investoren sind bereit, Land zu kaufen, meistens für marginale Viehzucht genutztes Land, und es wieder in einen für Wildtierherden geeigneten Lebensraum umzuwandeln. Das vermittelt den Menschen vor Ort ein Gefühl der Ermächtigung, denn sie sind es, die dazu beitragen, dass die Wildbestände gedeihen – mit dem Anreiz, jedes Jahr eine bestimmte Anzahl von Tieren „ernten“ zu können. Jeder weiß, dass er seine Einkommensquelle zerstört, wenn er zu viel ernten würde. Deshalb haben die Wildbestände im südlichen Afrika drastisch zugenommen, obwohl jedes Jahr eine festgelegte Anzahl von Tieren gejagt wird.

Fangen ist eine rasche Methode zur Entnahme von lebenden Tieren. Die üblichste Vorgehensweise besteht darin, sie mit Fahrzeugen oder Hubschraubern in eine trichterförmige Rutsche oder in hängende Netze zu drängen und dann auf einen LKW zu verladen. Das verursacht meistens eine sehr spürbare, wenn auch nur kurzfristige Störung im Fanggebiet. Es gibt aber auch verschiedene Methoden des passiven Fangs, wie z. B. eine Falle an einer Wasserstelle oder Salzlecke.

Menschen, die nicht verstehen [wollen], dass die Zahl der Wildtiere in Grenzen gehalten werden muss, fragen: „Können sie nicht woanders hin umgesiedelt werden?“. Normalerweise meinen sie die eingangs erwähnten Vorzeigearten. Doch die Frage ist, wohin sollen sie umgesiedelt werden? Wohin sollten wir Löwen umsiedeln? Oder Elefanten? In Gebiete, in denen es sie ohnehin schon im Überfluss gibt? Damit kommen wir unweigerlich auf das Thema verfügbares Land zurück.

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Wie schaffen wir Lebensraum für Wildtiere, wenn das verfügbare Land immer weniger wird? Indem wir den Tieren einen Wert zuordnen, von dem die Menschen, die mit ihnen leben, profitieren…"

Nehmen wir uns kurz die Elefanten vor. Auf jedem verfügbaren Stück Land, das einen existenzfähigen Elefantenbestand ernähren kann, gibt es bereits Elefanten [und zwar zu viele]. Gebiete, in denen es keine Elefanten gibt, sind entweder nicht für Elefanten geeignet oder können nicht ausreichend gegen Wilderei geschützt werden. Oder die menschlichen Gemeinschaften, die in solchen Gebieten oder um sie herum leben, wollen keine Elefanten, weil sie ihre Lebensgrundlage gefährden. Wir sprechen hier von Gebieten, die Tausende von Elefanten zu viel haben. In den Ländern südlich der Sahara gibt es mehr als 300.000 Elefanten [und natürlich werden es immer mehr], aber nirgendwo ist für sie genügend Platz. Sollten wir sie in den Central Park in New York bringen? Wie lange würde es dauern, bis die New Yorker sich beschweren würden? Doch es sind Menschen wie die Anwohner des Central Parks, die Stadtbewohner, die Gutmenschen, die im Nu die Handhabung der Elefantenbestände in Afrika kritisieren – aber nur selten praktikable Lösungen anbieten.

Stellen Sie sich vor, man würde 20 Löwen im Central Park unterbringen... Wer will mehr Löwen? Sicherlich nicht die Gemeinschaften im ländlichen Afrika. Viele von ihnen töten die Löwen selbst, entweder durch Abschuss oder durch Vergiftung (grauenvoll), weil ihre Regierungen die HWC-Probleme nicht innerhalb eines akzeptablen Zeitrahmens lösen können. Abgesehen von den privaten Wildreservaten, die Großkatzen für ihre Touristen haben, sind die einzigen Menschen, die Löwen vor der Haustür sehen wollen, diejenigen, die in Städten oder auf einem anderen Kontinent leben.

Wie schaffen wir Lebensraum für Wildtiere, wenn das verfügbare Land immer weniger wird? Indem wir den Tieren einen Wert zuordnen, von dem die Menschen, die mit ihnen leben, profitieren – in Form von Arbeitsplätzen durch Jagd und Fototourismus, durch das Fleisch der erlegten Tiere und durch finanzielle Entschädigungen für Verluste.

Grob ausgedrückt bedeutet das: Was sich bezahlt macht, kann bleiben.

Vermutlich haben Sie viele Jäger, wie auch mich, sagen hören, dass die Jagd dem Naturschutz dient und dass die nachhaltige Nutzung der einzige Weg nach vorn ist. Das ist sie nicht, aber derzeit ist sie das fortschrittlichste Modell, das wir für den Schutz von Lebensräumen in ländlichen Gebieten mit marginalen Gemeinschaften haben.

Wir nutzen unsere [natürlichen und bergbaulichen] Ressourcen für unsere Existenz, und doch kritisieren wir die Jagd – ein Instrument zur Bewirtschaftung einer Ressource, die innerhalb eines angemessenen Zeitraums zu 100 % erneuerbar ist; die Protein, Einkommen, Arbeitsplätze und den Anreiz zur Koexistenz liefert. Ohne diese Koexistenz wird der Bestand an Wildtieren durch den natürlichen Lebensdrang der wachsenden menschlichen Bevölkerung dezimiert (gewildert), und es wird Land gerodet, um Platz für die Landwirtschaft zu schaffen. Diese unkontrollierte Nutzung wird zum Aussterben von ganzen Arten führen. Eine kontrollierte, nachhaltige Nutzung hingegen trägt zum Wohlergehen der örtlichen Gemeinschaften bei, die im Gegenzug täglich wilde Tiere vor ihrer Haustür tolerieren.

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Bis zur letzten Minute

Nur noch drei Tage blieben auf dieser Safari. Nur noch drei Tage, um den Leoparden zu bekommen. Die Schwierigkeiten fingen schon beim Bait an. Chris Balke

Trotz der hellwachen San und meines erfahrenen Jagdführers bekamen wir praktisch keine Antilopen in Anblick. Vielleicht die Folge der hohen Raubwilddichte in dem Gebiet. Mehr zufällig stießen wir am späten Vormittag während unserer Pirsch durch den Dickbusch auf eine führende GemsbokKuh – doch sie bekam uns mit ihrem Kalb eher mit, als wir sie. Die beiden brachen vor uns weg, hinein in die Deckung. Wir setzten nicht nach, weil die dornige Hölle für uns undurchdringlich war, sondern pirschten auf einem Elefantenpfad weiter. Plötzlich hörten wir das Klagen einer Antilope. „Da müssen wir hin, sofort, schnell!“, kommandierte der Guide. Im Laufschritt in die Richtung, doch da wir nur dreimal ein kurzes Klagen hörten, folgten wir mehr unserem

Instinkt, als unseren Ohren. Dann hörten wir das Mahnen der Kuh, die nach ihrem Kalb rief. Was für ein Glück, so konnten wir die Stelle gut ausmachen und verschoben uns leise und schnell in Richtung Kuh. Dann sahen wir die Kuh spitz von hinten. Sie sicherte immer in die gleiche Richtung und rief nach ihrem Kalb. „Da muss ein Leopard sein, der das Kalb gerissen hat. Schieß die Kuh, wenn sie breit steht, die führt jetzt nicht mehr!“, flüsterte mir der PH zu. Daraufhin schoss ich mit der .375 H&H aus der Blaser R93.

Wir warteten nach dem Schuss noch einige Minuten ab. „Vielleicht sehen wir den Leoparden“, meinte mein Jagdführer. Doch der ließ sich nicht blicken. Also versorgten wir

die Kuh, ließen das Auto zum Abtransport kommen und suchten dann den Dickbusch nach dem Kalb ab, denn ein vom Leopard gerissenes Kalb ist die beste Voraussetzung für ein optimales Bait.

Wir fanden es schließlich, verendet, mit einem sauberen Kehlbiss vom Leoparden zur Strecke gebracht. Die San zogen es rund fünf Meter aus den Büschen heraus, banden es mit dem Seil an einem Baumstamm fest und ließen es auf dem Boden liegen. Ruck, zuck war ein kleiner Schirm gebaut und in rund 50 Metern Entfernung vom Kalb aufgestellt. Wir saßen ab der Mittagszeit an. Ich hatte wenig Hoffnung. Die geschossene Gemsbok-Kuh hatte in unmittelbarer Nähe vom Leoparden

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gestanden, das heißt im Klartext: Dem Räuber flog die Kugel um die Ohren. Dann das Versorgen der Kuh, sprechen, rufen, das Hin- und Her mit dem Pickup – ob der Leopard tatsächlich wiederkommen würde? Der Ansitz war erfolglos und ich sagte, dass ich daran zweifelte, hier noch Waidmannsheil zu haben. Doch mein Guide winkte nur ab: „Die Unruhe macht dem Leoparden wenig aus, hier gibt es ja nicht allzu viel Antilopen. Und das Kalb war eine leichte Beute, wir haben es ihm ja direkt zugetrieben. Das lässt er sich nicht entgehen. Ich bin sicher, er war heute Abend da, hat aber irgendetwas mitbekommen. Vielleicht bekommen wir ihn ja morgen.“

Nächster Tag, andere Taktik. Nach Kontrolle des auf dem Boden liegenden Kalbes war klar, dass der Leopard da gewesen war und mein PH schlug vor, das Kalb in den Baum zu hängen – die Blaser war nur mit einem 1-4x20 ganz auf die Belange für die Elefantenjagd ausgestattet – damit ich auch bei einsetzender Dämmerung noch eine Chance hatte. Außerdem bauten wir noch einen weiteren Schirm auf, der links seitlich versetzt etwas dichter am Bait als der erste stand. Hier setzten sich zur Mittagszeit zwei San hinein und auch wir gingen zu unserem Schirm. Kurz vor der Dämmerung brachen die San unter lautem Gemurmel auf und wir harrten weiter im Schirm aus. Doch der Räuber kam nicht. Enttäuscht verließen wir in der Dunkelheit den Schirm und mein Jagdführer sagte: „Chris, du bist einfach zu laut! Der Leopard ist da, aber er hört dich. Du und dein ewiges Geraschel!“ Ich konnte es nicht fassen, weil ich stundenlang wie eine Statue bewegungslos neben ihm im Schirm auf dem Boden liegend ausgehalten hatte. Ich glaubte vielmehr, dass der Wind nicht optimal war.

Der nächste und damit der letzte Tag für mich in Afrika, und wieder probierten wir eine neue Strategie. Es wurde ein dritter Schirm aufgebaut, ebenfalls in einer Entfernung von rund 40 Metern, jetzt aber rechts von unserem Schirm aus. Die drei Schirme waren also in einem Dreieck aufgebaut, wobei unserer mittig lag, aber zwanzig Meter hinter den beiden anderen versetzt. Die Schirme rechts und links wurden mit San besetzt und wir saßen in der Mitte dahinter. Der Ansitz begann für alle wie immer um die Mittagszeit und in der frühen Abenddämmerung holten sich die Buschleute mit

Bestimmungen für die Trophäenjagd auf Raubwild im Überblick:

• Vor Beginn der Jagd sind Gastjäger, Jagdführer und Jagdveranstalter verpflichtet, die Bedingungen für die Jagderlaubnis zu lesen, zur Kenntnis zu nehmen, und dies mit ihrer Unterschrift zu bestätigen. Nach Beendigung einer erfolgreichen Jagd müssen alle beteiligten Parteien die Rückseite der Jagderlaubnis unterzeichnen.

• Die Jagderlaubnis muss während der gesamten Jagd vom Jagdführer im Original mitgeführt werden. Die Erlaubnis ist nur für die darauf angegebene Zeit und das genannte Jagdgebiet gültig.

• Nur frei lebende, selbstständige und ausgewachsene Raubtiere dürfen im Rahmen der Trophäenjagd erlegt werden. Im Falle von Leoparden ist nur die Jagd auf männliche Tiere erlaubt.

• Die Trophäenjagd auf Raubtiere ist nicht zulässig zwischen 30 Minuten nach Sonnenuntergang und 30 Minuten vor Sonnenaufgang des folgenden Tages. Der Gebrauch künstlicher Lichtquellen bei der Jagd ist verboten.

• Jede Form von Jagd auf zuvor gefangene oder in Gefangenschaft gezüchtete oder gehaltene Tiere ist illegal.

• Zur Dokumentation sind nach der Jagd vier Fotografien entsprechend der Verordnung aufzunehmen und einzureichen.

lautem Gerede einzeln aus ihren Schirmen ab. Danach liefen sie auf unseren Schirm zu, hielten hier an. Sprachen und lachten, gingen dann langsam fort, immer noch erzählend, Richtung Pickup. Wir hörten, wie sie den Wagen starteten, wie sie das Gaspedal kräftig durchdrückten und sich mit Vollgas immer weiter entfernten. Meine Güte, dachte ich, was für ein Theater. Und das sollte uns der Leopard tatsächlich abnehmen? Eine merkwürdige Jagdtaktik.

Die Dämmerung setzte ein und plötzlich stupste mich mein Jagdführer, für seine Verhältnisse fast zärtlich, am Bein an und flüsterte: „Der Leopard ist im Baum!“ Und da sah ich seine Silhouette, wie sie sich schummerig vom Horizont abhob. Ich sah durch das kleine Zielfernrohr und sah genau genommen wenig, wenn nicht sogar fast nichts. Ich sagte: „Ich seh' ihn nicht richtig.“ Der Guide hielt dagegen: „Ich erkenn' ihn genau – mit bloßem Auge!“ Nicht zu fassen! Ich ging ins Ziel und sagte: „Ich sehe ihn nicht sauber!“ „Versuch's trotzdem.“ Ich schoss. Es passierte: Nichts. Nach fünf Sekunden sagte er ganz ruhig zu mir: „Er sitzt noch.“ Ich repetierte leise durch, Bait und Baumstamm nicht aus den Augen lassend. „Jetzt hat er sich flach auf den Stamm hingelegt und beobachtet uns. Er weiß genau, wo wir sitzen.“ Ich schaute durchs Zielfernrohr, orientierte mich am Stamm etwas hoch und schoss noch einmal – kurz danach ein dumpfer Aufschlag. Mein PH lachte, laut und herzlich, so wie ich es selten von ihm gehört hatte. „Das sah gut aus, er ist zuerst mit den Hinterläufen auf den Boden gestürzt. Ein gutes Zeichen.“ Nach 10 Minuten Wartezeit standen wir vor dem starken und alten Kuder. Laut Jagdführer der zweitstärkste Leopard, den er in diesem Jagdgebiet je erlegt hat. Für mich hatte sich damit ein lang gehegter Lebenstraum erfüllt.

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Ansitz-schirm in der Nähe des Risses. Dank des Berufsjägers war es der zweitgrößte Leopard, der in diesem Gebiet erlegt worden war.

DER RITTER der Einsamkeit

Dem Jäger, der noch nicht hier gejagt hat, ist sie kaum zu beschreiben, die unfassbare Weite und die unberührte Schönheit, mit der die uralte Wüste den Fremden konfrontiert. Sigurd Hess

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Carl hatte eine Jagd in der Wüste, in der Tsiseb Conservancy gebucht.

Ganz oben auf seiner Liste stand der Gemsbock, der „Ritter der Einsamkeit“. Der Gemsbock ist bekannt für seine Härte und auch dafür, eine Menge Blei zu vertragen, wenn der erste Schuss nicht optimal sitzt. Das sollte Carl als erstes erfahren.

Am siebten von acht Jagdtagen stiegen wir auf einen Berg mit Felsformationen, die wie die Schuppen auf dem Rücken eines riesigen Drachens aussahen. In den letzten Tagen hatten wir einige Gemsböcke in Anblick gehabt, jedoch ausschließlich Kühe oder Gruppen von jungen Tieren. Mit großen Anstrengungen und einer Portion Glück

hatte Carl bisher ein Berg-Zebra und einen braven alten Springbock erlegen können. Danach allerdings hatte uns das Glück verlassen und die ersehnte Beute machte einen großen Bogen um uns. Während wir die Gegend abglasten, erschien ein Gemsbock wie aus dem Nichts auf einem parallel verlaufenden Rücken. Es war fast Mittag und

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GEMSBOCKJAGD – TSISEB

Am siebten von acht Jagdtagen stiegen wir auf einen Berg mit Felsformationen, die wie die Schuppen auf dem Rücken eines riesigen Drachens aussahen. Während wir die Gegend abglasten, erschien ein Gemsbock wie aus dem Nichts auf einem parallel verlaufenden Rücken.

kaum hatten wir ihn erblickt, da verschwand er auf der abgewandten Seite der Hügelkette. Die Entfernung dorthin schätzten wir auf ungefähr drei Kilometer.

Meine Sorge galt der nahen, nur rund sieben bis zehn Kilometer entfernten Grenze zum Dorob Nationalpark auf der anderen Seite der Hügelkette, genau in der Richtung, in die der Gemsbock gezogen war. So ist das Leben! Man jagt in einer fast eine Million Hektar umfassenden Konzession und dann ist sie anscheinend zu klein! Ich sagte zu Carl: „Wenn überhaupt, dann ist das unsere Chance!“ Rund zehn Kilometer vom Auto entfernt, mit knapp werdendem Wasser, ging es jetzt ums Ganze.

„Ich kann dir noch nicht mal sagen, ob es ein Bulle war oder ob er alt genug ist. Aber, er zieht allein, und das ist immer ein gutes Zeichen“. Carl zuckte nur mit den Achseln und antwortete in seinem breiten texanischen Akzent: „Welllll, let‘s go!“ Die Eile, Erwartung und Aufregung trieben uns an und machten uns zu Laufmaschinen. Elias und Eric, unsere beiden Tracker, Carl und ich schafften die Strecke zu der Stelle, wo wir den Gemsbock gesehen hatten in Rekordzeit. Dazu das Gefühl, bei steigender Pulsfrequenz einen Baumwollbausch im Mund zu haben. Der heulende, trockene Nord-Ostwind erschwerte das Laufen zusätzlich und Sandkörner brannten auf Armen, Beinen und im Gesicht.

Unterhalb des Bergrückens hielten wir kurz, um unsere trockenen Kehlen mit einem Schluck warmen Wasser aus unseren Feldflaschen zu spülen. Gespannt pirschten wir vorsichtig auf den Rücken, nach allen Seiten in die Hänge, Schlote und die Ferne spähend. Aber nichts war in Sicht.

„Verflixt, wo zum Teufel ist der Gemsbock,“ fluchte Carl. Mir ging ein ähnlicher Gedanke durch den Kopf, da entdeckten wir die typisch graue Farbe des Gemsbock, der den Hang der nächsten Hügelkette in etwa einem Kilometer Entfernung hinauf trottete. Diesmal aber war eindeutig erkennbar, dass wir tatsächlich einen großen, alten Bullen mit langen Hörnern vor uns hatten.

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Der Gemsbock hatte uns nicht bemerkt. Wir warteten, bis er über den Rücken verschwand und folgten dann schnell, fast im Laufschritt, die nächste Hügelkette hinauf. Ich drängte Carl, alles zu geben, um diese Chance auf einen reifen Bullen nicht zu verpassen. Er blieb dicht hinter mir. Direkt unterhalb des Rückens stoppten wir, um Atem zu schöpfen und damit Carl seine .30-06 fertig laden konnte. Hintereinander pirschten wir ganz vorsichtig die letzten Meter hinauf und blickten über den Rücken. Da stand er, der Ritter der Einsamkeit, auf 160 Meter, den Blick in die weite Ebene gerichtet, den Schweif vom Wind zur Seite geweht. Wir legten uns auf die Felsen, die jetzt, zwei Stunden nach Mittag, so heiß waren, dass man Eier darauf hätte braten können. Der Rucksack diente als Auflage für die Büchse. „Carl, der Bulle ist gut, du kannst schießen, aber kalkulier‘ den Wind ein!“, flüsterte ich. Der Schuss donnerte viel schneller, als ich erwartet hatte und der Gemsbock zeichnete mit Auskeilen nach hinten – das war gar kein gutes Zeichen, denn erfahrungsgemäß bedeutete das einen weichen Schuss. Carl lud sofort nach, aber bevor er einen zweiten Schuss anbringen konnte, ging der Gemsbock hochflüchtig ins Tal ab und verschwand aus unserer Sicht. Wir sprangen auf und setzten dem Gemsbock nach, bekamen ihn wieder in den Blick, warfen uns zu Boden, um wieder schießen zu können. Die Entfernung zwischen uns und dem Gemsbock wurde schnell größer. Carl zielte und schoss - daneben! Er feuerte wieder, jetzt strauchelte der Bulle, lief noch vierzig Meter weiter und setzte sich auf die Keulen. Langsam näherten wir uns dem Bullen und Carl konnte ihm jetzt den Fangschuss antragen.

Die ganze Achterbahnfahrt an Gefühlen überkam uns noch mal und noch mal. Erschöpft, aber erleichtert und glücklich saßen wir bei dem Bullen. Tage wie diese machen uns stolz, als Jäger und gleichzeitig dankbar, auf diese Weise in einem Gebiet wie diesem jagen zu können.

Aber dies ist nicht das Ende der Jagd. Zunächst mussten wir das Auto so nah wie möglich an den Gemsbock heran manövrieren und erst als das ganze Fleisch aufgeladen war, fuhren wir zurück ins Camp. Die Sonne ging gerade unter und setzte einen Schlusspunkt unter eine grandiose Woche auf der Jagd mit wunderschönen Erinnerungen.

DIE UNBERÜHRTE WÜSTE

Vor dem Hintergrund hoher Gebirgszüge, deren Farben mit den Tageszeiten wechseln, liegen gewaltige Granitblöcke verstreut in der Weite der Schotterflächen der Wüste am westlichen Rande Namibias. Die Läufe alter Trockenflüsse, die sich in Millionen von Jahren durch Bergketten gegraben haben, Quellen, die überraschend Wasser haben. Oft sogar durch viele Trockenzeiten hindurch. Aus diesen grünen Oasen, dem Nebel, der von der Küste her landeinwärts kriecht und dem seltenen Regen entsteht der Kern des überraschend üppigen Lebens, das in dieser trockenen Landschaft existiert. Die Flora und Fauna, die hier heimisch ist, hat sich über Jahrtausende hinweg an die Bedingungen in dieser kargen Welt angepasst und überlebt hier nicht nur, sondern gedeiht. Natürliche Auslese, bizarre Anpassungen sind die Gründe dafür, dass die Evolution das Leben in dieser Gegend möglich gemacht hat.

In dieser weiten Wüste gejagt zu haben und zu jagen gehört sicher zu den ganz besonderen Privilegien des Lebens. Keine Kamera kann die Großartigkeit dieser Landschaft einfangen. Endlose Kilometer in der Hitze des Mittags auf der Jagd nach einem einzelnen alten Springbock durch diese Wüste zu wandern, das gleißende Licht so stark in der Hitze flirrend, dass das Ansprechen durch das Fernglas schier unmöglich ist, lässt mich ebenso wie meinen Gast in tiefer Demut verharren. Man begreift, dass wir Jäger nur eine Nanosekunde existieren, verglichen mit der Ewigkeit, die diese Wüste schon besteht und wie lang sie noch bestehen wird. Oft spürt man nach einem langen Jagdtag, dass diese Wüste tatsächlich lebendig ist, ich möchte sogar soweit gehen zu sagen, man bekommt ein Gefühl dafür, dass die Wüste viele Geheimnisse in sich trägt und hier vielleicht sogar der Ursprung des Lebens liegt.

Was für ein überwältigender Eindruck ist es doch, einen Gemsbockbullen, der in dem ihm eigenen, geradezu majestätischen Gang über die Schotter-Ebene zieht, zu beobachten. Man gewinnt den Eindruck, dass er die Hitze überhaupt nicht bemerkt. Das Wedeln des Schweifs ist nur ein Zeichen tiefster Zufriedenheit. Selbstsicher zieht er seine Bahn, niemals kommt er aus dem Tritt oder ändert seine Geschwindigkeit. Selten bleibt er stehen, um mit erhobenem Haupt rundum zu sichern. Mir erscheint er als der Ritter der Einsamkeit. Er lebt in vollkommener Harmonie mit der Wüste und dem Alleinsein.

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GEMSBOCKJAGD – TSISEB
Carl und sein Tracker mit dem Gemsbock.

AUF DIE SPUR EINER ALTEN

Pferdeantilope

Es ist Ende November, die Zikaden verbreiten ohrenbetäubenden Lärm mit ihrem schrillen SingSang, die Luft ist trocken, die ausgedörrte Erde sehnt sich nach Regen. Die laubwechselnden Bäume lassen mit ihren letzten Reserven neue Blätter sprießen. Vor uns liegt die Spur einer heimlichen alten Pferdeantilope. Wir bejagen diese relativ seltene Art im Buschmannland. Sigurd Hess

Kurz nach Sonnenaufgang trafen wir im weißen Sand der Straße, zwischen Tsumkwe und dem Grenzübergang, auf diese Spur eines einzelnen Bullen. „Wahrscheinlich war er vor Sonnenaufgang oder spät in der Nacht hier“, sage ich zu Jürgen. Die Spannung ist greifbar. Wir packen das Nötige zusammen und verstecken das Fahrzeug zwischen dichtem Gebüsch ein Stück abseits der Straße. Spuren kreuzen die Straße nach Süden, machen kehrt, führen nach Norden, dann nach Westen. Spuren einer ganzen Herde mischen sich mit denen des Bullen. Doch schließlich haben wir das Puzzle gelöst und machen uns auf die Suche nach unserer Pferdeantilope.

