TFE Sommer 2017 Abendprogrammheft

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Tiroler Festspiele Erl Sommer 6. — 30. Juli 2017 Passionsspielhaus und Festspielhaus Programmheft

OPER

KONZERT

KAMMERMUSIK

Präsident: Hans Peter Haselsteiner Gesamtleitung: Gustav Kuhn

Die Jubiläumssaison im 20. Festspielsommer


Tiroler Festspiele Erl Sommer 2017



Grußworte

Das Land Tirol als Hauptgesellschafter der Festspielges.m.b.H. wünscht den Damen und Herren Besuchern und allen Mitwirkenden einen beglückenden Festspielsommer. Landesrätin Beate Palfrader Landeshauptmann Günther Platter



Inhalt

PROGRAMMÜBERSICHT 8

OPER 17

KONZERT 63

KAMMERMUSIK & SPECIALS 99

MITWIRKENDE & BIOGRAFIEN 195

SERVICE 257

ZWISCHEN / ZEIT 260

DANK 297

FREUNDE DER TIROLER FESTSPIELE ERL 298


Programmübersicht

Eröffnung Do. 6. Juli 2017 Festspielhaus, 19 Uhr 64

GIOACCHINO ROSSINI Semiramide Fr. 7. Juli 2017 (Premiere) Festspielhaus, 18 Uhr 18

RICHARD WAGNER Lohengrin Sa. 8. Juli 2017 (WA-Premiere) Passionsspielhaus, 18 Uhr 22

Sofia Symphonics So. 9. Juli 2017 (Matinee) Festspielhaus, 11 Uhr 72

Objets Trouvés World Sophisticated 1 So. 9. Juli 2017 Festspielhaus, 20 Uhr 100

Mélodie Zhao – Klavierabend Mo. 10. Juli 2017 Festspielhaus, 20 Uhr 105

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Nachtgesänge Nils Mönkemeyer & Friends Di. 11. Juli 2017 Festspielhaus, 20 Uhr 110

Liebestod im Rettungsboot Heiteres Musikdramolett Mi. 12. Juli 2017 Festspielhaus, 20 Uhr 114

RICHARD WAGNER Das Rheingold Do. 13. Juli 2017 (WA-Premiere) Passionsspielhaus, 19 Uhr 38

RICHARD WAGNER Die Walküre Fr. 14. Juli 2017 (WA-Premiere) Passionsspielhaus, 17 Uhr 41

RICHARD WAGNER Siegfried Sa. 15. Juli 2017 (WA-Premiere) Passionsspielhaus, 17 Uhr 45

Ring-Session So. 16. Juli 2017 (Matinee) Festspielhaus, 11 Uhr 118

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RICHARD WAGNER Götterdämmerung So. 16. Juli 2017 (WA-Premiere) Passionsspielhaus, 17 Uhr 50

Davide Cabassi – Klavierabend Mo. 17. Juli 2017 Festspielhaus, 20 Uhr 126

Marlene – Diva im Frack Duo BartolomeyBittmann feat. Ursula Strauss Di. 18. Juli 2017 Festspielhaus, 20 Uhr 130

Oeo Alma Mi. 19. Juli 2017 Festspielhaus, 20 Uhr 137

In der Höhle des Loewe – Liederabend Do. 20. Juli 2017 Festspielhaus, 20 Uhr 144

GIOACCHINO ROSSINI Semiramide Fr. 21. Juli 2017 Festspielhaus, 18 Uhr 18

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SERGEI PROKOFJEW Peter und der Wolf Sa. 22. Juli 2017 Passionsspielhaus, 17 Uhr 78

WOLFGANG AMADEUS MOZART Die Zauberflöte Sa. 22. Juli 2017 (WA-Premiere) Festspielhaus, 19 Uhr 56

Haydn-Orchester In memoriam Alberto Zedda So. 23. Juli 2017 (Matinee) Festspielhaus, 11 Uhr 80

Almweiß-Edelrausch World Sophisticated 2 So. 23. Juli 2017 Festspielhaus, 20 Uhr 162

Jasminka Stancˇul – Klavierabend Mo. 24. Juli 2017 Festspielhaus, 20 Uhr 172

Una Noche de Guitarra Julia Malischnig & Friends Di. 25. Juli 2017 Festspielhaus, 20 Uhr 174

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Lieder mit Worten Franui & Hans Magnus Enzensberger Mi. 26. Juli 2017 Festspielhaus, 20 Uhr 178

Großes Chorkonzert Do. 27. Juli 2017 Festspielhaus, 20 Uhr 184

Von Mozart bis Dvorˇák Abschlusskonzert Dirigier-Masterclass Fr. 28. Juli 2017 Festspielhaus, 20 Uhr 86

RICHARD WAGNER Lohengrin Sa. 29. Juli 2017 Passionsspielhaus, 18 Uhr 22

Beethoven-Doppel Abschlusskonzert So. 30. Juli 2017 (Matinee) Festspielhaus, 11 Uhr 91

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Die Jubiläumssaison im 20. Festspielsommer Ein Jubiläum kommt selten allein … Es ist einfach so mit Jubiläen: Selten kommt eines allein. Wagner musste sich 2013 beispielsweise sein Mega-Jubiläums-Jahr nicht nur mit dem Kleinkonkurrenten aus Bayreuth, Jean Paul, teilen, sondern vor allen Dingen auch mit Giuseppe Verdi. Nicht erst seit der Wahl Donald Trumps zum Präsidenten von Amerika am 9. November des vergangenen Jahres ist klar, dass dieser Termin des Mauerfalls, der Reichspogromnacht und der Abdankung des deutschen Kaisers einer ist und sein wird, der weltbewegende Ereignisse der nicht immer nur schönen Art in sich vereint. Als Gustav Kuhn 1998 die Tiroler Festspiele Erl erstmals durchführte, da hat wohl niemand daran geglaubt, dass das ganze Unternehmen länger als ein, höchstens zwei Jahre andauern würde. Dass wir Ihnen in diesem Jahr nun bereits die 20. Sommersaison der Tiroler Festspiele Erl präsentieren dürfen, ist nicht nur der Verdienst eines Ausnahmekünstlers mit einer nicht zu bremsenden Vision und dem festen Glauben an die Macht der Musik – auch auf der Opernbühne. Es ist auch die Geschichte von Freundschaft, Großzügigkeit, zukunftsweisenden Bauvorhaben und dem gerade damit einhergehenden Fall, dass sich auch bei uns die Jubiläen häufen. Und so konnten wir im vergangenen Dezember nicht nur in die fünfte Wintersaison der Festspiele starten und freuen uns jetzt über die Jubiläumssaison im 20. Festspielsommer. Nein, damit nicht genug: Im kommenden Winter begehen wir den fünften Geburtstag des Festspielhauses, im Sommer 2018 dann den 20. Geburtstag der Tiroler Festspiele Erl. Natürlich sind das alles noch recht junge Jubiläen, aber sie zeigen, was aus einer Idee, an die man glaubt, entwickelt werden kann. „Der Tiroler Kultursommer beginnt alljährlich mit den Tiroler Festspielen Erl. Und er erreicht in diesen auch gleich seinen Höhepunkt.“ Mittlerweile viel zitiert und durchaus treffend die Worte von Tirols Landeshaupt-

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mann Günther Platter, der in seiner Eröffnungsrede der Sommersaison 2013 eben diese Einzigartigkeit und die Ausstrahlung der Festspiele auf ganz eigene und sehr charmante Art und Weise unterstrich. Und die alljährlich sich übertrumpfenden Erfolgsbilanzen geben ihm Recht: Die Tiroler Festspiele Erl haben sich zu einem wirtschaftlich erfolgreichen und künstlerisch renommierten Fixpunkt im Tiroler, aber auch im internationalen Kulturleben entwickelt. Aber wir schlafen natürlich nicht und ruhen uns keineswegs auf unserem Erfolg und der allgemeinen Anerkennung aus, sondern tun auch sehr viel dafür, dass dieser Zustand nachhaltig und mit Substanz in eine vorwärts gewandte Zukunft geführt werden kann. Dazu zählt die bereits etablierte und von Dirigenten aus aller Welt höchst begehrte DirigierMasterclass mit Gustav Kuhn im Sommer ebenso wie die Ausweitung des Programms im Sommer 2017 um zwei Sonntagabend-Veranstaltungen unter dem ansprechenden Untertitel „World Sophisticated“ innerhalb des Kammermusikprogramms. Von Festspielmitbegründer Andreas Schett kuratiert, versprechen diese beiden Abende, Konzerterlebnisse der ganz eigenen Art zu werden. Aber auch fernab der Kunst und ausgefallener Programme widmen wir uns optimistisch wie eh und je der Zukunftsgestaltung der Tiroler Festspiele Erl. Dazu zählen eine neue Homepage mit klareren Strukturen und vielen dem digitalisierten Endkunden und seinen Bedürfnissen angepassten Features ebenso wie der Bau der eigenen Künstlerherberge oder der Aufbau einer eigenen, den Festspielen angegliederten Musikschule für die zielgerechte Entwicklung hochtalentierter Nachwuchsinstrumentalisten. Und dann gibt es im kommenden Jahr natürlich wieder eine MatthäusPassion am Karfreitag, der von zwei Parsifal-Aufführungen eingerahmt wird, und bereits zum zweiten Mal die Klaviertage der Tiroler Festspiele Erl im März 2018. Gemeinsam mit dem Tourismusverband Kufsteinerland entwickelt und von diesem auch großzügig mitfinanziert, wird dieses gar nicht so kleine, aber überaus feine Festival einen bedeutenden Schritt dazu beitragen, dass wir uns nicht nur künstlerisch weiterentwickeln und unsere dargebotene Vielfalt stetig ausbauen und vergrößern. Nein, es führt in der Konsequenz unseres Handelns auch zwangsläufig dazu,

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dass wir in 20 Jahren viele weitere Jubiläen in einem Jahr vereinen können. Und auch darauf freuen wir uns schon. Denn jetzt geht es darum, die Zukunft nachhaltig und vor allen Dingen besser zu gestalten – auch bei den Tiroler Festspielen Erl. Was die Festspiele angeht, sind wir sehr zuversichtlich. Alles andere kann man momentan leider nur abwarten …

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OPER

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GIOACCHINO ROSSINI (1792–1868)

Semiramide Fr. 7. Juli 2017 (Premiere) Fr. 21. Juli 2017 Festspielhaus, 18 Uhr

Sängerinnen und Sänger der Accademia di Montegral Semiramide: Maria Radoeva, Anna Werle, Federica Grumiro Assur: Daniele Antonangeli, Giovanni Battista Parodi Arsace: Svetlana Kotina, Alena Sautier Idreno: Li Biao, Hui Jin Azema: Maria Rosaria Lopalco, Marta Mari Oroe: Szymon Chojnacki, Raphael Sigling Mitrane: Luca Granziera, Giorgio Valenta L’ombra di Nino: Frederik Baldus, Szymon Chojnacki Tänzerinnen und Tänzer: Nozomi Chinju, Thomas Leopold, Florian Pizana, Thomas Riess, Thien Trang Tran Tranh, Julia Wutte Orchester und Chorakademie der Tiroler Festspiele Erl Musikalische Leitung: Gustav Kuhn Gesamtproduktion: Furore di Montegral (Bühnenbild: Alfredo Troisi, Kostüme: Lenka Radecky, Choreografie: Katharina Glas)

2 Pausen (25 Minuten) um ca. 19.10 Uhr und 20.45 Uhr Aufführungsende gegen 22.30 Uhr

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Rossinis „Semiramide“ ist 1823 in Venedig entstanden und ist seine letzte für Italien geschriebene Oper. Als Quintessenz seines italienischen Belcanto-Stils war sie das Muster für eine ganze Generation nachfolgender Komponisten und entzieht sich einer Einordnung als klassisches oder romantisches Werk. Die Handlung

Vorgeschichte Anderthalb Jahrzehnte zuvor hat die babylonische Königin Semiramide gemeinsam mit ihrem damaligen Geliebten Assur ihren Gemahl, König Nino, vergiftet. Semiramide herrscht seitdem allein über Babylon. Im Tumult des Attentats verschwand Semiramides und Ninos gemeinsamer Sohn Ninia, der seit diesem Tag verschollen ist. Erster Akt Im Tempel des Baal gerät der Oberpriester Oroe während des Gebets in den Zustand der Ekstase: Die Gottheit gibt ihm ein, dass der Augenblick der Rache und der Gerechtigkeit nicht mehr fern sei. Die Babylonier sowie Herrscher und Völker anderer Länder, darunter der indische Prinz Idreno mit seinem Gefolge, strömen in den Tempel: Sie alle erwarten von Semiramide, dass sie an diesem Tag endlich den Thronfolger bestimmt. Assur ist davon überzeugt, dass sie ihn aufgrund seiner langjährigen Treue zum König ernennt. Semiramide versucht die Wahl hinauszuzögern, denn sie erwartet die Ankunft des jungen Feldherrn Arsace, den sie nach Babylon beordert hat, um ihm die Krone aufzusetzen. Die Menge drängt sie jedoch zu einer sofortigen Entscheidung. Als sie den Namen des zukünftigen Königs aussprechen will, fährt ein greller Blitz nieder und das heilige Altarfeuer erlischt. Alle Anwesenden sehen hierin ein Zeichen des Unheils für Babylon. Arsace kommt in Babylon an. Er ist voller Sehnsucht nach Prinzessin Azema, die er liebt, seit er ihr ehedem das Leben gerettet hat. Oroe offenbart Arsace, dass König Nino einst Opfer eines Verrats geworden ist.

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Arsace und Assur erkennen in einem heftigen Schlagabtausch, dass sie beide um die Hand Azemas konkurrieren. Sie werfen sich gegenseitig vor, es in Wahrheit lediglich auf den Thron abgesehen zu haben. Ein Dritter wirbt ebenfalls um Azema: der indische Prinz Idreno. Azema jedoch ist in Arsace verliebt. Freudig erwartet Semiramide Arsace, den sie heimlich liebt. Zudem erhofft sie sich von ihm, dass er ihrem schon lange währenden Seelenleiden ein Ende bereiten könne. Sie sieht sich hierin bestärkt durch einen Orakelspruch, dem zufolge sie Frieden finden werde bei Arsaces Rückkehr. Semiramide will ihre Gefühle vor Arsace zunächst verbergen. Arsace schwärmt von seiner Liebe zu Azema, ohne jedoch deren Namen zu nennen. Semiramide bezieht diese Liebesbekundungen fälschlicherweise auf sich selbst. Semiramide gibt eine Audienz unweit der Grabkammer von König Nino. Sie verkündet zur allgemeinen Überraschung, dass sie Arsace zum neuen König erwählt habe und dass dieser auch ihr Gemahl werden solle. Azema gibt sie Idreno zur Frau. Als Semiramide Oroe gebietet, sie mit Arsace zu vermählen, wird sie erneut durch Donner und Blitz unterbrochen. Die Grabkammer öffnet sich, zu aller Entsetzen tritt Ninos Geist heraus. Er verkündet, dass Arsace herrschen werde. Vorher jedoch müsse eine alte Schuld gesühnt und ein Opfer gebracht werden. Arsace schwört dem Geist, seinen Weisungen Folge zu leisten, und fragt ihn, wen er töten soll. Doch der Geist verschwindet ohne ein weiteres Wort. Zweiter Akt Semiramide und Assur weisen sich gegenseitig die Hauptschuld an Ninos Tod zu. Die Königin verdächtigt Assur zudem, ihren Sohn Ninia ermordet zu haben. Assur fordert von Semiramide die Einlösung ihres Versprechens, ihn zum König zu machen. Sie hingegen hält an ihrem Vorhaben fest, Arsace zu heiraten. Assur schwört Rache. Oroe klärt Arsace über dessen wahre Identität auf: Arsace ist Ninia, der Sohn von Semiramide und Nino. Einem Brief, den der sterbende Nino geschrieben hatte, entnimmt er zudem, dass Nino auf Geheiß von Semiramide ermordet

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wurde. Arsace (eigentlich also Ninia) ist schockiert. Er erhält von Oroe das frühere Schwert König Ninos, um damit Rache zu üben. Idreno erfährt von Azema, dass sie immer noch Arsace liebe. Er erinnert sie daran, dass sie ihm von Semiramide zur Frau gegeben worden ist. Azema will sich der Anordnung der Königin fügen. Idreno verheißt ihr, dass sie gemeinsam glücklich werden. Arsace enthüllt Semiramide, dass er ihr tot geglaubter Sohn ist. Sie erwartet, dass er sie aus Rache für die Ermordung seines Vaters töten werde, doch Arsace vergibt seiner Mutter. Er eilt zu Ninos Grabkammer, um dort Assur zu töten. Vor der Grabkammer hat Assur eine Schreckensvision: Er wähnt sich in der Gewalt eines furchterregenden Schattens, der ihn zu vernichten droht. Nachdem die Gestalt verschwunden ist, begibt sich Assur in die Grabkammer. Dort stößt er auf Arsace in Begleitung Oroes. Oroe gebietet Arsace, mit dem Schwert zuzustechen, doch im Dunkeln trifft dieser nicht Assur, sondern seine Mutter, die ihrem Sohn gefolgt war. Semiramide stirbt. Oroe verhindert, dass der verzweifelte Arsace sich selbst tötet. Unterdessen feiert das Volk Arsace als den neuen König von Babylon.  (Daniel Menne)

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RICHARD WAGNER (1813–1883)

Lohengrin Sa. 8. Juli 2017 (WA-Premiere) Sa. 29. Juli 2017 Passionsspielhaus, 18 Uhr

Sängerinnen und Sänger der Accademia di Montegral König Heinrich: Michael Doumas, Pavel Kudinov Lohengrin: Johannes Chum, Marlin Miller Elsa: Joo-Anne Bitter, Agnes Selma Weiland Friedrich von Telramund: Michael Mrosek, Steven Scheschareg Ortrud: Rita Lucia Schneider, Mona Somm Der Heerrufer: Frederik Baldus, Michael Kupfer-Radecky 1. Brabantischer Edler: Luca Granziera, Richard Klein 2. Brabantischer Edler: László Ladjánszki, Wolfram Wittekind 3. Brabantischer Edler: Frederik Baldus, Dietwalt Mauruschat 4. Brabantischer Edler: Michael Doumas, Volker Giese Schwan: Claudia Czyz Orchester und Chorakademie der Tiroler Festspiele Erl ​Musikalische Leitung, Regie, Licht: Gustav Kuhn Bühnenbild: Jan Hax Halama Kostüme: Lenka Radecky Dramaturgie: Andreas Leisner Statisterie: Schüler der Tiroler Ballettschule & Tanz-Musical-Akademie, Erler Kinder Leitung: Beate Stibig-Nikkanen Betreuung: Sibylle Müller-Partoll, Sandra Stierle

2 Pausen (25 Minuten) um ca. 19 Uhr und 20.45 Uhr Aufführungsende gegen 22.10 Uhr

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Handlung

Erster Aufzug König Heinrich der Vogler ist mit großem Gefolge nach Brabant gekommen, um für seinen Feldzug gegen die Ungarn zu werben und Gerichtstag zu halten. Graf Telramund klagt Elsa an, die seine früheren Werbungen verschmäht hat, ihren Bruder Gottfried ermordet zu haben und unrechtmäßig zu regieren. Ihm und seiner jetzigen Gemahlin Ortrud stünde die Herrschaft zu. Da Elsa das Verschwinden ihres Bruders nicht erklären kann und auf die Anklage schweigt, soll ein Gottesgericht entscheiden. Elsa will sich diesem Urteil unterwerfen und wählt einen Ritter, den sie im Traum gesehen hat, denn niemand der Anwesenden will gegen Telramund in die Schranken treten. Zweimal fordert der Heerrufer Elsas Kämpfer vergeblich auf zu erscheinen. Doch erst nachdem Elsa inbrünstig gebetet hat, naht ein Nachen, von einem Schwan gezogen. Ein Ritter in silberner Rüstung entsteigt ihm und tritt vor die wie gebannt stehenden Scharen. Elsa vertraut sich dem unbekannten Ritter an, der ihr strengstens verbietet, nach seinem Namen und seiner Herkunft zu fragen. Elsa versichert, niemals die Frage zu stellen. Im anschließenden Gottesgericht schlägt der unbekannte Ritter Telramund nach kurzem Kampf zu Boden, schenkt ihm aber das Leben. Zweiter Aufzug Im Burghof brütet der nunmehr geächtete Telramund vor sich hin, während in den Sälen der Burg die bevorstehende Hochzeit Elsas mit Lohengrin gefeiert wird. Telramunds Gemahlin Ortrud redet ihrem Gatten ein, nur durch List den Zweikampf verloren zu haben. Der fremde Ritter werde unterliegen, wenn er seinen Namen nennen müsse oder eine kleine Verletzung erleide. Telramund glaubt seiner Frau, beide schwören Rache. Als Elsa auf dem Söller des Burgpalasts erscheint und dem Schicksal für ihre wundersame Errettung dankt, heuchelt Ortrud Reue bei Elsa, wird wieder aufgenommen und redet Elsa Misstrauen gegen den unbekannten Ritter ein. Insgeheim aber ruft sie die heidnischen Götter für ihre Rache zu Hilfe. Der Heerrufer kündet im Morgengrauen den Rittern

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und Edlen die Hochzeit von Elsa mit dem unbekannten Ritter und den bevorstehenden Feldzug gegen die Ungarn an. Der Brautzug erscheint und Elsa schreitet mit ihren Frauen zum Münster. Vor dessen Toren verlangt Ortrud den Vortritt für sich, denn niemand wisse, wer der Fremde sei. Auch Telramund bestreitet das Gottesurteil und klagt Lohengrin, der vom König zum Schützer von Brabant ernannt wurde, der Zauberei an. Mühelos kann Lohengrin alle von seinem Rittertum überzeugen, Antwort über sich sei er nur seiner Gattin schuldig. Als diese, obwohl sie zu zweifeln beginnt, noch einmal Vertrauen und Treue schwört, geht der Hochzeitszug in die Kirche. Dritter Aufzug Elsa und Lohengrin werden feierlich in das Brautgemach geleitet und geben sich ihrem Glück hin. Doch bald wird in Elsa der bereits vor dem Münster gehegte Wunsch wach, den Namen und die Herkunft ihres Gatten zu erfahren. Vergebens warnt Lohengrin. Ihre Angst, ihr Gatte könnte wieder von ihr gehen, lässt Elsa die verbotene Frage stellen. Im gleichen Augenblick stürzt Telramund mit brabantischen Getreuen herein, um Lohengrins Macht durch eine Verletzung zu brechen. Dieser streckt ihn mit einem einzigen Schwertstreich tot zu Boden. Elsas Frage will Lohengrin vor dem König und aller Welt beantworten. Heerscharen, die Heinrich folgen wollen, ziehen am Ufer der Schelde auf, der König erscheint. Lohengrin lässt Telramunds Leiche herbeibringen und rechtfertigt seine Tat. Dann gibt er stolz das Geheimnis seiner Herkunft preis: Er ist ein Ritter des Heiligen Gral, Sohn König Parsifals, aber nur unerkannt darf er unter Menschen weilen, wenn er ihnen zu helfen auserkoren ist. Jetzt rufe ihn der Gral zurück. Schon naht, wie das Volk mit Grauen sieht, der Schwan. Trauernd nimmt Lohengrin Abschied, während Ortrud in wildem Triumph bekennt, der Schwan sei der verschwundene und von ihr verzauberte Bruder Elsas. Lohengrin betet zu Gott. Aus dem Schwan wird Gottfried, Elsas Bruder. Ihm lässt Lohengrin Schwert, Ring und Horn zurück. Eine Taube fliegt vom Himmel herunter und zieht Lohengrins Nachen fort.

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Lohengrin für Eilige Inspiration  Schon im Jahr 1842 in Paris wurde Wagner durch die

Abhandlung von C. T. L. Lucas auf den Sängerkrieg auf der Wartburg und auch auf das Lohengrin-Epos und die damit verbundene Parzival-Dichtung Wolfram von Eschenbachs aufmerksam. Wohl schon als Jugendlicher war Wagner mit dem Lohengrin-Stoff durch die Lektüre der Deutschen Sagen der Brüder Grimm in Kontakt gekommen. Vorlage  In Wolfram von Eschenbachs Versepos „Parzival“, entstanden wahrscheinlich 1285–1290, findet eine Figur namens Loherangrin, Sohn des Gralskönigs Parzival, als Nebenfigur Erwähnung. Dichtung  Während eines Kuraufenthaltes in Marienbad schrieb Wagner im Sommer 1845 den Entwurf zur Oper nieder und begann sofort mit der Ausarbeitung des Textbuchs. Lesungen des Textes im Freundeskreis schlossen sich unmittelbar an. Komposition  1846 arbeitete Wagner an der Kompositionsskizze und beendete diese bereits Ende Juli desselben Jahres, die vollständige Partitur des Werks wurde am 28. April 1848 abgeschlossen. Form  In „Lohengrin“ ist das Wagnersche Musikdrama in seiner durchkomponierten Form zum ersten Mal ausformuliert. Keine Nummern im herkömmlichen Sinn gliedern den musikalischen Ablauf. Traditionelle musikalische Formen wie Arien oder Chorsätze sind zwar noch erkennbar, ordnen sich aber dem dramatischen Verlauf unter. Die Leitmotivtechnik wird zum ersten Mal dramaturgisch konsequent eingesetzt. Uraufführung  Die Uraufführung konnte wegen Wagners Teilnahme am Dresdner Maiaufstand nicht wie geplant an der Dresdner Hofoper stattfinden. Wagner flüchtete ins Exil in die Schweiz. Der „Lohengrin“ konnte erst am 28. August 1850 (Goethes Geburtstag) in Weimar zur Uraufführung gelangen. Der Dirigent der Uraufführung war kein Geringerer als Franz Liszt. Wagner selbst konnte als steckbrieflich gesuchter Revolutionär der Aufführung nicht beiwohnen. Er konnte seinen „Lohengrin“ erst am 15. Mai 1861 in Wien hören, in Bayreuth wurde die „Romantische Oper in drei Aufzügen“ erstmals im Jahre 1894 einstudiert.
 Wirkung  Den nachhaltigsten Eindruck machte „Lohengrin“ auf den

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späteren König Ludwig II. von Bayern. Dessen erster Opernbesuch war „Lohengrin“ gewesen (2. Februar 1861). Er lernte das Libretto auswendig, las auch Wagners theoretische Schriften. Sofort nach Besteigung des Thrones ließ er Wagner nach München berufen. Ludwig II. wollte der Monarch sein, den Wagner in der Schrift Kunstwerk der Zukunft beschworen hatte. Den Kult um den Schwanenritter betrieb er im Schloss Neuschwanstein in extremis.  (Andreas Leisner) „Weh, nun ist all unser Glück dahin“ – Anmerkungen zum tragischen Ausgang von Wagners romantischster Oper

Mit dem „Lohengrin“ schloss sich 2012 bei den Tiroler Festspielen Erl der Zyklus der „frühen“ Opern Richard Wagners. Nicht gemeint sind hier die wirklichen Frühwerke wie „Das Liebesverbot“, „Die Feen“ oder „Rienzi“ (Wagner selbst nannte sein Römer-Opus einmal eine „künstlerische Jugendsünde“), die – wenngleich in Wagners Werkkatalog durchaus präsent – nicht als Teil von Wagners genialischem Schaffen für das Musikdrama gelten können. Hier ist von einem Zyklus die Rede, der den „Fliegenden Holländer“, den „Tannhäuser“ und schließlich auch den „Lohengrin“ umfasst. Diese drei Werke sind es, die den nach heutigen Maßstäben sehr jungen Richard Wagner, sein Seelenleben und seine Suche nach emotionaler Orientierung zwischen seinem 26. und 35. Lebensjahr geradezu fotografisch genau porträtieren. Hier werden die Grundlagen für seine Erlösungsgedanken formuliert, hier gewinnt der Autor Klarheit über sich, seine Position zu den Mitmenschen, sein Frauenbild. Wagners Lebensrealität zwischen Riga, Paris und Dresden, seinen damaligen Stationen, findet, übersetzt in starke Theater-Themen, Eingang in sein Schaffen. Wie auch seine „Brüder“, der „Fliegende Holländer“ und „Tannhäuser“, trägt auch „Lohengrin“ stark autobiografische Züge. Es lassen sich im Thema um den geheimnisvollen Gralsritter und seine Schutzbefohlene Elsa, schon basierend auf Wagners Selbstzeugnissen, Rückschlüsse auf den Autor und sein Frauenbild ziehen. Von dieser Höhe gewahrte mein verlangender Blick – das Weib: das Weib, nach dem sich der „Fliegende Holländer“ aus der Meerestiefe seines

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Elendes aufsehnte; das Weib, das dem „Tannhäuser“ aus den Wohllusthöhlen des Venusberges als Himmelsstern den Weg nach oben wies, und das nun aus sonniger Höhe Lohengrin hinab an die wärmende Brust der Erde zog. Lohengrin suchte das Weib, das an ihn glaubte: das nicht früge, wer er sei und woher er komme, sondern ihn liebte, wie er sei, und weil er so sei, wie er ihm erschiene. Er suchte das Weib, dem er sich nicht zu erklären, nicht zu rechtfertigen habe, sondern das ihn unbedingt liebe. Er mußte deßhalb seine höhere Natur verbergen, denn gerade eben in der Nichtaufdeckung, in der Nichtoffenbarung dieses höheren – oder richtiger gesagt: erhöhten – Wesens konnte ihm die einzige Gewähr liegen, daß er nicht um dieses Wesens willen nur bewundert und angestaunt, oder ihm – als einem Unverstandenen – anbetungsvoll demütig gehuldigt würde, wo es ihn eben nicht nach Bewunderung und Anbetung, sondern nach dem Einzigen, was ihn aus seiner Einsamkeit erlösen, seine Sehnsucht stillen konnte – nach Liebe, nach Geliebtsein, nach Verstandensein durch die Liebe, verlangte. Mit seinem höchsten Sinnen, mit seinem wissendsten Bewußtsein, wollte er nichts Anderes werden und sein, als voller, ganzer, warmempfindender und warmempfundener Mensch, also überhaupt Mensch, nicht Gott, d. h. absoluter Künstler. So ersehnte er sich das Weib – das menschliche Herz. (Mitteilung an meine Freunde). Die Sehnsucht, die Wagner hier seinem Lohengrin „andichtet“, ist nicht schwer als seine eigene Suche nach dem idealen (weiblichen) Partner zu erkennen. Es ist geradezu selbstverständlich, dass Wagner diesen Gedankengang in seiner „Mitteilung an meine Freunde“ sublimiert und in Zusammenhang mit seinem Künstlertum bringt, indem er den Begriff des „voll- und warmempfindenen Menschen“ mit dem des Künstlers gleichsetzt. Die Lesart des Lohengrin als Künstlerdrama verstellt jedoch den Blick für den doch viel stärkeren Aspekt des enttäuscht-liebenden Mannes, der zwar „warmempfinden“ konnte, aber nicht „warmempfunden“ wurde. Bis zuletzt scheiterte Wagner an seinem Wunsch, seine Frau Minna könne ihn verstehen, eine menschliche oder gar künstlerische Empathie war hier nicht zu erwarten. Briefe und Selbstzeugnisse geben darüber Aufschluss, wie sehr Wagner darunter litt, dass seine ihm durch-

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aus ergebene, aber im Grunde – zumindest in Wagners gedanklicher Dimension – einfachere Gefährtin eben nicht begreifen konnte, warum Wagner nicht im Stile des formal so erfolgreichen Rienzi oder der großen Opern Meyerbeers weiterschrieb, um damit einen gesellschaftskonformen Erfolg nach dem anderen zu verbuchen. Welche Rolle spielt aber nun Elsa als das fragende Weib? Ist sie wiederum ein Porträt Minnas? In der „Mitteilung an meine Freunde“ schildert Wagner den Prozess, den er mit der Beschäftigung mit dieser Figur erlebte. Zunächst ist sie ihm der Gegensatz zu Lohengrin, im Sinne eines den Mann ergänzenden Teils einer Gesamtpersönlichkeit. Elsa ist in Wagners Worten das „Unbewusste, Unwillkürliche“, das dem Wesen Lohengrins zu fehlen scheint, nachdem er sich wieder unbewusst sehnt. In einem interessanten Paradigmenwechsel beginnt Wagner sich mit Elsa zu identifizieren, steht also seinem Helden aus der weiblichen Perspektive gegenüber. Damit rechtfertigt er Elsas „Schwäche“, Eifersucht als Ausdruck einer tiefen Liebe. Elsas Zweifel und der Bruch des Frageverbots werden hier als Konsequenz einer absoluten Hingabe gedeutet: Dieses so und nicht anders lieben könnende Weib, das gerade durch den Ausbruch ihrer Eifersucht erst aus der entzückten Anbetung in das volle Wesen der Liebe geräth, und dieß Wesen dem hier noch Unverständnißvollen an ihrem Untergange offenbart; dieses herrliche Weib, vor dem Lohengrin noch entschwinden mußte, weil er es aus seiner besonderen Natur nicht verstehen konnte – ich hatte es jetzt entdeckt: und der verlorene Pfeil, den ich nach dem geahnten, noch nicht aber gewußten, edlen Funde abschoß, war eben mein Lohengrin, den ich verloren geben mußte, um mit Sicherheit dem wahrhaft Weiblichen auf die Spur zu kommen, das mir und aller Welt die Erlösung bringen soll, nachdem der männliche Egoismus, selbst in seiner edelsten Gestaltung, sich selbstvernichtend vor ihm gebrochen hat. – Elsa, das Weib – das bisher von mir unverstandene und nun verstandene Weib – diese notwendigste Wesenäußerung der reinsten, sinnlichen Unwillkür – hat mich zum vollständigen Revolutionär gemacht. Sie war der Geist des Volkes, nach dem ich auch als künstlerischer Mensch zu meiner Erlösung verlangte.

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Wagners Einsamkeit ist die des enttäuschten Mannes und Künstlers (= Menschen), ist auch die Einsamkeit eines zurückgestoßenen Kindes, dem die ihm selbst innewohnende Empathie nicht entgegengebracht wird. „Lohengrin“ ist die populärste Oper Wagners, glaubt man den Aufführungsstatistiken. Wieso das? Lohengrin gilt gemeinhin als die „romantischste“ Oper, das Werk, in dem das Irrationale seinen Platz und seine Berechtigung hat, es ist die märchenhafteste Oper, die kindlichste, kindhafteste. Im Grunde geht es um eine Art des Erwachsenwerdens, das Phänomen des Reifens. Das Finale ist Ausdruck des Gefühls des Zurückgestoßenseins in die Einsamkeit und Kälte eben dieser Reife. Im „Lohengrin“ wird niemand gerettet, wird niemand erlöst (Gottfrieds „Entzauberung“ verdient den Begriff der „Erlösung“ im Wagnerschen Kontext nicht wirklich). Die Tragödie des Stücks ist eben diese Einsamkeit und „Unerlöstheit“. Wird der fliegende Holländer eindrücklich durch Sentas Freitod erlöst und ihre unbedingte Liebe damit bestätigt, ist es um die Erlösung des Tannhäuser schon schlechter bestellt. Elisabeth zehrt sich zwar im Gebet für den Sünder auf, Gottes Gnade für den lasterhaften Minnesänger wird gar in Form des ergrünten Pilgerstabs sichtbar, aber der seelische Zwiespalt Tannhäusers wird nicht gelöst. Nun im Lohengrin wird die Erlösung ganz verweigert. Nicht von ungefähr war der Schluss der Oper für Wagner immer ein heikler Punkt, schon zur Entstehungszeit. Anders als beim – gemein gesagt – moralisch bourgeois-assimilierten Tannhäuser wählt Wagner nach hartem Ringen mit sich und seinen Freunden doch den tragisch-fatal(istisch)en Ausgang. Ernsteres Nachsinnen erweckten die tiefer gehenden Bedenken gegen die Tragik des Stoffes selbst, welche auf sinnige und zarte Weise von Franck mir angeregt wurden. Er fand die Bestrafung Elsas durch Lohengrins Scheiden verletzend: er begriff zwar sehr wohl, daß eben das Charakteristische der Sage in diesem hochpoetischen Zuge ausgedrückt sei, blieb aber in dem Zweifel, ob dieser Zug den Anforderungen des tragischen Gefühles mit Berücksichtigung der dramatischen Wirklichkeit entsprechen könne. Er hätte lieber den Lohengrin durch Elsas liebevollen Verrat vor unseren Augen umkommen sehen. Jedenfalls, da dies nicht statthaft erschien, wünschte er ihn durch irgendein gewaltiges Motiv

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festgebannt und am Fortgehen verhindert zu sehen. Da ich natürlich von all dem nichts wissen wollte, kam ich doch darauf, mir zu überlegen, ob die grausame Trennung nicht erspart, das unerläßliche Fortziehen in die Ferne aber doch erhalten werden könnte. Ich suchte ein Mittel auf, Elsa mit Lohengrin fortziehen zu lassen, zu irgendwelcher Buße, welche sie ebenfalls der Welt entrückte; das schien meinem geistvollen Freunde schon hoffnungsreich. – Während ich hierüber in Unsicherheit versetzt war, gab ich mein Gedicht auch Frau v. Lüttichau zur Durchsicht und Prüfung des von Franck angeregten Dilemmas. In einem kleinen Briefchen, worin sie mir ihre Freude an meinem Gedichte ausdrückte, äußerte sie sich über den schwierigen Punkt mit größter Bestimmtheit kurz dahin, daß Franck ja aller Poesie bar sein müsse, wenn er nicht begriffe, daß der „Lohengrin“ gerade so und auf gar keine andere Weise ausgehen könne. Mir war ein Stein vom Herzen; (Mein Leben) Auch oder gerade heutzutage ist das Unwiderrufliche von Lohengrins Fortziehen der Kern des Dramas. In der Gegenwart ist es ja durchaus gang und gäbe, eine „zweite Chance“ zu erhalten, die Konsens-Gesellschaft würde die Möglichkeit eines Neubeginns durchaus in Betracht ziehen. Elsa bekommt diese zweite Chance nicht, trotz ihres Schuldbewusstseins. „Das kann doch nicht das Ende sein?“, scheint Elsa (umgangssprachlich verkürzt) zu fragen, Lohengrins Antwort lautet lapidar: „Doch.“ Dieses Unausweichliche meint Wagner, wenn er auf das griechische Drama anspielt. Tragisch ist auch ein anderer Gedankengang, der den Nerv unserer Zeit trifft. Lohengrins Zauberkraft ist nur so lange wirksam, als er in seinem Wesen unerkannt bleibt. Wunderkraft und Merkantilismus können per se nicht verbunden werden. Esoterik, die auf ökonomischen Profit ausgerichtet ist, kann nicht funktionieren. Den Charakter und die Situation dieses Lohengrin erkenne ich jetzt mit klarster Überzeugung als den Typus des eigentlichen einzigen tragischen Stoffes, überhaupt der Tragik des Lebenselementes der modernen Gegenwart, und zwar von der gleichen Bedeutung für die Gegenwart, wie die „Antigone“ – in einem allerdings anderen Verhältnisse – für das griechische Staatsleben es war. (Mitteilung an meine Freunde) Die Gesellschaft hingegen (und damit auch das Publikum seit der

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Uraufführung) wird pardonniert, ihr wird das Quäntchen Märchen nicht entzogen. Gottfried von Brabant erscheint am Schluss ja doch noch, elf Takte lang begleitet von einer affirmativ-strahlenden Version des Grals-Motivs. Das Märchen darf unser Leben weiter begleiten. Wie sehr Richard Wagner das Drama des Lohengrin von seinem tragischen Ausgang her dachte und anlegte, darüber gibt diese Stelle aus „Mein Leben“ Auskunft, in der Wagner vom Kompositionsvorgang selbst berichtet. Nie vorher und nie nachher habe er den dritten Akt zuerst komponiert. Er wollte also die Essenz des Stückes, die musikalischen Motive des Schlusses, weitestgehend festlegen, um davon ausgehend die ersten beiden Akte zu gestalten. Ist es nun dieses Tragische selbst in seiner altgriechischen Bedeutung, diese Unvereinbarkeit von Rationalem mit Irrationalem, Heidnischem und Christlichem, Göttlichem und Irdischem, Männlichem und Weiblichem (und diese Reihe von Gegensatzpaaren ließe sich hier beliebig fortsetzen), das den Kern des Lohengrin bildet? Viel später, anlässlich einer Aufführung des Lohengrin in Breslau, enthüllt Wagner einen weiteren inhaltlichen Zusammenhang, der alle vorherigen Interpretationen in den Hintergrund treten lässt. Hat er schon in der „Mitteilung an meine Freunde“ die Figur Elsas eindeutig mit dem Geist des Volkes identifiziert (s. o.), geht er in einem Brief an Friedländer noch weiter. Elsa allein sei die Hauptperson, auf ihren inneren Seelenkampf beziehe sich das ganze Drama. Alles andere habe nur Bedeutung in Bezug auf den Vorgang in Elsas Herzen, und selbst Lohengrin sei hier nur als Objekt wichtig. Das überraschende Fazit dieser Bemerkung ist: Alle vier Hauptpersonen des Stückes (Lohengrin, Ortrud, Telramund, König Heinrich) sind demnach nichts anderes als Projektionen von Elsas Psyche respektive des Volkes. Diese Projektionen vereinigen sich in genau einem Punkt, in genau einer Figur liegt die Schnittmenge dieser Projektionen: der Knabe Gottfried. Es ist also nicht nur die Schwäche der Frau, die Wesensverschiedenheit von Mann und Frau und damit ein persönlich-menschliches Scheitern Lohengrins, es ist genau genommen ein Scheitern des Menschen am gesamten Volk, das Lohengrin beziehungsweise Wagner erlebt.  (Andreas Leisner)

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Tiroler Festspiele Erl Sommer 13. — 16. Juli 2017

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„Der Ring des Nibelungen“ – die Entstehungsgeschichte

Richard Wagner änderte in der Endfassung seiner Tetralogie den versöhnlichen Schluss, der in dem Erstentwurf der „Götterdämmerung“ (unter dem Titel „Siegfrieds Tod“) vorgesehen war, in einen pessimistischen ab: Die aus tiefstem Leid geläuterte Liebe schafft durch Opfertod Erlösung. Die beiden Konfliktpole sind Macht und Liebe, erstere symbolisiert durch das Gold, das nach germanischer Auffassung die Quelle allen Unheils darstellt. Allvater Wotan trachtet nach Macht, er will aber auch von der Liebe nicht lassen. Dadurch wird er zum Repräsentanten des unheilvollen Kampfes zwischen diesen beiden Mächten und damit zum Mittelpunkt des gewaltigen Dramas, das Wagner ursprünglich „Wotan“ betiteln wollte. Ausgehend von der Siegfried-Tragödie, blieb der Komponist nicht bei dieser stehen, sondern formte aus dem gesamten Sagen- und Mythenkomplex der germanischen Vorwelt eine seiner Auffassung entsprechende Darstellung des Stoffkreises. Ausschlaggebend bei der Gestaltung des umfangreichen Materials war seine Formung für die Ausdrucksbezirke des musikalischen Dramas. Die riesigen Dimensionen bedingten nicht nur eine Verteilung auf vier Abende, sondern auch die Anwendung außergewöhnlicher musikalischer Mittel: ein um verstärkte und neuartige Bläserwirkungen bereichertes Orchester, Sänger großen Formats. Die daraus resultierende Distanz vom Opernalltag ließ gleichzeitig mit der Entstehung des Werkes die Festspiel-Idee aufkommen. Im Gegensatz zur Dichtung, die in unmittelbarer Aufeinanderfolge entstanden ist, wurde die Komposition von beträchtlichen Pausen unterbrochen, die zum Teil fühlbare Risse in der stilistischen Geschlossenheit der Tonsprache (z. B. im „Siegfried“) hinterlassen mussten. Die Einheit des Textes wird gewahrt durch die konsequente Anwendung des Stabreims, die der Musik durch die stattliche Reihe von etwa 100 Motiven, die, teils melodischer (z. B. Fluch-Motiv), teils harmonischer Natur (z. B. Wanderer-Motiv), in logischer Beziehung zueinander stehen und in meisterhafter Verarbeitung kunstvoll die dramatischen Vorgänge un-

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termalen und seelische Regungen erläutern. Wagner ging bei der Gestaltung seines Musikdramas „Der Ring des Nibelungen“ weniger von dem mittelalterlichen Nibelungenlied aus, er griff vielmehr auf ältere nordisch-germanische Überlieferungen zurück: So gehören die Edda, ferner die Völsunga-, Wilkina- und Nornagest-Saga, aber auch deutsche Volksmärchen, wie vor allem das vom „gehörnten Siegfried“, zu dem Kreis des umfangreichen Quellenmaterials. Wagner beschäftigte sich mit dem „Siegfried“-Stoff schon im Jahre 1846. Im November 1848 hatte er die Dichtung zu einer „großen Heldenoper“ mit dem Titel „Siegfrieds Tod“ vollendet, die den Erstentwurf der „Götterdämmerung“ darstellt und die in ihrer stilistischen Gestalt noch dem „Lohengrin“ nahe steht. Sie wurde 1852 nochmals überarbeitet und erschien 1862 bei der Veröffentlichung des gesamten NibelungenringTextes als „Götterdämmerung“ mit verändertem Schluss. Die Texte zu den weiteren Abenden entstanden in der Reihenfolge: „Jung-Siegfried“ im Juni 1851 (umgearbeitet November 1852); „Die Walküre“ am 1. Juli 1852 und im gleichen Jahre noch „Der Raub des Rheingoldes“. Mit der Komposition des „Rheingold“ begann Wagner im Herbst 1853; im Januar 1854 war die Skizze und im Mai desselben Jahres bereits die gesamte Partitur fertig. „Die Walküre“ wurde im Juni 1854 begonnen und Ende des Jahres in der Skizze beendet. Die Fertigstellung der Partitur erfolgte aber erst im April 1856. Noch größer waren die Unterbrechungen der kompositorischen Arbeit bei „Siegfried“. Sie wurde im September 1856 in Angriff genommen, im Juni 1857 aber in der Mitte des II. Aktes abgebrochen und erst im Sommer 1865 wieder aufgenommen. Nach neuerlichen Pausen konnte der II. Akt endlich im Februar 1869 und der III. im September desselben Jahres in der Skizze beendet werden; die Partitur wurde am 5. Februar 1871 abgeschlossen. Noch während der Arbeit am „Siegfried“ wurde mit der Skizzierung der „Götterdämmerung“ angefangen (1869); der I. Akt war Anfang 1870, der II. im Juli des gleichen Jahres und der III. am 10. April 1872 fertig. Die Instrumentation wurde am 21. November 1874 abgeschlossen. Die Uraufführung von „Rheingold“ erfolgte auf Wunsch König Ludwigs II. gegen Wagners Willen, der die Tetralogie als Bühnenfestspiel an besonde-

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rer Stätte geschlossen aufgeführt wissen wollte, am 22. September 1869 in München. Ebenso wurde dort „Die Walküre“ am 26. Juni 1870 uraufgeführt. Die erste zyklische Aufführung des Ringes kam im Rahmen der ersten Bayreuther Bühnenfestspiele vom 13. bis 17. August 1876 zustande, wobei „Siegfried“ (16. August) und „Götterdämmerung“ (17. August) die Uraufführung erlebten. Dirigent war Hans Richter.  (Robert Minder)

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RICHARD WAGNER (1813–1883)

Der Ring des Nibelungen Vorabend: Das Rheingold Do. 13. Juli 2017, 19 Uhr (WA-Premiere) Passionsspielhaus

Sängerinnen und Sänger der Accademia di Montegral Wotan: Adam Horvath, James Roser Donner: Frederik Baldus, Nicola Ziccardi Froh: Ferdinand von Bothmer, Markus Herzog Loge: Johannes Chum, Wolfgang Schwaninger Alberich: Thomas Gazheli, KS Oskar Hillebrandt Mime: Giorgio Valenta, Wolfram Wittekind Fasolt: Franz Hawlata, Zelotes Edmund Toliver Fafner: Michael Doumas, Andrea Silvestrelli Fricka: Hermine Haselböck, Svetlana Kotina Freia: Joo-Anne Bitter, Martina Bortolotti Erda: Marion Eckstein, Junhua Hao, Alena Sautier Woglinde: Yukiko Aragaki, Atsuko Koyama Wellgunde: Michiko Watanabe, Naoko Baba Floßhilde: Junhua Hao, Misaki Ono

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Amboss Spieler: Vladimir Deiko, Darya Dziatko, Martin Eberwein, Jonas Glarcher, Jan Golubkow, Christian Jank, Alena Kamianetskaya, Lukas Kleinlercher, Oleg Knote, Jacob Lackner, Thomas Mairhofer, Daniele Palma, Samuel Pfurtscheller, Kurt Rampl, Elias Ritzer, Alena Tauhen, Hubert Trockenbacher, Konstantin Widauer Leiterm채nner: Tim Herold, Stephan Kitzbichler, Michael Osterauer, Frank Zaback Orchester der Tiroler Festspiele Erl Musikalische Leitung und Licht: Gustav Kuhn B체hnenbild: Jan Hax Halama Kost체me: Lenka Radecky Dramaturgie: Andreas Leisner

Keine Pause Auff체hrungsende gegen 21.30 Uhr

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Handlung

Die Rheintöchter umspielen auf dem Grunde des Rheins das Rheingold. Der Nibelung Alberich bringt, nachdem er in seinem Liebeswerben von den Rheintöchtern verspottet und verstoßen wurde, den Schatz in seine Gewalt, indem er die Liebe verflucht. Denn nur wer der Liebe entsagt, kann sich des Goldes bemächtigen. Wotan, Gottvater und Herr des Speeres, in welchen seine Gesetze eingeschrieben sind, und Fricka, seine Frau, werden erwachend der Götterburg Walhall gewahr, die die Riesen, Fasolt und Fafner, gemäß den von Wotan erdachten Verträgen gebaut haben. Als Lohn fordern die Baumeister Freia, die Göttin der Jugend und Schönheit, die von ihren Brüdern, Donner und Froh, gegen die Zudringlichkeiten der Riesen in Schutz genommen wird. Wotan hofft auf den listigen Feuergott Loge; dieser hat aber keinen Ersatz für Freia gefunden und weiß nur zu berichten, dass Alberich aus dem geraubten Rheingold einen Ring schmieden ließ, der ihm unbegrenzte Macht verleiht. Die Riesen sind bereit, gegen das Gold Alberichs auf Freia zu verzichten, und nehmen diese als Geisel, bis Wotan den Schatz herbeigeschafft hat. Loge und Wotan brechen in das unterirdische Reich Alberichs auf. Hier zwingt Alberich die Nibelungen, ihm Schätze aus den Tiefen der Erde zu schaffen, und seinen Bruder, Mime, aus dem Rheingold eine Tarnkappe zu schmieden. Loge verführt Alberich, mit seinen Künsten zu prahlen: Mit der Tarnkappe verwandelt sich dieser zunächst in einen Riesenwurm, dann in eine Kröte, sodass er leicht gefesselt und vor die Götter geschleppt werden kann. Als Lösegeld muss Alberich seinen ganzen Schatz hergeben. Alberich verflucht den Ring. Wotan zögert, den Riesen außer dem ganzen Schatz auch noch den Ring im Tausch gegen Freia zu geben. Die allwissende Erda warnt ihn aber vor dem Fluch, der jetzt auf dem Ring haftet. Die fürchterliche Macht des Fluchs zeigt sich sogleich: Fafner erschlägt seinen Bruder, weil sie sich bei der Teilung des Schatzes nicht einig werden. Begleitet vom Klagegesang der Rheintöchter ziehen die Götter in Walhall ein.

