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1 | 2013

Neue Infrastruktur für Greifswald und Informationsgebäude finden die Reisenden die Auskunft, den Fahrkartenverkauf und einen Warteraum.

Mit der Inbetriebnahme des zentralen Omnibusbahnhofs ist ein weiteres Stück der Greifswald Infrastruktur modernisiert worden. Nach dem Bau der Bahnparallele und der Sanierung des Bahnhofsgebäudes war der Neubau ein weiterer Schritt, um einen attraktiven Stadteingang für die Greifswalder und ihre Gäste zu schaffen. „Mit dem Neubau wurde das Areal wesentlich attraktiver und die Verkehrssituation verbessert“, sagte Oberbürgermeister Dr. Arthur König bei der Eröffnung. Der neue Omnibusbahnhof befindet sich direkt neben dem Hauptbahnhof parallel zur Bahnlinie Stralsund-Berlin. Er hat drei Haltestellen für den Stadtbusverkehr und fünf für den Regionalverkehr, die mit digitalen Fahrgastinformationsanlagen ausgestattet sind. Die Mobilitätszentrale ist das Herzstück des neuen ZOB. In dem modernen Sozial-

Die Gesamtkosten für das Bauprojekt belaufen sich inklusive des Eigenanteils der Stadt von rund 820.000 Euro auf 2,662 Millionen Euro. Das sind 263.000 Euro mehr als ursprünglich beantragt. Das Land förderte das Vorhaben mit 1,843 Millionen Euro. Erste Planungen für den neuen Omnibusbahnhof reichen bereits bis ins Jahr 1996 zurück. Im April 2010 stimmte das Land einer Förderung zu. Kurz danach, im Juli 2010, erfolgte schließlich der 1. Spatenstich. Noch in diesem Jahr soll der alte ZOB zurückgebaut und das Areal begrünt werden. Später soll die Fläche am Wallgrund als Zugang zur Innenstadt entsprechend der historischen städtebaulichen Gestaltung wieder hergestellt werden. Zu den nächsten größeren Projekten gehört zudem die Umgestaltung des Bahnhofvorplatzes. Dort sollen dann auch 100 Metallbügel für 200 Fahrradstellplätze integriert werden. Ebenso wie der ZOB wird dieser behindertengerecht gestaltet und an das Blindenleitsystem des Bahnhofs angeschlossen. Begonnen haben inzwischen auch die Bauarbeiten zur Reaktivierung der Bahnstrecke vom Greifswalder Bahnhof zum Hafen La-

debow. Damit erfüllt die Stadt eine Forderung der Bundesnetzagentur in Bonn, welche die Stadt aufforderte, ein betriebsbereites Gleis zur Verfügung zu stellen. Die Alternative wäre ein Rückbau gewesen. Der allerdings hätte eine deutliche Verschlechterung möglicher Nutzungskonzepte für den Hafen bedeutet. Neben der Erneuerung des Unterbaus für die Gleise und dem Einbau neuer Bahnschwellen muss auch die alte Betonbrücke über den Ryck durch einen Neubau ersetzt werden. Hier ist eine moderne Stahlträgerkonstruktion vorgesehen. Insgesamt betragen die Baukosten 752.000 Euro, von denen das Land 607.500 Euro trägt. Da sich bislang kein Betreiber für die Strecke gefunden hat, wird die Stadt Greifswald den sanierten Anschluss wohl in Eigenregie betreiben, wenn eine weitere geplante Ausschreibung nicht zum gewünschten Erfolg führt. Nach zehn Jahren können dann wieder Züge auf der gut 5 Kilometer langen Strecke verkehren. Neben der gewerblichen Nutzung der Strecke gibt es auch Überlegungen, hier eine Art kleiner Museumsbahn entstehen zu lassen. Denkbar wäre zum Beispiel der Einsatz eines historischen Triebwagens, der die Stadt mit der Mündung des Ryck im Pendelverkehr bedienen könnte. Text/Fotos: ces


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