Im gleißenden Licht der höher steigenden Sonne wird das Fährtenlesen immer

schwieriger. Doch Stunde um Stunde folgen die beiden San Fährtenleser Robert und !tuxa sowie mein Fährtenleser, Elias, beharrlich der Spur. Der Bulle zieht gemächlich seines Weges und allmählich wird uns bewusst, dass er nicht so bald ein Versteck aufsuchen wird. Er hält nur selten zum Ruhen oder Äsen inne, und das macht mich nervös. Da wir ihn noch nicht eingeholt haben, herrschen jedoch weiterhin gleiche Bedingungen für beide Seiten. „Wir haben noch Chancen“, versichere ich Jürgen. Wir reißen uns am Riemen und weiter geht’s. Unsere Pausen werden länger und häufiger; Das verlangen die nachlassende Konzentration, der Durst und die Hitze. Die Zeit vergeht im Flug, es ist fast schon 14 Uhr. Der am Morgen vorherrschende Wind aus Nordost hat sich gelegt und kommt jetzt in

sanften Wirbeln aus allen Richtungen. Das macht mir Sorge, denn wir sind auf einer Düne mit einem dichten BlutfruchtbaumDickicht angelangt. Das raschelnde Laub wird von links nach rechts und von vorn nach hinten gewirbelt. Auf einem Teppich aus trockenen Blättern ist es unmöglich, sich so lautlos zu bewegen wie man sollte.

Plötzlich geht Robert in die Hocke und deutet energisch nach vorn. Mit einem Schlag verschwinden Müdigkeit, Durst und Frust machen Aufregung, rasendem Puls und dem brennenden Wunsch Platz, dass begehrte Stück zu erbeuten. Der Bulle ist keine 60 Meter entfernt und hat sich in einem seitlichen Winkel zu uns niedergelassen. Ich packe Jürgen am Arm, denn jetzt brauchen wir nur noch knapp

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LE ROUX VAN SCHALKWYK

fünf Meter zu einem Termitenhügel hinüberrobben, um die Anstrengungen des Tages mit einem herrlichen Trophäentier zu krönen. Mit äußersten Vorsicht spähen wir über den Termitenhügel.

Der Platz, auf dem die Pferdeantilope eben noch ruhte, ist verlassen als sei sie nie dort gewesen. „Der verdammte Wind hat alles vermasselt“, schimpfe ich entmutigt. Alle Hoffnungen haben sich zerschlagen, der Puls normalisiert sich wieder. Durst, Erschöpfung und Trostlosigkeit kehren zurück. Fragen beherrschen unsere Gedanken und verdrängen alles andere. Waren wir zu langsam? Was ist schiefgelaufen? Sollte es einfach nicht sein? War es nur Pech?

Alle Wasservorräte sind aufgebraucht, aber wir beschließen, es noch ein letztes Mal zu versuchen. Zuerst wollen wir dem Bullen eine Stunde Ruhe lassen. Wir lassen uns nieder und jetzt tröpfelt die Zeit langsam dahin. Der Nachmittagswind ist heiß wie aus einem Hochofen. In dieser rauen trockenen Wildnis behaupten sich Tiere tagtäglich und zu jeder Jahreszeit. Als Jäger möchte man solch ein Tier erbeuten, und die Hoffnung, die Entschlossenheit und der Wille stellen sich nach und nach wieder ein. Aufgeben kommt nicht in Frage.

Als die unbequeme Stunde schließlich vorbei ist, erheben wir uns etwas wackelig und besprechen wie wir vorgehen wollen. Da die Ausdauer nicht mehr besonders groß ist und die Wasserflaschen leer sind, wollen wir nur noch einen letzten Versuch unternehmen: zielstrebig nehmen wir die Spur wieder dort auf, wo uns die Pferdeantilope unter der Nase entkommen ist. Wir müssen so lautlos und konzentriert wie möglich vorgehen.

Nach nur knapp 1000 Metern bricht die Hölle los. Unser Bulle, der sich beruhigt und gar nicht weit von uns wieder geruht hatte, springt auf und flieht über ein kürzlich abgebranntes Stück des Geländes. Dann verhofft er und äugt aus einer Entfernung von etwa 160 Metern zu uns herüber. Instinktiv ist Jürgen über dem Schießstock und findet sein Ziel. Einige Sekunden vergehen. Als sich der Bulle zum Fliehen wendet, zerreißt die .375 H&H die Stille. Das Geschoss schlägt auf dem Blatt ein und nach kurzer Flucht bricht der Bulle zusammen und lässt den für Pferdeantilopen typischen Todeslaut hören.

Mit einer Gefühlsmischung, die jeder echte Jäger erlebt – Euphorie, Trauer, Freude, Demut, Gemütsruhe, Zufriedenheit und Mitleid – gehen wir zu dem Bullen hinüber.

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This could be you...

Dirk de Bod Safaris Namibia is one of Namibia’s select hunting destinations, boasting over 48 500 acres of private game reserves with 31 different species available.

MAKADI SAFARIS

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SINCE 1972

STÜTZE FÜR DEN NATURSCHUTZ: Gemeinschaften

Ich bin kein Jäger, beim besten Willen nicht. Aber ich bin Namibierin. Namibier zu sein, bedeutet für mich eine tief verwurzelte Liebe zu unseren Wildtieren, Landschaften und Kulturen, und die damit verbundene Achtung. Bisweilen äußern sich diese Liebe und dieser Respekt in Erkenntnis, Fürsprache und Handlung. Oder es mangelt uns an Verständnis und wir lassen Engagement und Handlung sein – aber die Liebe und der Respekt bleiben. Man muss kein praktizierender Jäger sein, um den Zweck der Jagd zu verstehen und dafür einzutreten. Denn Namibier zu sein, unsere Wildtiere, Landschaften und Kulturen zu lieben und zu respektieren, geht Hand in Hand mit dem Verständnis für die Bedeutung der Jagd und dem Verfechten ihres fortgesetzten Beitrags zu dem, was dieses Land so phänomenal macht. Charene Labuschagne

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PAUL VAN SCHALKWYK

Bei einem kürzlichen Besuch im Nordosten des Landes, genauer gesagt im Hegegebiet Nyae Nyae, konnte ich mich von den greifbaren Auswirkungen überzeugen, die Namibias Konzept des auf der Gemeinschaft basierenden Managements natürlicher Ressourcen (CBNRM) auf die Gemeinschaften hat. Nyae Nyae ist eines der insgesamt 86 Hegegebiete im ganzen Land. Sie ermächtigen die ländliche Bevölkerung, verbessern ihre Lebensgrundlage und schützen das Wild und die Umwelt. Die San, die in Nyae Nyae leben, sind ein bemerkenswertes Beispiel für die Fähigkeiten und das Wissen der Einheimischen über das Buschveld. Sie ermöglichen den durchschlagenden Erfolg des CBNRM, denn sie kennen ihr Land besser als jeder andere. Weshalb es unsinnig ist, wenn Außenstehende, insbesondere aus urbanisierten Industriegesellschaften, uns belehren wollen, wie wir unser Stückchen Afrika erhalten sollen.

Die Einrichtung von Jagdkonzessionen in kommunalen Hegegebieten hat dazu beigetragen, dass Namibia eines der begehrtesten Jagdziele in Afrika geworden ist.

Die Großen Fünf (Büffel, Elefant, Leopard, Löwe und Nashorn) sowie zahlreiche Steppenwild-Arten, die ungehindert auf dem Gelände der Hegegebiete umherziehen, bieten attraktive Jagdmöglichkeiten. Für die Trophäenjagd auf kommunalem Land sind 45 Konzessionen genehmigt worden. Für die jeweiligen Hegegebietsgemeinschaften bringen die Jagdkonzessionen direkten Nutzen mit sich: Die Versorgung mit Protein (Wildfleisch), Arbeitsplätze und Ausgleichszahlungen für die Schaffung von Infrastruktureinrichtungen. Um jedoch wirklich zu begreifen, warum das Jagdwesen für die ländlichen Gemeinschaften so wichtig ist, muss man sich bewusst machen, wie sie ohne die Jagdkonzessionen dastehen würden.

Der Wildbestand im ausgehenden 18. Jahrhundert, als die ersten Forscher, Jäger und Händler europäischer Herkunft das Gebiet des heutigen Namibia betraten, wird auf 8 bis 10 Millionen Tiere geschätzt. In den beiden darauffolgenden Jahrhunderten kam es zu einem massiven Rückgang: Unkontrolliertes und verschwenderisches Jagen, veterinärmedizinische Maßnahmen und Zäune sowie der Standpunkt der neuzeitlichen Farmer, dass Wildtiere nutzlos seien und ihrem Viehbestand die Weide streitig machten, reduzierten die Wildbestände ganz gewaltig. In den 1960er Jahren sank die Zahl schließlich auf unter eine Million. Wild gehörte dem Staat und galt beim Laien als wertlos, weil er keinen Nutzen daraus ziehen konnte. Die unverzichtbare Rolle der Tiere in einem

Abgesehen von den schwerwiegenden Auswirkungen, die ein Verbot der Naturschutz unterstützenden Jagd auf die ländlichen Gemeinschaften hätte, würde auch das Wild die volle Wucht zu spüren bekommen."

überlebenswichtigen Ökosystem wurde noch nicht verstanden – oder war, offen gesagt, einfach egal.

Erst als in den 1960er und 1990er Jahren bedingte Rechte für die konsumtive und nichtkonsumtive Nutzung von Wildtieren eingeführt wurden, begann sich die Einstellung von Landbesitzern und Sachwaltern drastisch zu ändern. Die neuen Bestimmungen bedeuteten, dass Wildtiere endlich einen Wert für private und kommunale Farmer bekamen, da sie gewinnbringend für die Trophäenund Sportjagd, für Fleischproduktion, zum Lebendverkauf überschüssiger Tiere und für den Tourismus genutzt werden konnten. Ein Wildtier-Sektor entwickelte sich, und die Farmer stellten fest, dass Wildtiere in unseren trockenen, bestenfalls subhumiden Landschaften eine viel lukrativere und wettbewerbsfähigere Form der Landnutzung darstellen als die konventionelle Farmwirtschaft. In der Folge wurden Viehbestände abgebaut und die Zahl der Wildtiere nahm zu. Private und kommunale Farmer begannen den Wert des Wildes aus einer breiteren Perspektive zu sehen, der mit dem Schutz von Lebensräumen und der Erhaltung der biologischen Vielfalt einherging.

Wenn dieser Wert, der unseren Wildtieren richtigerweise zugeordnet worden ist, jemals aufgehoben würde, wären mehr als 700 Wildhüter und Ressourcenwächter arbeitslos. Würde die den Naturschutz unterstützende Jagd eingestellt, wie in Botswana, wären mehr als 100 Vollzeitstellen hinfällig. Mehr als 1000 Mitarbeiter in Hegegebieten müssten sich nach anderen bezahlten Tätigkeiten umsehen – in den ländlichen Gebieten sind Verdienstmöglichkeiten rar. Diese Zahlen mögen unbedeutend erscheinen, doch das Einkommen dieser Ranger und Mitarbeiter kommt nicht nur den direkten Angehörigen zugute, sondern auch der Hegegemeinschaft im

weiteren Sinne. Die Jagdkonzessionen sind ihre Lebensgrundlage.

Abgesehen von den schwerwiegenden Auswirkungen, die ein Verbot der Naturschutz unterstützenden Jagd auf die ländlichen Gemeinschaften hätte, würde auch das Wild die volle Wucht zu spüren bekommen. Ohne die Einnahmen aus den TrophäenjagdKonzessionen in den Hegegebieten müssten diese Gemeinschaften andere Wege für ihr Auskommen finden. Am meisten wird befürchtet, dass sie sich der Wilderei zuwenden. Man kann mit Sicherheit sagen, dass diese unvermeidliche Folge – falls die Jagd in Namibia abgeschafft würde – mehr Schaden für die Rechte der Tiere und den Artenschutz anrichten würde, als es die legale, ethische Jagd auf einheimische Tiere in nachhaltig bewirtschafteten Beständen jemals könnte.

Die Behauptung, Jagen sei mit Naturschutz unvereinbar, ist unter globalen Tierrechtsaktivisten und einigen elitären namibischen Tourismusanbietern zu einem recht heißen Thema geworden. Dabei könnte „unvereinbar” nicht weiter von der Wahrheit entfernt sein. Jagd und Naturschutz sind auf delikate Weise miteinander verknüpft – das eine kommt ohne das andere nicht aus. Je größer der Nutzen ist, den private und kommunale Farmer aus der Jagd ziehen können, desto sicherer ist das Wild als Form der Landnutzung und desto mehr Land wird unter Naturschutz gestellt.

Am meisten verblüfft mich an der Argumentation der Jagdgegner, dass diese Menschen – häufig aus dem Ausland –sich auf keinen Fall vorstellen können, selbst in unmittelbarer Nachbarschaft mit Wildtieren zu leben. Geschweige denn, sie ständig in ihrer Nähe zu tolerieren. In einer Hochhauswohnung oder in einem klimatisierten Konferenzraum fällen Menschen, die sehr wenig Einblick in die Realität vor Ort haben, vorschnelle Urteile und treffen Entscheidungen. Bei den Jagdkonzessionen in Hegegebieten geht es um die Lebensgrundlage der Einheimischen. Wann und wie werden die Stimmen derer, die am stärksten mit Wildtieren involviert sind – und selbst die größte Wirkung auf die Bestände haben – im Rahmen der internationalen Auseinandersetzung mit dem Naturschutz gehört?

Zwecks weiterer Informationen empfehlen wir The State of Community Conservation in Namibia: www. communityconservationnamibia.com

BEDEUTUNG HAT
WARUM DIE JAGD

Hunde brauchen Hubschrauber

Jedes Jahr wählt NAPHA, der Namibia Berufsjagdverband, einen Naturschützer des Jahres. Dieser hoch angesehene Titel wird an eine Person, eine Gruppe oder eine Einrichtung verliehen, die Bedeutendes zur Erhaltung der namibischen Tierwelt und ihrer Lebensräume geleistet hat. Auf seiner Jahreshauptversammlung im Dezember 2021 gab der Jagdverband den jüngsten Empfänger der Auszeichnung bekannt: die K9*Hundeeinheit des Ministeriums für Umwelt, Forstwirtschaft und Tourismus (MEFT). Die hochqualifizierte Hundeeinheit wird im Waterberg Law Enforcement Training Centre** gehalten, aber im ganzen Land eingesetzt und hat sich zu einer außergewöhnlichen Ergänzung des Instrumentariums zur Bekämpfung und Prävention von Wildtierverbrechen in Namibia entwickelt. Der Tierarzt und Pilot Conrad Brain und der Leiter der Einheit, Manie Le Roux, geben uns einen Einblick in die Arbeit dieser besonderen Gruppe von „Naturschützern“.

Die Auszeichnung, die der Namibia Jagdverband der K9-Einheit des Umweltministeriums verliehen hat, würdigt erst die Anfänge der bereits verdienten Hundeeinheit. Die Fähigkeiten und das Potenzial von Hunden bei vielerlei Detektionsaufgaben –Drogen, Ballistik, Sprengstoffe und Wildtierprodukte bis hin zur Mobiltelefonerkennung – sind erstaunlich. Doch damit hört es noch nicht auf. Hunde sind auch bei der Erkennung von COVID-Infektionen, den meisten Krebsarten, Diabetes und Epilepsie äußerst effektiv. Sogar bei der Identifizierung von Menschen mit Selbstmordabsichten.

Namibia kann sich rühmen, in vielen Bereichen der Hundeausbildung in Afrika führend und in gewissen Fällen das erste und einzige afrikanische Land zu sein, das eine Ressource maximal ausschöpft, die im Alltag latent vorhanden ist: Die Talente von Hunden.

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Es liegt auf der Hand, dass gut ausgebildete Hunde äußerst mobil sein müssen, damit sie überall zwischen Epupa und Lüderitz kurzfristig eingesetzt werden können. Allein die Einsatzorte – schwer erreichbare Dörfer, informelle Siedlungen, Fischercamps, Schulen und bisweilen auch städtische Gebiete – erfordern oftmals akribische logistische Planung und zwangsläufig lange Fahrstrecken, die Zeit kosten. Namibias extreme Unterschiede in Topografie, Klima und selbst Biomtyp erschweren die Arbeit in diesem Land und machen sie zu einer Herausforderung. Deshalb ist es an der Zeit, dass wir mit unseren ausgebildeten Hunden flügge werden – im wahrsten Sinne des Wortes.

Für die meisten Menschen bewirkt das Erlebnis, zum ersten Mal in ein Leichtflugzeug zu steigen, eine Reihe von Sinneswahrnehmungen, die sie nie vorhergesehen hätten. Aufregend, verlockend, aber vielleicht auch beängstigend. Die Geräusche und Gerüche, die ungewohnte Kabine, der unverständliche Funkverkehr und schließlich das Abheben in einen Raum, in dem die Atmosphäre trägt, rufen unterschiedliche Reaktionen hervor. Freudiges Staunen, oder Schrecken, Magenverstimmung und noch mehr Aufregung.

Wie mögen sich Hunde vor und auf ihrem ersten Flug fühlen? Wir wissen es nicht, aber wie bei uns Menschen ist es ein Prozess der Akklimatisierung, des Trainings und des Wissens, dass jeder anders

ist. Ein Aspekt ragt jedoch heraus – das bedingungslose Vertrauen der Hunde in ihre Hundeführer. Nach der Devise: Wenn es ihnen (den Hundeführern) gut geht, geht es auch uns (den Hunden) gut. Auch das Vertrauen in die Piloten, das Bodenpersonal und das Hilfspersonal schafft eine Atmosphäre der Zuversicht. Die Hunde nehmen sie erstaunlicherweise in einer Weise auf, die wir nicht erklären können, von der wir aber wissen, dass sie vorhanden und real ist: Durch ein uraltes gegenseitiges Vertrauen und Verständnis, das zwischen Mensch und Hund besteht.

Es ist nur logisch, dass wir das außergewöhnliche Talent unserer Truppe von hochqualifizierten Hundeprofis schätzen und maximal nutzen. Die Hunde sind absolut begeistert von den Aufgaben, die ihnen gestellt werden, und ihre Erfolgsquote in Bezug auf Gespür und Spezifität bei allen Aspekten der Erkennung von Substanzen und Krankheiten übertrifft weiterhin unsere Erwartungen. Die nahezu hundertprozentige Erfolgsquote beim Aufspüren von Waffen, Munition, Pangolinschuppen, Nashornhorn, gewildertem Fleisch, Kupferdraht, illegalem Whisky und Zigaretten sowie der anschließenden Verfolgung durch die Behörden beweist ihren unbestreitbaren Wert. Es ist für uns ein Muss, sie rasch und effizient an Orte zu transportieren, an denen sie ihr angeborenes Talent voll entfalten können. Deshalb: Hunde brauchen Hubschrauber.

DIE NATURSCHÜTZER DES JAHRES
Auf der NAPHA-JHV 2021 überreicht Minister Pohamba Shifeta den Preis für den Naturschützer des Jahres an die K9-Einheit des MEFT. * Der Name K9 ist ein Wortspiel: Der Buchstabe K und die Ziffer 9 ergeben englisch ausgesprochen das Wort canine (Hund). ** Ausbildungszentrum für die Strafverfolgung.

NASHORN Schläue

„Das war die härteste Jagd meines Lebens. Es heißt ja, dass man für die Elefantenjagd seine Füße braucht, für Büffel Mut und für Leoparden den Verstand, aber das Wichtigste von allem ist die Erfahrung.“

Das Spitzmaulnashorn ist eine Wildart, die nur sehr wenige Jäger jagen können, da es nur eine sehr geringe und nachhaltige Quote gibt. 2004 bekam Namibia von CITES eine Jagdquote zugesprochen, die jedoch auf alte Bullen, die nicht mehr an der Fortpflanzung teilnehmen, beschränkt wurde. Berufsjäger Hentie van Heerden war der glückliche Jagdführer, der den Jäger Corey Knowlen auf Nashorn führen durfte. Hier ist seine Geschichte.

In der Nashornjagd war ich unbewandert und musste mich deshalb auf die gesammelte Erfahrung verlassen, die ich mir in all den Jahren auf der Pirsch und bei der Überlistung von Trophäenwild angeeignet habe. Außerdem hatte diese Jagd

ihre Komplikationen. Das Umwelt- und Tourismusministerium (MET) hatte in zwei verschiedenen Gegenden drei Bullen identifiziert, die in Frage kamen. Um sicherzustellen, dass wir das richtige Tier verfolgten, mussten uns zwei Ranger des

Ministeriums begleiten - den Jäger, mich und die beiden Tracker. Und dann schlossen sich der Jagdgesellschaft auch noch ein Fotograf und ein Journalist von CNN an, um das Abenteuer zu dokumentieren. Keine ideale Voraussetzung für eine Jagd, egal wo.

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GERHARD THIRION

Der erste Jagdtag begann nach dem üblichen Muster: Die Fährte musste gefunden werden. Als der Ranger sagte, „Ja, das ist die richtige,” zogen wir los. Aber es war einfacher gesagt als getan. Bei 40 Grad Hitze marschierten wir bis zwei Uhr nachmittags durch weichen Sand und dichte Vegetation, ebenso am nächsten Tag. Ich beschloss, dass es mit einer so umfangreichen Jagdgesellschaft zu gefährlich war. Diese Jagd war nicht eindeutig zu überschauen und es gab keinen Spielraum für Fehler. In anderen Gegenden schlafen schwarze Nashörner während der Mittagshitze, aber hier nicht. Hier ruhen sie im Schatten eines Baumes, liegend oder stehend, und wenn sie etwas herannahen hören oder einen ungewohnten Geruch aufnehmen, stürmen sie gleich durch den Busch davon und sind nicht aufzuhalten.

Wir informierten MET, dass wir am Zusammenpacken waren und die andere identifizierte Gegend aufsuchen wollten, wo die Landschaft nicht so unerbittlich ist. Die Vegetation ist karger und somit ist die Sicht

besser. Es war eine sechsstündige Fahrt dorthin. Wir waren seit zwei Stunden unterwegs, als mich jemand vom Ministerium anrief und sagte, das freigegebene Nashorn in der Gegend, die wir ansteuerten, sei ausfindig gemacht worden, aber zwei Wochen zuvor sei es eines natürlichen Todes gestorben, aus Altersgründen, die Hörner seien intakt. Also kehrten wir um und waren wieder genauso weit wie zuvor.

Am nächsten Tag stehen wir früh auf. Die richtige Fährte finden und los. Wir gehen und gehen, denn wir wissen, dass wir den Nashornbullen irgendwann zu Gesicht bekommen müssen. MET hat bestätigt, dass wir auf der richtigen Spur sind, und so folgen wir ihr immer weiter.

Es ist nicht wie bei einer Elefantenjagd, bei der man das Tier aus dem hohen Gras herausragen sieht. Ein Nashorn ist bei hohem Gras und

dichter Vegetation einfach nicht auszumachen. Zudem flüchtet es, sobald es etwas hört. Und dann kehrt es in Windrichtung um und kommt in einem Bogen (wie ein Angelhaken) zurück. Da man konzentriert der Spur folgt, wird einem erst klar, dass der Bulle einen Bogen geschlagen hat, wenn man ihn mit seinen 1,5 Tonnen durch den Busch prasseln hört. Dann weiß man, dass man an ihm vorbeigegangen war und dass er dich entweder gehört oder deine Witterung aufgenommen hat. Nashörner sehen schlecht, aber ihr Gehör ist hervorragend und ihr Geruchssinn muss ebenfalls sehr gut ausgeprägt sein.

Man folgt also weiterhin der Fährte, schlägt den Bogen und findet den Ruheplatz, aus dem das Nashorn geflüchtet ist. Und man bleibt auf der Spur. Die Vegetation ist so dicht, dass man das liegende Tier auf keinen Fall sehen würde. Die Sicht ist auf 20 bis 30 Meter begrenzt.

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Das hohe Gras steht dir fast bis zur Schulter, denn es hat noch kein Buschfeuer gegeben. Du folgst ihm durch das dornige Gestrüpp von Akazien und Rosinenbuscharten. Obwohl der Wind günstig für uns steht, trickst uns der Nashornbulle zweimal aus. Wir bleiben stur auf der Fährte und hören nicht mal, dass er sich erhebt und davonmacht.

Kilometer um Kilometer stapfen wir durch den weichen Sand. Es ist heiß. Und ich weiß, dass heute der Tag aller Tage ist. Wir müssen dranbleiben. Denn morgen wird er uns erneut an der Nase herumführen. Er wird aufstehen und flüchten, aufstehen und flüchten bis zur Ermüdung. Wir müssen ihn dazu bringen, immer häufiger aufzustehen, und mit

Die Nachmittagshitze macht uns zu schaffen. Wir sind noch müder und durstiger und unsere Konzentration lässt zu wünschen übrig. Auf einer Großwildjagd ist das der Punkt, an dem man die Flagge streicht und am nächsten Tag wieder loszieht."

zunehmender Ermüdung wird er immer kürzere Strecken zurücklegen.