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RICHARD WAGNER (1813–1883)

Der Ring des Nibelungen Erster Tag: Die Walküre Fr. 14. Juli 2017, 17 Uhr (WA-Premiere) Passionsspielhaus

Sängerinnen und Sänger der Accademia di Montegral Siegmund: Markus Petsch, Andrew Sritheran Hunding: Michael Doumas, Raphael Sigling Wotan: Michael Kupfer-Radecky, Adam Horvath Sieglinde: Veronika Farkas, Marianna Szivkova Brünnhilde: Bettine Kampp, Bea Robein, Mona Somm Fricka: Hermine Haselböck, Svetlana Kotina Helmwige: Susanne Geb, Magdalena Kozakiewicz Gerhilde: Giancarla Bettella, Martina Bortolotti Ortlinde: Lada Kyssy, Michiko Watanabe Siegrune: Veronika Farkas, Carolin Neukamm Roßweiße: Tamara Cardo, Anna Lucia Nardi Waltraute: Rita Lucia Schneider, Anna Werle Grimgerde: Michela Bregantin, Carolin Neukamm Schwertleite: Marion Eckstein, Alena Sautier Loge: Valentin Lewisch

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Harfinistinnen: Nathalie Chatelain Geoffray, Lisa-Maria Hilti, Marie Trottmann, Sophia Marie Schmidt, Magdalena Saringer, Veronica Vacca Die Erler Kinder Leitung: Birgit Daxenbichler Betreuung: Julia Erharter Orchester der Tiroler Festspiele Erl ​Musikalische Leitung und Licht: Gustav Kuhn Bühnenbild: Jan Hax Halama Kostüme: Lenka Radecky Dramaturgie: Andreas Leisner

2 Pausen (25 Minuten) um ca. 18.00 Uhr und 20.00 Uhr Aufführungsende gegen 21.45 Uhr

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Handlung

Erster Aufzug Ein Mensch wird gejagt. Mit letzter Kraft schleppt er sich in eine schützende Behausung. Die Frau, die dort wartet, erquickt ihn mit einem Trunk. Eine geheime Verwandtschaft verbindet die Frau mit dem flüchtenden Fremdling. Hunding, der Herr des Hauses, kehrt vom Kampf zurück. Auf Drängen seiner Frau gewährt er dem Unbekannten Gastrecht. Aufgefordert zu erzählen, wer er sei, berichtet der Fremde von seiner Jugend. Sein Vater nannte sich Wolfe. Als er eines Tages mit seinem Vater von der Jagd zurückkehrte, fanden sie die Mutter ermordet, die Zwillingsschwester entführt. In den bitteren Kämpfen, die folgten, verlor er die Spur seines Vaters. Seither liegt Unheil auf ihm. Er wurde von einem Mädchen zu Hilfe gerufen. Im Kampf erschlug er die Brüder, die es wider seinen Willen verheiraten wollten. Nun wird er von der ganzen Sippe verfolgt. Hunding erkennt, dass der Gejagte an seinem Tisch sitzt. Er fordert ihn für den nächsten Tag zum Zweikampf, bevor er sich mit seiner Frau zur Nachtruhe zurückzieht. Der Fremde ruft nach seinem Vater, der ihm ein Schwert verhieß, das er in höchster Not fände. Heimlich kehrt die Frau zurück; sie hat Hunding einen Schlaftrunk gemischt. Um den Fremden zu retten, weist sie ihm das Schwert, das ein Einäugiger in der Esche Stamm stieß, als sie zur Hochzeit mit Hunding gezwungen wurde. Viele hatten vergeblich versucht, es aus dem Stamm zu ziehen. Als es dem Fremden nun gelingt, erkennen sich beide als die Kinder Wolfes, die Wälsungen. Siegmund erfährt seinen Namen von der Zwillingsschwester Sieglinde. In Liebe vereint sich gleiches Blut. Zweiter Aufzug Wotan (Wolfe) hat, um den Ring zurückzugewinnen, seine Hoffnungen auf seinen Sohn Siegmund gesetzt. Um jenem im Kampf beizustehen, entsendet er seine Lieblingstochter Brünnhilde, eine der Walküren, die Wotan mit Erda zeugte. Doch Fricka, die Hüterin der Ehe, das Zwillingspaar des Inzests und Ehebruchs bezichtigend, verlangt von ihrem Gatten, Hunding die Rache zu gewähren. Wotan, der allein mit Brünnhilde

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zurückbleibt, gesteht ihr seine Ohnmacht: Er kann als Gott, ohne seine Gesetze zu verletzen, den Ring nicht erlangen. Daher wünscht er sich den Sieg Siegmunds, der als freier Mensch dieses vermag. Siegmund jedoch hat seinerseits die Gesetze derart verletzt, dass er nun gefällt werden muss. Brünnhilde widersetzt sich dem Wunsch Wotans und gewährt Siegmund den Sieg. Daraufhin droht Wotan mit den härtesten Strafen. Siegmund hält die fliehende Sieglinde zur Rast an. Als sie in tiefen Schlaf gesunken ist, erscheint Brünnhilde, Siegmund den nahen Tod zu verkünden. Doch er will nicht nach Walhall, wenn ihm Sieglinde dahin nicht folgen darf. In aufbäumender Wut will er seine Zwillingsschwester und sich töten. Brünnhilde hindert ihn und verspricht, sich tollkühn gegen den Befehl ihres Vaters stellend, Schutz gegen den anstürmenden Hunding. Doch Wotan greift in den Kampf ein. Er lässt Siegmunds Schwert an seinem Speer zersplittern. Hunding erschlägt Siegmund. Heimlich flieht Brünnhilde mit Sieglinde. Wotan lässt Hunding tot neben Siegmund zusammenbrechen. Dritter Aufzug Jauchzend tummeln sich die Walküren in wildem Felsengeklüft. Sie sammeln die Helden für Walhall. Doch was Brünnhilde bringt, ist kein Mann. Keine der Walküren hat den Mut, Brünnhilde und Sieglinde vor dem Zorn Wotans zu schützen. Brünnhilde offenbart Sieglinde, dass sie den Sohn Siegmunds, Siegfried, in sich trägt und überredet sie zur weiteren Flucht, ihr die Teile des Schwertes anvertrauend. Brünnhilde stellt sich der Strafe Wotans: Weil Liebe ihr Herz bezwang, soll sie jeder Mann, der sie hier wehrlos findet, zur Liebe zwingen können. Die Strafe für die Walküre wandelt sich zum bewahrenden Schutz. Brünnhildes Schlaf umgibt ein Flammenmeer, bis der kommt, der das Feuer furchtlos durchschreitet.

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RICHARD WAGNER (1813–1883)

Der Ring des Nibelungen Zweiter Tag: Siegfried Sa. 15. Juli 2017, 17 Uhr (WA-Premiere) Passionsspielhaus

Sängerinnen und Sänger der Accademia di Montegral Siegfried: Wolfgang Schwaninger, Gianluca Zampieri Mime: Giorgio Valenta, Wolfram Wittekind Der Wanderer: Thomas Gazheli, Adam Horvath Alberich: KS Oskar Hillebrandt, Michael Mrosek Fafner: Michael Doumas, Andrea Silvestrelli Waldvogel: Joo-Anne Bitter, Magdalena Kozakiewicz Erda: Rena Kleifeld, Alena Sautier Brünnhilde: Susanne Geb, Nancy Weißbach

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Horn: Gabriel Cupsinar Die Erler Kinder Leitung: Birgit Daxenbichler Betreuung: Julia Erharter Orchester der Tiroler Festspiele Erl ​Musikalische Leitung und Licht: Gustav Kuhn Bühnenbild: Jan Hax Halama Kostüme: Lenka Radecky Dramaturgie: Andreas Leisner

2 Pausen (25 Minuten) um ca. 18.20 Uhr und 20.10 Uhr Aufführungsende gegen 21.45 Uhr

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Handlung

An einem abgelegenen Ort zieht Mime Sieglindes Sohn auf. Sterbend übergab sie das Neugeborene dem Nibelungen, zusammen mit den zerbrochenen Stücken des Schwerts Nothung. Mit der Fürsorge, die Mime über all die Jahre dem Waisenkind widmete, verfolgt er jedoch allein das Ziel, von dem Jungen Fafner töten zu lassen, der den Hort mit Ring und Tarnhelm in der Gestalt eines Riesenwurms hütet. Danach, weiß Mime, muss er Siegfried umbringen, damit er selbst Herr des Hortes wird. Erster Aufzug Nach vergeblichen Mühen, Nothung wieder zusammenzufügen, fertigt Mime in selbst errichteter Schmiedewerkstatt Waffen an, die Siegfried aber alle zerschlägt. Immer unwohler fühlt sich der Heranwachsende in der Umgebung Mimes. Oft neckt er seinen Ziehvater. Diesmal erschreckt er ihn mit einem Bären. Gereizt offenbart Mime dem Jungen, dass er weder sein Vater noch sonst verwandt mit ihm sei. Drängend begehrt Siegfried zu erfahren, wer seine Eltern sind. Er will aufbrechen in die Welt und befiehlt Mime, ihm Nothung zu schmieden. Der Wanderer erscheint in Mimes Schmiede. Mime weist ihn ab. Doch der Wanderer schlägt dem ungastlichen Schmied ein Rätselspiel vor, bei dem er als Preis seinen Kopf einsetzt. Mime stellt ihm drei Fragen nach der Welt, wie sie einmal war. Der Wanderer, in dem Mime Wotan zu erkennen beginnt, beantwortet sie alle. Nun geht die Wissenswette an ihn. Zwei Fragen kann er beantworten, aber vor der dritten, wer Nothung neu schmieden könnte, versagt er. Der Wanderer sagt es: nur der, der das Fürchten nie gelernt hat! Verwirrt, hilflos bleibt Mime allein. Als Siegfried zurückkommt, prüft Mime, ob er der Furchtlose sei, den der Wanderer meinte. Alle Angstbilder, die Mime entwickelt, wehrt Siegfried lachend ab. Da Nothung noch immer zerbrochen liegt, schickt Siegfried sich an, das Schwert selbst zu schmieden. Mit Nothung und dem Gifttrank, den Mime für Siegfried gebraut hat, machen sich beide auf zu dem Platz, wo Fafner haust.

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Zweiter Aufzug Seit langem wacht Alberich in Fafners Nähe, gierig nach dem Ring, aber nicht wissend, wie er ihn erlangen kann. In dem Wanderer, der aus dem Dunkel hervortritt, erkennt er Wotan. Der meldet Alberich, dass der Held naht, der Fafner tötet, Mime aber den Hort erringen will. Alberichs Verwirrung wächst, als Wotan Fafner aufweckt, damit er gewarnt würde, ohne dass dieser selbst Ansprüche auf den Ring stellt. Aufs Neue bekräftigt Alberich seinen Anspruch auf die Weltherrschaft. Als Wotan verschwindet, treffen Mime und Siegfried ein. Bald verjagt Siegfried Mime und bleibt allein zurück. Seiner Herkunft, seinen Eltern nachsinnend, hört er Vogelstimmen. Auf einem selbst geschnitzten Holz, dann mit dem silbernen Horn, das Mime ihm schuf, will er den Stimmen antworten, sie verstehen. Aber das Horn weckt Fafner. Bedrohlich naht das Ungeheuer, Siegfried zu verschlingen. Im Kampf stößt ihm Siegfried Nothung ins Herz. Der Sterbende warnt den Sieger vor der Zukunft. Als Siegfried Nothung aus der Wunde des Toten zieht, macht ihn das Blut welthellsichtig. Nun versteht er die Stimme des Waldvogels, der ihm rät, Ring und Tarnhelm an sich zu nehmen und vor Mimes Anschlägen auf der Hut zu sein. Indessen treffen Mime und Alberich aufeinander. In heftigem Streit machen sie gegenseitig ihren Anspruch auf den Hort geltend. Während Alberich vor Siegfried ins Dunkel zurückweicht, versucht Mime, dem Jungen den tödlichen Trank einzuflößen. Siegfried, Mimes Gedanken lesend, wehrt sich und tötet ihn mit dem Schwert. In seiner Einsamkeit weist ihm die Stimme des Waldvogels den Weg zu der Frau, die, von Feuer umschlossen, des Befreiers harrt. Dritter Aufzug Nahe dem Ort, wo Brünnhilde liegt, wartet Wotan auf den, der das Feuer durchschreiten wird. Noch einmal beschwört er Erdas Weisheit, um zu erfahren, ob sich seine Absichten erfüllen werden. Sie aber verweist ihn an die Nornen und verhüllt sich, als sie von der Strafe hört, die Wotan ihrer beider Tochter auferlegte, trauernd in ewigem Schlaf.

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Dem anstürmenden Siegfried stellt sich der Wanderer noch einmal entgegen. Spott trifft ihn, den Alten, und Unverständnis. Auch vor dem neu aufflammenden Feuer fürchtet sich Siegfried nicht. Wotans Speer zerschlägt er mit Nothung, das einst an diesem zerschellte. Der Gott tritt ab und macht dem Jungen den Weg frei. Nach dem Weg durch das Feuer entdeckt Siegfried Brünnhilde und küsst sie wach. Den verzweifelten Liebesansturm Siegfrieds weist Brünnhilde zunächst zurück. Dann aber siegt für beide das Glück ihrer Begegnung. In ihrer Liebesumarmung bejubeln beide den Triumph absoluter Liebe.

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RICHARD WAGNER (1813–1883)

Der Ring des Nibelungen Dritter Tag: Götterdämmerung So. 16. Juli 2017, 17 Uhr (WA-Premiere) Passionsspielhaus

Sängerinnen und Sänger der Accademia di Montegral Siegfried: George Vincent Humphrey, Gianluca Zampieri Hagen: Andrea Silvestrelli, Zelotes Edmund Toliver Brünnhilde: Bettine Kampp, Mona Somm, Bea Robein Gunther: Michael Kupfer-Radecky, James Roser Alberich: Thomas Gazheli, Michael Mrosek Gutrune: Joo-Anne Bitter, Susanne Geb Waltraute: Svetlana Kotina, Rita Lucia Schneider Erste Norn: Marion Eckstein, Alena Sautier Zweite Norn: Michela Bregantin, Junhua Hao Dritte Norn: Joo-Anne Bitter, Marianna Szivkova Woglinde: Yukiko Aragaki, Atsuko Koyama Wellgunde: Michiko Watanabe, Naoko Baba Floßhilde: Junhua Hao, Misaki Ono

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Leiterm채nner: Tim Herold, Stephan Kitzbichler, Michael Osterauer, Frank Zaback Die Erler Kinder Leitung: Birgit Daxenbichler Betreuung. Julia Erharter Orchester und Chorakademie der Tiroler Festspiele Erl Musikalische Leitung und Licht: Gustav Kuhn B체hnenbild: Jan Hax Halama Kost체me: Lenka Radecky Dramaturgie: Andreas Leisner

2 Pausen (25 Minuten) um ca. 18.50 Uhr und 20.20 Uhr Auff체hrungsende gegen 22.00 Uhr

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Handlung

Vorspiel Die Nornen, Töchter der Erda, suchen im Geflecht der Weltesche das Schicksal der Welt zu erfahren. Aber aus dem Seil, das sie einander zuwerfen, lesen sie nur, was war, wie alles kam. Als sie das Kommende erfassen wollen, spannt sich das Seil, bis es reißt. Die Zukunft entzieht sich altem Wissen. Blind ziehen sich die Nornen in die Tiefe der Erde zurück. Aus dem Zusammensein mit Brünnhilde drängt es Siegfried zu neuen Taten. Brünnhilde erinnert sich und ihn an die Sendung, die Welt zu erlösen. Als Liebespfand lässt er ihr den Ring zurück. Erster Aufzug Der Alberich-Sohn Hagen giert nach dem Ring und seiner Macht. Dafür spinnt er seine Intrigen. In seinen unverheirateten Halbgeschwistern Gunther, dem Herrscher im Gibichungen-Reich, und Gutrune weckt er den Wunsch zu außergewöhnlichen Ehepartnern, Brünnhilde und Siegfried, verschweigt ihnen aber deren Verbindung. In diesem Moment erscheint Siegfried vor der Gibichungenhalle, wo er willkommen geheißen wird. Gutrune reicht ihm auf Hagens Anweisung einen Betäubungstrank, der ihm die Erinnerung an Brünnhilde blockiert, so dass er für Gutrune entflammt und willig ein Blutsbündnis mit Gunther eingeht: Für ihn will er mit Hilfe des Tarnhelms Brünnhilde freien. In der Halle wachend sinniert Hagen über die Entwicklung seiner Pläne. Aus Walhall hat sich Waltraute heimlich zu Brünnhilde gestohlen. Sie will die trostlose Lage der Götter wenden und berichtet der Schwester: Tatenlos brütet Wotan inmitten der Götter und Krieger vor sich hin; die Weltesche ließ er fällen und ihr Holz um Walhall schichten. Der Fluch, der über Götter und Menschen kam, würde nur von der Welt genommen, wenn die Rheintöchter den Ring zurückerhielten. Aber Brünnhilde kann und will nicht von Siegfrieds Liebespfand lassen. Das aufschlagende Feuer kündigt ihr Siegfrieds Nahen an. Doch der, der das Feuer durchschreitet, ist ihr fremd. In Gunthers Gestalt verwan-

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delt, bricht Siegfried Brünnhildes Widerstand, demütigt sie und entreißt ihr den Ring.  Zweiter Aufzug Halb wachend, halb träumend gewahrt Hagen die Gestalt seines Vaters Alberich, der ihn verpflichten will, den Nibelungen den Ring zurückzuerobern. Hagen jedoch will ihn nur für sich selbst gewinnen. Mahnend verschwindet Alberich ins Dunkle. In der Morgendämmerung erscheint Siegfried und kündigt Hagen die Ankunft Gunthers mit Brünnhilde an. Hagen ruft die Gibichungen-Mannen herbei, Gunther und dessen Braut zu empfangen. Die Intrige steigert sich, als Brünnhilde, in die Gibichungenhalle geschleppt, erkennt, dass Siegfried sich seiner Liebe zu ihr nicht mehr erinnert. Der Ring an seiner Hand ist für Brünnhilde Beweis, dass er es war, der sie überwältigte. Gutrune und Gunther sind durch die Anschuldigungen Brünnhildes zutiefst verunsichert. Doch Siegfried widersetzt sich allen Anklagen. Während seine Hochzeit mit Gutrune vorbereitet wird, beteiligt sich Brünnhilde an dem Komplott, das Hagen und Gunther zu Siegfrieds Ermordung schmieden. Ein Jagdunfall soll den schuldlos schuldig Gewordenen beseitigen. Dritter Aufzug Auf der Jagd hat sich Siegfried an den Rhein verirrt, wo er auf die Rheintöchter trifft. Sie bitten ihn um den Ring. Als Siegfried sich weigert, ihn ihnen zu geben, weissagen sie dem Besitzer des Rings den baldigen Tod. Inmitten der Jagdgesellschaft erzählt Siegfried sein Leben. Als seine Erinnerung stockt, löst Hagen ihm mit einem Trank das blockierte Bewusstsein. Glücklich erinnert sich Siegfried von neuem an die Begegnung mit Brünnhilde. Hagen hat damit Siegfrieds Meineid, den Betrug an Gunther bloßgelegt. Hinterrücks sticht er Siegfried nieder, der mit dem Bekenntnis seiner Liebe zu Brünnhilde stirbt. Dunkle Bestürzung herrscht bei den Gibichungen. Gutrune klagt an der Bahre ihres Mannes. Im Streit um den Ring erschlägt Hagen auch Gunther. Dem drohenden Gemetzel gebietet Brünnhilde Einhalt. Nach alter Sitte lässt sie den Leichnam Siegfrieds

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auf einem Scheiterhaufen am Rande des Rheins bestatten. Sie schreitet in das Feuer und vereint sich so mit ihm im Tod. Der von ihr gestiftete Brand vernichtet die Gibichungenhalle und greift nach Walhall über, das mit seinen Göttern verglüht. Im über die Ufer tretenden Wasser halten die Rheintöchter den Ring. Hagen wird, als er den Ring zu greifen versucht, von ihnen in die Tiefe gezogen.

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Tiroler Festspiele Erl Sommer 5. — 29. Juli 2018

2018

Do. 26. Juli, 19 Uhr: Das Rheingold Fr. 27. Juli, 17 Uhr: Die Walküre Sa. 28. Juli, 17 Uhr: Siegfried So. 29. Juli, 11 Uhr: Götterdämmerung Jetzt Tickets sichern! www.tiroler-festspiele.at oder direkt an der Abendkasse

Festspiele


WOLFGANG AMADEUS MOZART (1756–1791)

Die Zauberflöte Sa. 22. Juli 2017, 19 Uhr (WA-Premiere) Festspielhaus

Sängerinnen und Sänger der Accademia di Montegral Sarastro: Szymon Chojnacki, Giovanni Battista Parodi Tamino: Johannes Chum, George Vincent Humphrey Sprecher: Frederik Baldus, Michael Doumas Erster Priester: Markus Herzog, George Vincent Humphrey Zweiter Priester: Michael Doumas, Evert Sooster Königin der Nacht: Heera Bae, Sonia Bellugi Pamina, ihre Tochter: Sophie Gordeladze, Paola Leggeri Erste Dame: Susanne Geb, Lada Kyssy Zweite Dame: Magdalena Kozakiewicz, Lada Kyssy Dritte Dame: Veronika Dünser, Alena Sautier Erster Knabe: Giancarla Bettella, Atsuko Koyama Zweiter Knabe: Yuko Ugai, Michiko Watanabe Dritter Knabe: Tamara Cardo, Junhua Hao Papageno: James Roser, Nicola Ziccardi Papagena: Magdalena Kozakiewicz, Maria Lopalco Monostatos, ein Mohr: Richard Klein, Wolfram Wittekind Erster Geharnischter: Markus Herzog, George Vincent Humphrey Zweiter Geharnischter: Michael Doumas, Evert Sooster Orchester und Chorakademie der Tiroler Festspiele Erl Musikalische Leitung: Beomseok Yi Gesamtproduktion (Regie, Bühnenbild, Kostüme, Licht): Furore di Montegral Statisterie: Haider Abd, Guled Abdi, Biibaaye Abdulle-Mahamed, Ali Ahmad, Waris Ali, Mohammad Alshmeri Liban Amir, Amir Said Amiri, Abdisalan Culusow, Abrahim Essa, Mowlid Hassan, Abdilahi Malin, Adel Masmoudi, Lamin Njie, Raoouf Rabah, Bilal Rahal, Husein Sultan Leitung: Annamaria Moser 1 Pause (25 Minuten) um ca. 20.15 Uhr – Aufführungsende gegen 22.15 Uhr

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„… ich glaube aber nicht dass es der dalk verstanden hat“ – Sendungsbewusstsein der Aufklärung und die Zauberflöte

Die Freimaurerei in Wien erlebte zwischen 1780 (Tod Maria Theresias) und 1785 (Freimaurerpatent / „Handbillet“ Josephs II.) eine kurze Blüte, etwa 1.000 Mitglieder waren in bis zu acht Logen organisiert. Während einige wie die Rosenkreuzer eher unter dem Einfluss von Spiritismus, Mystik und Magie standen, hatten andere Logen enge Kontakte zu den aufklärerischen, der Sympathie für die Französische Revolution verdächtigen und deshalb in Bayern 1785 verbotenen Illuminaten. So auch die Loge „Zur Wohltätigkeit“, der Mozart 1784 beitrat und deren Nachfolgerlogen er trotz politisch widriger Umstände bis zu seinem Tode im Dezember 1791 treu blieb. Die vergebliche Hoffnung der Freimaurer auf eine Verbesserung der Lage während der Regentschaft Leopolds II. (1790–1792) mag sich im Plan zu einer Freimaureroper widerspiegeln, den Schikaneder wohl um 1790 fasste. Emanuel Schikaneder (witzigerweise gab Mozarts bedeutendster Librettist da Ponte diesen seinen ursprünglichen Vornamen auf) wurde als Johann Josef Schickeneder 1751 in Straubing geboren. 1780 kommt es anlässlich eines Aufenthaltes der Wandertruppe Schikaneders (der Lessing, Schiller, Shakespeare, Gluck, Haydn aufführt) in Salzburg zu einer Begegnung mit Vater und Sohn Mozart. Schikaneder übernimmt 1789 das Freihaus-Theater in der Wiener Vorstadt und feiert sogleich seinen ersten Erfolg mit einer Wiener Kasperl- und Zauberoper (Wranitzkys „Oberon“). Das Genre war in Wien bereits seit Längerem gut eingeführt: So führte etwa Schikaneders Konkurrent Marinelli 1791 am Leopoldstädter Theater Kaspar, der Fagottist oder Die Zauberzither erfolgreich auf; Mozart war allerdings von der musikalischen Qualität wenig beeindruckt. Dieses populäre Vehikel kombinierte der erfolgreiche Theaterpraktiker Schikaneder mit den Anliegen der Aufklärung und des Humanismus, ermöglichte Mozart durch geeignete Infrastruktur zunächst eine konzentrierte Schaffensphase und dürfte das vereinbarte, von Mozart dringend benötigte Einmalhonorar von 100 Dukaten pünktlich bezahlt haben – Tantiemen waren damals nicht üblich.

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Der wichtigste Teil der Komposition entstand also im Frühsommer 1791 unter relativ ruhigen Umständen. Allerdings notierte Mozart einige Nummern sowie die Füllstimmen der Ouvertüre erst zwei Tage vor der Uraufführung am 30. September 1791 – bei den Proben war die in der Eile stark verdünnte Tinte wohl noch nicht trocken. Eine bereits zum Zeitpunkt der Beauftragung zum Requiem (Juli 1791) begonnene Seite in Mozarts eigenhändigem Werkverzeichnis (1784–1791) dokumentiert die zeitliche Verschränkung dieser Ereignisse mit der Komposition der Huldigungsoper La clemenza di Tito im Auftrag der böhmischen Stände anlässlich der Krönung Leopolds II. zum König von Böhmen in Prag (dessen Gemahlin das in 18 Tagen vollendete Werk als „porcheria tedesca“ abtat). Damals wie heute befand sich die Ideenwelt in raschem Wandel, und es ist gut möglich, dass bereits wenige Jahre nach 1790 viele davor geläufige Begriffe und Symbole in Vergessenheit gerieten. Dies mag etwa Goethe zum Ausspruch „es gehört mehr Bildung dazu, den Wert dieses Opernbuches zu erkennen als ihn abzuleugnen“ veranlasst haben. Die defensive Haltung war aber angesichts des raschen Erfolges der Zauberflöte nur von marginaler Bedeutung: Den 20 Aufführungen noch im Oktober 1791 folgten weitere 223 bis ins Jahr 1801, als Schikaneder das Theater an der Wien gründete. Nach der Uraufführung der Zauberflöte kam es zu einem regelrechten Boom an ähnlich betitelten Stücken (Paul Stefan nennt eine Auswahl von fast 20 Werken mit „Zauber-…“ im Titel), dazu die bei Erfolgsstücken immer schnell folgenden Parodien, Nachahmungen und Fortsetzungen. Darüber hinaus wirkte das Werk auf die Zauber- und Traumstücke Raimunds und Grillparzers nach. Dieser erhielt das Textbuch von einer Magd seiner Mutter, die als Statistin (Affe) in der Uraufführung mitwirkte. Wie Jan Assmann betont, erklang ein Werk solcher Komplexität weder vorher noch nachher in einem Wiener Vorstadttheater. Schon die Größe des Orchesters (mit Klarinetten und Posaunen) überstieg die damals in Wien übliche, und bereits die Ouvertüre kombiniert anspruchsvolle Musikstile aus verschiedenen Epochen. Die an modernen Filmschnitt erinnernde Parallelführung der verschiedenen Handlungsebenen erleichtert den unvoreingenommenen Zugang zur Ideenwelt der Oper,

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und der Text wird subtil komplementiert durch jeweils kontrastierende Kompositionsstile (Königin der Nacht / alter Aberglaube – opera seria; Nobelpaar Tamino – Pamina / Aufklärung – moderner empfindsamer Opernstil; Buffopaar / Läuterung – Singspiel im Volkston; Sarastro / Priestersphäre – hymnisch-feierlicher Duktus), ohne eklektizistische Resteverwertung musikalischer Versatzstücke. Schon der jeglicher Gefälligkeit unverdächtige Beethoven pries die klare Tonartdisposition (humoriges G-Dur, wehmütiges c-Moll, emotionsarmer Repräsentationsglanz im CDur, weihevolles Es-Dur). All dies war also kein Zufallsprodukt: Unabhängig von weiteren Motiven bei Schikaneder wie bei Mozart war beiden das Verständnis humanistischer Grundideen so wichtig, dass sie viel in deren Vermittlung investierten – im Einklang mit der Idee der Aufklärung, die Wissenden hätten eine didaktische Verantwortung gegenüber einem Großteil (!) der Menschheit und gegenüber der Vernunft schlechthin. Die anfangs zitierte Briefstelle (Wolfgang Amadeus an Constanze Mozart am 6./7. Oktober 1791) bezieht sich auf einen Zuseher im zweiten Akt und liefert ein beredtes Zeugnis für das Engagements Mozarts: „Aber Er, der Allwissende, zeigte so sehr den Bayern, dass ich nicht bleiben konnte, oder ich hätte ihn einen Esel heißen müssen (…) anfangs hatte ich gedult genug ihn auf einige Reden aufmerksam machen zu wollen; allein – er belachte alles: da wards mir nun zu viel – ich hieß ihn Papageno und gieng fort – ich glaube aber nicht dass es der dalk verstanden hat.“ Bis heute ist die Zauberflöte wohl eine der erfolgreichsten Opern in allen Kulturkreisen. Unzählige Interpretationsansätze, Abhandlungen und Diskurse überwölben die Rezeptionsgeschichte dieses Stücks mit seinen vielen Gesichtern – Zaubermärchen, aufklärerische Lehrparabel, humanistische Bekenntnisoper. Über all dem steht die Genialität Mozarts: Seine Musik zieht uns in ihren Bann, selbst wenn wir wie Kinder ebenso unvoreingenommen wie unvorbereitet (also unverdorben?) zuhören.  (Immanuel Bomze)

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Handlung

Erster Akt Tamino verirrt sich im Reich der Königin der Nacht und wird von einer großen Schlange angefallen – vor Angst fällt er in Ohnmacht. Drei Damen, die von der Königin der Nacht entsandt wurden, retten Tamino, indem sie die Schlange töten. Papageno begegnet dem gerade erwachenden Tamino. Dieser glaubt, Papageno habe die Schlange getötet, Papageno wiederum belässt Tamino gern in dieser irrigen Annahme. Im Auftrag der Königin der Nacht eilen die drei Damen herbei und bestrafen Papageno mit einem Schloss vor dem Mund. Tamino dagegen überreichen sie ein Bild von Pamina, der Tochter der „sternflammenden Königin“. Tamino verliebt sich auf der Stelle in sie. Die drei Damen klären Tamino darüber auf, dass Pamina von ihrem Entführer Sarastro in dessen Palast gefangen gehalten werde. Die Königin der Nacht erscheint und verspricht Tamino Paminas Hand, sollte es ihm gelingen, sie zu befreien. Tamino erhält von den drei Damen für seine Unternehmung eine Zauberflöte zur Unterstützung. Papageno, von seinem Mundschloss befreit und mit einem magischen Glockenspiel ausgerüstet, soll ihm bei der Befreiung helfen. Drei Knaben werden ihnen den Weg in Sarastros Reich zeigen. Papageno findet Pamina im Palast, deren Fluchtversuch vom Aufpasser Monostatos gerade vereitelt worden ist. Er erzählt ihr vom Rettungsplan durch Tamino und davon, dass er selbst keine Geliebte habe – Pamina tröstet und ermutigt ihn. Inzwischen gelangen Tamino und die drei Knaben an drei Tempel. Magische Stimmen halten ihn zurück, einzubrechen. Ein Priester erscheint und zeichnet im Gespräch ein positives Bild von Sarastros Welt. Tamino beginnt begeistert, Flöte zu spielen – was nicht nur die wilden Tiere zähmt, sondern auch Papageno und Pamina herbeilockt: Sie eilen jedoch direkt in die Hände von Monostatos. Auch er und sein Gefolge werden schließlich von den Tönen des Glockenspiels gezähmt. Sarastro erscheint, Pamina und Tamino werden ihm vorgeführt. Sarastro entscheidet, dass Papageno und Tamino zu einer Reinigungszeremonie in den Prüfungstempel geführt und von Pamina getrennt werden. 60


Zweiter Akt Sarastro verkündet in einer Priesterversammlung, dass Tamino und Pamina durch Götterbeschluss füreinander bestimmt worden sind. Tamino – und mit ihm Papageno – müssten dafür aber zunächst eine Reihe ernster Prüfungen bestehen. Zunächst müssen Tamino und Papageno beweisen, dass sie im Stande sind, das Schweigegebot zu erfüllen – erst den drei Damen, dann einem „alten Weib“ gegenüber. Die drei Knaben tauchen auf, um sie zu ermutigen. Während Monostatos die schlafende Pamina bedrängt, erscheint die Königin der Nacht. Sie verlangt von ihrer Tochter, Sarastro zu ermorden. Ihre Begründung: nur so sei der Weg zu Tamino gebahnt. In Wirklichkeit aber plant sie, auf diese Weise die Herrschaft über den Sonnenkreis wieder zu gewinnen. Sarastro eilt der verzweifelten Pamina zu Hilfe. Während Papageno sich die von den drei Knaben überreichte Stärkung schmecken lässt, spielt Tamino auf der Flöte, was Pamina herbeilockt. Weil Tamino sich an das Schweigegebot hält, ist Pamina enttäuscht und zweifelt an Taminos Liebe. Vor den Augen der Priester dürfen sie sich noch einmal sehen und einander Lebewohl wünschen. Vor Verzweiflung will sich Pamina das Leben nehmen, wird aber von den drei Knaben davon zurückgehalten und zu Tamino geführt. Papageno hat die Prüfungen nicht bestanden. Wieder träumt er von einem „Mädchen oder Weibchen“ an seiner Seite. Vom Glockenspiel wird aber nur wieder die Alte angelockt. Als sie sich in die schöne junge Papagena verwandelt, wird sie ihm sofort von den Priestern entrissen. Pamina und Tamino dürfen die letzte Prüfung gemeinsam bestehen: einen Gang durch Feuer und Wasser. Von der Zauberflöte beschützt, bestehen sie die Prüfung ohne Angst und gelangen im Triumph zum Tempel. Auch Papageno retten die drei Knaben davor, seinem Leben ein Ende zu bereiten, indem sie ihn an sein Glockenspiel erinnern. Kaum spielt er darauf, erscheint Papagena und die beiden sind endlich vereint. Die Königin der Nacht plant mit Monostatos und den drei Damen einen letzten Überfall auf Sarastro. Das Vorhaben scheitert. Tamino und Pamina aber werden als Paar in das Sonnenreich, in den Kreis der „Eingeweihten“ aufgenommen.

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KONZERT

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Eröffnung Do. 6. Juli 2017, 19 Uhr Festspielhaus

Begrüßung Hans Peter Haselsteiner

LUDWIG VAN BEETHOVEN (1770–1827) Ouvertüre zu „Coriolan“ op. 62 Dirigent: Andreas Leisner

Grußworte Landeshauptmann Günter Platter

WOLFGANG AMADEUS MOZART (1756–1791) Ouvertüre zu „La clemenza di Tito“ (KV 621) Dirigent: Patrick Hahn

Grußworte Bundesminister Thomas Drozda

BEOMSEOK YI „Lux aeterna“ (UA) Komposition für Orchester und Chor Dirigent: Beomseok Yi

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Eröffnung Bundespräsident Alexander van der Bellen

FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY (1809–1847) „Verleih uns Frieden gnädiglich“, WoO 5 Dirigent: Bar Avni

{Pause}

HANS ROTT (1858–1884) Symphonie Nr. 1 in E-Dur 1. Alla breve 2. Sehr langsam 3. Frisch und lebhaft 4. Sehr langsam – Belebt Dirigent: Gustav Kuhn

Orchester und Chorakademie der Tiroler Festspiele Erl

1 Pause (25 Minuten) um ca. 20 Uhr Aufführungsende ca. 21.30 Uhr

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Coriolan-Ouvertüre

Kaum ein Werk ist so typisch für die Kompositionshaltung des reifen Beethoven wie die Coriolan-Ouvertüre. Ihre Kennzeichen sind eine geballte, geradezu trotzige Energie, hohe emotionale Sensibilität, schlüssige und unmittelbar verständliche Themenverarbeitung und eine übersichtliche Form. Beethoven hat das Werk im Jahre 1807 ohne besonderen Auftrag für das inzwischen vergessene Trauerspiel seines Bekannten Heinrich von Collin geschrieben, das seinerzeit am Wiener Hoftheater gegeben wurde. Er spielte es erstmals in einem von ihm geleiteten reinen Uraufführungskonzert im März 1807 in Wien im Palais seines großen Gönners Fürst Lobkowitz. Bei diesem denkwürdigen Ereignis kamen nach der Ouvertüre noch sein 4. Klavierkonzert und seine 4. Symphonie zur ersten Aufführung. Mit „Coriolan“ kreierte Beethoven nicht nur den Typus der Konzertouvertüre, sondern bei dessen Uraufführung mit der Abfolge Ouvertüre, Solistenkonzert und Symphonie zugleich das Muster des klassischen Konzertes, das noch heute verwendet wird. In der Ouvertüre werden im formalen Rahmen eines modifizierten Sonatensatzes zwei stark kontrastierende Themen gegenübergestellt. Richard Wagner hat daher das dramatische musikalische Geschehen, das sich in der Folge entwickelt, in einer „Programmatischen Erläuterung“ von 1852 in eine direkte Beziehung zur Handlung der Coriolan-Legende gesetzt. Diese Geschichte ist insbesondere von Livius und Plutarch überliefert und gehört in diversen Versionen und Interpretationen zum Kanon der europäischen Kulturtradition. Der tragische Stoff wurde insbesondere immer wieder literarisch verwendet, nicht zuletzt von Shakespeare in seinem Altersdrama „Coriolan“. Auch die Maler, etwa Guercino und Tiepolo, haben sich davon anregen lassen. Die Geschichte hat vermutlich keinen historischen Kern, sondern ist, ähnlich wie die Ableitung des julischen Kaiserhauses aus Troja in Vergils „Äneis“, möglicherweise im Zusammenhang mit der Stilisierung einer Familiengeschichte entstanden. Nach der Legende, die im fünften Jahrhundert v. Chr. spielt, hat sich der Patrizier Gnaeus Marcius Coriolanus, den das Volk von Rom wegen seines übermäßigen Stolzes nicht

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zum Konsul wählte, gegen das Volk und die Volkstribunen als seine Vertreter gewandt, woraufhin er wegen Verfassungsbruchs verurteilt und auf ewig des Landes verwiesen wurde. Danach verbündete er sich voller Trotz mit den ärgsten Feinden Roms, den Volskern, die er eben noch im Auftrag Roms bekriegt hatte – den Beinamen Coriolanus hatte er wegen der Eroberung der Volskerstadt Corioli erhalten. Mit den Volskern zog Coriolanus gegen seine Heimatstadt und belagerte sie. Als alle Versuche, die Sache friedlich beizulegen, an seiner Unbeugsamkeit scheiterten, kamen schließlich die römischen Frauen unter Führung seiner Mutter und seiner Ehegattin vor die Tore der Stadt und flehten um Frieden, woraufhin Coriolanus nachgab. Dies aber bedeutete seinen Tod. In der Version Plutarchs wird er von den erbosten Volskern erschlagen, in der Version, die Beethoven zu Grunde legte, stirbt er im ausweglosen Konflikt zwischen Vaterlandsliebe und Hochmut von eigener Hand. Beethoven hat die motivisch-thematische Verarbeitung und die harmonischen Beziehungen in diesem kurzen Werk, mit dem er – für seine Verhältnisse kurze – zwei Monate beschäftigt war, sehr differenziert durchgeführt. Darüber aber, ob die ohne Zweifel illustrativ wirkende Musik die dramatische Handlung im Einzelnen nachzeichnet oder ob – wofür die Sonatensatzform spricht – im Vordergrund nicht eher rein musikalische, wenn auch von der Handlung inspirierte Gesichtspunkte stehen, streiten sich die Gelehrten. La clemenza di Tito

Zur Krönung Kaiser Leopolds II. 1791 in Prag zum König von Böhmen erhält Wolfgang Amadeus Mozart den Auftrag für die Krönungsoper – übrigens erst nachdem Salieri abgelehnt hat. Die Arbeit an der Zauberflöte und am Requiem von Mozart unterbrechend, komponiert Mozart „La clemenza di Tito“ (Die Milde des Titus). Die Geschichte spielt im antiken Rom. Vitellia hasst den römischen Imperator Tito, weil er sie nicht zur Gattin erwählt hat. Denn Tito will die Schwester seines Freundes Sesto, Servilia, heiraten. Sesto jedoch begehrt Vitellia, die ihm ihre Liebe für den Tod Titos verspricht. Servilia weist Tito ab, der sich

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daraufhin doch um Vitellia bemüht. Doch das Attentat ist schon in Auftrag gegeben, der Anschlag misslingt. Vitellia gesteht, die Initiatorin gewesen zu sein, Sesto wird zum Tod verurteilt. In einem tiefen Konflikt zwischen Freundschaft und Staatsräson erkennt Tito die Problematik, in der sich jeder Herrscher befindet. Er entscheidet sich, Milde walten zu lassen, und begnadigt Sesto und Vitellia. Der Stoff war bereits viele Male vertont worden, doch es wäre nicht Mozart, hätte er daraus nicht etwas völlig Neues gemacht. Indem er den römischen Kaiser letztendlich als Menschenfreund darstellt, legt er Leopold II. ähnliche Tugenden nahe. Mozart schreibt diese Oper unter großem Zeitdruck und in depressiver Verfassung. Hinzu kommt Todesangst, noch geschürt durch den geheimnisvollen Auftrag zum Requiem. Mozart gelang mit „La clemenza di Tito“ kein großes Operndrama wie „Don Giovanni“ oder „Figaros Hochzeit“, dennoch enthält das Werk wunderbare Arien. Sie wurde zur letzten Oper von Mozart – viel Lebenszeit blieb ihm nicht mehr. Lux aeterna

Lux aeterna ist ursprünglich die Communio in der liturgischen Totenmesse. Sie gehört zum Proprium, damit zum festen Bestandteil der nach dem Anlass wechselnden Heiligen Messe und wird zur Kommunion gesungen. Diese Komposition ist ein Versuch, einen Weg zur Spiritualität zu finden und darüber hinaus mit leicht verständlicher Musik eine enge Verbindung zwischen Wort und musikalischen Struktur herzustellen. Lux aeterna luceat eis, Domine: Cum Sanctis tuis in aeternum: quia pius es. Requiem aeternam dona eis, Domine: et lux perpetua luceat eis. Das ewige Licht leuchte ihnen, o Herr. Bei deinen Heiligen in Ewigkeit: denn du bist mild. Herr, gib ihnen die ewige Ruhe, und das ewige Licht leuchte ihnen.

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„Verleih uns Frieden gnädiglich“, WoO 5

Schumann urteilte 1840: „Das kleine Stück verdient eine Weltberühmtheit und wird sie in Zukunft erlangen; Madonnen von Raphael und Murillo können nicht lange verborgen bleiben.“ Die einsätzige Komposition „Verleih uns Frieden gnädiglich“ hielt Mendelssohn acht Jahre nach ihrer Fertigstellung als einzige Choralkantate für druckgeeignet. Der Text von Martin Luther von 1529 nach der Antiphon Da pacem, Domine (vgl. EG 421), wurde mit einer ganz neuen Melodie unterlegt, deren Orchesterbegleitung besonders durch die warme Tongebung der geteilten Celli und Bratschen charakterisiert ist. Verleih uns Frieden gnädiglich Herr Gott, zu unsern Zeiten. Es ist doch ja kein andrer nicht der für uns könnte streiten, denn du, unser Gott, alleine. Hans Rott

Hans Rott selbst hatte leider keine Gelegenheit, die Musik seiner Zeit unmittelbar zu beinflussen. Aber wer seine Symphonie Nr. 1 E-Dur mit den (wesentlich später entstandenen) Symphonien Mahlers vergleicht und berücksichtigt, dass Mahler Rotts Erstling gut kannte, wird sich der Erkenntnis nicht verweigern können, dass Rotts Ideen über das Werk Gustav Mahlers Verbreitung gefunden haben und fortentwickelt wurden. So wird Rott als Bindeglied zwischen Bruckner und Mahler bezeichnet. Die Musikwissenschaft hat bereits begonnen, sich mit der Musik Hans Rotts und seinem Verhältnis zu Gustav Mahler zu beschäftigen. Allerdings stecken die Forschungen noch in den Anfängen. Denn nicht nur seine Symphonie Nr. 1 E-Dur birgt viele Überraschungen wie z. B. Themen, die Jahre später in den Symphonien Gustav Mahlers auftauchten. In anderen Werken (Pastorales Vorspiel, Winterlied) werden impressi-

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onistische Tendenzen erkennbar – lange vor den ersten impressionistischen Schöpfungen von Debussy oder Ravel. Das Pastorale Vorspiel gemahnt streckenweise zugleich an die Jahrzehnte später entstandenen Orchesterwerke Max Regers. Nach und nach wird auch der musikalisch interessierten Öffentlichkeit bewusst, dass Rotts Musik nicht nur unter musikwissenschaftlichen Aspekten eine echte Bereicherung ist. So nimmt die Zahl der jährlichen Aufführungen seiner Ersten Symphonie zu; auch das Pastorale Vorspiel ist häufiger in den Konzertsälen zu hören. Und immer mehr seiner Werke erleben ihre Uraufführung – weit über 100 Jahre nach ihrer Entstehung.

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Sofia Symphonics So. 9. Juli 2017, 11 Uhr (Matinee) Festspielhaus

MARIN GOLEMINOV (1908–2000) Nestinarka Die Feuertänzerin / Ballett-Suite ​ EDVARD GRIEG (1843–1907) Klavierkonzert a-Moll op. 16 1. Allegro molto moderato 2. Adagio – attacca 3. Allegro moderato e marcato – quasi presto – Andante maestoso {Pause}

SERGEJ RACHMANINOW (1873–1943) Symphonie Nr. 2 e-Moll op. 27 1. Largo. Allegro moderato 2. Allegro molto 3. Adagio 4. Allegro vivace

Sofia Symphonics Dirigentin: Ljubka Biagioni Klavier: Monaldo Braconi

1 Pause (25 Minuten) um ca. 11.45 Uhr Aufführungsende um ca. 13 Uhr

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Klavierkonzert

Das Klavierkonzert a-Moll op. 16 ist das einzige Konzert des 1843 geborenen Norwegers Edvard Grieg, das er vollendet hat. Inspirieren ließ sich Grieg dazu schon um 1858, als er während seines Studiums am Konservatorium in Leipzig Clara Schumann das a-Moll Klavierkonzert ihres Mannes Robert spielen hörte. Seine Bewunderung für das Werk Robert Schumanns widerspiegelt sich in Griegs Konzert, das 40 Jahre später in Dänemark entstand, wo der Komponist Urlaub mit seiner Braut machte. Uraufgeführt wurde es am 3. April 1869 in Kopenhagen. 1870 spielte Franz Liszt das Konzert in Rom. Doch trotz dessen überlieferter Begeisterung für das Werk machte er Grieg kompositorische Veränderungsvorschläge. Bis 1907 bearbeitete Edvard Grieg daraufhin sein Konzert siebenmal. Bei seiner Uraufführung war das Konzert ein großer Erfolg, obwohl Hugo Wolf urteilte, dass das Werk nicht für den Konzertsaal tauge. Heute gehört es zu den beliebtesten Klavierkonzerten bei Interpreten und Publikum.  (www.mdr.de) Symphonie Nr. 2

Rachmaninows 2. Symphonie entstand im Wesentlichen in Dresden, wohin sich der Komponist in den Jahren 1906/07 wegen der politischen Unruhen in der Folge der russischen Revolution von 1905 zurückgezogen hatte. Die Uraufführung fand erstaunlicherweise wieder in Sankt Petersburg statt (8. Februar 1908). Offenbar hielt Rachmaninow die psychische Hürde, die der Misserfolg der 1. Symphonie aufgerichtet hatte, erst mit einem Sieg an der Stätte für überwunden, an der er die Niederlage erlitten hatte. Diesmal behielt sich Rachmaninow, der sich inzwischen auch einen Namen als Dirigent gemacht hatte, die Leitung der Aufführung jedoch selbst vor. In der Tat ist das Werk, obwohl formal auf geradezu klassische Weise stringent, durch melodische Gedanken geprägt, die auf träumerischmelancholische oder nachdrücklich drängende Weise scheinbar endlos fortgesponnen werden. Für den, der die kompakte Kompositionsweise

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der Wiener Klassik und die geradezu reißbrettartige Logik der „entwickelnden Variation“ eines Brahms und seiner Nachfolger im Ohr hat, klingt dies ungewohnt (Rachmaninows Zeitgenosse Richard Strauss etwa, der in der westeuropäischen Tradition stand, hatte überhaupt kein Verständnis für die Musik seines östlichen Kollegen und bezeichnete sie als „gefühlvolle Jauche“). Eine solcherart westliche Sichtweise übersieht aber, dass der Musik Rachmaninows nicht die Erfahrung des kleinteiligen Westeuropa, sondern das Erlebnis der Weiten Russlands zu Grunde liegt (paradoxerweise herrschte eine solche Sichtweise, vielleicht weil man seinerzeit allzu angestrengt den Anschluss an die westeuropäische Kunstmusik suchte, selbst in Russland, ja sogar im nationalrussisch gesinnten Sankt Petersburg vor). Rachmaninow, der seine Musik immer als Ausdruck seiner Seele empfunden hat und sich daher wenig um musikalische Theorien und schon gar nicht um modernistische kümmerte, hat denn auch immer wieder darauf hingewiesen, dass seine Musik seine persönlichen Erfahrungen widerspiegle, und diese seien nun einmal russische Erfahrungen.  (www.klheitmann.com)

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nalen Dirigenten-Wettbewerbs „Franco Capuana“, wurde als Tochter eines italienischen Politikers in Rom geboren. Nach dem Abschluss des humanistischen Gymnasiums und intensivem Klavierunterricht erhielt sie ein Stipendium an der Musikakademie von Sofia, die sie, neben einer Ausbildung in Musiktheorie, als Chor- und Orchesterdirigentin mit Auszeichnung absolvierte. Nach ihrem Diplom führten sie weitere Studien in Varna / Bulgarien zu Karl Österreicher, an die Accademia di Santa Cecilia in Rom zu Norbert Balatsch und Leonard Bernstein sowie an die Accademia Musicale Chigiana in Siena zu Ferdinand Leitner und Valery Gergiev. Von besonderer Bedeutung für ihre Laufbahn wurde 1997 schließlich die Arbeit mit Ilya Musin und Valery Gergiev in Rotterdam.Während eines zusätzlichen Studiums der Philosophie in Rom wirkte Ljubka Biagioni drei Jahre lang als assistierende Dirigentin von Gustav Kuhn in zahlreichen Produktionen mit; darunter in der Tokio Suntory Hall, der Arena di Verona, bei den Salzburger Festspielen, in Florenz, Genua, Berlin, Neapel, Athen, Parma, Mailand und Garmisch. Das Repertoire, das sie sich dabei erwarb, reicht von Mozart, Bellini und Rossini über Verdi und Wagner bis Richard Strauss. Nach einem Wettbewerbserfolg beim Wiener Kammerorchester gestaltete sie 1996 mit dem Ensemble eine Österreich-Tournee, die mit einem Auftritt im Wiener Konzerthaus abschloss. Im selben Jahr dirigierte sie zum ersten Mal Puccinis „Manon Lescaut“ in Lucca, Pisa und Viareggio. Zugleich erarbeitete sie eine aufwändige Produktion von Mozarts „Don Giovanni“ mit Ruggero Raimondi im Megaron Musiki in Athen. In der Saison 1996/97 wurde sie als Erste

Orchester Sofia Symphonics

Das Orchester Sofia Symphonics ist vor allem auf Opern- und symphonische Aufführungen abseits der gängigen Praxis spezialisiert. Der gemeinsame Weg mit Ljubka Biagioni begann 2013 nach langjähriger Zusammenarbeit aus dem gegenseitigen Wunsch heraus, dieses musikalische Wirken zu intensivieren. Namhafte Musiker aus allen großen bulgarischen Orchestern, Professoren und bekannte Solisten sind hier vertreten. Zahlreiche Konzertreisen und Engagements wie zu den internationalen Herrenchiemsee Festspielen, zu Klassik auf der Plassenburg in Kulmbach, zu Klassik am See in Erlangen sowie Einladungen zu den Erler Festspielen zeugen von internationaler Präsenz und Akzeptanz. In Bulgarien erfuhr das Ensemble durch die Einladung zur Mitgestaltung des Abschiedskonzertes von José Carreras im Dezember 2015 in Sofia große Wertschätzung besonders dadurch, dass ihnen der Künstler selbst großen Dank und höchstes Lob aussprach. Die euphorischen Reaktionen des Publikums nach der Aufführung ihrer „La traviata“ im Nationalpalast zeigen ebenfalls, dass sich das Ensemble bereits einen besonderen Platz erobert hat. Sich auf internationalem Parkett in der übergroßen Vielfalt von Musikern zu platzieren gelingt den Instrumentalisten der Sofia Symphonics mühelos – wohl auch, weil sie nicht aufhören, ihre Musik trotz schwieriger Zeiten lebendig und mit Herz zu präsentieren. Ljubka Biagioni

Die Siegerin (2002) des von der Europäischen Union ausgerichteten, internatio-

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Zusammen konzertierten sie bereits bei Klassik am See, beim Open Air auf der Plassenburg und bei den internationalen Herrenchiemsee Festspielen. Einen großen persönlichen Erfolg konnte sie im Dezember 2015 verbuchen, als ihr für die Mitgestaltung des großen Abschiedskonzertes von José Carreras im Palast der Kultur in Sofia der Künstler selbst höchstes Lob und großen Dank aussprach. Dass sie in Sofia mittlerweile zu den musikalischen Größen zählt, bescheinigen ihr auch die nahezu euphorischen Reaktionen auf die jüngste Aufführung ihrer „La traviata“ im Nationalpalast. Für 2016 erfolgte wiederum eine Einladung zu den internationalen Herrenchiemsee Festspielen und erstmals zu den Tiroler Festspielen Erl, wo sie und das Ensemble ein Programm mit russischer Musik präsentieren werden. Sie arbeitete mit folgenden Orchestern und Chören zusammen: Wiener Kammerorchester, Orchestra dell’Arena di Verona, Orchestra I Solisti Fiorentini, Orchestra Sinfonica Arturo Toscanini, Orchestra La Camerata – Athen, Orchestra Sinfonia del Sofia, Orchestra del Teatro del Giglio – Lucca, Orchestra Sinfonica di Aarhus – Dänemark, Orchestra Filarmonica Marchigiana, Orchestra Pro Arte Marche, Orchestra I Pomeriggi Musicali – Mailand, Orchestra Sinfonica di Adana – Türkei, Sinfonia Varsovia – Warschau, Hofer Symphoniker, Cappella Istropolitana – Bratislava, Prager Kammerorchester, Münchner Rundfunkorchester, Tschechischer Philharmonischer Chor Brünn, Bulgarischer Nationalchor „Svetoslav Obretenov“, Männerchor der KlangVerwaltung, Kammerchor München, Chor der Arena di Verona, Coro dell’Opera di Lucca, Festivalchor München.

