working-dog-magazin 01/2017

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INHALT 1/2017 TITELTHEMA 10 Die Geschichte des Hundesports Alles hat einen Anfang, aber wo ist der? 12 Warum Hundesport? Ist Hundesport nur Spaß und gemeinsames Erleben oder macht dieser auch noch mehr Sinn? 16 Wissenschaft im Hundesport "Neuste wissenschaftliche Erkenntnisse" - kann man als interessierter Hundeführer denen überhaupt aus dem Weg gehen? 24 An der Herausforderung wachsen Wie unsichere und ängstliche Hunde vom Hundespoert profitieren können

ERNÄHRUNG 38 Das richtige Futter finden Eine gesunde Ernährung trägt zur Gesundheit unseres Vierbeiners bei. Aber was ist gesund, was für Möglichkeiten gibt es? Wie findet man sich im Hundefutter-Dschungel zurecht?

HUNDESPORT 43 Veni-Vidi-Vici der WUSV-Überraschungsweltmeister 2016 Vaclav Ouska im Interview 48 Deutsche Schäferhunde in der Statistik 52 Deutschlands bester Rottweiler ist eine Dame Bambam verteidigte ihren Deutschen Meister-Titel mit Züchter Rainer Dersch

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working-dog-magazin UNSER TITELMOTIV 1/2017 Das Motiv zeigt den Hundesport DogFrisbee, eine aktionsreiche Funsportart, die u.a. eine gute Körperbeherrschung vom Hund verlangt. Das Foto stammt vom italienischen Szene-Fotografen Claudio Piccoli.


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INHALT

56 Frauenpower Der IPO-Sport braucht Helfer. Nach dem Motto "Hilf Dir selbst" - sind das auch immer öfter Helferinnen 60 KNUT FUCHS Als einer der erfolgreichsten Hundeführer spricht er über seine Karriere, seine Zucht und die Rasse Malinois 70 TOP-Leistungen in 2 Sportarten Für viele Hundeführer bleibt es ein Traum, einmal auf einer Deutschen Meisterschaft zu starten. Michelle Seul hat dies gleich in zwei Sportarten geschafft. 77 Bridie Schlathölter Die Kleinste ganz dicht bei den Großen; mit 9 Jahren auf der VDH-Agility-DM 80 Hochleistungssport Agility Was als "Stangenhüpfen" und als Pausenfüller begann, ist heute eine der beliebtesten und rasantesten Hundesportarten weltweit. 84 Gut trainiert ist halb gewonnen Trainingsparcourcs zum Nachbauen von aktiven Agilitysportlern und Leistungsrichtern 86 Fleiß und das Quäntchen Glück Josef Kötting wird mit seiner "Königin" SV-Bundessieger und Weltmeister 2016 90 Disziplin, Ehrgeiz und Leidenschaft passen perfekt zu Roland Schirling - Sieger des DMC-FH-Championats 2016 mit Independent Spirit´s Isidora 96 Das ist unser Ding! Das erste Rennen mit Xenon im Bikejöring 100 Mit Konzentration und Vollgas zum Deutschen Titel Lorenz Frech wird Deutscher Meister im Skijöring mit Hollandse Herder Kelly 102 Fliegende Hunde + bunte Scheiben Eine Trendsportart begeistert mehr und mehr die Hundesportwelt: DogFrisbee oder auch Discdogging

GESUNDHEIT 108 Regelwerke leicht gemacht Einblick in die verschiedenen FrisbeeAusführungsbestimmungen

140 Prostata Typisch "Mann" - mehr als 80% aller Rüden über 5 Jahre sind betroffen

114 Alt und doch modern Als einer der erfolgreichsten Hundeführer spricht er über seine Karriere, seine Zucht und die Rasse Malinois

142 Das Cauda-Equina-Syndrom Wenn es dem Hund im Rücken "zwickt" und die Schmerzen das Lebensgefühl mindern - kann man operativ helfen

116 Sandra Rohrer Kurzinterview mit Deutschlands erfolgreichster Obediencesportlerin 120 Sport vs Einsatz Rein sportlich oder doch ehrenamtlich in einer Einsatzstaffel führen möchte, muss die "Nation" nicht spalten! 126 Praxis Pur! K.N.P.V. - die holländische Königsklasse: praxisorientiert und umstritten 134 Harte Kerle mit weichem Kern Helferarbeit im K.N.P.V.-Programm

148 Diagnose: Arthrose Knackende Knochen und schwindende Knorpel bedeuten nicht zwangsläufig das AUS für Sportskanonen

RUBRIKEN 5 30 32 36 138 154

Editorial News & Szene Event aktuell Kolumne Mücke Bissig Hundesport-Termine Impressum

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26. Schlittenhundewagenrennen in Kunrau bei Klötze am 4./5. März 2017 118 Teams standen in den verschiedenen Klassen am Start. Das Bild zeigt das 6er Gespann von Nicola Rofallski, die schon ein paar jahre in diesem Sport dabei ist und in der Saison 2013/2014 ihr erstes Rennen bestritten hat. Die sechs Mädels in ihrem Team sind Sibirian Huskys aus der Zucht "from the fiery Crusader´s" von Anke und Rüdiger Rink aus Schwaförden. Quendoline und Rana sind die Leader in der ersten Reihe, die Swing-Dogs heißen Olga und Nena, die Wheeler Cleo und Julchen. Das Alter der Hunde liegt zwischen 4,5 und 10 Jahren. Für die 3,6 Kilometer lange Strecke brauchte das Team 9:49 Minuten, was in der Gesamtrangliste zu Platz 3 ihrer Klasse reichte.

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HUNDESPORT

TOPBILD

Foto: Annika Flor working-dog-magazin

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Glenn v Schaffe - BSP 2016 Foto: pics4dogs.eu/SEPP GRĂœTERS

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TITELTHEMA

WISSENSCHAFT IM HUNDESPORT TEXT: NINA DANY

Als interessierter und erfahrener Hundehalter kann man dem Thema Wissenschaft gar nicht aus dem Weg gehen. Ganze Trainingsweisen begründen sich vorgeblich auf ‚neuste wissenschaftliche Erkenntnisse‘. In unserer hoch komplexen Welt liegt es nahe, Erklärungen und Anleitungen in der Wissenschaft zu suchen. Das schafft Sicherheit, wenn man auf der Suche nach Antworten ist, denn immerhin kommen diese von Experten. Diskussionen um das richtige Hundetraining werden so auch schnell auf eine pseudo-wissenschaftliche Ebene gehoben.

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An der Herausforderung wachsen Wie unsichere und ängstliche Hunde vom Hundesport profitieren können INTERVIEW: MIKE SCHEFFNER │FOTOS: pics4dogs.eu/CONSTANZE RÄHSE

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TITELTHEMA

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tefan geht zweimal in der Woche mit seiner Malinoishündin Laika zum IPO-Training auf den Hundeplatz. Dafür erntet er regelmäßig Unverständnis. „Die tut´s doch sowieso nicht!“ „So eine Krücke von Hund wird nie eine Prüfung bestehen.“ Solche oder ähnliche Sprüche kennt auch Laura, die mit ihrem Sam Agility macht. Ihr Border Collie, ist genau wie Stefans Laika, sehr unsicher, wenig belastbar und nur schwer zu motivieren. Warum tun die Beiden es sich trotzdem an, bei Wind und Wetter zu trainieren? Warum geben sie trotz Rückschläge und frustrierender Erlebnisse nicht auf? Laura bringt es auf den Punkt: Weil es Sam gut tut! Stefan sieht das genauso. Bevor er mit dem Training begonnen hat, konnte sich niemand seiner Hündin nähern, ohne dass sie völlig ausgerastet ist. Mittlerweile können sogar Männer problemlos bei ihr die Chipkontrolle machen. Das war vor einigen Monaten noch undenkbar. Laura berichtet stolz, dass Sam seit zwei Wochen auch problemlos durch den Sacktunnel läuft. Sie hat das Gefühl, dass er auch in Alltagssituationen, die ihm Angst machen, cooler bleibt und sich mehr an ihr orientiert. Wie haben die Beiden das erreicht? Sicher ist, sowohl Laika als auch Sam profitieren vom Hundesport!

Foto oben: Die Wippe kann in einem AgilityParcours schon schnell mal sehr viel Zeit kosten, wenn der Hund ohne vernüftigen Aufbau, zu viel Respekt hat. Foto rechts: Belastbarkeit und Stock"härte" gehörten dazu, wenn man erfolgreich IPO-Prüfungen ablegen möchte

Aber was muss man beachten, damit Hunde Ängste und Unsicherheiten bewältigen können?