Auf einem Wildwechsel geht man nicht. Man folgt nur seiner Spur, und wenn sie durchs Gebüsch führt, muss man ebenfalls durch das Gebüsch. Manchmal sieht man, wo er verhofft hat, wo er langsamer geworden ist. Man sieht, dass er sich von einem Schattenplatz zum nächsten bewegt. Dir wird bewusst, dass er ruhelos ist.

Jetzt sind wir vorsichtig, denn manchmal verhofft er einfach und sichert zurück. Er weiß, dass er verfolgt wird und dass der Verfolger nicht aufgibt.

Vor zwei Stunden haben wir die übrige Jagdgesellschaft zurückgelassen. Es ist heiß und wir sind durstig. Doch jetzt ist nicht die Zeit zum Aufgeben. Da stellt der Kameramann fest, dass der Akku seiner Kamera leer ist, weil er sie nie ausgeschaltet hat, um jederzeit einsatzbereit zu sein. Ersatz-Akkus sind bei den anderen, also müssen wir umkehren.

Gerade als wir uns umdrehten, hörte uns der alte Nashornbulle und flüchtete mal wieder. Aber das bemerkten wir gar nicht.

Zurück bei den anderen musste eine Entscheidung getroffen werden. Genug für heute oder wieder los und weitersuchen? Alle sind ermüdet und durstig. Die Mittagshitze lastet auf uns und bis zum Fahrzeug ist es ein Fußmarsch von mehreren Stunden.

Doch mir ist klar: Wenn wir jetzt umkehren,

müssen wir morgen wieder von vorne beginnen. Und der alte Bulle wird noch schlauer mit uns umspringen. Heute hingegen haben wir ihn schon den ganzen Tag gestört. Immer wenn er einnicken wollte, waren wir da und er musste sich wieder erheben und flüchten. Früher am Tag ist er bis zu fünf Kilometer am Stück getrottet, jetzt sind es nur noch 600 Meter. Er ist definitiv am Ermüden. Wir müssen dranbleiben.

Wir merken, dass er sich im Zickzack bewegt. Wir müssen uns mehr anstrengen. Er weiß, dass wir hinter ihm sind. Jetzt ist Vorsicht geboten. Die Gruppe bleibt zurück, nur der Jäger und ich pirschen uns vorsichtig weiter. Nach 20 Metern verlieren wir wegen seines Zickzack-Kurses die Spur und müssen ausschwärmen, um sie wiederzufinden.

Inzwischen ist es vier Uhr geworden, und die Nachmittagshitze macht uns zu schaffen. Wir sind noch müder und durstiger und unsere Konzentration lässt zu wünschen übrig. Auf einer Großwildjagd ist das der Punkt, an dem man die Flagge streicht und am nächsten Tag wieder loszieht.

Aber in diesem Moment höre ich Äste brechen, und ich höre ihn schnauben. Er kommt 40 Meter nach rechts durch den Busch geprasselt. Ich drehe mich um und rufe: „Hole ihn dir!”, aber da ist ein Busch zwischen dem Jäger und dem Nashorn. Der Bulle stürmt auf den Tracker zu, der erfahren genug ist, wie erstarrt auf seinem Fleck zu verharren.

Nach wenigen Metern macht das Nashorn kehrt und trottet davon.

Mit zitternden Knien finden wir uns aus verschiedenen Ecken wieder zusammen. Jetzt gibt es kein Zurück mehr. Der Nashornbulle ist aufgebracht. Und da wir nicht wissen, wie

er als nächstes reagieren wird, müssen wir zusammenbleiben. Hundert Meter weiter finden wir die Spur wieder. Sie zeigt uns, dass er es nicht mehr eilig hat.

Als Großwildjäger sammelt man Erfahrung im Umgang mit Tieren, die dich verletzen können, wenn du dich nicht auskennst – Elefanten, Büffel, Löwen, Leoparden, Gemsbockantilopen. Man entwickelt ein Gefühl für die Reaktion, die zu erwarten ist. Es ist fast als ob man wie das Tier zu „denken” beginnt. Aber Nashörner gehören nicht zu meiner jahrelangen Erfahrung. Als der Bulle wieder langsamer wird und seinen Zickzack-Kurs fortsetzt, halte ich mit meiner Mannschaft inne. Der Wind steht günstig. Wir werden aufeinandertreffen. Ich weiß es einfach. Noch 50 Meter weiter und einer aus der zurückgebliebenen Gruppe kommt daher, um ein Foto zu machen. Ich höre einen panischen Aufschrei und sehe beim Umdrehen wie der Fotograf schräg auf uns zurennt, hinter ihm das anstürmende Nashorn. „Aus dem Weg!”, rufe ich, und während er in den Sand taucht, krachen die ersten beiden Schüsse.

Natürlich hatte sich der alte Nashornbulle genauso verhalten wie schon den ganzen Tag. Einen Bogen gemacht, unter einem Baum gestanden und gewartet, dass wir endlich verschwinden würden. Er wusste sicher, dass

er nicht die üblichen Geräusche des Buschs hörte. Kein Eland oder Gemsbock auf dem Weg durch das Gestrüpp. Vermutlich war er auch an Ranger auf Patrouille gewohnt. Sie schauten nach, wo er war, machten ihre Eintragung und verzogen sich wieder. Doch diesmal verzog sich keiner. Im Schatten unter dem Baum muss das Nashorn die Bewegung von Gestalten auf einer Lichtung bemerkt haben und ging zum Angriff über.

Der erste Schuss kam von der Seite. Ein offener Schuss. Doch beim zweiten Schuss blockierte ein Busch die Sicht. Ich hörte die Kugel aufschlagen, aber ich konnte nicht sehen, wo sie getroffen hatte. Auf der Nashornhaut war nicht genügend Staub, und mein Blick war in der Sonne leicht verschwommen. Wir wussten, dass er getroffen war, aber wir hörten ihn nicht zusammenbrechen. Nach etwa 15 Minuten kontrollierten wir unsere Gewehre und nahmen die Spur wieder auf. Wir überquerten eine Lichtung mit einem großen Baum und dichtem Gebüsch auf einer Seite. Dort hatte sich der Nashornbulle um und umgedreht und mehrmals aufgestampft. Aber kein Schweiß auf der Fährte. Der Tracker sichtete ihn vom Baum aus 60 Meter weiter in einem Busch rechts von uns, perfekt für einen Todesschuss hinter die Schulter.

DER WEG ZUM ERFOLG

In den 1980er Jahren waren 90 Prozent der Nashornbestände unserer Erde ausgerottet, und die Weltnaturschutzunion IUCN hatte Nashörner als vom Aussterben bedroht auf ihre Rote Liste gesetzt. In Namibia haben engagierte Einzelpersonen in den vergangenen 30 Jahren die ländlichen Gemeinschaften im Nordwesten des Landes in die Bemühungen zum Schutz des Wildes eingebunden. Im Kampf gegen die Wilderei wurden Naturschutzgruppen gebildet, Taktiken entwickelt und entsprechende Schulungen durchgeführt. Heute hat Namibia den weltweit größten Bestand an frei lebenden Nashörnern. Der Einsatz von Regierung, ländlichen Gemeinschaften, NGOs und Bürgern war derart erfolgreich, dass Namibia das einzige Land ist, in dem schwarze Nashörner zu den vielen anderen Wildarten gehören, die aus den Nationalparks in private Wildreservate und gemeinschaftliche Hegegebiete umgesiedelt werden.

Gemeinschaftliche Hegegebiete werden seit 1998 gemäß Paragraph 95 (1) unserer Verfassung gegründet. Damit wird der im Hegegebiet lebenden Bevölkerung das Recht an der nachhaltigen Nutzung ihrer Ressourcen übertragen, samt der Verantwortung dafür. Derzeit gibt es 82 solcher Hegegebiete mit einer Gesamtfläche von 161.000 km². Die nötigen Management-Instrumente und allgemeine Unterstützung erhalten die Hegegemeinschaften über das CBNRM-Programm (Management natürlicher Ressourcen durch ländliche Gemeinschaften). Anfänglich waren viele Hegegebiete auf Spenden angewiesen, aber im Laufe der Jahre sind sie dank Joint-Venture Lodges und Trophäenjagd selbstständig geworden. Laut der amtlichen Statistik für 2014 beliefen sich die Gesamteinnahmen aus der nachhaltigen Nutzung des Wildes (Fleisch, Arbeitsplätze, Bargeld) auf mehr als 32 Millionen N$. Den Löwenanteil generierte die Trophäenjagd. Die verschiedenen Veranstalter bezahlten den Hegegemeinschaften mehr als 26 Millionen N$ für die Nutzung von 48 Jagdkonzessionen. Die übrigen 9,9 Millionen N$ errechnen sich vorwiegend aus Fleischverkauf und Lohn- und Gehaltszahlungen.

37 HUNTiNAMIBIA | 2022/23 NASHORN SCHLÄUE
ANTON KRUGER

ZU ANGESICHT mit einem wilden Löwen VON ANGESICHT

Kai-Uwe Denker

Wie der Zufall es wollte, saß ich während der CITES CoP 17, die kürzlich in Johannesburg stattfand, in der Sitzreihe hinter der Delegation der Humane Society, deren Vertreter, wie viele andere Teilnehmer an der Konferenz auch, einen PlüschLöwen auf ihre Tische gestellt hatten. Einen kuscheligen kleinen Stoff-Löwen mit samtenem hellbraunem Fell, mit weicher dunkler Mähne und Schwanzquaste, der, mit erhobenem Haupt auf den Keulen sitzend, den Blick mit wahrhaft majestätischem und friedvollem Ausdruck voraus gerichtet, neben die Mikrophone auf den Tischen platziert war, um die Aufmerksamkeit der Teilnehmer auf die Misere zu richten, in der sich der König der Tiere befindet. Im Stillen musste ich denken: „Wenn ihr bloß wüsstet, was einen wilden Löwen wirklich ausmacht."

Nach meiner Rückkehr stieß ich zufällig auf ein fantastisches Foto von zwei jagenden Löwen –wilder Löwen: Die Köpfe gesenkt wie zornige Löwen dies tun, die Augen starr auf ein dem Betrachter verborgenes Beutetier gerichtet, der Mähnenlöwe auf der linken Seite mit einem narbenbedeckten Gesicht und einer etwas schäbigen Mähne, wie dies bei einem alten Dornbusch-Löwen so sein muss. Dieses Foto geradezu ehrfurchtsvoll betrachtend, wurde ich – wegen des gesenkten Hauptes und des wilden Feuers in den gelben Augen des herrlichen Mähnenlöwen – an eine Begegnung vor vielen Jahren erinnert, als ich einem erzürnten Löwen auf kürzeste Distanz Angesicht zu Angesicht gegenüberstand; ein Augenblick, der mir nun wieder lebhaft in Erinnerung kommt.

Leider war der Fotograf nicht bereit, das erwähnte Foto zur Verfügung zu stellen. Daher überlasse ich es der Vorstellungskraft jener, die die Wildnis und den Löwen kennen, sich die Szene vorzustellen.

Es war Mitte der 1990er Jahre westlich des Khaudum. Früh an einem Morgen waren wir auf die Spuren eines riesigen einzelnen Löwen gestoßen, die taufrisch in dem weichen, weißen Sand der Kavango Region abgebildet waren. Schon die Spuren eines Löwen, wenn man ebenfalls zu Fuß ist, reichen, um die Vorstellungskraft lebhaft anzuregen und einen

nochmals darüber nachdenken zu lassen, was man vorhat; besonders wenn man sich durch unübersichtliches Buschland bewegt. Wir nahmen die Spuren des Löwen auf.

Ich war mit Max Theurer, einem markigen alten Jäger, der nicht mehr unter uns weilt, und einem alten Buschmann-Fährtenleser, der inzwischen ebenfalls in die ewigen Jagdgründe hinübergewechselt ist, unterwegs. Und die Wildnis westlich des Khaudum Nationalparks ist auch nicht mehr – das Gebiet wurde inzwischen zu Farmland, dort werden nun Rinder gezüchtet.

Nach einer Weile des Fährtens wurde uns klar, dass der Löwe in die Richtung der Überreste eines Elefanten unterwegs war, den wir ein paar Tage zuvor erlegt hatten. Als wir uns der Stelle näherten, sahen wir, dass die Geier, deren kreisender Flug über den Überresten den Löwen vermutlich angelockt hatte, noch auf den Bäumen saßen, so dass wir annehmen mussten, dass der Löwe sich noch am Kadaver befand. Um genügend Platz zum Zerwirken des Elefanten vor ein paar Tagen zu haben, hatten wir eine kleine Freifläche von vielleicht dreißig Metern Durchmesser in das dichte GelbholzGestrüpp geschlagen, in dem der Elefant lag. Den Fährtenleser zurücklassend, näherten Max und ich uns nun dieser kleinen Lichtung in äußerster Spannung und Aufmerksamkeit mit gutem Wind. Auf Zehenspitzen schlichen wir durch das dichte Gebüsch dem Rand der Lichtung entgegen, immer wieder anhaltend und lauschend, während das Adrenalin mit wilder Macht durch unsere Adern pulsierte.

Als wir den Lichtungsrand erreicht hatten, mussten wir feststellen, dass der Löwe sich nicht diesseits des Haufens der Überreste aus Innereien, Rippenknochen und Wirbelsäule befand, den wir zurückgelassen hatten. Wir vermuteten ihn hinter diesem Haufen liegend, also schlichen wir im Bogen mit den Gewehren im Halbanschlag am Dickungsrand entlang, um schließlich festzustellen, dass der Löwe auch dort nicht war. Also ließen wir die Gewehre sinken, während die Spannung in uns abfloss und wechselten ein paar geflüsterte Worte, als der Löwe plötzlich mit wütendem Grollen

aus dem Gestrüpp vielleicht fünf oder sechs Schritte zu unserer Rechten hochfuhr. Da ich mich auf der rechten Seite befand, um Max freies Schussfeld in die Richtung der Überreste zu unserer Linken zu geben, befand sich der Löwe unmittelbar neben mir und ich stand im Schussfeld. Für einen Sekundenbruchteil starrte ich dem wütendem Löwen in das Angesicht, ein Anblick, der sich für immer in meine Erinnerung gebrannt hat; das Haupt gesenkt, ein wildes Feuer in den flammend gelben Augen, ein tief-dunkles Grollen aus dem mächtigen Brustkorb empordröhnend.

Mehr aus einem instinktiven Reflex unter dem Eindruck des furchtbaren Grollens, denn aus Notwendigkeit, denn Max war ein erfahrener Jäger und bedurfte dieser Aufforderung nicht, rief ich laut: „Schieß!“

Als Max nun an meine Seite eilte, während im selben Moment mein lauter Ruf erschallte, warf der Löwe sich herum und suchte das Weite, den Schwanz dabei hochwerfend. Der hastige Schuss, den Max dem flüchtenden Löwen nachwarf, ging knapp dahinter und zerschlug sich in den Sträuchern.

Mit wildem Herzklopfen, welches das Blut hörbar durch unsere Adern rauschen ließ, traten wir nun an die Überreste des Elefanten heran, wo ich eine gelbe Strähne von der Mähne des Löwen entdeckte, die sich in einem zackig abgekautem Knochen verklemmt hatte. Ich entfernte die blonde Strähne und wand sie um meinen Zeigefinger, um sie mitzunehmen. Sie fühlte sich rau und spröde an. Später verwahrte ich sie gemeinsam mit einem kleinen Holzstückchen, das ich der Schläfen-Drüse eines alten Elefantenbullen entnommen hatte, in einer Streichholzschachtel. Kleine Talismane, welche die afrikanische Wildnis symbolisieren, und die ich rückblickend gerne neben dem Mikrophon auf meinem Tisch bei der CITES Konferenz platziert hätte, um die Aufmerksamkeit der Teilnehmer auf die Misere der unberührten afrikanischen Wildnis zu richten – Lebensraum für herrliche Wildtiere, der mit erschreckender Geschwindigkeit zerstört wird und der auf keinen CITESAnhängen zu finden ist.

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MENSCHLICHKEIT in der Jagd

Alle, die mich über die Jagd ausfragen, stellen am Ende immer dieselbe große Frage: „Warum jagen Sie?“ Zwar wollen manche Menschen auf keinen Fall hören, dass Jagen positive Auswirkungen haben kann, aber die wenigsten, die sich die Zeit nehmen, meine Ausführungen anzuhören, können die Logik der nachhaltigen Erhaltung durch die Jagd bestreiten. Viele Menschen akzeptieren diese Tatsache sogar ganz offen. Aber ihr Verständnis für die Gründe zu gewinnen, warum ich mich für das Jagen entschieden habe – wie sich meine Liebe zu den Wildtieren gewissermaßen durch die Jagd manifestiert – das ist eine Herausforderung, die ich nur selten erfolgreich bestanden habe. Nur wer die Gelegenheit hat, meine Geschichte zu hören und meine Lebensweise zu beobachten, ist eventuell in der Lage, allmählich die Menschlichkeit in der Jagd zu begreifen. Denjenigen, die nicht die Möglichkeit haben, mich mit der Zeit kennenzulernen, kann ich nur sagen, dass es neben meinem Glauben nichts anderes auf dieser Welt gibt, wodurch ich mich lebendiger fühle. Die Jagd hat mit die intensivsten Gefühle in mir hervorgebracht, die ich je empfunden habe. Und sie hat mich zweifellos zu einem besseren Menschen gemacht, als ich es ohne sie wäre. Sie ist Teil von dem, was ich bin. Jackson Engel

HAT
WARUM DIE JAGD BEDEUTUNG

Kürzlich sah ich in den sozialen Medien einen Beitrag des bekannten Jägers Brad Christian. Er schilderte eine seiner schönsten Kindheitserinnerungen: Wie er sich mit seinem Pferd auf dem Grundstück seiner Familie im Wasser vergnügte. Das sei etwas gewesen, das ihm das Gefühl gegeben habe „ganz und gar lebendig und völlig präsent“ zu sein. Dann stellte er die Frage: „In welchem Moment in Ihrer Vergangenheit schien die Zeit still zu stehen und Sie empfanden pure Freude?“ Beiträge, in denen Leser aufgefordert werden, ihre eigenen Geschichten als Kommentar mitzuteilen, überfliege ich normalerweise nur, aber diese Frage sprach mich im tiefsten Inneren an. Da saß ich in meinem Sessel, schaute aus dem Fenster und versuchte, an einen Moment in meiner Kindheit zu denken, auf den die beschriebene Empfindung zutraf. Nach einigen Minuten wurde mir klar, dass mir nichts einfiel, was nicht mit der freien Natur zu tun hatte, genauer, mit der Jagd. Ich schmunzelte bei dem Gedanken, dass die meisten der schönsten

Erinnerungen in meinem Leben mit einer einzigen Tätigkeit zu tun haben. Doch je länger ich darüber nachdachte, desto weniger verrückt begann es mir vorzukommen.

Interessanterweise ist es fast unmöglich, die Jagd als Hobby oder bloßen Zeitvertreib auszuüben. Ich kenne nicht viele Menschen, die dann und wann eben mal auf die Idee kommen, sich eine Waffe zu schnappen und in die Wildnis ziehen, um zu jagen. Wenn man es zulässt, macht sich die Jagd in den Gedanken breit und verändert nicht nur die Art und Weise, wie man mit der Natur umgeht, sondern auch die Einstellung zum Leben im Allgemeinen. Wenn ich diesen Zusammenhang zu verstehen versuche, kommen mir viele Erklärungen in den Sinn, doch wie mir scheint, läuft es letztlich darauf hinaus, dass Jagen nicht wirklich eine Frage der Wahl ist. Es ist nicht einfach nur etwas Unterhaltsames, das man am Wochenende unternimmt, wie eine Runde Golf spielen oder mit Freunden ausgehen. Es ist ein Instinkt.

Ein uns innewohnender Urinstinkt, den wir wahrnehmen und den wir ausleben wollen. Die Jagd ist eine der ältesten Traditionen der Menschheit, die anscheinend nicht gebrochen werden kann, obwohl sie zu den größten Streitfragen der Welt gehört.

Unsere Vorfahren brauchten keinen Grund zum Jagen, sie lebten von ihrer Jagdbeute. Für die Mehrheit der heutigen Menschheit gilt dieser auf der Hand liegende Grund nicht mehr. Ich denke, dass das Argument „Ich jage für den Eigenbedarf“ als die einzige Rechtfertigung für die Jagd nicht ausreicht, um bei Jagd-Gegnern mehr Verständnis für unsere Gründe für die Jagd zu finden. Leider ist es das Argument, das von vielen angeführt wird. Damit will ich nicht sagen, dass der Verzehr der von uns erlegten Beute kein integraler Bestandteil des Jagdprozesses und unserer Verbindung zu Wildtieren ist. Natürlich ist er das. Doch letztendlich ist es nicht der einzige Grund, warum wir uns für die Jagd entscheiden, und

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ganz bestimmt auch nicht der wichtigste. Für mich ist die Jagd eine spirituelle und emotionale Erfahrung – sie verknüpft. Sie gibt mir das Gefühl der Verbundenheit mit der Natur, den Tieren, meiner Familie, meinen Freunden, meinen Vorfahren, mit Gott. Vor allem aber fühle ich mich durch die Jagd mit meinem wahren Selbst verbunden.

Ich bin in einer Jägerfamilie aufgewachsen, die den ganzen afrikanischen Kontinent bereist und vielerorts gelebt hat. Ehrlich gesagt habe ich nie eine andere Lebensweise gekannt. Zu meinen frühesten Kindheitserinnerungen gehört unsere erste Jagdsafari nach Namibia. Ich war damals drei. Viele Jahre später siedelten wir von Texas nach Namibia um. Zwar gab es zahlreiche Gründe für unseren Umzug, aber ich habe keinen Zweifel daran, dass die Verbindungen zu diesem wunderschönen Land, die durch die frühen Jagderlebnisse zustande gekommen waren, dazu beigetragen haben, dass Namibia unser Zuhause geworden ist.

Da ich die Jagd bereits in so jungen Jahren kennengelernt habe, ist es kaum verwunderlich, dass Jagen zu einem wichtigen Teil meiner Identität geworden ist. Meine Liebe zur Jagd und zu Wildtieren wurde mit zunehmendem Alter und neuen Erfahrungen immer größer. Mit 12 Jahren konnte ich fast jede afrikanische Großwildart benennen, und aus der Faszination für Wildtiere begann sich eine Leidenschaft für den Naturschutz zu entwickeln. Einen guten Teil dieser Leidenschaft habe ich von meinem Vater übernommen, der ebenfalls ein passionierter Jäger und Wildtierliebhaber ist. Von Anfang an war es ihm ein Anliegen, mir nicht nur sein umfangreiches Wissen zu vermitteln, sondern

auch wichtige Werte wie den Respekt vor der Natur und die Achtung vor den Tieren, die wir jagen. Vor allem aber nutzte er die Jagd, um mich mit harter Arbeit bekanntzumachen und mir Disziplin, Geduld und eine lange Liste anderer wertvoller Eigenschaften einzuflößen, die sich in meinem heutigen Alltag immer noch bewährt machen. Ich hatte einen großartigen Lehrmeister. Aber die Erfahrung hat mir gezeigt, dass sich alle diese Werte auf natürliche Weise entwickeln, wenn man sich mit ganzem Herzen der Jagd verschreibt. Es sind Werte, die in unserer Zeit rar geworden sind. Doch Jagen scheint auf natürliche Weise das Beste im Menschen hervorzubringen. Natürlich weiß ich, dass ich damit nicht für alle sprechen kann – schädliche Mitglieder wird es immer in jedem Bereich der Gesellschaft geben – aber ich bin überzeugt, dass es auf die Allgemeinheit der Jägerzunft zutrifft.

Wenn wir gefragt werden, warum die Jagd wichtig ist, fällt es den meisten von uns nicht schwer, weit auszuholen und ausufernd zu erläutern, dass sie ein wichtiges Instrument zur Erhaltung der Natur ist und dass es ohne sie auf der ganzen Welt keine Wildtiere mehr gäbe. Oder sie greifen auf eine andere Rechtfertigung zurück, wie das erwähnte Argument von wegen Fleisch auf dem Tisch. Auch ich berufe mich auf den Naturschutz – immer bewaffnet mit massenhaft Fakten und logischen Argumenten, um damit alle Gegner zu überhäufen, die es wagen, das Modell Jagd dient dem Naturschutz in Frage zu stellen. Wichtig ist jedoch, dass erkannt wird, was dieses Modell letztendlich lebensfähig macht – die Jäger. Menschen, die sich mit großer Leidenschaft für Wildtiere einsetzen; denen es nicht nur um die

majestätischen Arten geht, sondern ebenso um die kleinen und weniger beachteten. Menschen, die mit der Natur in einem Maße vertraut sind, das die meisten gar nicht nachvollziehen können. Menschen, deren Herz von jeder Sekunde, die sie in der Gegenwart der Tiere, die sie jagen, verbringen dürfen, mit Leben erfüllt wird und die sich eine Welt ohne Wildtiere nicht vorstellen können. Die Jagd ist zweifellos wichtig für den künftigen Fortbestand der Wildtiere und der Wildnisgebiete, aber sie ist auch wichtig für das künftige Wohlergehen der Menschheit, für die Aufrechterhaltung der Traditionen unserer Vorfahren und für die Bewahrung der Instinkte, die unser ursprünglichstes und wahres Selbst wachrufen.

