Top Magazin Stuttgart Herbst 2017

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Fotos: Frank Paul Kistner, Reiner Pfitserer, Andreas Engelhard

kultur

Jürgen Schlensog

„Die jazzopen sind zu einer

echten Passion

für mich geworden“ Mit 45 Konzerten in zehn Tagen auf sechs Bühnen haben die jazzopen stuttgart die Stadt auch 2017 wieder in einen Hotspot für Musikfans verwandelt. top magazin sprach mit Promoter Jürgen Schlensog über die Faszination des Festivals.

top: Herr Schlensog, in Sachen Zuschauer jagen die jazzopen seit Jahren von Rekord zu Rekord. Worauf führen Sie diesen Erfolg zurück? Schlensog: Ich denke, dass es uns über die Jahre sehr gut gelungen ist, eine programmatische Breite zu entwickeln, die generations- und genreübergreifend eine hohe Anziehungskraft besitzt. Viele Zuschauer kommen mittlerweile nicht mehr nur aus der Region, sondern sogar aus

Tom Jones auf der Bühne vom Neuen Schloss

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Herbst 2017 · top magazin STUTTGART

dem europäischen Ausland. Hinter Montréal und Montreux nehmen wir weltweit Platz 3 unter den Jazzfestivals ein. Dabei hatten wir von Beginn an den Anspruch, Jazz and more zu bieten. Unser Festival baut auf dem Gedanken auf, dass Jazz die Wurzel aller Popularmusik ist und sich daraus andere Genres entwickelt haben und entwickeln. Ob Soul, Rhythm & Blues oder auch Pop: Alle diese musikalischen Formen haben ihre Wurzeln auch im Jazz.

Übergeordnetes Element ist die Qualität – das heißt, gute Musik auf die für jeden Künstler passende Bühne bringen zu wollen. top: Mit welchem Vorlauf planen Sie das Programm? 2018 dürfte schon fast im Kasten sein. Schlensog: Im Kasten nicht, aber zahlreiche Acts sind abgesteckt und zum Teil schon unterschrieben. Bis Ende 2017 geht es aber schon noch kräftig zur Sache. Alles in allem planen wir mit einem Vorlauf von 12 bis 15 Monaten. Das hat vor allem auch damit zu tun, auf welchem Kontinent die Künstlerinnen und Künstler im jeweiligen Jahr eine Tour planen. Klar ist auch: Je größer der Name, desto schwieriger ist es, die Musikerinnen und Musiker zu bekommen. Da wir sechs Bühnen bespielen, haben wir also eine ganze Menge zu tun. top: Der gute Ruf des Festivals macht es Ihnen aber doch inzwischen sicherlich etwas leichter. Schlensog: Auf jeden Fall. Vor ein paar Jahren hätte sich der eine oder andere Künstler noch lächelnd abgewandt. Das hat sich deutlich verändert. Die Künstler sehen, was hier auf die Beine gestellt wird und welche Produktionsbedingungen sie vor Ort antreffen. Wenn Verhandlungen mit einem Künstler scheitern, dann meist nicht wegen der Höhe der Gage, sondern

Bob Geldof auf der Bühne vom Alten Schloss


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