In der klassischen Verhaltenstherapie werden Ängste mit Desensibilisierung, Gegenkonditionierung und Umkonditionierung bekämpft. Im Hundesport stehen uns aber auch noch andere Mittel zur Verfügung, Ängste und Unsicherheiten zu beeinflussen. Die Macht DER sozialeN Unterstützung Bei Laura fing alles damit an, dass Sam zwar gerne über Hürden sprang oder sich auch im Slalom geschickt anstellte, aber er war nicht dazu zu bewegen, über die Wippe zu laufen. Das wackelige Ding machte ihm höllisch Angst. Also entschieden sich Laura und der Ausbildungswart ihres Vereins, es auf einem anderen Weg zu versuchen. Während der Ausbilder die Wippe festhielt, hob Laura Sam auf die Wippe. Sie hielt in fest und presste ihn vorsichtig gegen ihren Körper. Dann wackelte der Ausbilder leicht an der Wippe. Sam bekam Stress und wollte herunterspringen, doch Laura gelang es, ihn festzuhalten und ruhig an sich zu drücken. Nach kurzer Zeit konnte Sam sich entspannen. Laura lobte ihn mit leiser, beruhigender Stimme und begann, ihn zu streicheln. Sie musste ihn jetzt kaum noch festhalten. Sam entspannte sich zusehends. Der Ausbildungswart entschied, die Übung damit zu beenden. Laura hob ihren Border ruhig von der Wippe und brachte ihn ins Auto. In den folgenden Trainingsstunden wiederholten sie die Übung. Man konnte beobachten, dass der Rüde sich immer schneller entspannte und freiwillig viel engeren Körperkontakt zu Laura suchte. Er merkte, dass er durch Lauras Unterstützung und den engen » working-dog-magazin

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Wer sich heute einen Hund zulegt und entscheiden muss, welches Futter wohl das Beste für ihn ist, steht vor einer schier unglaublichen Auswahl. Wir geben Ihnen ein paar Anhaltspunkte, wie Sie sich besser im Dschungel der Futtersorten zurechtfinden.

das richtige Futter finden (Teil 1) Die einfachsten Lösungen, nämlich für den Rest des Lebens das Futter zu geben, das die Züchterin empfohlen hat, das zu kaufen, was beim Tierarzt im Regal steht, oder jenes, das der Grossverteiler anbietet und wo man auch sonst für die Familie einkauft, sind leider selten die besten. TEXT: ANJA MARTI-JILG │ FOTOS: fotolia.de

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s wird nicht besser – immer mehr Fertigfutter kommen auf den Markt mit den tollsten Versprechen verknüpft. Gleichzeitig wächst die Zahl der Hundebesitzer, die all dem überhaupt nicht trauen und auf selbst zubereitete Nahrung für ihren Vierbeiner setzen. Wie soll man sich orientieren? Was stimmt und was nicht? 38

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Der folgende Wegweiser soll Hilfestellungen bieten, sich in diesem Dschungel zurecht zu finden. Im ersten Teil beschäftigen wir uns ausschliesslich mit Trocken-Fertigfutter. Die folgenden Ausführungen beruhen auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen in Bezug auf die Fütterung von Hunden und beziehen sich in

diesem Artikel auf gesunde, normalgewichtige, ausgewachsene Hunde, wenn es nicht ausdrücklich anders erwähnt wird. Es gibt zwei Entscheidungen, die ganz am Anfang getroffen werden müssen, bevor man sich auf den Weg in den Futtermitteldschungel begibt.

Geht es meinem Hund mit dem jetzigen Futter gut? Das heisst: Frisst er sein Futter gerne? Macht er einen gesunden und munteren Eindruck? Ist sein Fell in Ordnung? Setzt er nicht mehr als zwei Mal täglich Kot ab, der einigermassen fest und nicht zu gross in Relation zur Futtermenge? Leidet er unter Blähungen?


KYNOLOGIE

ERNÄHRUNG Wenn die ersten Fragen mit „ja“ und die letzte mit „nein“ beantwortet wurde und sie ein TrockenFertigfutter geben, müssen Sie höchstwahrscheinlich nichts ändern. Die heutigen Fertigfutter, wenn es nicht gerade eine sehr neue oder exotische Sorte ist, enthalten die notwendigen Vitamine, Mineralstoffe und Nährstoffe in den einigermassen richtigen Mengen. Wer diesen Punkt genau wissen will, kann z.B. den neuesten TrockenfutterTest der Stiftung Warentest zu Rate ziehen.

Grundsätzlich kann man einen Hund mit Trockenfutter, Feuchtfutter oder selbst zubereiteter Nahrung, sei sie gekocht oder roh gleichermassen gut ernähren. Falls Sie kein übliches Trockenfutter geben, sondern Feuchtfutter ohne zugesetzte Vitamine und Mineralstoffe oder selber kochen oder barfen, lohnt sich ein genauer Blick auf die Zusammensetzung und den Gehalt an Mineralstoffen und Vitaminen. Denn selbst wenn es dem Hund momentan gut geht damit, kann es langfristig zu gesundheitlichen Problemen aufgrund von Mangelerscheinungen kommen. Mit dieser Fütterung beschäftigen wir uns im Teil 2.

Geht es mir mit dem Futter gut? Das hört sich vielleicht seltsam an, denn Sie werden ja hoffentlich etwas anderes essen als das, was im Hundenapf landet, aber es geht hier um folgendes: Können Sie das Futter für Ihren Hunde mit vertretbarem Aufwand einkaufen, lagern und zubereiten oder belastet es Sie eher? Haben Sie ein hartnäckiges Unbehagen, Ihrem Hund jeden Tag die gleichen trockenen Kügelchen in den Napf zu werfen und möchten gerne etwas Natürlicheres geben, weil Sie selber auch sehr auf Ihre Ernährung achten? Haben Sie das Gefühl, das Futter ist zu teuer gemessen an dem, was drin ist? Und ähnliche Fragen. Wenn es Ihnen nicht gut geht, ändern Sie etwas. Trocken-Fertigfutter – die Analysewerte Beginnen wir mit dem häufigsten und einfachsten Fall. Sie geben Ihrem Hund ein Trocken-Fertigfutter und es geht ihm und Ihnen gut damit. Vor allem, wenn Sie eine der neueren Sorten geben, die noch nicht lange auf dem Markt sind, lohnt sich ein prüfender Blick auf die Analysedaten. Die folgende Checkliste gibt Ihnen auch eine Orientierung, wenn Sie weiterhin Trockenfutter geben wollen, aber eine andere Sorte probieren möchten. ◉ Rohprotein: Dieser Wert gibt an, wie viel Protein sich im Futter befindet, unabhängig von Qualität und Herkunft. Ein hoher Proteingehalt weist nicht notwendigerweise auf einen hohen Fleischgehalt

hin, denn die Proteine können zum Beispiel auch aus den Kartoffeln, aus dem Mais oder den Hülsenfrüchten stammen. Wenn der Hund das Futter gut verdaut und verträgt, müssen Sie sich keine weiteren Gedanken darum machen, aus welchen Quellen das Protein stammt. Der Wert sollte aber möglichst über 20 Prozent liegen. ◉ Rohfett: Dieser Wert gibt den gesamten Fettgehalt an, auch hier wieder ohne Rücksicht auf die Quellen. Wenn der Hund kein Übergewicht hat, sind 10 bis 16 % als Faustregel ok. ◉ Rohasche: Hier gibt es immer wieder lustige Spekulationen. Diese Zahl gibt an, wie viele Mineralien sich im Futter befinden, die, würde man das Futter bei hohen Temperaturen verbrennen, übrig blieben. Die Obergrenze sollte bei 10 Prozent liegen. Hohe RohascheWerte sind ein Hinweis auf einen hohen Knochenanteil im Fleischmehl. ◉ Rohfaser: Dies sind die unverdaulichen Stoffe in einem Futter, die aber wichtig sind für eine funktionierende Verdauung. Je höher der Rohfaser-Gehalt, desto

geringer die Verdaulichkeit und desto höher die Kotmenge. Wenn der Hund nicht abnehmen soll, sind von 1 bis 4.5.% alle Werte ok. Hunde, die zu weichem Kot neigen, fahren normalerweise besser mit einem tieferen Rohfaserwert. ◉ Kalzium und Phosphor: Diese beiden Werte müssen angegeben werden und sollten in einem Verhältnis von 1: 1.1 – 1:1.9 stehen, was sie fast immer tun. Dennoch spielt auch der einzelne Wert eine Rolle. Kalzium-Gehalte von über 1.4 Prozent sind praktisch immer viel zu hoch für einen erwachsenen Hund. Zu hohe Kalziumgehalte können zu Harnsteinen führen oder einen sekundären Kupfer- und Zinkmangel auslösen, der wiederum unter anderem zu Fellproblemen führen kann. »

DIE AUTORIN Die Autorin, Anja Marti-Jilg, ist zertifizierte Ernährungsberaterin für Hunde und Katzen mit eigener Praxis. Weitere Informationen zum Thema Hundefutter sowie die Konditionen für eine individuelle Ernährungsberatung findet man unter www.futterratgeber.ch working-dog-magazin

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HUNDESPORT

IPO

Veni - vidi - vici Der WUSV-Sieg kam überraschend. Nicht nur für die Zuschauer, auch für den Champion selbst. INTERVIEW: KATJA PETERS │ FOTOS: pics4dogs.eu/JAN REDDER + CONSTANZE RÄHSE + SEPP GRÜTERS

Václav Ouąka aus Tschechien gewann mit Qvido Vepeden 2016 die WUSV in Meppen. In seinem Land sicher kein Unbekannter war er in der großen Hundesportwelt bisher einer unter vielen. Da gab es andere Namen, die viele auf dem Siegerzettel hatten. Aber Václav Ouska vertraute einfach seinem Rüden Qvido und brachte so manchen auf der Tribüne während seinen Vorführungen in den Sparten B und C zum Staunen. Nahezu in Perfektion präsentierte der 34-Jährige mit dem vierjährigen Rüden und 98 Punkte in beiden Abteilungen war der Lohn der langen Vorbereitungszeit. Wahnsinn! Beeindruckend auch seine Bescheidenheit nach dem Titelgewinn. working-dog-magazin sprach mit dem Familienvater über sein Erlebtes in Meppen, sein Trainingsumfeld in Tschechien und natürlich über seinen Freund Qvido, den er als Welpe bekam und ihn selbst zum Weltmeister ausbildete.