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Ich jage nicht aus Freude am Töten, sondern aus Freude am Leben und aus dem unerklärbaren Vergnügen, mein Leben, und sei es auch nur für kurze Zeit, mit dem einer wilden Kreatur zu verbinden, die ich respektiere, bewundere und schätze.”
- John Madson

PETROLEUMLAMPEN

Häufig werde ich gefragt, warum ich jage oder wie ich zur Jägerin geworden bin. In der Regel erzähle ich dann, dass ich in Namibia aufgewachsen bin, wo die Jagd zweite Natur und Teil unserer Existenz und Lebensweise ist. Doch ehrlich gesagt ist die Antwort eigentlich ganz einfach. Mein Vater liebt die Jagd, und ich liebe meinen Vater. Danene van der Westhuyzen

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Sie müssen wissen, dass mein Vater nicht nur gejagt hat, um wilden Tieren nachzustellen oder sich mit ihrem Revier zu messen. Er jagte, weil er keinen Grund hatte, nicht auf die Jagd zu gehen. Er war ohne Vorurteile. Und ich stellte fest, dass die Erlebnisse, die solche wilden Abenteuer mit sich brachten, eine heilende und regenerierende Wirkung auf ihn hatten. Sie schien ewig anzuhalten. Einmal sagte er: „Auf der Jagd habe ich das Geheimnis des Lebens kennengelernt“. „Und das war...?“, wollte ich wissen. Mein Vater saß eine ganze Weile nur da, dann schüttelte er den Kopf und sah mich amüsiert an. „Danene, du kennst die Antwort schon“.

Wie mein Vater begann ich zu jagen, weil ich keinen Grund hatte, nicht zu jagen. Ich vertiefte mich in die Literatur, die mir lebhaft von der Schönheit und den Erlebnissen erzählte, die das Veld zu bieten hat. Von hautnahen Begegnungen und gemächlichen langen Nächten mit Petroleumlampen oder an kleinen Lagerfeuern. Bereits während ich in diesem Umfeld aufwuchs, fühlte ich mich als Umweltschützerin. Aber als sich meine Jagdaktivitäten ausdehnten, stieß ich auf eine neue und überzeugende Sichtweise auf den Naturschutz und die Wechselwirkung mit der Jagd.

Manche der gängigen Erläuterungen werden Ihnen bekannt vorkommen: Jäger sind die ursprünglichen Naturschützer und die treibende Kraft der Naturschutzbewegung; Jäger tragen den größten Teil zur Naturschutz-Finanzierung bei; Jäger sind die „wahren“ Naturschützer, denen die Wildtiere mehr am Herzen liegen als jedem anderen, und so weiter.

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BEDEUTUNG HAT
WARUM DIE JAGD

Davon war ich inspiriert, als ich meinen Platz in einer neuen Gemeinschaft fand und mit Stolz auf eine Reihe kollektiver Werte und Leistungen blickte. Sie waren eine Quelle der Inspiration, nicht nur für mich, sondern auch für viele andere, und sie enthalten einige wichtige Elemente, die uns in bescheidenem Stolz auf unsere Beiträge vereinen sollten.

Doch das ist nicht alles.

Ich will keineswegs bestreiten, dass Jäger seit jeher eine Rolle spielen, harte Arbeit leisten und engagierte Naturschützer sind. Doch dabei sollte ein noch wichtigerer Aspekt des Engagements von Jägern im Naturschutz nicht übersehen werden – ein Aspekt, der für unsere Zunft Anlass zu noch größerem Stolz geben sollte.

Eines der wichtigsten Merkmale der Jägerschaft ist meiner Meinung nach unsere Fähigkeit, zum Schutz von Wildtieren und Wildnisgebieten mit anderen Gruppen zusammenzuarbeiten.

Es ist unbestritten, dass die Jagd aus der Fähigkeit zur Zusammenarbeit entstanden ist und davon genährt wird. Die Jagd mit Freunden, der Familie oder dem zuverlässigen Lieblingsjagdgefährten ist Teil von dem, was viele von uns ins Veld zieht. Die Zusammenarbeit liegt buchstäblich in unserer DNA als Jäger und gehört unweigerlich zum

sozialen Gefüge von Jagdkulturen. Die Fähigkeit zur Zusammenarbeit ist die evolutionär verankerte Eigenschaft, die es uns ermöglicht, enge, organisierte und hilfreiche Gemeinschaften zu entwickeln.

Statt uns als Jäger zu entwickeln, entwickeln wir uns zu Jägern. Dass wir in der Lage sind, uns zu organisieren und auf ein gemeinsames Ziel hinzuarbeiten, hat sich in vorteilhafter Weise auf unseren Werdegang als erfolgreiche Jagdkulturen ausgewirkt.

Die letzten Jahre werden immer als die Zeit in Erinnerung bleiben, in der sich die Welt verändert hat. Die Covid-Pandemie hat eine Spur von Verlusten an Menschenleben und Zerstörung in der Wirtschaft hinterlassen.

Für uns Jäger war es leicht, zunächst nur die verlorenen Gelegenheiten zum Abenteuer zu sehen. Doch dann pirschte sich eine weitaus gefährlichere Bedrohung an die Wildtiere der Welt und unsere inzwischen gebeutelte Gemeinschaft heran – so unaufhaltsam wie eine Löwin, die sich ihrer Beute nähert.

Wegen der lähmenden Reisebeschränkungen blieben unsere internationalen Jagdkunden aus. Hinzu kommen die ständigen Attacken auf unsere grundlegenden Menschenrechte, unser Erbe und unsere Lebensweise. Es ist verständlich, dass die Jagd, jede Art von Jagd, für

viele (wahrscheinlich für die meisten) Stadtbewohner nicht akzeptabel ist.

Menschen, die in den Großstädten der Welt leben, haben keinen Bezug zur Natur. Wie sollten sie also wissen können, was es mit der Jagd auf sich hat?

Haben sie jemals lange Zeit schweigend dagesessen und nachgedacht – so wie es die Menschen seit tausenden von Jahren getan haben – an einem Feuer, dessen kleiner Lichtschein in der unermesslichen Dunkelheit leuchtet?

Jeder, der auf Safari geht, wünscht sich, dass sie niemals enden möge. Für die meisten Menschen ist es eine außergewöhnliche, einzigartige Erfahrung. Sie sehen und tun Dinge, von denen sie nie geträumt hätten, und kommen sich vor als lebten sie ständig am Rande von Gefahr und Aufregung.

Aber jemand anderes hat die Safari vorbereitet, viel dafür investiert, ist da, um die Gäste zu beschützen und dafür zu sorgen, dass sie sich wohlfühlen. Jemand anderes lässt ihren Traum für kurze Zeit Wirklichkeit werden. Ich habe noch keinen Touristen kennengelernt, der die im Hintergrund notwendige Plackerei hätte auf sich nehmen können.

Afrika hat mehr zu bieten, als man mit den eigenen Augen je gewahrt. Viel mehr, als man je zu verstehen hoffen kann.

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Hinter den Kulissen sind Menschen bemüht, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Meist unter sehr harten Bedingungen – was leider auch zu alternativer Nutzung führt, mit der jeder, der die Natur genießt, nicht immer einverstanden wäre. Aber der Druck ist vorhanden...

Unterdrückung, Unscheinbarkeit und mangelnder Respekt führen zum Werteverfall. Wir leben derzeit in einer unnatürlichen Situation, in der wir nicht gehört oder zur Kenntnis genommen werden. Wir debattieren über die Gegenwart und die Zukunft, aber wer hört uns zu? Nicht die Regierenden. Wir haben das Gefühl im Schatten zu stehen.

Doch trotz der scheinbar überwältigenden Schwierigkeiten, mit denen wir konfrontiert sind, bringt uns unser gemeinsames Ziel und unsere Fähigkeit, gemeinsam darauf hinzuarbeiten, als Kollektiv zusammen.

Die Jagd ist der allumfassende Schirm von Gemeinschaft, Werten und Kultur, unter dem wir uns als Kollektiv treffen.

Gemeinschaft beinhaltet die Tatsache, dass wir unsere jeweiligen Rollen in der Natur akzeptieren. In unserer Jagdgemeinschaft geht es um ein höheres Ziel: Unser Erbe und unsere Zukunft. Es geht darum, dass die Jagd auch in 1000 Jahren eine Kraft sein soll, die sich für die Erhaltung der Natur einsetzt – dass die Jägerschaft eine Gemeinschaft ist, in der Ethik und Moral noch etwas bedeuten und in der die Ressourcen zum Nutzen von Vielen, der Mittellosen und Entmutigten, und nicht zum Nutzen von Wenigen eingesetzt werden.

Werte beinhalten die Tatsache, dass wir uns gegenseitig vertrauen. Dass wir Liebe füreinander empfinden.

Und die Kultur? Kultur ist ein heikles Thema. Für mich hat Kultur ebenso viel mit dem zu tun, was wir fördern, wie mit dem, was wir tatsächlich zulassen. Die wenigsten Menschen tun, was ihnen vorgeschrieben wird. Die meisten tun das, womit sie ungestraft davonkommen.

Man sagt, dass die Persönlichkeit eines Menschen die Summe seiner Erfahrungen ist. Doch das stimmt nicht, zumindest nicht ganz. Wenn unser Wesen ausschließlich von unserer Vergangenheit geprägt wäre, könnten wir uns selbst nicht ertragen. Vielmehr müssen wir uns davon überzeugen können, dass unsere Fehler von gestern nicht kennzeichnend für uns sind. Dass uns auch alle unsere nächsten Entscheidungen und das Morgen prägen.

Wenn die Sonne die Wipfel der Bäume im Westen streift, zünden wir in Afrika gerne die Petroleumlampen an. Dann beginnt das Licht plötzlich zu schwinden. Alles färbt sich in Rottönen, orange, violett und rosa. Schlagartig wird es dunkel. Es gibt keine sanfte Dämmerung, keine nautische Dämmerung, keinen weich anklingenden Abend. Eben noch leuchtet der Himmel in der Farbenexplosion der untergehenden Sonne, im nächsten Moment ist er rabenschwarz und mit Sternen übersät.

Nichts bereitet einen auf die plötzliche Dunkelheit der Nacht im südlichen Afrika vor, selbst wenn man nie etwas anderes gekannt hat. Es scheint immer, als ob das Licht abrupt gelöscht worden wäre, anstatt allmählich hinter den Horizont zu gleiten. Aber es bereitet einen auf ein bestimmtes Ende vor – auf den plötzlichen Übergang von einem in Farbe getauchten Himmel in die Dunkelheit. Damit meine ich bildlich ein definitives Ende. Unter dem Einfluss internationaler Entscheidungsträger geht die Sonne über Afrika derzeit jedoch sehr langsam unter.

Manchmal hat man das Gefühl, dass für die Menschen in Namibia das unwirtliche Klima von Vorteil ist, weil nicht jeder damit umgehen kann. Und das erinnert mich an unsere eigene Stärke und Widerstandsfähigkeit als Jäger.

Mögen wir bald wieder die Petroleumlampen anzünden...

Abwechslungsreiche Tage am LINYANTI

Im September 2016 führte ich eine Büffeljagd für meinen Freund und Kollegen Felix in der Bamunu Conservancy. Die Bamunu Conservancy im Caprivi Zipfel in Namibias Sambesi Region ist normalerweise ein Feuchtbiotop, das von einem Labyrinth an Wasserwegen und Schwemmländern geprägt ist, zersetzt von busch- und baumbewachsenen Inseln. Dies liegt daran, dass das haupt Schutz- und Jagdgebiet an den Linyati Fluss grenzt, welcher wiederum die Landesgrenze zu Botswana bildet. Der Linyanti ist ein relativ flacher Fluss, der in guten Regenjahren die umliegenden Schwemmländer überflutet. Die Jagd findet im Boot statt, mit welchem die einzelnen Seitenarme des Linyanti auf der Suche nach Büffel, Riedbock, Flusspferd und Krokodil befahren werden. Im Jahre 2016 jedoch fiel die Regenzeit recht dürftig aus, was dazu führte, dass Flüsse wie der Linyanti und Teile des Kwando austrockneten. Dies war schon vielen Flusspferden zum Verhängnis geworden und viele weitere waren nun in einigen schnell schrumpfenden Flusspferd-oder „HippoTümpeln“ dicht gedrängt gestrandet. Diese Tümpel wiederrum bilden eine der wenigen natürlichen Tränken für große Herden von Elefanten und Büffeln, die aus den Überbeständen in Botswana herüberdrängen. Der trocknende Fluss hatte auch zur Folge, dass unzählige SteppenZebras in das Jagdgebiet gezogen sind; desweiteren ziehen nun auch wieder Pferde- und Rappenantilope, Elen-und Schwarzfersenantilope (Impala) vermehrt in das Gebiet. All dies Beweis, dass auch eine Dürre ihren Platz im natürlichen Kreislauf hat und durchaus positive Folgen hat. Hier nun wurde ein Teil der natürlichen Artenvielfalt, die durch Getreideanbau und Viehhaltung bis vor 5 Jahren, verdrängt wurde, durch die Dürre wiederhergestellt. Hagen Denker

Ich liege in dem offenen Holz-Bungalow und lausche den Geräuschen der Nacht; dem „Lachen“ der grasenden Zebras, dem vereinzelten Heulen einer einsamen Hyäne und dem immer gegenwärtigen, anhaltenden sirenen-gleichen Ruf der Rostwangen Nachtschwalbe; und so falle ich langsam in einen wachen Traum und lasse die Erlebnisse der vergangenen Tage noch einmal Revue passieren.

Die Jagdgäste haben das Jagdgebiet schon verlassen und ich möchte mir noch einmal die Füße vertreten, bevor auch ich wieder nach Hause aufbreche. Die Luft ist wegen der Buschfeuer noch immer diesig, und in dieser leicht düsteren Stimmung machen wir uns zu Fuß auf den Weg. Es geht am „Bootsanlege-Baum“ – wo die Jagd in Zeiten eines übervollen Linyanti beginnt – vorbei. Nun, da der Fluss und die Schwemmländer trocken sind, können wir zügig über die abgebrannten Schilfflächen in Richtung des Linyanti-Seitenarmes gehen. Etwa halbwegs zu den Tümpeln können wir beobachten wie eine Elefantenherde aus Botswana einwechselt; sie werden wahrscheinlich unseren Weg kreuzen und wir machen einen kleinen Umweg. Der Umweg wird zu einem unangenehmen Kampf durch dichtestes Schilf, bis wir endlich auf einen FlusspferdPfad treffen, welchem wir eine Weile folgen. Irgendwann wendet sich der ausgetrampelte Pfad jedoch zurück nach Osten und wir folgen nun kleineren Wechseln, die oft unter einer Schilfdecke hindurch führen – ich möchte mir nicht ausmalen, was passiert, sollten wir in dieser verfilzten Hölle auf einen Löwen

oder missmutigen Büffelbullen treffen! Hin und wieder, wenn sich das Schilf etwas öffnet, steige ich auf einen der Wurzelstumpen, um voraus zu schauen. Manchmal meine ich den Flussarm zu erahnen, jedoch kann ich nicht einmal den Elefanten sehen, den wir zu unserer Linken im Schilf hören können.

Bald erreichen wir den Linyanti-Seitenarm und folgen dem Flusslauf, hin und wieder vom Ufer aus vorausspähend. Ich bin guten Mutes in dieser malerischen Landschaft; Schwärme von Webervögeln rauschen über uns, um sich für die Nacht im Schilf niederzulassen; hier und da kreuzen frische Elefantenfährten das Flussbett, darunter die Abdrücke eines reifen Bullen. Eine Wassermanguste, die wir auf ihrem Trott entlang des Flussbettes überraschen, verschwindet blitzschnell im Schilf.

Wir sind nun nicht mehr weit von den Tümpeln und ich glase vom erhöhten Ufer erst einmal in die Runde. Die linke – südliche – Flussseite ist von Schilf gerahmt, während nördlich des Flusses abgebrannte Flächen liegen und man daher den Blick weit in die Ferne schweifen lassen kann. Ein paar hundert Meter entfernt, im Nordwesten, kann ich einen Elefantenbullen sehen, der langsam über das Schwemmland zieht, mit jedem seiner fast bedächtigen Schritte wirbelt er eine kleine Aschewolke auf. Hinter ihm in der Ferne ist die riesige Staubwolke der großen Büffelherden zu sehen, die ihre Tagestour von Botswana zu den „HippoTümpeln“ machen. Weiter links nehme ich eine Bewegung wahr – ein stattlicher Pferdeantilopenbulle, nur Gehörn und Haupt

aus dem Schilf ragend, zieht in einer der Rinnen oder Flusspferdpfade entlang.

Eine große Ruhe macht sich in mir breit und meine Gedanken sind in einer fernen Welt, wo der Löwe noch umherstreift und alte, abgekämpfte Büffelbullen ein letztes Refugium an den Schlamm-Tümpeln finden, die zu klein sind, um den Durst der großen Herden zu löschen.

Auf dem Weg zurück ins Camp treffen wir unverhofft auf einen starken Riedbock und obwohl wir die beiden eindrucksvollen Büffel nicht mehr gesehen haben, bin ich froh, hier gejagt zu haben, in einem Gebiet, das vor fünf Jahren noch ganz anders aussah.

Als Felix das Jagdgebiet übernahm, zogen die Büffel nur zum Äsen in die Getreidefelder und anderes Wild wie Riedbock, Wasserbock und Pferdeantilope waren praktisch abwesend. Dank guter Beziehungen, die mit dem Stammeshäuptling aufgebaut wurden, wird nun kein Getreide mehr im Jagdgebiet angepflanzt und selbst Eland, Warzenschwein und auch das seltene Buschschwein haben sich erneut hier angesiedelt. Die nomadisierenden Löwenrudel und die eindrucksvollen Rufe der Tüpfelhyäne bei Nacht machen dies zu einem echten Wildnisgebiet, das den Schutz vor jeglicher Nutzung genießen sollte – außer vielleicht dem gelegentlichen Jagdabenteurer auf der Suche nach einem alten Trophäenträger, so wie wir es hier ein paar Tage erlebt hatten....

Am Morgen müssen wir noch einige Einkäufe in Katima Mulilo erledigen und nachdem wir Jagdgast Uwe und seine Frau am Flugplatz abgeholt haben, bin ich froh, dass wir nun endlich die überfüllte, wenngleich eigenartig bezaubernde Stadt an den Ufern des großen Sambesi-Flusses gegen das Buschland am Linyanti tauschen können. Gegen Mittag kommen wir im Camp an – dass wunderschön auf und um eine der Inseln gelegen ist – und begrüßen zuerst einmal die Mannschaft an Fährtensuchern, Wildhütern und Küchenjungs, sowie Danita, die für unser leibliches Wohl sorgen wird, und Wanjo, der hier praktische Erfahrung in Vorbereitung auf die Großwild-Berufsjägerprüfung sammelt. Den Nachmittag gehen wir ruhig an; nach dem obligatorischen Probeschuss vertreten wir uns noch ein bisschen die Füße.

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Am Nachmittag des zweiten Tages pirschen wir in Richtung des Linyanti Flusses. Nach einer Weile erreichen wir einen Seitenarm des Linyanti und pirschen nun entlang des trockenen Flussbettes. Wir kommen gerade um eine Biegung des Flusses, als wir in einiger Entfernung einen grauen Klumpen in einer Vertiefung des Flussbettes liegen sehen. Auch durchs Fernglas kann ich nicht erkennen, was es ist und wir pirschen langsam weiter. Plötzlich erhebt sich der graue Klumpen und verwandelt sich in ein junges Flusspferd. Obwohl es scheinbar keine Notiz von uns genommen hat, trottet es langsam im Flussbett davon. Offenbar hat das Tier es in den frühen Morgenstunden verpasst, mit der Herde zu den „HippoTümpeln“ zurückzukehren und wird wahrscheinlich schon bald den Hyänen oder Löwen zum Opfer fallen. Dies sind die traurigen – wenngleich auch nötigen –Kehrseiten der Dürre; während der Safari finden wir immer wieder Flusspferdgerippe und es werden noch viele hinzukommen. Nur die stärksten Flusspferde werden irgendwann auf der Suche nach Wasser losziehen und erst mit den Fluten wiederkehren.

Wir kommen an die Stelle, an der das Flusspferd gelegen hatte und stehen an einem kleinen schlammigen Tümpel. An dem Tümpel stehen die tiefen Abdrücke eines großen Büffelbullen, der heute irgendwann hier zum Schöpfen war – direkt schlägt mein Puls höher: Dies ist genau solch ein Ort, an den sich ein alter Bulle zurückziehen würde, den Tag in undurchdringlichen Schilf nahe dem Fluss zu verbringen, um spät am Nachmittag oder Abend an dem schlammigen Tümpel zum Schöpfen zu kommen. Es ist zu spät, um die Fährte noch aufzunehmen, aber in freudiger Erwartung auf die nächsten Tage geht es heimwärts.

Da die Büffelbullen wahrscheinlich erst am Nachmittag den schlammigen Tümpel aufsuchen, brechen wir am folgenden Morgen zunächst Richtung „HippoTümpel“ auf. Wir sind in einer vielseitigen Gegend mit weniger Schilf, dafür eher mit hüft- bis übermannshohem „Elefanten“-Gras, einigen Baum-Inseln und Palmen hier und da. Wir haben uns an eine Büffelherde herangearbeitet, können jedoch keinen passenden Bullen erspähen. Ich beschließe, allein noch ein wenig näher an die Herde heran zu pirschen, um mich zu vergewissern, dass wirklich nichts Passendes dabei ist. Die Büffel ziehen langsam an mir vorüber; immer mehr und mehr tauchen aus dem hohen Gras auf. Ich kann nur junge Bullen sehen und bald sind die ersten Büffel fast um mich herum gezogen; sie bekommen meine Witterung und in einer riesigen Staubwolke bricht die ganze Herde durch das trockene Gras weg.

Es ist noch früh am Vormittag und wir setzen unsere Pirsch in östlicher Richtung fort. Auf einer der Inseln erklettere ich einen Baum, um vorauszuschauen. In einiger Entfernung hinter der nächsten Bauminsel kann ich ein paar Büffel ausmachen und wir entschließen uns, die Büffel aus der Nähe zu betrachten. Wir pirschen gerade durch eine mit hüfthohem Gras bewachsenen Senke, als plötzlich irgendetwas vor uns aus dem Gras schnellt und sich mit großen Sprüngen davonmacht. Durchs Fernglas kann ich erkennen, dass es ein Serval ist –welch ein seltener Anblick! Ich versuche, noch ein Foto zu machen, jedoch ist die heimliche Raubkatze schon im Gras verschwunden.

Weiter geht’s Richtung Büffelherde, welche wir schließlich in der Deckung einer flachen Rinne hervorragend anpirschen können. Wir befinden uns ziemlich nahe an der Herde in einem

lichten Schilffeld, an dessen Rand die Büffel faul in der warmen Morgensonne wiederkäuen. Es ist eine gemischte Herde mit einem Bullen, der durchaus reif erscheint; jedoch werden wir es nicht unbemerkt in eine sichere Schussentfernung schaffen und treten deshalb nach einer Weile den Rückzug an.

Am Nachmittag sind wir wieder an dem schlammigen Tümpel. In der Biegung des Flusses, bevor man den Tümpel erreicht, steige ich auf das erhöhte Ufer, um in die Vertiefung des Flussbettes zu schauen, wo wir gestern auch das Flusspferd gesehen hatten. Ich habe das Fernglas kaum an den Augen, als ich auch schon den Rücken eines Büffels sehe. Der Bulle steht in der Senke und ich kann nur den haarlosen, knochigen Rücken und die Schultern ausmachen, weiß jedoch sofort, dass dies ein alter Bulle ist!

Sofort begeben wir uns in eine Schussposition; der Bulle ist noch unten am Tümpel und wir müssen warten, bis er herauskommt. Nach einer Weile dreht sich der Büffel um und wir können nun sein Haupt sehen – er hat wahrlich beeindruckende Hörner und ein haarloses, vernarbtes Gesicht – es ist ein wirklich uralter Bulle. Die Hörner sind kurz, mit abgestumpften Spitzen; große Stücke des glatt polierten Helmes sind herausgebrochen – was für ein Bulle!

In diesem Moment taucht ein zweiter Bulle aus der Senke auf und kommt auf „unsere“ Seite des Tümpels, wo er einen Moment verharrt und zu uns herüber äugt. Auch dies ist ein alter Bulle mit einem wahnsinnig weit ausladenden rechten Horn und einem unglaublich breiten Helm. Das linke Horn ist direkt an der HelmKante abgebrochen. Er zieht weiter auf das gegenüberliegende Ufer und verschwindet schließlich im Schilf. Wir lassen ihn passieren, da Uwe gerne einen Bullen mit gleichmäßigen

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Hörnern erlegen möchte. Der uralte Bulle bewegt sich nun auch, folgt aber dem anderen Bullen nicht auf unsere Tümpelseite, sondern zieht direkt ins Schilf, ohne uns die Möglichkeit zu einem Schuss zu geben. Ich weiß das man solche Bullen nur ganz selten im Leben zu Gesicht bekommt, gerade beisammen wie diese beiden, und schicke daher Wanjo und einen der Wildhüter ins Schilf, um zu versuchen, die beiden Bullen wieder herauszudrücken. Sie kennen dieses Spiel jedoch und verschwinden nur tiefer im dichten Schilf. Ich bin schwer von diesen beiden Bullen beeindruckt und hoffe, dass wir in den kommenden Tagen eine zweite Chance bekommen.