Gastdirigentin zum Orchestra Filarmonica Marchigiana berufen, mit dem sie zahlreiche Konzerte in ganz Italien bestritt. 1997 konzertierte sie in Dänemark mit dem Aarhus Symphony Orchestra sowie in Griechenland im Rahmen einer ausgedehnten Tournee mit dem Orchester „La Camerata“. 2010 bis 2015 war Ljubka Biagioni Dirigentin bei Sofia Philharmonic und beim Bulgarian National Choir. Bei den Herrenchiemsee Festspielen 2007 begann sie mit G. Verdis „La traviata“ eine Opernreihe mit halb-szenischer Aufführung mit eigener Regie und Inszenierung zu dirigieren, die sie 2008 mit „Nabucco“ mit Paolo Gavanelli in der Titelpartie fortführte und der 2009 zwei vielbeachtete und hochgelobte Aufführungen der „Cavalleria rusticana“ folgten. Die mittlerweile sehr gefragte und gefeierte Reihe wurde bei den Festspielen 2010 mit zwei Aufführungen von Verdis „Rigoletto“, 2011 mit „Falstaff“, 2013 mit „Ariadne auf Naxos“ und 2015 mit „Manon Lescaut“ fortgesetzt, wobei der besondere Charakter der Opern durch das von Ljubka Biagioni geschaffene Konzept, bei dem sie selbst sowohl für Regie als auch für Bühne und Kostüme verantwortlich zeichnet, von Publikum und Presse stets mit großer Begeisterung aufgenommen wurde. Auch in Bulgarien führte sie – zusätzlich zu ihren Konzerten aus dem symphonischen und geistlichen Repertoire – szenische Opern mit diesem Konzept ein und feierte mit „La traviata“, „Falstaff“ und „Rigoletto“ große Erfolge. Seit 2013 ist sie Chefdirigentin der Sofia Symphonics. 2015 wurde dieses Ensemble durch den Chor der Sofia Symphonics ergänzt. Namhafte Musiker aus allen großen bulgarischen Orchestern, Professoren und bekannte Solsiten sind hier vertreten.

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ine in Kiew. Er erhielt zahlreiche Preise bei Klavierwettbewerben. Seit 1993 ist er als einziger ausländischer Pianist Erster Solist des „State Academic Orchestra“ in Sankt Petersburg und wird regelmäßig zu den Festivals in Russland und anderen Ländern eingeladen. Monaldo Braconi machte zahlreiche Einspielungen für Rundfunk und Fernsehen und nahm kürzlich eine CD mit russisch-sowjetischer Musik auf und eine weitere mit Werken für Viola und Klavier – gemeinsam mit seinem Bruder Simonide Braconi. Im März 2005 gastierte er erfolgreich in Shanghai, Peking und Hongkong, wo sein Konzert mit Werken italienischer Komponisten des 20. Jahrhunderts von RTHK (Radio Television Hong Kong) aufgenommen wurde. 2005 konzertierte er mit dem „Kammerorchester der Musikakademie Santa Cecilia“ in der Assembly Hall of Hunter College in New York. Seit 1998 ist er Leiter der Nationalakademie St. Cecilia in Rom. Monaldo Braconi wird von der IMAIE (Collecting Society Performers Right’s) unterstützt.

Monaldo Braconi

Monaldo Braconi, in Rom geboren, studierte Klavier und Kammermusik am Santa Cecilia Konservatorium in Rom. Sein Studium schloss er mit Auszeichnung ab und erhielt zudem den „Marchi-Preis“ als besondere Auszeichnung. Er perfektionierte sein Können mit Solisten wie Riccardo Brengola an der Chigiana Musikakademie in Siena, bei Oleg Malow am Rimskij-Korsakow-Konservatorium in Sankt Petersburg und bei Sergio Perticaroli Musikakademie Santa Cecilia in Rom. Er ist Doktor der Geschichte und der Musikwissenschaft an der Tor-Vergata-Universität in Rom. Er arbeitete mit herausragenden Ensembles, wie den „Schlagzeugern der Musikakademie Santa Cecilia“, den Solisten der Scala in Mailand (mit denen er eine erfolgreiche Tournee in Brasilien absolvierte), dem „Kammerensemble der Musikakademie Santa Cecilia“ und gemeinsam mit seinem Bruder Simonide Braconi, der Erster Bratscher an der Scala in Mailand ist. Als Solist spielte er beim „Grand Commemorative Concert for the Bologna Train Station Devastation“, beim EUROPALIA Festival in Brüssel und bei einem Konzert im Auditorio Pio in Rom, wo er Ravels Klavierkonzert für die linke Hand, das landesweit von RAI UNO RADIO TRE übertragen wurde, zur Aufführung brachte. Monaldo Braconi gab Recitals in Frankreich, Deutschland, China, Ägypten, den USA, dem Iran, in Rumänien, der Ukraine und Russland und konzertierte u. a. mit dem Sankt Petersburger „State Academic Orchestra“, den Sankt Petersburger Philharmonikern, den Philharmonikern Rostov, den NizhnijNovgoroder Philharmonikern und dem Nationalen Symphonieorchester der Ukra-

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Peter und der Wolf Sa. 22. Juli 2017, 17 Uhr Passionsspielhaus

SERGEI PROKOFJEW (1891–1953) Peter und der Wolf op. 67 für Erzähler und Orchester Musikalisches Märchen für Kinder Vogel – Querflöte Ente – Oboe Katze – Klarinette Großvater – Fagott Wolf – 3 Hörner Peter – Violine bzw. Streichinstrumente Gewehrschüsse – Pauken

Orchester der Tiroler Festspiele Erl Querflöte: Nadezdha Mialeshka Oboe: Alejandro Tello Zamudio Klarinette: Karin Mischl Fagott: Vadzim Shleh Horn: Cristian Borcan, Gabriel Cupsinar, Markus Daxer Posaune: Domenico Brancati Pauke: Oleg Knote Schlagwerk: Daniele Palma, Stefano Tononi Erzählerin: Gloria Endres de Oliveira Dirigent: Gustav Kuhn

Keine Pause – Aufführungsende um ca. 17.45 Uhr

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1936 bekam Prokofjew den Auftrag vom Moskauer Kindertheater, ein musikalisches Märchen zu schreiben. Er schrieb also ein Märchen mit sehr illustrativer Musik. Den Text dazu hat er selber verfasst. Sein Anliegen war es, die Zuhörer, also vornehmlich Kinder, in die Welt der Orchestermusik einzuführen und sie so die Orchesterinstrumente kennen lernen zu lassen. Das musikalische Märchen „Peter und der Wolf“ handelt von Peter, der mit seinem Großvater am Rande eines Waldes wohnt. Er versteht die Sprache der Katze, des Vogels und der Ente. Die Tiere sind seine Freunde. Der Großvater ermahnt Peter, immer die Gartentür zu schließen, falls der Wolf aus dem Wald komme. Eines Tages kommt der Wolf und stillt seinen Hunger, indem er die Ente frisst. Der mutige Peter lässt sich aber nicht einschüchtern und fängt mit List und der Hilfe des Vogels den Wolf. Zusammen mit den Jägern, dem Großvater, der Katze und dem Vogel bringt Peter den Wolf in den Zoo.

junge Amokläuferin darstellte. Es folgten Produktionen wie der historische Zweiteiler „Pfeiler der Macht“ unter der Regie von Christian Schwochow, die Coming-Of-Age Komödie „Strawberry Bubblegums“ (Regie Benjamin Teske), die Globalisierungs-Satire „Die Firma dankt“ (Regie Paul Harather) und internationale Serien wie „Babylon Berlin“ (Regie Hendrik Handloegten) und „Counterpart“ (Regie Jennifer Getzinger). Zudem spricht sie Hörspiele für den NDR, SWR und SRF.

Gloria Endres de Oliveira

Gloria Endres de Oliveira (*1990) entdeckte ihre Schauspielleidenschaft als Kind im Improvisationstheater, nach dem Abitur folgte ein Schauspielstudium an der London Academy of Music and Dramatic Arts (LAMDA). Sie stand in London und Frankfurt auf der Theaterbühne, spielte in mehreren Kurzfilmen mit und gab ihr Spielfilmdebüt 2011 in Aelrun Goettes preisgekröntem Drama „Ein Jahr nach dem Morgen“ (ARTE), in dem sie eine

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Haydn-Orchester In memoriam Alberto Zedda So 23. Juli 2017, 11 Uhr (Matinee) Festspielhaus

GIOACCHINO ROSSINI (1792–1868) ​Cum Sancto Spiritu Aus: Petite Messe solennelle Agnus Dei Aus: Petite Messe solennelle Musikalische Leitung: Gustav Kuhn ​Chorakademie der Tiroler Festspiele Erl Klavier: Emanuele Lippi, Yuna Saito Orgel: Paolo Troian

GIOACCHINO ROSSINI Stabat mater ​Sänger und Sängerinnen der Accademia di Montegral Sopran: Anna Princeva Mezzosopran: Marta Lotti, Sabina Willeit Tenor: Ferdinand von Bothmer Bass: Daniele Antonangeli Haydn-Orchester von Bozen und Trient Chorakademie der Tiroler Festspiele Erl Musikalische Leitung: Arvo Volmer

Keine Pause – Ende ca. 12.30 Uhr

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Cum Sancto Spiritu

Cum Sancto Spiritu in gloria Dei Patris. Gloria in excelsis, in excelsis Deo. Amen

Mit dem Heiligen Geiste in der Herrlichkeit Gottes des Vaters. Ehre sei Gott in der Höhe. Amen.

Agnus Dei

Agnus Dei, qui tollis peccata mundi, miserere nobis! Dona nobis pacem!

Lamm Gottes, das du trägst die Sünden der Welt, erbarme dich unser. Schenk uns Frieden.

Stabat mater

Stabat mater dolorosa Iuxta crucem lacrimosa, Dum pendebat filius;

Christi Mutter stand mit Schmerzen bei dem Kreuz und weint von Herzen, als ihr lieber Sohn da hing.

Cuius animam gementem, Contristantem et dolentem Pertransivit gladius.

Durch die Seele voller Trauer, scheidend unter Todesschauer, jetzt das Schwert des Leidens ging.

O quam tristis et afflicta Fuit illa benedicta Mater Unigeniti!

Welch ein Schmerz der Auserkornen, da sie sah den Eingebornen, wie er mit dem Tode rang.

Quæ maerebat et dolebat, Et tremebat, dum videbat Nati pœnas incliti.

Angst und Jammer, Qual und Bangen, alles Leid hielt sie umfangen, das nur je ein Herz durchdrang.

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Quis est homo qui non fleret, Matrem Christi si videret In tanto supplicio?

Ist ein Mensch auf aller Erden, der nicht muss erweichet werden, wenn er Christi Mutter denkt,

Quis non posset contristari, Piam matrem contemplari Dolentem cum filio?

wie sie, ganz von Weh zerschlagen, bleich da steht, ohn alles Klagen, nur ins Leid des Sohns versenkt?

Pro peccatis suæ gentis Vidit Iesum in tormentis Et flagellis subditum;

Ach, für seiner Brüder Schulden sah sie ihn die Marter dulden, Geißeln, Dornen, Spott und Hohn;

Vidit suum dulcem natum Morientem desolatum Dum emisit spiritum.

sah ihn trostlos und verlassen an dem blutgen Kreuz erblassen, ihren lieben einzgen Sohn.

Pia mater, fons amoris, Me sentire vim doloris Fac, ut tecum lugeam.

O du Mutter, Brunn der Liebe, mich erfüll mit gleichem Triebe, dass ich fühl die Schmerzen dein;

Fac, ut ardeat cor meum In amando Christum Deum, Ut sibi complaceam.

dass mein Herz, im Leid entzündet, sich mit deiner Lieb verbindet, um zu lieben Gott allein.

Sancta mater, istud agas, Crucifixi fige plagas Cordi meo valide;

Drücke deines Sohnes Wunden, so wie du sie selbst empfunden, heilge Mutter, in mein Herz!

Tui nati vulnerati Tam dignati pro me pati, Pœnas mecum divide.

Dass ich weiß, was ich verschuldet, was dein Sohn für mich erduldet, gib mir Teil an seinem Schmerz!

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Fac me vere tecum flere, Crucifixo condolere, Donec ego vixero;

Lass mich wahrhaft mit dir weinen, mich mit Christi Leid vereinen, so lang mir das Leben währt!

Iuxta crucem tecum stare Et me tibi sociare In planctu desidero.

An dem Kreuz mit dir zu stehen, unverwandt hinaufzusehen, ist’s, wonach mein Herz begehrt.

Virgo virginum præclara, Mihi iam non sis amara, Fac me tecum plangere

O du Jungfrau der Jungfrauen, woll auf mich in Liebe schauen, dass ich teile deinen Schmerz,

Fac, ut portem Christi mortem, Passionis fac consortem Et plagas recolere.

dass ich Christi Tod und Leiden, Marter, Angst und bittres Scheiden fühle wie dein Mutterherz!

Fac me plagis vulnerari, Cruce fac inebriari Et cruore filii.

Alle Wunden, ihm geschlagen, Schmach und Kreuz mit ihm zu tragen, das sei fortan mein Gewinn!

Flammis ne urar succensus, Per te, virgo, sim defensus In die iudicii.

Dass mein Herz, von Lieb entzündet, Gnade im Gerichte findet, sei du meine Schützerin!

Fac me cruce custodire, Morte Christi præmuniri, Confoveri gratia.

Mach, dass mich sein Kreuz bewache, dass sein Tod mich selig mache, mich erwärm sein Gnadenlicht,

Quando corpus morietur, Fac ut animæ donetur Paradisi gloria.

dass die Seel sich mög erheben frei zu Gott im ewgem Leben, wann mein sterbend Auge bricht!

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chesters; seit März 2013 ist Daniele Spini verantwortlich für die künstlerische Planung des Orchesters. Zahlreiche CD- und DVD-Produktionen liegen bei Agora (ein Oratorium des Südtirolers Pater Hartmann), Amadeus (Beethovens Tripelkonzert mit dem Trio di Parma), Arts (Webers Klarinettenkonzerte mit Alessandro Carbonare), Camerata Tokyo (französische Flötenkonzerte mit Wolfgang Schulz), col legno (u. a. sämtliche Symphonien von Beethoven, Schumann und Brahms unter Gustav Kuhn), Concerto, cpo (u. a. Werke von Domenico Cimarosa, Alfredo Casella und Riccardo Zandonai sowie des Bozners Ludwig Thuille), Dynamic (Violinkonzerte von Henri Vieuxtemps mit Massimo Quarta), Multigram, Naxos (diverse Rossini-Opern), Opus Arte, RCA (Donizettis Adelia), Unitel (Verdis Alzira), Universal (Opernarien mit Saimir Pirgu), VMC Classic und Zecchini vor.

Das Haydn-Orchester

Das Haydn-Orchester wurde 1960 auf Veranlassung der Städte Bozen und Trient sowie der zugehörigen Provinzialverwaltungen gegründet und wird vom zuständigen Ministerium in Rom gefördert. Das Orchester war seither in renommierten Konzertsälen in Deutschland, Italien, Japan, den Niederlanden, in Österreich (im Salzburger Mozarteum und im Wiener Musikverein), der Schweiz, in Ungarn und in den USA zu Gast und trat u. a. bei den Festspielen in Bregenz, Erl, Perugia, Pesaro und Toblach auf. Sein Repertoire reicht vom Barock bis zur zeitgenössischen Musik und schließt diverse Opern und Oratorien mit ein; Komponisten wie Luigi Dallapiccola, Luigi Nono, Luciano Berio, Franco Donatoni, Giorgio Battistelli, Matteo D’Amico und Giovanni Sollima vertrauten dem Haydn-Orchester Uraufführungen ihrer Werke an. Am Pult des Haydn-Orchesters standen Dirigenten wie Claudio Abbado, Rinaldo Alessandrini, Riccardo Chailly, Ottavio Dantone, Eliahu Inbal, Alain Lombard, Jesús López-Cobos, Neville Marriner, Riccardo Muti, Daniel Oren, José Serebrier und Alberto Zedda; als Chefdirigenten wirkten – nach dem Gründer Antonio Pedrotti – Hermann Michael, Alun Francis, Christian Mandeal und Ola Rudner. Von 2003 bis 2012 war Gustav Kuhn künstlerischer Leiter des Or-

Arvo Volmer

Der Este Arvo Volmer ist Chefdirigent des Haydn-Orchesters von Bozen und Trient. Arvo Volmer, 1962 in Tallinn geboren, studierte 1980 bis 1985 bei Olev Oja und Roman Matsov Dirigieren am Estnischen Staatlichen Konservatorium seiner Heimatstadt sowie im Anschluss bei Ravil Martynov am Rimskij-Korsakow-Konservatorium in Leningrad, wo er 1990

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sein Diplom erwarb; außerdem nahm er an Meisterkursen von Helmuth Rilling in den USA teil. 1989 wurde er beim Nikolai Malko-Wettbewerb in Kopenhagen ausgezeichnet. Sein Debüt gab Volmer 1985 an der Estnischen Nationaloper in Tallinn, einer Spielstätte, der er seitdem immer verbunden geblieben ist; 2004 übernahm er dort die Position des künstlerischen Leiters und Chefdirigenten. Seit 1987 trat er auch als Gastdirigent des Estnischen Nationalorchesters auf, dessen musikalischer Leiter er von 1993 bis 2001 war. Von 1994 bis 2005 war er Chefdirigent und künstlerischer Leiter des Symphonieorchesters von Oulu in Finnland und von 2004 bis 2013 Chefdirigent des Adelaide Symphony Orchestra in Australien. Arvo Volmer trat als Gastdirigent u. a. mit dem Australian Youth Orchestra, an der State Opera South Australia (mit Salome von Strauss), mit dem West Australian Symphony und dem BBC Philharmonic Orchestra, dem Orchester der Komischen Oper, dem Konzerthaus-Orchester sowie dem RadioSymphonieorchester in Berlin, dem City of Birmingham Symphony Orchestra, dem Orchestra symphonique de Bretagne, dem Orchestre National de Belgique in Brüssel, in Chemnitz, mit den Dortmunder Philharmonikern, den Göteborger Symphonikern, beim Menuhin-Festival in Gstaad, mit der NDR-Radiophilharmonie Hannover, an der Finnischen Nationaloper und mit dem

Finnischen Radio-Symphonieorchester in Helsinki, mit den Philharmonischen Orchestern von Helsinki, Kopenhagen, Macau und Malmö, am Nationaltheater in Mannheim, mit dem Melbourne Symphony Orchestra, mit den Moskauer Philharmonikern und am Bolschoi-Theater in Moskau, beim Festival EUROPAMUSICALE in München, mit den Nürnberger Symphonikern, an der Norwegischen Oper in Oslo, dem Orchestre National de France und dem Orchestre Philharmonique de Radio France in Paris, dem Queensland Orchestra, dem Isländischen Philharmonischen Orchester in Reykjavik, den Sankt Petersburger Philharmonikern, der Orquesta Sinfónica do Estado de Saõ Paulo, dem Singapore Symphony Orchestra, dem Königlich Philharmonischen Orchester Stockholm, den Stuttgarter Philharmonikern, an der Opera Australia in Sydney (zuletzt mit einer Neuproduktion von Verdis Trovatore), mit dem Sydney Symphony, dem Taiwan Symphony und dem Tasmanian Symphony Orchestra sowie an der Georgischen Nationaloper in Tiflis auf. Daneben dirigierte er in Israel, Italien, in den Niederlanden, in Polen, in Portugal und in Tschechien. Arvo Volmer debütierte mit dem Haydn-Orchester anlässlich der Saisoneröffnung im Oktober 2012, wobei er Werke von Brahms und Ravel dirigierte.

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Von Mozart bis Dvorˇák Abschlusskonzert Dirigier-Masterclass Fr. 28. Juli 2017, 20 Uhr Festspielhaus

WOLFGANG AMADEUS MOZART (1756–1791) Symphonie in C-Dur KV 338 1. Allegro vivace 2. Andante di molto piu tosto allegretto 3. Allegro vivace VINCENZO BELLINI (1801–1835) „Casta Diva“ Arie der Norma aus der Oper „Norma“ Lada Kyssy

LUDWIG VAN BEETHOVEN (1770–1827) Ouverture zu „Fidelio“ (Leonore III) GIUSEPPE VERDI (1813–1901) „Merce, Dilette Amiche“ Siciliana der Elena aus der Oper „I vespri siciliani“ Sophie Gordeladze {Pause}

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LUIGI CHERUBINI (1760–1842) Ouverture zu „Medea“ FRANZ SCHUBERT (1797–1827) Hirtenchor aus Rosamunde D. 797 „Hier auf den Fluren mit rosigen Wangen“ GIUSEPPE VERDI (1813–1901) „Sono giunta! … Madre, pietosa Vergine“ Arie der Leonora aus der Oper „La forza del destino“ Maria Radoeva

ANTONIN DVORˇÁK (1841–1904) Sinfonische Dichtung „Der Wassermann“ op. 107

Orchester und Chorakademie der Tiroler Festspiele Erl Teilnehmer der Dirigier-Masterclass

1 Pause (25 Minuten) um ca. 20.45 Uhr Aufführungsende um ca. 21.45 Uhr

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Symphonie Nr. 34

Wolfgang Amadeus Mozarts letzte Salzburger Symphonie vor seinem Umzug nach Wien, datiert mit 29.8.1780, hat vor allem in den Sätzen 1 und 3 hinsichtlich der von Pauken und Trompeten dominierten Besetzung und in der blockhaften Gestaltung etwas festlich Barockes an sich. Der Autograph sah nach dem ersten Satz angeblich ein Menuett vor, dessen Anfang aber durchgestrichen wurde und somit nur als Fragment überliefert ist. Manchmal wird aus diesem Grunde bei der an sich dreisätzigen Fassung bei Aufführungen und Aufnahmen das eigenständige Menuett KV 409 eingeflochten. Der erste Satz, Allegro vivace, bietet die für Mozart so typische farbige Orchesterbehandlung, ein abwechslungsreiches Spiel mit Motiven, das vor allem auch vom Wechsel zwischen Dur und Moll geprägt wird. Es handelt sich um einen Sonatensatz, der allerdings ohne Wiederholungen daherkommt. Der zweite Satz, Andante di molto più tosto Allegretto, kommt zweiteilig daher und überzeugt durch seine Gesanglichkeit ebenso wie mit instrumentalen Akzenten. Das festlich-flotte Finale, Allegro vivace, mutet wieder barock an und setzt in seinen Achtelbewegungen die feine motivisch-farbliche Arbeit des ersten Satzes fort. Der letzte Satz bietet einen klassischen Sonatensatz mit Wiederholungen in Exposition und Durchführung/Reprise. Fidelio Leonore III

„Dieses mein geistiges Kind hat mir vor allen anderen die größten Geburtsschmerzen, aber auch den größten Ärger gemacht“, bekannte Beethoven über den „Fidelio“, seine einzige Oper. Vollends zufrieden war Beethoven mit ihr allerdings nie wirklich. Und so griff er nach der Uraufführung noch einmal zum Rotstift, strich vieles und komponierte für die dritte Version der Oper – die wir heute „Fidelio“ nennen – große Teile neu. Die zahlreichen Überarbeitungen sind der Grund dafür, warum es für „Fidelio“ bzw. „Leonore“ vier verschiedene Ouvertüren gibt. Denn für jede Neuversion der Oper schrieb Beethoven eine eigene Ouvertüre. Die vier Ouvertüren stehen zueinander wie viereiige Vierlinge: Ihre ge-

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netische Substanz ist zwar dieselbe, sie ist aber jeweils unterschiedlich ausgeprägt; und alle vier Ouvertüren stehen in unterschiedlicher Beziehung zur Oper. Die heute gespielte ‚dritte‘ ist chronologisch eigentlich die zweite, sie stammt aus dem Jahr 1806 und leitete die Zweitfassung der „Leonore“ ein. Sie ist diejenige von den vieren, die am frühesten als selbstständiges Werk im Konzertsaal heimisch wurde. Die Musik skizziert die Handlung der Oper, leuchtet ihre Stimmungen und Schwankungen musikalisch aus. Der harmonisch gefährlich schwankende Beginn atmet den modrigen Geruch des Kerkers. Etwa in der Mitte der Ouvertüre platziert Beethoven ein Trompetensignal; in der Oper verkündet es die Ankunft des Ministers, der der Knechtschaft ein Ende bereitet. Ein Quartett schildert die unterschiedlichen Reaktionen derer, die das Trompetensignal hören: Erleichterung bei Leonore und Fidelio, Schrecken bei dem Tyrannen Pizarro, der weiß, dass das Ende seiner Herrschaft naht, und Schwanken zwischen privatem Mitgefühl und dienstlicher Loyalität beim Kerkermeister Rocco.  (Doris Blaich) Medea Ouvertüre

Die Opéra comique Médée (deutsch Medea) von Luigi Cherubini erlebte am 13. März in der französischen Erstfassung mit gesprochenen Dialogen im Théâtre Feydeau in Paris ihre Uraufführung. Eine gekürzte deutschsprachige Zweitfassung wurde erstmals am 6. November 1802 im Kärntnertortheater in Wien gezeigt. 1855 ersetzte Franz Lachner die Dialoge durch Rezitative, die 1865 von Luigi Arditi ins Italienische übersetzt wurden. Größere Popularität erlangte das Werk ab 1953 durch Maria Callas’ Gestaltung der Titelpartie. Im heutigen Konzert erklingt die Ouvertüre des Werks. Wassermann

Wie es der Titel schon vermuten lässt, erzählt Antonín Dvorˇák in seinem Werk „Der Wassermann“ die Geschichte des hässlichen Wassermanns, der sich eine Schönheit aus dem Dorf zur Braut erwählt hat. Wie es das

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Schicksal so will, gleitet das arme Mädchen auf dem Steg des Sees aus und wird vom Unsympathen in sein dunkles, nasses Reich gezogen. Sie bekommt von ihm ein Kind. Einmal noch erlaubt ihr der Wassermann, die Mutter aufzusuchen, behält als Faustpfand aber das Kind zurück. Als sie nach Ablauf der genannten Frist nicht zu ihm zurückkehrt, tötet er das Kind und wirft es wutentbrannt vor die Tür des Mutterhauses. Das aus einem rhythmischen Ostinato bestehende Motiv des als Rondo gestalteten Stückes stellt den Wassermann dar und bildet zugleich die Grundlage für alle in „Der Wassermann“ enthaltenen Themen. Auf diese Weise beschreibt Dvorˇák musikalisch, dass das Schicksal des Mädchens und seiner Mutter dem Handeln des Wassermanns ausgeliefert ist. Auch die durch den Wassermann ausgeführte Tötung des Kindes ist mit entsprechenden musikalischen Mitteln dargestellt, wird aber von einem versöhnlichen Schluss ausgeglichen.

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Beethoven-Doppel Abschlusskonzert So. 30. Juli 2017, 11 Uhr (Matinee) Festspielhaus

LUDWIG VAN BEETHOVEN (1770–1827) Symphonie Nr. 4 B-Dur op. 60 1. Adagio – allegro vivace 2. Adagio 3. Menuetto – Trio: allegro vivace – un poco meno allegro 4. Allegro ma non troppo {Pause}

LUDWIG VAN BEETHOVEN Symphonie Nr. 5 c-Moll op. 67 (Schicksalssinfonie) 1. Allegro con brio 2. Andante con moto 3. Allegro 4. Allegro

Orchester der Tiroler Festspiele Erl Dirigent: Gustav Kuhn

1 Pause (25 Minuten) um ca. 11.35 Uhr Aufführungsende um ca. 12.40 Uhr

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Die Vierte

Auf Einladung des Fürsten Lichnowsky in dessen Sommerresidenz Grätz bei Troppau in Schlesien, Sommer / Herbst 1806 Viele Noten dabei. Drei unfertige Quartette, Skizzen für zwei Symphonien, in c-Moll und F-Dur. Von Grätz aus mit Karl Lichnowsky Besuch beim Grafen Franz von Oppersdorf auf dessen Schloss in Oberglogau. Der Graf ein Musikenthusiast und Verehrer meiner Kompositionen. Verfügt über ein eigenes Orchester. Am Abend unserer Ankunft mir zu Ehren meine Symphonie in D. Nach dem, was ich sehen und manchmal hören konnte, waren sie sehr gut. Der Fürst bestätigt das. Oppersdorf bittet mit großem Charme und Nachdruck um eine ihm gewidmete Symphonie. Möglichst sofort. Bietet 500 Gulden. Dafür gehört sie ein halbes Jahr ihm. Bin in Laune. Musik muss auch auf Zuruf möglich sein, überall. Benötige aber zu dieser Symphonie einige Aufzeichnungen aus Wien, da diese verwertbar wären. Werden per Eilkurier angeliefert, an Bonapartes Truppen vorbei. Besetzung wie in der Zweiten: Streicher, 2 Flöten (wird eine, weil mir der andere Flötist nicht gut erschien), 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 2 Hörner, 2 Trompeten, Pauken. Einleitung: Adagio: kommt später. Allegro vivace: wird mächtig angeworfen wie ein Kreisel, der sich in die Lüfte erheben, der fliegen kann. Und er fliegt hoch, in weiten Ellipsen, angetrieben von Pauken, von Synkopen, dreht immer höher. Bläsersoli blitzen auf im Sonnenlicht. Da gerät er aus der Atmosphäre, trudelt fast lautlos, kaum mehr zu sehen, scheint zu fallen, abzustürzen. Nur noch die Pauken unter der langsamer werdenden Drehung sind zu hören. Da glüht er auf beim Wiedereintritt in die Reprise, fängt sich wieder und fliegt schneller, aberwitzig viel schneller als vorher, bedrohlich in seinen abrupten Stürzen und taumelnden Schleifen. Dann dreht er ab und ist verschwunden.

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Adagio: Die Maschine muss also wieder in Bewegung gesetzt werden, von den zweiten Geigen diesmal, wie ein Schwungrad. Es rotiert nicht ganz regelmäßig, den ganzen Satz hindurch nicht. Aber diese Rotation ist der Satz. Und droht sie auszulaufen, treiben Paukenschläge, Bläserstöße und Streicherarpeggien sie wieder an. Wofür? Für diese eine traurige Melodie der ersten Geigen, aus der alle anderen Gesänge sich entwickeln, vor allem die der geliebten Holzbläser. Einmal stößt sogar, ganz alleine, das Fagott wieder an, damit das Werk nicht stillsteht. Denn dahinter wäre ja nichts als nichts. Aber die Klarinette erinnert sich gottseidank an die Anfangsfloskel, die Celli und die Kontrabässe haben ihre pulsende Bewegung wieder, die Pauken übernehmen diesen Herzschlag, auch in den Hörnern ist ein Echo, und die Flöte findet endlich zur Melodie zurück. So schieben sie einander weiter, gegen den Stillstand. Ein Mal noch die Bläser. Paukenpuls. Aber dann muss Schluss sein. Allegro molto e vivace: Nach solchem Sieg im zweiten Satz jetzt der Tanz. Wie eine verkürzte Polka. Wilder Tanz! Ob sie den in Schlesien auch so gut können wie in Wien? Aber im Trio gibt es ein wenig Luft: Un poco meno allegro! Und Böhmen ist so nah. Es müssen böhmische Musiker sein, die Graf Oppersdorf da in seinen Diensten hat. Denen ist keine Wiederholung zu viel, und es gibt einige mehr als gewöhnlich, und abgewandelt! Von Anfang! Allegro ma non troppo: Ein kollektiver Rausch! Besessen! Das muss möglich sein! Nichts als ein ununterbrochenes Flirren in den Streichern, dessen Vibrieren sich auf alle und alles überträgt. Acht Sechzehntel über zwei Vierteln. Kürzeste hingeworfene Rufe der einen, atemlose, brillante Antworten der anderen, abwechselnd nach Gruppen, sich gegenseitig animierend, provozierend, weitertreibend. Halsbrecherische Bläsersoli, wie improvisiert. Und plötzlich, immer wieder, gemeinsam vorwärts fallend in den gestampften Rhythmus wie den eines Csárdás, alle zusammen, als versicherten sie sich gegenseitig ihrer vollzähligen Anwesenheit, und weiter! Weiter bis an den Abgrund. Generalpause! Da fächern die ersten Geigen die Sechzehntel-Motorik in eine sehnsüchtige

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Melodie mit ironischem Schlenker-Vorschlag auf; erschöpft, aber sehr lässig winken die Fagotte in eine Fermate ab, ebenso die zweiten Geigen, die Celli. Dann stürzen sich alle kopfüber in die Stille. Das Einleitungs-Adagio, oder: Woraus gebiert sich Musik? Ein von fast allen Instrumenten in den leeren Raum gerissener Ton. Ein B. Die Tonart ist doch B-Dur! Die Bläser halten dieses B, aber die Streicher, unisono, unterwandern, zerreiben es, fahl, düster. Wohin? Kein erkennbarer Weg. Die ersten Geigen tasten ins Nirgendwo. Das Fagott bietet sich an, mit einem zarten Klagelaut wie eine Frage: Hier verweilen? Doch es geht weiter. Eine Reise in ferne, unbestimmte Klangwelten, heller, dunkler. Die Bläser folgen, wie blind geführt, verhalten an einer Möglichkeit, einem unbekannten Ufer. Wird nicht betreten. Kosmos. Geheimnisvoll einander zugeordnete Galaxien. Da plötzlich von allen Streichern eine Melodie wie zur Vertonung von Goethes „Wanderers Nachtlied“: „Süßer Friede, komm in meine Brust …“ Nein! Darf nicht sein! Hier nicht! Noch nicht! Noch lange nicht! Wird mit aller möglichen Macht der Verneinung weggefegt, weggelärmt. Und angeworfen wird stattdessen jener schillernde Kreisel des „Allegro vivace“. Mit diesem Adagio gibt Beethoven für den Moment einer Ewigkeit den Blick frei in sein unerschöpfliches Universum, in dem alles möglich ist, wenn er nur will. Auch diese vierte Symphonie in B-Dur. Trotz allem.  (Franz Winter)

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Die Fünfte

Kadenz für eine Oboe Das Entsetzen ist groß, existentiell. Es währt schon lange, mindestens 17 Jahre lang. Begonnen hat es um 1790/91, nun steht auf dem Kalender 1806. Die Ideale: verraten. Die Französische Revolution: in ihrem eigenen Blut ertrunken. Europa: vom Usurpator mit Krieg überzogen. Die symphonische Widmung an ihn längst mit dem Rasiermesser aus dem Papier geschabt, wie aus der eigenen Haut. Die Träume sind ausgeträumt. Keine Träume mehr. Nicht einmal im Schlaf zuckt noch ein Arm, ein Bein, ein Lid. Bleischwere Lähmung, die in dieser rätselhaftesten aller Viertelpausen gesprengt wird, auf einmal, vor dem Werk, vor dem ersten Ton! Dann nur mehr noch ohnmächtige Raserei. Mit der kleinen Terz, der Rufterz. Quälend, schneidend, manisch, autistisch, gefangen. „So klopft …“, ja, aber nicht das Schicksal an irgendeine Pforte! Dann schon eher das Blut an die Schädeldecke. Und immer Rufe, Rufe! Aber niemand hört, niemand wird je hören. War da nicht etwas wie ein Laut? Ein klagender Laut, wie von einem Vogel? Die Oboe! „Und wenn der Mensch in seiner Qual verstummt, gab mir ein Gott zu sagen, wie ich leide …“, sagt da ein anderer, auch ein Gefangener der Fürstenwillkür. Aber kein Gott gibt, diesem nicht und jenem nicht, den Vogellaut der Freiheit jedenfalls nicht. Unendlich armselig klingt er, dieser Laut, wie eine kaum noch wahrnehmbare Erinnerung. Wie eine kaum wahrnehmbare Hoffnung?

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Wenn ja, worauf? Es ist alles verspielt, vertan! Dann geht das Schreien weiter, das Rufen, das Toben der Wut. Abgesänge alle folgenden Sätze. Zynische Exekutionen. Dieses stumpfe Taumeln des As-Dur-Andante. Auch hier sofort wieder der Ruf, ein Kinderruf am Ende des tiefen Streicherthemas, gleich von den Geigen reflexartig wiederholt, echoartig nachgeäfft von den Holzbläsern. Da ist keine Antwort! Weitertaumeln. Idiotischer Rettungsversuch ins hohlste Pathos. Muss zusammenbrechen. Marschartiges Torkeln in Variationen. Aber den Ruf hört niemand! Im 3/4-Allegro: schlammiger, aufgeweichter Boden. Wie der Morast auf den vom Blutregen durchweichten Schlachtfeldern. Nichts hält mehr. Trompeten verhöhnen schmetternd die Rufe von früher. Ideologisch umgemünzte Qual. Sinnloser Totentanz, verlangsamt im Versinken, Todesfugen auch. Zitternde Stille im Übergang zum Tod. Schon spotten die Totenvögel: ta-ta-ta-ta! So muss das Ende sein, die Agonie, wenn der Tod über einem zusammenschlägt, der Tod von Hoffnung, Idee und Traum, und der wirkliche, der körperliche Tod. Allegro, wieder Allegro! Immer Allegro! Und C-Dur! Von c-Moll nach C-Dur. Hat nicht Haydn einmal, von c-Moll nach C-Dur? Ah, ja, das war „Die Schöpfung“! Die Schöpfung! Hier ist das Ende! Giftig gleißend explodiert dieser Pilz der Zerstörung, vernichtet, vertilgt alles. Selbst die dummdreisten Kriegsinstrumente wie Piccoloflöte, Kontrafagott und Posaune, die hier zum ersten Mal in einer Symphonie auflärmen, schmelzen in solchem Licht. Aber vorher plärren sie noch ihre leeren Formeln in die giftige Luft.

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Es nützt ihnen nichts! Und weil es so schön ist, gleich noch einmal, immer wieder. Dieser Satz lässt sich mit ein paar lächerlichen Wiederholungspünktchen bequem in die Unendlichkeit strecken. Sein Echo ist längst in die Unendlichkeit gestreckt. Von außen, über der Gefahrenzone schwebend, muss das ein herrliches Schauspiel sein, wie Hiroshima, Nagasaki, 9/11. Für wen? Für grausame Götter? Vielleicht, für wen sonst, denn wir sind ja mitten drin! Kein größeres Monument der Menschheit für gescheiterte Träume, gescheiterte Ideale, gescheiterte Hoffnung als dieses. Diese Fünfte in c-Moll. Caspar David Friedrichs aufgestaute, ineinandergeschobene Eismassen sind ein harmloses Kinderbild dagegen. Aber die Kadenz der Oboe!

(Franz Winter)

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KAMMERMUSIK & SPECIALS

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Objets Trouvés World Sophisticated 1 So. 9. Juli 2017, 20 Uhr Festspielhaus

GYÖRGY LIGETI (1923–2006) aus „Musica ricercata“ Nr. VIII–I JOHN DOWLAND (1563–1626) aus „Lachrimae, or Seaven Teares“ Lachrimæ Antiquæ M. Giles Hobies his Galliard Preludium Lachrimæ Veræ JOSEPH HAYDN (1732–1809) Sonate in D-Dur, Hob. XVI : 37

1. Allegro con brio 2. Largo e sostenuto 3. Finale: Presto ma non troppo innocentemente FRANC¸OIS COUPERIN (1668–1733) aus „Troisième livre de pièces de clavecin“ Muséte de Choisi Muséte de Taverni

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SILVIUS LEOPOLD WEISS (1687–1750) aus „Suite in f-Moll“ Sarabande Gigue GYÖRGY LIGETI aus „Musica ricercata“ Nr. VII–III ASTOR PIAZZOLLA (1921–1992) Novitango Adiós Nonino Libertango Akkordeon: Viviane Chassot Zither: Martin Mallaun

Keine Pause – Aufführungsende um ca. 21.20 Uhr

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Objets Trouvés

Rokokotheater Schwetzingen, Mai 2013. Im Orchestergraben proben Musiker für die Uraufführung einer Oper von Georg Friedrich Haas. Zwischen Cembalo und Thai-Gongs eine Akkordeonistin und ein Zitherspieler mit mikrotonal gestimmten Zithern — ein denkwürdiger Ort für unser erstes Zusammentreffen! Inspiriert vom ungewöhnlichen Zusammenklang unserer Instrumente beschlossen wir bald, den gemeinsamen Weg nach Ende des Opernprojekts fortzusetzen. Kein leichtes Unterfangen, da abseits der ausgetretenen Pfade kaum Repertoire für die Besetzung Akkordeon und Zither existiert. Umso größer war unsere Lust, mit den beiden Instrumenten Neuland zu betreten. Unser Anliegen war es, Werke von Komponisten, die uns persönlich besonders geprägt haben, neu zu deuten und einen eigenen Klang zu erschaffen. In monatelanger Recherche und Probenarbeit begaben wir uns also in die Tiefen der europäischen Musikgeschichte. Wir folgten den Spuren der Merry Melancholy in der englischen Renaissance und suchten die widerspenstige Drehleier in der Eleganz französischer Barockmusik. Wir diskutierten über John Cage und Zen, improvisierten über Tangos von Astor Piazzolla und fanden volksmusikalische Wurzeln im Werk György Ligetis. Die Essenz all dieser Objets Trouvés, Musik aus den letzten 400 Jahren, präsentieren wir in diesem Programm.  (Viviane Chassot, Martin Mallaun) Duo Chassot / Mallaun

In diesem Projekt treffen zwei Musiker aufeinander, die auf ihren Instrumenten neue Maßstäbe setzten: Die Schweizer Akkordeonistin Viviane Chassot machte vor allem mit der Einspielung von Haydns Klaviersonanten Furore. Alfred Brendel lobte ihre Interpretation als eine der besten Einspielungen von Joseph Haydns Klaviersonaten: „Die Interpretation ist in ihrer Art vollendet. Frische, Kontrolle und Empfindsamkeit wirken auf das Schönste zusammen.“ Der Österreicher Martin Mallaun beschäftigt sich neben barocker Lautenmusik vor allem mit zeitgenössischer Musik und Improvisation. „Unter seinen Händen befreit sich die Zither aus ihrer

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Stubenmusik-Existenz und wird zum klanglich unerhört vielseitigen, ausdrucksstarken Konzertinstrument“ (Max Nyffeler, Neue Zeitschrift für Musik). Angetrieben von Neugierde und Leidenschaft überschreiten Viviane Chassot und Martin Mallaun musikalische Grenzen und erkunden neues Terrain. Die fragilen elisabethanischen Lautenstücke eines John Dowland und die barocken Piecen von François Couperin werden so zum faszinierenden Revival. Mit Improvisationen und Musik unserer Zeit eröffnen die beiden neue Klangräume. Eine einzigartige Kombination zweier Instrumente, die durch diese beiden Musikerpersönlichkeiten aus ihrem Schattendasein befreit wurden.

Viviane Chassot

Viviane Chassot wurde in Zürich geboren und lebt heute als freischaffende Musikerin in Basel. Ihren ersten Akkordeonunterricht erhielt sie mit zwölf Jahren bei Ernst Kaelin, der sie schon früh in der Interpretation klassischer polyphoner Werke auf dem Einzeltonmanual (MIII) gefördert hat. Wichtige Impulse erhielt sie während dieser frühen Phase der musikalischen Ausbildung auch von Gérard Fahr. 2006 hat Viviane Chassot ihre Studien an der Hochschule der Künste Bern bei Teodoro Anzellotti mit dem Master of Performance and Pedagogy abgeschlossen. Von 2009 bis 2013 lebte sie als freischaffende Musikerin in Leipzig. Während dieser Zeit erhielt sie wichtige Impulse durch Eberhard Feltz (Musikhochschule Hans Eisler, Berlin) und besuchte zahlreiche Meisterkurse, u. a. bei Ferenc Rados, Andras Schiff und

Alfred Brendel. Mit ihren Interpretationen auf dem Akkordeon hat Viviane Chassot neue Maßstäbe gesetzt. Sie tritt als Solistin und Kammermusikerin weltweit in renommierten Konzerthäusern auf, wie Philharmonie Berlin, Gewandhaus Leipzig, Guggenheim Museum New York, Wigmore Hall London, Konzerthaus Wien, Tonhalle Zürich. Sie arbeitete bereits mit Dirigenten wie Simon Rattle, David Zinman, Riccardo Chailly und Heinz Holliger und ist wiederholt Gast bei internationalen Festivals. Als vielseitige Musikerin überschreitet sie stilistische Grenzen: Mutig und innovativ verbindet sie Klassik, Jazz, neue Musik und Improvisation. In den vergangenen Jahren spielte Viviane Chassot zahlreiche Uraufführungen und war Gewinnerin des Kranichsteiner Musikpreises. 2015 wurde sie mit dem Swiss Ambassador’s Award London ausgezeichnet. Im März 2017 erschien ihre neue CD mit Klavierkonzerten

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von Joseph Haydn, zusammen mit dem Kammerorchester Basel, die international auf enorme Resonanz stößt. Martin Mallaun

Martin Mallaun „zählt ohne Zweifel zu den vielseitigsten Künstlern, die hierzulande im Moment im Bereich der experimentellen Musik am Werken sind. Egal ob nun in der Improvisation, in der Elektronik, der barocken Lautenmusik, der alpinen Volksmusik oder der zeitgenössischen Musik, der gebürtige Tiroler ist stets auf der Suche nach neuen klanglichen und stilistischen Ausdrucksformen auf der Zither.“ (www.mica.at) Neben dem Konzertfach Zither am Tiroler Landeskonservatorium studierte Martin Mallaun Botanik an der Universität Innsbruck. Seit einigen Jahren arbeitet er intensiv an der Erweiterung des Repertoires für die Zither. Eine

Vielzahl an neuen Stücken – vom Solo bis zum Orchesterwerk – wurde auf seine Anregung hin komponiert und uraufgeführt. Wichtige Begleiter auf diesem Weg sind unter anderen das Zithertrio GREIFER, die Geigerin Barbara Lüneburg oder das Improvisationstrio Tricky Bridges. Martin Mallaun konzertiert international und ist Gast auf renommierten Festivals wie dem Edinburgh International Festival (UK), der Münchener Biennale (D) oder den Klangspuren Schwaz (A). Neben der Tätigkeit als freischaffender Musiker unterrichtet er im Tiroler Musikschulwerk. Seit 2001 untersucht er zudem als Botaniker im Forschungsprojekt GLORIA die Auswirkungen des Klimawandels auf die Vegetation alpiner Ökosysteme.