»»

Gratulation zum WUSV-Titelgewinn letztes Jahr in Meppen. Die Hundesportwelt war sicher sehr überrascht über Deinen Durchmarsch auf den obersten Podestplatz. Vaclav Ouska: Vielen Dank für Deine Glückwünsche! Es ist für mich immer noch unglaublich, dass ich wirklich gewonnen habe.

In meinen kühnsten Träumen habe ich niemals damit gerechnet, dass wir mal bei einer WUSV ganz oben stehen werden. Ich bin sehr glücklich, dass die harte Arbeit der letzten vier Jahre mit meinen Trainingskollegen belohnt wurde. Ich danke allen auf diesem Wege, die mir die Daumen in Deutschland gedrückt haben, egal ob sie im Stadion waren oder zuhause mitgefiebert haben. Es war mir eine Ehre. »» Kannst Du kurz beschreiben wie Du Dich in Meppen gefühlt hast? Was war gut, was war nicht so gut, gerade in Bezug auf die drei Abteilungen. Warst Du zufrieden mit Deinem Los, der Helferarbeit, dem Fährtengelände, den Richtern? Vaclav Ouska: Ich habe mich sehr gefreut, dass ich in Meppen starten durfte, weil ich schon 2015 als Zuschauer der BSP gesehen habe, was es für ein tolles Stadion dort gibt und ich habe schon damals die super Atmosphäre genossen. Ich habe davon geträumt unter die ersten zehn Plätze mit Qvido zu kommen. Und jetzt bin ich Weltmeister! Das ist einfach unglaublich! Ein Traum ist wahr geworden! Ich bin einfach sehr, sehr glücklich! Die WUSV war für mich einfach perfekt, und das in jeder Hinsicht. Ich bin zuerst in C gestartet. Die Helfer haben eine perfekte Arbeit abgeliefert. In der Unterordnung erinnere ich mich an die sehr schöne Stimmung im Stadion und in der Fährte war das Gelände sehr gut, auch wenn es einige Wildspuren gab. Ich möchte an dieser Stelle auch noch mal meinen Dank an die Richter aussprechen für ihre super Arbeit!

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„Ich hänge an diesem Hund, auch wenn ich es nicht erklären kann." Rainer Dersch

← IPO 3x ADRK Deutsche Meisterschaft Sieger 2015 & 2016, Platz 7 (2014) 3x ADRK-Weltmeisterschaft 2016: Platz 4 / 2015: Platz 12 / 2014: Platz 16 1x VDH-IPO-Deutsche Meisterschaft 2016: Platz 38 2x LGA Vizesieger 2014 & 2015 ← FH 1x ADRK-FH-Deutsche Meisterschaft 2015: Platz 12

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HUNDESPORT

IPO

Deutschlands bester Rottweiler ist eine Dame TEXT: KATJA PETERS │ FOTOS: ANNIKA FLOR

Bambam – der Name ist Programm. Etliche Male ist Rainer Dersch an ihr verzweifelt, ist gefrustet vom Training nach Hause gefahren, war verärgert, wollte sie verkaufen. „Am Abholtag habe ich morgens den Käufer angerufen und ihm abgesagt. Ich hänge an diesem Hund, auch wenn ich es nicht erklären kann.“ Zum Glück! Denn mittlerweile ist der „doofe Hund“ dreimal auf der ADRK Deutschen Meisterschaft gestartet, wurde zweimal Deutsche Meisterin, war dreimal auf der Worldfamily (ADRK Weltmeisterschaft), einmal auf der ADRK Deutschen Fährtenhundmeisterschaft und einmal auf der VDHDM. Bambam war 2014 mit 2,5 Jahren die jüngste Hündin aller Zeiten auf der Rottweiler DM und später die erste, die ihren Titel verteidigt hat. Letztes Jahr auf der ADRK-WM in Rottweil schrammte sie nur knapp am Siegerpodest vorbei. „Wenn Bambam in der Ablage nicht vorgerobbt wäre, hätten wir ein "V" in der Unterordnung gemacht und gewonnen“, ist sich Rainer Dersch sicher. Aber so ist sie eben. Vielleicht macht genau das sie so sympathisch.

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Wenn Zeiten sich ändern - muss man umdenken! TEXT: KATJA PETERS

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ie werden Bundessieger, Weltmeister, sind die vermeintlich besseren Ausbilder. Aber in der Hetzhose sieht man sie selten. Dabei steht und fällt eine Ortsgruppe, die sich dem IPO-Sport verschrieben hat, mit dem Schutzdiensthelfer. Ist keiner da, ist das Ende faktisch eingeläutet, wenn sich die Mitglieder nicht für eine der anderen Sportarten begeistern können. Dabei sind die gängigen Vorurteile, warum „Frauen als Helfer nicht funktionieren“, schnell entkräftet.

„Die Zeiten in denen nur der dicke Oberarm gezählt hat, sind doch schon lange vorbei.“ Jochen Seufert, Lehrhelfer der Landesgruppe Baden Verein für Deutsche Schäferhunde

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Er fügt hinzu: „Es gibt doch genug männliche Helfer, die auch nicht die Größten und Stärksten sind und trotzdem Deutsche und Weltmeisterschaften hetzen.“ Für den 35-Jährigen spielt es letztlich keine Rolle, wer die Hose an hat, wenn die Einstellung und das Know-How stimmen. In vielen Situationen kommt es auf die Technik an und nicht auf die Muskeln. An beidem arbeitet derzeit Bianca Schrijver-Polderman aus Kruiningen in den Niederlanden. Mit ihrem Rottweiler Caesar war sie auf der Suche nach einer adäquaten Beschäftigung und landete beim PHV Walcheren- de Piet einem K.N.P.V. - Verein. Dort steht die 34-Jährige seit gut vier Jahren ab und zu in der Hetzhose. „Mich hat die Helferarbeit von Anfang an sehr interessiert und irgendwann habe ich mich einfach getraut. Zum Glück erfahre ich vom Verein eine große Unterstützung, indem ich angeleitet werde und man mir auch Hunde für mein Training zur Verfügung stellt.“ Ihr fehlt zwar noch die Kraft und das Timing erwachsene Hunde auf der langen Flucht korrekt anzunehmen, aber sie arbeitet daran:


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I P O / K . N . P.V.

Bianca Schrijver-Poldermann

Sibylle Achermann

Franziska van Plüren

Manuela Schmitt

Alter: 23 Jahre Wohnort: Emmerich (D) Beruf: Altenpflegerin Familienstand: ledig Hundesport: seit 2008

Alter: 21 Jahre Wohnort: Durmersheim (D) Beruf: Maschinenbauingenieurin Familienstand: ledig Hundesport: seit 2012

ausgebildete Hunde: Roxy (Australian Shepherd) K.N.P.V.-Basis-Spürhund

ausgebildete Hunde: Joy (DSH) VPG1

ausgebildete Hunde: Nenzy vom Geefacker (DSH) IPO1

ausgebildete Hunde: Vita v Leipheimer Moor (DSH) 4x DJJM, 2x LGA, 3x LG-FH

Ceasar (Rottweiler), E.G. und V.E.G. Diplome trainiert für Mondioring Cat.1

Taifun v Schiffgarten (DSH) in Ausbildung zur IPO1

Ufor vom Mutzbach (DSH) IPO3 + Körung

Odin z Vetrneho vrchu (DSH) 1x DJJM

Foto: michielschaak.nl/Michiel Schaak

Alter: 19 Jahre Wohnort: Pfyn (CH) Beruf: Lehre zum Maler Familienstand: ledig Hundesport: seit 2009

Foto: michielschaak.nl/Michiel Schaak

Alter: 34 Jahre Wohnort: Kruiningen (NL) Beruf: Kinderphysiotherapeutin Familienstand: verheiratet Hundesport: seit ca. 5 Jahren

Bianca Schrijver-Poldermann im Training

Bianca Schrijver-Poldermann im Training

„Das mache ich nur auf kurze Distanz oder eben bei jungen Hunden im Aufbau." Bianca ist kein offizieller KNPV-Vereinsprüfungshelfer. Soweit sind sie in den Niederlanden noch nicht. Aber sie hat Spaß am Junghundaufbau und möchte auch andere Mädels ermutigen, mal die Hetzhose anzuprobieren. "Mir hilft die Sichtweise aus dieser auch für die Ausbildung meines eigenen Hundes."

ein Referat über ein selbstgewähltes Thema. Ohne diese Lizenzlehrgänge dürfen die Helfer weder auf OG-Prüfungen noch auf überregionales Wettkämpfen eingesetzt werden.