Am nächsten Nachmittag pirschen wir entlang des Seitenarmes auf der Suche nach den beiden Bullen. Hin und wieder liegt das Schädelgerippe eines großes Welses herum; eine weiteres Zeichen der andauernden Dürre. In der Nähe des Linyanti-Flusses wird der Seitenarm sehr breit und flach, bis er schlussendlich in den Linyantian mündet. Wir pirschen am nördlichen Flussufer weiter und halten hier und da an, um vorauszuspähen. Plötzlich ist das Knacken eines brechenden Schilfstängels zu vernehmen; irgendetwas muss in der etwa 80 Meter entfernten Schilfinsel stecken. Wir rühren uns nicht und alle paar Minuten wiederholt sich das Knacken. Die Fährtenleser sind sich sicher, dass es ein Büffel ist, wahrscheinlich ein einzelner Bulle. Wir begeben uns in die Deckung eines Termitenhügels und warten darauf, dass der Büffel sich zeigt. Zehn oder 15 Minuten hören wir nur das Schilf hin und wieder brechen, ohne dass sich etwas regt. Ich klettere auf

den Termitenhügel, um von oben vielleicht eine bessere Sicht zu haben. Kaum bin ich oben, da tauchen schon wie aus dem Nichts Kopf und Schultern eines Mähnenlöwen aus der Schilfinsel auf. Ich bin wie vor den Kopf gestoßen, denn ich hatte fest mit einem Büffel gerechnet; schnell mache ich die anderen auf den Löwen aufmerksam. Wir hatten in den Tagen zuvor schon Löwenfährten gesehen, jedoch hätte ich nicht damit gerechnet, einen Löwen zu Gesicht zu bekommen, vor allem nicht so nah. Der Löwe starrt intensiv zu uns herüber und es macht sich ein unangenehmes Gefühl in meinem Körper breit.

Einen wahrhaft wilden Löwen in ursprünglicher Natur anzutreffen, ist immer ein besonders Erlebnis –; wir machen ein paar Fotos und begeben uns dann auf den Rückweg entlang des trockenen Flusses.

Der am Schluss gehende Wildhüter hält uns plötzlich an, er hat Büffel in der Ferne gesehen, die aus dem lichten Trockenwald in Botswana in das Jagdgebiet einwechseln. Durchs Glas kann ich gerade noch sehen, wie 3 oder 4 Bullen im Schilf südlich des Linyanti verschwinden. Schnell machen wir uns auf den Weg entlang des Seitenarmes, vorbei am schlammigen Tümpel; die Büffel werden das Flussbett weiter östlich kreuzen. Während wir an einer Steilwand im Ufer vorbeihasten, höre ich ein merkwürdiges Fauchen unterhalb des Steilufers. Das Ufer hat hier einen leichten Überhang, wobei die Wurzeln des Schilfs bis fast auf den Boden reichen. Hinter diesem natürlichen Vorhang können wir die Konturen eines jungen Krokodils ausmachen, das blitzschnell in einer

flachen Höhle verschwindet, als wir näher kommen – beeindruckend, wie diese urzeitliche Echse der Dürre hier auszuharren gedenkt, bis die Wasser wiederkommen, sich hin und wieder wahrscheinlich einen Vogel oder Kleinsäuger schnappt und so am Leben bleibt.

Weiter geht’s im Flussbett, um den Büffelbullen den Weg abzuschneiden. Urplötzlich macht der Fluss eine scharfe Biegung nach rechts und 60 Meter weiter stoßen wir auf einen zweiten verschlammten Tümpel, wobei dieser hier noch etwas mehr Wasser hält.

Ich vermute, dass wir hier die größte Chance haben werden, die Büffel abzufangen und wir entschließen uns, in Deckung zu warten. Die Sonne strebt dem Horizont schnell zu und außer einigen Vögeln kommt nichts zum Wasser. Die Büffel haben sich entweder einen anderen Weg gesucht oder trödeln im Schilf herum und kommen erst bei Dunkelheit zum Schöpfen. Uns bleibt daher nichts anderes übrig, als es morgen auf ein Neues zu versuchen.

Wie an den Nachmittagen zuvor, geht es wieder zu dem Seitenarm mit den kleinen Tümpeln. Ich schicke einen der Wildhüter und einen Fährtenleser nach Osten, um bei dem zweiten Tümpel nach Büffeln Ausschau zu halten, während wir anderen zum ersten Tümpel gehen. Wir haben uns kaum eingerichtet, als ich schon ein Pfeifen aus der Richtung des zweiten Tümpels höre. Der Fährtenleser steht aufgeregt winkend im Flussbett und bedeutet uns herüberzukommen – offensichtlich haben sie Büffel angetroffen. Schnell klauben

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wir unsere Sachen zusammen und gehen hinüber, wo wir erfahren, dass die beiden tatsächlich einen Büffelbullen am Tümpel gesehen haben.

Der Tümpel liegt hinter der nächsten Biegung des Seitenarmes und ich möchte erst einmal um die „Ecke“ schauen, um mir ein Bild von dem Bullen zu machen. Der Büffel steht oberhalb des Tümpels auf unserer Flussseite am Rande eines Schilfdickichts. Es ist jedoch ein junger Bulle. In der Hoffnung, dort einen weiteren Bullen zu erspähen, glase ich intensiv ins Schilf, kann aber nichts entdecken. Auf der gegenüberliegenden Flussseite links vor uns ist eine Lichtung im Schilf. Der Fluss führt um die Freifläche herum und verschwindet dann im Schilf im Nordosten.

Ich glase wieder zu dem jungen Bullen und nehme eine Bewegung am unteren Rand meines Blickfeldes wahr – der Rücken eines zweiten Büffels. Er steht unten am Tümpel und mir fällt nun auf, dass dieser deutlich tiefer im Flussbett liegt. Obwohl ich nicht viel von dem Büffel sehen kann, erscheint er mir reifer, sein Rücken scheint schon haarlose Stellen zu haben – aber ich kann ihn nicht wirklich ansprechen.

Eine Weile beobachte ich den Bullen, aber er bewegt sich nicht viel und ich gehe daher erstmal zu Uwe und den anderen zurück, um zu berichten, was ich gesehen habe. Ich schlage vor, dass wir im Schutz der Flussbiegung zum jenseitigen Ufer gehen, um dort vielleicht eine bessere Ausgangsposition zu haben.

Uwe, Wanjo, Wildhüter Niklas und ich pirschen also durchs trockene Flussbett, während Uwes Frau und die anderen in der Deckung des Schilfs bleiben. Das Ufer ist gut mannshoch und ich hoffe, dass wir über die Kante auf den Bullen zu Schuss kommen, sollte er über die Freifläche kommen. Als wir das Ufer erreichen, kauern sich die anderen erst einmal hin, während ich schaue, ob der Bulle inzwischen weitergezogen ist. Der Bulle kommt gerade durch den Fluss, als ich über die Kante gucke. Er ist noch im Flussbett, das jenseits der Biegung offensichtlich höher liegt, zieht aber schräg auf uns zu und wird wohl bis auf 40 oder 50 Meter an uns herankommen. Wir müssen besonders vorsichtig sein, wenn wir uns in eine

Schussposition über die Uferkante begeben! Schnell geht es ein paar Schritte weiter entlang des Flusses bis an eine Stelle, an der wir das Ufer erklettern und den Schießstock platzieren können. Noch immer geduckt, hat Wanjo den Schießstock bereit gemacht und wir bringen Uwe dahinter in den Anschlag. In dem Moment, als wir uns aufrichten, tritt auch der alte Bulle auf die Freifläche; er muss etwas bemerkt haben, da er sofort verharrt und unter seinem Helm hervor zu uns herüber starrt – dies sind bange Momente, in denen wir uns nicht regen dürfen und nicht schießen können, da der Bulle noch zu spitz steht.

Der junge Bulle hat die Fläche schon überquert, ein weiterer Bulle äst 80 Meter hinter dem alten, jenseits des Flusses. Ich stehe leicht hinter Uwe zu seiner Rechten, Gewehr im Halb-Anschlag. Keiner traut sich, sich zu bewegen, während ich Uwe zuflüstere, mit dem Schuss zu warten, bis der Büffel sich beruhigt hat und sich breit stellt. Nach einigen langen Momenten senkt der Bulle seinen Kopf und macht einen Schritt nach vorne und präsentiert uns damit seine komplette Breitseite.

Uwe fackelt nicht lange und sein Schuss zerreißt die vorabendliche Stille. Ohne zu zeichnen rennt der Bulle los. Da ich nicht sicher bin, wo er getroffen ist, bringe ich sofort einen Schuss auf den flüchtenden Büffel an. Er flüchtet von uns weg in Richtung eines dichten Schilfgürtels – ich will ihn nicht aus den Augen verlieren und folge ihm in einem Halbkreis, um einen besseren Blickwinkel zu haben und mich nicht durch mögliche Schüsse von hinten zu gefährden. Der Bulle verschwindet im Schilf, taucht kurz darauf aber glücklicherweise auf einer kleinen Sandbank wieder auf. Er quittiert meinen nächsten Schuss auf die Wirbelsäule und fällt nach rechts ins Schilf weg. Wir hören noch ein paar Schilfstängel brechen und dann ist Totenstille – bis schließlich der klagende „death bellow“ die Jagd beendet. Wir warten noch ein Weile; nervöses Lachen und Erleichterung liegen in der kühlen Abendluft, während langsam die Spannung abfließt.

Auf dem Rückweg allein zum Auto kann ich das erste Mal seit Tagen wirklich ausschreiten und

unbeschwert die frische Luft in tiefen Zügen einatmen. Wir haben diese Jagd sicher und erfolgreich abgeschlossen – etwas, das auf der Jagd auf wehrhaftes Großwild keineswegs selbstverständlich ist. Uwe konnte seinen Traum einer erfolgreichen Büffeljagd realisieren und uns bleiben wunderschöne Erinnerungen in einem der letzten verbleibenden Wildnisgebiete hier im Caprivi. Diese Gedanken gehen mir durch den Kopf, als wir später ins Camp einfahren; hinten auf dem Geländewagen singen die Fährtensucher und Wildhüter von einer erfolgreichen Jagd, und ich bin für kurze Zeit zurückversetzt in eine schöne Kindheit, in eine Zeit des einfachen, natürlichen Lebens.

Ich sinke in einen traumlosen Schlaf, und freue mich, hier wieder auf Büffel zu jagen und vielleicht eines Tages selbst einen Bullen zu erlegen...einen alten Bullen wie die, die wir am dritten Tag vor hatten.

Obwohl der Vertrag in diesem Jahr ausläuft, ist Felix guter Dinge, dass er verlängern kann, da er die guten Beziehungen über die Jahre gepflegt hat.

Drei Monate später höre ich von Felix, dass das Komitee einen Sinneswandel hatte und dass das Bamunu-Jagdgebiet womöglich an einen Geschäftsmann geht. Noch ein paar Monate später soll der Stammesführer, wohl aus Protest, seine Getreidefelder wieder angelegt haben und bald, wenn der Fluss wieder Wasser führt, werden wohl auch die Fischerleute wiederkehren. Damit haben die Träume junger Jäger vorerst ein jähes Ende gefunden.

Was uns bleibt, sind somit nur die Erinnerungen.

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DER BERGE DER KÖNIG

Puros oder Omburo bedeutet Quelle – oder der Platz, an dem Wasser austritt. Der Name steht in krassem Widerspruch zu der halbwüstenartigen Umgebung, die von weiten Ebenen, zerklüfteten Bergen, spärlicher Vegetation, dem bekannten Trockenfluss Hoarusib und Himba-Hirten geprägt ist. Diese Gegend, einst Kaokoveld genannt, ist Teil der Kunene Region in Nordwest-Namibia. Anton Esterhuizen

GERHARD
THIRION

Das in Namibia endemische Hartmann-Bergzebra ist im CITESAnhang II gelistet und nach wie vor eine der begehrtesten Trophäen. Es gehört zum spannendsten Jagdwild, das Namibia zu bieten hat. Das gilt insbesondere für sein natürliches Habitat im fernen Nordwesten des Landes, wo seine Bewegungsfreiheit nicht durch Zäune eingeschränkt wird.

Die Jagd auf das Hartmann-Bergzebra zu Fuß in den gemeinschaftlichen Hegegebieten des Nordwestens ist eine echte Herausforderung, die den Jäger gewaltig auf die Probe stellt. Und sie ist ein Erlebnis ohnegleichen. Diese Erfahrung machte mein Jagdgast aus Südafrika auf einer Jagdsafari im Hegegebiet Puros.

Wie vereinbart trafen wir uns in Wêreldsend, dem IRDNC-Basislager, 60 km östlich von Torra Bay. Ein fülliger Mann mit einem breiten Lächeln schälte sich aus dem Auto. Die Jagd war seine Leidenschaft, deshalb hatte er sich für die Hegegemeinschaft in Puros entschieden, und die Trophäe, auf die er es abgesehen hatte, war ein Bergzebra.

Es war ein frostiger Morgen Anfang Juni, als wir in Wêreldsend zu der sechsstündigen Fahrt nach Puros aufbrachen. Dort testeten wir zunächst das Gewehr des Jagdgastes und beschlossen dann, eine Wanderung in den ausgedörrten Bergen nordwestlich des Dorfes zu unternehmen. Ein Wildhüter des Hegegebietes begleitete uns. Gemeinsam

glasten wir die Berge und Schluchten nach Anzeichen von Leben ab. Da es unser erster Jagdsafari-Tag war, hatten wir keine Eile, und nach der langen Fahrt tat uns die Bewegung gut. Von Westen her wehte uns ein kräftiger kalter Wind ins Gesicht. Gras war nur spärlich oder gar nicht vorhanden, und alles was wir fanden, war eine Gemsbockfährte, die zum üppig grünen Hoarusib hinunterführte. In dieser rauen Landschaft ist der Trockenflusslauf eine wahre Oase, wo das Wild Wasser und etwas Grün findet. Dabei gilt es aber auch, auf der Hut vor den beiden Löwinnen zu sein, die sich mehr oder weniger permanent dort niedergelassen haben und stets nach Zeichen von Schwäche Ausschau halten.

Früh am nächsten Morgen fanden wir uns an einem Aussichtspunkt im Okongue-Gebiet südöstlich von Puros ein. Er lag hoch über der Ebene, und die ersten Sonnenstrahlen begannen gerade, die nackten Felsen und den leblosen grauen Boden in warme Goldtöne zu tauchen. Hier und da stand fleckenweise noch Gras – die Reste voriger außergewöhnlich ergiebiger Regenfälle. Die Hegegemeinschaft hat dieses Gebiet ausschließlich zur Hege und für die Jagd vorgesehen.

In der bitteren Kälte hatten wir Mühe, die Ferngläser mit ruhiger Hand zu halten. Wir glasten die Berge und Täler ab, denn die Zebras würden sich nach ihrem nächtlichen Stelldichein unten auf der Ebene bald wieder in die Berge zurückziehen. Endlich sichteten

wir am Fuße ferner Berge eine Familiengruppe von sieben Zebras. „Hier kann man bis in die Ewigkeit sehen“, bemerkte mein Jagdgast trocken. Die Zebras schienen tatsächlich ewig weit weg. Es war windstill und wir pirschten uns vorsichtig von Westen her an. Die einzelnen Gemsböcke auf der Ebene sahen kaum größer als Punkte aus. Zwei Strauße behielten uns von weitem im Auge, derweil sie sich langsam von uns entfernten. Als wir es über den Bergrücken geschafft hatten, waren es immer noch 400 Meter zu den Zebras und es gab keinerlei Deckung. Außerdem befanden wir uns in einer etwas höheren Position. Die Zebras ästen und hatten uns noch nicht bemerkt. Wegen der Gemsböcke links und rechts von uns blieb uns nichts anderes übrig, als es uns bequem zu machen und zu hoffen, dass die Zebras auf uns zukommen würden. Wir hatten zwei Hengste ausgemacht, einer älter als der andere. Doch dann frischte leider der Wind auf und begann sein übliches Spiel in den Bergen. Die Zebras witterten uns sofort und kamen zunächst auf uns zu, bis sie ihren Fehler erkannten und zu unserem großen Verdruss den Berg hinaufflohen und über den Rücken verschwanden. Der Jagdgast sprang auf und schlug vor, ihnen um den Bergrücken herum den Weg abzuschneiden. Ich wusste, dass es keinen Zweck hatte. Das HartmannZebra ist nun mal der unbestrittene König der Berge. Zu Beginn meiner Jäger-Karriere, als ich noch unerfahren war, musste ich so manches Mal beschämt zurückkehren, weil den Zebras offenbar Flügel an den Hufen

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gewachsen waren. Doch ich sagte nichts, damit der Jagdgast Gelegenheit hatte, die Anmut dieser wundervollen Tiere zu erleben. Schnaufend und ächzend eilten wir bergauf. Auf der anderen Seite angekommen staunte er über die Leichtfüßigkeit, mit der sich die Zebras davongemacht hatten – sie waren bereits hunderte von Metern von uns entfernt. Ich schmunzelte nur und schlug vor, nach anderem Wild Ausschau zu halten und am nächsten Tag zurückzukommen, da der Wind inzwischen wirklich ungünstig stand.

Tags darauf brachen wir morgens um fünf auf, ausgerüstet mit dicker Jacke, Gewehr und Fernglas. Wir erklommen einen Berg westlich der Okongue-Ebene und spürten den starken Ostwind bis in die Knochen. Bei Sonnenaufgang wurden wir auf Staubwolken im Flusslauf unter uns aufmerksam. Drei Zebras nahmen ein Sandbad. Ein Hengst und zwei Stuten. Und eine Familiengruppe machte sich an den Aufstieg und verschwand in den Bergen. Die anderen drei Zebras schienen sich in Sicherheit zu wähnen, und so setzten wir uns erst mal hin und beobachteten sie eine Weile. Zu unserer Rechten erschien ein Gemsbock und schaute direkt in unsere Richtung. Doch er witterte keine Gefahr und begann sich beim Äsen langsam von uns zu entfernen. Unten im Tal standen Springböcke und versuchten sich im ersten Sonnenlicht zu wärmen. Für uns war es Zeit, mit der Pirsch zu beginnen: Aus dem Blickfeld der Zebras zuerst eine Schlucht hinunter und dann flussaufwärts auf sie zu. Wir pirschten langsam voran und nutzten jedes bisschen Deckung und

jeden Schatten, um unentdeckt zu bleiben. Dabei wären wir fast mit einem Kudu-Bullen zusammengestoßen! Wir hielten inne, um ihn ziehen zu lassen, dann ging es weiter. Inzwischen schien die Sonne mit sengender Kraft auf uns nieder und es war kaum zu glauben, dass es vorher so kalt gewesen war. Der Wind machte es uns auch nicht leichter und änderte häufiger die Richtung als meine Frau ihre Kleidung wechselt. Unterdessen hatten die Zebras den Flusslauf verlassen und ästen nun auf halber Höhe am Berghang.

Unser Dilemma war akut: Es gab kaum Deckung, wodurch eine Pirsch so gut wie unmöglich wird, und obendrein war die Position der Zebras höher als unsere. „Hatten wir mit der Pirsch zu unserer derzeitigen Position zu viel Zeit vergeudet?“ fragte ich mich und wog unsere Möglichkeiten ab, auf Schussweite an die Zebras heranzukommen. Der Milchbusch (Euphorbia Damarana) musste als Deckung dienen, während wir Stückchen für Stückchen auf die Zebras zu robbten. Schauen, kriechen, warten… schauen, kriechen, warten... Und das Ganze so leise wie möglich auf einem steilen Hang mit losen Steinen. Wir trugen kurze Hosen und abgesehen davon, dass die Steine in die bloße Haut schnitten, schienen sie mit jedem Stück nach vorn um einige Grade heißer zu werden. Ich schaute mich nach meinem Jagdgast um, um zu sehen, wie er zurechtkam – und erstarrte. Kaum 30 Meter entfernt beäugte uns ein Gemsbock. Er war aus dem Nichts aufgetaucht. „Jetzt ganz leise“, zischte ich. „Was?” „Ganz,

ganz leise”, zischte ich erneut und rollte diesmal meine Augen Richtung Gemsbock. Er beäugte uns immer noch. Wieso haben Tiere diese raffinierte Fähigkeit, einen in der unangenehmsten Lage zu überraschen, wenn man keine Bewegung riskieren kann? Der Gemsbock starrte uns unbeirrt weiter an und sorgte dafür, dass unsere Glieder und unsere Rücken gebührlich schmerzten. Dann trollte er sich. Wir warteten ein Weilchen, bevor wir nachzusehen wagten, ob die Zebras noch da waren. Nur zwei waren da. Nummer drei, unser Hengst, war weg. Ich glaste den Berg ab. In der gleißenden Sonne hatte er alle Schattierungen von Grau und Weiß angenommen. Man braucht wohl kaum erwähnen, dass Zebras dann äußerst schwierig zu erkennen sind. Der Jagdgast und ich lagen neben einem Milchbusch und nutzten dessen bisschen Schatten als Deckung. Mittlerweile hatte sich der Wind völlig gelegt und unser zäher „Schattenstrauch“ hatte wenig Mitleid mit uns. Ich glaste die Gegend weiter nach dem Hengst ab, als er plötzlich hinter einem Busch hervortrat und sich zu den beiden Stuten gesellte. Ich flüsterte dem Jagdgast die Position zu und ohne Zeit zu verlieren bezogen wir Stellung. Zwar war der Hengst immer noch 150 Meter weit entfernt, aber ich war zuversichtlich, dass der Jagdgast ihn zur Strecke bringen würde. Zoll um Zoll robbten wir heran. Der Jagdgast ging im Schneckentempo in Stellung, wohl wissend, dass er sich mit einer einzigen falschen Bewegung um das Zebra bringen konnte. Ich war hinter ihm und behielt sorgenvoll abwechselnd ihn und das Zebra im Auge. Der Hengst hob sofort den Kopf und ich konnte sehen, dass sich seine Nüstern weiteten. Ohne das Fernglas abzusetzen schaute ich zum Jäger und sah erleichtert, dass er in Position war. Schon krachte der Schuss, die Kugel traf ihr Ziel und der Hengst floh den Hang hinunter. Nach achtzig Metern brach er zusammen.

Abends wurde in Puros fröhlich gefeiert. Das Zebrafleisch fand bei den Himba dankbare Abnahme und wurde mit Carling Black Label hinuntergespült.

Und was hatte die Jagd meinem Jagdgast gebracht, außer Schrammen und blauen Flecken? Für ihn war ein Namibia-Traum wahr geworden: Das Glücksgefühl, den König der Berge zu Fuß in seinem natürlichen Habitat zu jagen.

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Löwenjagd

im rauen Nordwesten

Es bot sich die Gelegenheit, im Torra-Hegegebiet im Nordwesten Namibias einen Trophäenlöwen zu jagen. Seit einigen Jahren nahm der Löwenbestand in dieser Gegend zu, und damit verschärfte sich der Konflikt zwischen Mensch und Tier. Das Ministerium für Umwelt und Tourismus bot Berufsjägern an, die Problemtiere zu jagen, anstatt zu riskieren, dass kommunale Farmer ganze Rudel vergiften, weil sie ihr Vieh verlieren. Felix Marnewecke

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Es war Oktober, in Namibia der Beginn der heißen, trockenen Jahreszeit, als mein Jagdgast und ich in den Nordwesten fuhren. Die ganze Region war immer noch im Würgegriff einer schweren Dürre. Auf den kargen Ebenen mit rotem Geröll, die sich bis zum Horizont ausdehnen, gab es so gut wie kein Gras mehr, und das Wild war spärlich über diese eindrucksvolle Landschaft verteilt.

Wir verbrachten den ersten Tag damit, nach Löwenspuren zu suchen und einen Springbock und ein Hartmann-Zebra als Köder zu erlegen. Bei unserer Suche stießen wir auf die Spuren von zwei unterschiedlichen Löwengruppen: Die erste bestand aus einem männlichen und sechs weiblichen Tieren, die zweite aus einem männlichen und zwei weiblichen Tieren. Wir fanden auch vereinzelte Leopardenspuren und zahlreiche Hyänenspuren. Letztere fanden sich auf jedem Fahrweg. Raubtiere gab es reichlich. Was mich überraschte, da anderes Wild (ihre Nahrungsquelle) doch so spärlich zur Verfügung stand. Wir legten Köder in zwei verschiedenen Tälern aus und bewahrten den Rest des Fleisches für den nächsten Tag auf, denn wir wollten neue Gegenden erkunden und hofften, Anzeichen weiterer Löwenaktivität zu finden.

Am nächsten Tag waren wir bei Sonnenaufgang in den Bergen. Keiner unserer Köder war berührt worden, also fuhren wir weiter in Gebiete, in denen wir noch nicht gewesen waren. Unten in einem Tal kamen wir zu einer Quelle, umgeben von schroffen Bergen – eine wunderschöne Oase mitten in dieser rauen Welt. Um die Wasserstelle herum waren jede Menge Milchbüsche und Salvadora-Dickichte verstreut. Sie waren perfekt als Versteck für Raubtiere geeignet, und in der Tat stellten wir bei näherer Untersuchung fest, dass ein großer Mähnenlöwe von einem schattigen Gebüsch zum nächsten getappt war, um der Mittagshitze zu entkommen. Er war in südliche Richtung gezogen und wir beschlossen, unsere Erkundungstour ebenfalls in diese Richtung fortzusetzen. Es war bald Mittag und die

Hitze nahm stetig zu. Deshalb wollten wir erst einen schattigen Baum für eine kurze Siesta suchen, bevor die Jagd weiterging.