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Mélodie Zhao Klavierabend Mo. 10. Juli 2017, 20 Uhr Festspielhaus

FRANZ LISZT (1811–1886) aus „Études d’exécution transcendante“ XI. Harmonies du Soir FRANZ LISZT Mephisto-Walzer Nr. 1 FRÉDÉRIC CHOPIN (1810–1849) Andante spianato et Grande Polonaise brillante, op. 22 {Pause}

LUDWIG VAN BEETHOVEN (1770–1827) Klaviersonate Nr. 29 B-Dur op. 106 „Hammerklavier“ 1. Allegro 2. Scherzo. Assai vivace 3. Adagio sostenuto. Appassionato e con molto sentimento 4. Largo – Intermezzo. Allegro risoluto – Fuga a 3 voci, con alcune licenze

Klavier: Mélodie Zhao

1 Pause (25 Minuten) um ca. 20.45 Uhr Aufführungsende um ca. 21.45 Uhr

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Études d’exécution transcendante

Die zwölf Etüden der Sammlung „Études d’exécution transcendante“ können nur mit Vorbehalt im engeren Sinn Etüden genannt werden, denn es ist weniger eine bestimmte Spielfigur oder eine pianistische Idee, als vielmehr eine Klangvorstellung, eine poetische Idee, die den Kompositionen ihren Antrieb gibt. Der Titel jeder der zwölf großen Etüden ist Musik. Allenfalls die zweite und zwölfte Etüde entsprechen Etüden im engeren Sinn, da hier die Spieltechnik auf wenige Elemente beschränkt bleibt. Die Des-Dur-Etüde „Harmonies du soir“ (Nr. 11) erreicht ihren Klangzauber durch Glockeneffekte, weit arpeggierte Akkorde und das zarte Abendlied (auf den Titel verweisend) im Mittelteil. Die letzte Etüde Chasse-neige ein anspruchsvolles Stück mit vielen Tremolofiguren. Auch chromatische Passagen und weite Sprünge malen die poetische Stimmung einer Landschaft nach, die ein immer wilderer Schneefall verhüllt.  (www.kammermusikfuehrer.de)

Mephisto-Walzer

Der Mephistowalzer „Nr. 1“ erschien, wie beim Bearbeitungsweltmeister Liszt nicht anders zu erwarten, gleich in mehreren Besetzungen, für Orchester, für Klavier solo und für Klavier zu vier Händen. Der Verlag ergänzte diese Liste einige Jahre später noch durch eine Fremdbearbeitung für zwei Klaviere. Aber nicht nur Bearbeiten, auch Überarbeiten lag Liszt bekanntermaßen sehr, und im Fall des Mephistowalzers existiert zum Beispiel ein Alternativschluss für die Orchesterfassung, der kurioserweise zwar im Nachhinein von Liszt auch für die Bearbeitung für Klavier zu vier Händen nacharrangiert, für die Klavier solo-Fassung aber wohl nicht in Betracht gezogen wurde. (Bei der Menge der Bearbeitungen hatte anscheinend sogar der Komponist selbst den Überblick verloren.) Aber was ist aus dem berühmten Mephistowalzer nun geworden? Baronin von Meyendorff, langjährige Vertraute Liszts, war nach allem, was wir heute wissen, eine gute Klavierspielerin. Liszt komponierte einige kleinere Stücke für sie und auch diese Bearbeitung des Mephistowalzers war wohl für

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ihren Privatgebrauch zusammengestellt. Sämtliche virtuosen Passagen wurden radikal gekürzt, die Musik konzentriert sich auf den schwärmerischen Mittelteil, der ausgebaut wird. Selbst die Presto-Einwürfe im Mittelteil sind eliminiert, ebenso wie die schwierigen Tonrepetitionen – im Notentext kommt keine einzige Sechzehntelnote mehr vor. Mephisto und sein wilder Tanz wurden aus diesem Walzer chirurgisch entfernt – was bleibt, ist Fausts Buhlen um das brünette Mädchen aus Lenaus Gedicht.  (www.henle.de) Andante spianato et Grande Polonaise brillante

Frédéric Chopin komponierte erst die Grande „Grande Polonaise brillante“ 1831. Es wurde komponiert für Piano und Orchester, obwohl der Piano-Teil oft solistisch aufgeführt wird. Nach einer Konzerteinladung nach Paris fügte er das „Andante spianato“ mit seinen fanfarenartigen Teilen als Introduktion hinzu. Das Werk wurde 1836 veröffentlicht und Madame d’Este gewidmet.  (www.musopen.org) Hammerklavier-Sonate

Als Beethoven an seiner großen B-Dur-Sonate op. 106 arbeitete, kündigte er an: „Jetzt schreibe ich eine Sonate, welche meine größte seyn soll. Die wird den Pianisten zu schaffen machen, daß sie sie erst in fünfzig Jahren spielen werden.“ Es dauerte nicht nur 50 Jahre, sondern mehr: Erst Ende des vorigen Jahrhunderts erkämpfte der Pianist Hans von Bülow der Sonate den ihr gebührenden Platz im Konzertrepertoire, indem er sie zu besserem Verständnis zweimal hintereinander zu spielen pflegte. Mittlerweile sind die „Berührungsängste“ geschwunden, und was für den Dirigenten die Neunte, ist für den Pianisten die Hammerklaviersonate – mit dem Unterschied, dass die Neunte mehr in die Breite, ins Monumentale geht, während die op. 106 stärker in die Tiefe dringt. Der Titel „Große Hammerklaviersonate“ geht zurück auf Beethovens Forderung an den Wiener Verleger Artaria, „daß hierfüro auf allen unseren Werken, wozu der Titel deutsch, statt Pianoforte ,Hammerklavier‘

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gesetzt werde.“ Gewidmet hat Beethoven das Werk seinem (offensichtlich hoch talentierten) Klavierschüler Erzherzog Rudolf, dem jüngsten Sohn Kaiser Leopolds II. In einem von Beethovens Skizzenbüchern aus jener Zeit findet sich das fanfarenartige Kopfmotiv des ersten Satzes mit der Textunterlegung „Vivat! Vivat! Rudolphus!“  (www.koelnklavier.de)

Mélodie Zhao

Mélodie Zhao, Schweizer Pianistin mit chinesischen Wurzeln, wurde am 7. September 1994 in Gruyère geboren. Sie besitzt das absolute Gehör und nahm ab dem Alter von drei Jahren Klavierunterricht bei Jiaquan Chen, Professorin an Chinas Zentralem Konservatorium in Peking. Mit neun Jahren studierte sie im Genfer Konservatorium bei Mayumi Balet-Kameda, mit 13 Jahren immatrikulierte sie sich an der Genfer Musikhochschule für den Studiengang Bachelor of Arts of Music, wo sie von Pascal Devoyon betreut wurde. Mit 14 Jahren erwarb sie ihren Bachelortitel mit Anerkennung der Jury. Sie wurde auch mit dem François Dumont-Preis für die beste Interpretation einer Beethoven-Sonate ausgezeichnet. Im Alter von 16 Jahren machte sie ihren Master als Solistin mit Auszeichnung und erhielt den Georges-Filipinetti- und den

Carola-Pajonk-Preis als Musikerin mit der höchsten und feinsten musikalischen Sensibilität. Gleichzeitig war Mélodie Zhao zwischen 2009 und 2011 MigrosKulturprozent-Solistin. Bereits mit sechs Jahren kam sie in die Musikszene; mit zehn Jahren gab sie ihr erstes Solokonzert in Genf und spielte zum ersten Mal als Solistin mit einem Orchester. Seit ihrem zwölften Lebensjahr arbeitet die junge Pianistin an ihrer internationalen Karriere als Konzertpianistin. Sie hatte Auftritte an Festivals und Konzertreihen wie dem Menuhin Festival Gstaad, dem Davos Festival, dem Zürich Festival … Seit ihrem 13. Lebensjahr arbeitet Mélodie Zhao regelmäßig mit großen Ensembles wie dem Staatlichen Symphonieorchester von China, dem Kammerorchester Lausanne, dem Philharmonischen Orchester Shanghai, dem Kammerorchester Zürich, dem Symphonieorchester des Chinesischen Staatsballetts, dem Genfer

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Symphonieorchester und dem russischen Symphonieorchester von Belgorod. Mit 13 Jahren nahm die anerkannte Virtuosin die 24 Etüden Chopins auf; eine Weltpremiere sowohl was das Alter als auch was die Qualität angeht, die beim Publikum ein Riesenerfolg wurde, ebenso wie bei den internationalen Kritikern und Experten. Ein Jahr später wurde sie von der Musikfakultät der Universität Shengli in China eingeladen, die Masterclass zu unterrichten, und verpflichtete sich dort als Gastprofessorin. Mélodie Zhao trat häufig in der Victoria Hall in Genf auf, u. a. am 2. März 2010 für ein Sonderkonzert mit den 27 Etüden Chopins (Konzert Z’amis OSR, Orchester der Romandie) oder im Rahmen einer internationalen Migros-Classics-Tournee mit dem Philharmonischen Orchester Shanghai. Im April 2010 führte Mélodie Zhao auf dem Festival in Jenan (China) mit großem Erfolg ein selbst komponiertes

Werk auf, „Sources“ (Quellen), eine Suite in drei Sätzen für Piano. Dieses Werk erhielt bei seiner offiziellen Premiere in Europa Standing Ovations. Es wird häufig in Radio und Fernsehen gespielt; ein Beleg für eine großartige Leistung. Im Mai 2011 nahm Mélodie Zhao „12 Transzendentale Etüden“ von Liszt für das Label Claves auf. 2014 spielte sie unter der Aufsicht ihres Lehrers Pascal Devoyon und ihres Vaters Yuan Zhao in weniger als einem Jahr alle Beethoven-Sonaten ein und wurde somit zur jüngsten Pianistin, die das pianistische Gesamtwerk Beethovens auf CD vorzuweisen hat. Auch diese Einspielungen sind auf Claves Records im Handel erhältlich. 2015 erschien dann – ebenfalls auf Claves Records – ihre erste Orchestereinspielung von Tschaikowskys Klavierkonzerten Nr. 1 und 2 mit dem Orchestre de la Suisse Romande unter der musikalischen Leitung von Michail Jurowski.

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Nachtgesänge Nils Mönkemeyer & Friends Di. 11. Juli 2017, 20 Uhr Festspielhaus

FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY (1809–1847) aus „Psalm 95“ Herbstlied (Fassung für zwei Violen) BENJAMIN BRITTEN (1913–1976) „Lachrymae – Reflections on a song of Dowland“ op. 48 CÉSAR FRANCK (1822–1890) Sonate für Viola und Klavier A-Dur 1. Allegretto moderato 2. Allegro 3. Recitativo – Fantasia. Moderato 4. Allegretto poco mosso

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ALEXANDER SKRJABIN (1872–1915) Klaviersonate Nr. 5 op. 53 1. Allegro 2. Impetuoso 3. Con stravaganza REBECCA CLARKE (1886–1979) Sonate für Viola und Klavier 1. Impetuoso 2. Vivace 3. Adagio

Viola: Mariko Hara, Nils Mönkemeyer Klavier: William Youn

1 Pause (25 Minuten) um ca. 20.55 Uhr Aufführungsende um ca. 22.05 Uhr

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Nils Mönkemeyer

Nils Mönkemeyer ist einer der „international erfolgreichsten Bratscher“ (Harald Eggebrecht, Süddeutsche Zeitung), ein meisterhafter Vollblutmusiker und hat seinem Instrument in den letzten Jahren zu enormer Aufmerksamkeit verholfen. In seinem Repertoire deckt er dabei das gesamte Spektrum ab: vom 18. bis ins 21. Jahrhundert, von der Originalliteratur bis zu ausgegrabenen Perlen und eigenen Arrangements, vom barocken, transparenten, sprechenden Stil bis zu den exorbitanten technischen Herausforderungen der Komponisten von heute. In jüngster Zeit kommen vermehrt auch Werke dazu, die speziell für ihn geschrieben werden. Dass Nils Mönkemeyer international konzertiert, ein begehrter Kammermusikpartner, ein versierter Solist der großen Orchester von Berlin bis Amsterdam, ein gern gesehener Gast bei den renommierten Festivals zwischen Gstaad und Schleswig-Holstein ist, versteht sich. Als Exklusiv-Künstler bei Sony Classical brachte er in den letzten Jahren zahlreiche CDs heraus, die alle von der Presse hoch gelobt und mit Preisen ausgezeichnet wurden. Seit 2011 ist Mönkemeyer Professor an der Hochschule für Musik und Theater München, an der er selbst einmal bei Hariolf Schlichtig studiert hatte. Mariko Hara

Mariko Hara wurde 1984 in Tokio geboren, wo sie im Alter von fünf Jahren

ersten Geigenunterricht an der Toho Musikschule erhielt. 2005 wechselte Mariko zur Viola, nachdem sie die Bratscherin Nobuko Imai kennenlernte. Bei ihr sowie bei Antoine Tamestit und Steven Isserlis vervollkommnete sie ihre Ausbildung. Im Alter von 16 debütierte Mariko Hara als Solistin mit Tschaikowskys Violinkonzert mit dem Japan Philharmonic Orchestra. Mittlerweile konzertierte sie als Solistin unter anderem mit den Duisburger Philharmonikern, Georgian Symphonietta, der Deutschen Kammerakademie, dem Symphonieorchester Tunis und den Georgischen Philharmonikern. Konzertabende gab sie in renommierten Konzertsälen in Japan, UK, Deutschland, Holland, der Schweiz, Finnland, Estland, Italien, Portugal, Georgien, Tunesien, Taiwan, Vietnam und den USA. Sie erhielt Einladungen von internationalen Musikfestivals wie zum Beispiel Verbier, Kuhmo, IMS Prussia Cove oder Luzern. Mariko Hara ist eine begeisterte Kammermusikerin und musizierte u. a. mit Steven Isserlis, Pavel Vernikov, Arto Noras, Christian Tezlaff oder dem Tokyo Quartett. Von 2004 bis 2010 war sie Mitglied des Jupiter Quartet Japan. Ein Dokumentarfilm des japanischen Fernsehens, das das Quartett drei Jahre lang bei seinen Aktivitäten begleitete, gewann den renommierten „Galaxy Award“ in Japan. Mariko Hara erhielt verschiedene Stipendien und Förderungen, so zum Beispiel von der „Hugo de Senger Foundation“, der „Rohm Musik Foundation“, der „Mo-

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zart Gesellschaft in Dortmund“ und der „Dr. Carl Doerken Stiftung“. Im März 2013 erschien Mariko Haras Debüt-SACD „Fantasie“ beim Label ARS Produktion. Zahlreiche Rundfunkanstalten stellten diese Aufnahme vor und erhielten begeisterte Kommentare. Die internationale Fachpresse überschlug sich mit Superlativen, wie zum Beispiel im deutschsprachigen Raum: „Brillante Bratsche: Egal ob Schumann, Brahms oder Hindemith, alles da: Emotionen, Klangfarben, Wille zu Ausdruck und Gestaltung“ schrieb beispielsweise das Schweizer Magazin „Musik & Theater“. Absolut bemerkenswert!“, resümmierte die Wiener Zeitung, und die Zeitschrift AUDIO veröffentlichte eine hervorragende Rezension mit den Worten: „Mariko Hara: ein vielversprechendes Talent“. Sie gab 14 Konzerte für die Serie „Best of NRW“ (2014/15), und im Oktober 2016 spielte sie im Wiener Konzerthaus. William Youn

Als einen „echten Poeten“ mit „bravouröser Anschlagstechnik“ lobt die Presse den 1982 geborenen Pianisten William Youn. Seine Ausbildung begann der Kosmopolit Youn in Korea. In frühester Jugend zog er nach Amerika, wechselte später erneut den Kontinent und ging an die Musikhochschule Hannover sowie als Stipendiat an die Piano Academy Lake Como, wo er mit Künstlerpersönlichkeiten wie Karl-Heinz Kämmerling, Dmitri Bashkirov, Andreas Staier, William Grant Nabo-

ré oder Menahem Pressler regelmäßig arbeitete. Seit vielen Jahren lebt der Pianist nun in seiner Wahlheimat München. Er konzertiert international von Berlin über Seoul bis New York mit Orchestern wie dem Cleveland Orchestra, den Münchner Philharmonikern, dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, dem Münchner Kammerorchester, dem Belgischen Nationalorchester, dem Mariinsky Theatre oder dem Seoul Philharmonic Orchestra. Eine enge Zusammenarbeit verbindet Youn besonders mit Nils Mönkemeyer (gemeinsame CDs bei Sony Classical, 2015 mit Brahms, 2016 mit Mozart), aber auch mit Sabine Meyer, Carolin Widmann, Veronika Eberle, Johannes Moser und dem Signum Quartett. Vermehrt tritt Youn auch am Hammerflügel auf (wie beim Mannheimer Mozartsommer oder dem Mozartfest Würzburg). Nach CD-Veröffentlichungen für Sony Korea und ARS Produktion erschien 2013 die erste CD einer Reihe mit Mozarts Klavierwerken bei Oehms Classics (ausgezeichnet mit dem Pizzicato Supersonic Award). Nur wenige Monate nach dem sehr gelobten Vol. 2 legte Youn 2015 das dritte Album seiner Mozart-Reihe bei Oehms Classics vor. Eine weitere CD seiner Mozart-Reihe erschien 2016, auch für 2017 ist eine Ausgabe geplant.

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Liebestod im Rettungsboot Heiteres Musikdramolett nach allerlei Motiven von Richard W. (UA) Mi. 12. Juli 2017, 20 Uhr Festpielhaus

„Leben, Liebe, Show“ Tannhäuser: Einzug der Gäste auf der Wartburg „Geht das so weiter?“ Der fliegende Holländer: Sentas Ballade „Im Grunde recht entspannt“ Lohengrin: Lohengrins Abschied / Gralserzählung / Vorspiel 3. Akt „Also dann prost!“ Der fliegende Holländer: Matrosenchor „Hab mi gern!“ Tannhäuser: Lied an den Abendstern „Ewig wart ich schon auf Sonne“ Die Meistersinger von Nürnberg: Morgentraum-Deutweise „Heut isses mir egal“ Lohengrin: Nie sollst du mich befragen; Rienzi: Ouvertürenthema „Rettungsübung“ Der fliegende Holländer: Ouvertüre

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Die Walküre: Walkürenritt „Ewig schad“ Tannhäuser: Venusberg-Musik „Scheiß Natur“ Wesendonck-Lieder: Stehe still „Macht nix / Zum Glück“ Götterdämmerung: Siegfrieds Trauermarsch; Tannhäuser: Pilgerchor „Eilig verführt“ Lohengrin: Brautchor

Isolde, Brenda: Pia Baresch Tristan, Kurti: Peter Lesiak Cello: Siegfried Andraschek Akkordeon: Roman Pechmann Percussion: Herwig Wagner Ausstattung: Petra Fibich-Patzelt Choreografische Mitarbeit: Ricarda R. Ludigkeit Buch, Regie und musikalische Leitung: Alexander Kuchinka

1 Pause (25 Minuten) um ca. 20.45 Uhr Aufführungsende um ca. 21.45 Uhr

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Inhalt

Ausgerechnet auf einem Kreuzfahrtschiff, 3.000 Kilometer von zuhause, müssen sich Fernsehpromi Isolde („Take it easy, Isi“) und Musicalgröße Tristan („Tris, King of Kiss“) über den Weg laufen – und sogleich liegt Zoff in der Luft: Zu viel ist rund um ihre kurze, aber stürmische Beziehung vor ein paar Jahren passiert, zu wenig davon aufgearbeitet. Während sie unschlüssig zwischen Abstand und Abrechnung schwankt, steht er einer spontanen Neuauflage ihrer einstmaligen Liaison entspannt gegenüber. Das wiederum kränkt Brenda und Kurti aus dem bordeigenen Showensemble, die beide ein Auge auf den allseits begehrten Tris geworfen haben. Mithilfe eines speziellen Drogencocktails wollen sie der Wiederannäherung zwischen dem einstmaligen Liebespaar endgültig einen Riegel vorschieben. Aber wie es der boshafte Zufall, den man Leben nennt, so will, kommt alles anders … Konzept

„Tristan und Isolde“, vielleicht die verworrenste unter den großen klassischen Liebestragödien, als Vorlage für eine frechfröhliche musikalische Farce: so knapp und pointiert, dass Wagner-Skeptiker ihre reine Freude haben, und so voll von Anspielungen und Umdeutungen, dass auch Wagner-Kenner auf ihre Kosten kommen. Eine Wiederbegegnung der anderen Art, ein fröhliches Was-wäre-wenn, eine lustvolle Nummernrevue mit Wagner’s Greatest Hits – so respektlos-unverfroren, wie es nur eine liebevolle Hommage sein kann. – Kleiner Clou am Rande: Die Musik wird nach Lust und Laune aus allen möglichen Wagneropern zusammengestellt, mit Ausnahme von „Tristan und Isolde“. Team

Pia Baresch und Peter Lesiak, spätestens seit ihrem Erfolgsprogramm „LÄSSIG UND BARSCH“ bestens geübt im Austragen musikalischer Rosenkriege, nehmen das Publikum mit auf eine schwungvolle, wenn

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nicht stürmische Seereise, auf der sie genussvoll dem Werdegang einer Liebesbeziehung nachspüren, die auf Zufall, Betrug und Drogen beruht. Unter der szenischen und musikalischen Leitung von Alexander Kuchinka wird dabei Wagners Musikschaffen nach allen Regeln der satirischen Kunst stilistisch gegen den Strich gebürstet, der Wortwitz der WagnerDichtungen endlich einmal in seinem vollen Humorgehalt gewürdigt und das große Orchester von einer kleinen feinen Combo beerbt: Mit Siegfried Andraschek am Cello, Roman Pechmann am Akkordeon und Herwig Wagner am Schlagwerk stehen drei abenteuerlustige Vollblutmusiker als außergewöhnliche Bordkapelle zur Verfügung.

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Ring-Session So. 16. Juli 2017, 11 Uhr (Matinee) Festspielhaus

Eine Leitmotiv-Revue von Angelo di Montegral mit Eduardo Javier Maffei und dem Javier Quartett

1. Siegfried Call 2. Rheingold 3. Paura – Angst-Motiv 4. Hüt du dich! (Richard Strauss) 5. Riesen-Motiv 6. Siegfrieds Traum 7. Rinuncio all’amore / Liebesentzug 8. Freischütz (Carl Maria von Weber) 9. Von Freischütz zu Froh 10. Loge-Motiv 11. Winterstürme 12. Walküren-Motiv 13. Von Walküren zu Schlachtgesang 14. Schlachtgesang (Richard Strauss) 15. Utan svafvel och fosfor (Richard Strauss) 16. Siegfried-Motiv 17. Siegfried-Swing 18. Als zullendes Kind – Rock-Rap

Keine Pause – Aufführungsende um 12 Uhr

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Musikalische Arrangements: Mauro Fabbri, Eduardo Javier Maffei, Thomas J. Mandl Szenische Gestaltung: Gustav Kuhn Chorakademie der Tiroler Festspiele Erl Musikalische Leitung: Thomas J. Mandl Javier Quartett Saxophone: Eduardo Javier Maffei E-Bass: Filippo Macchiarelli Piano: Alessandro Altarocca Percussion: Filippo Mignatti

Vor dem großen Wagner-Wochenende mit dem Ring an vier aufeinanderfolgenden Tagen: Motive aus Wagners Opernepos „Der Ring des Nibelungen“ werden in neuen Stücken und jazzigen Improvisationen mit dem Jägerchor aus der Oper „Der Freischütz“ von Carl Maria von Weber und ebenso eigensinnigen wie überraschenden Chorwerken für Männerchor a cappella von Richard Strauss zu einer unterhaltsam swingenden Leitmotiv-Revue mit ganz eigenem Charakter verknüpft, die als Vorabend zum Vorabend nicht nur auf die vier folgenden Ring-Abende im Passionsspielhaus einstimmen, sondern – wie in den vergangenen zwei Jahren auch schon geschehen – das Publikum begeistern sollen.

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Alessandro Altarocca

Der Gewinner des int. Wettbewerbs Monte Carlo im Bereich Jazz-Solisten 2009 begann seine Laufbahn mit klassischer Musik im Alter von acht Jahren und stieg 1985 auf Jazz um. Er wurde von Lehrern wie Franco D’Andrea, Paolo Birro, Stefano Battaglia und John Taylor unterrichtet. 1992 fing er an, Kontrabass zu spielen, und nahm Unterricht bei Attilio Zanchi und Paolo Ghetti. In den folgenden Jahren wurde die Musik mehr und mehr zu seinem Beruf, er spielte auf Jazz- und Kunstfestivals, in Theatern und in Fernsehshows. Darüber hinaus nahm er mehr als 30 CDs für verschiedene Pop-, Jazz- und Fusion-Labels auf. Wichtige Tourneen führten ihn seit 1998 in die bedeutendsten Jazz- und Konzertzentren der Welt. 2012 spielte er auf der „Start Point Tournee“ in Italien mit Dennis Chambers, Eric Marienthal, Marcello Sutera und Nicola Peruch. Vor kurzem hat er eine europäische Tour mit Frank Gambale am Klavier und Keyboard beendet. 1991 nahm er seine Lehrtätigkeit am Ravenna A. M. R. auf, dem Zentrum in Italien für das europäische Jazz-Networking. Darüber hinaus lehrte er bis 2006 an der Musikakademie in Bologna als Leiter der Fakultät für Klavier und Keyboard, eine Tätigkeit, die er auch am Musikinstitut in Reggio Emilia ausübt. Eduardo Javier Maffei

Eduardo Javier Maffei wurde am 27. Februar 1987 in Italien geboren und begann

mit elf Jahren, Saxophon zu spielen. 1999 begann er ein klassisches Musikstudium am Konservatorium „G. Rossini“ in Pesaro bei Enzo Veddovi. 2006 graduierte er mit höchster Auszeichnung. In den Jahren 2002 bis 2006 nahm er am Internationalen Saxophon Festival in Faenza teil, wo er seine Studien in den Meisterklassen nationaler und internationaler Berühmtheiten wie Marco Albonetti, Joseph Lullof, Kenneth Tse, Griffin Campbell, Bruno Totaro, Otis Murphy, Carrie Koffman, Steven Jordheim, John Sampen and Arno Bornkamp vervollständigte und Fortbildungen bei den Jazz-Meistern Jose Encarnacion, Fabio Petretti, Andrew Speight, Robert Bonisolo und Jerry Bergonzi belegte. 2006 erhielt er ein Stipendium für ein Seminar des Arcevia Jazz, wo er mit Simone La Maida studierte und abschließend als bester Musiker des Workshops mit dem Preis Raffaele Giusti ausgezeichnet wurde. 2008 nahm er erfolgreich am internationalen Wettbewerb Massimo Urbani teil. Nur zwei Jahre später wurde er als bester Solokünstler beim Mediterranean Jazz Contest ausgezeichnet. Im Juli 2011 besuchte er die internationalen Siena Jazz-Seminare, wo er gemeinsam mit Seamus Blake, Michael Blake, Pietro Tonolo, Claudio Fasoli, Eric Harland, Avishai Cohen, Kenny Werner und Pietro Loveratto arbeitete. Im selben Monat wurde er Markenbotschafter von NEWGROOVE und BORGANI Saxophones. Eduardo Javier Maffei gab nicht nur in seiner Heimat Konzerte, sondern auch in Budapest, Tschechien, Frankreich sowie den Vereinigten

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Arabischen Emiraten. Er nahm zwei Alben mit der Band „Havona“ auf und spielte mit Musikern wie Maurizio Rolli, Gianni Giudici, Daniele di Gregorio und Massimo Morganti. Er unterrichtet Saxophon bei „schuoladimusica.org“, deren Vorstand er seit 2009 angehört. Mit Gustav Kuhn arbeitet er seit 2013 als Arrangeur, Komponist und Manager der Pop- und Jazzprojekte bei der Accademia di Montegral und bei den Festspielen zusammen. Filippo Mignatti

Der diplomierte Betriebswirt Filippo Mignatti wurde in Bologna, der Heimat vieler bedeutender italienischer Musikschaffender, geboren und begann erst relativ spät – im Alter von 18 Jahren – damit, Schlagzeug zu studieren. Unterricht erhielt er von namhaften Lehrer und Professoren in Italien, darunter frequentierte er die Meisterklasse der anspruchsvollen Accademia Nazionale del Jazz in Siena. Seine offiziellen Studien schloss er 1994 ab, begann aber schon vier Jahre vorher, mit namhaften Komponisten, Textern, Bands und Musikern zusammenzuarbeiten. Seine Virtuosität am Schlagwerk führte dazu, dass er bei Fernsehproduktionen und auf Drum-Festivals ebenso gefragt war wie als Schlagzeuger bei Theater- und Musical-Aufführungen. Zahlreiche Jazz-Interpreten buchten ihn als Schlagzeuger für ihre Studio-Aufnahmen. Filippo Mignatti arbeitete von 1999 bis 2008 als Lehrer an der Musikakademie Bologna und gibt seit 1997 Unterricht in seinem eigenen Studio.

Marcello Sutera

Marcello Sutera wurde 1977 in Cervia geboren. Sein älterer Bruder Max teilte eine große Leidenschaft für den Bass mit ihm, die dazu führte, dass Marcello sich autodidaktisch das Instrument aneignete und schon in frühen Jahren mit verschiedenen Gruppen in ganz Italien spielte. Seine Leidenschaft wurde zum Beruf: Er gründete ein Aufnahmestudio, brachte erste eigene Produktionen heraus und half bei der Organisation von Veranstaltungen mit internationalen Größen wie Randy Crawford, George Benson, Kurt Helling, Tribal Tech, Spyro Gyra und anderen. Zahlreiche Projekte mit bedeutenden Musikern folgten. 2011 realisierte er gemeinsam mit seinen Freunden Nicola Peruch und Alessandro Altarocca ein ganz persönliches Band-Projekt mit dem Titel „The Start Point“, aus dem auch ein Album mit italienischen und internationalen Künstlern hervorging, darunter Gary Novak, Eric Marienthal, Dennis Chambers, Peter Erskine, John Abercrombie, Bob Franceschini, Mark Sherman, Lenny White, Fabio Nobile, Simone La Maida und Giorgio Secco. 2012 war er mit Dennis Chambers, Eric Marienthal und Eduardo Javier Maffei auf Tour. 2013 eröffnete er mit seiner Band das Konzert der amerikanischen Band „Tribal Tech“ und spielte im selben Jahr mit Scott Henderson und Adriano Molinari. 2014 tourte die Band international mit Frank Gambale.

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Volksweise von 1542 Hüt du dich!

Hüt du dich! Ich weiß mir ein Mädlein hübsch und fein, hüt du dich! Ich weiß mir ein Mädlein hübsch und fein, Es kann wohl falsch und freundlich sein, hüt du dich! Sie hat zwei Äuglein, die sind braun, hüt du dich! Sie säh dich nicht an durch ein Zaun, hüt du dich! Vertrau ihr nicht, hüt du dich! Sie gibt dir ein Kränzlein wohlgemacht, hüt du dich! Sie gibt dir ein Kränzlein wohlgemacht, Für einen Narr’n wirst du geacht, hüt du dich! Vertrau ihr nicht, sie narret dich! Friedrich Kind (1768–1843) Jägerchor

Was gleicht wohl auf Erden dem Jägervergnügen? Wem sprudelt der Becher des Lebens so reich? Beim Klange der Hörner im Grünen zu liegen, Den Hirsch zu verfolgen durch Dickicht und Teich, Ist fürstliche Freude, ist männlich Verlangen, Erstarket die Glieder und würzet das Mahl. Wenn Wälder und Felsen uns hallend umfangen,

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Tönt freier und freud’ger der volle Pokal! Jo, ho! Tralalalala! Diana ist kundig, die Nacht zu erhellen, Wie labend am Tage ihr Dunkel uns kühlt. Den blutigen Wolf und den Eber zu fällen, Der gierig die grünenden Saaten durchwühlt, Ist fürstliche Freude, ist männlich Verlangen, Erstarket die Glieder und würzet das Mahl. Wenn Wälder und Felsen uns hallend umfangen, Tönt freier und freud’ger der volle Pokal! Jo, ho! Tralalalala! Originaltext einer schwedischen Streichholzschachtel Utan svafvel och fosfor

Utan svafvel och fosfor Jönköpings Tändsticks Tändsticksfabriks Patent Tändsticks Tändsticksfabriks Patent Paraffinerade Paraffinerade Säkerhets-, Säkerhets Tändstickor! Utan svafvel, utan svafvel och fosfor Och fosfor, och fosfor Utan svafvel och fosfor Tända en dast mot la-dans, Tända en dast mot la-dans, Tända en dast mot la-dans … Tända en dast mot la-dans plån, plån!

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Ohne Schwefel und Phosphor

Ohne Schwefel und Phosphor Jonköpings Streichholz Streichholzfabrikpatent Streichholz Streichholzfabrikpatent Paraffinierte, paraffinierte Sicherheits-, Sicherheitsstreichhölzer ohne Schwefel Ohne Schwefel und Phosphor Und Phosphor und Phosphor Nur an der Schachtel zünd an Nur an der Schachtel zünd an Nur an der Schachtel zünd an … Zünd nur an der Schachtelseite! Johann Gottfried Herder (1744–1803) Schlachtgesang

Kein sel’ger Tod ist in der Welt Als wer vor’m Feind’ erschlagen, Auf grüner Haid’ im freien Feld Darf nicht hör’n groß Wehklagen, Im engen Bett, da ein’r allein Muss an den Todesreihen, Hie aber findt er Gsellschaft fein, Fall’n mit, wie Kräuter im Mayen. Ich sag ohn’ Spott, Kein selig’r Tod Ist in der Welt, Als so man fällt, Auf grüner Haid,

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Ohn Klag und Leid! Mit Trommeln Klang Und Pfeiffern G’sang, Wird man begraben, Davon thut haben Unsterblichen Ruhm. Mancher Held fromm, Hat zugesezt Leib und Blute Dem Vaterland zu gute.

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Davide Cabassi Klavierabend Mo. 17. Juli 2017, 20 Uhr Festspielhaus

BEDRˇ ICH SMETANA (1824–1884) aus „Charakterstücke op. 1“ 1. V lese (Im Walde) 3. Pastýřka (Das Schäfermädchen) 4. Touha (Die Sehnsucht) 5. Válecˇník (Der Krieger) LEOŠ JANÁCˇ EK (1854–1928) V mlhách (Im Nebel) {Pause}

SERGEJ PROKOFJEW (1891–1953) 10 Stücke aus „Romeo und Julia“ op. 75

Klavier: Davide Cabassi

1 Pause (25 Minuten) um ca. 20.40 Uhr Aufführungsende um ca. 22 Uhr

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Charakterstücke

Die Charakterstücke op. 1, freier in Form und technisch anspruchsvoller, markieren den Anfang von Smetanas künstlerischem Verhältnis zu Franz Liszt, der empfahl, dieses Werk zu veröffentlichen. Die „Hochzeitsszenen“ wurden als Geschenk für die Hochzeit von einem der Schüler Smetanas, Maria Thun-Aehrenthal, zusammengestellt. Die programmatischen Zyklen werden durch fünf frühe Polkas ergänzt, die bis heute populär geblieben sind.  (www.ficksmusic.com) Im Nebel

Der tschechische Nationalkomponist Leoš Janácˇek führt auch heute noch ein Schattendasein im gängigen Konzertrepertoire, doch sein Einfluss auf die ihm nachfolgende tschechische Künstlergeneration und auf die Entwicklung der Musik des 20. Jahrhunderts insgesamt ist unbestritten. Die Kompositionen für Klavier nehmen im Schaffen Janácˇ eks zwar keinen großen Raum ein, doch zählen seine drei großen Klavierkompositionen, die zwischen 1901 und 1912 entstanden, die „Sonate 1.X.1905“, „Auf verwachsenem Pfade“ und „Im Nebel“ mit zu dem Charakteristischsten, was er geschrieben hat. „Sie können als eine Art Tagebuch, ja fast sogar als eine Beichte emotionaler Höhen und Tiefen über die Jahre hinweg angesehen werden“ (R. Firkusny). Der vierteilige Zyklus „Im Nebel“ von 1912 scheint seine biografische Situation auszudrücken. Es ist ein impressionistisch anmutendes Werk, das auf Janácˇeks emotionale Empfindlichkeit und auf sein künstlerisches Experimentieren verweist. Das viersätzige Werk ohne programmatische Überschriften kann atmosphärisch als „rätselhaft“ beschrieben werden. Scharfe Kontraste kennzeichnen das Werk, das insofern keineswegs nur verhangene Nebelfarben nachzeichnet, sondern geradezu bildlich die Suche Janácˇeks nach neuem musikalischem Ausdruck widerspiegelt. Das Andante beginnt mit einem ersten Thema in sanften Bewegungen, dem sich ein kantabler Seitengedanke anschließt, ein langsamer Choral, der zum exponierten Höhepunkt getrieben wird, bevor sich der Bogen in

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Reminiszenz an den Anfang wieder neigt und abschließende Arpeggien den Hörer in den „Nebel“ entlassen. Das anschließende Molto adagio beginnt weich und wehklagend mit einem Viertaktmotiv, aus dem sich im Mittelteil schnelle Zweiunddreißigstel herausheben. Wie ein banges, immer wieder abbrechendes Lied erklingt das Andantino mit seinen unregelmäßigen Perioden, dessen Stimmung im Mittelteil durch ein drohendes Fanfarenmotiv kurz zerrissen wird. Das folgende Presto ist am stärksten gekennzeichnet von unvermittelten und rasch wechselnden fragmentarischen Melodien und schroffen rhythmischen Gegensätzen. Kurz vor dem Ende erklingt im fortissimo der unheilklingende Ruf des Käuzchens, ein autobiografisches Bekenntnis?  (www.kammermusikfuehrer.de) Romeo und Julia

„Romeo und Julia“ ist das erste Bühnenwerk, das Sergej Prokofjew nach seiner Rückkehr in Russland schrieb. Im Zuge der Oktoberrevolution, 1917, bei der Lenin das Land gewaltsam an sich riss, war er wie viele andere Kreative emigriert. Da in den USA keiner auf sein Talent ansprang, ließ sich Prokofjew kurz darauf in Paris nieder. Die Pariser waren ein dankbares Publikum, da sie sich dank Strawinsky und seiner Kollaboration mit der Ballets Russes für alles begeisterten, was russisch war. Auch im Rest von Europa wurde Prokofjew mit der Zeit immer beliebter, sowohl als Pianist als auch als Dirigent. Er reiste von Stadt zu Stadt und kehrte dabei ein paar Mal in die Sowjetunion zurück. Die kurzen Aufenthalte in der alten Heimat taten ihm allerdings alles andere als gut. Immer stärker machte sich Heimweh in ihm bemerkbar. Anfangs versuchte es Prokofjew noch zu ignorieren, doch nach immer häufigeren Sehnsuchtsattacken und einer nicht enden wollenden Pendelei zwischen Paris und Moskau zog es ihn Anfang der 1930er-Jahre ganz nach Russland zurück.

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Davide Cabassi

Davide Cabassi, Finalist des Van Cliburn Klavier-Wettbewerbs 2005, feierte sein Debüt im Alter von 13 Jahren mit dem RAI National Symphony Orchestra in Mailand. Er spielte außerdem mit namhaften Orchestern wie den Münchner Philharmonikern, der Neuen Philharmonie Westfalen, der Russischen Kammerphilharmonie, dem OSI Lugano, dem Orchestre Romantique Paris sowie mit unterschiedlichen italienischen Orchestern und Dirigenten, wie u. a. Gustav Kuhn, James Conlon, Asher Fish, Vladimir Delman und Antonello Manacorda. Er spielte bei den Serate Musicali und bei der Societa dei Concerti in Mailand sowie beim Festival Pianistico in Brescia und Bergamo. Davide Cabassi gab Konzerte in Österreich, China, Frankreich, Deutschland, Japan, Portugal, Russland, Skandinavien und der Schweiz. Besonders hervorzuheben sind seine Auftritte im Mozarteum Salzburg, im Münchner Gasteig, der Rachmaninov Hall in Moskau, in Roque d’Anthéron und bei den Tiroler Festspielen Erl. Er wurde prominent in die Filmdokumentation über den 12. Van Cliburn Klavierwettbewerb einbezogen. 2008 widmete ihm der italienische Sender „Classica“ ein Special in der Serie „Note-Voli“. Besonders geschätzt für die Wärme und Ernsthaftigkeit seiner Interpretation, ist Cabassi seit 2005 auch in den USA bei Veranstaltern und Publikum außerordentlich beliebt. Er spielte unter anderem nach Auswahl durch die Association of Performing Arts Managers (APAP) in der Carnegie Hall New York, in Amarillo, Hartford, Imperial (FL), bei verschiedenen Symphonie-Orchestern in Mid-Texas und unternahm eine Konzerttournee mit dem

Orchester des Manchester Music Festival, die ihn unter anderem nach Vermont und New York führte. Er wurde für verschiedene Konzerte und Lehraufträge der Purdue University in West Lafayette (IN), der University of Wyoming in Laramie und beim Portland Piano International Festival in Oregon engagiert. 2007/2008 trat er in 15 US-Staaten auf, unter anderem mit den Symphonie-Orchestern von Illinois und Florida West Coast. Internationale Engagements brachten ihn nach Finnland, Deutschland, Italien, Polen und Frankreich, wo er im Louvre in Paris auftrat. Im Oktober 2010 gab er sein Debüt in der Mailänder Scala mit Mozarts Klavierkonzert KV 488. Cabassis Debüt-CD für Sony BMG, „Dancing with the Orchestra“, mit Werken von Bartók, De Falla, Ravel und Strawinsky erschien im Frühjahr 2006 weltweit. Sie wurde mit dem Italienischen Kritikerpreis für die beste Debütaufnahme der Saison ausgezeichnet. 2007/2008 nahm Cabassi Brahms-Konzerte und das Schumann-Konzert mit dem Haydn-Orchester von Bozen und Trient unter der Leitung von Maestro Gustav Kuhn für col legno auf. In den USA wurden „Pictures und Escaping“ beim Label Allegro aufgenommen. 2010 nahm er eine CD mit den 40 Danzas Cubanas von Cervantes auf. 2011 sind zwei weitere Alben für Concerto Classics veröffentlicht worden (darunter „Almost Fantasy“ mit Musik von Beethoven und Cherubini), eine CD für das Magazin Amadeus (mit seinem Quintett Five lines) und weitere Aufnahmen für col legno und Universal.

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Marlene – Diva im Frack Duo BartolomeyBittmann feat. Ursula Strauss Di. 18. Juli 2017, 20 Uhr Festspielhaus

„Schreib ein Buch über mich. Nur Du kannst es. Die ganze Wahrheit. Aber erst nach meinem Tod.“ Marlene Dietrich an ihre Tochter Maria Riva

Les Pauli (BartolomeyBittmann) Kinder, heut Abend, da such ich mir was aus (Ursula Strauss) Harnoncourt (BartolomeyBittmann) Steja (BartolomeyBittmann) Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt (Ursula Strauss) Osten (BartolomeyBittmann) Ich weiß nicht zu wem ich gehöre (Ursula Strauss) Westen (BartolomeyBittmann) Lucca EST (BartolomeyBittmann) Sag mir wo die Blumen sind (Ursula Strauss)

Die Instrumentalnummern sind Eigenkompositionen der CDs „MERIDIAN“ und „NEUBAU“ von BartolomeyBittmann Violoncello: Matthias Bartolomey Violine und Mandola: Klemens Bittmann Sprecherin und Gesang: Ursula Strauss

Keine Pause – Aufführungsende um ca. 21.30 Uhr

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Schauspieler sind Helden ihrer Zeit – und manche wenige von ihnen bleiben auch weit über ihr künstlerisches Wirken hinaus Ikonen der Kulturgeschichte. Eine dieser Ikonen ist zweifelsohne Marlene Dietrich, deren Name als Allgemeingut des globalen Gedächtnisses gilt, auch wenn bald kaum noch jemand wirklich ihre Filme kennt. Was weiß der Durchschnittsbürger über diese Jahrhundertschauspielerin? Man kennt ihr Gesicht, von Regisseuren inszeniert und von Meisterfotografen für die Ewigkeit festgehalten, man weiß, dass sie den Männern das Monopol auf Anzug und Krawatte streitig machte, man hat gehört, dass unzählige Männer und fast ebenso viele Frauen von ihr geliebt wurden und viele wissen auch, dass sie mit einem Film namens „Der blaue Engel“ berühmt wurde. Marlene Dietrich, Jahrgang 1901, war im Berlin der 1920er-Jahre eine noch unbekannte Schauspielerin, die sich in Stummfilmen und auf Varietébühnen der Stadt ihre ersten Sporen verdiente, bis sie schließlich – die noch ferne amerikanische Traumfabrik hätte es nicht besser in Szene setzen können – vom renommierten österreichischen HollywoodRegisseur Josef von Sternberg entdeckt und für sein neuestes Filmprojekt engagiert wurde. „Der blaue Engel“ aus dem Jahr 1930 war in jeder Hinsicht zum Kassenschlager programmiert – nicht nur waren die bald weltberühmten Beine der Dietrich in Strapsen zu bewundern, es spielte mit Emil Jannings ein bekannter deutscher Schauspieler die „eigentliche“ Hauptrolle und darüber hinaus war der Film eine Verfilmung von Heinrich Manns berühmt gewordenem Roman „Professor Unrat“. Marlene Dietrich, so selbstbestimmt sie auch immer aufgetreten und erschienen sein mag, war am Beginn ihrer Karriere „Made by Sternberg“. Sternberg setzte allerdings keine willenlose Marionette ins rechte Licht, sondern entfesselte in der jungen Schauspielerin gleichsam den Wunsch nach großer Bühne, den Willen zur absoluten Professionalität und das Bewusstsein, nicht nur durch die Interpretation von Rollen, sondern vielmehr durch die Inszenierung ihrer Selbst zu Mythos und Ikone, oder, wie man heute sagen würde, zur „Marke“ werden zu können. Sternberg nahm Marlene mit nach Hollywood und begründete damit

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ihre große internationale Karriere, gleichzeitig stand er auch am Beginn der langen und illustren Reihe ihrer Geliebten. Die Dietrich, seit 1923 und bis zu seinem Tod 1976 mit Rudolf Sieber, genannt „Papi“, verheiratet, pflegte ihr ganzes Leben hindurch wechselnde und keineswegs geheim gehaltene außereheliche Liebschaften – unter ihnen Jean Gabin, Mercedes de Acosta oder Yul Brynner, um nur einige zu nennen. Ein prominenter Mann an Marlenes Seite, der wie seine Romanfiguren eine gewissermaßen tragische Gestalt war und zwischen schöpferischer Kraft und Alkoholismus im Wortsinn schwankte, war der Autor Erich Maria Remarque. Sein bis heute berühmtestes Werk, der Antikriegsroman „Im Westen nichts Neues“, hatte ihn gerade zu einem bekannten Schriftsteller gemacht, als er in Venedig der Dietrich begegnete. Seine Offenbarung, impotent zu sein, begrüßte die Diva mit „das ist ja wunderschön!“ und er blieb über geraume Zeit ihr zärtlicher Partner – lediglich unterbrochen von einer braungebrannten Millionenerbin und schließlich abgelöst von Jean Gabin. Aus Marlene Dietrichs Ehe mit Rudi Sieber entstammt ihre Tochter Maria, genannt „das Kind“, die von Kindesbeinen an ihre Mutter durch alle beruflichen, geografischen und auch amourösen Stationen ihres Lebens begleitete. Maria Riva verfasste nach dem Tod ihrer Mutter die wohl umfassendste und informativste Biografie über die Schauspiellegende. Dabei ist es vor allem der Einblick in das Privat- und Familienleben, aber auch das Seelenleben der Mutter, der das Buch auszeichnet. Der Blick auf ihre Mutter Marlene ist dabei von großem Respekt und Zuneigung, aber auch von illusionsloser Nüchternheit geprägt. Riva nimmt den Leser nicht nur mit in die großen Hollywood-Studios der 1930er-Jahre, sondern auch an die noblen Strände der Côte d’Azur, wo die Reichen, Schönen und Berühmten eine ganze Küste zu ihrer sommerlichen Spielwiese machten, oder zur Sommerfrische nach Österreich, wo sie das einzigartige Zusammentreffen von Elizabeth Arden und einer trächtigen Kuh beschreibt und damit die Dietrich von einer ganz anderen, bodenständig-sympathischen Seite zeigt.

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Maria Rivas Schilderung des Lebens ihrer Mutter, das sie, im Gegensatz zu allen anderen unzähligen Biografen, aus nächster Nähe miterleben konnte, zeichnet sich durch eine Offenheit aus, die ebenso freudvollinformativ wie auch schonungslos ist. Vor allem ihre Ausführungen über die letzten Lebensjahrzehnte des Filmstars, die von Alkoholismus und damit einhergehendem körperlichem und schließlich auch geistigem Verfall gekennzeichnet sind, wurden der Autorin von etlichen eingefleischten und schwer verliebten Fans der Leinwandgöttin übel genommen, da sie eine Demontage ihres Mythos fürchteten. Dennoch ist gerade dieses umfassende Bild, das diese facettenreiche Schauspielerin von ihrer sympathischen, neurotischen, verführerischen, fürsorglichen, egoistischen, dominanten, süchtigen und kranken Seite zeigt, bestens dazu geeignet, Marlene Dietrichs Status als Film- und Boulevard-Ikone, vor allem aber als eine der faszinierendsten Frauen des 20. Jahrhunderts zu zementieren. Die österreichische Schauspielerin Ursula Strauss liest im Rahmen der heutigen Veranstaltung ausgewählte Episoden aus der 890 Seiten umfassenden Biografie. Die gewählten Passagen veranschaulichen exemplarisch die vielen beruflichen und privaten Ereignisse des Lebens von Marlene Dietrich.  (Literatur: Maria Riva – Meine Mutter Marlene, Verlag Goldmann, 1992) Die Musik

Es ist eine musikalische Reise durch die verschiedensten klanglichen Umgebungen, die BartolomeyBittmann unternehmen: Als innovative Brückenbauer zwischen den Stilen gelingt es Matthias Bartolomey (Cello) und Klemens Bittmann (Violine & Mandola), klangliche Verbindungen herzustellen, die in ihrer Art weit abseits des Herkömmlichen anzusiedeln sind. Sie öffnen die Klassik und kreuzen diese mit Elementen des Rock, Jazz, Folk und der Kammermusik. Weiterhin von der Idee geleitet, für ihr in der klassischen Musiktradition verankertes Instrumentarium ein zeitgenössisches Repertoire zu entwickeln, entwerfen sie einen Klang, der

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sich auf vielfältigste Weise – von sanft und leise bis rasant und laut – ausdrückt. Die Kompositionen des eigenwilligen Zweiergespanns wissen zu unterhalten wie auch zu fordern. Sie pflanzen Bilder in Köpfe und erwecken Emotionen und Gefühle, und das in einem außergewöhnlich hohen Maße. Das Duo hat nach der ersten sehr erfolgreichen CD „Meridian“(2014) seine zweite CD mit dem Titel „Neubau“ (2015) veröffentlicht – ein heißer Tipp für alle, die den Rhythmus dieser Nacht mit nach Hause nehmen wollen.

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Matthias Bartolomey

Matthias Bartolomey wurde 1985 in Wien geboren. Im Alter von sechs Jahren erhielt er den ersten Cellounterricht von seinem Vater, Franz Bartolomey. Er studierte in der Konzertfachklasse bei Prof. Valentin Erben an der Universität für Musik in Wien und bei Prof. Clemens Hagen am Mozarteum Salzburg, wo er 2010 seine Ausbildung mit Auszeichnung abschloss. Im Jahr 2000 gewann Matthias den 1. Preis und wurde Bundessieger beim Jugendwettbewerb Prima la Musica. 2004 gewann er den 1. Preis bei Musica Juventutis. 2006 war er Preisträger beim Internationalen Brahms Wettbewerb in Pörtschach. Im November 2009 verlieh ihm die Mozartgemeinde Wien den „Ernst-Schenk-Preis“ für junge Musiker. Beim österreichischen „Gradus ad Parnassum“-Wettbewerb erhielt er 2009 den „ESTA“-Preis für die beste Interpretation der Solo-Sonate von György Ligeti. Er war von 2000 bis 2004 Teilnehmer des Internationalen Orchesterinstituts Attergau unter der Patronanz der Wiener Philharmoniker, unter den Dirigenten Valery Gergiev, Mariss Jansons und Bobby McFerrin. Er absolvierte Meisterkurse u. a. bei Mstislaw Rostropowitsch und Janos Starker in Kronberg, bei Patrick Demenga und Heinrich Schiff, Kammermusikspezialkurse bei Prof. Günther Pichler (Alban Berg Quartett) in Siena. Im Zuge seiner solistischen Tätigkeiten arbeitete er u. a. mit dem Wiener Kammerorchester, der Wiener Kammerphilharmonie, dem Symphonieorchester der Universität Mozarteum und dem „Symphony in C“/Philadelphia zusammen. Als Kammermusiker tritt Matthias Bartolomey regelmäßig u. a. im Wiener Musikverein und dem Wiener

Konzerthaus, bei den internationalen Festivals in Österreich (Carinthischer Sommer, OÖ Stiftskonzerte, Attergauer Kultursommer) und Deutschland (Schwäbischer Frühling, Pfingstfestival Gartow) sowie in Italien, Slowenien, Japan und China auf. 2012 gründete er mit dem Geiger und Mandolaspieler Klemens Bittmann das Duo BartolomeyBittmann – die Formation führt im Zusammenspiel ihr stark in der klassischen Musiktradition verankertes Instrumentarium auf einen neuen Weg. Mit Spontanität und Improvisation der Jazzästhetik verbinden sie intim groovende und kraftvoll rockende Elemente. Im Bereich der Orchestermusik wirkt Matthias im Orchester der Wiener Staatsoper und bei den Wiener Philharmonikern, beim Chamber Orchestra of Europe und dem Mahler Chamber Orchestra mit. Seit 2011 spielt er als Solo-Cellist beim Concentus Musicus Wien unter Nikolaus Harnoncourt. Matthias Bartolomey spielt ein Violoncello von David Tecchler, Rom 1727, mit einem Saitenbezug von Thomastik-Infeld. Klemens Bittmann

Klemens Bittmann ist in Graz geboren. Sein Diplom im Fach Klassische Violine erhält er 2004 an der Kunstuniversität Graz. Anschließend studiert er Jazzgeige bei Didier Lockwood am Didier Lockwood Music Center in Paris. In Österreich gründet er die Formationen Beefólk, Folksmilch, Radio String Quartet und das Duo BartolomeyBittmann, bei denen er als Geiger, Mandolaspieler und Komponist aktiv ist. Weiters ist Klemens Bittmann vielfach als Studioarrangeur und Studiomusiker für Streicher-Arrangements sowie als Workshopleiter tätig und ist Lehrbeauftragter

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an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Graz. Zusammenarbeit mit: Wolfgang Muthspiel, Alegre Correa, Gerald Preinfalk, Klaus Paier, Georg Gratzer, Alex Deutsch, Radio String Quartet, Ulfried Staber, Stefan Heckl, Helgi Jonsson, Christian Muthspiel, Wolfgang Temmel, Mercedes Echerer, Thomas Mauerhofer, Christian Bakanic, AnnaF, Ramona Gillard, Valerie Sajdik, Maria Bill, Ursula Strauss, Sandy Lopicic, Alexander Tschernek, Olivier Tambosi, Cornelius Obonya, Andrea Eckert, Erich Oskar Hütter, Paul Gulda, Christiane Boesiger u.v.a. Streicherarrangements für: Radio String Quartet, Drew Sarich & Dead Poets String Quartet, Boy, Helgi Jonsson, Andreas Bourani, Conchita Wurst, Sarah Nardelli, AnnaF, Rita Chiarelli, Louie Austen, Sarah Grubinger, Broadlahn, Valerie Sajdik u.v.a. Klemens Bittmann spielt eine Violine von Josephus Pauli (Linz, 1817), eine Mandola von Markus Kirchmayr (Natters in Tirol, 2004) und Saiten von Thomastik-Infeld Vienna. Ursula Strauss

Die vierfache Romy-Preisträgerin studierte Schauspiel am Wiener Volkstheater und war danach an zahlreichen renommierten Bühnen zu sehen, wie z. B. am Theater in der Josefstadt, am Ensembletheater, in der Drachengasse und am Wiener Volkstheater. Seit 2001 dreht sie viele erfolgreiche Spielfilme. Ihre wichtigsten Filme sind „Böse Zellen“ (2003, Regie Barbara Albert), „Crash Test Dummies“ (2005, Regie: Jörg Kalt) und „Kotsch“ (2006, Regie: Helmut Köpping), „Fallen!“ (2005, Regie: Barbara Albert), der 2006 in Venedig im Wettbe-

werb lief, und „Revanche“ (2008, Regie Götz Spielman), Letzterer wurde 2008 zur Berlinale eingeladen und war 2009 für den Auslands-Oscar nominiert. „ Vielleicht in einem anderen Leben“ (2010, Regie: Elisabeth Scharang). „Michael“ (2010, Regie: Markus Schleinzer) lief 2011 im Wettbewerb von Cannes. „Oktober, November“, wieder mit Götz Spielmann, hatte im November 2013 Kinostart. 2015 drehte sie „Mein Fleisch und Blut“ in der Regie von Michael Ramsauer und „Maikäfer flieg“ (Regie M. Unger), der auch Eröffnungsfilm der Diagonale 2016 war. Ihr großer Durchbruch im Fernsehen kam mit der Rolle der Kommissarin Angelika Schnell in „Schnell ermittelt“,, der Serie, die rasch zu einer der erfolgreichsten Serien des ORF und auch Ursula Strauss zum Publikumsliebling wurde. 2015/16 drehte sie u. a. Staffel 5 von „Schnell ermittelt“,. Es folgte die Figur der Anna Sacher im Zweiteiler „Das Sacher“ in der Regie von Robert Dornhelm als ORF/ZDF-Produktion und die Miniserie „Pregau“ in der Regie von Nils Willbrandt, eine ORF/ARDProduktion. 2017 wird erneut eine Staffel von „Schnell ermittelt“, gedreht. Sie drehte u. a. mit David Schalko die Miniserien „Die Aufschneider“ und „Altes Geld“, mehrere TV-Filme mit den Regisseuren Wolfgang Murnberger, Andreas Prochaska, Nikolaus Leytner, Lars Becker und zuletzt 2017 mit Stefan Krohmer. 2008 und 2016 wurde sie bei der Diagonale als beste Schauspielerin ausgezeichnet. 2012 bekam sie Österreichischen Filmpreis als beste Schauspielerin. Seit 2012 kuratiert Ursula Strauss sehr erfolgreich ihr eigenes Festival „Wachau in Echtzeit“. Ursula Strauss ist Präsidentin der Akademie des Österreichischen Films.