Einen Schritt weiter ist Sybille Achermann aus der Schweiz. Sie hat vor kurzem den Basishelferkurs des Schweizerischen Schäferhundclubs (SC) absolviert. Bei den Eidgenossen werden Figuranten in Kursen überprüft bzw. lizensiert. Sie müssen dort praktisch arbeiten aber auch einen schriftlichen Teil absolvieren, der bei dem Kurs „Prüfungshelfer“ sogar eine eigene Videoanalyse beinhaltet sowie

Sybille Achermann hat nun den Grundstein gelegt. „Der Schutzdienst hat mich schon als Hundeführerin immer interessiert. Als ich einmal den Ärmel anziehen durfte hat es mir sofort gefallen. Also habe ich mich dann für den Basiskurs entschieden“, berichtet sie. Die lange Flucht stellt sie noch immer vor große Herausforderungen. Der Moment, wo der Hund den Ärmel zu fassen bekommt, sei für sie der Schwierigste. „Da wird einem viel abverlangt, weil zusätzlich noch weiteres Gewicht und mehr Wucht dazu kommt“, beschreibt Sybille Achermann. An dieser Schwäche will sie weiter arbeiten und irgendwann den Kurs „Vereinshelfer“ working-dog-magazin

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Foto: Vanessa Jung-Söffing

KNUT FUCHS Das working-dog-Magazin sprach mit ihm über Zucht und Ausbildung des Malinois INTERVIEW: MIKE SCHEFFNER │ FOTOS: VANESSA JUNG-SÖFFING + KURT BUFFEL

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IPO

Knut Fuchs muss man niemandem in der IPO-Hundesportszene vorstellen. Er ist eine Institution, einer der erfolgreichsten Hundesportler Deutschlands und überhaupt weltweit. Vor allem aber ist er ein Vordenker in Sachen Hundeausbildung, hat nie aufgehört, Ausbildungsmethoden kritisch zu hinterfragen und neue Möglichkeiten zu entwickeln.

gestorben, als Klemm zwölf Wochen alt war. Ich führte die ersten Malis schon sehr erfolgreich, so wurde ich mit Askia dritter der WM, Vize-Deutscher Meister und Vize-Championatssieger. Durch Askia wurde ich für meine Unterordnung bekannt, weil sie vom ganzen Style und allem ganz anders lief, als es zur damaligen Zeit üblich war. Mit Fitou war ich FMBB Vize-Weltmeister. Und mit Klemm kamen dann Titel.

»» Du züchtest seit vielen Jahren unter dem Zwingernamen „vom Further Moor“ Malinois. Warum gerade diese Rasse? Knut Fuchs: Die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Rasse sind dafür ausschlaggebend. Ich habe mit einem Boxer mit dem Hundesport begonnen. Hier im Nachbarverein vom Rainer Mündelein. Der hat sich damals die erste Mali-Hündin angeschafft. Das war „Saskia vom Löwenfels“. Ich wollte einen zweiten Hund haben und hatte einen Deutschen Schäferhund bestellt. Doch dann hat Rainer mich für den Malinois begeistert.

„Guck mal, das sind ganz tolle Hunde, die kennt man kaum, die sind noch sehr gesund, super leistungsstark und haben ein tolles Wesen.“ Gerade der Aspekt Gesundheit ist natürlich wichtig, wobei ich mir damals überhaupt keine Gedanken darüber gemacht habe. Ich wollte meinen Hund ausbilden und merkte, dass ich mit meinem Boxer an Grenzen stieß. So hat er mir die Malis schmackhaft gemacht. Was für ein Glück! Der Schäferhund, den ich bestellt hatte, wäre ein Hochzuchthund gewesen. Ich hatte überhaupt keine Ahnung von Hochzucht- und Leistungshunden. Für mich war das ein Schäferhund. Es hätte also auch alles in eine ganz andere Richtung gehen können. »» Saskia war die Mutter von Klemm? Knut Fuchs: Saskia ist die Stammmutter der ganzen „Roten Falken“-Hunde. Meine erste Hündin war „Askia vom Roten Falken“, danach hatte ich „Fitou“ und dann „Klemm vom Roten Falken“. Alle drei waren Saskia Kinder. Rainer Mündelein war ja einer der erfolgreichsten Mali-Züchter überhaupt. Leider hat er die ganz großen Erfolge nicht mehr miterlebt. Er ist

Foto: Welpenaufzucht ist Familiensache (Vanessa Jung-Söffing)

»» Und das ist auch die Linie, auf der du deine Zucht aufgebaut hast? Knut Fuchs: Ich habe das bis heute nicht geändert. Ich züchte noch sehr altmodisch. Ich versuche, ganz nah an den alten Linien zu bleiben. working-dog-magazin

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TOPleistungen in zwei sportarten Wenn die Liebe zu Hund und Sport von Erfolg zu Erfolg führt INTERVIEW: CONSTANZE RÄHSE │FOTOS: pics4dogs.eu/ JAN REDDER + CONSTANZE RÄHSE + SEPP GRÜTERS

» Im Agility bist Du in Oberhausen von 93 Hunden auf Platz 18 gelandet, im IPO-Bereich von 123 auf Platz 38. Dazu meinen herzlichen Glückwunsch – tolle Leistung! Wie zufrieden und glücklich bist Du?

ein oder andere Fehler eingeschlichen, das war etwas schade.

Michelle Seul: Alles in allem bin ich natürlich total happy und zufrieden mit dem Ergebnis. Naja, im Schutzdienst hatte ich mir ein bisschen mehr erhofft und auch im Agility hat sich der

Michelle Seul: Die Parcours waren allgemein sehr anspruchsvoll, verlangten sowohl Schnelligkeit als auch moderne Führtechniken. Man musste den Überblick behalten, auf

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» Gib uns bitte eine Einschätzung der Agility-Parcours bezüglich Anspruch und Schwierigkeit.

„Wanderhürden“-Hürden, die beim Lauf scheinbar ganz anders stehen, als während der Parcourbegehung, hüten und im Zweifel den Sprung lieber von hinten nehmen. Das war nichts für schwache Nerven. Für eine Bestenauslese aber allemal geeignet. » Du hattest im A-Lauf einen Parcoursfehler und im ersten Jumping zwei. Was ist passiert und welche Erklärung hast Du?

Michelle Seul: Am ersten Tag gab es eine Verweigerung, ein Missverständnis, da ich Edana wohl nicht deutlich genug gezeigt habe, wie es weitergeht. Sie hat hier den vorletzten Sprung nicht angenommen und ist zunächst daran vorbeigelaufen. Am zweiten Tag bekamen wir zwei Fehler. Da hat sie sich wohl etwas verschätzt beim Springen, sodass die Stange gefallen und der Reifen aufgesprungen sind. Aber das kommt eben vor.


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IPO

{ INTERVIEW }

Foto: pics4dogs.eu/Sepp Grüters

bin Agility-Turniere gelaufen. So war ich oft auf dem Hundeplatz.

» Im letzten Jahr hast Du mit Edana auf der DJJM den IPO- und den Agilitybereich gewonnen. Ist Deine Hündin für Dich der ideale Sportpartner? Michelle Seul: Ich denke, allein an dem, was wir erreicht haben, sieht man, dass wir ein super Team sind. Auch wenn ich am Anfang gedacht habe, dass wir gerade im Agility auf keinen grünen Zweig kommen, hat sich das nach und nach eingespielt und die Arbeit wurde immer harmonischer. Aber auch in der Freizeit kann man viel Spaß mit Edana haben. Nach der soliden Grundausbildung können wir auch schon mal ruhigen Gewis-

sens das eine oder andere Training für einen Tag am See oder einen Kurzurlaub am Meer ausfallen lassen. Ihre quirlige, teils verrückte Art bringt mich oft zum Lachen. Als Mama von neun Welpen hat sie aber auch bewiesen, dass sie genauso gut fürsorglich und „erwachsen“ sein kann.

Als ich 10 Jahre alt war, kam Cascha zur Aufzucht zu uns. Aufgrund eines Zahnfehlers wollte die Züchterin sie nicht behalten. Ich übernahm sie und trainierte weiter. So nahm das Schicksal seinen Lauf. » Wie bist Du zu Edana gekommen? Hast Du sie selbst aufgezogen und ausgebildet?

Michelle Seul: Ursprünglich habe ich sie als Welpen zur Aufzucht bekommen. Als sie ein Jahr alt war, entschied sich der Züchter, ihre Schwester zu behalten. Da ich ohnehin schon mit Edana trainiert hatte, lag es nahe, sie zu übernehmen. » Was ist sie für ein Hund? Michelle Seul: Edana ist ein absoluter Beutehund, sie kann nicht in der Aggression gearbeitet werden. » Werbeanzeige

» Seit wann machst Du Hundesport und wie bist Du dazu gekommen? Michelle Seul: Hundesport mache ich eigentlich, seitdem ich laufen kann. Schon früh hab ich mit dem damaligen Rüden meiner Mutter Unterordnung gemacht und working-dog-magazin

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Traingsfleiß und EIN Quäntchen Glück Josef Kötting wird mit seiner "Königin" SV-Bundessieger und Weltmeister 2016 TEXT & FOTOS: CONSTANZE RÄHSE

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ach 2010 zum zweiten Mal Bundessieger - damit ist für Josef Kötting ein Traum in Erfüllung gegangen. „Einmal den Titel zu holen ist schon etwas Besonderes. Somit war ich 2010 schon am Ziel meiner Träume, als ich mit Djunar von der Ottensteiner Festung Bundessieger geworden bin. Dass ich das in diesem Jahr mit Lynn noch einmal geschafft habe, ist schon sensationell.“

Es waren drei aufregende Tage in Oberhausen für den Hundeführer, der sich der Stärke seiner Hündin bewußt war, aber auch der Tatsache, dass eine Stange schnell mal fallen kann. Im Vorjahr war genau das gleich im ersten Lauf passiert. Und Josef erinnert sich genau, wie enttäuscht er war. In Oberhausen gelang es ihm, in der schnellsten Zeit den A-Lauf zu gewinnen und damit einen perfekten Start hinzulegen. Den Schwierigkeitsgrad des Parcours schätze er als angemessen für eine Bundessiegerprüfung ein. „Der Knackpunkt für uns war der Abgang vom Steg und die „Welle“ danach. Lynn neigt schon mal dazu, die Kontaktzone zu überspringen und dann kann ich die nächsten Hindernisse nicht richtig führen. Aber das hat gut geklappt und ich war sehr zufrieden und durchaus erleichtert, dass der erste Tag geschafft war.“ Das erste Jumping am Folgetag war für ihn der schwerste Parcours an den drei Tagen, weil er ihn einfach