Als wir einen langen, flachen Hügel erklommen hatten, sahen wir auf einem gegenüberliegenden Hügel etwa zwei Kilometer entfernt ein Tier stehen. Zuerst dachten wir beide, es sei ein Zebra, aber als ich es im Fernglas hatte, war mir, als ob sich mein Herz in meine Kehle drückte. Das „Zebra“ war ein großer Mähnenlöwe. Er starrte über das Tal hinweg direkt zu uns herüber. Wir duckten uns sofort auf den Boden und hofften, dass er nicht weglaufen würde. Was er tat, war folgendes: Er ging zu einer Gruppe von Milchbüschen und legte sich in unsere Richtung blickend nieder. Wir blieben bewegungslos auf dem Boden liegen und sahen ihn uns durch unsere Ferngläser näher an. Selbst aus dieser Entfernung konnte ich seine dunkle Mähne und die leicht bläulich-graue Farbe seines Körpers erkennen. Mangels Deckung hatten wir absolut keine Möglichkeit, näher an ihn heranzukommen.

Während wir flach auf den heißen Steinen lagen, begann ich das umliegende Gelände unter die Lupe zu nehmen. Eine tiefe Schlucht trennte die beiden Hügel, auf denen wir und der Löwe waren. Unten in der Schlucht hob sich ein einzelner Mopanebaum markant von der Umgebung ab. Der Baum war voller Schildraben. Ich machte meinen Gast darauf aufmerksam, und da der Löwe nicht geneigt schien, sich anderswohin zu begeben, kamen wir zu dem Schluss, dass er irgendwo in der Nähe einen Riss haben musste. Ich schlug meinem Gast vor, dass wir erstmal verschwinden und am späten Nachmittag zurückkehren sollten, denn womöglich wäre der Löwe dann wieder an seinem Riss. Und wir hätten hoffentlich Gelegenheit zu einer guten Pirsch.

Am Nachmittag kamen wir gegen vier Uhr auf der windabgewandten Seite der Schlucht zurück und stellten das Fahrzeug etwa einen Kilometer entfernt hinter einem Hügel ab. Dann ging es zu Fuß weiter, mit größter

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Wynand & Claudia du Plussis

Vorsicht und so geräuschlos wie möglich – keine einfache Sache, wenn man bedenkt, dass wir die ganze Zeit über loses Gestein gingen. Ich behielt den Mopanebaum im Blick und bewegte mich langsam darauf zu.

Der Löwe war nirgends zu sehen. Als wir noch etwa 400 Meter von dem Baum entfernt waren, sprang er jedoch plötzlich unter einem Busch hervor und rannte den Hügel hinauf. Während uns der Löwe den Rücken kehrte, nutzten wir die Gelegenheit, unter einem Milchbusch Deckung zu suchen. Wieder lagen wir bäuchlings auf den heißen Steinen. Der Löwe trottete den Hügel hinauf und legte sich bald wieder unter einen Busch, mit Blick in unsere Richtung. Wir konnten kaum etwas tun, außer weiter auf dem Boden zu liegen und darauf zu warten, dass die große Katze den nächsten Schritt machte. So lagen wir etwa eine Stunde lang da und hielten die Ferngläser auf den Löwen am gegenüberliegenden Hügel gerichtet. Ein Schakal lief mit einem Stück Fleisch im Fang an uns vorbei. Damit bestätigte sich unser Verdacht, dass es unten im Tal einen Riss gab. Weitere zwei Schakale kamen den Hügel hinunter und verschwanden im Gebüsch neben dem Mopanebaum. Das schien dem Löwen zu viel zu sein. Er erhob sich und kam recht schnell den Hügel hinunter. Dann verschwand er ebenfalls im Gebüsch am Fuße des Baumes. Das war die Gelegenheit, auf die ich gewartet hatte. Wir standen sofort auf und begannen, den Hügel hinabzusteigen. Die verstreut stehenden Milchbüsche nutzten wir als Deckung. Mittlerweile ging die Sonne unter und die Zeit wurde knapp. Endlich erreichten wir den Fuß des Hügels und pirschten uns zu einem anderen, kleinen Mopanebaum, damit der Gast sein Gewehr auf einen tief hängenden Ast auflegen konnte.

Wir waren etwa 40 Meter von dem großen Baum entfernt, wo wir den Riss vermuteten. Jetzt war das Adrenalin in Wallung – ich denke, bei beiden von uns. Wir konnten den Löwen nicht sehen. Plötzlich sprang

ein Schakal aus dem Gestrüpp und lief davon. Ich suchte das niedrige Gebüsch mit meinem Fernglas ab und entdeckte schließlich den Schwanz des Löwen, der zusammengerollt aus einem Busch herausragte. Als ich den Gast darauf aufmerksam machte, kam der Löwe zum Vorschein. Er ging ein paar Meter den Hügel hinauf und legte sich wieder in unsere Blickrichtung hin. Ich versuchte dem Gast zu erklären, dass er auf den Stich zielen sollte. Von meiner Position aus konnte ich ihn deutlich sehen, doch der Gast sah nur den Kopf des Löwen. Wir standen regungslos. Der Löwe schien uns direkt anzustarren. Ein unheimliches Gefühl, in die großen orangefarbenen Augen zu blicken.

Ich sagte weiter nichts und überließ ihm die Entscheidung, wann er abdrücken wollte. Wir standen etwa fünf Minuten da; es fühlte sich wie eine Stunde an – die Nerven kribbelten. Und dann knallte unerwartet der Schuss. Der Löwe verschwand hinter den Felsen. Ich fragte den Gast, wohin er gezielt hatte. „Auf den Kopf“, sagte er, „Ich denke, es war ein guter Schuss.“ Wir traten vorsichtig hinter unserem Baum hervor und sahen den Löwen sofort – er lag reglos auf der Seite. Ich warf einen Kieselstein auf seinen Bauch. Er rührte sich nicht. Langsam gingen wir zu ihm hin. Ich sah gleich, dass der Schuss gut war – knapp über dem rechten Auge. Eine Welle der Erleichterung überkam uns beide, vermutlich eine Reaktion auf die Anspannung der letzten zwei Stunden. Er war kapital. Auf Gesicht und Körper des Löwen befanden sich etliche Narben von früheren Kämpfen. Seine Verfassung war allerdings nicht so gut. Das knochige Rückgrat hob sich sehr deutlich ab. Mein Gast war überwältigt. Er kniete sich neben die große Katze und streichelte die Mähne. Ich ließ ihn mit seinem Löwen allein und ging zurück zum Fahrzeug. Die Berge um mich herum verwandelten sich von rot in violett. Die Stille der Wüste war vollkommen. Was für ein fantastischer Jagdtag.

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LÖWENJAGD

Die Finanzierung von Naturschutz

Wir alle kennen die uralte Redewendung: „Was sich bezahlt macht, kann bleiben“. Das mag zwar wie eine Verallgemeinerung und Simplifizierung eines verzwickten Dilemmas erscheinen, aber doch verbirgt sich darin eine Wahrheit, die wir schwerlich bestreiten können. Denn so viel ist klar: Wenn etwas einen Wert hat, messen wir ihm größere Bedeutung bei. Egal ob dieser Wert groß oder eher klein ist – solange etwas einen Wert hat, gibt es immer einen ausgeprägteren Anreiz, es zu schützen. Es zu bewahren. Es zu würdigen. Und nicht zuletzt zu versuchen, es zu kopieren oder zu vermehren. Mit dem Wert, der den Elementen der natürlichen Welt beigemessen wird, verhält es sich nicht anders. Mit Wildtieren verhält es sich nicht anders. Theoretisch würden wir etwas so Bedeutsames wie Wildtiere und die Natur gerne aus rein ideologischen, moralischen und emotionalen Gründen schützen, aber wenn es hart auf hart kommt, bringt es die alte simplifizierte Redewendung eben doch auf den Punkt: „Was sich bezahlt macht, kann bleiben“. Elzanne McCulloch

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Im südlichen Afrika gilt das ebenso, und Namibia gehört zu den Ländern, die bei der Anwendung dieser Wertschöpfungspraktiken enorme Erfolge im Naturschutz erzielt haben. An unserem CBNRM-Programm (auf örtlichen Gemeinschaften basierendes Management der natürlichen Ressourcen) zeigt sich in hervorragender Weise, wie der Natur- und Wildtierschutz florieren kann, wenn den natürlichen Ressourcen ein Wert zugeordnet wird. Denn mit diesem Wert können diejenigen, die mit dem Schutz der Ressourcen betraut sind, vom Ertrag ihrer Arbeit profitieren. Ein weiteres sehr wichtiges und leicht messbares Beispiel für die positiven Auswirkungen, die ein wertorientierter Ansatz auf den Naturschutz hat, ist die Jagd. In Namibia ist sie einer der wichtigsten Faktoren für die wirtschaftliche Lebensfähigkeit und Bewahrung der natürlichen Ressource Wild.

Ich habe mich mit Frans Kamenye, dem Geschäftsführer des Game Products Trust Fund of Namibia (Treuhänderfonds für Wildprodukte), darüber unterhalten, welche Bedeutung die Jagd für die Finanzierung des Naturschutzes in Namibia hat. Der GPTF wurde im September 1997 mit der Absicht eingerichtet, dafür Sorge zu tragen, dass die Einnahmen aus der Nutzung von Wildtieren und Wildtierprodukten, die auf staatlichem Land gewonnen werden, in das Wildtiermanagement, den Naturschutz, die ländliche Entwicklung und in Aktivitäten zur Förderung der Koexistenz von Mensch und Wildtier zurückfließen. Inzwischen engagiert sich der GPTF auch intensiv auf dem Gebiet von Konflikten zwischen Mensch und Wildtier.

WOFÜR ZAHLT DER FONDS?

Der GPTF ist in Namibia einer der größten Geldgeber für den Naturschutz. Der Fonds ermöglicht die Finanzierung von Infrastrukturund Managementprojekten wie z.B.:

• Bohrungen und Instandhaltung von Bohrlöchern in Nationalparks und kommunalen Gebieten

• Errichtung und Instandhaltung von Wildschutzzäunen

• Management von Wildtierbeständen und Anti-Wilderei-Aktivitäten (inklusive aller Kosten für Löhne, Lebensmittel, Unterkünfte, Fahrzeuge usw.)

• Projekte zur Minderung von Konflikten zwischen Mensch und Wildtier, einschließlich Beerdigungskosten, Vergütung von Viehverlusten und

Ernteschäden für Gemeinschaften, die mit Wildtieren zusammenleben und häufig darunter leiden.

WOHER STAMMEN DIE MITTEL?

Das Anfangskapital, mit dem der Fonds gegründet wurde, stammte aus dem Erlös einer groß angelegten Versteigerung von Elfenbeinbeständen. Seither finanziert sich der GPTF aus verschiedenen Quellen, darunter:

• Konzessionen für die Trophäenjagd in kommunalen Hegegebieten (N$10 000 000 - N$13 000 000 pro Jahr)

• Spezielle Wildquotenversteigerungen durch das Ministerium für Umwelt, Forstwirtschaft und Tourismus (z.B. die Versteigerung einer kleinen, ausgewählten Anzahl Wildtiere mit hohem Wert, wie Nashörner oder Elefanten, für die Jagd oder den Lebendverkauf)

• Spenden von Einrichtungen im Ausland

• Eine Abgabe auf die Ausfuhrgebühren für Trophäen von jagdbarem Wild

• Einnahmen aus der Jagd auf Problemtiere

• Naturschutzgebühren in den Nationalparks (Finanzierungsmechanismus der Regierung, seit 2021).

Falls wir keinen anderen Grund finden, um das Recht unseres Landes auf eine nachhaltige Nutzung seiner natürlichen Ressourcen zum Wohle der Umwelt und seiner Bewohner zu verteidigen, dann sollte die Rolle, die die Jagd bei der Finanzierung des Naturschutzes spielt, mehr als genug sein."

Naturschutzinitiativen unseres Landes... Deshalb sind die Jagdeinnahmen so wichtig.

EINE PARTNERSCHAFT FÜR DEN ERFOLG

Im Gegensatz zu den meisten anderen naturschutzorientierten Einrichtungen in Namibia und in weiten Teilen des Kontinents konnte der GPTF auch während der Pandemie alle seine Aktivitäten weiter finanzieren. In Namibia hat sich die Verquickung von nachhaltiger Nutzung und Naturschutz bewährt. Den Beweis dafür, dass sie funktioniert, liefert der GPTF. „Die Jagd ist ein Mehrwert für den Naturschutz“, sagt Frans während unseres Gesprächs. „Wenn Wildtieren ein Wert zugeordnet wird und das System rechtlich und ethisch kontrolliert werden kann, ist die Jagd ein kraftvolles Instrument zur Unterstützung des Naturschutzes“. Außerdem verweist er auf die erweiterte Wertschöpfungskette, die von der Jagd getragen wird. Eine Wertschöpfungskette, die weit über den Wert des gejagten Tieres hinausgeht. Von der Flugreise über Unterkunft und Verpflegung bis hin zum Treibstoff – Jäger haben Kaufkraft und leisten mit ihrem Besuch einen enormen wirtschaftlichen Beitrag. Davon abgesehen ist der Fußabdruck eines durchschnittlichen Jägers weitaus geringer als der eines durchschnittlichen Touristen auf Foto-Safari. Bei Jagd-Gästen und allem, was dazu gehört, werde der wirtschaftliche Nutzen für die ländlichen Gemeinschaften häufig viel schneller sichtbar als beim Fototourismus, stellt Frans fest. Nicht, dass nicht beide Besuchertypen ihren Wert hätten, aber jeder spiele seine eigene Rolle im Gesamtgefüge.

Bei näherer Betrachtung der obigen Aufschlüsselung zeigt sich, dass es bei vier der genannten sechs Geldquellen des GPTF um die Jagd geht. Das sind zwei Drittel. Und wenn man vom tatsächlichen Geldwert der einzelnen Quellen ausgeht, ergibt sich ein noch höherer prozentualer Anteil. Es ist der Nutzen der Jagd in einfacher Mathematik ausgedrückt. Mehr braucht eigentlich gar nicht erläutert werden. Vom GPTF stammt nämlich das Gros der Mittel für die größten und wichtigsten

Als Beispiel nennt Frans zwei Elefanten, die vor einiger Zeit zur Jagd freigegeben und versteigert wurden. Die Versteigerung brachte zwei Millionen US-Dollar ein. Die Regierung, die Gemeinschaften und die privaten Partner teilten sich den Gewinn. Es stelle sich die Frage, sagt Frans, wie viele Touristen mit welchen Auswirkungen auf die Umwelt versorgt werden müssen, um diesen Wert zu erreichen? Erst recht in der jetzigen Situation, wo der Tourismus erst wieder ins Rollen kommt. „Wenn die Jagd verboten wird, können wir uns nicht mehr im gleichen Maße für den Naturschutz einsetzen“, erklärt Frans. „Falls wir keinen anderen Grund finden, um das Recht unseres Landes auf eine nachhaltige Nutzung seiner natürlichen Ressourcen zum Wohle der Umwelt und seiner Bewohner zu verteidigen, dann sollte die Rolle, die die Jagd bei der Finanzierung des Naturschutzes spielt, mehr als genug sein.“

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DIE JAGD BEDEUTUNG HAT
WARUM

Dieses

DIrk de Bot

Foto zeigt nicht den 100-Pfünder in unserer Jagdgeschichte.

100-PFÜNDER CAPRIVI

Es war eine Nachricht, die letztes Jahr viel Aufsehen unter der Jägerschaft erregte: Im einstigen West-Caprivi, heute Bwabwata West, in der Zambezi-Region in Namibia war ein 100-Pfünder zur Strecke gekommen, mit Koos Pienaar als Jagdführer. In Afrika war es der erste Elefantenbulle dieser Größenordnung seit 2015, als ein 120-Pfünder in der Nähe von Gonarezhou in Simbabwe erlegt wurde, und in Namibia der erste seit 2010. Damals erlegte ein Jagdgast von Kai-Uwe Denker einen 105/102-Pfünder im Nyae Nyae Hegegebiet. In den USA wurde in einem Artikel festgestellt, dass Namibia eigentlich nie ein Revier für 100-Pfünder gewesen sei, was der Wahrheit natürlich nicht ganz entspricht. Seit 1988, als Volker Grellmann mit Anvo Safaris im damaligen Buschmannland zu jagen begann, kam aus Namibia das im Durchschnitt schwerste Elfenbein in ganz Afrika. Unter anderem erlegte Anvo vier 90-Pfünder. 1999 führte Kai-Uwe Denker westlich vom Khaudum einen Jagdgast zu einem Elefantenbullen mit 101/93 Pfund schweren Stoßzähnen, und 2004 zu einem außergewöhnlichen 115/17-Pfünder im Nyae Nyae Hegegebiet. Riéth van Schalkwyk

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Die Trophäe von 2019 ist eine fantastische Nachricht für Namibia, nicht nur wegen ihrer Größe in einer Gegend, in dem so große, alte Elefanten gar nicht vermutet werden, sondern auch für Koos, der seit 20 Jahren Berufsjäger ist und während seiner gesamten Karriere Jagden in diesem Teil von Namibia geführt hat. In diesem Konzessionsgebiet, das er gemeinsam mit James und Christine Chapman nutzt, hat er in den letzten zehn Jahren und davor schon vier

Jahre lang gejagt. Er kennt die Jahreszeiten, das Verhalten der Tiere und die Menschen der San-Gemeinschaft, die in diesem Mehrzweckpark leben und direkt von den Jagdunternehmen profitieren.

Im Laufe der Jahre lernte er auch die Methoden der Wilderer kennen. Die Bekämpfung der Wilderei gehörte zu den Hauptaufgaben der in dieser Region tätigen Jagdfachkräfte. Dank einer konzertierten Aktion

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des Ministeriums für Umwelt und Tourismus und der namibischen Streitkräfte zur Ausbildung einer speziellen Anti-Wilderei-Einheit gab es in Bwabwata in den letzten Jahren fast keine Vorfälle von Wilderei mehr. Zuvor waren teilweise täglich bis zu acht Elefanten gewildert worden.

Ich traf Koos bei einer der seltenen Gelegenheiten, als er in Windhoek war, nachdem der letzte Jagdgast am Ende der Saison 2019 abgereist war. Koos wollte sich von seiner 96-jährigen Mutter verabschieden, die im Sterben lag. Er ist kein sonderlich gesprächiger Mensch. Im Busch fühlt er sich wohl, am Lagerfeuer und in der Gesellschaft von Menschen, die seine Welt verstehen.

Ich wollte mir die Geschichte von der Elefantenjagd von ihm erzählen lassen, wollte ihn fragen, warum es so außergewöhnlich ist, Bullen mit schwerem Elfenbein in der Zambezi-Region ausfindig zu machen und warum es trotz der schlimmsten Dürre seit Jahrzehnten so viele Wildtiere in jenem Teil des Landes gibt.

Ich selbst gehe nicht auf die Jagd, aber in mehr als zwanzig Jahren als Herausgeberin der Huntinamibia habe ich viele langweilige und viele interessante Jagdgeschichten gelesen. Die besten waren solche, die sich wie eine Spionagegeschichte lasen. Bei denen sich der Leser in den Jäger hineinversetzen kann. Die Hitze und den Wind spürt. Feuchtes Gras riecht, verbrannte Steppe; Vogelrufe wahrnimmt und über die Höhe der 100 Jahre alten Kameldornbäume oder Acacia nigrescens staunt, wenn er in ihrem Schatten ausruht. Das angeborene Talent der San-Tracker, die in der Natur aufgewachsen sind und die Wildnis interpretieren können. Die Bäume erkennen, wie Stadtbewohner Gebäude erkennen. Die einen sandigen Pfad mit hunderten von Spuren entlanggehen und dann die eine Fährte bemerken, die sie in jener Gegend noch nie gesehen haben. Ein Jäger, der beschreiben kann, wie es sich anfühlt, einem Elefanten so nahe zu kommen, dass man ihn riecht. Man hört das Grummeln aus seiner Kehle. Das Gefühl, das einen überkommt, wenn man einen kapitalen Bullen verfolgt und von einem plötzlichen Wirbelwind verraten wird. Der Bulle nimmt den Geruch des Jägers wahr, dreht sich um, hebt seinen massigen Kopf, um dich, den Eindringling, zu fixieren, und anzugreifen...

Im Bruchteil einer Sekunde musst du eine Entscheidung treffen.

So war es, als Koos einen Jäger aus Südamerika zu dem 100-Pfünder führte. Sie folgten dem Flusslauf, dessen Pegel so niedrig war wie

noch nie, und auf der Ebene reichte kein Strauch höher als bis zur Hüfte eines Mannes. Selbst die Rinde großer Bäume war als Futter abgeschält worden. Die Baobabs waren bis zu dem Punkt abgefressen, an dem sie einfach auseinanderfallen.

In der Gegend wimmelte es von Wildtieren, denn der Fluss war die einzige Wasserquelle. Alle Pfannen und die zahlreichen flachen Wasserstellen weiter nördlich waren knochentrocken. Elefantenherden, Lechwe, Impalas, Pferde- und Rappenantilopen und Elands kommen zum Trinken an den Fluss. Der einzige Wind, der bei der Jagd in diesem Teil Namibias berücksichtigt werden muss, weht normalerweise im Juli und August – es ist ein stetiger Nachmittagswind aus West. Aber wie Koos berichtete, wehte 2019 ein ständiger Wind aus Nordost, bisweilen in Sturmstärke, und ewige Wirbelwinde kamen auf; was das Verfolgen von Elefanten extrem schwierig und gefährlich macht.

Am ersten Tag der besagten Jagd fanden sie zahlreiche Elefantenspuren, einige beeindruckend groß, aber mindestens einen Tag alt. Früh am nächsten Morgen machten sie sich wieder auf den Weg und dieses Mal fanden sie frische Spuren und eine neue große Fährte. Weder Koos noch seine Fährtenleser erkannten diese Spur. Es handelte sich um keinen der Bullen, denen sie zuvor gefolgt waren. Sie folgten der neuen Fährte drei Kilometer und stellten fest, dass sich der Bulle einer Herde angeschlossen hatte. In sicherer Entfernung warteten sie, bis er seine Paarungsrunde gemacht hatte. Diesmal hatte er kein Glück und begann sich in den Busch zu entfernen. Es war ein hochkapitaler Bulle. Sein Stoßzahn war ab der Lippe mindestens 1,2 Meter lang. Koos stellte den Schießstock auf, aber in genau diesem Moment drehte der Wind. Der Bulle bekam ihre Witterung und verschwand im Busch. Sie folgten seiner Spur und holten ihn nach einer halben Stunde wieder ein, diesmal in sehr dichtem Gebüsch. Er war jetzt nervös. Er wusste, dass sie da waren. Wie zögernd stand der Bulle da, drehte sich dann abrupt um und kam mit großen Schritten direkt auf die Jäger zu. Der Schuss traf ihn auf fünfzehn Meter. Er strauchelte und ging nieder.

71 HUNTiNAMIBIA | 2022/23 CAPRIVI 100-PFÜNDER
Koos Pienaar (links) führte den Jäger im Mai 2019 zu einem 100-Pfünder in Bwabwata West. Michel Mantheakis aus Tansania begleitete seinen Klienten auf dem Jagdabenteuer in Namibia. Der Umfang beider Stoßzähne betrug 53,3 Zentimeter, der größere Stoßzahn wog „grün“ 45,35 kg und der schwächere 35,83 kg.

SAAMGEWAAGD Elandjagd auf

Alle meine Sinne sind hellwach. Ich bewege mich langsam durch den Busch, der mich umgibt, und halte mein Gewehr im Anschlag. Die Kunst der Elandjagd besteht darin, sich stets langsam zu bewegen, mit allen Sinnen aufmerksam zu beobachten und nie nachzulassen. In diesem dichten Busch kann man nicht weit sehen. Das ist ElandGelände, hier sind sie zu Hause, der Jäger ist ein Eindringling und daher im Nachteil. Hilmar vor Lieres

Ich jage auf Peet Vermaaks Farm, Saamgewaagd, im äußersten Osten der Otjozondjupa Region. Das Gelände ist flach und dicht bewaldet, hauptsächlich schulterhohe Büsche, dazwischen hier und da ein größerer Baum: Kameldorn oder Weißdorn. Das Jagdrevier besteht aus Dünen und Tälern, obwohl die Dünen kaum höher als die Täler sind, aber mit dickem Sand und einer anderen Art von Vegetation, vor allem Apfelblattbäumen. Die Täler bestehen aus kalkhaltigem Boden mit Gruppen von Schwarzdorn-Silberbüschen, Schwarzdorn und Rosinenbüschen. Man kommt nur schwer durch sie hindurch, und die Sicht ist auf etwa 30 Meter begrenzt. Hier und da sieht man die grünen Schösslinge des berüchtigten Giftblattes, eine Pflanze, die Landwirtschaft in diesem Gebiet jahrelang verhindert hat, derweil das gut angepasste Wild florierte.

Jetzt gehe ich langsam ein solches Tal entlang. Die großen Spuren haben mich seit Tagesanbruch über Dünen und Täler geführt.