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Oeo Alma Mi. 19. Juli 2017, 20 Uhr Festspielhaus

„… irgendwo zwischen Heimaterde und einem dunklen All.“ Geige, Gesang, Komposition: Julia Lacherstorfer Geige, Gesang: Evelyn Mair Geige, Gesang, Komposition: Matteo Haitzmann Diatonische Harmonika, Gesang: Marie-Theres Stickler Kontrabass, Gesang: Marlene Lacherstorfer

Keine Pause – Aufführungsende um ca. 21.30 Uhr

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Oeo

„Hoe-ho“! Jodeln – frei gedeutet ist es das Esperanto der alpenländischen Musik. Eine Welthilfssprache,, die der internationalen Kommunikation dient, hat im Alpenraum eine Schwesternsprache, die auf den ersten Blick nicht danach aussieht. Wie kann das sein? Ganz einfach: Die wohlklingende Sprachmelodie des Jodelns kann Botschaften weiterleiten, denen die Hochsprache nie nachkommt: Gefühlsstimmungen ausdrücken, die Zeit überdauern oder einfach glücklich machen. Befreit man die oben erwähnte Jodelsilbe von ihren Konsonanten, landet man bei „Oeo“, dem programmatischen Titelstück des Programms, und befindet sich unweigerlich in der Jetztzeit. Einmal mehr bringen Alma „zeitgenössische Volksmusik“ zu Gehör, vor allem in ihren Eigenkompositionen. Sie verarbeiten in ihren Stücken stets das, was sie umgibt und durch sie durchfließt, das ist vielschichtig – sie schreiben sich ihre Stücke von der Seele, im wahrsten Sinne des Wortes: „Oeo“ – ein Lied in Zaubersprache, „Ruhe“ – ein oft vermisstes Gefühl, „Unknown Peace“ – ein fiktiver Zufluchtsort, „Lima Lama“ – die klingende Fotostrecke einer gemeinsamen Reise, oder etwa ihre mit Liebe und Sorgfalt ausgewählten traditionellen Stücke, wie der „Kiahmelcher“, einer der schönsten Jodler aus dem Salzkammergut, oder „Questa Mattina“, eine süditalienische Pizzica Taranta, die im Freitod ein jähes Ende findet. Dass Musik den Tod überdauern und somit ein Quäntchen mehr an Unsterblichkeit erlangen kann, zeigt sich in „Tracking Schmalnauer“, auf den Spuren eines Hallstätter Salinebeamten des 19. Jahrhunderts, und in „Bruckner Rewind“, einer musikalischen Zeitreise Anton Bruckners zurück zu seinen Wurzeln ins oberösterreichische Traunviertel. Wenn dabei ein zeitloses Gefühl von Heimat entsteht, ist das nur erfreulich. Alma versuchen reflektierte „Heimatgefühle“ beim Konzertbesucher auszulösen, womöglich sogar Gefühle einer Sozialisation ohne Raumbezug, sondern nur im Herzen oder in einem früheren Leben. Apropos Herz: Der Landler. Die Urform der österreichischen Volksmusik. Darin verpackt befindet sich der Herzschlag. Das ist kein schlechter Scherz, sondern die reinste Wahrheit: Die Betonungen in dieser dreivierteltaktigen Gattung

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liegen auf den Taktzeiten eins und drei. Daraus ergibt sich ein Rhythmus, der einem gesunden, pumpenden Herzmuskel ähnelt: bumm-bumm. bumm-bumm. bumm-bumm. Schlussfolgerung: Alma spielen nicht nur Seelenmusik, es geht noch näher: Herzensmusik!  (Marie-Theres Stickler, Julia Lacherstorfer)

Alma

Alma haben der traditionellen Volksmusik ein modernes, lässiges Gewand übergeworfen, ohne sie dabei zu verkleiden: Julia, Matteo, Marlene, Evelyn und Marie-Theres spielen Geige, Bass und Akkordeon, sie singen und jodeln, beschwingt und humorvoll, gefühlvoll und melancholisch. Almas Musik löst Emotionen aus, sie kommt direkt aus der Seele und möchte Menschen dort erreichen, wo deren eigene Wurzeln schlummern. Seit 2011 verbindet Alma volksmusikalische Bodenständigkeit spielerisch mit komplexen Arrangements und tourt damit durch die Weltgeschichte. Weil ganz selbstverständlich Klassik und Volksmusik, Landler und Polka, Jodler und Walzer, Bourrée und Musette Seite an Seite erklingen, weil alles, ob Freude, Glück oder Melancholie, echt ist, weil hier jeder Ton mit großem Respekt gesetzt und der Inspiration immer genügend Raum gelassen wird, sprengt Almas Musik Grenzen, ohne mit musikalischen Traditionen zu brechen. 2013 erschien ihr Debütalbum „Nativa“ auf dem Label col legno, ihr zweites Album „Transalpin“ folgte im Mai 2015. Das dritte Album mit dem dadaistischen Titel „Oeo“ folgte 2017 und ist dem Esperanto der alpenländischen Musik gewidmet.

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Alma

Die Seele. Eine berühmte Künstlerin. Die Alm? Almas Musik findet ihre Wurzeln nicht nur in der österreichischen Volksmusik, sondern lässt sich vielmehr als eine augenzwinkernde Verbeugung vor selbiger betrachten. Allesamt in musizierenden Familien aufgewachsen, spielte die Auseinandersetzung mit traditioneller Musik für die fünf jungen MusikerInnen von Kindesbeinen an eine ebenso große Rolle wie zur Schule gehen oder Radfahren. Das fünfköpfige Ensemble haucht alten Traditionen neues Leben ein und lässt sich selbst genug Raum, um eigene musikalische Wurzeln zu erkunden. Diese werden vielfältig interpretiert und originell in einen neuen Zusammenhang gesetzt. Die Mitglieder des Ensembles sind allesamt in Wien wohnhaft, wo sie sich längst vor ihrer Gründung bereits in der einschlägigen Volksmusikstammtisch- und Workshop-Szene beäugt und beschnuppert haben. Seinen Anfang fand das Ensemble dann 2011. Seitdem verbindet Alma volksmusikalische Bodenständigkeit spielerisch mit komplexen Arrangements und tourt durch die Weltgeschichte. Der englische Journalist Gavin Plumley schreibt über Almas Musik: „Wir wandern, um unsere Neugier zu stillen, die Sehnsucht zu heilen, und uns ebenso ,zu Hause‘ in der Welt zu fühlen … Musik, die aus der Seele kommt und Menschen dort

erreichen möchte, wo deren eigene Wurzeln schlummern.“ 2013 erschien ihr Debütalbum „Nativa“ auf dem Label col legno, ihr zweites Album mit dem Titel „Transalpin“ folgte im Mai 2015. Bei Alma verwirklichen fünf junge MusikerInnen ihre Vorstellungen, wie die österreichische Volksmusiktradition an die Jetztzeit und die Menschen, die in ihr leben, angepasst werden kann. Mit Violinen, Bass, Akkordeon und Gesang sowie mit großer Leichtigkeit, Leidenschaft und Fantasie lassen sie aus den Wurzeln vielfältige musikalische Triebe und Blüten wachsen. Ihre Musik hat keine geografische Zugehörigkeit, lässt sich nicht an einem bestimmten musikalischen Stil festmachen und bleibt offen für Einflüsse, wie zum Beispiel die von den jüngst getätigten Reisen. Julia Lacherstorfer

Wo soll ich anfangen? Am besten am Anfang … und der liegt in Bad Hall / OÖ, wo ich am 18.9.1985 in eine Familie namens Lacherstorfer hineingeboren wurde. Mama Elfriede, von Beruf Lehrerin, verbringt ihre Freizeit liebend gern im Garten und spielt daneben auch noch Kontrabass. Papa Franz, von Beruf Lehrer, sammelt alles, was ihm unter die Finger kommt – angefangen von Wilhelmsburger Geschirr bis hin zu gusseisernen Grabkreuzen, die er dann im Garten einbetoniert – und ist zu allem Überdruss noch leidenschaftlicher Dudelsack- und Drehleierspieler, was mir

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und meiner Schwester Marlene oft das eine oder andere unsanfte Erwachen am Morgen bescherte. Und da beginnt auch schon meine volksmusikalische Laufbahn. Inspiriert durch die elterliche Gruppe „Kremsmünsterer Bock- und Leiermusik“ und das Akkordeongequetsche meines Großvaters bildete ich mir mit sechs Jahren ein, unbedingt Geige lernen zu wollen, was mir auch genehmigt wurde. Mit dem Üben hatte ich’s ja noch nicht so damals, dafür hörte ich mir umso lieber Unmengen an CDs mit Jodlern, Wienerliedern, Gstanzln und estnischer Dudelsackmusik an und verspürte mit der Zeit einen unheimlichen Drang, diese Höreinflüsse in eine musikalische Tat umzusetzen. Anfangs versuchten wir das als „Lacherstorfer Soatnkråtzer“, was damals auch wirklich noch mehr ein Gekratze war. Als ich dann 2003 endlich nach Wien kam, um Musikerziehung und Psychologie / Philosophie zu studieren, verwirklichten sich nach und nach meine musikalischen Visionen: alte traditionelle Schriften ausgraben und zum Eigenen machen. Unbekanntes aus aller Welt entdecken und damit Bekanntschaft schließen. Leute finden, die Dinge wissen, die ich noch nicht weiß, damit ich wieder ein bisschen mehr weiß. Mit Menschen spielen und kleine musikalische Welten erschaffen. Nach einiger Zeit des Studierens von Menschen, Musik und des „Lebens an sich“ hat sich eine neue Leidenschaft zu den vorangegangenen dazugesellt, nämlich die Improvisation. Weil sie einen so näher bringt, näher zu sich selbst

und näher zu den Leuten, mit denen und für die man spielt. So bin ich nun auch in Linz an der Anton-Bruckner-Privatuniversität gelandet, wo ich unter anderem bei Andi Schreiber Jazz und improvisierte Musik studiere. Evelyn Mair

Ich erblickte am 19.10.1988, als Tochter einer Südtiroler Bahnangestellten und Hobbymusikerin und eines süditalienischen Bahnangestellten und Hobbyzeichners, das Licht der Welt in Sterzing. Als ich so einigermaßen sprechen konnte, fing ich auch an zu singen, und zwar mit meinem Großvater, der sich autodidaktisch das Harmonikaspielen beibrachte und uns beim Singen somit immer begleiten konnte. Aber oftmals musizierten wir nicht nur im Duett, sondern auch im Terzett, da manchmal auch meine Mutter mit der Gitarre mitspielte und auch mitsang. So kam ich schon in meinen jungen Jahren in Berührung mit alten Schlagern und Volksliedern. Aber das Singen allein war mir dann mit sechs Jahren einfach nicht mehr genug. Ich wollte unbedingt in die Musikschule und ein Instrument erlernen. Für mich kam aber nicht nur ein Instrument in Frage, sondern gleich drei: Querflöte, Hackbrett und Geige. So wie heute fiel es mir schon damals recht schwer, eine Entscheidung zu treffen. Das hängt vielleicht von meinem Sternzeichen ab. Naja, entschieden habe ich mich (nicht meine Eltern) dann für die Geige. Es fol-

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gen acht Jahre Musikschulunterricht bei Frau Barbara Palfrader. Sie gründete die Volksmusikgruppe „Puschtra Vielsaitign“, bei der ich bis heute mitspiele. In diesen acht Jahren kamen dann noch zwei Instrumente hinzu: die Querflöte und das Klavier. Nach acht Jahren Geigenunterricht in der Musikschule entschied ich mich, Geige zu studieren, und nahm dann fünf Jahre lang Privatunterricht bei Frau Irene Troi. Während der Zeit der Musikschule und des Privatunterrichts wurde ich mehrfache Preisträgerin von Landeswettbewerben und Mitglied mehrerer klassischer Gruppen, mit denen ich im In- und Ausland oftmals auch solistisch auftrat. Volksmusikalisch bildete ich mich auf Kursen und Seminaren in Südtirol, aber auch in Österreich bei Otto Ehrenstrasser und bei Peter Reitmeier weiter. Mit Frau Verena Gamper bereitete ich mich für die Aufnahmeprüfung an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien vor. Dort studiere ich nun seit 2009 bei Frau Ulrike Danhofer klassische Violine mit den Schwerpunkten Volksmusikforschung / Ethnomusikologie und Elementare Musikpädagogik. Nach nur einem halben Jahr in Wien durfte ich ganz unerwartet in die Formation „Aufstrich“ als Substitutin einsteigen, und dies ermöglichte es mir, meine ersten Schritte in der Wiener Volksmusikszene zu machen. Heute wirke ich neben „Alma“ noch in einigen anderen Formationen mit – wie z. B. „AasGeiger“.

Matteo Haitzmann

Matteo Haitzmann – also ich! Ich bin im April 1990 geboren. Damals war es ein Karfreitag, der 13. Da Hexenverbrennungen zum Glück kein Thema mehr sind / waren, hatte ich eine wunderbare Kindheit im Salzburger Land (Pinzgau). Die Inspiration kam, als ich drei Jahre alt war. Ich (nicht meine Eltern) entschied mich für die Geige. Meine Eltern (nicht ich) entschieden, dass ich noch drei Jahre warten solle. Sechs geworden, Geige besorgt, Lehrer organisiert. So folgten viele Jahre des Geigenunterrichts. Angefangen mit Klassik, übergegangen zu viel Volksmusik, schlussendlich abgeschweift in Pop, Improvisation und wieder Klassik, studiere ich nun seit 2013 an der Anton Brucker Privatuniversität Jazz und Improvisation bei Andi Schreiber. Zu hören – neben „Alma“ – in verschiedenen Bands, die da wären: „Friedrich & Ludwig“, „Belly Swing Orchestra“, „AasGeiger“. Marie-Theres Stickler

1988 geboren und aufgewachsen im niederösterreichischen Schneeberggebiet, der oftmals so genannten Wiege der alpenländischen Dreistimmigkeit – das Jodeln sollte aber erst viel später ein zentraler Punkt in ihrem Leben sein – begann Marie-Theres Stickler im Alter von sechs Jahren autodidaktisch das Harmonikaspiel. Auslöser dazu waren gleichermaßen ihre musikbegeisterte

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und engagierte Mutter Helen und der Musiker Hubert von Goisern, der mit seinem Hit „Hiatamadl“ die Charts stürmte. Es folgen Jahre mit vielen Musikveranstaltungen und Harmonikatreffen – die ersten Lehrmeister sind im „Wirtshaus“ anzutreffen – Musikseminare, erste Ensembles, selbst erfolgreich absolvierte Harmonikawettbewerbe zählen zu den Referenzen der jungen Marie-Theres Stickler. Im Alter von 13 Jahren nimmt sie Unterricht beim Harmonikaspieler Hans Schröpfer, viele unterschiedlichste Musikgruppen kommen und gehen. Seit 2006 studiert sie Instrumentalpädagogik „Volksmusikinstrumente“, Hauptfach Diatonische Harmonika am Mozarteum Salzburg, kurz darauf kam der Einstieg ins Ensemble „Die Tanzgeiger“ in Wien. Die unterschiedlichen Volksmusiklandschaften mit ihren Musizierstilen, in diesem Fall Ost- und Westösterreich (Wien – Salzburg), unter einen Hut zu bringen, sprich in einer Musikerin zu vereinen, wurde zur Herausforderung, die sich schließlich als große Bereicherung entpuppte. Viele Engagements, Konzerte, Workshops, Seminare und Reisen folgen. In der jungen Volksmusikszene Wiens finden sich schließlich viele gleichgesinnte Musiker, es entsteht ein großer Kreis an Musikanten, der unter dem Namen „AasGeiger“ in unterschiedlichen Besetzungen spielt und eine rege Stammtischkultur gedeihen lässt. Seit einigen Jahren beschäftigt sich Marie mit Faltenradios und Quetschkommoden vieler Art: Diatonisch – die Steirische Harmonika – chromatisch – die

Wiener Schrammelharmonika oder auch eine Mischung aus beiden – die Chemnitzer Konzertina, der Vorläufer des Bandoneon. So spielt sie diatonisch, chromatisch, steirisch, wienerisch, hin und wieder theoretisch, aber viel lieber praktisch. Neben „Alma“, in dem Eigenes, Neuartiges, aber auch Traditionelles vermischt wird, gibt es noch weitere beständige Gruppen, in denen Marie-Theres Stickler mitmischt – so spielt sie lebendige traditionelle Musik in „Die Tanzgeiger“, neue Wiener Weltmusik auf jazzige Art interpretiert mit „Martin Spengler und die foischn Wiener“ und alles andere, das sich nur irgendwie ergibt, in vielen Projekten, die das Leben bereichern. Marlene Lacherstorfer

1982 in Bad Hall (OÖ) geboren. Beginnt mit acht Jahren, Klavier zu spielen, und versucht sich in den darauffolgenden Jahren an verschiedenen Instrumenten wie Geige, Cello oder Harfe, bis sie schließlich mit 18 Jahren beim E-Bass und in weiterer Folge beim Kontrabass landet. Nach einem längeren Südamerika-Aufenthalt im Jahr 2002 ist Wien ihre neue Heimatstadt. Seit 2003 ist sie Bassistin bei der Indie-Band „Velojet“. Seit 2008 ist sie immer wieder auch bei anderen Bands der Wiener Musikszene, wie z. B. „Ernst Molden“, „Meena Cryle“, „Trouble Over Tokyo“ live zu sehen und gelegentlich auch als Studiomusikerin (u. a. für Wolfgang Ambros) tätig.

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In der Höhle des Loewe Liederabend Do. 20. Juli 2017, 20 Uhr Festspielhaus

CARL LOEWE (1796–1869) Tom der Reimer Bariton: KS Oskar Hillebrandt Klavier: Emanuele Lippi

FRANZ SCHUBERT (1797–1828) Hirt auf dem Felsen Sopran: Paola Leggeri Klarinette: Karin Mischl Klavier: Paolo Troian

CARL FRIEDRICH ZELTER (1758–1832) Der Erlkönig Bariton: Frederik Baldus Klavier: Paolo Troian

FRANZ LISZT (1811–1886) Loreley Mignons Gesang Sopran: Mona Somm Klavier: Sharolyn Kimmorley

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CARL LOEWE Heinrich der Vogler Bariton: KS Oskar Hillebrandt Klavier: Emanuele Lippi {Pause}

CARL LOEWE Die Uhr Bariton: KS Oskar Hillebrandt Klavier: Emanuele Lippi

FRANZ SCHUBERT (1797–1828) Gretchen am Spinnrade Mezzosopran: Alena Sautier Klavier: Yuna Saito

RICHARD WAGNER (1813–1883) aus „Wesendonck-Lieder“ Im Treibhaus Träume Mezzosopran: Alena Sautier Klavier: Emanuele Lippi

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1 Pause (25 Minuten) um ca. 20.45 Uhr Aufführungsende um ca. 22 Uhr

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LOUIS SPOHR (1784–1859) Der Erlkönig Bariton: Frederik Baldus Klarinette: Karin Mischl Klavier: Paolo Troian

LOUIS SPOHR Wiegenlied Alles still in süßer Ruh Sopran: Paola Leggeri Klarinette: Karin Mischl Klavier: Paolo Troian

FRANZ SCHUBERT Der Erlkönig Bariton: Frederik Baldus Klavier: Paolo Troian

FRANZ SCHUBERT Ave Maria Sopran: Paola Leggeri Klavier: Yuna Saito

CARL LOEWE Odins Meeresritt Bariton: KS Oskar Hillebrandt Klavier: Emanuele Lippi

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Tom der Reimer

Der Reimer Thomas lag am Bach, Am Kieselbach bei Huntly Schloß. Da sah er eine blonde Frau, Die saß auf einem weißen Roß. Sie saß auf einem weißen Roß, Die Mähne war geflochten fein, Und hell an jeder Flechte hing Ein silberblankes Glöckelein. Und Tom der Reimer zog den Hut Und fiel auf’s Knie, er grüßt und spricht: „Du bist die Himmelskönigin! Du bist von dieser Erde nicht!“ Die blonde Frau hält an ihr Roß: „Ich will dir sagen, wer ich bin; Ich bin die Himmelsjungfrau nicht, Ich bin die Elfenkönigin!“ „Nimm deine Harf und spiel und sing Und laß dein bestes Lied erschalln, Doch wenn du meine Lippe küßt, Bist du mir sieben Jahr verfalln!“ „Wohl! sieben Jahr, o Königin, Zu dienen dir, es schreckt mich kaum!“ Er küßte sie, sie küßte ihn, Ein Vogel sang im Eschenbaum. „Nun bist du mein, nun zieh mit mir, Nun bist du mein auf sieben Jahr.“

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Sie ritten durch den grünen Wald Wie glücklich da der Reimer war! Sie ritten durch den grünen Wald Bei Vogelsang und Sonnenschein, Und wenn sie leicht am Zügel zog, So klangen hell die Glöckelein. Hirt auf dem Felsen

Wenn auf dem höchsten Fels ich steh’, In’s tiefe Tal hernieder seh’, Und singe. Fern aus dem tiefen dunkeln Tal Schwingt sich empor der Widerhall Der Klüfte. Je weiter meine Stimme dringt, Je heller sie mir wieder klingt Von unten. Mein Liebchen wohnt so weit von mir, Drum sehn’ ich mich so heiß nach ihr Hinüber. Viel steile Berge vor mir stehn, Die Flüsse schäumend sich ergehn Im Thale. Der Aar sich in die Wolken schwingt, Die Gemse durch die Klüfte springt Hinüber!

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Die Wolken ruhen auf der Höh’, Und durch die Nebel glänzt der Schnee Der Gipfel. Je stolzer mir mein Mädchen thut, Je höher steigt empor mein Muth In Liebe. Ein Glöckchen klingt im stillen Thal, Die Essen rauchen überall Im Dorfe. Ach, Mädchen, Mädchen, nimm mich bald! Es ist so öd’, es ist so kalt Hier oben. Der Erlkönig

Wer reitet so spät durch Nacht und Wind? Es ist der Vater mit seinem Kind; Er hat den Knaben wohl in dem Arm, Er faßt ihn sicher, er hält ihn warm. „Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht?“ – „Siehst, Vater, du den Erlkönig nicht? Den Erlenkönig mit Kron’ und Schweif?“ „Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif.“ „Du liebes Kind, komm, geh mit mir! Gar schöne Spiele spiel ich mit dir; Manch bunte Blumen sind an dem Strand, Meine Mutter hat manch gülden Gewand.“ „Mein Vater, mein Vater, und hörest du nicht, Was Erlenkönig mir leise verspricht?“ 149


„Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind: In dürren Blättern säuselt der Wind.“ „Willst, feiner Knabe, du mit mir gehn? Meine Töchter sollen dich warten schön; Meine Töchter führen den nächtlichen Reihn Und wiegen und tanzen und singen dich ein.“ „Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort Erlkönigs Töchter am düstern Ort?“ „Mein Sohn, mein Sohn, ich seh es genau: Es scheinen die alten Weiden so grau.“ „Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt; Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt.“ „Mein Vater, mein Vater, jetzt faßt er mich an! Erlkönig hat mir ein Leids getan!“ Dem Vater grauset’s, er reitet geschwind, Er hält in Armen das ächzende Kind, Erreicht den Hof mit Müh’ und Not: In seinen Armen das Kind war tot. Loreley

Ich weiß nicht, was soll es bedeuten, Daß ich so traurig bin; Ein Märchen aus alten Zeiten, Das kommt mir nicht aus dem Sinn. Die Luft ist kühl und es dunkelt, Und ruhig fließt der Rhein; Der Gipfel des Berges funkelt Im Abendsonnenschein. Die schönste Jungfrau sitzet

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Dort oben wunderbar, Ihr goldnes Geschmeide blitzet, Sie kämmt ihr goldnes Haar. Sie kämmt es mit goldnem Kamme, Und singt ein Lied dabey; Das hat eine wundersame, Gewaltige Melodey. Den Schiffer, im kleinen Schiffe, Ergreift es mit wildem Weh; Er schaut nicht die Felsenriffe, Er schaut nur hinauf in die Höh’. Ich glaube, die Wellen verschlingen Am Ende Schiffer und Kahn; Und das hat mit ihrem Singen Die Loreley getan. Mignons Gesang

Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn, Im dunkeln Laub die Gold-Orangen glühn, Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht, Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht? Kennst du es wohl? Dahin! dahin Möcht ich mit dir, o mein Geliebter, ziehn. Kennst du das Haus? Auf Säulen ruht sein Dach. Es glänzt der Saal, es schimmert das Gemach, Und Marmorbilder stehn und sehn mich an: Was hat man dir, du armes Kind, getan? Kennst du es wohl? Dahin! dahin Möcht ich mit dir, o mein Beschützer, ziehn.

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Kennst du den Berg und seinen Wolkensteg? Das Maultier sucht im Nebel seinen Weg; In Höhlen wohnt der Drachen alte Brut; Es stürzt der Fels und über ihn die Flut! Kennst du ihn wohl? Dahin! dahin Geht unser Weg! O Vater, laß uns ziehn! Heinrich der Vogler

Herr Heinrich saß am Vogelherd, Recht froh und wohlgemut; Aus tausend Perlen blinkt und blitzt Der Morgenröte Glut. In Wies und Feld, in Wald und Au, Horch, welch ein süßer Schall! Der Lerche Sang, der Wachtel Schlag, Die süße Nachtigall! Herr Heinrich schaut so fröhlich drein: Wie schön ist heut die Welt! Was gilt’s, heut gibt’s ‘nen guten Fang! Er schaut zum Himmelszelt. Er lauscht und streicht sich von der Stirn Das blondgelockte Haar … Ei doch! was sprengt denn dort heran Für eine Reiterschar? Der Staub wallt auf, der Hufschlag dröhnt, Es naht der Waffen Klang; Daß Gott! die Herrn verderben mir Den ganzen Vogelfang!

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Ei nun! was gibt’s? Es hält der Troß Vorm Herzog plötzlich an, Herr Heinrich tritt hervor und spricht: Wen sucht ihr Herrn? Sagt an! Da schwenken sie die Fähnlein bunt Und jauchzen: Unsern Herrn! Hoch lebe Kaiser Heinrich, hoch! Des Sachsenlandes Stern! Sich neigend knien sie vor ihm hin Und huldigen ihm still, Und rufen, als er staunend fragt: ‘S ist deutschen Reiches Will! Da blickt Herr Heinrich tief bewegt Hinauf zum Himmelszelt: Du gabst mir einen guten Fang! Herr Gott, wie dir’s gefällt! Die Uhr

Ich trage, wo ich gehe, Stets eine Uhr bei mir; Wieviel es geschlagen habe, Genau seh ich an ihr. Es ist ein großer Meister, Der künstlich ihr Werk gefügt, Wenngleich ihr Gang nicht immer Dem törichten Wunsche genügt. Ich wollte, sie wäre rascher Gegangen an manchem Tag;

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Ich wollte, sie hätte manchmal Verzögert den raschen Schlag. In meinen Leiden und Freuden, In Sturm und in der Ruh, Was immer geschah im Leben, Sie pochte den Takt dazu. Sie schlug am Sarge des Vaters, Sie schlug an des Freundes Bahr, Sie schlug am Morgen der Liebe, Sie schlug am Traualtar. Sie schlug an der Wiege des Kindes, Sie schlägt, will’s Gott, noch oft, Wenn bessere Tage kommen, Wie meine Seele es hofft. Und ward sie auch einmal träger, Und drohte zu stocken ihr Lauf, So zog der Meister immer Großmütig sie wieder auf. Doch stände sie einmal stille, Dann wär’s um sie geschehn, Kein andrer, als der sie fügte, Bringt die Zerstörte zum Gehn. Dann müßt ich zum Meister wandern, Der wohnt am Ende wohl weit, Wohl draußen, jenseits der Erde, Wohl dort in der Ewigkeit! Dann gäb ich sie ihm zurücke Mit dankbar kindlichem Flehn:

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Sieh, Herr, ich hab nichts verdorben, Sie blieb von selber stehn. Gretchen am Spinnrade

Meine Ruh’ ist hin, Mein Herz ist schwer; Ich finde sie nimmer Und nimmermehr. Wo ich ihn nicht hab’ Ist mir das Grab, Die ganze Welt Ist mir vergällt. Mein armer Kopf Ist mir verrückt, Mein armer Sinn Ist mir zerstückt. Meine Ruh’ ist hin, Mein Herz ist schwer; Ich finde sie nimmer Und nimmermehr. Nach ihm nur schau’ ich Zum Fenster hinaus, Nach ihm nur geh’ ich Aus dem Haus. Sein hoher Gang, Sein’ edle Gestalt, Seines Mundes Lächeln, Seiner Augen Gewalt,

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Und seiner Rede Zauberfluß, Sein Händedruck, Und ach sein Kuß! Meine Ruh’ ist hin, Mein Herz ist schwer, Ich finde sie nimmer Und nimmermehr. Mein Busen drängt Sich nach ihm hin. Ach dürft ich fassen Und halten ihn! Und küssen ihn So wie ich wollt’, An seinen Küssen Vergehen sollt’! Im Treibhaus

Hochgewölbte Blätterkronen, Baldachine von Smaragd, Kinder ihr aus fernen Zonen, Saget mir, warum ihr klagt? Schweigend neiget ihr die Zweige, Malet Zeichen in die Luft, Und der Leiden stummer Zeuge Steiget aufwärts, süßer Duft. Weit in sehnendem Verlangen Breitet ihr die Arme aus, Und umschlinget wahnbefangen Öder Leere nicht’gen Graus. Wohl, ich weiß es, arme Pflanze;

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Ein Geschicke teilen wir, Ob umstrahlt von Licht und Glanze, Unsre Heimat ist nicht hier! Und wie froh die Sonne scheidet Von des Tages leerem Schein, Hüllet der, der wahrhaft leidet, Sich in Schweigens Dunkel ein. Stille wird’s, ein säuselnd Weben Füllet bang den dunklen Raum: Schwere Tropfen seh ich schweben An der Blätter grünem Saum. Träume

Sag, welch wunderbare Träume Halten meinen Sinn umfangen, Daß sie nicht wie leere Schäume Sind in ödes Nichts vergangen? Träume, die in jeder Stunde, Jedem Tage schöner blühn, Und mit ihrer Himmelskunde Selig durchs Gemüte ziehn! Träume, die wie hehre Strahlen In die Seele sich versenken, Dort ein ewig Bild zu malen: Allvergessen, Eingedenken! Träume, wie wenn Frühlingssonne Aus dem Schnee die Blüten küßt, Daß zu nie geahnter Wonne Sie der neue Tag begrüßt,

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Daß sie wachsen, daß sie blühen, Träumed spenden ihren Duft, Sanft an deiner Brust verglühen, Und dann sinken in die Gruft. Alles still in süßer Ruh

Alles still in süßer Ruh, Drum mein Kind, so schlaf auch du. Draußen säuselt nur der Wind, Su, su, su, schlaf ein mein Kind! Schließ du deine Äugelein, Laß sie wie zwei Knospen sein. Morgen wenn die Sonn‘ erglüht, Sind sie wie die Blum‘ erblüht. Und die Blümlein schau ich an, Und die Äuglein küß ich dann, Und der Mutter Herz vergißt, Daß es draußen Frühling ist. Ave Maria

Ave Maria! Jungfrau mild, Erhöre einer Jungfrau Flehen, Aus diesem Felsen starr und wild Soll mein Gebet zu dir hinwehen. Wir schlafen sicher bis zum Morgen, Ob Menschen noch so grausam sind. O Jungfrau, sieh der Jungfrau Sorgen, O Mutter, hör ein bittend Kind! Ave Maria!

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Ave Maria! Unbefleckt! Wenn wir auf diesen Fels hinsinken Zum Schlaf, und uns dein Schutz bedeckt Wird weich der harte Fels uns dünken. Du lächelst, Rosendüfte wehen In dieser dumpfen Felsenkluft, O Mutter, höre Kindes Flehen, O Jungfrau, eine Jungfrau ruft! Ave Maria! Ave Maria! Reine Magd! Der Erde und der Luft Dämonen, Von deines Auges Huld verjagt, Sie können hier nicht bei uns wohnen, Wir woll’n uns still dem Schicksal beugen, Da uns dein heil’ger Trost anweht; Der Jungfrau wolle hold dich neigen, Dem Kind, das für den Vater fleht. Ave Maria! Odins Meeresritt

Meister Oluf, der Schmied auf Helgoland, stand noch vor dem Amboß um Mitternacht; laut heulte der Wind am Meeresstrand, da pocht es an seiner Tür mit Macht. „Heraus, heraus, beschlag mir mein Roß, ich muß noch weit und der Tag ist nah!“ Meister Oluf öffnet der Türe Schloß, ein stattlicher Reiter steht vor ihm da. Schwarz ist sein Panzer, sein Helm und Schild, an der Hüfte hängt ihm ein breites Schwert, sein Rappe schüttelt die Mähne gar wild. und stampfet mit Ungeduld die Erd!

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Woher so spät? Wohin so schnell? „Auf Norderney kehrt ich gestern ein, mein Pferd ist rasch, die Nacht ist hell vor der Sonn’ muß ich in Norwegen sein.“ Hättet ihr Flügel, so glaubt ich’s gern! „Mein Rappe läuft wohl mit dem Wind! Doch bleibet schon da und dort ein Stern, drum her mit dem Eisen und mach geschwind!“ Meister Oluf nimmt das Eisen zur Hand, es ist zu klein, doch dehnt es sich aus, und wie es wächst um des Hufes Rand, da fassen den Meister Angst und Graus. Der Reiter sitzt auf, er klirrt sein Schwert. „Nun, Meister Oluf, gute Nacht! Wohl hast du beschlagen Odins Pferd, ich eile hinüber zur blutigen Schlacht.“ Das Rappe schießt fort über Land uns Meer, um Odins Haupt erglänzet ein Licht; zwölf Adler fliegen hinter ihm her, sie fliegen schnell und erreichen ihn nicht.

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Almweiß-Edelrausch World Sophisticated 2 So. 23. Juli 2017, 20 Uhr Festspielhaus

DO YOU KNOW EMPEROR JOE Text von Felix Mitterer „In memoriam Werner Pirchner“ Fine – Intrada W. Pirchner: Brief an den Landeshauptmann von Tirol Titellos W. Pirchner: Brief an die Tiroler Landesregierung Landleben Nachmittag eines Vormittags Tanz der Salmonellen W. Pirchner: Bundeslied der Traditionsverbände aller Länder ALMWEISS-EDELRAUSCH W. Pirchner: Fürchtet euch nicht MIT FAGOTTES HILFE Durch die Lagen Heiße Rohre Rasch & Resch Ahorn „Als ich in die Sonne sah, glaubte ich, das Verborgene zu sehen“ W. Pirchner: Über Gustav Mahler DO YOU KNOW EMPEROR JOE Tetere-Tee W. Pirchner: Selber schuld Schmalspur-Polka

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W. Pirchner: Der Spruch Tirol Barfuß-Schuhplattler W. Pirchner: Wo das Büchserl knallt, 1. Teil Italienischer Sabeltanz W. Pirchner: Wo das Büchserl knallt, 2. Teil Vom Leben (Dur & Moll) W. Pirchner: Eines Österreichers Chance auf Karriere Die Donau ist blau – wer nicht? {Pause}

FESTLICHE TRIO-FANFARE … &: … WO IST DIE KOHLE? W. Pirchner: Brief an Ioan Holender 1996 STREICHQUARTETT FÜR BLÄSERQUINTETT dazwischen Texte aus W. Pirchners Kaiserdramen à la Shakespeare 1. I MAG 2. NIT KÜAH-HIATN 3. I MAG NIT 4. SAU-HIATN 5. VOM DAVON-REITN 6. P.S. 7. ICH WEISS NICHT, SOLL’S WAS BEDEUTEN … 8. JA! ›› 163


ANSTATT EINES DENKMALS FÜR DEN BRUDER MEINES LEHRERS, DER IM KRIEG, WEIL ER SICH WEIGERTE, GEISELN ZU ERSCHIESSEN, ERMORDET WURDE S. Schluiferer: ’s Fenschterln Text von Erich Fried: „Die Gewalt“ S. Schluiferer: ’s Schiassen oder mei’ lötzte Bitt’ „L’HOMME AU MARTEAU DANS LA POCHE“ ET AUTRES TRAVAUX APPLIQUÉS („DER MANN MIT DEM HAMMER IN DER TASCHE“ UND ANDERE FLEISSAUFGABEN) A bientôt quatre-vingt-dix-neuf E. Jandl: Humanistentext, Teil 1 Un cadeau – pour Godard E. Jandl: Humanistentext, Teil 2 Optimissimo E. Jandl: Menschenfleiß Monsieur et Madame Pinter E. Jandl: Gut Kleid Rennweg–Promenade & Painter Pinter E. Jandl: Mahlzeit Les oiseaux extraordinaires dans les bureaux

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Solisten der Wiener Symphoniker Flöte: Erwin Klambauer Oboe: Ines Galler Klarinette: Gerald Pachinger Fagott: Richard Galler Trompete: Rainer Küblböck Trompete: Heinrich Bruckner Posaune: Walter Voglmayr Horn: Markus Obmann Tuba: Franz Winkler Sprecher: Wolfram Berger

1 Pause (25 Minuten) um ca. 20.40 Uhr Aufführungsende um ca. 22.05 Uhr

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Land der Berge, Land der Bläser, Land am Strome, Land der Gläser Eine Hymne auf Werner Preisgott Pirchner

„Die Donau so blau – wer nicht?“, fragen sich fünf Bläser und machen sich Schwindel erregend schwungvoll auf die schwankende Fahrt am Strome. Die heimliche Nationalhymne der Alpenrepublik mit der unvergänglich fließenden Melodie des Strauß-Schani eröffnet den beschließenden Satz von Werner Preisgott Pirchners Brass-Quintett „Do you know Emperor Joe?“ PWV 13 (Pirchner-Werke-Verzeichnis) so gar nicht strömend, vielmehr selig wackelnd. „O du mein Österreich“: Die Bläser wechseln vom Mundstück zum Kehlkopf und stolpern mit vermengtgepantschtem Gebläse-Gesange in einer musikalisch-motivischen Endlosschleife dem Zukunftsreichtum entgegen. Heimat bist du großer Töne. Ein paar nachmittägliche Vormittagsminuten weiter in dem Quintett bieten die vom Strauss-Ritschi seiner tanzenden Salome zu Salmonellen mutierten orientalischen Tongestalten in ihrem Bauchtanz aus ihrem Bauchladen Lavendel an. Nach einigen Tassen Tetere-Tee scheinen die Bläser aus dem schönen Bergland vom Nahen überhaupt in den Fernen Osten gelangt zu sein und tanzen in einer dem Schönberg zwei Töne abziehenden Zen-Ton-Musik gelassen-heiter den „Barfuß-Schuhplattler“. Paradox ist der unorthodoxe Naturmusikerbursche Werner P. P. aus dem Land der Berge stets mit Vergnügen. Davon kündet auch das „Streichquartett für Bläserquintett“ PWV 15, wo die Obertöne ohne schwingende Darmsaiten von der Kuah den Schweinehirt’n nur so um die Ohren reiten. Pirchner, aufgewachsen in einem Bergland der Bläser und Blasbalgorgeln, hat als kleiner Musikant am Bergbauernhof seines Onkels auf der Ziehharmonika Louis-Armstrong-Musik, die er von Schallplatten kannte, gespielt und später selber viel Musik für Bläser erfunden. Als Fritz von Herzmanovskys „Kaiser Joseph und die Bahnwärterstochter“ bei den Tiroler Volksschauspielen Telfs einander näher kamen, taten sie dies zu den blasmusikvertrautverdrehten Weisen aus dem Alpenland – und spätestens dann erkannte jeder den dem fiktiven Bahnwagon anonym entsteigen wollenden Regenten mit einem Gamsbart am Hut, dem die Bahnwärterstochter ob einer toten Gams in die reichen Arme fällt. Und

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das, obwohl noch gar keine Bahn verkehrte. Es dauerte noch einige Jährchen, bis Werner Pirchner auf die Frage, ob er denn mit seiner Musik zur Post-Moderne beitrage, seinen Lockenkopf schüttelte und antwortete: „Ich bin Bahn-modern, denn mei’ Musik muss fahr’n.“ Und sie fährt und fährt und fährt quer durch das weite Land der Musik, wo auch Bläser den Blues des Jazz im Walzertakt haben können oder dem „Jedermann“ mit einer Bühnenmusik auf dem Salzburger Domplatz aufspielen oder einem liebenswert-ironischen Musiker vom Pariser Montmartre ein Denkmal setzen. Erik Satie trug auf seinen nächtlichen Fußmärschen durch die französische Metropole heim von der musikalischen Arbeit zur Vorsicht immer einen Hammer mit. Als das Französische Kulturinstitut am Rennweg in Innsbruck ein Jubiläum feierte, dachte sich Erik: Renn weg!, wurde aber von Werner mit weit ausschwingenden Bläserschritten bald eingeholt. Und dann folgte „L’homme au marteau dans la poche“ (PWV 52) seinem liebenswert-ironischen Nachfolger aus Autriche gerne in das klingende Institut Français unterm Bergisel, wo einst der Hofer gegen die französischen Besetzer zum Angriff blies. Doch nun herrscht musikalische Eintracht – und der österreichische Komponist, der seine Taktarten mit gezeichneten Viertelgläsern und Achtelgläsern in die Partitur schrieb, und der französische Komponist, der auch gerne tief in Viertelgläser schaute und mit illuminierenden Stücken in Form einer Birne ganz avant-garde war, sind im Land der Gläser und Bläser mit ihren poetischen Melodien voll leiser Melancholie vereint. Nach der musikalischen Avantgarde, der totalen Stille von John Cage und dem weißen Rauschen fand Pirchner die Felder, in denen seine Musik aufblühen kann. Im almweißen Edelrauschen. Gingen ihm die edelrauschhaften Töne einmal durch, so vertraute sich Werner Pirchner FaGottes Hilfe an. Auf das Bassinstrument ist beinahe in jeder musikalischen Lage Verlass. In dem Solostück „Mit Fagottes Hilfe“ (PWV 40) wird „durch alle Lagen“ und Stimmungen geblasen, von „forsch“, „walzerselig“ bis „fragend“ und „zurückgelehnt“. Der Solist schöpft alle dynamischen Möglichkeiten der „heißen Rohre“ aus, lässt es „auße-rauchen“ und „putzt“ das Instrument „akustisch durch“. Nach einer Kadenz möge der Musiker „durchs Fagott (wie ein Fernrohr) das

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Publikum anschauen“ (wohl um zu überprüfen, welche Wirkung sein verwegenes Spiel auslöst). In die Schwingungen des Ahorns, aus dem das Instrument geschnitzt ist, soll dann auch das Publikum einstimmen. Es wird aufgefordert, „ein C mitzusummen, welches gleichzeitig den Orgelpunkt zum 5. Satz bildet“. Ein Gespenster-Sonatensatz, Verse aus August Strindbergs Kammerschauspiel sind dem Kammermusiker ins Notenbuch geschrieben: „Als ich in die Sonne schaute / glaubt ich das Verborgene zu sehn. / Mensch, Dein Werk sei Dein Ergötzen, / selig ist, wer Gutes tut. / Gleiche Deines Zornes Taten / nie durch neue Bosheit aus, / tröste den, den Du betrübtest, / Deine Güte bringt Dir Lohn. / Wer gerecht ist, fürchtet Keinen, / Suche frei von Schuld zu sein.“ Noch immer soll der Publikumsorgelpunkt schwingen, wenn der Solist schließlich „wie gepfiffen optimistisch spielend aus dem Raum tanzt“. Bevor er sich FaGottes Hilfe sicherte, stellte Werner Pirchner in seiner „Kleinen Messe um C für den lieben Gott“ an der Stelle, wo sonst das „Credo“ gesungbetet wird, die tönende Gewissensfrage: „Ist Gott katholisch?“ Wenn nun auch nicht alle Musikerinnen und Musiker im Land großer Berge, Töchter und Töne an diesen welcher Konfession auch immer zugehörig sein mögenden Gott glauben, so glauben sie doch alle an W. Preisgott P. – dies sei in ehrfürchtiger Abwandlung eines Spruches von Maurizio Kagel festgestellt, der alle Musiker an den im Buchstaben weichen BWVler glauben ließ. Bachs Solosonaten übrigens hat der im Buchstaben harte PWVler in die weichen Tonwellen seines Stamminstrumentes Vibraphon übertragen.  (Rainer Lepuschitz) Werner Pirchner (1940–2001)

– geboren am 13.2.1940 in Hall in Tirol – ab 1962 freier Komponist und Jazzmusiker1963 Vibraphonist des Oscar-Klein-Quartetts – ab 1964 Kompositionen für Filme und Rundfunk, verschiedene eigene Ensembles – 1973 LP „ein halbes doppelalbum“ – 1974 Film „Der Untergang des Alpenlandes“

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– 1975–1985 „Pirchner-Pepl-JazzZwio“ mit Harry Pepl (Guit.). Mitglied von Mumelter’s Concertodrom, Austria Drei und dem Vienna Art Orchestra. Schallplatten sowie Auftritte und Aufnahmen mit Harry Pepl, Austria Drei, Vienna Art Orchestra, Jack DeJohnette, Adelhard Roidinger, Marc Johnson, Leszek Zadlo, Lakatos Bela, Michael DiPasqua, Frank Rosolino, Lee Konitz, Steve Swallow, Vocal Summit mit Bobby McFerrin, Herbert Joos, Daniel Humair, Runo Erickson & Charlie Mariano, Eisenbahner-Musik Innsbruck, Family of Percussion, Lauren Newton Quartett, Robert Riegler, Albert Mangelsdorff, Tommy Flanagan, John Surman u. a. – seit 1981 Kompositionen für „klassische“ Musiker – 1984 Eröffnungskonzert „Die Neue Reihe“ im Wiener Konzerthaus. Film- und Theater-Musiken für Burg- und Akademie-Theater Wien, Volkstheater, Theater in der Josephstadt, Ensembletheater, Theater der Stadt Heidelberg, Theater Hannover, Tiroler Landestheater, Bregenzer Festspiele, Tiroler Volksschauspiele Telfs, Theater der Jugend, Jugendmusikfest des Steirischen Herbstes etc. Konzertante Uraufführungen im Konzerthaus und im Musikverein in Wien – 1988 letztes Jazz-Konzert beim Deutschen Jazzfestival (mit Albert Mangelsdorff) – 1992 Gründung der Produktionsfirma EU – 1994 Sounddesign für den ORF-Kultursender Österreich 1 – 1995–2001 Musik zu Hofmannsthals „Jedermann“ bei den Salzburger Festspielen – 1999–2000 Neue Signations für ROI – Radio Österreich International – Jänner 2000 Musik zum Fernseh-Pausenfilm des Neujahrskonzertes der Wiener Philharmoniker – 2000 Neue Wiener Festwochen-Fanfare zur Eröffnung der Wiener Festwochen – 2001 „Birthday-Music mit Gutem Orchester“ zur Eröffnung der Tiroler Festspiele Erl Preise: – 1973 Schallplattenpreis der W.-P.-Stiftung

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– 1974 Preis der deutschen Schallplattenkritik für „ein halbes doppelalbum“ (LP/1994 CD, EU 1, Extraplatte) – 1984 Preis der deutschen Schallplattenkritik für „Werner Pirchner, Harry Pepl, Jack DeJohnette“ (LP, ECM-Records) – 1986 Tiroler Landespreis für Kunst – 1987 Deutscher Schallplattenpreis für „EU“ (CD/LP, ECM-Records) – 1988 Würdigungspreis der Republik Österreich für Musik – 1997 Ehrenzeichen des Landes Tirol Werner Pirchner starb am 10. August 2001

„In meiner Jugend orientierte ich mich an der jeweils neuesten Jazzmusik. Die Beschäftigung mit den Theorien Schönbergs und vor allem mit Bachs Sonaten für Violine solo haben mir später andere Wege des Ausdrucks eröffnet. Bis zu meinem 42. Lebensjahr hätte ich aber aus Respekt vor den größten Meistern nicht gewagt, auch nur einen Ton für ein klassisches Konzert zu schreiben. Als Komponist, Jazzmusiker und privilegierter Gelegenheitsarbeiter versuchte ich a) meine Ideen und Gefühle in mir zugänglichen Dimensionen (diverse LPs mit Kompositionen, zwei Filme, ein paar Texte & Zeichnungen u. a.m.) auszudrücken und b) das rot-schwarze Farbenspiel auf meinem Bankkonto zu beeinflussen. Eines schönen Morgens teilte mir der Geiger Peter Lefor telefonisch mit, dass er für sein nächstes ORF-Konzert ein Stück von mir für Solo-Violine aufs Programm gesetzt hat. So betrat ich mit tastender Zehe … den Weg, den ich heute noch gehe. Ich versuche Musik zu schreiben, die ausdrückt, was ich im Augenblick denke, fühle … und bin. Oder das Gegenteil.“ Werner Pirchner, 1997

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Wolfram Berger

Der Schauspieler, Sänger, Kabarettist, Entertainer, Film- und TV-Schauspieler, Regisseur und Produzent ungewöhnlicher Theater-Abende abseits des Mainstreams wurde 1945 in Graz geboren, wo er aufwuchs und sich nach eigenen Worten mit Tarnen und Täuschen durch die Schulzeit mogelte. In seiner Heimatstadt absolvierte er die Schauspielausbildung und begann nach Abschluss eine so genannte „Bilderbuchkarriere“, indem er als Schauspieler an allen wichtigen deutschsprachigen Bühnen – darunter Basel, Zürich, Stuttgart und Bochum – engagiert wurde. Parallel dazu drehte er immer wieder Kino- und TVFilme und trat darüber hinaus bei Kleinkunstabenden vor allem mit Texten von Karl Valentin auf. Zahlreiche Radio-, Hörspiel- und Hörbuchproduktionen entstanden als Ergebnis seiner Freude am Lesen und seiner Liebe zum Spiel mit der Spra-

che. Seine Musil-Sololesung „Der Mann ohne Eigenschaften“ (der gesamte Roman als Sololesung) hat einen fixen Platz auf der Hörbücher-Bestenliste. Die Zusammenarbeit mit Musikern aller Genres ist für Wolfram Berger Quell der Inspiration für seine „Kleinkunst-Programme“. Die musikalischen, satirisch-poetischen Träume, die sich – wie er selbst – nirgends so richtig einordnen lassen, zeugen von großer Lust am Singen und Spielen in allen Lebenslagen, vom Auffinden und Ausprobieren der verborgenen Köstlichkeiten seines Berufes. Für sein künstlerisches Schaffen wurde er mehrfach ausgezeichnet, darunter als „Bester Schauspieler 2015“ – Montréal World Film Festival und vom ORF als Schauspieler des Jahres 2001, er erhielt den „Salzburger Stier 1997“ und den Preis der Schallplattenkritik für die Hörbücher „Wölflisches Gejandl einer bayerischen Schwittersmutter“ und „Verdi“.