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nicht in den Kopf bekam. „Am Anfang und Ende mussten die einzelnen Hindernisse der gleichen Hindernisfolge jeweils von der anderen Seite genommen werden. Ich hatte Angst, das zu verwechseln.“ Hoch konzentriert meisterte er aber auch diese Schwierigkeit und verteidigte seine Führungsposition mit einem sehr schnellen und fehlerfreien Lauf, um am Finaltag als letzter ins Rennen zu gehen. Am Sonntag wurde die Nerven aller Hundeführer, die noch aussichtsreich im Rennen lagen, auf eine harte Probe gestellt. So natürlich auch die von Josef, der aber nach der Parcoursbegehung wusste: „Das ist UNSER Parcours!“

In diesem Jahr hatten wir das nötige Quäntchen Glück, das man halt braucht. Wir haben viel trainiert und uns auf die Parcourseigenschaften des Richters eingestellt. Ganz besonders auf die großen Abstände, die auf der BSP immer gestellt werden und auf die Sprünge von außen, die der Richter Heldt gerne aufbaut.“ Josef und Lynn absolvierten den Finallauf souverän und wurden verdient mit der zweitschnellsten Gesamtzeit und leerem Strafpunktekonto Bundessieger 2016! »


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AGILITY

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„Wir haben da bestanden. War nicht hervorragend. Aber für mich war das schon Wahnsinn!“ Roland Schirling

Disziplin, Ehrgeiz und Leidenschaft Diese drei Eigenschaften passen wohl perfekt zu Roland Schirling - Sieger des DMC-FH-Championats 2016 mit Independent Spirit´s Isidora TEXT: MIKE SCHEFFNER │ FOTOS: KURT BUFFEL

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HUNDESPORT

FÄ H RT E

CADO VON DER HOVESTADT ← VDH Deutsche Meisterschaft FH 2008 / 2009 / 2010 / 2011 dhv Deutsche Meisterschaft FH 2010 2009 Sieger RZV Deutsche Meisterschaft FH 2005 / 2007 Sieger 2008 & 2009 & 2010 DVG Bundessiegerprüfung FH Sieger 2008 & 2009 BODO VON DER LAHRSTRASSE ← DVG Bundessiegerprüfung FH 2010 / 2011 INDEPENDENT SPIRIT´S ISIDORA DMC FH-Championat Sieger 2016 DVG Bundessiegerprüfung FH 2016 VDH Deutsche Meisterschaft FH 2017 Platz 4

R

oland Schirling ist in seinem Element, wenn es um das Thema Fährtenarbeit geht. Der Mann mit der roten Nickelbrille und dem Dreitagebart ist sehr freundlich und strahlt Gelassenheit aus. Er lehnt sich zurück in sein Sofa und kommt sofort in Plauderstimmung. Auf den Hund gekommen ist er 1994. Da zog der erste Hovawart bei Familie Schirling ein. Richtigen Hundesport hat er mit ihm noch nicht gemacht. „Nur so´n bisschen Hausfrauensport – Tonnenhüpfen, ein bisschen Unterordnung und hin und wieder Schutzdienst.“ 1997 kam dann die Hovawart-Hündin Edda vom Büssemfeld dazu. Mit ihr hat Roland seine ersten Schritte in der Fährte gemacht. Amüsiert berichtet er, wie er damals von Schleppfährte, über Pflasterfährte bis Beutefährte alles ausprobiert hat. Das war alles noch nicht sonderlich ausgereift, trotzdem gelang es Roland, die Hündin zwei Mal auf der RZV FH DM zu führen. „Wir haben da bestanden. War nicht hervorragend. Aber für mich war das schon Wahnsinn!“ Richtig durchgestartet ist Roland mit Cado von der Hovestadt genannt Willi. „Da hab ich zumindest die Fehler, die ich bei Edda gemacht habe, nicht wiederholt. Dafür sind mir viele andere eingefallen!“ erzählt er lachend und fügt, nicht ganz ohne Stolz hinzu, dass es mit Willi doch ganz gut gelaufen ist. Das kann man wohl sagen, wenn man dreimal die RZV FH-DM, zweimal die DVG BSP-FH und einmal die dhv FH-Meisterschaft gewonnen hat. Roland neigt zum Understatement und nimmt sich selbst nicht zu wichtig.

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Foto: Kurt Buffel

EDDA VOM BÜSEMFELD ← RZV Deutsche Meisterschaft Hovawarte 2001/ 2004


das ist unser ding! Fitness, Tempo und Ausdauer in Teamarbeit

A „Es war eine

tolle, rasante

Fahrt mit viel Adrenalin

und Glücksgefühlen.

Jedes Mal

beeindruckt es mich erneut, mit welcher

Begeisterung

und mit welchem Elan

viele Hunde diesen Sport

betreiben und

dadurch aufblühen.“

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TEXT + FOTOS: ANNIKA FLOR

usgestattet mit diversen Protektoren, Handschuhen und Fahrradhelm stehe ich am Start. Vor mir mein vor Aufregung zitternder Hund, der mit einer speziellen Jöringleine an meinem Mountainbike befestigt ist. Alle Hunde um uns herum sind ebenso aufgedreht und freudig erregt. Im Abstand von einer Minute sausen die Teams los auf eine anspruchsvolle, etwa 5,5 km lange Strecke durch den holländischen Wald. Für Xenon, meinen 4,5jährigen Dobermann und mich, ist es das erste Rennen, seitdem wir vor ca. 2,5 Monaten angefangen haben, uns für diesen Sport zu begeistern. Am Ende passieren wir die Zielgerade mit einem breiten Lächeln im Gesicht, welches auch durch unseren kleinen Sturz an einer Weggabelung nicht verhindert werden konnte.

Es war eine tolle, rasante Fahrt mit viel Adrenalin und Glücksgefühlen. Jedes Mal beeindruckt es mich erneut, mit welcher Begeisterung und mit welchem Elan viele Hunde diesen Sport betreiben und dadurch aufblühen. Viele Jahre lang waren wir im IPO-Sport zu Hause, aber es wird zunehmend schwieriger, teilweise unmöglich, mit einem kupierten Hund an Prüfungen teilzunehmen. Besonders dann, wenn man gerne die Vereinsebene verlassen möchte. Also musste eine Alternative her. Schon nach der ersten Testfahrt war klar: Das ist unser Ding!


HUNDESPORT

BIKEJÖRING

Xenon Graf of Mon-ja-Mes

Dobermann - 4,5 Jahre alt - IPO3, ZTP V1A, KÖRUNG 1B

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Regelwerke leicht gemacht Wer mit seinem Hund Frisbeesport machen will, sollte nicht nur ausbildungstechnisch einiges beachten, sondern sich auch mit den Regeln auskennen TEXT: SANDRA FUNKE │ FOTOS: RON KRETSCHMANN / CONSTANZE RÄHSE

D

ie „Ashley Whippet Invitational“ (AWI), die Unified Frisbeedog Operation (Name bis 2012/2013 gültig) - heute nur UFO, die United States Disc Dog Nationals“ (USDDN) und Skyhoundz sind nicht nur die vier ältesten, sondern wohl auch bekanntesten Dogfrisbee Organisationen, nach denen deutsche-, Europa-, und Weltmeisterschaften ausgetragen werden. Die erste und mit Abstand älteste Organisation ist die AWI, welche seit Entstehung des Sports von 1975 bis heute eine Chronik über die AWI World Champions aufweist. Erst 25 Jahre später, im Millenniumjahr 2000 gründeten sich neue Organisationen und der Sport entwickelte sich rasant schnell. Warum aber gibt es eigentlich so viele Organisationen? Zum einen liegt es wohl an der ganz normalen Entwicklung, die ein neuer Sport mit sich bringt. In die Distanzwürfe mit reinem Apportieren wurden nach und nach Tricks und Sprünge eingebaut. So entstand die Disziplin Freestyle und entwickelte sich mit der schnell wachsenden Zahl an Discdoggern und deren ständig neue Ideen. Neben diesen Ideen im Zusammenspiel mit dem Hund gab es auch Neue über verschiedene Punktsysteme für die Bewertung. Auch spielte bezüglich der Organisation von Turnieren das Sponsoring einiger Unternehmen keine unbedeutende Rolle.