Von meinen früheren Elandjagden in dieser Gegend wusste ich, dass ich gute Aussichten hatte, das Tier aufzuspüren, wenn es mir gelang auf seiner Fährte zu bleiben. Zu einem sauberen Schuss kommt man jedoch nicht so einfach. Oft hören die Tiere den Jäger nahen, bevor man sie überhaupt gesehen hat. Nur das Knacken im Busch deutet auf ein fliehendes Eland hin – und auf eine verpasste Gelegenheit. Dann muss die Spurensuche wieder von vorne beginnen.

Ab etwa elf Uhr am Morgen hört das Eland auf zu äsen und sucht den Schatten großer Bäume auf. Dann ist es sehr schwierig, sich diesen Antilopen zu nähern, weil sie in Windrichtung stehen, während der Geruch etwaiger Gefahren gegen den Wind zu ihnen getragen wird. Sie stehen da und lauschen auf verdächtige Geräusche. Normalerweise kann man sie nur am frühen Morgen überraschen oder am späten Nachmittag, wenn sie erneut äsen.

Ist es meine Einbildung, oder war das ein Geräusch, das ich eben im Busch vor mir

hörte? Es kann ein Huf sein, der auf Blätter tritt, oder ein zerbrechender Zweig. Ich bin mir nicht sicher, aber es ist definitiv etwas Großes. Ich stehe stockstill und horche angestrengt. Der Busch ist so dicht wie immer und ich kann nur etwa dreißig Meter weit sehen. Ich bücke mich und versuche unter den Büschen hindurchzuschauen. Nichts. Dann höre ich abermals die Bewegung. Es kann nur der Eland-Bulle sein, den ich seit dem Morgen verfolge. Hier gibt es kein Vieh, und wenn es eine der allgegenwärtigen Giraffen wäre, hätte ich sie längst gesehen, weil sie aus dem Busch herausragen. Die Bewegung klingt zu schwer für einen Gemsbok oder einen Kudu. Direkt vor mir bewegt sich der Ast eines Busches. War es ein Vogel oder ein anderes Tier? Der Eland-Bulle, dem ich nachstelle?

Jetzt kann ich die Spitzen von zwei Hörnern im Sonnenlicht glänzen sehen. Es ist der ElandBulle. Er äst die zarten Blätter von den Enden der Äste ab. Ich erwäge eine bessere Position, aber ich habe Bedenken, dass er mich sehen

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wird. Was sollte ich jetzt tun? Eine falsche Bewegung – und die Jagd muss von vorne beginnen. Das möchte ich nicht riskieren, denn ich habe ihn schon drei Tage lang gesucht und verfolgt und mich abgemüht.

Im nächsten Moment bewegt sich der Bulle. Er geht auf eine kleine Lichtung im Busch zu. Das wird meine lange erwartete Chance sein, denke ich. Mittlerweile kenne ich den Bullen. Seit dem Morgengrauen bin ich seinen Spuren nachgegangen. Es waren große Spuren. Jetzt kann ich die Hörner deutlich sehen. Sie blitzen zusammen auf, während er äst, die glänzende schwarze Oberfläche und die scharfen Spitzen heben sich gegen die dunstige Kulisse des Busches ab. Jetzt sehe ich auch den dunkelgrauen Körper, der sich hinter dem Gebüsch bewegt. Der Kopf kommt zum Vorschein, ich erkenne das dicke Haarbüschel auf der Stirn. Ich höre das Klick-Klick seiner Beingelenke, während er sich vorwärts bewegt. Jagdfieber ergreift mich. Mein Gewehr ist im Anschlag, aber das Visier schwankt beunruhigend. Ich versuche mich zu sammeln. Der Moment ist gekommen. Wenn er mich jetzt entdeckt, wird er flüchten und nicht so bald wieder anhalten.

Nun kann ich ihn komplett sehen. Einen Augenblick ist er ganz ohne Deckung. Er bleibt abrupt stehen und äugt direkt zu mir herüber. Mein Korn ruht auf seinem Blatt. Ich drücke ab. Ich spüre den Rückstoß in die Schulter. Der Schuss klingt wie aus der Ferne. Das große Tier taumelt und flieht. Bei mir stellt sich das Gefühl ein, etwas vollbracht zu haben, und ich weiß, dass es die letzte Flucht des Eland-Bullen ist. Er prasselt geradewegs durch die Büsche, nicht um sie herum, bricht

in seiner Todesflucht Äste ab. Ich kann ihn etwa hundert Meter weit fliehen hören, dann wird alles still.

Ich eile nicht sofort hinter ihm her. Ich zwinge mich zu warten. Dies ist ein Moment der Besinnung, der Rückschau und der Ruhe. Im Geiste wiederhole ich den Schuss. Er sah gut aus. Ich habe nicht gemuckt. Die Distanz war nicht groß. Bei meiner Ankunft auf der Farm hatte ich einen Probeschuss gemacht. Die Flucht des Tieres hatte vielversprechend geklungen. Ich denke, ich habe ihn! Ich setze mich hin, nehme einen Apfel aus meinem Rucksack und esse ihn langsam, genieße die Süße und die Saftigkeit der Frucht. Es erstaunt mich, wie gut ein einfaches Obst wie ein Apfel schmeckt, wenn man erschöpft ist – zumal im Busch, wo die Luft rein ist und die Natur wohlwollend auf den Jäger herabblickt.

Mein Gewehr ruht auf meinen Knien. Ich betrachte es und denke an die Jagden, die wir gemeinsam unternommen haben, ich und meine treue 9.3 x 62 mm Mauser mit ihrem dunklen Holz, ihrem schwarzen Lauf und ihrer effektiven BRNO-Mechanik. Ich hege kameradschaftliche Gefühle zu dem häufig genutzten Gerät. Es hat mich nie im Stich gelassen. Gemeinsam waren wir auf zahlreichen Fährten unterwegs, haben erfolgreich viele Beutetiere verfolgt.

Ich warte zehn Minuten, stehe dann auf und folge der Fluchtfährte. Der Anschuss ist deutlich zu erkennen. Von dort führt seine Spur in einer geraden Linie durch den Busch. Bald finde ich Schweiß. Die Schweißtropfen befinden sich alle links von der Spur – ein

Zeichen dafür, dass das Geschoss den enormen Körper nicht durchschlagen hat, sondern in ihm expandiert ist.

Langsam folge ich den Schweißtropfen. Sechzig Meter weiter sehe ich ihn im niedrigen Gestrüpp auf der Seite liegen. Reglos.

Ehrfürchtig trete ich zu ihm hin. Es ist ein kapitaler Bulle mit einem massigen Körper und großen Hörnern. Seine Decke ist gelblich-blau, das glänzende Haar bedeckt den gesamten Körper. Es ist kein alter Bulle mit zerkratzter und fleckiger Haut, sondern ein schönes Tier in der Blütezeit des Lebens. Ich freue mich. Ich sage mir, dass ich meinen Erfolg verdient habe. Es war eine harte Jagd. Drei ganze Tage des Jagens, des Gehens, der Fährte folgen. Heute habe ich ihn. Er gehört mir. Ich habe wie ein echter, primitiver Jäger gejagt: Allein, ohne Begleitfahrzeug oder Helfer, habe mich nur auf meine Sinne und Instinkte verlassen.

Ich breche ihn auf und lege frische Äste über den Körper. Es wird einige Zeit dauern, bis wir das Tier geborgen haben. Ich muss den ganzen Weg zurückgehen und mich beim Farmhaus melden. Ich markiere die Stelle in meinem GPS und mache mich auf den Weg. Ich bin müde, aber glücklich. Das Gefühl, etwas vollbracht zu haben, macht sich breit. Es war eine gute Jagd. Ein Eland auf diese Weise zu jagen ist für mich die ultimative Form der Jagd. Ich kann nicht genug davon bekommen und werde Jahr für Jahr zurückkehren, um erneut dieses Erlebnis zu

ERONGO VERZEICHNIS

setzt neue Maßstäbe für Weltrekorde

In Zukunft wird nur noch ein alter Bulle die Rangliste der Besten anführen. Solch einer, der den Zenit seines Lebens überschritten hat und seine Anlagen bereits weiter vererbt hat. Im Zeitalter der nachhaltigen Nutzung von natürlichen Ressourcen ist Namibia wieder federführend im stetigen Bestreben, die Artenvielfalt des afrikanischen Kontinents zu erhalten. Text Von Dr. Jürgen Hoffmann

Die Relevanz der Trophäenjagd wird gegenwärtig immer häufiger in verschiedenen Foren diskutiert, wobei sich Instanzen wie die Anti-Jagd Lobby, nichtstaatliche Organisationen, Regierungen und die Jagdindustrie mit diversen Argumenten positionieren. Es ist mit Sorge zu sehen, dass manche Jagdvereinigungen einen Trend in der jetzigen Ausübung von Trophäenjagd beobachten, der möglicherweise die nachhaltige Nutzung von verschiedenen afrikanischen Arten in Frage stellt.

Ein Stein des Anstoßes ist die oft demonstrierte Profitgier einiger Jagdanbieter, die sich von der Forderung einiger Gäste mitreissen lassen, Rekordtrophäen möglichst aller vorkommenden jagdbaren Arten in einem minimalen Zeitrahmen zu erlegen. Solch ein Ziel kann meist nur erreicht werden, wenn genetisch prädestinierte Bullen vorzeitig eliminiert werden, bevor sie ihre starken Anlagen weiter vererben können. Damit wird ein qualitativ starker Bestand auf Dauer gefährdet, da die schwachen Erbträger die hinterlassene Lücke eines sonst überlegenen Nebenbuhlers einnehmen und so ungehindert auch minderwertige Erbeigenschaften vererben.

Dank der Initiative des bekannten namibischen Berufsjägers, KaiUwe Denker, erarbeitete eine Arbeitsgruppe erfahrener Berufsjäger unter seiner Leitung einen Regelkatalog, der durch richtungsweisende Impulse die gegenwärtigen Engpässe umschiffen soll. Statt lediglich die Hornlänge als einziges Kriterium für die Eintragung in das Rekordbuch zu akzeptieren, fordert das Erongo Verzeichnis weitere

Tribute, die auch ökologische und BiosphärenmanagementProzesse einschließen. Das Erhalten der Artenvielfalt in den natürlichen Biotopen des Jagdgebiets ist eines der wesentlichen Augenmerke dieses Rekordbuchs.

Die wichtigste Anforderung für einen Eintrag in das Erongo Verzeichnis ist das Alter der Trophäe. Die Arbeitsgruppe beschäftigte sich eingehend in den vergangenen drei Jahren mit dem Erarbeiten wesentlicher Kriterien zur Altersbestimmung verschiedener Wildarten. Lediglich Trophäen von Tieren, die altersbedingt nicht mehr Teil des Reproduktionszyklus sind, werden somit berücksichtigt. Da sehr alte Hornträger meist Verschleiß und Abnutzung der Hörner aufweisen, wird ein Altersfaktor als Kompensator für solche möglichen Einbußen in der Gesamtlänge mit eingerechnet. Somit werden mögliche Nachteile im direkten Vergleich mit einer jüngeren Trophäe ausgeglichen.

Die erste internationale Trophäenausstellung des Erongo Verzeichnis fand im September 2012 in Omaruru, Namibia, statt. Vermessene Exponate aus Namibia, Südafrika, Botswana, Tansania, Mosambik, Simbabwe, Sambia, Kamerun und der Zentralafrikanischen Republik wurden ausgestellt. Alle zur Eintragung vorgesehenen Trophäen werden in der Regel mit speziell entwickelten Messinstrumenten von zwei offiziellen Gutachtern des Erongo Verzeichnis vermessen. Im Falle eines Disputs wird ein dritter

„ Die Ausstellung soll als jährliche Einrichtung in Namibia zur festen Institution werden. Hier werden jene Jäger geehrt, die es in Kauf nehmen, mit leeren Händen den Jagdurlaub zu beenden und sich nicht zum Abschuss von unreifen Trophäen verleiten lassen. Auch diese, die das gleißende Abendrot, die Pirschgänge bei Hitze und Staub als unvergessene Erlebniswerte in das Jagdgeschehen mit einbetten und die es immer wieder zurückzieht in den Bann Afrikas auf der Suche nach dem edlen Recken, dessen nahes natürliches Ende in der versinkenden Sonne noch einmal aufhellt. “

Eintrag in das Erongo Verzeichnis auch hier Weltrekord. Tragischerweise verstarb Leo Sauber wenige Wochen später bei einem Verkehrsunfall. Damit hinterlässt er trotz seiner jungen Jahre eine große Lücke in den Reihen der neuen Generation afrikanischer Berufsjäger.

Eine weitere ehemalige Weltrekordtrophäe - nach Rowland Wardbefand sich ebenfalls zwischen den Ausstellungsstücken. Es handelte sich hier um die auf Farm Orumbungo, Südwestafrika (der Name Namibias vor der Unabhängigkeit), erlegte Kuhantilope (27¼”), die im Jahre 1974 zur Strecke kam. Dieser Bulle war jedoch im Zenit seines Lebens und hatte nicht die Möglichkeit, diese hervorragenden Gene weiter zu vererben. Die Kriterien des Erongo Verzeichnis wurden damit nicht erfüllt und der Eintrag folglich verweigert. Eine 16-zöllige ebenmäßige Springbocktrophäe mit nach hinten gestellten Spitzen ereilte das gleiche Schicksal, ebenso wie die beiden längsten eingeschriebenen Kudutrophäen. Die Bullen mit Hornlängen von 61¾” und 57½” waren zu jung und nicht völlig ausgereift, wie die weichen und faserigen Hornbasen verrieten.

Die Arbeitgruppe arbeitet, zum Teil unter persönlichen Entbehrungen, unermüdlich weiter daran, die Messmethoden, die in der Zeitschrift Erongo Verzeichnis für Afrikanisches Jagdwild niedergelegt sind, durch wissenschaftliche Forschungsprojekte weiter zu untermauern. Akzeptanz der festgelegten Grundsätze, die das Erongo Verzeichnis ausmachen, wurde bereits durch Waidgenossen, Jagdverbände, Nicht-staatliche Organisationen, Namibische Regierungsvertreter, Jagdgäste und Naturschutzverbände signalisiert. Das dient als Anreiz, das Gedankengut zur Nachhaltigkeit der Jagd in Afrika weiter zu fördern.

Kundiger zur Schlichtung oder Bestätigung der korrekten Sachlage hinzugezogen.

Die Ausstellung bot Besuchern verschiedene Wildarten und als Novum den neuen Springbock Weltrekord. Dieser wird gemäß Rowland Ward (20 4/8”) und Safari Club International (51”) als solcher geführt. Der Springbock wurde von dem bulgarischen Jäger Zoltan Pecsi auf Farm Büllsport in Namibia im Mai 2012 erlegt (siehe Einzelheiten auf Seite 39). Zoltan wurde von dem jungen Jagdführer Leo Sauber geführt. Leo verkörperte die neue Generation Berufsjäger des Landes, die den Schwerpunkt der Jagd nicht mehr nur in der Erlegung des Tieres sehen. Bewusstes Erleben der grandiosen afrikanischen Landschaft mit ihrer Fülle an Reizen, spielt eine ebenso wichtige Rolle in der Erlebnisvermittlung.

Auf dieser Jagd schätzte Leo den Springbock als uralte Trophäe ein, genau wie sie das Erongo Verzeichnis vorgibt. Völlig zu Recht, denn die reife und gestandene Trophäe erzielte dank des Multiplikators einen hervorragenden Wert von 73,81 (es wird lediglich das längste Horn berücksichtigt und mit Faktor 1,1 multipliziert). Das bedeutet nach

Voraussetzung für den Eintrag einer Trophäe in das Erongo Verzeichnis

a) Jagd sollte großräumig stattfinden. Das gejagte Wild muss die Gelegenheit haben, das Jagdgebiet zu verlassen, ohne dem Jäger weitere Verfolgungsoptionen zu bieten.

b) Tiere werden in ihrem natürlichen Lebensraum in dem natürlichen Biotop gejagt und nicht als eingebürgerte Arten.

c) Um natürliche Auslese bei dem Beutewild zu gewährleisten, ist es erforderlich, dass wenigstens eine Gattung der großen Raubtiere in dem Gebiet präsent ist und dort noch ihre Fährten ungehindert ziehen kann. Hierzu gehören Löwe, Gepard, Leopard, Tüpfelhyäne, Braune Hyäne oder Wildhund.

Alle Länder Afrikas, bei denen das Biotop die genannten Anforderungen erfüllt, werden für das Rekordbuch berücksichtigt.

NAPHA AUSZEICHNUNGEN 2021

Naturschützer des Jahres – MEFT K9 Anti-Wilderei-Einheit Minister Pohamba Shifeta und Manie le Roux, Leiter der MEFT K9-Einheit Jagdhelfer des Jahres – Sagarias Rooinasie Aktivstes
NAPHA-Mitglied – Hunters Support Education
NAPHA-Mitglied – Hunters support Education (Jäger unterstützen Ausbildung)
verkauft: 1. Otjiruze
CC 2. Aru
3. Onduno
1. Dirk
Bod 2. Manfred
3. Peter
Camp-Betreuer des
Jahres – Mathews Mushakwa Die meisten Medaillen als Gruppe verkauft
Otjiruze Safaris, Aru Game Lodges, Onduno Hunting Safaris Aktivstes
Die meisten Medaillen als Gruppe
Safaris
Game Lodges
Jagdsafaris Die meisten Medaillen als Einzelperson verkauft:
de
Egerer
Clausen Jagdhelfer 2021 – Sagarias Rooinasie Camp-Betreuer 2021 – Mathews Mushakwa Naturschützer des Jahres 2021 – MEFT K9 Anti-WildereiEinheit
77 HUNTiNAMIBIA | 2022/23 Hunting with passion in the heart of Namibia +264-81-1290109 info@jagdfarmmecklenburg.com Großwildjagd im Bwabwata Nationalpark an den Ufern des Okavango in der Zambezi-Region. GROSSWILDGEBIET STEPPENWILDGEBIET Jagen in der Kalahari, Bushveld-Gebiet im Osten Namibias. JAGD MIT DER GANZEN FAMILIE AUF FARM KLIPKOP Otjiwarongo/Namibia Tel. +264-67-307957 Mobil +264-81-2128800 www.klipkop.de

Jagdfachleute, registriert beim Namibia Berufsjagdverband

Name

International Tel Code +264 (0)

Agenbach EJ Union's End Safaris 81 852 4519 eagenbach@yahoo.com

Ahrens E G RW Rowland Hunting Safaris 81 124 6464 info@geva-sales.com

Alberts C J Hunters Pride Taxidermy 81 298 7504 huntpride@iway.na

Arnold W J Wildacker Tourism (Pty) Ltd t/a Wildacker Guestfarm (49) 170 994 1333 arnold-erbach@t-online.de

Badenhorst C Farm Mimosa (27) 82 829 6565 chris@farmmimosa.co.za

Bank J Oshingulu Hunting Safaris 81 124 1389 oshi@africaonline.com.na

Barreras Garcia Reboredo L G Na-Gumbo Lodge & Safaris 81 337 7536 l.barreras@bartap.com.na

Bartlett D D Onguma Game Ranch (Pty) Ltd 81 778 3262 etoshajagd@iway.na

Barz PA Rechtsanwalt Barz (49) 179 243 8016 pb@rechtsanwalt-barz.de

Basson JM Okamapu (Pty) Ltd t/a Osprey Safaris Namibia 81 127 9395 info@ospreyhunt.com

Bastos J L Khomas Safaris & Guestfarm 81 129 1936 kukibastos@afol.com.na

Bauer A K Aigamas Hunting 81 253 0947 bauer@iway.na

Baumann H 81 129 3573 hbaumann@ nubibmountain.com

Binding H R Kataneno Hunt 81 284 6441 kataneno@iafrica.com.na

Blaauw J N Dzombo Hunting Safaris 81 146 4959 japsie86@gmail.com

Blauwkamp T A Dallas Safari Club blauwkampt@gmail.com

Böckmann H Farm Rudelsburg 81 270 9511

Böhmcker A D Moringa Jagd & Gästefarm 81 241 5600 moringa@iway.na

Bohn K H Kleepforte 81 356 4080 kleepforte@afol.com.na

Boshoff B Duiker Safaris Namibia 81 255 7161 bennieboshoff918@gmail. com

Botes R Zana Botes Safaris CC 81 127 3976 zana@zanabotessafari.com

Botha R A Sesembo Hunting Safaris 81 396 3988 ruan@sesembohunting.com

Botha JHB Mountain View Game Lodge 81 879 0792 mountainviewgamelodge@ gmail.com

Brand J J Getaway Kalahari Safari 81 260 3355 info.kalahari.safari@gmail. com

Brand J P Nhosab Hunting Safari 81 124 8925 / 81 802 0120 nhosab@gmail.com

Breuer F Deutche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit franzi_breuer@web.de

Brits J J Africa Hunt Safari 81 148 6807 justus@afrihuntsafaris.com

Bross K A Klipkop Farming CC P89 81 212 8800 brossklaus@aol.com

Brüsselbach G M W 81 271 8696 guidomwb@gmail.com

Chapman AC Huntafrica Namibia P89 81 127 3711 info@huntafrica.com.na

Chapman J W Huntafrica Namibia P89 81 127 3700 info@huntafrica.com.na

Cilliers A D Allan Ciliers Hunting Safaris 81 129 0708 allan@cillierssafaris.com

Cilliers W A Allan Ciliers Hunting Safaris 81 236 5012 wayne@cillierssafaris.com

Clausen K P Okosongoro Safari Ranch 81 731 1532 info@okosongoro.com

Jackson III J Conservation Force (1) 504 837 1233 JJW-NO@att.net

Cooper Z D Mahonda Hunting Safaris 81 272 4910 info@mahondahunting.com

Cordes C H Bodenhausen 81 127 2946 cordesbodenhausen@ gmail.com

Cramer

Dallas

International Tel Code +264 (0)

Denk H C Jagdfarm Mecklenburg P89 81 129 0109 denk@ jagdfarmmecklenburg.com

Denker H African Hunting Safaris 81 206 7682 hagen@erongosafaris.com

Denker K U African Hunting Safaris 81 201 4867 kaiuwe@erongosafaris.com

Diekmann W G Hamakari Jagdfarm 81 249 7927 hamakari@iway.na

Dietz H Askari Tours & Hunting 81 636 6944 etendero@iway.na

Döman J F Aloegrove Safari Lodge 81 127 4103 aloegrove@afol.com.na

Dorfling B T Hartland Hunting Safaris Namibia 81 259 3171 hartlandnamibia@gmail. com

Dressel E G Jagdfarm Hairabib 81 128 9348 hairabib@gmail.com

Dresselhaus D Heja Game Lodge 81 129 6536 dieterd@afol.com.na

Dreyer D Sandheuwel (27) 21 880 9871 divan@delm.co.za

du Plessis P J Bergzicht Game Lodge P15 81 128 4825 hannesd@africaonline. com.na

du Toit C J Omutati Game & Guestfarm 81 170 0197 neels@ingplan.com.na

Düvel M Farm Omambonde Tal 81 371 9798 marcoduvel@gmail.com

Düvel C W 81 127 9468 cduvel@afol.com.na

Egerer M Nyati Wildlife Art 81 124 2080 nyati@nyati-wildlife-art. com.na

Eggert B Omatjete Safaris 81 435 5502 hagen@omatjete.com

Eggert H B Omatjete Safaris 81 127 9005 hagen@omatjete.com

Eichhoff E Otjitambi Guestfarm 81 220 6939 elfried@iway.na

Eichler KU Namibia Safari Services 81 222 6285 kai@namsaf.com.na

Engelbrecht T W Engelbrecht Safaris 81 242 2361 info@engelbrechtsafaris. com

Engelhard G Jagdfarm Georg-Ferdinandshöhe 81 254 0356 info@kovahange-safaris. com

Epler C F G Otjikaru Farming 81 128 4845 otjikaru@iafrica.com.na

Erni E W Hunting Farm Urusis 81 245 1616 erniurus@afol.com.na

Epupa Conservancy Epupa Conservancy 81 409 8441 epupacons@gmail.com

Erpf H R Jagdfarm Otjenga 81 128 5072 otjenga@gmail.com

Erpf H W Oase Guest & Hunting Farm 81 128 8160 farm.oase@gmail.com

Esterhuizen A Estreux Safaris CC 81 432 4800 info@estreuxsafaris.com

Esterhuizen W Estreux Safaris CC 81 127 7765 info@estreuxsafaris.com

Falk W A Ondjondo Jagdfarm 81 242 1146 ondjondjo@iway.na

Fechter H F Falkenhorst Safaris 81 243 2132 falcon@iway.nam

Fechter M L H Nababis Hunting 81 240 5364 mfph@iway.na

Fietz A E Etemba Jagd 81 124 6409 info@etemba-hunting.com

Fourie I V Chapungu - Kambako Hunting Safaris 81 278 4548 hunting.isabelle@gmail.com

Friedensdorf K Hunting & Guestfarm Ondombo 81 302 2896 kfriedensdorf@iway.na

Friedensdorf S Hunting & Guestfarm Ondombo 81 269 0838 kfriedensdorf@iway.na

Friedrich H H Baobab Game Ranch 81 259 2134 driehoek@mweb.com.na

Fritsch K R J International Huntrs Bavaria (49) 171 990 6016 h.fritsch@arbitas.de