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Jasminka Stancˇul Klavierabend Mo. 24. Juli 2017, 20 Uhr Festspielhaus

LUDWIG VAN BEETHOVEN (1770–1827) Sonate op. 31 (2) d-Moll (Sturmsonate) 1. Largo/Allegro 2. Adagio 3. Allegretto ROBERT SCHUMANN (1810–1856) Sonate in g-Moll op. 22 1. So rasch wie möglich 2. Andantino 3. Scherzo, sehr rasch und markiert 4. Rondo, presto VASILIJE MOKRANJAC (1856–1914) Odjeci (Echos) FRANZ SCHUBERT (1797–1828) Fantasie für Klaviersolo op. 15 (D 760) in C-Dur (Wanderer-Fantasie) Klavier: Jasminka Stancˇul

1 Pause (25 Minuten) um ca. 20.45 Uhr Aufführungsende um ca. 21.45 Uhr

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Jasminka Stancˇul

Jasminka Stančul, in Serbien geboren, studierte in ihrer Heimat und an der Wiener Musikhochschule bei Professor Noel Flores und bei Maria Tipo in Genf. Ihre musikalische Begabung und ihr außergewöhnlicher Zugang zur Musik Beethovens brachten ihr 1989 den Sieg des Internationalen Beethoven Wettbewerbes in Wien. Jasminka Stančuls solistische Tätigkeit führte sie mit bedeutenden Orchestern wie den Wiener Symphonikern, der Camerata Salzburg, dem Royal Philharmonic Orchestra, dem Bournemouth Symphony Orchestra, dem Beethoven Orchester Bonn, den Stuttgarter Philharmonikern, der Philharmonie Essen, den Nürnberger Philharmonikern, der Südwestdeutschen Philharmonie, der Württembergischen Philharmonie, dem Berliner Symphonie Orchester, der Prager und der Slowakischen Philharmonie, der Warschauer Philharmonie, der Ungarischen Nationalphilharmonie, der Sankt Petersburger Philharmonie, dem Estonian National Symphony Orchestra, dem Orchestre de Paris, dem Haydn-Orchester Bozen, dem Tokyo Symphony Orchestra, dem Sydney Symphony Orchestra, dem Australian Chamber Orchestra, dem Pittsburgh Symphony Orchestra, dem Los Angeles Philharmonic Orchestra, dem Madison und Charlotte Symphony Orchestra, der Slowenischen Philharmonie u. v. a. zusammen. Dabei spielte sie mit renommierten

Dirigenten wie Daniele Gatti, Fabio Luisi, Nikolaj Alexeev, Semyon Bychkov, Asher Fisch, Ádám Fischer, Hans Graf, Lorin Maazel, Ari Rasilainen, Essa Pekka Salonen, Kurt Sanderling, Horst Stein, Jukka Pekka Saraste, Bruno Weil, Tomas Netopil, Aleksandar Markovic, Kasushi Ono usw. Jasminka Stančul ist regelmäßiger Gast bei den Tiroler Festspielen Erl unter Gustav Kuhn. Aufgetreten ist sie auch beim KlavierFestival Ruhr, dem Schleswig Holstein und dem Rheingau Musik Festival, dem Maggio Musicale Fiorentino, dem Schwäbischen Frühling, dem Carinthischen Sommer und dem Attergauer Kultursommer. Kammermusikalisch ist sie in internationalen Konzertsälen zu hören als Mitglied des Wiener Brahms Trios. Auf diesem Gebiet pflegt sie auch eine enge Zusammenarbeit mit dem Wiener Streichquartett, einem Ensemble der Wiener Philharmoniker, mit dem sie immer wieder im Wiener Musikverein und in Japan auftritt. Christian Altenburger, Franz Bartolomey, Patrick Demenga, Julian Rachlin, Benjamin Schmid, Nikolaj Znaider sind nur einige Interpreten, mit denen Jasminka Stančul regelmäßig auftritt. Zuletzt spielte sie Beethovens Klavierkonzerte Nr. 1 und 5 sowie die Mozart-Konzerte KV 271 und 595 für col legno ein. Seit Oktober 2013 unterrichtet Jasminka Stančul an der Musikuniversität Ljubljana. Auf ihren Konzerten begleitet sie ein Konzertflügel von Fazioli.

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Una Noche de Guitarra Julia Malischnig & Friends Di. 25. Juli 2017, 20 Uhr Festspielhaus

JULIA MALISCHNIG Kiss of Life GEORGES BIZET Habanera aus der Oper „Carmen“ ISAAC ALBÉNIZ Sevillia (Sevillianas) VÍCTOR MONGE Presagio (Tarantas) ANDRÉS BATISTA Brisas Antillanas (Guajiras) Aleteo POPULAR (Volksweisen) Tientos Bulerias MANUEL DE FALLA Danza del Molinero Arr. JULIA MALISCHNIG De Liab is a Traman

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FRANCISCO TARRÉGA Recuerdos del Alhambra SABICAS Arabian Dance (Danza) PACO DE LUCIA Entre dos Aguas (Rumba) POPULAR Tangos Flamencos Alegrías CARLOS ELETA ALMARÁN Historia de un Amor

Gitarre, Gesang: Julia Malischnig Flamenco Gitarre: Javier Conde Flamenco Gitarre: José Conde Flamenco Gesang: Ismael Solomando Flamenco Tanz: Manuela Barrios

1 Pause (25 Minuten) um ca. 20.45 Uhr Aufführungsende um ca. 22 Uhr

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Nach bisher zwei umjubelten Konzertabenden von „Una Noche de Guitarra“ mit Julia Malischnig & Friends ist aus dem gitarristischen Saitensprung ein Dauerflirt bei den Tiroler Festspielen in Erl geworden, der auch diesmal wieder einen temperamentvollen und leidenschaftlichen Abend verspricht. Julia Malischnig holt sich für „Una Noche de Guitarra“ wiederum hochkarätige Musiker zur Seite: Javier Conde, den spanischen FlamencoShootingstar, der als exponierter Spieler in der Nachfolge des FlamencoMagiers Paco de Lucía zählt und mit seinem Flamenco Quartett, mit seinem Vater José Conde an der zweiten Gitarre, Flamenco-Sänger Ismael Solomando und Flamenco-Tänzerin Manuela Barrios mit explosivem Spiel und feurigen Rhythmen zu begeistern versteht. Gemeinsam spannen die brillanten Musiker einen musikalischen Bogen von Klassik über World bis Flamenco und stellen den Facettenreichtum eines Instruments gefühlvoll und mitreißend in den Mittelpunkt des Abends. „Una Noche de Guitarra“ – die Nacht, in der die Gitarre in Erl spielt, singt, tanzt und verzaubert!

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Julia Malischnig

Javier Conde

Julia Malischnig zählt zu den führenden Musikerinnenpersönlichkeiten der aktuellen Gitarrenszene. Gefühlvolle Tiefe und sinnliche Kraft prägen die musikalische Sprache der Gitarristin, Sängerin und Komponistin, deren Vielseitigkeit sie immer wieder über stilistische Grenzen hinausführt. In ihrem Spiel vereint sie auf authentische Weise Virtuosität und Emotionalität. Geboren in Villach, Österreich, studierte Julia Malischnig klassische Gitarre an der Universität für Musik in Wien bei Konrad Ragossnig, an der Musikakademie in Basel bei Oscar Ghiglia sowie u. a. bei Pepe Romero, Frank Bungarten, Alexander Swete. Dem Würdigungspreis des BMUKK Österreich für ihren ausgezeichneten Studienerfolg folgten zahlreiche weitere Auszeichnungen. Einladungen zu internationalen Festivals führen sie – über Europa hinaus – insbesondere nach Südamerika, Südafrika, Südkorea und in die Vereinigten Arabischen Emirate. 2015 erschien nach „Joy“ und dem Doppelalbum „City of Dreams“ ihr neues Album „Kiss of Life“, aufgenommen im Tiroler Festspielhaus Erl. Seit 2015 war die Initiatorin und Leiterin des Internationalen Gitarrenfestivals La Guitarra esencial auch Master Mind von „Una Noche de Guitarra“ in Erl. Julia Malischnig ist eine musikalische Grenzgängerin, die sich – so eigenwillig wie einzigartig – allen Modetrends entzieht.

Javier Conde, der 1988 geborene spanische Flamenco-Shootingstar, besitzt außergewöhnliche Fähigkeiten und eine imposante Technik. Er steht als exponierter Spieler in der Nachfolge des Maßstab setzenden, zu früh verstorbenen Flamenco-Magiers Paco de Lucía. Zahllose Experimente mit verschiedenen Musikrichtungen, Konstellationen und Genres machten Paco de Lucía zu einem Wegbereiter des heutigen Flamencos. Mit Javier Conde tritt jetzt eine neue Generation von Flamenco-Gitarristen auf die Bühne. Conde, der bereits als Kind durch die Virtuosität seines Spiels auf sich aufmerksam machte und mit vielen Preisen ausgezeichnet wurde, ist heute eine anerkannte Größe in der Flamenco-Szene. Javier Conde hat bereits in jungen Jahren in Spanien für Furore gesorgt und zahlreiche Preise für sein aufsehenerregendes Spiel erhalten. An der Robert Schumann Hochschule in Düsseldorf ist er seit einigen Semestern Gastdozent für Flamenco-Gitarre. Bei „Una Noche de Guitarra“ ist sein hochvirtuoses Spiel im Kontext mit dem Flamenco-Sänger Ismael Solomando, der Flamenco-Tänzerin Manuela Barrios sowie seinem Vater José Conde an der zweiten Gitarre zu erleben.

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Lieder mit Worten Franui & Hans Magnus Enzensberger Mi. 26. Juli 2017, 20 Uhr Festspielhaus

Gedichte aus den Jahren 1950–2015 von HANS MAGNUS ENZENSBERGER Musik nach SCHUBERT, SCHUMANN, BRAHMS, MAHLER, BARTÓK u.a. Bearbeitung / Komposition: Markus Kraler / Andreas Schett

Seligkeit (nach Franz Schubert) Utopia Alte Heimat Dort hoch auf jenem Berge (nach Johannes Brahms, Deutsche Volkslieder) Früher Die Meere (nach Johannes Brahms) Kein Anschluss unter dieser Nummer Verteidigung der Wölfe Ein kleines Harfenmädchen (nach Robert Schumann) Lied von denen, auf die alles zutrifft (Musik: A. Schett / M. Kraler, Text: Hans Magnus Enzensberger)

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Finnischer Tango Komm, Du mein Liebchen (nach Johannes Brahms, Deutsche Volkslieder) Die Scheidung Ghasele zum Abschied Mein Mädel hat einen großen Mund (nach Johannes Brahms, Deutsche Volkslieder) Der Augenschein Allerhand Ärger Dreher aus dem Komitat Schluckauf (nach Béla Bartók) Unpolitische Vorlieben Ein schwarzer Tag Kleiner Abgesang auf die Mobilität Gäste Litanei auf das Fest Aller Seelen (nach Franz Schubert) Verlustanzeige Weiterung Um Mitternacht (nach Gustav Mahler) Die Visite Schattenbild ››

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Ich atmet einen linden Duft (nach Gustav Mahler) Leichter als Luft Blauwärts Abendstern (nach Franz Schubert) Abschiedsgruß an die Astronauten Eventuell Husch Pfusch Tusch (nach Franz Schubert, Béla Bartók und György Ligeti) Empfänger unbekannt Ich bin der Welt abhanden gekommen (nach Gustav Mahler) Die Geschichte der Wolken Der fliegende Robert Nachtlied (nach Robert Schumann) Kinderauszählreime

Keine Pause – Aufführungsende ca. 21.30 Uhr

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Musicbanda Franui Klarinette, Bassklarinette: Johannes Eder Tuba: Andreas Fuetsch Sopran- und Altsaxophon, Klarinette: Romed Hopfgartner Kontrabass, Akkordeon: Markus Kraler Harfe, Zither, Gesang: Angelika Rainer Hackbrett, Gesang: Bettina Rainer Trompete, Gesang: Markus Rainer Trompete, Gesang, musikalische Leitung: Andreas Schett Ventilposaune, Gesang: Martin Senfter Violine: Nikolai Tunkowitsch Rezitation: Hans Magnus Enzensberger

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Stimme mit Charakter

Scharfzüngig, spitzfindig, streitbar: Beinahe ein Jahrhundert Kulturund Sozialgeschichte umspannen sowohl Leben als auch Schaffen von Hans Magnus Enzensberger. Geboren 1929 in Kaufbeuren als Sohn eines Oberpostdirektors und einer Kindergärtnerin, wurde er bereits in jungen Jahren zur markanten Stimme einer Schriftstellergeneration, bestehend aus – um nur einige prominente Namen zu nennen – Günter Grass, Ingeborg Bachmann und Peter Rühmkorf. Für sich kann der Autor beanspruchen, bereits mit seinem Erstlingswerk eine Punktlandung geschafft zu haben, wie sie kaum einem anderen vergönnt war: „Verteidigung der Wölfe“, 1957 und somit ein Jahr nach Brechts Ableben publiziert, brachte ihm nicht nur die Bezeichnung „zorniger junger Mann“ (O-Ton Alfred Andersch) ein, sondern legte auch den Grundstein für ein einzigartiges lyrisches Schaffen, das maßgeblichen Einfluss auf Generationen von Schriftstellerinnen und Schriftstellern hatte. Eben jener oben genannte Gedichtband mit seiner „lockeren Extravaganz der Bilder“ und den „schockierend aufeinander bezogenen Vokabeln“ wirbelte in der spröden Adenauer-Ära der Nachkriegszeit gehörig Staub auf – erteilte er doch jeglicher „Gefühligkeit“, wie sie oftmals mit Poesie verbunden war, eine barsche Absage und trat vehement für eine politische, intellektuelle Poetik ein. Auch heute, Jahrzehnte später, meldet sich Enzensberger gerne wortgewaltig (und daher nicht im Geringsten altersmilde!) zu aktuellen Themen zu Wort. Diese mahnende Stimme kommt – neben einem Streifzug durch 50 Jahre lyrisches Schaffen – in diesem selten zu erlebenden Abend zu Wort: Dabei besteht die außergewöhnliche Gelegenheit, Einblicke in das Œuvre des „jungen“ wie auch „reifen“ Enzensberger durch den Autor selbst zu erlangen. Eine besondere Freude ist es, die für ihre wendigen musikalischen Reflexionen bekannte Musicbanda Franui unter Mastermind Andreas Schett dabei mit im Bunde zu wissen: Für eine stimmige Interpolation, bei dem zwei Freigeister einander auf Augenhöhe begegnen, mit Liedern und Tänzen nach Schubert, Schumann, Brahms, Mahler und Bartók ist daher gesorgt. Eine Veranstaltung, die gewiss Seltenheitswert besitzt …  (Isabel Neudecker)

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Musicbanda Franui

Franui ist der Name einer ganz bestimmten Almwiese im kleinen, 1.402 Meter über dem Meer gelegenen Osttiroler Dorf Innervillgraten, in dem die Musiker von Franui großteils aufgewachsen sind. Das Wort ist rätoromanischen Ursprungs und verweist auf die geografische Nähe Innervillgratens zum ladinischen Sprachraum in den Dolomiten. Die Musicbanda gleichen Namens spielt seit 1993 in nahezu unveränderter Besetzung und ist bei vielen Festivals und Konzertveranstaltern zu Gast (u. a. Wiener Konzerthaus, Burgtheater Wien, Salzburger Festspiele, Stiftung Mozarteum Salzburg, Tiroler Festspiele Erl, Bregenzer Festspiele, Ruhrtriennale, Radialsystem V Berlin, KunstFestSpiele Herrenhausen, Ludwigsburger Schlossfestspiele, Schauspielhaus Hamburg, Philharmonie Köln, Elbphilharmonie Hamburg, Philharmonie und Grand Théatre Luxemburg, Les Nuits de Fourvière Lyon, Holland Festival). Franui wurden mit ihren Aneignungen der Lieder von Schubert, Schumann, Brahms und Mahler bekannt. Dabei versteht sich das Ensemble als „Umspannwerk zwischen Klassik, Volksmusik, Jazz und zeitgenössischer Kammermusik“; manches Mal wird die klassische Vorlage in all ihrer Schönheit liebevoll zelebriert, manches Mal vom Kopf auf die Füße gestellt (oder umgekehrt), skelettiert, angereichert, übermalt, weitergedacht. Dabei verschwimmen die Grenzen zwischen Interpretation, Improvisation, Arrangement und (Re-)Komposi-

tion. Bei ihren Konzerten und Musiktheaterproduktionen verbünden sie sich häufig mit herausragenden Bühnenpartnern, u.a. mit dem Sänger Florian Boesch, dem Puppenspieler Nikolaus Habjan, dem Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger oder den Schauspielern Sven-Eric Bechtolf, Dörte Lyssewski und Peter Simonischek. Zum 20-jährigen Bestehen des Ensembles sorgte ein Konzert auf der 2.300 Meter hoch gelegenen Almwiese Franui für Furore, zu dem nach einer etwa dreistündigen Wanderung an die 1.500 Besucher kamen. Das Programm „Tanz Boden Stücke“ (feat. Wolfgang Mitterer) hatte 2014 bei der Stiftung Mozarteum in Salzburg Premiere und erschien im Februar 2016 unter dem Titel „Tanz! (Franz)“ auf CD. Im Wiener Konzerthaus steht Franui seit 2015 jährlich im Mittelpunkt des Festivals „Gemischter Satz“, bei dem Musik, Bildende Kunst, Literatur und Wein in einem neuen Zusammenspiel präsentiert werden. Die CDs von Franui erscheinen beim Label col legno und wurden mit mehreren Preisen ausgezeichnet (Preis der deutschen Schallplattenkritik, Pasticcio-Preis von Radio Ö1, Toblacher Komponierhäuschen). Hans Magnus Enzensberger

Hans Magnus Enzensberger (geboren 1929 in Kaufbeuren, lebt in München) ist Poet, Essayist, Publizist. Für sein literarisches Werk erhielt er die wichtigsten Literaturpreise (u. a. Büchner-Preis, Heinrich-BöllPreis, Ernst-Robert-Curtius-Preis).

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Großes Chorkonzert Do. 27. Juli 2017, 20 Uhr Festspielhaus

SERGEJ RACHMANINOW (1873–1943) 13 Stücke aus „Liturgie des heiligen Johannes Chrysostomus“ Sopran: Yuliya Stakhouskaya {Pause}

TOMASO ALBINONI (1671–1751) Adagio (Arrangement) ANTON BRUCKNER (1824–1896) Ave Maria WAB 6 Sopran: Olga Karpei

GIULIO CACCINI (1551–1618) Ave Maria RUSSISCHES VOLKSLIED Hinunter zum Mütterchen, zur Wolga DMITRY SCHOSTAKOWITSCH (1906–1975) Romanze aus dem Kinofilm „Die Bremse“ ARCHIBALD JOYCE (1873–1963) Herbsttraum

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RUSSISCHES VOLKSLIED „Ich kann ja nichts dafür, dass ich ihn so liebe“ Sopran: Viktoriya Liashkevich

ALEXANDR TROFIMOWITSCH OBUCHOV (1861–1929) Romanze „Gartentor“ Russischer Zungenbrecher Die Besen Mezzosopran: Alena Kamianetskaya

WALERIJ KALISTRATOW (1942) Chorovod ORLANDO DI LASSO (1532–1594) Echo FRANZ SCHUBERT (1797–1828) Ave Maria

Sängerinnen und Sänger der Accademia di Montegral Chorakademie der Tiroler Festspiele Erl Musikalische Leitung: Ljudmila Efimova

1 Pause (25 Minuten) um ca. 20.45 Uhr Aufführungsende um ca. 22 Uhr

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Göttliche Liturgie

Sergej Rachmaninow vertonte 1910 die „Göttliche Liturgie des Heiligen Johannes Chrysostomos“, das orthodoxe Gegenstück zum katholischen Ordo missae. Die Texte des Bischofs Chrysostomos vermitteln viel von der hohen Sprachkunst des Johannes von Antiochia, dem man den Beinamen „Goldmund“ (griech. Chrysostomos) gegeben hat. Nr. 2 Lobe, meine Seele, den Herrn

Lobe, meine Seele, den Herrn, und all mein Inneres seinen heiligen Namen. Lobe, meine Seele, den Herrn, und vergiss nicht all seine Wohltaten. Der dich reinigt von all deinen Sünden, der dein Leben vom Verderben erlöst, der dich krönt mit Gnade und Barmherzigkeit, der mit Gutem dein Verlangen erfüllt, und deine Jugend erneuert sich wie die eines Adlers; der Herr übt Barmherzigkeit und schafft Recht allen Unterdrückten. Lobe, meine Seele, den Herrn, und all mein Inneres seinen heiligen Namen. Ehre dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen. Lobe, meine Seele, den Herrn. Herr, erbarme dich. Dir, o Herr. Amen. Nr. 3 Ehre dem Vater – Einziggezeugter Sohn (Zweite Antiphon)

Ehre dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen. Einziggezeugter Sohn und Wort Gottes,

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der du unsterblich bist und um unserer Rettung willen auf dich genommen hast, Fleisch zu werden durch die heilige Gottesgebärerin und Immer-Jungfrau Maria, der du unverändert Mensch geworden bist, der du dich hast kreuzigen lassen, Christus Gott, der du den Tod durch den Tod überwunden hast, der du einer der Heiligen Dreiheit bist, der du mit dem Vater und dem Heiligen Geist verehrt wirst, errette uns. Herr, erbarme dich. Dir, o Herr. Amen. Nr. 5 Kommt, lasset uns anbeten

Kommt, lasset uns anbeten und niederfallen vor Christus, errette uns, Sohn Gottes, von den Toten Auferstandener (der du unter den Heiligen wunderbar bist / in den Fürbitten der Gottesgebärerin), die wir dir singen: Alleluja. Nr. 8 Die wir die Cherubim

Die wir die Cherubim im Mysterium abbilden und der lebenschaffenden Dreiheit den Hymnus des Dreimalheilig singen, lasst uns nun ablegen alle irdischen Sorgen. Amen. Damit wir empfangen den König des Alls, der unsichtbar geleitet wird von den Ordnungen der Engel. Alleluja, Alleluja, Alleluja. Nr. 10 Ich glaube

Ich glaube an den einen Gott, den Vater,

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den Allherrscher, den Schöpfer des Himmels und der Erde, alles Sichtbaren und Unsichtbaren, und an den einen Herrn Jesus Christus, Gottes einziggezeugten Sohn, den aus dem Vater Gezeugten vor aller Zeit, Licht vom Lichte, wahren Gott vom wahren Gott, gezeugt, nicht geschaffen, den dem Vater Wesenseinen, durch den alles geworden ist, den für uns Menschen und zu unserer Errettung von den Himmeln Herabgestiegenen und Fleischgewordenen aus dem Heiligen Geist und der Jungfrau Maria und Menschgewordenen, den für uns unter Pontius Pilatus Gekreuzigten, der gelitten hat und begraben worden ist, den am dritten Tage Auferstandenen gemäß den Schriften, den in die Himmel Aufgestiegenen und zur Rechten des Vaters Sitzenden, den mit Herrlichkeit Wiederkommenden, zu richten die Lebenden und die Toten, dessen Königtum ohne Ende sein wird, und an den Heiligen Geist, den Herrn, den Lebenschaffenden, den aus dem Vater Hervorgehenden, den mit dem Vater und dem Sohn Angebeteten und Verherrlichten, der gesprochen hat durch die Propheten, an die eine, heilige, allumfassende und apostolische Kirche. Ich bekenne die eine Taufe zur Vergebung der Sünden. Ich erwarte die Auferstehung der Toten und das Leben der künftigen Welt. Amen.

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Nr. 11 Erbarmen des Friedens

Erbarmen des Friedens, Opfer des Lobes. Und mit deinem Geiste. Wir haben sie [die Herzen] beim Herrn. Es ist würdig und recht, anzubeten den Vater und den Sohn und den Heiligen Geist, die wesenseine und untrennbare Dreiheit. Heilig, heilig, heilig, Herr Sabaoth. Erfüllt sind Himmel und Erde von deiner Herrlichkeit. Hosanna in den Höhen. Gesegnet, der da kommt im Namen des Herrn. Hosanna in den Höhen. Amen. Amen. Nr. 12 Dich preisen wir

Dich preisen wir, dich segnen wir, dir danken wir, o Herr, und beten zu dir, unser Gott. Nr. 13 Würdig ist es

Würdig ist es in Wahrheit, dich selig zu preisen, die Gottesgebärerin, die immer Seliggepriesene und Allmakellose und Mutter unseres Gottes. Die du geehrter bist als die Cherubim und unvergleichlich herrlicher als die Seraphim, die du unversehrt Gott, das Wort, geboren hast, dich, die wahrhafte Gottesgebärerin, preisen wir hoch. Und eines jeden und einer jeden. Amen. Und mit deinem Geiste. Herr, erbarme dich.

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Gewähre es, o Herr. Dir, o Herr. Nr. 16 Preist den Herrn aus den Himmeln

Preist den Herrn aus den Himmeln, preist ihn in den Höhen, Alleluja, Alleluja, Alleluja. Nr. 17 Gesegnet, der da kommt – Gesehen haben wir

Gesegnet, der da kommt im Namen des Herrn. Gott ist der Herr, und er ist uns erschienen. Gesehen haben wir das wahre Licht, empfangen den himmlischen Geist und gefunden den wahren Glauben, da wir anbeten die unteilbare Dreiheit; denn sie hat uns errettet. Amen. Nr. 18 Erfüllt sei unser Mund

Erfüllt sei unser Mund von deinem Lob, o Herr, auf dass wir besingen deine Herrlichkeit; denn gewürdigt hast du uns, teilzunehmen an deinen heiligen, göttlichen, unsterblichen und lebensspendenden Mysterien. Bewahre uns in deiner Heiligung, dass wir den ganzen Tag uns üben in deiner Gerechtigkeit. Alleluja, Alleluja, Alleluja. Herr, erbarme dich. Dir, o Herr. Amen. Im Namen des Herrn. Herr, erbarme dich. Amen.

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Nr. 19 Gesegnet sei der Name des Herrn

Gesegnet sei der Name des Herrn von nun an bis in Ewigkeit. Nr. 20 Ehre dem Vater – Bitte um viele Jahre

Amen. Ehre dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen. Herr, erbarme dich. Segne. Den frömmsten, absolutesten Zaren. Herr, bewahre sie viele Jahre. Albinoni: Adagio

We can invent Kingdoms of our own Grand purple thrones, those chairs of lust & love we must, in beds of rust Steel doors lock in prisoner’s screams & muzak, AM, rocks their dreams No black men’s pride to hoist the beams While mocking angels sift what seems To be a collage of magazine dust Scratched on foreheads of walls of trust This is just jail for those who must Get up in the morning & fight for such Unusable standards While weeping maidens Show-off penury & pout Ravings for a mad staff

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Bruckner / Caccini / Schubert: Ave Maria

Ave Maria, gratia plena, Dominus tecum; Benedicta tu in mulieribus, Et benedictus fructus ventris tui, Jesus. Sancta Maria, mater Dei, Ora pro nobis peccatoribus, Nunc et in hora mortis nostrae. Amen. Hinunter zum Mütterchen, zur Wolga

Auf der Mutter Wolga fährt ein Boot und gerät in ein Unwetter. Die Wellen sind so hoch, dass das Ufer nicht zu sehen ist. Dann sagt der Herr den erschöpften Ruderern: Strengt euch an, bringt uns zum sicheren Ufer. Romanze aus dem Kinofilm „Die Bremse“

„Die Bremse“ ist ein Roman der Schriftstellerin aus Irland, Ethel Lillian Voynich, der von einem jungen Revolutionären Arthur erzählt, dessen Spitzname „Bremse“ war. Herbsttraum

Leise fallen die Blätter im Garten am Flussufer. Unsere Herzen sind voll von Sehnsucht. Sei nicht traurig, dass die Blumen auf den Wiesen verwelkt sind. Einmal kommt der Frühling und Apfelbäume blühen und unsere Träume werden wieder wach. Ich kann ja nichts dafür, dass ich ihn so liebe

Liebste, verschmäh mich nicht. Ich kann ja nichts dafür, dass ich ihn so liebe. Ich träume Tag und Nacht von ihm. Mein Herz ist zerrissen aus lauter Liebe zu ihm. Ich brauche weder Bänder, noch Brokate, noch Fest-

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trachten. Die Locken von einem Kerl haben mein armes Herz angezündet. Das ist mein Schicksal, ihn so unsagbar zu lieben. Gartentor

Wenn sich der Abend neigt und am Himmel sich die Sterne zeigen, dann lege deinen dunklen Umgang um und komme durch das Gartentor zur überwachsenen Laube, in der ich dich voller Sehnsucht erwarte. Besen

Die Patin (russ: Kuma) erzählt dem Paten (russ: Kum) Gawrila: „Gawrila, die Besen lagen auf dem Ofen und sind plötzlich runtergefallen …“ Chorovod

Tanja-Tanjuscha ist eine Dorfschönheit: Sie hat ein helles Gesicht, rote Wangen und schwarze Augenbrauen. Tanzend führt Tanja den Reigen bis zum Haus von Bojarin (Herr). Auf der Veranda steht der Sohn vom Bojarin, der sich in Tanja verliebt … Echo

Echo! Was für ein schönes Echo! Du lachst und das Echo lacht. Du singst und das Echo singt … Echo, aber jetzt Stille! Wir nehmen Abschied … Vergiss uns nicht, Echo … Echo, noch leiser, leiser ….

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MITWIRKENDE & BIOGRAFIEN

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ORGANISATIONSSTRUKTUR Präsident: Dr. Hans Peter Haselsteiner Intendant: Dr. Gustav Kuhn Senior Consultant: Dr. Christin Kirn, Andreas Schett Chefdramaturg / Stellv. Künstlerischer Leiter: Andreas Leisner Leitung Kommunikation und Theatermanagement: Alexander Busche Kaufmännische Direktion: Dr. Regina Wenzel-Kneringer, Peter Zednicek Technische Leitung: Alexander Paget Leitung Abteilung Musik: Jan Golubkow Musikalischer Referent: Beomseok Yi Leitung Abteilung Szene: Charlotte Leitner Künstlerisches Betriebsbüro: Ulrich Braunegg, Camilla Leimisch Mitarbeit Künstlerisches Betriebsbüro: Uta Einwaller, Sandra Stierle Referentin für Presse und Kommunikation: Angelika Ruge Online Marketing und Social Media: Alexander Maria Dhom Assistenz Kaufmännische Direktion: Julia Dresch, Barbara Falbesoner Buchhaltung: Bettina Weigl Assistenz Technische Leitung: Doris Truttenberger Persönliche Referentin Gustav Kuhn: Anna Leisner Konsulenz: Francesco Canessa, Jasper Parrott, Dr. Wolf-Dieter Stöffel Kartenverkauf: Monika Spindler-Barsony, Christina Walker Bühneninspektor: Tim Herold Haustechnik: Georg Schindlholzer, Hans Ullrich Hauselektrik: Rajmund Rémai Auszubildende Direktion: Ana Škarica

KOSTÜMMANUFAKTUR Leitung Kostümmanufaktur: Juliane Trockenbacher Leitung Werkstatt: Claudia Thaler Schneidermeisterin: Julia Thaler Schneiderei: Elisabeth Moser, Theresa Peter, Christine Vogl Administration Kostümmanufaktur: Gabriele Eberwein Produktionsleitung / Gewandmeisterin Semiramide: Natalie Schust Kostümassistenz: Nora Millen, Johanna Steindl Garderobendienst: Marlene Mickla, Nora Millen, Theresa Peter, Johanna Steindl, Julia Thaler, Christine Vogl

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MASKE Leitung Maske: Stefan Winkler MaskenbildnerInnen: Ute Baumann, Susanne Beck, Silvia Fischer, Silvia Heidfogel, Katrin Heuer, Walter Geimeier, Sabine Gutwenger, Britta Kraft, Simone Neufischer, Heike Puzicha, Antje Schmidt-Linke, Marina Schreder, Caroline Six, Katinka Wischnewski, Julia Wolfrum, Kristina Zellner Die Erler Kinder Schüler der Tiroler Ballettschule & Tanz-Musical-Akademie (Lohengrin) Leitung: Birgit Daxenbichler Betreuung: Julia Erharter

TECHNIK Bühnentechnik: Mario Bäger, Eik Hellwig, Stephan Kitzbichler, Ingo Köller, Oliver Mühlbach, Michael Osterauer, Rajmund Rémai, Harald Schmied, Florian Wurster, Hans Ullrich, Frank Zaback Operator Licht Passionsspielhaus: Ellen Paget (Fa. Crossfade GmbH) Operator Licht Festspielhaus: Julian Paget (Fa. Crossfade GmbH) Lichttechnik: Carolina Agostini Tontechnik: Philipp Engel Requisite: Giacomo Callari, Sarah Ganter

STATISTERIE DER TIROLER FESTSPIELE ERL Haider Abd, Guled Abdi, Biibaaye Abdulle-Mahamed, Ali Ahmad, Waris Ali, Mohammad Alshmeri Liban Amir, Amir Said Amiri, Abdisalan Culusow, Abrahim Essa, Mowlid Hassan, Abdilahi Malin, Adel Masmoudi, Lamin Njie, Raoouf Rabah, Bilal Rahal, Husein Sultan Leitung: Annamaria Moser

MITARBEITER TIROLER FESTSPIELE ERL SOMMER 2017 Musikalische Leitung: Bar Avni, Helge Dorsch, Patrick Hahn, Gustav Kuhn, Andreas Leisner, Emanuele Lippi, Andreas Schett, Beomseok Yi Musikalische Assistenz: Ljudmila Efimova, David Holzinger, Jeong Un Kim, Sharolyn Kimmorley, Erich Polz, Yuna Saito, Paolo Troian

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Sängerinnen und Sänger der Accademia di Montegral [siehe Besetzungslisten und Biografien] Sänger Tutor: KS Oskar Hillebrandt Regie: Gustav Kuhn Regieassistenz: Charlotte Leitner, Valentin Lewisch Inspizienz: Carolina zu Löwenstein, Florine Roques-Rogery Übertitelinspizienz: Lukas Leipfinger, Marika Ottitsch Lichtinspizienz: David Holzinger, Sandra Stierle, Paolo Troian Orchesterwartin: Susy Garesci Bühnenbild: Jan Hax Halama, Scene Montegral Kostüme: Lenka Radecky, Furore di Montegral Licht: Gustav Kuhn

ORCHESTER DER TIROLER FESTSPIELE ERL Orchesterbetreuung: Vladimir Deiko 1.Violine: Fiodar Lushch (Konzertmeister), Henrykh Fuks (Konzertmeister), Francesco Iorio (Konzertmeister), Katsiaryna Astayeva, Marija Beneš, Valentina Benfenati, Volha Drazhenka, Alexei Grekov, Ewelina Karna, Pavel Likhavets, Darya Lushch, Anastasiya Mihovich, Diana Minevich, Roberta Palmigiani, Sviatlana Panko, Hanna Pukinskaya, Juliane Reiss, Maksim Schapliak, Hleb Tkachuk 2.Violine: Anastasiya Sychova (Stimmführerin), Darya Lushch, (stellvertretende Stimmführerin), Ketevan Abiatari, Fabio Acone, Daniele Cabassi, Anastasiya Galkina, Katsiaryna Kindzel, Alena Kulikouskaya, Alessandro Malizia, Andon Manushi, Zorana Mihailovic´, Matija Matijevic´, Angelina Panamarova, Maryna Volskaya, Polina Zakharyan Viola: Katsiaryna Ananich (Stimmführerin), Ala Shamela, Dino Dragovic, Liudmila Jowtschewa, Ewa Krawiec, Filippo Laneri, Marcello Manfrin, Vitali Mikhin, Zita Pintér, Oxana Protsenko, Alfons Puschej, Alena Tretjakova Cello: Antonio Mostacci (Stimmführer), Tatsiana Deiko (stellvertretende Stimmführerin), Basak Canseli Cifci, Zhanna Darashkova, Florian del Core, Vladimir Drobnjak, Enrico Guerzoni, Volha Hranionava, Sebastian Jolles, Beata Kolodziej, Alexey Okounev, Elena Zivas Kontrabass: Igor Vasiliuk (Stimmführer), Brett Graeme Berthold, Joao Wesley Brasil da Silva, Massimo Di Moia, Janos Kurucz, Szabolcs Agoston Korkos Csik, Ángel Luis Martínez Pérez, Adriano Piccioni, Tamas Schultz

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Flöte: Nadezhda Mialeshka (Solo-Flöte), Mattia Petrilli (Solo-Flöte) Melanie Sobieraj (Solo-Flöte), Luca Bossi, Francesco Gatti, Anton Pfisterer, Viachaslau Radkevich Oboe: Alejandro Tello Zamudio (Solo-Oboe), Maryna Babeyeva, Juan Manuel Garcia-Cano Ruiz (Englisch-Horn), Pavel Kot (Englisch-Horn), Siarhei Stetsiuk Klarinette: Karin Mischl (Solo-Klarinette), Harald Fleißner, Alexei Yaskeltchik, Anton Loginov (Bass-Klarinette), Arnold Plankensteiner (Bass-Klarinette) Fagott: Vadzim Shleh (Solo-Fagott), Andrei Khalomkin, Maria Palme (Kontrafagott), Arlette Probst (Kontrafagott) Horn: Gabriel Cupsinar (Solo-Horn), David Fliri (Solo-Horn), Cristian Borcan, Markus Daxer, Michael Reifer, Sergej Ihnatovich, Jan Zubaryk Wagnertuba: Gisela Burgstaller, Elisabeth Hirzinger, Gregor Lentjes, Peter Lengyelvari, Thomas Steinwender Trompete: Aliaksandr Akhremka (Solo-Trompete), Oscar Luis Martin Martin, Patrick Hofer, Yury Slabodchykau, Sergey Nemer, Andreas Ragger, Marta Cherubini, Fabian Thon Basstrompete: Francisco Olmedo Molina Posaune: Domenico Brancati (Solo-Posaune), Angelo Iacona, Cristian Marcuzzo, Mattia San Lorenzo, Luca Enzo Mazzalupo Tuba: Andreas Fuetsch, Francesco Porta Pauke: Sergio Torta, Christian Jank, Oleg Knote Schlagwerk: Oleg Knote, Stefano Bardella, Daniele Palma, Stefano Tononi Harfe: Nathalie Chatelain Geoffray, Lisa-Maria Hilti, Marie Trottmann, Sophia Marie Schmidt, Magdalena Saringer, Veronica Vacca Celesta und Orgel: Paolo Troian Amboss: Schüler der Musikschule + Mitglieder des Chores

CHORAKADEMIE DER TIROLER FESTSPIELE ERL in Zusammenarbeit mit der Capella Minsk Chorleitung: Jan Golubkow Choreinstudierung Capella Minsk: Liudmila Efimova Vitali Ambrazhevich, Natalia Adamovich, Yuliya Akulenko, Liudmila Aleksandrova, Tamara Apanasik, Donato Asquino, Galina Astankovich, Ihar Bandarevich, Aksana Bayeva, Giancarla Bettella, Pavel Berkov, Iryna Bialevich, Ivan Burak, Tamara Cardo, Damiano Cerutti, Aliaksandr Chumakou, Liudmila Chystiakova, Artsiom Dashkevich, Dario Dziatko, Boris Efimov, Maryna Fedchik-Roich, Daniele Garuti, Volker Giese, Luca Granziera, Siarhei Hryharovich, Maksim Hulai, Alena Kamianetskaya, Maryiana Karaka,

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Natallia Karetskaya, Olga Karpei, Viktoryia Kazakevich, Dmitri Khliavitch, Alexander Kirienko, Dzimitry Klachko, Svetlana Kochirets, Nathaniel Kondrat, Magdalena Kozakiewicz, Aliaksandr Krainik, Dmitri Kulakov, Helena Lackner, Lázló Ládjanszki, Denis Lazovskiy, Vikoryia Liashkevich, Pavel Makarevich, Ilja Martin, Aleh Mashera, Dietwalt Mauruschat, Valentin Metelskij, Matteo Andrea Mollica, Amer Mulalic, Loussine Nalbandian, Mechislau Novik, Mario Passaquindici, Aliaksei Pilipavets, Dzmitriy Prokharau, Natallia Reshetniak, Aleh Shastak, Olga Shavchenka, Anton Sidorchyk, Ala Sivitskaya, Alina Sivitskaya, Pavel Sopot, Luperci de Souza, Yulia Stakhouskaya, Alena Tauhen, Natallia Tsyhankova, Aliaksandr Tumash, Yuko Ugai, Dzianis Vishniakou, Vitali Zapiokin

SERVICE Shuttle-Fahrer: David Huber, Karl Klingsbiegl, Karl Pfisterer Künstlerbuffett: Christa Pemler, Rolleria (Oberaudorf) Einlasspersonal und Besucherservice: Michael Aicher, Angelika Danner, Anna Laura Edinger, Joy Einwaller, Anna Gatterer, Elisabeth Glarcher, Beatrix Gstir, Martina Harlander, Renate Harlander, Alexander Jungmann, Stefan Jungmann, Andrea Moser, Nicole Neumeier, Elisabeth Neuschmid, Johanna Neuschmid, Mike Niederhuber, Josef Rainer, Lukas Rainer, Patricia Rainer, Daniel Spindler, Carina Unterlechner, Josef Wieser Mitarbeit Festspielshop: Martina Harlander Mitarbeit Kommunikation und Festspielshop: Peter Auer-Grumbach Facility Management: Clean Service, Julia Daxauer, Krisztina Sleiz

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Gustav Kuhn

Geboren im steirischen Turrach und aufgewachsen in Salzburg, studierte Gustav Kuhn an den Musikhochschulen von Wien und Salzburg Dirigieren bei Hans Swarowsky, Bruno Maderna und Herbert von Karajan, promovierte aber an der Salzburger Universität gleichzeitig in den Fächern Philosophie, Psychologie und Psychopathologie. Im Alter von 24 Jahren gewann er den ersten Preis beim internationalen Dirigierwettbewerb des ORF. Von 1970 bis 1977 war er zunächst Chordirektor und Dirigent am Opernhaus in Istanbul, dann Erster Kapellmeister am Opernhaus Dortmund. In dieser Zeit gastierte er auch schon in Palermo, Neapel, Bologna. Gastdirigate in Rom, Florenz, Venedig und Zürich folgten. Später dirigierte er die Berliner Philharmoniker, die Dresdner Staatskapelle, das Israel Philharmonic, das London Philharmonic und das London Symphony Orchestra, das Royal Philharmonic Orchestra, das Orchestra Filarmonica della Scala in Mailand, das Orchestre National de France in Paris, die Accademia Nazionale di Santa Cecilia in Rom sowie das NHK Orchestra in Tokyo, und nicht zuletzt die Wiener Philharmoniker. 1974 gründete er in Salzburg das Institut für aleatorische Musik. 1977 debütierte er an der Wiener Staatsoper mit „Elektra“ von Richard Strauss, 1978 an der Bayerischen Staatsoper und bei den Salzburger Festspielen. In der darauf folgenden Saison dirigierte er erstmalig am Royal Opera House Covent Garden in London und wurde 1979 Generalmusikdirektor in Bern. 1980 eröffnete er die Festspiele von Glyndebourne. Bald darauf erfolgten die Debüts in den Vereinigten Staaten (1981

mit „Fidelio“ in Chicago), an der Opéra national in Paris („Così fan tutte“, 1982), an der Teatro alla Scala di Milano („Tannhäuser“, 1984) und in der Arena von Verona („Un ballo in maschera“, 1986). Seit 1986 widmet sich Gustav Kuhn auch der Opernregie, um eine noch größere künstlerische Einheit zwischen optischem und musikalischem Erleben zu erreichen. So inszenierte und dirigierte er u. a. „Der fliegende Holländer“ (Triest), „Parsifal“ und „La Bohème“ (Neapel), „Don Carlos“ und „Don Carlo“ (Turin), Da Ponte Trilogie (Festival di Macerata), Rossinis „Otello“ (Berlin, Braunschweig und Tokyo), „La Bohème“, „Falstaff“ und „La traviata“ (Tokyo), „Capriccio“ (Parma). Nach seinem Debüt als Opernregisseur (Bühnenbild und Kostüme Peter Pabst) entwickelte er für die Suntory Hall in Tokyo die Konzeption der „hall-opera“. Den Salzburger Festspielen blieb er bis zum Jahre 1997 treu (Debüt 1978, 1980 „Figaro“, 1989 „Un ballo in maschera“, 1992, 1994 und 1997 „La clemenza di Tito“). Von 1980 bis 1983 war Kuhn Musikdirektor in Bern (Konzerte und Oper), von 1983 bis 1985 Generalmusikdirektor der Oper der Stadt Bonn. In der Folge wurde er zum Chefdirigenten des Teatro dell’Opera in Rom und später zum künstlerischen Leiter des Teatro di San Carlo in Neapel ernannt. Von 1990 bis 1994 hatte er die Leitung des Festivals in Macerata inne und im Anschluss daran die künstlerische Leitung der Filarmonica Marchigiana. Von Januar 2003 bis Dezember 2012 war er künstlerischer Leiter des HaydnOrchester von Bozen und Trient. Im Oktober 2013 dirigierte Gustav Kuhn zwei Aufführungen von Wagners „Parsifal“ in Peking. Ein ganz besonderes Ereignis,

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denn nie zuvor wurde Wagners Oper in China auf die Bühne gebracht. Seit 1987 ist Gustav Kuhn künstlerischer Leiter des internationalen Gesangswettbewerbs „Neue Stimmen“ der Bertelsmann Stiftung in Gütersloh. 1992 gründete er die Accademia di Montegral, die seit 2000 ihren Sitz im Convento dell’Angelo, Lucca (Toskana) gefunden hat. 1998 begann Kuhn seine eigenen Festspiele in Erl. Nach mehreren Jahren der Arbeit an Wagners „Ring“ gingen die Tiroler Festspiele Erl 2005 erstmals auf Tournee (Santander) und produzierten in Erl den legendär gewordenen 24-Stunden-Ring. Im selben Jahr erklärte sich Dr. Hans Peter Haselsteiner bereit, die Präsidentschaft der Tiroler Festspiele Erl zu übernehmen. Sein Wirken ermöglichte den Bau des neuen Festspielhauses. Die feierliche Eröffnung des Festspielhauses erfolgte am 26. Dezember 2012. Alljährlich wird die Sommersaison der Tiroler Festspiele Erl nun in der Zeit vom 26. Dezember bis 6. Januar um eine Wintersaison unter der künstlerischen Gesamtleitung von Gustav Kuhn ergänzt. Auf dem Programm stehen dann vornehmlich Werke des zeitgenössischen Repertoires, des Belcanto sowie Werke von Bach und Mozart – Komponisten, die Kuhn ganz besonders am Herzen liegen. Das Passionsspielhaus bleibt den Festspielen im Sommer als wichtiger Aufführungsort für die großen Werke von Wagner und Strauss beispielsweise erhalten. Mit der Inszenierung des „Lohengrin“ hat Gustav Kuhn im Juli 2012 seinen Zyklus der zehn großen Wagneropern in eigener Regie im Erler Passionsspielhaus abgeschlossen. Einer Einladung nach China folgend dirigierte Gustav Kuhn die chinesischen

Erstaufführungen von „Tristan und Isolde“ und „Die Meistersinger von Nürnberg“ im Oktober 2015 in Peking sowie den 24-Stunden-Ring in Shanghai. Für sein erfolgreiches Engagement hinsichtlich der Rezeption von Richard Wagners Werken in China wurde er dort zum „Künstler des Jahres“ ernannt. Seine Kompositionen umfassen Orchesterwerke, Messen und Solostücke, großen Erfolg hatte auch seine Instrumentation von Janácˇeks „Tagebuch eines Verschollenen“ an der Opéra national de Paris (erschienen bei Edition Peters). 2007 bis 2011 gastierte er regelmäßig mit seiner Konzertreihe Delirium in seiner Heimatstadt Salzburg. Aufnahmen von Gustav Kuhn gibt es bei dem ihm eng verbundenen Label col legno sowie bei BMG, EMI, CBS, Capriccio, Supraphon, Orfeo, Koch / Schwann, Coreolan, ARTE NOVA etc. Sein Buch „Aus Liebe zur Musik“ erschien im Henschel Verlag. Katharina Glas

Im Sommer 2015 schloss Katharina Glas ihre Ausbildung im „klassischen und zeitgenössischen Tanz“ an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien mit Auszeichnung, dem „Bachelor of Arts“ und einem Förderungsstipendium der Stadt Wien ab. Daraufhin war sie als Tänzerin nicht nur für den ORF oder bei den Salzburger Festspielen 2016 in der Oper „Die Liebe der Danae“ zu sehen, sondern seit Frühjahr 2017 auch als Gasttänzerin am Landestheater Innsbruck. Bei den Tiroler Festspielen in Erl ist Rossinis „Semiramide“ nun nach „Il barbiere di Siviglia“, „Guglielmo Tell“ und „L’italiana in Algeri“ ihre vierte Opernproduktion als Choreografin.

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Jan Golubkow wurde in Moskau geboren, fing in jungen Jahren bei den Wiltener Sängerknaben zu singen an, maturierte am Musikgymnasium Innsbruck, genoss Gesangsunterricht bei Martin Senfter und Johannes Stecher. Zurzeit studiert er Musikpädagogik mit den Fächern Klavier (bei Eva Salmutter) und Gesang (bei Vera Schoenenberg) am Mozarteum Salzburg (Abteilung Innsbruck) und ist darüber hinaus Student der Slawistik an der Universität Innsbruck. Er konnte sowohl als Solist als auch mit verschiedenen Ensembles ausgezeichnete Erfolge bei zahlreichen Wettbewerben im In- und Ausland feiern. Von 2007 bis 2015 war er Chorleiterassistent bei den Wiltener Sängerknaben, von 2010 bis 2015 leitete er den gemischten Chor „InnStimmen“ und ist nebenher gefragter Assistent und Leiter für musikalische Projekte unterschiedlichster Genres. Jan Golubkow absolvierte Kurse im Chordirigieren bei Martin August Fuchsberger und Maria Goundorina sowie Meisterkurse bei Ragnar Rasmussen und Erwin Ortner. Seit Herbst 2012 studiert er am Tiroler Landeskonservatorium Dirigieren bei Tito Ceccherini und Dorian Keilhack. Seit Herbst 2015 arbeitet er als Leiter der Abteilung Musik bei den Tiroler Festspielen Erl mit Gustav Kuhn zusammen.