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2000 ◉ Die Organisationen UFO und USDDN wurden gegründet und erstellen ihre Regelwerke

2009 ◉ wurde die erste Skyhoundz EC in Ungarn ausgetragen und findet seitdem jährlich in Europa statt

◉ Die erste Skyhoundz WC wurde in den USA ausgetragen und findet seitdem jährlich dort satt

2011 ◉ wurde die erste AWI EC in der Schweiz ausgetragen und findet seitdem jährlich in Europa statt

◉ In Deutschland fand das erste Frisbee Turnier statt, zu dem auch Teilnehmer aus den Niederlanden kamen 2001 ◉ Die UFO World Cup Series werden zum ersten Mal in USA ausgetragen 2002 ◉ die USDDN World Finals wurden zum ersten Mal in USA ausgetragen und finden seitdem jährlich dort satt 2004 ◉ die erste USDDN EC wurde in Deutschland ausgetragen und findet seitdem jährlich in Europa statt (EC = European Championship = EM) (WC= World Championship = WM)

2012 ◉ seit 2012 wird in Deutschland jährlich die Deutsche Meisterschaft nach USDDN ausgetragen 2014 * Die UFO richtet als erste der vier Organisationen erstmalig eine Weltmeisterschaft außerhalb der USA aus. Die WC findet in der Schweiz statt. 2015 * seit 2015 wird in der Schweiz jährlich die Schweizer Meisterschaft USDDN ausgetragen 2016 * Erstmalig findet eine WM in Deutschland nach UFO Regelwerk statt Eckdaten der wichtigsten Entwicklungsstufen im Dog Frisbee - Sport

Im Gegensatz zu anderen Hundesportarten gibt es im Dog Frisbee keine zentrale Organisation, welche die Länder weltweit vereinigt und einheitliche Regeln aufstellt. Jede der Organisationen trägt ihre eigenen Meisterschaften aus und so ist es natürlich auch mög-

lich, dass es in einem Jahr mehrere Deutsche Meister, Europa- und Weltmeister in verschiedenen Disziplinen gibt. Da die Regelwerke alle ähnlich sind, ergeben sich für die Hundesportler dadurch mehrere Möglichkeiten, sich im Wettkampf zu messen. »


HUNDESPORT

DOGFRISBEE

UFO ← World Champion 2016 World Cup Champion T/C 2014 World Cup Vice Champion T/C 2016 European Champion 2014 / 2015 / 2016 European Champion T/C 2015 / 2016 SKYHOUNDZ ← European Champion Open Expert 2013 / 2016 European Champion Sport Expert 2016 AWI ← European Champion 2014 / 2016 European Vice Champion 2012 / 2013 European Champion T/C 2014 / 2016

Adrian Stoica & Rory photo by Alessandro Musicorio


Foto: Jutta Nau

"Ein Obediencehund muss nicht arbeiten, er will arbeiten !" Gerlinde Dobler 114

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HUNDESPORT

OBEDIENCE

alt und doch modern Obedience gibt es schon seit Jahrzehnten als eigenständige Hundesportart, trotzdem zählt diese zu den modernsten der heutigen Zeit. TEXT: GERLINDE DOBLER │ FOTOS: AMREI GROß + pics4dogs.eu/CONSTANZE RÄHSE

O

bedience ist keine Ausbildungsmethode sondern eine Unterordnungspräsentation mit dem Ziel der Perfektion im Zusammenspiel zwischen Mensch und Hund, wobei die rassetypischen Eigenschaften beachtet werden sollten. Ein Obediencehund arbeitet nicht untergeordnet. Diese Hundesportart soll ausschließlich mit positiver Motivation gelebt werden. Obedience hat seinen Ursprung in Großbritannien, wo es bereits vor 1925 entstand. In der ersten Zeit waren die Prüfungen aber nur Bestandteil einer Vielseitigkeitsprüfung für Hunde. Diese Vielseitigkeitsprüfungen wurden im Jahr 1919 vom britischen Zuchtverein für Deutsche Schäferhunde eingeführt. Als eigenständiger Sport entdeckt wurde Obedience erst nach dem Zweiten Weltkrieg. In Deutschland wurde im Jahr 2002 eine gültige Prüfungsordnung erarbeitet, so dass nun auch hierzulande interessierte Hundesportler die Möglichkeit haben, Prüfungen abzulegen. Was ist Obedience? Obedience heißt nichts weiter, als „Gehorsam“. Und tatsächlich besteht diese Sportart überwiegend aus bekannten Gehorsamsübungen, wie

beispielsweise Fußgehen, Apportieren, Vorausschicken, Bleib-Übungen, Grundpositionsübungen und Abrufübungen. Aber was ist anders beim Obedience? • kein Laufschema • keine vorgeschriebenen Hörzeichen • Gruppenübungen • Teambewertung Mensch-Hund

Mehrere Winkel, Kehrtwendungen und sogar Rückwärtslaufen müssen im langsamer Schritt, im Normal- und Laufschritt gezeigt werden. Da kann die Fußarbeit schon mal 2,5 oder 3 Minuten dauern. Dieses Laufschema wird vom zuständigen Steward erarbeitet, mit dem Richter aber abgesprochen, weil der hat ein Veto-Recht hat.

Im Prinzip ähneln die Übungen denen aus dem IPO-Sport, aber trotzdem sind diese ganz anders. Einzelne Übungen werden aber viel komplexer ausgeführt. So wird beispielsweise die Fußarbeit durch einen Steward "angesagt", dh. jeder Richtungswechsel, jeder Schrittwechsel und jede Wendung sind vorher dem Hundeführer nicht bekannt. Es gibt also kein festes Laufschema, sondern die Prüfungsordnung gibt lediglich die Anzahl der Stops, der linken und rechten Winkel, sowie die Gangarten vor.

Die gehobene Komplexität der Übungen soll anhand des folgenden Übungsbeispiels verdeutlicht werden.

In der Klasse "Beginner" wird hauptsächlich nur im Normalschritt gelaufen. Vermeintlich einfach gehalten, gibt es nur einen rechten und einen linken Winkel, ein Anhalten und ca. 10 Meter Laufschritt. Aber, wie in anderen Sportarten auch, steigen natürlich die Anforderungen von Klasse zu Klasse und so beinhaltet die höchste Klasse (Stufe 3) schon drei Gangarten.

Die Ausführungen durch den Hund müssen natürlich schnell und sauber sein. Das Apportel muss ohne knautschen gebracht werden. Je höher die Perfektion, desto besser!

Übung der Klasse 3: Der Hund wird um eine 20 Meter entfernte Pylone geschickt, muss nach ca. 2 Metern auf dem Rückweg durch Sicht- oder Hörzeichen in die Position Sitz, Platz oder Steh, die der Steward vorher ansagt, gebracht werden. Dann bekommt der Hundeführer die Anweisung, den Hund über eine rechte oder linke Hürde abzugerufen, wobei dieser auch noch ein vorher ausgelegtes Apportel mitbringen muss.

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Foto: hundesport-fotografie.de/Andreé Flenner

"Egal ob im realen Einsatz oder im sportlichen Wettkampf: die Rettungshundearbeit braucht Hunde mit Nervenfestigkeit, Trittsicherheit und beständigem Triebverhalten für sicheres, ausdauererndes Suchen." Nicole Beutler

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HUNDESPORT

RETTUNGSHUNDESPORT

SPORT vs. EINSATZ Die Frage, ob man seinen Hund rein sportlich oder doch ehrenamtlich in einer Einsatzstaffel führen möchte, muss die "Nation" nicht spalten! TEXT: NICOLE BEUTLER │ FOTOS: ANDREÈ FLENNER (hundesport-fotografie.de)

D

ie Rettungshundearbeit kann in einer Einsatzorganisation zur Suche nach vermissten Personen ausgeübt werden. Seit etlichen Jahren gibt es aber auch den Rettungshundesport, bei dem das Können der Teams innerhalb einer festgeschriebenen Prüfungsordnung bis hin zu Einzel- und Mannschaftsweltmeisterschaften abgefragt wird. Jeder Hundeführer kann für sich selbst entscheiden, wo er seinen eigenen Schwerpunkt sieht und nicht wenige führen ihre Hunde aktiv im Einsatz und auch im Sport. Für die Entscheidung zum Einsatzhundeführer im Ehrenamt sind die persönlichen Lebensumstände wichtig. Man sollte sich die Frage nach zeitlicher Flexibilität stellen und, ob der eigene Arbeitgeber unter den Umständen eines angefragten Einsatzes im

Ernstfall einen freigestellt oder nicht. Ist die Familie bereit, einen oft zu entbehren und dies auch über mehrere Tage, wenn eine Fortbildung ansteht? Hat die Familie Verständnis, wenn die Familienfeier verlassen werden muss, um Personen in Not zu helfen? Ist man auch bereit, neben der Ausbildung der Hunde eventuell vorhandene Einsatzfahrzeuge zu pflegen und regelmäßig an theoretischen Weiterbildungen in den Bereichen Karte, Kompass, GPS und erste Hilfe teilzunehmen? Kommt man mit der seelischen Belastung klar; letztlich weiß man als Hundeführer nie, was man auffindet. Die Suche nach Kindern beispielsweise ist meist eine enorm große Belastung, mit der man umgehen können muss. Die eigentliche Ausbildung der Rettungshunde und deren Einsatz im Ernstfall, können und sollten sicher

nicht als „Sport“ bezeichnet werden. Und auch wenn einige der genannten Punkte die RH-Sporthundeführer nicht betreffen mag, so ist doch auch für diese Art der Arbeit mit den Hunden extrem viel Aufwand nötig. Und auch hier gehen ganze Wochenenden ins Training der Hunde statt in das gemeinsame Familienleben! Neben der Sucharbeit ist der Gehorsams- und Gewandtheitsteil für den Sportrettungshund Pflicht. Hier gilt es, ähnlich den anderen Hundesportarten, in Teilen der Unterordnung als auch an verschiedenen Geräten die Führigkeit und das sichere Körpergefühl aufzuzeigen. Freifolge und Apportieren eines Gebrauchsgegenstandes sind ebenso Elemente wie das Begehen einer waagerechten Leiter, einer beweglichen Fassbrücke oder das sog. „Detachieren“ – die Lenkbarkeit über größere Entfernung mit Senden von Punkt zu Punkt. working-dog-magazin