Fug G Rooisand Desert Ranch 81 393 9640 / 81 272 1172 (Whatsapp only)

experience.com

Dawson R W (1) 432 213 8980 waynerdawson@yahoo.com

De

Deloch

hanshunt@iway.na

Deloch H P Oryxhunt 81 243 1866 oryxhunt@iway.na

Delport J H T Toekoms Hunting Safaris 81 269 0116 toekomsbowhunting@ gmail.com

Delport P J Eintracht Jagd Safaris 81 127 3832 eintrach@iway.na

majavonreekenfug@gmail. com

Gall E The Riflemaker CC 81 308 7360 theriflemaker@yahoo.de

Garbade B T Onduno Hunting 81 668 0361 onduno@gmail.com

Garbade H H Onduno Hunting 81 809 1108 onduno@gmail.com

Garbade T B H Onduno Hunting 81 447 7177 onduno@gmail.com

Gladis I B Wilsonfontein Hunting Safaris 81 300 3857 namibhunt@hotmail.com

Gorn M W K A 81 124 1355 manfred@kgss.com.na

Grahl

I Scheidthof Hunting Safaris 81 322 2253 grahl@iway.na

Groenewald J C Okarusewa 81 127 9562 okarusewa.j@iway.na

Gruhn B W Bellerode Hunting Jagd Safaris 81 250 9323 pbgruhn@iway.na

Grünschloss K Jamy Traut Hunting Safaris 81 464 6174 kgrunschloss@yahoo.com

78 WWW.HUNTNAMIBIA.COM.NA
info@napha.com.na / www.napha-namibia.com info@napha.com.na / www.napha-namibia.com
A G Namibia Hunting Experience P29 & P46 81 129 0370 info@namibia-hunting-
Safari Club Dallas Safari Club Corey@biggame.org
Bod D W Dirk de Bod Safaris Namibia P28 81 124 0838 info@safarisnamibia.com
H G Hans Hunt Safaris 81 261 4825
Initialen Firmenname Kontakt-Details Email
Name Initialen Firmenname Kontakt-Details Email

International Tel Code +264 (0)

Günzel G G T Ovisume Jagdfarm 81 128 8624 info@ovisume.eu

Haag A G F Otjikoko Game Ranch 81 235 1755 haag@otjikoko.com

Haase H P Haasenhof Gästefarm 81 275 2177 haase@iway.na

Haase O Jagd & Gastefarm Wilhelmstal Nord 81 275 6911 olaf85@gmail.com

Haase R W Jagd & Gastefarm Wilhelmstal Nord 81 127 4911 rolfhaase@iway.na

Hakenjos G E Hetaku Safari Lodge 81 149 1882 hetaku@iway.na

Halenke H Hohenau Hunting Ranch 81 248 3868 halenke@iway.na

Halenke R Hohenau Hunting Ranch 81 260 0892 hohenau@ namibianhunting.com

Hart B S Boscia Wildlife Ventures CC 81 124 7795 bhas@byronhart.com

Hauffe W E G Beenbreck Safaris 81 124 8887 wilkohauffe@gmail.com

Heckel M Camp Oubokberg 81 550 2504 camp.heckel.oubokberg@ gmail.com

Heger G E Otjiruse Hunting 81 280 5901 gudrun@otjiruse.com

Heger N O Otjiruse Hunting 81 252 2212 nikolai@tandelta.biz

Heginbotham C 64 27 609 4062 cheginbotham@hotmail. co.nz

Heimstädt K - D Game Ranch Transvaal 81 602 5029 klausheimstadt@yahoo.com

Hennig O W Desert Holdings 81 142 9191 christo.hennig@deserthold. com

Hennings S P Khomas Highland Hunting Safaris 81 612 0075 philip@khomas-highlandhunting.com

Herbst H Bull River CC t/a Kansimba Game Lodge 81 142 8778 kansimba@iafrica.com.na

Herzog H Herzog Hunting 81 128 1970 ulrike@herzoghunting.com

Hess S B Zighenzani-Africa Safaris 81 128 4585 sigurd@zighenzani.com

Hillermann M Blaser Safaris Ltd 81 374 1997 blasersafaris@afol.com.na

Hinterholzer P E M Erongo Lodge 81 252 5583 erongolodge@iway.na

Horenburg M Hunting Farm Wronin 81 262 2422 wronin@iway.na

Horsthemke B Jagdfarm Stoetzer 81 261 9371 hbhorst@iway.na

Horsthemke (Jnr) H H Jagdfarm Stoetzer 81 275 7078 hbhorst@iway.na

Horsthemke (Snr) H W Jagdfarm Stoetzer hbhorst@iway.na

Hübner M G H Namibia Safari Services 81 124 5807 weffie@iway.na

Hugo WK Mazabuka Investments Pty t/a Klein Barmen 81 469 6224 kleinbarmen@africaonline. com.na

Hurt R H Robin Hurt Safari Company (Pty) Ltd 81 620 0937 robinhurtnamibia@gmail. com

Ipinge J A Ovitoto Game and Hunting Safaris (Pty) Ltd 81 127 8441 hafeni2@gmail.com

Jacobs S M SMJ Safaris 81 128 8053 smj@iway.na

Janse van Rensburg J F Portsmut Hunting Safaris 81 140 0984 jansej@tgh.na

Jansen J A B Acacia Hunting Safaris 81 292 8525 acaciahunting@gmail.com

Jansen van Vuuren L Leopard Legend Hunting Safaris 81 236 0833 info@leopardlegend.com

Joubert SJ Bergzicht Game Lodge 81 817 3573 steph@bergzichtgamelodge. com

Jupke P G R Jagdportal Namibia (49) 171 445 8866 peter.jupke@t-online.de

Kaiser P Kuhwerder Jagdfarm 81 381 9180 kaiser@iway.na

Kaiser D U Kuhwerder Jagdfarm 81 802 4321 kaiser@iway.na

Kibble M W Mike Kibble Safaris 81 127 6924 kibble@progress-safaris.com

Kibble P D Trophy Safaris 81 124 2800 trophysa@afol.com.na

Kiekebusch H H Jagd & Rinderfarm Hochfels 81 424 1388 hochfels@iway.na

Kirchner EHBK Kou Kuas Adventure Safaris 81 478 1882 emile@koukuasadventures. com

Koekemoer G J Omuramba Hunting Lodge 81 269 5473 info@omuramba.com

Kotze D J Tiefenbach Bow Hunting 81 262 4506 kotzedj@iway.na

Kotze H J L Chapungu Kambako Hunting Safaris 81 148 3595 louis@chapungu-kambako. com

info@napha.com.na / www.napha-namibia.com

International Tel Code +264 (0)

Kotzé H R Hugo Kotze Safaris 81 259 0770 hugo@namibia-hunt.com

Kotze J C Omatako Hunting Trails 81 728 9331 omatakoranch@iway.na

Krafft M Ibenstein Hunting Safaris mkrafft@afol.com.na

Krafft R Ibenstein Hunting Safaris 81 149 2535 rkrafft@afol.com.na

Kreiner H A Ekongo Hunting & Safaris 81 229 8444 ekongo@iway.na

Kretzschmar K E Onduasu Jagd 81 127 1651 onduasu@iway.na

Krieghoff Krieghoff (49) 172 734 8753 Ralf.Mueller@kriefhoff.de

Kronsbein C Apex Hunting Farm 81 286 8606 info@apex-safaris.eu

Kruger J J N Omujeve Hunting Safaris (Pty) Ltd 81 129 1877 sumbron@africaonline. com.na

Labuschagne D Ndumo Safaris 81 365 0211 huntingdivan@gmail.com

Lamprecht H L Lamprecht Ammunition Manufacturers 81 843 4747 hannslouis@lamcc.co

Langner A Omuramba Hunting Lodge 81 347 4851 info@omuramba.com

Leuchtenberger JM Barg Büttner GmbH (49) 173 604 0904 leuchtenberger@bargbuettner.com

Leuschner L I Glenorkie Hunting Farm 81 640 6668 glenorkie@iway.na

Levin J 81 129 1530 jacolevin@icloud.com

Leyendecker H J Namibia Dreams (49) 176 3078 8125 info@namibia-dreams.de

Lichtenberg C Otjisororindi Jagdfarm 81 262 6608 lichtenberg@iway.na

Liedtke G P Okondura Nord Hunt & Guestfarm P93 81 128 5039 okondura@africaonline. com.na

Lindeque M 81 124 5495 malan.lindeque@gmail.com

Ling R W Die Keiler 81 247 1091 cowdray@iway.na

Lopes J F Damara Dik-Dik Safaris 81 242 6070 dikdik@iway.na

Lourens M J Socotra Island Investment 81 481 7100 martin.l@komsbergfarm. com.na

Lueke M Blaser Safaris Ltd 81 374 1997 blasersafaris@afol.com.na Lüesse H-G H A H Panorama Hunting Ranch 81 124 7508 doc.lueesse@icloud.com

Lughofer K F (43) 676 430 6282 klaus@lughofer.com

Lühl R Jagdfarm Okuje 81 289 6790 okuje@iway.na Lung J C Ozondjahe Safaris ozondj@mweb.com.na Lüsse D Achenib Hunting 81 127 8590 achenib@iway.na Manusakis D Omatako Big Game Hunting 81 128 4440 namibia@omatako-safaris. com

Marais S Keibeb Safari 81 245 7721 info@keibeb.na Marker L Cheetah Conservation Fund 81 124 7887 director@cheetah.org

Marnewecke F C Camelthorn Safaris 81 260 2405 camelthornsafaris@iway.na

Matthaei R H Ombakata Jagd & Safaris 81 279 3364 booking@ombakata.com

Matthaei J F E Ombakata Jagd & Safaris 81 124 4774 info@namsafcon.com

Mc Donald A Gun and Bow Hunting Safaris / NamAgri 81 128 6821 alex@namagri.com

Meier T Ohorongo Safaris 81 128 2425 ohorongo@iway.na

Mentrup

C H 81 663 3317 mogoto1913@gmail.com

Menzel-Ritter M Ritter Safari Adventures CC 81 244 1894 info@namibia-jagd.com

Metzger

Metzger

D Makadi Safaris P29 81 128 9017 diethelm@makadi-safaris. com

K B Makadi Safaris P29 81 248 7144 katja@makadi-safaris.com

Meyer P H Albrechtshöhe Guestfarm 81 355 1255 meyer@iafrica.com.na

Meyer J (49) 162 289 7608 juergen.meyer2010@ web.de

Michaels R Namib Taxidermy 81 316 9551 namibtaxidermy@afol. com.na

Michels S Kambaku Lodge and Safaris 81 585 1920 smichels@kambaku.com

Morris K Byseewah Safaris 81 124 9593 byseewah@iway.na

Mostert P Afrika Jag Safaris Namibia 81 124 2040 erongofp@gmail.com

Mousley D B Robin Hurt Safari Company (Pty) Ltd 81 147 9033 danbmousley@live.com

Muller

128 1215 damuller@iway.na

info@napha.com.na / www.napha-namibia.com

79 HUNTiNAMIBIA | 2022/23
D A Daggaboy Hunting Safaris 81
Name Initialen Firmenname Kontakt-Details Email Name Initialen Firmenname Kontakt-Details Email

Muller G J Otjinuke Hunting Ranch 81 260 6468 gmuller@afol.com.na

Muller L P Okatare Safari 81 124 4711 okatare@afol.com.na

Nebe J F C K Ovita Game & Hunting info@ovitawildlife.com

Namene R K Boskloof Hunting and Guest Farm 81 140 2341 rknamene03@yahoo.co.uk

Nel N Nelson Nel Hunting Safaris & Tours 81 398 6533 nelsonnel74@gmail.com

Neubrech J G Etemba Jagd 81 255 5868 etemba@afol.com.na

Neumann J A jaeger1johann@gmail.com

Niel N (43) 664 414 2202 Nikolaus.Niel@gmx.at

Nolte N J Nick Nolte Hunting Safaris CC 81 220 9420 info@nicknoltehunting.com

Nortje L C A Buccara Wildlife Reserve (27) 60 555 5548 chris@buccara.de

Odendaal G H Gohunt Namibia Safaris 81 241 8990 gohunt@iway.na

Oelofse A Jan Oelofse Hunting Safaris 81 124 7630 alex@etjo.na

Oelofsen B W Etosha View Hunting 81 127 3196 boelofsen@afol.com.na

Olivier G H Panorama Rock Game Ranch Safaris 81 259 5612 panoramarock@africaonline. com.na

Oosthuizen A J Game Trackers Africa Safaris 81 481 9222 jaco@gametrackersafrica. com

Otto C K Hunting Farm Kachauchab 81 226 9518 info@namibia-hunter.com

Otto V Ondjiviro Hunting Safaris P68 81 294 0141 info@ondjiviro.com

Ouin V J A Cloud Sky Investments 8 (Pty) Ltd 81 475 8667 vamsaabi@hotmail.com

Pack R U Okasandu Farming 81 394 9311 info@okasandu.com

Pack H Jagdfarm Ottawa 81 124 7165 ottawa@iway.na

Pape I G Okatore Lodge & Safaris 81 148 4845 info@okatore.com

Pauly S H Hayas Hunting 81 268 3510 shpauly@gmail.com

Pienaar J H Snr Hunt Africa Namibia Safaris 81 124 3299 info@huntafrica.com.na

Pienaar J H Jnr Hunt Africa Namibia Safaris 81 240 1828 info@huntafrica.com.na

Pienaar S W African Plains Safaris CC t/a Schalk Pienaar Safaris Namibia 81 149 1070 schalk470@gmail.com

Potgieter C Eureka Hunting Safaris 81 322 6221 info@eurekahuntingsafaris. com

Powel J R M jrmpowel@gmail.com

Preschel H Namibia Safari Services 81 124 4718 harald@namsaf.com.na

Prinsloo S First Class Trophy Taxidermy (49) 176 84 59 02 87 stefanus@firstclasstrophy. com

Rademeyer D W Collect Africa Ltd (27) 76 785 9085 dave@ northernoperationsafrica. com

Redecker F W Die Keiler - Farm Westfalenhof 81 717 2002 westfalenhof@iway.na

Redecker G A Die Keiler - Farm Westfalenhof 81 284 7569 birte.redecker@gmail.com

Redecker J W Die Keiler - Farm Westfalenhof 81 288 3061 J_Redecker@gmx.de

Redecker U G Die Keiler - Farm Westfalenhof 81 250 4567 westfalenhof@iway.na

Reinhardt E C Bushman Trails Africa 81 277 6688 kalaharisonne@gmail.com

Reinhardt P M Bushman Trails Africa 81 258 5887 bushmantrailsafrica@ gmail.com

Ritter M M (49) 177 456 5924 marco.ritter@googlemail. com

Ritter R D Ritter Safari Adventures CC 81 488 3090 info@namibia-jagd.com

Rode A (49) 172 292 1122 rode@kleinemas.de

Rogl A Otjiruze Safaris CC 81 300 4231 alex@otjiruze.com

Rogl B F Otjiruze Safaris CC 81 127 0719 barbara@otjiruze.com

Rogl M Otjiruze Safaris CC 81 209 5035 markus@otjiruze.com

Rogl W Otjiruze Safaris CC 81 609 6292 werner@otjiruze.com

Rossouw J A N Moreson Bird & Game Trophy Hunting Farm 081 127 4808 moreson@afol.com.na

Rowland R W RW Rowland Hunting Safaris ronnie.rowland@gmx.at

Rumpf J E Combumbi Jagd 81 240 9695 combumbi@iway.na

Rust H G W Erongo Hunting Safari 81 245 3713 hgwrust@omandumba.de

Sack B Jagdfarm Maroela 81 240 9972 maroela@iway.na

info@napha.com.na / www.napha-namibia.com

.COM.NA

Safari Club International Safari Club International laird@safariclub.org

Sauber E BüllsPort Lodge und Farm 81 149 4963 ernst@buellsport.com

Savoldelli N Okarumuti Game Lodge P47 81 127 2819 info@okarumutigamelodge. com

Schickerling J F Agarob Hunting Safaris 81 390 7264 johnkiamsab@gmail.com Schickerling J F Agarob Hunting Safaris 81 240 6456 hunting@agarobsafaris.com

Schlettwein J C Otjitambi Guestfarm P89 81 201 4233 jcsotjitambi@iway.na Schlettwein W U B Ovita Game & Hunting 81 317 6319 info@ovitawildlife.com

Schmidt A M Okatjeru Hunting CC 81 128 9389 alan@okatjeru.com

Schmidt W F R Ombu Jagd & Gästefarm 81 128 5724 ombufarm@iway.na

Schmidt M (49) 151 117 24644 info@ram-schmidt.de

Schmitt C Okambara Elephant Lodge 81 467 6448 okambara@iway.na SchneiderWaterberg H Waterberg Game Guest Farm 81 124 6688 info@waterbergnamibia. com Scholtissek Y Otjitoroa Safaris 81 225 2288 y.scholtissek@otji-safaris. com

Scholz E G All African Safaris 81 302 5888 allafricansafaris@gmail.com Schoonbee D G SMJ Safaris 81 371 0976 dgschoonbee@gmail.com Schreiber H J Khomas Highland Hunting Safaris 81 128 3266 info@tsondab.com

Schubert C F Hunting and Guestfarm Aurora 81 128 6459 huntingfarm.aurora@ gmail.com

Schuetz G A Hefner Farming 81 122 7767 farmhefner@gmail.com

Schünemann H Zighenzani-Africa Safaris 81 202 7930 henning@zighenzani.com Schwalm R Omalanga Safaris 81 258 0660 reservations@ omalangasafaris.net

Schwarz F O W Ondjou Safaris 81 206 0520 fowschwarz@gmail.com

Sentefol R African Shipping Services CC 81 306 3025 rainer@ africanshippingservices.com

Skrywer B Aru Game Lodges 81 204 3184 info@arugamelodges.com

Slaney W H Otjimbondona 81 127 4358 wilfried@profilesafaris.com

Smit D J Orpa Hunt Safaris 81 288 6587 hunting@orpahunt.com

Spangenberg J J Gras Hunting Farm 81 127 1311 info@jagdfarmgras.com

Sternagel H M F Ganeib Jagd & Gästefarm 81 122 0525 helen1@iway.na

Sternagel W K Ganeib Jagd & Gästefarm 81 127 0465 ganeib@iafrica.com.na

Steyn F RL Farm 81 127 4050 rlfarm@iway.na

Strauss J Kowas Adventure Safaris 81 295 6581 kowasadv@iafrica.com.na

Strydom H J Shamwari Farming PTY (Ltd) 81 147 6953 shamwari@iway.na

Stumpfe K Ndumo Safaris 81 128 5416 karl@huntingsafaris.net

Svenblad H Otjandaue Hunting Farm diane.svenblad@aland.net

Swanepoel A Aru Game Lodges 81 128 9222/3 accounts@arugamelodges. com

Swanepoel D B Ekuja Hunting Namibia 81 311 1051 ekuja.hunting@gmail.com

Swanepoel S F S Otjere Wildlife Safaris 81 343 3334 sarelfranswa@yahoo.com

Thiessen J Otjimbuku Hunting Farm 81 142 6407 otjimbuk@iway.na

Thude S Wild Erongo Safaris 81 214 7744 hunt@wilderongo.com

Traut P J Jamy Traut Hunting Safaris 81 147 3816 jamytraut@gmail.com

Trümper B Airport Hunting & Guestfarm 81 124 1240 max.trumper@gmail.com

Trümper U Airport Hunting & Guestfarm 81 128 8288 info@airportfarm-namibia. com

Tsiseb Conservancy Tsiseb Conservancy 81 347 9255 tsisebconservancy@gmail. com

Uffindell A F Aloe Hunting Safaris 81 128 5959 aloesaf@mweb.com.na

Utz G African Safari Trails 81 128 5074 african-safari-trails@afol. com.na

Utz (Snr) W 81 124 0787 wilutz@iway.na

van den Berg W J Mashété Safaris 81 149 1853 info@mashete.com

van der Merwe J S Namibia Safari Corporation P93 81 127 0906 jaco@jsvdm.com

van der Merwe R Otjandaue Hunting Farm 81 288 1882 otjandaue@iway.na van der Westhuizen N H Quadrant Namibia (Pty) Ltd / Ikhanas 81 127 0400 nico@ikhanas.com

info@napha.com.na / www.napha-namibia.com

80 WWW.
HUNTNAMIBIA
Name Initialen Firmenname Kontakt-Details Email Name Initialen Firmenname Kontakt-Details Email International Tel Code +264 (0) International Tel Code +264 (0)

van der Westhuizen J W Westfalen Hunting 81 128 4011 info@ westfalenhuntnamibia.com van der Westhuyzen D Aru Game Lodges P7 81 129 5536 info@arugamelodges.com van der Westhuyzen G N Aru Game Lodges P7 81 296 2651 gysbert@arugamelodges. com

van Dyk C Chui Hunting Safaris 81 207 9043 chuihunting@gmail.com van Heerden B H Van Heerden Safaris, Ondjou Safaris P46 81 228 2189 vhsaf@afol.com.na / vhsaf264@gmail.com

van Heerden C A Namibia Trophy Hunting Safaris 81 236 6080 namibiatrophy@gmail.com van Heerden P W J JJ Hunting Safaris 81 124 7617 johanjjhs@iway.na van Niekerk H H Uhlenhorst Hunting Safaris 81 294 4676 hoecon@afol.com.na van Rooyen Q Portsmut Hunting Safaris qvr@tgh.na van Schalkwyk P B Farm Marienhof Trust 81 128 5511 philvs@afol.com.na van Zyl A J L Track & Trail Safaris 81 244 0401 trackatrailsafaris@hotmail. com

Veldsman J F Shona Hunting Adventures 81 128 3105 shona@ africanhuntingnamibia.com

Viljoen E P Tactical Sports CC 81 144 4131 rico@tac-sport.com

Vogel I W Hunting & Guestfarm Gross Okandjou 81 127 3543 immo.vogel@grossokandjou.com

Vogl M (49)172 819 9966 info@pferde-vogl.de

Voigts R W Voigtskirch 81 345 5676 voigtskirch@iway.na

Voigts U D Krumhuk 81 256 0105 ud.voigts@krumhuk.com.na Volek C J Blaser Safaris Ltd 81 675 3320 conwayvolek@gmail.com von Gossler O Orua Hunting Farm (Die Keiler) 81 270 0660 orua@iway.na von Hacht (Snr) F W Okatjo Jagdfarm 81 129 0137 frido@iway.na von Hacht H J Okatjo Jagdfarm 81 294 0463 okatjo@iway.na von Koenen S A Jagdfarm Hüttenhain 81 256 0054 svkoenen@afol.com.na von Schuman H W Omupanda Jagd Safari CC 81 302 9241 info@omupanda.com von SeydlitzKurzbach H S Schoenfeld Hunting & Safaris 81 129 8999 schoenfeld.safaris@gmail. com von SeydlitzKurzbach F W Immenhof Hunting & Guestfarm 81 128 5858 immenhof@iway.na von SeydlitzKurzbach W Immenhof Hunting & Guestfarm 81 127 7243 werner@immenhofhunting. com von Treuenfels M J G (49) 171 778 0586 michivt@t-online.de

Walker C J D Cliff Walker Safaris (263) 77 216 8253 cliff@cliffwalkersafaris.com

Wenske M C B Klipkop Farming CC (49) 171 473 9485 wenske_m@hotmail.com

Wilckens H Okaturua Hunting P47 81 148 8373 okaturua@afol.com.na Wilckens S Omateva Hunting 81 243 7242 omateva@iway.na Wilckens I Die Keiler - Jagdfarm Ongangasemba 81 216 5012 onganga@iway.na

Witjes T G F (31) 6 5250 2622 european@planet.nl

Wölbling G Waterberg Hunting Namibia 81 246 2075 accounts@hellabron.com

Woortman DV Omatako Hunting & Tourism (Pty) 81 700 7492 dirk@omatako.com

Woortman H C Omatako

info@napha.com.na / www.napha-namibia.com

81 HUNTiNAMIBIA | 2022/23
Hunting & Tourism (Pty) 81 847 7784
V H H Omatako Hunting & Tourism (Pty) 81 233 2131
A F A Gurus Farm 81 129 4252
R Derleo Dev. (Pty) Ltd Hunting Op. Okatjeru Hunting Safaris 81 122 1720
H H 85 229 2885
M Haasenhof Gästefarm 81 262 3339
www.okondura.com | +264 81 447 8155
omatako@omatako.com Woortman
omatako@omatako.com Wrede
wredemad@africaonline. com.na Wright
info@okatjeru.com Ziller
hansziller@hotmail.com Zimny
michizimny@gmail.com
Okondura Jagd- und Gästefarm in Namibia
Gerhard and Martina Liedtke Name Initialen Firmenname Kontakt-Details Email International Tel Code +264 (0)
Jagen auf
Unser kleines Paradies liegt etwa 2,5 Stunden nordwestlich von Windhoek. Okondura ist eine Jagd-, Gäste- und Rinderfarm, die in vierter Generation von Familie Liedtke geführt wird.

napha

NAMIBIA BERUFSJAGDVERBAND

Nachhaltige

NA MIBIA www.napha-namibia.com info@napha.com.na

Tr ophäenjagd ist ange wandter Naturschutz seit 1974 Ihrem inneren Frieden zuliebe –jagen Sie mit einem Napha-Mitglied

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