Ausbildung und Assistenzen am Stadttheater Gießen, an der Folkwang Universität der Künste Essen, dem Landestheater Mecklenburg-Vorpommern, Neustrelitz, und Städtische Bühnen Münster folgten Engagements als Bühnenbildner und Kostümbildner in Münster, Marburg, Gießen, Neustrelitz, Frankfurt/Main, Amsterdam und Linz. Seit 1998 lebt und arbeitet Jan Hax Halama in Linz. Zuerst als Ausstattungsassistent am Landestheater Linz, wechselte er 2003/2004 für drei Jahre als Ausstattungsleiter an das Theater des Kindes. In der gesamten Zeit entstanden Ausstattungen in allen Bereichen des Theaters (Schauspiel, Oper, Tanz / Ballett) für das Landestheater Linz, Stadttheater Gießen, Städtische Bühnen Münster, Theater des Kindes, Opera da Camera, Theater der Jugend Wien, Vereinigte Bühnen Bozen und Brucknerhaus Linz sowie für Filmproduktionen. Neben seiner Arbeit für die Bühne entwickelt Halama als freier Grafiker und Ausstatter Konzepte für Werbe- und Plakatkampagnen, Buch- und Katalogillustrationen, Werbeauftritte und Firmenevents. Das für das Landestheater Linz entstandene Bühnen- und Kostümbild für Robert Pooles Ballett zum Werk von William Blake „Songs of …“ wurde beim World Stage Design Award in Toronto in der Kategorie „Set Design“ nominiert und mit der Bronzemedaille ausgezeichnet.

Jan Hax Halama

KS Oskar Hillebrandt

Jan Hax Halama war bis zu seinem Engagement bei den Tiroler Festspielen Erl freischaffender Bühnen- und Kostümbildner. Er arbeitet seit über 15 Jahren für Theater und Bühnen in Deutschland, Italien, den Niederlanden und Österreich. Nach

Kammersänger Oskar Hillebrandt, Heldenbariton, wurde in Schopfheim geboren. Sein Gesangsstudium absolvierte er bei Kammersänger Prof. Josef Metternich an der Hochschule für Musik in Köln. Seit seinem ersten Auftritt an der Württember-

Jan Golubkow

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gischen Staatsoper Stuttgart erhielt er Engagements an allen großen europäischen Opernhäusern: Mailand, Turin, Venedig, Florenz, Rom, Neapel, Paris, Bordeaux, Toulouse, Marseille, Genf, London, Dublin, Madrid, Barcelona, Valencia, Lissabon, Antwerpen, Oslo, Kopenhagen, Athen, Bukarest, Tbilissi sowie am Bolschoi in Moskau. Im deutschsprachigen Raum sang er regelmäßig an der Deutschen Oper Berlin (u. a. Mandryka in „Arabella“ mit Lucia Popp unter Sinopoli, Hans Sachs in „Meistersinger“ unter Thielemann), der Staatsoper Berlin, der Bayerischen Staatsoper München (u. a. Alberich in „Rheingold“, Mandryka unter Sawallisch und Ritorno d’Ulisse unter Henze), der Hamburgischen Staatsoper (u. a. Hans Sachs unter Metzmacher sowie in Stuttgart, Düsseldorf, Köln, Bonn, Zürich und seit 1991 an der Staatsoper Wien (Wotan in „Walküre“ mit Domingo und Behrens Wanderer Telramund, Kurwenal, Amfortas, Holländer, Alberich Klingsor, Mandryka u. a.). Auch außerhalb Europas wurde er an viele Opern- und Konzerthäuser verpflichtet. So trat er häufig am Teatro Colón in Buenos Aires, in Santiago de Chile, in Tokyo, in Melbourne und in Neuseeland (Auckland, Christchurch, Wellington) auf. Weitere Auftritte führten ihn nach Montreal („Parsifal“ mit Jessye Norman), Ottawa, Seattle, Cleveland (Kreon und Bote in „Oedipus Rex“ von Strawinski) und der Carnegie Hall in New York (der Auserwählte in Schönbergs „Jakobsleiter“). In Japan sang er in Tokyo, Nagoya und Osaka das BassSolo in Mahlers 8. Symphonie (London Philharmonic Orchestra unter Sinopoli). Mit der Deutschen Oper Berlin gab er den Telramund unter Christian Thielemann in Tokyo, den Don Pizarro mit der Wiener

Staatsoper in Yokohama und im New National Theater Tokyo den Alberich im Ring des Nibelungen. Oskar Hillebrandt wirkte auch bei vielen internationalen Festspielen mit. In Bayreuth gab er den Telramund unter Antonio Pappano, in Glyndbourne den Mandryka, mit den Bayreuther Festspielen unter Sinopoli den Telramund in Taormina und in Bregenz den fliegenden Holländer. Bei den Festspielen in München sang er unter Sinopoli die „Gurrelieder“ von Schönberg. Bei den Tiroler Festspielen Erl gab er Hans Sachs, Holländer und Telramund unter Gustav Kuhn. Adam Fischer verpflichtete ihn für mehrere Partien im „Ring“ beim Budapest Festival. Beim Northwest Pacific Festival in Seattle sang er neben Kurewenal den Alberich sowie Klingsor beim Spoleto Festival in South Carolina. Im Brucknerhaus Linz trat er als Telramund, Alberich und Kurwenal auf. Im Herodes Attikus in Athen sang er Jochanaan in „Salome“ und in Spanien trat er bei den Festivals in Cuenca und Santander auf. Oskar Hillebrandt hat u. a. mit folgenden Dirigenten gearbeitet: Antonio Pappano, Wolfgang Sawallisch, Giuseppe Sinopoli, Christoph von Dohnanyi, Claudio Abbado, Daniel Barenboim, Adam Fischer, Donald Runnicles, Jun Märkl, Franz Paul Decker, Gustav Kuhn, Sir Charles Mackerras, Rafael Frübeck de Burgos, Gabor Ötvös, Sir Jeffrey Tate, Horst Stein, Giuseppe Patané, Ferdinand Leitner, Heinrich Hollreiser, Hans Werner Henze, Gerd Albrecht, Peter Schneider, Marek Janowski, Sir Collin Davis, Silvio Varviso u. a. Gesungen hat er mehr als 150 Rollen, darunter alle wichtigen Heldenbariton-Partien von Richard Wagner (Hans Sachs, Wotan, Alberich, Holländer, Kurwenal, Amfortas, Klingsor, Wolfram

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u. a.), außerdem Mandryka, Jochanaan, und Robert Storch von Richard Strauss sowie die Verdi-Partien des Jago („Otello“), Nabucco, Macbeth, Simone Boccanegra, Falstaff und Carlos („La forza del destino“). Weitere Partien sind Scarpia („Tosca“), Kaspar („Der Freischütz“), Don Pizarro („Fidelio“), Escamillo („Carmen“), Dr. Schön („Lulu“), Fürst Igor u.v.a. Seine rege Konzerttätigkeit führte ihn außerdem durch Europa, Nord- und Südamerika und Australien mit Oratorien, Messen und Symphonien von Mahler, Bach, Beethoven, Brahms, Bruckner, Gluck, Haydn, Mendelssohn, Mozart und Rossini. Zahlreiche Mitschnitte bei internationalen Rundfunkanstalten sowie Aufnahmen bei der Deutschen Grammophon, Telefunken, Morgan Records (Ambroise Thomas’ „Hamlet“) u. a. dokumentieren seinen künstlerischen Weg.

„Flavio und Alcina“. Im Oktober 2003 brachte er eine „Carmen“-Inszenierung in der Epua Punka Hall in Sapporo heraus. Im März 2006 inszenierte er die Uraufführung von Thomas Pernes’ „Zauberflöte 06“, die im Rahmen des Wiener Mozartjahrs von der Neuen Oper Wien produziert wurde. Andreas Leisner ist Initiator und Mitbegründer des progetto semiserio und führte sowohl bei „Giulio Cesare“ (2001/2003) als auch „Il Trionfo“ (2005) und „Romeo und Julia“ (2008) Regie. 2006 wurde er mit der operativen Leitung der Tiroler Festspiele Erl betraut, wo er mit Maestro Kuhn sowohl als Regisseur („Nabucco“) als auch als Dirigent arbeitet (Eröffnung 2012/13, 2013, Silvesterkonzert 2013, 2014 und 201, „Il barbiere di Siviglia“ 2015/16). Er ist Mitglied der Accademia di Montegral.

Andreas Leisner

Emanule Lippi studierte Klavier am Konservatorium von Florenz bei Maestro V. Vavolo und schloss sein Studium 1997 mit Auszeichnung ab. Er setzte sein Studium zunächst bei Maria Tipo an der Scuola di Musica von Fiesole fort und belegte 2000 einen Kurs für Vertretungslehrer am Teatro Lirico Sperimentale, Spoleto. Dirigieren studierte er bei Maestro L. Korchmar am Mariinsky Theater und am Konservatorium „R. Korsakov“ in Sankt Petersburg sowie bei Maestro Gustav Kuhn. Er arbeitete für die Pariser Oper, die „Canadian Opera Company“ in Toronto, für das Theater in Santiago, Chile, für das Teatro Lirico Sperimentale von Spoleto, die Oper von Rom, die Marche Philharmonie, das Theater Bozener Stadt, Ferrara, Giglio von Lucca, die Sagra Musicale Umbra, für das Theater von Rovigo, Japan, Russland,

Andreas Leisner studierte Theaterwissenschaften, Geschichte und Philosophie in München sowie Musiktheater-Regie an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Regieassistenzen und Regiemitarbeit führten ihn an die Wiener Staatsoper, das Royal Opera House Covent Garden London, das Teatro alla Scala, Mailand, das Teatro di San Carlo Neapel, die Staatsoper unter den Linden, die Opéra national de Paris u. v. a. Noch während des Studiums erarbeitete er als Regisseur an der Universität u. a. Inszenierungen der Uraufführung „N.N.“ von Gernot Schedlberger und von Kreneks „Dark Waters“. Auf der Burgruine Hohenegg in Niederösterreich realisierte er im Rahmen eines von ihm gegründeten Barockfestivals Händels

Emanuele Lippi

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Kroatien, Marokko, Bulgarien, Rumänien, für den Wettbewerb „Capuana“ in Spoleto, „Neue Stimmen der Bertelsmann Stiftung“ Pedrotti in Trento, und für das Mozarteum in Salzburg. Seit 2004 ist er für das „Zhou Xiaoyan“ von Shanghai tätig. Seit 2003 arbeitet er für das „Musica Riva Festival“ und für den internationalen Wettbewerb „R. Zandonai“, sowohl in Riva di Garda als auch 2010 anlässlich der Expo in Shanghai. Seit 2002 ist er Assistent des Dirigenten Gustav Kuhn in vielen Theatern und darüber hinaus aktiv beim Haydn-Orchester Bozen, dem Südtirol Festival in Toblach, der Accademia di Montegral und den Tiroler Festspielen Erl, für das er als Dirigent und Coach unter Vertrag steht. Zur Eröffnung des neuen Festspielhauses in Erl im Dezember 2012 dirigierte er das Finale von Donizettis „Diluvio Universale“. Ebenfalls 2012 trat er mit der Sopranistin Michela Sburlati in der Glasunow Konzerthalle in Sankt Petersburg auf sowie in einem Konzert „Verdi Wagner“ in der Toyota Concert Hall in Japan. Er war der Pianist der Aufzeichnung der Petite Messe solennelle anlässlich des Festivals Collegno, dirigiert von Gustav Kuhn. Im Jahr 2013 arbeitete er sowohl im Opernhaus von Rio de Janeiro als auch als Chef-Korrepetitor bei der COC für die Aufführung der Oper „La Bohème“ unter der musikalischen Leitung von Maestro C. Rizzi; er war Assistent von Maestro Kuhn in Peking für Wagners „Parsifal“, einer Koproduktion der „Semperoper Dresden“, der „Osterfestspiele Salzburg“ und des „Beijing Music Festivals“. Im Jahr 2014 dirigierte er die Ouvertüre Leonore III und IV Beethoven-Symphonie. Wiederum in Erl war er musikalischer Assistent beim „Ring“ sowie in allen anderen Wagner-Opern

und bei den symphonischen Aufführungen der Festspiele. Im Jahr 2015 war er als Stellvertreter für Maestro M. Hofstetter für „Don Giovanni“ bei der COC (Canadian Opera Company) tätig, einer Ko-Produktion mit dem „Teatro Real“ in Madrid, dem „Bolschoi-Theater“ in Moskau und dem Festival von Aix-en-Provence. Lenka Radecky

Lenka Radecky begann ihre künstlerische Tätigkeit als Kostümassistentin an der Bayerischen Staatsoper München, wo ihr ab der Spielzeit 1997/98 die Leitung der Abteilung für Kunstgewerbe übertragen wurde. In dieser Funktion arbeitete sie u. a. mit Kostümbildnern wie Jürgen Rose, Herbert Wernicke, Buki Shiff, Reinhard Heinrich, Gottfried Pilz, Andrea Schmitt-Futterer und Anthony Mc Donald zusammen. Seit 1998 ist sie als freischaffende Kostümbildnerin tätig. Produktionen im Bereich der Oper waren u. a. „Rusalka“ (Landestheater Detmold), „La Cenerentola“ (Staatstheater Saarbrücken), „Guntram“ (Teatro Bellini Catania) und „Wiener Blut“ (Alte Oper Frankfurt). 2001 übernahm sie die Leitung der saisonalen Kostümabteilung der Tiroler Festspiele Erl, die seit September 2007 als Kostümmanufaktur der Tiroler Festspiele Erl zu einem ganzjährigen Betrieb umgewandelt wurde. In deren Rahmen entwarf sie die gesamten Kostüme aller Produktionen der Tiroler Festspiele Erl, u. a. zehn Opern von Richard Wagner, „Elektra“, „Fidelio“, „Die Zauberflöte“, „Herzog Blaubarts Burg“, „Le nozze di Figaro“. Mit dem Choreografen Jörg Mannes verband sie seit 2003 eine konstante Zusammenarbeit. Es entstanden „Movimenti“ (2004) und „Romeo und Ju-

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lia“ (2006) am Landestheater Linz sowie für die Staatsoper Hannover „Molière“ (2006), „Romeo und Julia“ (2007), „Beethoven 4“ (2007), „Pulcinella/Stabat Mater“ (2008), „Cinderella“ (2008). An der Bayerischen Staatsoper entstand im Dezember 2007 das Ballett Shakespeares „Der Sturm“ und 2010 ein Ballettabend zu verschiedenen Kompositionen von Maurice Ravel. Für die Passionsspiele in Erl 2008 wurde ihr die Neugestaltung von über 600 Kostümen übertragen. Zur Wiederaufnahme zum 400-jährigen Jubiläum der Passionsspiele im Mai 2013 überarbeitete Lenka Radecky ihr Kostümkonzept von 2008. Im Oktober 2013 gestaltete sie das Kostümbild der Neuproduktion des „Parsifal“ von Philippe Arlaud im südkoreanischen Seoul. Beomseok Yi

Beomseok Yi wurde in Seoul/Südkorea geboren. Zuerst studierte er Geschichte und Archäologie an der Universität seiner Heimatstadt. Er begann seine Ausbildung zum Dirigenten an der Musikakademie Kassel und setzte seine Studien an der Kunstuniversität Graz mit Prof. Martin Sieghart (Orchesterdirigieren) und Günter Fruhmann (Korrepetition) fort. Im Sommer 2015 schloss er sein Masterstudium mit Auszeichnung ab. Während der Ausbildung dirigierte er bereits zahlreiche Opern und Konzerte. Einen Erfolg konnte mit seiner Arbeit als musikalischer Leiter des Opernprojektes „Die Fledermaus“ und „Don Pasquale“ in einer Kammerorchesterversion verzeichnen. Von 2014 bis 2016 arbeitete er als Bühnenmusikdirigent und Korrepetitor an der Oper in Graz. Seit dem Frühjahr 2016 arbeitet er als musikalischer Referent von Gustav Kuhn bei den Tiroler Festspielen Erl.

Sängerinnen und Sänger der Accademia di Montegral Daniele Antonangeli

Der gebürtige Italiener Daniele Antonangeli war diesen Winter das erste Mal im Ensemble der Tiroler Festspielen dabei. Als Kind spielte er zunächst Saxophon, entdeckte dann aber schnell seine Liebe zum Gesang. Seine Stimme ist für ihn Mittel zum Zweck, um die großen Komponisten zu ehren und das Publikum an ihren schönsten Werken teilhaben zu lassen: den Opern. Sein Studium absolvierte er erfolgreich am Conservatorio Giuseppe Verdi in Mailand. Es folgten Meisterklassen und Workshops bei Renato Bruson und Alberto Zedda. Außerdem gewann er einen Preis beim europäischen Wettbewerb des Teatro Lirico Sperimentale in Spoleto, Italien. Am selbigen Theater debütierte er auch mit Puccinis „Madame Butterfly“ in der Rolle des Sharpless. Zu seinen bisher wichtigsten Opernpartien zählt er die DaPonte-Opern „Le nozze di Figaro“ als Figaro, „Così fan tutte“ mit der Partie des Don Alfonso und „Don Giovanni“ als Don Giovanni. Die letztere Rolle zählt er auch zu seiner bisherigen Traumrolle. Und so hofft er, in zehn Jahren ein Spezialist auf dem Gebiet der W. A. Mozart- und G. RossiniOpern zu sein. Yukiko Aragaki

Yukiko Aragaki hat an der staatlichen Hochschule für Musik und bildende Künste in Tokyo im Hauptfach Gesang promoviert. Sie hat den Master mit Auszeichnung und dem Preis „Ataka“ abgeschlossen. Sie hat schon während ihres

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Studiums mehrere Preise errungen, unter anderem bei wichtigen Gesangswettbewerben in Japan. 2007 Debüt in der Rolle der Diana in der Operette „Orphèe aux Enfers“, Dirigent T. Ban im Nissay Theatre Tokyo.. Im selben Jahr Debüt in der Rolle der Gretel in „Hänsel und Gretel“ am Hyogo Performing Arts Centre, einem der renommiertesten Opernhäuser Japans, Dirigent Yutaka Sado. Wiederholung 2009. 2008 erhielt sie ein Stipendium der japanischen Regierung (Agency for Cultural Affairs, Government of Japan), das es ihr ermöglichte, in Rom bei Mariella Devia privat zu studieren. Während ihres Studiums in Italien nahm sie an Meisterkursen bei Renata Scotto teil. Im selben Jahre debütierte sie in der Partie der Lauretta in „Gianni Schicchi“ mit dem Orchestra Sinfonica di Lecco in Pavia, in der Rolle der Connie in „Quinta Donna“ als Erstaufführung im Teatro Bonci di Cesena, Italien. Ein Jahr später debütierte sie als Zerlina in „Don Giovanni“ am Teatro Consorziale di Budrio in Bologna. In 2010 gab sie ein Konzert mit dem Haydn-Orchester von Trient und Bozen unter der Leitung von Maestro Gustav Kuhn. Im Juli 2011 feierte Yukiko Aragaki ihr Debüt als Liù in „Turandot“ in Tokyo, unter der Leitung von Dirigent Gian Luigi Gelmetti. Noch im selben Monat wurde die Sopranistin als Musetta in „La Bohème“ engagiert. Yukiko Aragaki war in zahlreichen Konzerten mit dem Tokyo Symphony Orchestra in Japan unter der Leitung von Hubert Soudant zu erleben. Im November 2013 gab sie ihr Debüt in der Rolle der Giulietta in „I Capuleti e i Montecchi“ von V. Bellini in Osaka. 2014 war sie das erste Mal bei den Tiroler Festspielen Erl als Woglinde („Das Rheingold“ und „Götterdämmerung“) zu Gast.

Naoko Baba

Mit nur sechs Jahren begann die in Osaka, Japan, geborene Naoko Baba Klavier zu spielen. Nach dem Umzug nach Österreich nahm sie ihr Studium im Fach „Oper und Musiktheater“ am Mozarteum Salzburg auf. Es folgten Meisterkurse bei Natela Nicoli an der Accademia Belcant und bei Regine Köpler an der isaOperaVienna. Ihr Debüt feierte Naoko Baba dann wiederum in der Heimat am Kyoto Kaikan als Flora in Verdis „La traviata“ unter Tetsuro Ban. Bei den Tiroler Festspielen wurde sie dieses Jahr für eine ihrer Lieblingsrollen engagiert – sie singt die Wellgunde in Wagners „Das Rheingold“. Heera Bae

Die koreanische Sopranistin Heera Bae studierte Gesang an der Hanyang Universität in Korea, Operngesang an „The Academy“ in Milano und am Konservatorium „Arigo Boito“ im Parma, Italien. In Frankreich absolvierte sie den „Professional course“ an der Conservatoire National de Région Pierre Barbizet (Marseille). Sie besuchte Meisterkurse bei Luciana Serra. Sie ist Preisträgerin des Bellini-Gesangswettbewerbs in Paris, des Carmini-Gesangswettbewerbs in Parma, des MartiniGesangswettbewerbs in Mantova, des Alfredo-Giacomotti-Gesangswettbewerbs in Pavia, des Art-Lyrique-Gesangswettbewerbs in Vivonne, des Ernst-Haefliger-Gesangswettbewerbs in der Schweiz und des „Chant Lyrique de Bourgogne“. Zu einem der wichtigsten Auftritte ihrer jungen Karriere zählte ihr Debüt 2004 als Erste Dame in der Mozart-Oper „Die Zauberflöte“ in Seoul/Südkorea. Seit 2011 sang sie folgen-

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de Partien: Gilda („Rigoletto“) in Parma und Torrechiara, Fanny in Rossinis Oper „La cambiale di matrimonio“ in Carpi, die Olympia in „Les contes d’Hoffmann“ (Offenbach) in Mailand. Ebenfalls 2011 sang sie verschiedene Konzerte, darunter in Vézelay mit der Sopranistin Leontina Valuva. Sie trat in Paris in der Kathedrale Notre-Dame d’Auteuil auf und der Kathedrale Notre-Dame in Dijon, im Chateau de Chastellux in der Bourgogne. Sie war in Brescia, Parma und Mailand zu erleben. 2013 sang sie die Königin der Nacht in „Die Zauberflöte“ beim Open Air Opernfestival in Paris, beim Menuhin-Musikfestival in Gstaad und im Deagu Opera House in Südkorea.

eiszhalle. Seit dem Jahr 2011 singt Frederik Baldus als Mitglied der Accademia di Montegral bei den Tiroler Festspielen Erl. Hier tritt er nicht nur im Opern-, sondern auch im Konzertfach auf, wiederholt mit dem Bach’schen Weihnachtsoratorium, 2016 auch erstmals in der Matthäuspassion. Weitere Konzerte in diesem Jahr umfassen die „Carmina Burana“ von Orff und das Verdi-Requiem. Als Liedsänger arbeitet Frederik Baldus mit den Pianisten Thomas Palm und Katharina Königsfeld zusammen. Er wurde vom Internationalen Schumann Verein Düsseldorf wiederholt als Sänger für Schumanns „Dichterliebe“ engagiert. Frederik Baldus war im Jahr 2008 Stipendiat des RWVI – RichardWagner-Verband International.

Frederik Baldus Sonia Bellugi

Frederik Baldus schloss sein Gesangsstudium 2011 bei Prof. Konrad Jarnot an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf mit dem Konzertexamen ab, nachdem er bei Prof. Angela Nick an der Musikhochschule Freiburg seine Diplome in Lied und Oratorium sowie Operngesang absolviert hatte. Er nahm an Meisterkursen bei Inge Borkh, Anna Tomowa-Sintow, Françoise Pollet, Tom Krause und René Jacobs teil. Zudem war er Finalist beim „Ad honorem Mozart“-Wettbewerb in Prag. Als gefragter Opernsänger gastierte er bereits an den Theatern in Luzern, Freiburg, Regensburg und Gelsenkirchen. Im Konzertfach debütierte er bereits 2007 im Palacio de Bellas Artes (Mexiko) als Solist in Beethovens 9. Symphonie und erfreut sich seitdem reger Konzerttätigkeit – zuletzt mit den Hamburger Symphonikern als Haushofmeister in Richard Strauss’ „Capriccio“ unter Jeffrey Tate in der Hamburger La-

Die Koloratursopranistin Sonia Bellugi hat italienisch–amerikanische Wurzeln und begann ihre Karriere mit einer Berufsausbildung zur Tänzerin im Bereich klassischer, moderner und zeitgenössischer Tanz mit den besten Lehrern dieser Zunft. Sonia Bellugi studierte in verschiedenen Meisterklassen mit Patrizia Morandini, Susanna Rigacci, Marcel Vanaud, Elsa Maurus, Fusako Kondo (Pariser National Régional Konservatorium, wo sie mit höchster Auszeichnung graduierte), Barbara Bonney (Mozarteum Salzburg), Robert Dume, Leonardo De Lisi, Mariella Devia, Leone Magiera, Michel Senechal. Sie gewann den internationalen Wettbewerb „Benvenuto Franci“, initiiert vom namhaften Bariton Rolando Panerai und Adua Veroni Pavarotti. Sie debütierte an der Opéra Bastille in den Rollen von Flora und Le Canard in der französischen zeitgenössischen

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Oper „Chat Perché“, 2011 geschrieben von Jean Marc Singier. Diese beiden Rollen sang sie in vielen anderen französischen Konzerthäusern (z. B. in Bordeaux, Rennes und Limoges) sowie in der Schweiz. Die Oper war so erfolgreich, dass weitere Aufführungen an der Opéra Bastille und 2017 in Hongkong folgen. Darüber hinaus wurde die Oper auf dem TV-Sender Arte ausgestrahlt. 2015 sang sie die Königin der Nacht in Mozarts Oper „Die Zauberflöte“ anlässlich des Maggio Musical Fiorentino unter der Leitung von Massimiliano Caldi. Dieses Jahr singt sie die Partien der Gilda auf einer Tournee durch Frankreich und Spanien unter der Leitung von Martin Mazik und die Königin der Nacht an der Opéra de Massy unter der Leitung von Dominique Rouits. 2014 sang sie – unter Leitung von Andrea Colombini – ein Galakonzert im Musikverein Wien. Im Jahr 2015 war sie Cover für die Rolle von Olympia („Hoffmanns Erzählungen“) in den Theatern von Piacenza, Modena und Reggio-Emilia unter der Leitung von Christopher Franklin. Mit dieser Rolle erhielt sie auch die höchste Auszeichnung des L. T. L. Opera Studios in Livorno, es folgte dort eine Ausbildung mit dem Dirigenten Guy Condette. Sie sang die Leyla in „Les pêcheurs de perles“ von Bizet am Theater von Neuilly unter der Leitung von Dominique Sourisse und die Lauretta („Gianni Schicchi“) unter der Leitung von Pierre Michel Durand. Im Jahr 2011 sang sie „Stabat Mater“ und Opernarien unter der Leitung ihres Großvaters Piero Bellugi in Krasnojarsk. Sie singt ebenso Barockarien wie Liederabende mit Gershwin-Kompositionen. In diesem Jahr wird sie die Rolle der Königin der Nacht unter der Anleitung von Gustav Kuhn bei den Tiroler Festspielen Erl verfeinern.

Giancarla Bettella

Giancarla Bettella stammt aus Padua und absolvierte ihr Gesangsstudium am Conservatorio Statale di Musica „Antonio Buzzolla“ di Adria mit Bestnote. Sie nahm an verschiedenen Masterkursen unter den Dozenten Claudio Desderi, Serge Wilfart, Romano Roma, Giorgio Zancanaro und Sherman Lowe teil und setzt ihre Studien mit den beiden Letztgenannten immer noch fort. 2007 debütierte sie als Annina in „La traviata“ unter der Leitung von Elisabetta Maschio. Ebenfalls ein Debüt war die Gilda in „Rigoletto“ im Auditorium Chioggia unter der musikalischen Leitung von Pietro Perini. Als weitere Rollen zählen zu ihrem Repertoire: Lucia („Lucia di Lammermoor“), Amina/Lisa („La sonnambula“), Elvira („I Puritani“), Donna Anna („Don Giovanni“), Contessa („Le nozze di Figaro“), Königin der Nacht („Die Zauberflöte“), Elvira („L’Italiana in Algeri“), Ardina („Elisir d’amore“), Cunegonda („Candide“). Seit 2007 ist sie Mitglied der Chorakademie der Tiroler Festspiele Erl, 2008 war sie als Sopransolistin in Hadyns „Mariazeller Messe“ zu erleben. 2009 und 2011 war sie Lehrbube in „Die Meistersinger von Nürnberg“. Seit 2012 gibt sie mit verschiedenen Vocalensembles Konzerte. Joo-Anne Bitter

Joo-Anne Bitter begann ihre private Gesangsausbildung in Wien erst nach Abschluss eines geisteswissenschaftlichen Studiums (LMU München). Im Sommer 2014 gastierte die deutsche Sopranistin Joo-Anne Bitter bei den Tiroler Festspielen erstmals mit den Partien der Freia in Wagners „Rheingold“ und der 3. Norn

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(Cover) in „Die Götterdämmerung“. Anschließend debütierte sie dort erfolgreich als Eva in Wagners „Die Meistersinger von Nürnberg“ und wird in diesem Jahr in den Ring-Partien Freia im „Rheingold“ und Waldvogel in „Siegfried“ zu hören sein. Während dieser Spielzeit gastierte sie unter anderem mit dem Tiroler Festspielensemble und der „Meistersinger“Produktion beim Beijing Music Festival sowie an der Staatsoperette Dresden mit der Titelpartie in Smetanas „Die verkaufte Braut“ und am Nationaltheater Prag mit Strauss’ „Vier letzte Lieder“ unter der Leitung von Libor Pešek. Sie debütierte 2008 an der Hamburger Kammeroper als Donna Anna in Mozarts „Don Giovanni“ und anschließend sang sie beim Opera Festival Mauritius die Partie der Leïla in Bizets „Les pêcheurs de perles“. Am Südthüringischen Staatstheater Meiningen gastierte sie als Laura in Millöckers beliebter Operette „Der Bettelstudent“. Zu den Partien, die sie bereits auf der Bühne gesungen hat, gehören u. a. Agathe in Webers „Der Freischütz“, Micaëla in Bizets „Carmen“, Malwina und Janthe in Marschners „Der Vampyr“, Rosalinde in Strauss’ „Die Fledermaus“ und Pamina in Mozarts „Zauberflöte“. Internationale Konzertauftritte führten sie außerdem nach Mexiko, Norwegen, Tschechien, Italien und Österreich mit dem Cape Town Philharmonic Orchestra, der Nordböhmischen Philharmonie, dem Karlsbader Symphonieorchester und dem Orchestra Regionale Filarmonia Veneta. 2013 errang die deutsche Sopranistin den dritten Platz beim Internationalen Gesangswettbewerb ArtOpera in Frankfurt, 2012 den zweiten Platz beim 47. Internationalen Gesangswettbewerb Antonín Dvorˇ ák (CZ) und beim Internationalen Gesangswettbewerb

„La città sonora“ (I). Sie gewann drei Mal in Folge den deutschen Förderwettbewerb „Jugend musiziert“. Martina Bortolotti

Nach ihrem Abschluss mit dem Akademischen Diplom Operngesang und Kammermusik mit Auszeichnung am Verdi-Konservatorium in Mailand begann sie ihre weiterführenden Studien an der Akademie des Teatro alla Scala und an der Hochschule für Musik in München bei Prof. Helmut Deutsch und Maria Cavazza. Meisterkurse mit Teresa Berganza, Raina Kabaivanska, Brigitte Fassbaender, Maestro Gustav Kuhn, Helmut Deutsch, Sara Mingardo, René Clemencic, Erik Battaglia und Dalton Baldwin prägten sie zusätzlich. Gesangsunterricht erhielt sie zudem bei Vito Maria Brunetti und bei Kammersänger Oskar Hillebrandt. Sie ist Gewinnerin internationaler Wettbewerbe, darunter „Neue Puccini Stimmen“ (Wien-Innsbruck). Rege Tätigkeit im internationalen Opern- und Konzertbereich (Europa, Vereinigte Staaten, Russland, China, Südkorea) führten sie zu Auftritten unter anderem an der Scala von Mailand, am Residenztheater in München, bei den Tiroler Festspielen (Pamina, Fiordiligi, Gerhilde, Freia, Woglinde), am Staatstheater von Peking. Die großen Partien des lyrischen Sopranfachs gehören zu ihrem Kernrepertoire. Darüber hinaus interpretiert sie auch gerne Partien zeitgenössischer Komponisten wie Kristin in der Oper „Julie“ von Boesmans (Stadttheater Bozen), Laura in der Weltpremiere der Oper „Der Misogyne“ (Stadttheater Wolfsburg, Lessingtheater Wolfenbüttel) von H. Wilhelm Plate, „Le lacrime di Geremia“ von Carlo Galante beim MITO Fes-

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tival in Mailand. Als Solosopran war sie in der 9. Symphonie von Beethoven im Stadttheater von Brescia, Vicenza, Fano und in der Basilica di Santa Maria delle Grazie in Mailand bei der EXPO 2015 zu erleben. Sie sang das Brahms-Requiem am Centro Santa Chiara in Trient mit dem Haydn-Orchester unter der Leitung von Maestro Kuhn und beim Brahmsfestival in Poland. Sie wurde vom Smithsonian Museum in Washington D.C. und von der Public Library in New York zu einem Opern- und Liederabend eingeladen und hat eine Tournee in Uruguay absolviert. Sie pflegt eine regelmäßige Zusammenarbeit mit dem Ensemble Amarida und den Archi della Scala in Mailand, mit denen sie das Requiem, die B-Dur Messe, die „Vespri solenni de confessore“ von Mozart sowie das „Stabat Mater“ von Pergolesi und von Boccherini aufgeführt hat. Fernseh- und Rundfunkübertragungen im Bayerischen Rundfunk, Sky Classica und RAI dokumentieren ihre Gesangskarriere. Außerdem war sie bei Benefizveranstaltungen u. a. für „The Heart of Children“ mit Schauspielerin Ornella Muti zu Gast. Mit den Tiroler Festspielen Erl hat sie im Oktober 2015 auch im „Ring“ in Shanghai als Gerhilde und Woglinde gastiert. Ferdinand von Bothmer

Ferdinand von Bothmer, in München geboren, studierte zunächst Musiktheaterregie an der Musikhochschule Wien. Von 1995 bis 1999 absolvierte er ein Gesangsstudium, von 1997 bis 2000 ergänzende Studien im Fach Lied und Oratorium bei Charles Spencer an der Musikhochschule in Wien. Von 1999 bis 2007 gehörte Ferdinand von Bothmer zum festen Ensemble

der Wiener Volksoper, wo er u. a. als Symon („Der Bettelstudent“), Camille („Die lustige Witwe“), Alfred („Die Fledermaus“), Tamino, Don Ottavio und Tito zu hören war. Gastverträge führten den Künstler darüber hinaus nach Innsbruck und an die Oper Leipzig sowie als Edwin zu den Seefestspielen Mörbisch (2002). Seine internationale Karriere setzte er an der Washington Opera, am Teatro alla Scala di Milano, am Opernhaus Zürich und am Théâtre de la Monnaie in Brüssel, an der Oper in Tokyo und an den Opernhäusern in Düsseldorf und Hamburg fort. Beim Rossini-Festival in Pesaro trat er erstmalig im Sommer 2006 auf und war dort u. a. als Otello und Pilade in „Ermione“ unter der Leitung von Roberto Abbado zu hören. Mit der Festivalproduktion von Rossinis „Otello“ gastierte er im November 2008 in Japan. 2008 sang er den Léopold in „La Juive“ in einer Neuproduktion an der Staatsoper Stuttgart und debütierte in dieser Partie an der Wiener Staatsoper. Kurz darauf war er dort auch als Almaviva zu hören. 2009 sang Ferdinand von Bothmer u. a. Tamino an der Staatsoper Stuttgart und gab mit großem Erfolg sein Debüt als Narraboth beim Festival di Canarias. 2010 debütierte er als Giasone in Mayrs „Medea in Corinto“ an der Bayerischen Staatsoper München. 2011 folgten Gastspiele an der Staatsoper Stuttgart in den Partien des Max („Der Freischütz“) und Erik. 2013 war er an den Staatsopern von Vilnius und Bratislava als Lohengrin zu hören. Im selben Jahr sang er die Partie des Jupiter in Händels „Semele“ am Gärtnerplatztheater München. Sein Konzertrepertoire erstreckt sich vom barocken über das klassische bis hin zum romantischen und modernen Repertoire. Hier hat er u. a. mit Fabio Biondi,

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Hellmuth Rilling, Ivor Bolton und Alberto Zedda zusammengearbeitet. Mit Charles Spencer spielte er eine CD mit Liedern von Franz Liszt ein. Ferdinand von Bothmer gab sein Debüt bei den Tiroler Festspielen Erl in der Partie des Erik im Sommer 2010. Michela Bregantin

Michela Bregantin schloss ihr Studium am Konservatorium Antonio Buzzolla mit Höchstnote ab. Sie studierte bei Arrigo Pola, Wilma Vernocchi, Danilo Rigosa und Luisa Giannini und gewann zahlreiche internationale Wettbewerbe, u. a. Selinus di Castelvetrano, Donne pucciniane (Lucca), Gaspare Stampa (Abano Terme), Martinelli-Pertile (Montagnana) und beim Frühlingsfestival in Pyongyang (Korea), wo sie Italien vertrat. 1999 debütierte sie als Berta in „Il barbiere di Siviglia“. Zu ihrem Opern-Repertoire zählen Partien aus u. a. „Gioconda“, „La favorita“, „Carmen“, „Don Carlo“, „Cavalleria rusticana“, „La forza del destino“, „Tosca“, „Turandot“, „Aida“, „Rigoletto“, „Dido und Aeneas“, „Tannhäuser“. Bregantin widmet sich auch intensiv der geistlichen Musik, sie sang u. a. Verdis „Requiem“, Rossinis „Petite Messe solennelle“, Pergolesis „Stabat Mater“, Bachs „Matthäuspassion“, Haydns „Mariazellermesse“ und „Nelson-Messe“. Bregantin ist seit 2008 Mitglied der Accademia di Montegral. Tamara Cardo

Die italienische Mezzosopranistin Tamara Cardo schloss ihr Studium am GiuseppeVerdi-Konservatorium Turin im Alter von 22 Jahren ab. Schon während ihrer Studienzeit sang sie mit dem Mozart-Chor

Turin in vielen Aufführungen, darunter die „Carmina Burana“ von Carl Orff, das Requiem von Mozart, „La traviata“ von Verdi und „Tosca“ von Puccini. Im Jahr 2012 war sie Cherubino in Mozarts „Le nozze di Figaro“ am Teatro Sociale in Pinerolo (Turin). Seit 2013 ist sie Mitglied des Chores der AsLiCo (Associazione Lirica Concertistica Italiana) und sang mit diesem Chor in vielen Opernproduktionen, wie z. B. „Nabucco“, „Otello“ und „La traviata“ von Verdi, „Madama Butterfly“ und „Turandot“ von Puccini und „Adriana Lecouvreur“ von Cilea. Seit 2015 ist sie Mitglied der Chorakademie der Tiroler Festspiele Erl. 2016 sang sie die „Rosina“ in „Il barbiere di Siviglia“ von Rossini im Auditorium Trezzo (Mailand). Szymon Chojnacki

Szymon Chojnacki wurde 1984 in Poznan/Polen geboren. Er schloss sein Studium an der Jerzy Kurczewski Nationalen Chorschule in seiner Heimatstadt in den Fächern Gesang und Klavier mit Auszeichnung ab. Während dieser Zeit war er Solist des weltberühmten Knabenchors „Polnische Nachtigallen“. Im Juni 2008 schloss er sein Gesangsstudium bei Prof. Andrzej Ogórkiewicz an der Musik Akademie in Poznan/Polen mit Auszeichnung ab. Von Oktober 2007 an studierte er parallel an der Musikhochschule in Lübeck bei Prof. Günter Binge und beendete sein Studium 2010 mit Diplom und Postgraduate Diplom. Szymon Chojnacki war Gast bei verschiedenen Musikfestivals, wie z. B. den Tiroler Festspielen in Erl, Eutiner Festspielen und als Gast am Theater Kiel in „Songs, Drones and Refrains of Death“ von George Crumb. In der Spielzeit 2008/2009 gehörte er dem

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Internationalen Opernstudio des Theaters Lübeck an. In der Spielzeit 2009/2010 gastierte er am Lübecker Theater, u. a. als Tom in Verdis „Un ballo in maschera“, Kruschina in Smetanas „Die verkaufte Braut“, Schmidt in Giordanos „Andrea Chenier“, Stefano in Adès „The Tempest“ und der Sprecher in Mozarts „Die Zauberflöte“. Von Oktober 2010 bis Juli 2011 war Szymon Chojnacki Mitglied des Opernstudios der Staatsoper Stuttgart. Hier übernahm er Partien wie den Drum Maker in Doves „The Adventures of Pinocchio“, den Marchese d’Obigniy in Verdis „La traviata“ und den zweiten Kommissar in Poulencs „Dialogues des carmélites“. Seit August 2011 ist er Mitglied des Ensembles am Luzerner Theater. Hier sang er bereits Zoroastro in „Orlando“, Publio in „La clemenza di Tito“, Alidoro in „La Cenerentola“, die Titelpartie in „Don Pasquale“. In 2014/15 folgten Partien wie Colline in „La Bohème“ und Truffaldin in „Ariadne auf Naxos“. An der Wiener Staatsoper war er Cover für die Partie des Stefano in Adès „The tempest“. 2015/16 sang er Partien wie u. a. Mr. Budd in „Albert Herring“, Somarone in „Béatrice et Bénédict“ und Lord Sidney in „Il viaggio a Reims“ in Luzern. Als Gast an den Bühnen Baden bei Wien hat er in 2015/16 sein Debüt als Sarastro in Mozarts „Die Zauberflöte“ gegeben. Seit der Spielzeit 2016/17 ist er Ensemblemitglied des Landestheaters Niederbayern. Johannes Chum

Der Österreicher Johannes Chum stammt aus Vorau in der Steiermark und erhielt seinen ersten musikalischen Unterricht als Wiener Sängerknabe. Neben einem Theologie- und Musikpädagogikstudium

in Graz absolvierte Chum ein Sologesangsstudium an der Wiener Musikhochschule. Heute ist der Tenor als Opern- und Konzertsänger international tätig. Harry Kupfer entdeckte Johannes Chum und engagierte ihn als Tamino für die Salzburger Mozartwoche und für die Komische Oper Berlin. Für diese Rolle erhielt der Tenor im Jahr 2000 die Eberhard-WaechterMedaille als Österreichs Opernsänger des Jahres. 2001 wurde er für seinen Belfiore in Mozarts „La finta giardiniera“ in Graz mit dem Karl-Böhm-Interpretations-Preis des Landes Steiermark ausgezeichnet. In den folgenden zehn Jahren musizierte Chum Haydn („L’isola disabitata“ und „Armid“) unter Adam Fischer in Eisenstadt, Mozart (u. a. „Così fan tutte“ unter Adam Fischer in Mannheim, unter Kirill Petrenko in Berlin, unter Howard Arman in Köln, „Don Giovanni“ unter Paolo Carignani in Frankfurt und unter Philippe Jordan in Graz, „Die Entführung aus dem Serail“ unter Attilio Cremonesi im KKL Luzern, „La clemenza di Tito“ unter Yakof Kreizberg in Berlin, unter Alessandro de Marchi in Prag und unter Paolo Carignani im Theater an der Wien, „Idomeneo“ in Graz und Wiesbaden, „Lucio Silla“ unter Adam Fischer in Amsterdam) und Barockmusik (u. a. Monteverdis „Orfeo“ unter Rène Jacobs in Berlin, Paris und New York). Weitere Engagements in dieser Zeit führten Chum nach Barcelona (Libenskof in Rossinis „Il viaggio a Reims“ unter Jesús López Cobos), Paris Bastille (Jüngling in Strauss’ „Frau ohne Schatten“ unter Ulf Schirmer), Theater an der Wien (Kudrjasch in Janaceks „Katja Kabanowa“ unter Kirill Petrenko, Hohenzollern in Henzes „Prinz von Homburg“ unter Marc Albrecht), Komische Oper Berlin (Romeo in Gounods

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„Romeo et Juliette“ unter Yakof Kreizberg, Piquillo in Offenbachs „La Perichole“ unter Markus Poschner), De Nederlandse Opera (Menelaos in Trojahns „Orest“ unter Marc Albrecht), Styriarte Graz (Barbebleue in Offenbachs „Le sire de Barbebleue“ unter Nikolaus Harnoncourt), Theatre de Metz-Métropole (Flamand in Strauss’ „Capriccio“ unter Benjamin Pioneer). In den vergangenen beiden Jahren wurde der Tenor zunehmend für jugendlich-dramatische Rollen engagiert: „Lohengrin“ unter Julien Salemkour in Graz, Paul in Korngolds „Die tote Stadt“ unter Dirk Kaftan in Graz, in Klagenfurt Mathias Freudhofer in Kienzels „Evangelimann“ (Köpplinger) und Amazan in Cherubinis „Kougourgi“ (Köpplinger), Lyonel in Flotows „Martha“ in einer Loriot-Inszenierung in Heilbronn. Für das Theater an der Wien wurde er als Max engagiert, für dasselbe Haus holte Nikolaus Harnoncourt ihn als Florestan. Gustav Kuhn engagierte Chum in Erl für den „Rheingold“-Loge und den Stolzing sowie als Evangelisten für die „Matthäuspassion“. Mit Frank Beermann brachte der Tenor den Stolzing konzertant in Chemnitz und Neuschwanstein zur Aufführung. Claudia Czyz

Claudia Czyz wurde in Würzburg als Tochter polnischer Eltern geboren und besuchte bereits im zarten Alter von drei Jahren eine Ballettschule in ihrer Heimatstadt Coburg, bevor sie 1996 ein Tanzstudium für Klassischen und Zeitgenössischen Tanz begann, das sie 1998 zunächst an der Musikhochschule Köln und dann von 1999 bis 2002 an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main fortsetzte. Sie schloss mit dem

Titel „Staatlich geprüfte Diplom-Bühnentänzerin“ ab. Gleich im Anschluss erhielt sie in ihrer Heimatstadt ihr erstes Engagement als Solistin mit Hauptrolle. Zu den Stationen ihrer bisherigen Karriere gehören die Theater- und Konzerthäuser in Coburg, Salzburg, Sydney, Melbourne, Singen, Erl, Halle, Dessau, Nottingham mit anschließender Tournee durch England und Wales, Thessaloniki sowie Koblenz. Ihre absolute Leidenschaft aber gilt dem Unterricht und der Choreografie. Claudia Czyz ist seit 2005 als freischaffende Tänzerin, Choreografin, Tanzpädagogin und Personal Coach tätig. Zahlreiche eigene Choreografien und Tanzabende in Ballettschulen, bei Festivals und in Theatern auf der ganzen Welt ergänzen ihr vielfältiges künstlerisches Wirken. Michael Doumas

Michael Doumas wurde in Bielefeld geboren, wo er zunächst Amerikanistik, Geschichts- und Literaturwissenschaft studierte. Anschließend studierte der Bass an der Hamburger Hochschule für Musik und Theater bei Tom Krause. Meisterkurse bei Kurt Moll und James Wagner sowie ein Richard-Wagner-Stipendium erweiterten seine Ausbildung. Nach einem Festvertrag am Theater Regensburg, wo er u. a. Sarastro, Großinquisitor, Colline und Alidoro sang, ist Michael Doumas freischaffend tätig. Gastengagements führten ihn nach Hamburg, Mannheim, Antwerpen, Wien, Luxemburg, Santander, Shanghai und Beijing. Er wurde zum Schleswig-HolsteinMusikfestival eingeladen und ist den Tiroler Festspielen Erl seit 2005 verbunden. Dort wirkte das Mitglied der Accademia di Montegral in „Das Rheingold“, „Tannhäu-

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ser“, „Lohengrin“, „Parsifal“, „Die Meistersinger von Nürnberg“, „Elektra“ und „Die Zauberflöte“ mit. Daneben gab Michael Doumas Liederabende und hat sich alle wichtigen Oratorienpartien seines Fachs erarbeitet. Seit 2011 ist er Mitglied des Männerquintetts cantoSonor. Veronika Dünser

Geboren in Feldkirch, studierte Veronika Dünser bei Mag. Dora Kutschi-Doceva Sologesang sowie Instrumental- und Gesangspädagogik am Landeskonservatorium Vorarlberg, wo sie 2010 ihren Bachelor mit Auszeichnung erhielt. Im Juni 2014 schloss sie ihr Masterstudium in der Klasse für Lied und Oratorium, bei o. Univ.-Prof. KS Marjana Lipovšek an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien ab und nahm Gesangsunterricht bei Alfred Burgstaller. 2006 wurde ihr beim Wettbewerb „Prima la musica“ der 1. Preis mit Auszeichnung zugesprochen. Das Preisträgerkonzert wurde im Schloss Esterházy in Eisenstadt für CD aufgezeichnet. 2012–2014 war sie Stipendiatin der Thyll-Dürr-Stiftung. Erste Bühnenerfahrungen sammelte sie als Brautjungfer in Webers „Der Freischütz“ am Landestheater Vorarlberg in Bregenz, als Hänsel in Humperdincks „Hänsel und Gretel“ in Feldkirch, als Annina wie auch als Flora in Verdis „La traviata“, als Golde im Musical „Anatevka“ und als Haushälterin in „Der Mann von La Mancha“. 2011 sang sie am Vorarlberger Landestheater Bregenz in einer Produktion von Mozarts „Die Zauberflöte“ unter Gérard Korsten die 3. Dame. In gleichem Maße im Konzertbereich tätig, interpretierte sie anlässlich der Eröffnung der Bregenzer Festspiele

2009 Mozarts „Missa brevis in B“ mit den Wiener Symphonikern unter der Leitung von Elgar Polzer. Im Sommer 2013 war sie in einer Produktion der Salzburger Festspiele in William Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“ mit der Musik von Felix Mendelssohn-Bartholdy zu erleben. Am Landestheater Bregenz verkörperte sie im Januar und Februar 2014 die Rolle der Maddalena in Verdis „Rigoletto“. Weiters konnte man sie im Juli 2014 an der Accademia Filarmonica Romana im Rahmen eines Liederabends hören. Im August 2014 sang sie mit Mitgliedern der Wiener Symphoniker die Zauberflötenmesse im Kloster Mariastern-Gwiggen in Bregenz. Mozarts Nocturnes sang sie im August 2015 im Rahmen der Bregenzer Festspiele mit Mitgliedern der Wiener Symphoniker. Weiters war sie bereits in zahlreichen Konzerten und Messen in Österreich, Deutschland, Italien, Polen, Israel, Liechtenstein und der Schweiz zu hören. Marion Eckstein

Die aus dem deutschen Rheintal stammende Marion Eckstein sammelte schon früh musikalische Erfahrungen beim Gesang in den elterlichen Weinkellern. Nach einem Gesangsstudium bei Prof. Julia Hamari und Prof. Dunja Vejzovic sowie einem Studium der Germanistik und Meisterkursen bei Grace Bumbry, Anna Reynolds und Klesie Kelly debütierte die Sängerin als Carmen in Bizets gleichnamigem Werk in der Züblin-Reihe in Stuttgart. Schnell folgten weitere internationale Auftritte sowie erste Engagements bei den Tiroler Festspielen Erl, z. B. als Norn in Richard Wagners „Götterdämmerung“. Auch dieses Jahr wird sie wieder als Teil des Ringes