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praxis pur Kein anderer Hundesport ist so praxisorientiert, kein anderer so umstritten wie die holländische Königsklasse INTERVIEW: CONSTANZE RÄHSE │ FOTOS: pics4dogs.eu/JAN REDDER

In allen Bereichen des Lebens finden sich heute Hunde, die ihren Dienst an der Menschheit tun. Ob als Spürhunde für Sprengstoff, Drogen oder Krebszellen, als Schutzhunde an Grenzen, in Polizeieinsätzen oder als Rettungshunde - Arbeitshunde mit echten Gebrauchshundeeigenschaften braucht das Leben augenscheinlich und diese Hunde mit ihren Eigenschaften zu erhalten und auszubilden, hat sich die Königliche Polizeihundevereinigung der Niederlande zum Ziel gesetzt. K.N.P.V. - zertifizierte Hunde sind weltweit gefragt. Trotzdem hat sich die praxisnahe Ausbildung in den letzten Jahrzehnten immer mehr zu einem Sport entwickelt, den auch Hundeführer mit rein sportlicher Motivation ausüben. Einer der erfolgreichsten der niederländischen K.N.P.V. - Szene ist Rick Verbruggen, der 2016 mit dem zweiten Deutschen Schäferhund in den letzten fünf Jahren auf dem Treppchen der nationalen Meisterschaft stand. Working-dog-Magazin hat ihn gefragt, was er an dem Sport an an der eigentlich K.N.P.V. - untypischen Rasse liebt. Foto: Rick Verbruggen mit Enzo van Wiersdijk Sieger KNPV 2016 in PH1

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HUNDESPORT

K . N . P.V.

Rick Verbruggen: Ich finde es normal, dass jeder Hundesportler seinen Sport am besten findet, deswegen macht er ihn ja auch. Und dass Sprüche über andere Sportarten gemacht werden, gehört eben auch leider dazu. Ich denke aber, jeder, der sich mit anderen Sportarten mal auseinandersetzt, wird auch mehr Verständnis für diese bekommen. K.N.P.V. ist Praxis pur! Die Niederländische Polizeihundevereinigung (N.P.V.) wurde schon 1907 gegründet. Damals war das Ziel außerhalb des Dienstes Hunde für die unterschiedlichsten Aufgaben auszubilden. Im Verein waren damals zu 100% Polizisten. Ca. 5 Jahre später bekam die N.P.V. sogar die königliche Krone und wurde damit als bis heute einziger Leistungsverein vom Könighaus anerkannt.

Enzo van de Wiersdijk

Das ist über 100 Jahre her und seitdem hat sich viel getan. Heute gibt es fast gar keine Polizisten mehr im Verein. Die Ausbildung ist ganz anders geworden, viel moderner, hundegerechter und lehnt sich sehr stark an die in anderen Hundesportbereichen an. Heute ist es ein Sport für jedermann und für viele Hundeführer reines Hobby, in dem es um Punkte geht, also um bestmögliche Ausbildung und Präsentation.

{ INTERVIEW } ABER K.N.P.V. ist immer noch Praxis pur! Das hat sich über all die Jahre auch nicht verändert. Die Niederlande sind heute das größte Exportland für Diensthunde. 60-70% der zertifizierten Hunde werden in den praktischen Dienst entlassen. Grenzkontrollen, Polizeieinsätze, Militäreinsätze, Suchund Spürhunde, Personal-Protcetionhunde etc. * WDM: Erkläre uns doch bitte kurz die Praxis dieser Sportart. Rick Verbruggen: In jeder Prüfungsstufe müssen die Hunde Übungen zeigen, die an der Praxis orientiert entwickelt wurden. Die beiden häufigsten Ausbildungsziele sind die Stufen PH1 und PH2. 80% aller Hunde werden nur in der PH1 zertifiziert. Es gibt auch noch die Objektbewachung, aber ich bleibe mal bei den PH-Stufen. In jeder Stufe gibt es drei Sparten, in denen die Hund unterschiedliche Abfragen bekommen. Obdience Sucharbeit Mannarbeit Im Bereich Obedience müssen die Hunde Gehorsamsübungen absolvieren. Dazu gehört die Fußarbeit, die sich aber von der aus dem IPO-Bereich unterscheidet, weil die dressierte Aufmerksamkeit für einen Diensthund nicht erwünscht ist. Es gibt die Übungen, wo der Hund am Fahrrad

Rasse: Deutscher Schäferhund Wurftag: 07.05.2013 - NHSB 2923429 Ausbildungskennzeichen: PH1 (K.N.P.V.) Zucht: HD: normal - ED: normal Erfolge:

Sieger: PH-1 Regional Championchip Uncertified Dogs 2015 Dutch Champion (PH1) 2016 (K.N.P.V)

folgen muss, Futter verweigern sollte und natürlich Sprung- und Apportierübungen. Bei den Sprungübungen sind beispielsweise ein breiter Graben zu überwinden und auch eine 1,75m hohe Palisade, für die der Hund nur einen Meter Anlauf bekommt. Dann gibt es die Wasserarbeit, wo der Hund in zwei Übungen zum einem ganz gerade an das andere Ufer schwimmen, dort absitzen und auf Ruf zurück schwimmen muss und zum anderen einen Gegenstand apportieren muss. Dieser ist entweder ein langes Brett oder ein gefällter Sack. In der Sucharbeit ist Nasenveranlagung gefragt. Die Hunde müssen in einem 14x14m großen Quadrat kleine Gegenstände suchen. Das sind drei 9mm große Kugeln, die dem Hundeführer gebracht werden müssen. In der Waldsuchübung geht es darum, eine vermisste Person oder eine Box aufzuspüren und anzuzeigen. Gegenstandsbewachung, Fluchtverhinderung, Hundeführerverteidigung sowie Stock- und Scheinangriffe sind Übungen der Mannarbeit. Der Hund muss diese selbstsicher ausführen, darf sich durch Kommandos von Fremdpersonen oder Pistolenschüsse nicht beeindrucken lassen und muss jederzeit in der Kontrolle seines Hundeführers stehen. Wenn man jetzt diese ganzen Übungsteile sieht, dann wird der Praxisbezug deutlich.

Vaterlinie

Abstammung Enzo

* WDM: Den K.N.P.V.-Sport gibt es nur in den Niederlanden. Für viele Laien und Hundeführer anderer Sportarten ist dieser befremdlich, dh. sie verstehen nicht, warum dies ein HundeSPORT ist. Kannst Du kurz erklären, was K.N.P.V. ist und warum es zu den Hundesportarten gehört?

Caro van Brandevoort

Jucan von Peroh & Quchie von der Schiffslache Zender vom Lusondai & Petze van de Jilleshoeve

Amai van de Wiersdijk Mutterlinie

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D

ie Schรถnheit von einem Arbeitshund ist in seinem Charakter aufgeschlossen!

Willem Dusseljee

Foto: Milow (H: RJT vd Wijngaard) - Stufe: PH1 K.N.P.V. - Meisterschaft 2016 - Platz 5

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HUNDESPORT

K . N . P.V.

HARTE KERLE MIT WEICHEM KERN Helfer der K.N.P.V. zu sein, setzt sportliche Fitness voraus, Verantwortungsbewußtsein und Gefühl für den Hund TEXT: CONSTANZE RÄHSE │ FOTOS: pics4dogs.eu/JAN REDDER

Willem Dusseljee 2013

Donné Scheidt ist so ein harter Kerl. Der heute 45-Jährige hat im letzten September seinen Abschied als Helfer der K.N.P.V. „gefeiert“, war zum letzten Mal als Scheintäter der nationalen Niederländischen Meisterschaft in Eindhoven eingesetzt. Eigentlich ist der Familienvater selbstständig in der Baubranche tätig, aber irgendwann vor sehr langer Zeit hat ihn das Fieber gepackt. Und so ist er seit 1991 Mitglied in der einzig existierenden Vereinigung, die diese Art der Hundeausbildung durchführt. Ganz am Anfang hat er als Hundeführer auf dem Platz gestanden, auf den ihn sein Schwiegervater damals einfach mal mitgenommen hatte. Er war sofort Feuer und Flamme für diesen Sport und es hat nicht lang gedauert,

Als Hundeführer hat er bisher neun Hunde ausgebildet. Sein größter Erfolg war der dritte Platz der Niederländischen Meisterschaft 2011 in der Prüfungsstufe Polizeihund 1. Zu dieser hatte er sich auf der regionalen Ausscheidung mit der Höchstpunktzahl von 440 qualifiziert. Sein X-MechelaarRüde Tiësto erreichte dort dann 434 Punkte. Tiësto entstammt einer durchgezüchteten Arbeitslinie. Seine Vaterlinie enthält vier Niederländische K.N.P.V.Champions, u.a. die dreimalige Siegerin in der PH2, Donna, die damit sicher zu den Ausnahmehündinnen der K.N.P.V.-Zucht zählt. Und seine Mutterlinie geht sogar auf einen mehrfachen IPO-Weltmeister und DMC-Spitzenvererber zurück. Der Malinois Klemm vom Roten Falken wurde von Knut Fuchs über fünf Jahre sehr erfolgreich in der absoluten Weltspitze geführt. Hart und schwer ist es also, Helfer im K.N.P.V.-Programm zu sein. Aber warum ist das so? Donné untermauert die Schwierigkeit damit, dass ein Helfer mehrere Handlungen gleichzeitig ausführen muss. Er muss immer direkt auf den Hund lau-

Foto: privat

„die Helferarbeit im K.N.P.V.-Programm ist eine der härtesten in der Hundesportszene.“

da haben sie ihn auch mal in einen Anzug gesteckt. Ab da war ihm klar, dass er unbedingt Scheintäter werden wollte. Das ist jetzt über 20 Jahre her und für Donné „reicht es“. Er wird als Vereinshelfer sicher noch weiterhin aktiv sein, aber große Auftritte überlässt er Jüngeren. Die Sieger der PH1-Stufe im jahr 2011

Foto: privat

W

er schon einmal Bilder oder Videos dieser Sportart bei Facebook oder in Fachmagazinen gesehen hat, wird entweder schockiert oder begeistert sein, denn

X-Mechelaar- Rüde Tiësto

fen. Ein Ausweichen wie im IPO-Sport ist nicht erlaubt. Es sind Vertreibungslaute vorgeschrieben und der einzige Stockschlag muss möglichst vor dem Anbiss erfolgen. Bei der Geschwindigkeit der Hunde ist das Timing dafür ganz ganz wichtig. Nun gibt es ja im K.N.P.V.-Programm viele unterschiedliche Typen Hunde. Da kann ein großer Hund mit einem 70er Stockmaß vorgeführt werden, aber auch ein 53er, der natürlich nicht so viel Gewicht hat, dafür aber meist mehr Geschwindigkeit. Ganz wichtig ist also für den Helfer auch das richtige Einschätzen des Hundes bezüglich Angriffswucht und Belastbarkeit. » working-dog-magazin

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"Wäre er nicht von Anfang an ein so toller Hund gewesen, hätte ich wahrscheinlich die Geduld und den Ehrgeiz nicht aufgebracht, aber wie man sieht, es hat sich wirklich gelohnt." Ueli Kappeler

▶ 2014: 1. FCI-WM Ausscheidung - Platz 7 2. FCI-WM Ausscheidung - Platz 2 WUSV-WM 2014 - Disq. Schweizer Meisterschaft - Sieger ▶ 2015: 1. FCI-WM Ausscheidung 2015 - Platz 13 7-Länderwettkampf 2015 - Platz 33 Schweizer Meisterschaft 2015 - Sieger ▶ 2016: 1. FCI-WM Ausscheidung 2016 - Platz 11 2. FCI-WM Ausscheidung 2016 - Platz 24

Ueli KAPPELER & BASKO photo by pics4dogs/Jan Redder

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KYNOLOGIE

GESUNDHEIT

Ueli Kappeler spricht offen über den Krankheitsverlauf und die OP. Warum auch nicht? "Eigentlich hat es mit 18 Monaten schon angefangen. Ich musste beim Training immer wieder Pausen einlegen, weil der Hund geschont hat. Daher habe ich IPO1 auch erst mit 3 ½ Jahren gemacht, am 9. Oktober 2011. Basko musste immer wieder irgendwelche Mittelchen einnehmen, Metacam und anderes und er ging zur Physio, aber nichts half wirklich. Die IPO2 kam dann im Alter von vier Jahren am 12. Mai 2012 und genau ein Jahr danach die 1. WM-Ausscheidung am 16./17.03.2013 in Chur. Bis dahin hatte es immer wieder Probleme gegeben, nach dieser Ausscheidung war ich aber dann richtig fertig. Der Hund wollte nicht mal mehr ins Auto springen. Zufälligerweise hat zu der Zeit ein Kollege bei mir trainiert, dessen Hund Dr. Hauri operiert hatte und ich hatte mich irgendwie auf dieses Thema mit dem Verschrauben des Kreuzgelenks eingelassen. Das hatte ich irgendwoher – ich glaube aus Deutschland – gehört. Ich bin im Mai 2013 also zu Dr. Hauri gefahren und schon kurz darauf – ungefähr im Juni - war dann die OP, denn nach diversen neurologischen und radiologischen Abklärungen war schnell klar, dass der Hund operiert werden musste. Nach der OP musste ich ihn etwa 6 Wochen lang an der Leine führen. Im Januar 2014 konnte ich den Hund im Training wieder voll belasten, zum 1. Mal eigentlich – ja und den Rest sieht man dann ja an den Ergebnissen, die er danach erlaufen hat.

* Viele Sporthunde der Rasse DSH werden im Alter von 12-18 Monaten im HD/ED-Verfahren des Zuchtvereins geröntgt. In diesem Zusammenhang wird inzwischen von den meisten Hundeführern auch der Rücken mit untersucht. Eine Diagnose „Rücken oB“ wird dann zeitlebens des Hundes in Portalen, Datenbanken etc. gespeichert. Kann man in dem Alter überhaupt schon CES-Anzeichen erkennen? Dr. med. vet. Peter Hauri: In diesem Alter findet man selten CES, aber bei gestreckten und gebeugten radiologischen Hinterhandbildern kann eine Instabilität im Kreuzgelenk bereits bei jungen Hunden festgestellt werden. Nicht selten führt eine Instabilität zum bekannten CES. * Was raten Sie CES-betroffenen Hundehaltern, die Ihren Hund eigentlich für den Sport angeschafft haben: ist die Hundesport“karriere“ abrupt zu Ende oder gibt es Methoden, wie bspw. Physiotherapie oä., die helfen können, dass zumindest Low-Level-Sport noch möglich ist. Dr. med. vet. Peter Hauri: Physiotherapie bei CES bringt sicherlich eine Linderung der akuten Schmerzen, der Hund bleibt aber krank. Falls die beschriebene Operation gelingt, kann der Hund noch jahrelang Hundesport betreiben.

Rasse: Deutscher Schäferhund Wurftag: 24.07.2008 - SHSB 667725 / SZ 9162329 Ausbildungskennzeichen: IPO3 Zucht: HD: normal - ED: normal (Schweiz) Erfolge:

Schweizer Meister IPO 2014 + 2015 WUSV-Weltmeisterschaft 2014

WUSV 2014

Vaterlinie

Abstammung Basko

Basko von der Viamala

Wäre er nicht von Anfang an ein so toller Hund gewesen, hätte ich wahrscheinlich die Geduld und den Ehrgeiz nicht aufgebracht, aber wie man sieht, es hat sich wirklich gelohnt."

Hank von der Mohnwiese

Zidane vom Haus Sevens & Enny von der Mohnwiese Olex de Valsory & Nelly vom Ketscher Wald

Wora vom Ketscher Wald Mutterlinie

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Foto: pics4dogs.eu/Jan Redder

Basko wurde von Dr. Hauri auf dessen Nachfrage hin kürzlich nachgeröntgt. Er ist heute 8 Jahre alt, pensioniert, aber topfit. Seit der OP hat er nie mehr ein Medikament gebraucht.


"Mit Stabilisationsßbungen kann man die Muskeln stärken und damit die Gelenke unterstßtzen." Mirjam Knauer

Foto: Mirjam Knauer

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KYNOLOGIE

GESUNDHEIT

DIAGNOSE: ARTHOSE Knackende Knochen und schwindende Knorpel bedeuten nicht zwangsläufig das AUS für Sportskanonen TEXT: MIRJAM KNAUER │ FOTOS: KNAUER + FOTOLIA

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nter „Arthrosis deformans“, besser bekannt unter dem Wort Arthrose versteht man einen natürlichen Alterungsprozess der zu einer Degeneration (Verringerung) des Gelenkknorpels führt.

Das erste Anzeichen für eine Arthrose kann man im Anlaufschmerz erkennen. Nach längeren Ruhe- oder Liegephasen steht der Hund schlechter auf, läuft unrund und zeigt eventuell sogar eine Lahmheit einer Extremität auf. Die meisten Hunde laufen sich jedoch sehr schnell ein und nach 20-50 Metern ist von der Lahmheit nichts mehr zu erkennen.

Es gibt verschiedene Formen von Arthrose: • Koxarthrose (Hüftarthrose) • Gonarthrose (Kniearthrose) • Spondylarthrose (Wirbelsäulenarthrose) • Arthrosen in den Gelenken der Pfoten

Weitere Symptome sind: • Lecken/Benagen des Gelenks oder einer Körperstelle • Wetterfühligkeit (Verschlechterung bei feucht, kaltem Wetter) • allgemeine Bewegungseinschränkungen • Muskelabbau • Schonhaltungen (Hund stellt das Bein aus oder belastet es nicht voll) • verminderte Aktivität und Bewegungsunlust • Krepitationsgeräusche (Knacken im Gelenk)

Fotos: Mirjam Knauer

Da die Durchblutung oft, durch verschiedene Einflüsse gestört ist und die Be-/ und Entlastung nicht im gleichmäßigen Verhältnis steht, verringert sich die Masse des Knorpels im Gelenk. Im weiteren Verlauf führt dies dann zu einer Verringerung des Gelenkspaltes und zu Osteophyten Bildung ums Gelenk herum (Knochenzuwächse).

A-Hüften = gesunde Hüftgelenke

schwere Hüftgelenksarthrose rechts

Große und schwere Hunderassen (z.B. Berner Sennenhund, Rottweiler, Deutscher Schäferhund) sind in der Regel mehr von Arthrose geplagt als kleine, leichte Hunde. Foto: pics4dogs.eu/Constanze Rähse

Ursachen für Arthrose können sein: • Traumen (z.B. Knochenbrüche, Kreuzbandriss, Bandscheibenvorfäll) • Operationen • Übergewicht • Überbelastung im Jughundealter • schlechte Ernährung. working-dog-magazin

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