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auf der Bühne stehen, diesmal als Erda in „Das Rheingold“. Veronika Farkas

Veronika Farkas studierte Gesang an den Hochschulen für Musik in München und Würzburg und besuchte Meisterkurse u. a. von Grace Bumbry, Julia Hamari, Thomas Quasthoff, Patricia Wise und Irwin Gage. Sie ist Preisträgerin nationaler und internationaler Wettbewerbe sowie Stipendiatin der Hans und Eugania Jütting-Stiftung (Stendal) und des Internationalen RichardWagner-Verbandes. Noch während ihres Studiums debütierte Veronika Farkas als Dido („Dido und Aeneas“) am Markgräflichen Opernhaus Bayreuth und verkörperte die Titelpartie in „Gypsy“ von Jule Styne am Tiroler Landestheater Innsbruck unter der Regie von Brigitte Fassbaender. Es folgten Partien wie Lola („Cavalleria rusticana“), Fenena („Nabucco“), Prinz Orlofsky („Die Fledermaus“), Dorabella („Così fan tutte“), Octavian („Der Rosenkavalier“), Komponist („Ariadne auf Naxos“) und Carmen. Auslandsengagements führten sie nach Japan und Katar, wo sie als Donna Elvira („Don Giovanni“) und Gertrud („Hänsel und Gretel“) zu hören war. Thomas Gazheli

Der deutsche Bassbariton Thomas Gazheli gehört zu den international gefragten Interpreten des Helden- und Charakterbaritonrepertoires. Die Spielzeit 2015/2016 eröffnete er mit großem Erfolg als Rheingold Alberich am NNT Tokyo, gefolgt von seinem von Publikum und Presse gefeierten Wotan/Wanderer in einer Neu-Inszenierung von Graham Vick am Teatro Mas-

simo Palermo. Anschließend gab er sein Rollendebüt als Barnaba („La Gioconda“) am NCPA Beijing. Es folgten Der Sprecher/ „Die Zauberflöte“ in der Semperoper Dresden und Ondino („La Campana Sommersa“ von Respighi) am Teatro Lirico di Cagliari. Als fliegender Holländer war er am NCPA Beijing, in der Königliche Oper Kopenhagen, Semperoper Dresden, Nationaloper Budapest, Nationaloper Athen („Odeon of Herodes Atticus“), Opéra de Montréal und Michigan Opera Detroit. Weitere Highlights seiner Karriere sind: Alberich bei den internationalen Festspielen von Santander, an der Oper Leipzig, Ópera Oviedo, am Aalto-Theater Essen und Teatro Petruzzelli Bari, Telramund am Teatro Massimo Palermo, Wanderer und Gunther am Teatro Petruzzelli Bari, Jochanaan am Teatro Verdi Trieste, Don Pizarro am Teatro Regio Turin und an der Opéra Liège, Papageno am Teatro alla Scala Mailand und in Rom, Ebn-Chakia am Theater an der Wien und Alberich, Wanderer, Telramund, Amfortas, Don Pizarro und Nabuco unter Gustav Kuhn bei den Tiroler Festspielen Erl. Des Weiteren sang er Gunther in Essen, Amfortas in Breslau, Rigoletto in Saarbrücken, Gusmano („Alzira“ von G. Verdi) bei den Südtiroler Festspielen, Orest in Detroit und Palermo, vier Bösewichte („Les Contes d’Hoffmann“) in Essen und an der Volksoper Wien, Friedrich („Das Liebesverbot“ von Wagner), Kunrad („Feuersnot“ von R. Strauss), Don Giovanni und Guglielmo Tell am Prinzregententheater München, Lescaut in Henzes „Boulevard Solitude“ an der Oper Frankfurt, Ford an der Oper Bonn, Monterone an der Staatsoper München, Hauptmann in „Gurlitt Wozzeck“ in Luzern, Friedhold („Guntram“ von Strauss) in Catania, Esca-

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millo, Kaspar etc. am Gärtnerplatztheater München, Dr. Panglos/Martin („Candide“) in der Berliner Philharmonie. Thomas Gazheli wurde in Karlsruhe geboren, wo er seine musikalische Laufbahn mit Geigenund Trompetenspiel begann. Noch während des Gesangsstudiums in Frankfurt wurde er von Donald Runnicles ans Theater Freiburg engagiert, wo er vier Spielzeiten blieb. Danach folgten Festengagements am Theater Basel und Staatstheater am Gärtnerplatz in München, wo er sich ein breites Repertoire erarbeitete. Darüber hinaus ist Thomas Gazheli auch ein gefragter Oratorien und Konzertsänger. Er konzertierte im Wiener Musikvereinssaal, in der Alten Oper Frankfurt, in der Berliner Philharmonie, in der Kölner Philharmonie, in der Musikhalle Hamburg, in der Stuttgarter Liederhalle, im Brucknerhaus Linz, in der Philharmonie am Gasteig München, im Herkulessaal, im Konzerthaus Bozen sowie in den USA mit dem Charleston Symphony Orchestra. Thomas Gazheli arbeitete mit Dirigenten wie P. Carignani, D. Harding, G. Kuhn, T. Iimori, R. Muti, D. Oren, S. Anton Reck, D. Runnicles, M. Viotti, W. Weller und mit Regisseuren wie L. Bondy, P. Boysen, R. Carsen, H. de Ana, W. Düggelin, A. Everding, C. Guth, C. Loy, P. L. Pizzi, V. Nemirova, G. Vick, H. Wernicke und F. Winter. Susanne Geb

Susanne Geb studierte am Konservatorium ihrer Heimatstadt Nürnberg Gesang, privat bei Prof. Josef Metternich sowie an der Musikhochschule Wien bei Prof. Rotraud Hansmann. Ihre Engagements führten die Sopranistin an die Staatstheater Braunschweig, Dresden, Kassel, Mainz,

Nürnberg, Saarbrücken und Wiesbaden, an das Nationaltheater Mannheim, an die Theater in Leipzig, Wuppertal, Dortmund, Chemnitz und Augsburg sowie an die Staatsoper Prag, das Landestheater Linz und die Theater Bern und Luzern. Dabei war sie in Inszenierungen u. a. von Tatjana Gürbaca, Axel Köhler, Peter Lund, Vera Nemirova, Joan Anton Rechi, Olivier Tambosi und Katharina Wagner zu erleben. Wichtige musikalische Impulse erhielt sie u. a. von Jean-Pierre Faber, Michael Hofstetter, Konrad Junghänel, Alexander Joel, Daniel Raiskin, Konstantin Trinks und Gustav Kuhn. Das Repertoire der gefragten Sängerin umfasst neben Mimì („La Bohème“), Micaëla („Carmen“), Marie („Die verkaufte Braut“) und Agathe („Der Freischütz“) auch die wichtigen Mozart-Partien ihres Fachs wie Donna Elvira („Don Giovanni“), Contessa („Le nozze di Figaro“) und Fiordiligi („Così fan tutte“). Daneben trat sie in zahlreichen OperettenProduktionen auf, u. a. als Rosalinde („Die Fledermaus“) sowie in den Titelpartien von „Die lustige Witwe“ und „Gräfin Mariza“. Einen besonderen Erfolg feierte Susanne Geb im Januar 2011 mit ihrer Interpretation der Roksana in Karol Szymanowskis Oper „Król Roger“. Im Sommer 2011 gab sie ihr umjubeltes Debüt als Eva („Die Meistersinger von Nürnberg“). Weitere von ihr interpretierte Wagner-Partien sind das 1. Blumenmädchen („Parsifal“) sowie Freia, Helmwige und die 3. Norne („Der Ring des Nibelungen“). In der Saison 2011/12 debütierte sie als Waltraute („Walküre“), Gutrune („Götterdämmerung“) sowie als Elsa („Lohengrin“). Weitere Engagements führten sie in der jüngsten Vergangenheit u. a. an die Städtischen Bühnen Wuppertal, wo sie als Hanna Glawari in der Neupro-

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duktion „Die lustige Witwe“ auftrat, das Staatstheater Braunschweig, die niederländische Reisopera Enschede sowie an das Teatro Colón in Buenos Aires. Volker Giese

Volker Frank Giese wurde 1972 in Berlin geboren. Seine Leidenschaft für die Bühne hatte er während seiner Lehre zum Bühnendekorateur entdeckt. Während er ein Studium für Geschichte und klassische Archäologie absolvierte, nahm er Gesangsunterricht und ergriff die Gelegenheit zu verschiedenen kleineren Soloengagements vornehmlich im Bereich Operette. 2002 war er Preisträger beim renommierten Wettbewerb der Kammeroper Schloss Rheinsberg. Nach der Graduierung zum Magister artium entschloss er sich, freiberuflich als Sänger zu arbeiten. Als Chorist sang er u. a. an der Sächsischen Staatsoper Dresden, an der Staatsoper Unter den Linden, und er war bei verschiedenen Produktionen am Deutschen Theater in Berlin engagiert. Er trat im Wiener Burgtheater auf und ist seit 2012 bei den Tiroler Festspielen in Erl dabei. Er ist Gründer der Initiative ProScena für Opernfreunde in Berlin. Sophie Gordeladze

Sophie Gordeladze wurde in Georgien geboren. Sie schloss sowohl ihr Gesangs- als auch das Klavierstudium am staatlichen Konservatorium der Stadt Tiflis ab. Weitere Studien führten sie nach Italien zu den anerkannten Sopranistinnen Mirella Freni, Lella Cuberli, Maria Cioni, Marilla Devia und Elizabeth Schwarzkopf. Gordeladze konnte schon rund zehn internationale

Gesangswettbewerbe für sich entscheiden, z. B. den Bellini-Gesangswettbewerb, Aragall, Magda Olivero, F. Labo, Giacomotti, Tagliavini. Als Studentin debütierte sie in Tiflis als Norina in „Don Pasquale“, es folgten Gilda in „Rigoletto“ und Ismene in „Mitridate, re di Ponto“ und die SopranPartie in „Carmina Burana“. 2010 gab Gordeladze ihr Debüt in Österreich als Violetta in „La traviata“ im Rahmen der Opern Air Festspiele Gars am Kamp. 2012 war sie dort auch als Gilda zu hören. In der Saison 2011/12 sang sie am Teatro Carlo Felice, Genua, und am Grand Théâtre de Genève Musetta, Lauretta, Serafina, Papagena. Zu ihrem Repertoire zählen auch die Partien der Adina, Giulietta, Juliette, Mimi und Pamina. 2012 debütierte Gordeladze am Chicago Opera Theatre als Lusya in Schostakowitschs „Moscow, Cheryomushki“ und bei den Tiroler Festspielen Erl als Susanna in „Le nozze di Figaro“. Im Sommer wurde sie zunächst bei den Tiroler Festspielen Erl als Gilda gefeiert, um dann beim Rossini Opera Festival in Pesaro in „Il Viaggio a Reims“ unter Maestro Alberto Zedda zu reüssieren. In Leon (Mexico) war sie 2014 als Violetta in „La traviata“ zu hören. 2014 stand Sophie Gordeladze wieder bei den Tiroler Festspielen Erl auf der Bühne: als Zerlina in „Don Giovanni“ und Despina in „Così fan tutte“. Ihre nächsten Engagements führten sie nach Bern, wo sie die Gräfin in „Figaros Hochzeit“ und Marguerite in Gounods „Faust“ sang, bevor es weiter nach Lyon ging, wo sie als Rosalinde in „Die Fledermaus“ debütierte. Luca Granziera

Luca Granziera, geboren 1981 in Mailand, nahm bereits als Jugendlicher sein

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Gesangsstudium bei Carla Vannini auf und schloss seine Studien am Konservatorium Giuseppe Verdi in Mailand mit Diplom und Bestnote ab. Er nahm an zahlreichen Meisterkursen, spezialisiert auf barocke und klassische Musik sowie Didaktik, teil. Zu seinen bestens reputierten Dozenten zählten Enzo Dara, Giovanna Canetti, Maurizio Arena, Marin Pennicchi, Vittorio Terranova und Jaume Aragall. Von 2006 bis 2012 arbeitete er kontinuierlich mit dem Chor der Accademia Teatro alla Scala („Il barbiere di Sivigliy“, „Così fan tutte“, „Le nozze di Figaro“, „Ascanio in Alba“ und zahlreiche Kammerkonzerte) und mit der Associazione Lirica e Concertistica di Como, wo er in zahlreichen Produktionen („Macbeth“, „Lucia di Lammermoor“, „Tosca“, „La traviata“, „Faust“, „Madama Butterfly“, „Rigoletto“, „L‘italiana in Algeri“, „Norma“, „Medea“ und „La sonnambula“) auftrat. Er sang mit dem Orchestra dei Pomeriggi Musicali di Milano, dem Orchestra Sinfonica Nazionale della RAI, dem Orchester der Accademia del Teatro alla Scala, dem Orchester des Konservatoriums Giuseppe Verdi und in Konzerthäusern wie dem Teatro Ponchielli von Cremona, Teatro Grande Brescia, Teatro alla Scala in Mailand, Teatro Pavarotti in Modena, im Mozarteum Salzburg, Teatro Sociale di Como und Teatro degli Arcimboldi Mailand, der AichiKonzerthalle in Nagoya, Iga City Cultural Hall, Niigata City Performing Arts Center, Kyoto Performing Arts Center, Symphony Hall Acros Fukuoka unter der Leitung von Dirigenten wie Walter Attanasi, Ottavio Dantone, Daniele Rustioni, Philippe Auguin, Giovanni Antonini und Bruno Nicoli, darunter auch viele Live-Konzerte, die über das italienische Staatsfernsehen aus-

gestrahlt wurden und von denen es teilweise CD-Aufnahmen gibt. Seit 2010 steht er regelmäßig bei den Tiroler Festspielen Erl unter der Gesamtleitung von Maestro Gustav Kuhn auf der Bühne und sang dort 2013 in „La traviata“ und „Il trovatore“; er war auf der Gastspielreise der Tiroler Festspiele Erl im Oktober 2015 in China in „Die Meistersinger von Nürnberg“ bei den Sommerfestspielen 2016 als Rodolfo in Rossinis „Guglielmo Tell“ dabei. 2011 nahm er an zwei Produktionen der Ticino Musica-Veranstaltungen „La scala di seta“ und „L’occasione fa il ladro“ von G. Rossini teil, die im Kongresspalast Lugano zur Aufführung kamen. Er ist Tenorsolist der Musikkapelle des Mailänder Doms (mit der er auch eine CD für Amadeus 2015 aufnahm). Mit diesem Chor sang er sowohl für seine Heiligkeit Papst Franziskus anlässlich der Diözesanwallfahrt von Mailand nach Rom mit Kardinal Angelo Scola als auch anlässlich der Seligsprechung von Papst Paul VI., begleitet von der Päpstlichen Musikkapelle „Sistina“. Seit 2014 überprüft er das Auswahlverfahren des Knabenchors der Musikkapelle des Mailänder Doms als alleiniger Prüfer. Er selbst ist Teil des Coro Virile dieser Kapelle und trat in dieser Funktion als Solist in den namhaftesten Spielstätten Japans auf, darunter auch in der Kathedrale von Tokyo im Beisein des italienischen Botschafters. Federica Grumiro

Aus dem italienischen Benevento stammt die Opernsängerin Federica Grumiro. Nach dem Unterricht an der Violine und am Klavier begann sie mit 15 Jahren zu singen. Nach dem Studium des Gesangs am Conservatory of Music in Campobasso/

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Italien und der Kommunikationswissenschaften besuchte Federica Grumiro diverse Meisterkurse und Workshops, u. a. bei Luciana Serra, Giovanna Casolla, Rolando Panerai oder Lucetta Bizzi. In der Rolle der Serpina in Pergolesis „La serva padrona“ debütierte die Sopranistin am Teatro di Sovana unter Roberto Bongiovanni. Nach weiteren Auftritten am Teatro Petruzzelli in Bari und dem Teatro Verdi in Pisa gewann Grumiro die Belcanto Competition in Basciano in der Rolle als Contessa in „Le nozze di Figaro“. Bei den Tiroler Festspielen Erl steht Federica Grumiro dieses Jahr als Semiramide in Rossinis gleichnamiger Oper auf der Bühne. Junhua Hao

Junhua Hao wurde in Shanxi / China geboren. An der dortigen Musikhochschule, einem Ableger der Shanxi University sowie am Shanghai Conservatory of Music studierte sie Gesang und machte ihren Abschluss mit der Höchstzahl der zu vergebenden Punkte. Seit 2010 ist sie Mitglied der Opernschule im italienischen Bologna und konnte bei verschiedenen Produktionen mitwirken. Im November desselben Jahres wirkte sie auch an der Produktion „Rossini Cards“ am Teatro Comunale di Bologna mit. Im Januar 2011 war sie als Zweite Kreatur Teil der Produktion von A. Sottos „Frankenstein“, die in Theatern in der Provinz Bologna im Rahmen der Ausstellung „La Provincia all’opera“ gezeigt wurde. Im Mai desselben Jahres, während der symphonischen Saison des Teatro Comunale di Bologna, nahm sie an den Festlichkeiten zum 200. Geburtstag von Franz Liszt unter der Leitung von Tamás Pál teil. Im Oktober

2011 interpretierte sie die Rolle der Suzuki in „Madama Butterfly“ am Teatro Lirico di Cagliari, dirigiert von Julian Kovatchev. Die Regie führte Mariusz Trelinski. Anfang 2012 sang sie die Amneris in „Aida“ am Teatro Regio in Parma; Dirigent war Antonino Fogliani, Direktor Joseph Franconi Lee, gefolgt von Suzuki anlässlich des „Madama Butterfly“-Konzertes am Teatro Alessandro Bonci in Cesena und am Teatro Diego Fabbri in Forli, dirigiert von Paolo Olmi. Im Mai 2012 errang sie den Preis Tito Titano für Verdi-Stimmen innerhalb des internationalen Wettbewerbs EurOrchestra Tito Titano in Bari. Im Februar 2013 interpretierte sie im nationalen Zentrum für darstellende Künste in Peking (China) die Mércèdes in „Carmen“. Es dirigierte Maestro Guoyong Zhang, Regie führte Francesca Zambello. Im Mai 2013 spielte sie die Fenena in „Nabucco“, wieder am Nationalen Zentrum für Darstellende Künste in Peking/China, unter der musikalischen Leitung von Maestro Eugene Kohn. Regie führte Gilbert Deflo. Im Juni 2013 besuchte sie einen weiterführenden Kurs für Gesang mit Schwerpunkt VerdiRepertoire. Zwischen Juli und Oktober interpretierte sie die Federica in „Luisa Miller“ in den Theatern von Busseto und Piacenza, dirigiert von Donato Renzetti, theatralisch in Szene gesetzt von Maestro Leo Nucci. Bei den Tiroler Festspielen Erl sang sie bei den Sommerfestspielen 2015 die 2. Norn in der „Götterdämmerung“. Sie trat anlässlich der China-Tournee der Festspiele als Floßhilde im „Rheingold“ und in der „Götterdämmerung“ in Shanghai und bei den Winterfestspielen 2015/16 als Rosina in „Il barbiere di Siviglia“ auf. Bei den Sommerfestspielen 2016 war sie in Mozarts „Zauberflöte“ zu hören.

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Hermine Haselböck

Franz Hawlata

Die österreichische Mezzosopranistin studierte an den Musikhochschulen in Wien und Detmold. Ihre internationale Tätigkeit als Lied- und Konzertsängerin führte sie in die Carnegie Hall (New York), das Wiener Konzerthaus, den Musikverein Wien, das Mozarteum Salzburg, die Accademia Nazionale di Santa Cecilia Rom, das Gewandhaus Leipzig, die Philharmonie im Gasteig München, die Frauenkirche Dresden und das Teatro San Carlo. Zu ihren Opernrollen gehören Dorabella („Così fan tutte“ – Concertgebouw Amsterdam), 2. Dame („Die Zauberflöte“, – Theater an der Wien und Grand Théâtre de la Ville Luxemburg), Ramiro („La finta giardiniera“, – Nationaloper Tokyo), Hänsel und zuletzt Mutter („Hänsel und Gretel“, – Volksoper Wien), Mércèdes („Carmen“), Odetta („Adelia“ von Donizetti), Ernesto („Il mondo della luna“), 3. Magd („Elektra“, – Festspiele Baden-Baden), Magdalene („Die Meistersinger von Nürnberg“), von („Das Rheingold“) und Brangäne („Tristan und Isolde“). Sie arbeitet mit Dirigenten wie Bertrand de Billy, Nikolaus Harnoncourt, Gustav Kuhn, Fabio Luisi, Kirill Petrenko und Christian Thielemann. Neben zahlreichen Rundfunkaufnahmen umfasst ihre Diskografie Lieder von Zemlinsky, Schreker, Mahler (Bridge Records), Donizetti „Adelia“ (Sony BMG), Beethoven „Missa Solemnis“ und Symphonie Nr. 9 (col legno), Mahler „Lied von der Erde“ (CAvi), Schuberts Messen in Es-Dur und As-Dur (ORF) sowie Strauss‘ „Elektra“ (Unitel) und Wolf-Lieder auf DVD (Departure).

Franz Hawlata wurde in Eichstätt / Bayern geboren. Er studierte dort Musikwissenschaft, bevor er 1983 an die Musikhochschule München ging und dort bei Ernst Häfliger, Hans Hotter und Erik Werba sein Gesangsstudium absolvierte. Bereits 1986 gab er sein Bühnendebüt am Gärtnerplatztheater. Nach einigen Jahren in München, Coburg und an der Komischen Oper Berlin begann 1992 seine internationale Karriere mit Gastspielen in Lyon, Pretoria, Cardiff und San Francisco. 1994 wurde Franz Hawlata an die Wiener Staatsoper verpflichtet und hat dort bisher in mehr als 200 Aufführungen nahezu alle bedeutenden Partien seines Fachs gesungen. Sein überaus erfolgreiches Debüt an der Metropolitan Opera gab der Sänger mit dem Ochs im Februar 1995, im Oktober des gleichen Jahres folgte sein erster Auftritt an der Bastille Paris in Weills „Mahagonny“ und im November 1996 wurde er als Leporello zum ersten Mal im Royal Opera House in London begeistert gefeiert. Mit der MET und der Bastille Paris verbindet den Künstler bis heute eine enge Zusammenarbeit. Regelmäßige Gastspiele führten ihn inzwischen nach München, Berlin, Essen, Brüssel, Barcelona, Florenz, Turin, Genua, New York, Chicago, San Diego und Tokyo. Im Frühjahr 2001 sang Franz Hawlata mit großem Erfolg seinen ersten Wotan am Staatstheater Meiningen in den Aufsehen erregenden Inszenierungen von Christine Mielitz, 2003 folgte das Debüt als Hans Sachs in Essen, eine Partie, die er unter der Leitung von Zubin Mehta auch im Maggio Musicale 2004 in Florenz gesungen hat und mit der er 2007 in Bayreuth debütiert hat. Im gleichen Jahr folgte

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sein erster Barak in Chicago, Anfang 2008 dann in Paris (Bastille). Bei den Salzburger Festspielen sang Franz Hawlata erstmals den Osmin 1997. Diese Produktion wurde 1998 wiederholt. 1999 folgte der Leporello sowie 2000 und 2001 Don Alfonso in „Così fan tutte“ und 2004 der Ochs in „Der Rosenkavalier“. Im Mozartjahr 2006 hat er hier und in Wien wieder den Osmin gesungen. Seine Verpflichtungen führten ihn im Juni 2008 wieder an die Wiener Staatsoper mit einer Neuproduktion von „Capriccio“ (LaRoche), danach folgten die Bayreuther Festspiele (Sachs). Die Saison 2008/09 begann mit einer Produktion der „Verkauften Braut“ in Paris (Bastille), es folgten Vorstellungen an der Deutschen Oper Berlin („Der Rosenkavalier“, „La Bohème“ und „Der Freischütz“) und „Der Rosenkavalier“ in Baden-Baden (Thielemann), „Die Meistersinger von Nürnberg“ (Pogner) in Erl sowie zwei Konzerte beim Edinburgh Festival 2009. Die Saison 2009/10 begann mit konzertanten Aufführungen des „Rosenkavalier“ in Sao Paulo, gefolgt von einer Neuinszenierung der „Schweigsamen Frau“ in Sevilla. Den Morosus sang Franz Hawlata auch in der Festspielpremiere 2010 in München. Unter den wichtigen Produktionen des Jahres 2011 waren der „Rosenkavalier“ in Tokyo sowie „Meistersinger“ (Pogner) und „Parsifal“ (Gurnemanz) bei den Tiroler Festspielen in Erl. Höhepunkte des Jahres 2012 waren ein Gastspiel in Tokyo mit den „Lustigen Weibern von Windsor“, eine neue Produktion der „Schweigsamen Frau“ (Morosus) in Chemnitz, König Marke bei den Tiroler Festspielen sowie der „Rosenkavalier“ (Ochs) und „Don Pasquale“ (Titelpartie) in München. Ein großer Erfolg war der Wotan in den Neuproduktionen

von „Rheingold“ und „Walküre“ im Teatro Massimo in Palermo. Es folgten Gastspiele in Budapest und Warschau mit „Capriccio“ (LaRoche) und „Tristan und Isolde“ (Marke) sowie der Daland im „fliegenden Holländer“ in Peking. Im Juni war Franz Hawlata wiederum Gast am Teatro Real in Madrid in der Rolle des Doktors in Bergs Oper „Wozzeck“. Im Sommer hörte man ihn bei den Tiroler Festspielen im „Nabucco“ als Zaccaria. Die Saison 2013/14 begann mit einer Neuinszenierung von Mozarts „Entführung“ (Osmin) in Liège, der Wiederaufnahme der „Schweigsamen Frau“ (Morosus) in Chemnitz und dem „Fidelio“ (Rocco), wiederum in Liège. Unter den Audioproduktionen des Sängers sind besonders zu erwähnen: Spohrs „Faust“, Lieder und Gesänge von Loewe (mit Juliane Banse und Helmut Deutsch), Loewes Oper „Die drei Wünsche“, Szenen und Arien aus Opern von Verdi, Marschners „Vampir“, Nicolais „Lustige Weiber“, Dvorˇáks „Rusalka“, Beethovens „Leonore“, Franz Schmidts „Buch mit sieben Siegeln“ und Berlioz’ „Benvenuto Cellini“. Auch als Lied- und Konzertsänger sehr gefragt, ist Franz Hawlata regelmäßig in den großen Konzertsälen des In- und Auslands und bei internationalen Festspielen zu hören. Markus Herzog

Im Chiemgau aufgewachsen, ist der Tenor Markus Herzog schon im fünften Jahr in Erl mit dabei. Nach Lehrjahren in Ulm konnte er bei den Orff-Festspielen in Andechs das erste Mal das Publikum als Solist in einer größeren Produktion von sich überzeugen. Über Regensburg und Augsburg folgte der Sprung an die Münchner Staatsoper, an der er drei Spielzeiten tätig

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war. Auch als Konzert- und Liedsänger ist er vornehmlich in Bayern, aber auch im Ausland präsent. Das neueste Projekt ist ein hochqualitatives Männerquartett mit unterhaltsam-klassischem Repertoire. Bei den Tiroler Festspielen Erl stand er als Hirt in „Tristan und Isolde“, als Moser in den „Meistersingern von Nürnberg“ (beide Wagner-Rollen sag er auch anläßlich der Gastspielreise der Festspiele in Peking, China) sowie in Verdis „Nabucco“ als Ismaele und Abdallo auf der Bühne. Im Sommer 2016 wird er bei den Festspielen als Erster Priester in Mozarts „Zauberflöte“ auftreten. Im weiteren Verlauf des Jahres wird er den Max im „Der Freischütz“ (Karl Maria von Weber) singen und 2017 Don José in „Carmen (Georges Bizet) Adam Horvath

Der Bassbariton Adam Horvath stammt aus Ungarn und hat an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Graz zwei Masterstudien in Gesang und Musiktheater in der Klasse von Prof. Claudia Rüggeberg mit Auszeichnung abgeschlossen. Seit 2006 ist er Solist an der ungarischen Staatsoper Budapest, wo er u. a. die Partien des Don Giovanni und den Grafen in „Le nozze di Figaro“ gesungen hat. Seine Engagements führten ihn nach Deutschland an das Hessische Staatstheater Wiesbaden (Verdi: „La traviata“ – G. Germont), nach München, in die Arena di Verona in Italien, in die USA, nach Österreich und Spanien. Er arbeitete mit Dirigenten wie Christoph Eschenbach, Andrés Orozco Estrada, Georg Rath, Tamás Vásáry, János Kovács, Wolfgang Schmid, Adam Medveczky. Auf CD-Aufnahmen sang er den Don Giovanni neben Ferruccio Furlanetto als Lepo-

rello in 2006, den Papageno neben Elena Mosuc als Königin der Nacht und László Polgár als Sarastro in 2005, die Titelpartie in Bartóks „Herzog Blaubarts Burg“. Unter der musikalischen Leitung von Christoph Eschenbach hat er 2012 in „Eugen Onegin“ die Titelpartie gesungen (Tatiana: Michaela Kaune, Gremin: Ferruccio Furlanetto). George Vincent Humphrey

Der Tenor George Vincent Humphrey wurde in Colorado geboren. Er erhielt seinen Masters of Music von der University of Colorado sowie einen Masters of Education in Chorleitung von der Vandercook College of Music in Chicago. Er war Finalist und ist Preisträger wichtiger Wettbewerbe in Amerika. Seit seinem Aufenthalt in Europa studierte George Vincent Humphrey mit mehreren ehrwürdigen Sängern, u. a. mit Sir Donald McIntyre, Anna Reynolds und Gail Gilmore. Seine Tätigkeit in den USA dokumentiert eine rege Zusammenarbeit mit Opernhäusern in Denver, CO; Midland-Odessa, TX; Ft. Collins, CO; Durham, NC; Boulder, CO; und in Austin, TX. Er verbrachte einen Sommer mit der Austrian American Mozart Academy in Salzburg unter der Leitung von Tenor William Lewis mit Vorstellungen in Salzburg, Steyr, Bad Ischl und am Attersee, und konzertierte in Deutschland, Irland und Südafrika. Seit seiner Emigration nach Europa ist George Vincent Humphrey hauptsächlich in Deutschland und Österreich tätig. In 2011 debütierte er an der Bayerischen Staatsoper in „Rothschilds Geige“. Weitere Vorstellungen in der Saison waren u. a. bei den Jungen Münchner Symphonikern, der Camerata München und Don José in Dachau. Sein weites Re-

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pertoire umfasst italienische Partien wie Andrea Chénier, Calaf, Cavaradossi, Radames, Manrico und Canio; das deutsche Fach ist mit Bacchus, Florestan, Erik, Tristan, Siegfried, „Götterdämmerung“ vertreten. George Vincent Humphrey ist auch in Liederabenden zu bewundern – z. B. sang er 2012 Mahlers „Lied von der Erde“ im Rahmen des Alto Adige Festivals unter der Leitung von Gustav Kuhn – und Oratorien, darunter Händels „Messias“, Beethovens „9. Symphonie“, „Missa solemnis“, Bruckners „Te deum“, oder Mendelssohns „Elias“. Nach seinem gefeierten Debüt bei den Tiroler Festspielen Erl im Sommer 2013 sang George Vincent Humphrey Duca di Mantua in „Rigoletto“ sowie zahlreiche Konzerte. Darüber hinaus war er Cover für Ismaele in „Nabucco“ und für Manrico in „Il trovatore“. In der Wintersaison 2015 wurde er als Florestan in „Fidelio“ gefeiert. In der Sommersaison 2015 war Herr Humphrey Siegfried „Götterdämmerung“. Eine Rolle, die er dann zusammen mit Gustav Kuhn als Dirigent, Regisseur und dem Ensemble der Tiroler Festspiele Erl in Shanghai/China im Oktober wiederholte. Weitere Aufführungen in der Saison 2015/16 waren Ismaele in „Nabucco“, Konzerte in Italien und Österreich sowie Kirchenkonzerte mit der hoch geschätzten Sängerin Angela Wiedl. Im Frühjahr 2016 stieg George Vincent Humphrey als Tristan in mehreren Vorstellungen in Passau/Landshut ein und wiederholt seinen Erfolg als Siegfried „Götterdämmerung“ in der Sommersaison 2016 in Erl. Jin Hui

Schon seit dem zarten Alter von vier Jahren erhielt der in Peking/China geborene

Jin Hui Klavierunterricht. Nach einem kurzen Studium der Computer-Wissenschaften begann er nach einem Umzug in die USA sein Gesangsstudium an der Texas Christian University und später am Mozarteum in Salzburg. Nach einem weiteren Studium der Musikwissenschaften an der University of Southern California und zwei Meisterkursen bei Marilyn Horne und Angelika Kirchschlager debütierte Jin Hui als Ormido in der gleichnamigen Oper von Cavalli an der TCU Opera unter der Führung von J. David Brock. Nach Auftritten mit dem Brno Philharmonic Orchestra, an der Opera Incognita München sowie an der Thornton Opera und dem zweiten Preis der „Classical Singer Competition“ lebt Hui Jin nun in Österreich und steht u. a. als Idreno bei Rossinis „Semiramide“ auf der Bühne. Bettine Kampp

Die in Stuttgart geborene Sängerin absolvierte ihr Gesangsstudium an der Musikhochschule Würzburg, nachdem sie das Studium der Schulmusik mit dem ersten Staatsexamen abgeschlossen hatte. Nach zwei Jahren als Mitglied des Opernstudios der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf wurde sie in das Ensemble des Staatstheaters Schwerin aufgenommen und begann dort ihr Repertoire mit Partien wie „Figaro“-Gräfin, Fiordiligi, Donna Elvira und zahlreichen Operettenpartien, u. a. Hanna Glawari, Lisa und Csárdásfürstin aufzubauen. Ihre freischaffende Tätigkeit führte sie u. a. an die Staatstheater Oldenburg und Köln, die Staatsoper Hamburg und an die Opernhäuser von Düsseldorf, Mainz, Meiningen, Dessau sowie auf die Wartburg. Auch auf internationalen Po-

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dien und Bühnen sang sie mit nachhaltigem Erfolg, so u. a. in Prag, Belgrad, Japan, Sofia, Baden bei Wien und den Tiroler Festspielen Erl. Unter der Regie von Andrea Moses debütierte sie mit großem Erfolg in den Titelpartien der StraussOpern „Salome“ (Inszenierung des Jahres 2008 DLF) und „Elektra“ am Staatstheater Meiningen. Sowohl die „Elektra“ als auch die „Lohengrin“-Inszenierung in Dessau, in der sie als Elsa zu hören war, wurden für den renommierten Theater-Preis „Faust“ nominiert. In der Philharmonie Sofia gastierte sie mit „Vier letzte Lieder“ von Richard Strauss. Als „Fidelio“-Leonore und Elektra war sie sowohl in Meiningen als auch bei den Tiroler Festspielen in Erl engagiert. Im italienischen Fach war sie bereits als Leonora in „La forza del destino“, Amelia „Un ballo in maschera“ und als Abigaille in „Nabucco“ verpflichtet. Im Herkulessaal München gastierte sie mit dem „Requiem“ von Verdi. Zu ihrem Wagner-Repertoire gehören heute: Ortlinde, Elisabeth und Venus (Dresdner Fassung „Tannhäuser“), Isabella („Liebesverbot“), Elsa, Sieglinde (Cover), Brünnhilde („Siegfried“), Senta und Isolde (Debüt Tiroler Festspiele Juli 2012). In der Spielzeit 2016 war sie als Isolde, Venus, Fidelio und Brünnhilde („Walküre“) unter Vertrag. Die Brünnhilde wird sie auch in der Sommersaison 2017 in Erl singen. Rena Kleifeld

Die Altistin studierte Gesang an den Musikhochschulen Würzburg und München. Anschließend ermöglichte ihr ein Stipendium der Puccini Foundation in New York ein Aufbaustudium bei Dolora Zajick. Nach ihrem Debüt bei den Tiroler

Festspielen in Richard Wagners „Walküre“ (Roßweiße, Schwertleite) ist sie dort ein gern gesehener Gast und sang unter anderem die Erste Magd aus „Elektra“ von Richard Strauss, die Erste Norn aus Richard Wagners „Götterdämmerung“ und 2015 erfolgte das Rollendebüt der „Siegfried“ Erda. In der Spielzeit 2009/10 trat Rena Kleifeld an der Oper Görlitz mit der Partie der Ulrica aus „Un ballo in Maschera“ von G. Verdi auf und in den Spielzeiten 2011–14 war sie in verschiedenen Partien am Theater Hagen zu hören, u. a. als Brenda in der deutschen Erstaufführung von „Selma Jezkova“ von Poul Ruders. 2014 debütierte sie am Theater Gießen und an der Deutschen Oper am Rhein in der Rolle der Mary aus „Der fliegende Holländer“. In der Uraufführung der im Rahmen des „düsseldorf festival!“ in Düsseldorf und Israel aufgeführten Oper „Abraham“ von Daniel Schnyder übernahm sie 2014/15 erfolgreich die Rolle der Sarah. In der Spielzeit 2015/16 sang Rena Kleifeld Richard Wagners „Rheingold“ Erda am Theater Kiel, sang ihr Asiendebüt unter Gustav Kuhns Leitung als „Siegfried“-Erda und Erste Norn aus der „Götterdämmerung“ in Shanghai und kehrte als Mary erneut an die Deutsche Oper am Rhein zurück. Neben ihrer Operntätigkeit ist Rena Kleifeld eine gefragte Altistin in Oratorien- und Passionskonzerten. Ihr Repertoire umfasst dabei die großen Werke vom Barock bis zur Moderne. Richard Klein

Der Tiroler Tenor Richard Klein absolvierte sein Studium im Bereich Jazzklavier am Konservatorium des Landes Tirol und entdeckte dabei seine Vorliebe zum klas-

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sischen Gesang. Von 2006 bis 2012 studierte er an der Universität fur Musik und darstellende Kunst in Wien in der Klasse von Univ. Prof. Karlheinz Hanser und Prof. Charles Spencer. Sein Repertoire reicht von Barockmusik über klassische Oper und Operette bis zu zeitgenössischem Musiktheater. Auftritte führten ihn bisher u. a. an das Tiroler Landestheater, an die Berliner Staatsoper unter den Linden, zu den Innsbrucker Festwochen, an das Kinderzelt der Wiener Staatsoper, zu Sirene Operntheater in Wien, zur Wiener Taschenoper, zum Festival Musica Strasbourg, zur Elbphilharmonie in Hamburg, an das Konzerthaus Wien, das Staatstheater Oldenburg, an das Stadttheater Klagenfurt, das Schloss Esterhazy und an das Landestheater Linz. Dabei durfte er unter anderem mit Dirigenten wie Rene Jacobs, Konrad Junghänel, Dietfried Bernet, Thomas Rosner und Karsten Januschke zusammenarbeiten. Im Sommer 2008 schloss er erfolgreich das Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Innsbruck ab. Svetlana Kotina

Die Mezzosopranistin Svetlana Kotina wurde in Samara / Russland geboren. Ihre musikalische Ausbildung begann an der dortigen Musikschule mit Klavierunterricht. Sie studierte Gesang bei N. Dmitrieva an der Russian Gnessin Musikakademie. 2005 wurde sie ins Galina Vishnevskaya Opera Centre aufgenommen, wo sie sich bis 2007 fortbildete. Dort erfolgten ihre ersten Opernauftritte in Rollen wie Arsace in „Semiramide“, Angelina in „La Cenerentola“, Maddalena in „Rigoletto“, Olga in „Evgeny Onegin“, Rosina in „Il barbiere di Siviglia“. Weitere Engagements brach-

ten sie nach Georgien und Mazedonien. Unter der Leitung von Kent Nagano sang sie in einer konzertanten Aufführung die Siegrune in Wagners „Walküre“ in der Moskauer Tschaikowsky Konzerthalle. 2012 sang sie Gustav Mahlers „Lied von der Erde“ bei den Festspielen Südtirol in Italien. 2013 folgte die Carmen in Bizets gleichnamiger Oper in der Philharmonic Hall in Moskau. Atsuko Koyama

In Osaka (Japan) geboren, schloss sie ihre Gesangsausbildung am „Doshisha Women’s College of Liberal Arts“ in Kyoto ab. 2002 errang sie den 1. Preis des „Italojapanischen Gesangswettbewerbs“. Außerdem debütierte sie als Gretel in Humperdincks „Hänsel und Gretel“ in Osaka. In der Folge gab sie die Susanna in „Le nozze di Figaro“, Nanetta in „Falstaff“, Gilda in „Rigoletto“ und Lauretta in „Gianni Schicchi“. Erst dann zog sie nach Italien, wo sie mit Auszeichnung am Konservatorium „G. B. Martini“ in Bologna ihre weiteren Studien abschloss. Atsuko Koyama errang den 2. Preis beim 23. Internationalen Wettbewerb „Ismaele Voltolini“. Meisterklassen besuchte sie bei Claudio Desideri, Fernando Cordeiro Opa und Franscesca Pedaci. Die Partie der Liu in Puccinis „Turandot“ interpretierte sie beim „Piccolo Festival Friuli Venezia Giulia“, darüber hinaus war sie bei der „Fondazione Teatro Lirico Giuseppe Verdi“ in Triest in „Gianni Schicchi“ (Lauretta) und „Tabarro“ zu erleben. Atsuko Koyama nahm an zahlreichen Opernworkshops teil und erweiterte dabei sukzessive ganz gezielt ihr umfassendes Repertoire. 2013 sang sie beim 59. Puccini Festival in Torre del Lago den Pagen in

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„Rigoletto“ unter Boris Brott sowie in „Turandot“ unter der musikalischen Leitung von Daniel Oren. Im selben Jahr gestaltete sie das Weihnachtskonzert der Accademia di Montegral im Convento dell’Angelo unter der musikalischen Leitung von Gustav Kuhn mit. Ohnehin gibt Atsuko Koyama häufig Konzerte in Italien und war bisher u. a. mit Mozarts „Exultate, jubilate“, Pergolesis „Stabat Mater“, Vivaldis „Magnificat“ und „Gloria“ sowie in Brahms „Ein Deutsches Requiem“ zu erleben.

Seit dem Winter 2015 singt sie im Chor der Tiroler Festspiele Erl und bereitet sich als Cover für verschiedene Rollen, darunter die Helmwige in Wagners „Die Walküre“ vor. Im Oktober 2015 nahm sie an der ChinaTournee der Tiroler Festspiele in Peking und Shanghai teil. Neben Opernaufführungen singt sie gern bei Liederabenden und Oratorien. Sie setzt sich sehr für die Verbreitung polnischer Musik, besonders des Komponisten Karol Szymanowski, ein. Pavel Kudinov

Magdalena Kozakiewicz

Magdalena Kozakiewicz (geboren am 19.9.1991 in Olsztyn, Polen) begann ihre Gesangsausbildung im Jahr 2008 in der Fryderyk-Chopin-Musikhochschule in Olsztyn. Am 30. Mai 2016 schloss sie das Studium an der Ignacy Jan Paderewski Musikakademie in Posen/Polen in der Gesangsklasse von Prof. Iwona Hossa mit dem Mastertitel ab. Außerdem nahm sie an Meisterklassen teil, u. a. bei Matjaz Robavs, Stella Parenti, Ubaldo Fabbri, Boz˙ ena Harasimowicz, Urszula Kryger. Dreimal gewann sie ein künstlerisches Stipendium. Während des Studiums nahm sie an Studenten-Aufführungen der Opern „Die Zauberflöte“ von W. A. Mozart, ​​ „Acis und Galatea“ von G. F. Haendel teil. Beide Produktionen wurden auf dem Bydgoszcz Opera Festival in Bydgoszcz/Polen gezeigt. Sie debütierte im Jahr 2015 in nach dem polnischen Komponisten Stanisław Moniuszko benannten Theater Wielki/Posen in der Oper „L’Enfant et les sortilèges“ von Maurice Ravel in den Partien La Chatte und La Bergère. Im Jahr 2016 März sang sie die Rolle der Susanna in „Le nozze di Figaro“ von Mozart in der Gorzów Philharmonie.

Der in Dimitrovgrad geborene Bass Pavel Kudinov schloss seine musikalische Ausbildung am Sobinov Konservatorium im russischen Saratov ab, wo er schon während seines Studiums an der Oper als Bartolo in „Il barbiere di Siviglia“, als König in „Aida“ und als König René in Tschaikowskis „Iolanta“ zu erleben war. Seine Solistenlaufbahn führte ihn weiter an die Oper in Samara und die Helikon Oper in Moskau, wo er Partien wie Gremin in „Eugen Onegin“, Dolokhov in „Krieg und Frieden“, den Graf von Monterone in „Rigoletto“, Schigolch in „Lulu“, Kotchubey in „Mazeppa“, Sobakin in „Die Zarenbraut“ sowie die Titelrolle in Donizettis „Don Pasquale“ sang. Pavel Kudinov ist Preisträger zahlreicher Wettbewerbe wie z. B. Competizione dell’opera in Dresden, Hans Gabor Belvedere in Wien 2001, Internationaler Gesangswettbewerb Ferruccio Tagliavini 2004 sowie Francisco Viñas in Barcelona und Valsesia Musica Concorso Internazionale 2005. Sein Europadebüt gab der Bass als Ruslan in Glinkas „Ruslan und Ljudmila“ am Staatstheater Karlsruhe. Darauf folgten Engagements als Sarastro, Selim in „Il turco in Italia“, Colline in „La Bohème“

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an der Wiener Volksoper, König Heinrich in „Lohengrin“ beim Festival dei Due Mondi in Spoleto, wo er unter der Leitung von James Conlon und an der Seite von Nicolai Ghiaurov und Mirella Freni auch ein Galakonzert sang. Des Weiteren war er u. a. als Alidoro in „La Cenerentola“, Escamillo in „Carmen“ an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf, als Ibn Khakia in „Iolanta“ am Teatro Nacional de São Carlos in Lissabon zu erleben. Pavel Kudinov gastierte u. a. am Theater an der Wien, am Teatro Piazenca, am Teatro Real in Madrid, am Theater Basel, am Stadttheater Bozen, an der Oper Leipzig und am Teatro Modena. Auch als Konzertsänger ist der Bass international tätig. Schostakowitschs 13. und 14. Sinfonie, Schnittkes „FaustKantate“, Liszts „Graner Messe“ und Verdis „Messa da Requiem“ führten ihn auf Konzertbühnen u. a. in Helsinki und Zürich. Eine intensive Zusammenarbeit verbindet ihn mit Dirigenten wie Christophe Rousset, Paolo Carignani, Christopher Moulds, Marc Minkowski und Pedro Halffter. Im Verlauf der Saison 2011/12 sang er insbesondere den Vodnik aus „Rusalka“ in Basel, den Sarastro in Leipzig und am Bolschoi-Theater in Moskau, Polonius in „Hamlet“ und Luther/Crespel in „Hoffmanns Erzählungen“ am Theater an der Wien. Mit Händels „Alessandro“ war Pavel Kudinov auf Europatournee. Zusammen mit Stars wie Max Emanuel Cencic und Vivica Genaux tritt er u. a. am Megaron in Athen, an der Opéra Royal de Versailles, bei den Händel-Festspielen Halle, beim Enescu Festival Bukarest, im Concertgebouw Amsterdam und am Theater an der Wien auf. Bei den Tiroler Festspielen Erl steht er im Sommer 2017 als König Heinrich in „Lohengrin“ auf der Bühne.

Michael Kupfer-Radecky

Michael Kupfer-Radecky wurde in Ravensburg geboren. Nach Abschluss einer kaufmännischen Ausbildung nahm er sein Gesangsstudium am Mozarteum in Salzburg bei KS Wilma Lipp auf. Er vervollständigte sein Studium bei Prof. Hanno Blaschke, KS Astrid Varnay und Prof. Carol Richardson und wurde kurz darauf Mitglied im Opernstudio der Bayerischen Staatsoper München. Sein erstes Festengagement führte ihn an das Theater der Stadt Koblenz. Es folgten Verpflichtungen nach Bremerhaven sowie an das Theater Krefeld / Mönchengladbach. Hier sang er Partien wie Posa in „Don Carlo“, Nick Shadow in „The Rake’s Progress“ und Zar Peter I in „Zar und Zimmermann“. Michael KupferRadecky errang 1993 u. a. den Förderpreis beim Internationalen Gesangswettbewerb „Neue Stimmen“. Im Jahre 2009 wurde er vom Opernfachmagazin „Opernwelt“ zum „besten Nachwuchssänger der Saison“ gekürt. Michael Kupfer-Radecky pflegt eine rege Konzerttätigkeit und wird häufig für die großen klassischen Partien engagiert. So sang er Haydns „Schöpfung“ und „Die Jahreszeiten“, „Johannes-Passion“ und „Matthäus-Passion“ von Bach, Beethovens 9. Symphonie, das Brahms-Requiem, Mahlers 8. Symphonie und vieles mehr unter vielen bedeutenden Dirigenten unserer Zeit und an wichtigen Konzerthäusern der Welt. Seit 2000 ist Kupfer-Radecky regelmäßig Gast bei den Tiroler Festspielen Erl. Dort sang er u. a. Eisenstein, Donner und Gunther, Kurwenal und Klingsor sowie in vielen Konzerten und Liederabenden. Im Sommer 2009 gab er hier sein Debüt als Orest in „Elektra“ von Richard Strauss, 2011 sang er in Erl seinen ersten Wolfram.

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2012 debütierte der Bariton am Moskauer Bolschoi Theater als Faninal in einer Neuproduktion von Richard Strauss’ „Rosenkavalier“. 2013 sang er seinen ersten „Rheingold“-Wotan am Theatro Municipal in São Paulo. Am Royal Opera House Stockholm war er zu Beginn des Jahres 2014 zum ersten Mal als Jochanaan in R. Strauss‘ „Salome“ zu erleben. Im selben Jahr hat er die Aufnahmen für sein zweites Solo-Album erfolgreich beendet, das nach der CD-Produktion mit Schuberts „Winterreise“ den Liederzyklus „Die schöne Müllerin“ im eigenen Label präsentiert. Gastauftritte führten ihn in 2015 noch einmal an das Bolschoi Theater und nach Peking/China für „Der Rosenkavalier“ sowie zu den Wagner-Festspielen in Wels, wo er den Kurwenal sang. Im Oktober 2015 war er im Palast der Künste Budapest in der Rolle des Kommandanten der Stadt in der selten aufgeführten Strauss-Oper „Friedenstag“ zu sehen. Im Anschluss fand die Gastspielreise der Tiroler Festspiele Erl nach China statt, wo er – neben dem Wotan in „Rheingold“ – den Hans Sachs sang, mit dem er bei den Sommerfestspielen in Erl 2015 sein gefeiertes und viel beachtetes Rollendebüt gab, das ihm u. a. im März 2016 eine Verpflichtung an die Opéra National de Paris unter der musikalischen Leitung von Philippe Jordan sowie an die Mailänder Scala einbrachte, wo er den Sachs im April 2017 sang. 2016 stand er erneut als „Faninal“ auf der Bühne, diesmal an der Deutschen Oper Berlin unter der musikalischen Leitung von Ulf Schirmer. Im November 2016 gab er sein Debüt als Wotan in Wagners „Walküre“ an der Staatsoper Budapest. In dieser Rolle wird er u. a. auch bei den Tiroler Festspielen Erl im Sommer 2017 zu erleben sein.

Vorher noch, im Juni 2017, wird er beim Abschlusskonzert der Dresdner Musiktage als Don Pizarro in Beethovens „Eleonore“ unter dem Dirigat von Ivor Bolton zu hören sein. Lada Kyssy

Lada Kyssy wurde in Kasachstan geboren, wo sie bereits im Alter von sechs Jahren ihr Gesangsstudium und ihre Karriere als Solistin begann. Im Jahr 2002 schloss sie ihr Studium am Staatlichen Konservatorium mit Bestnote ab, gleich darauf folgte ein Engagement an die Staatsoper Abay in Almaty, Kasachstan. In den vergangenen zehn Jahren ihrer jungen Karriere sang sie mit großem Publikumserfolg Rollen wie Violetta und Gilda aus den Verdi-Opern „La traviata“ und „Rigoleto“, Lucia in „Lucia di Lammermoor“ (Donizetti), Michaela aus „Carmen“ (Bizet), Anna Glavari in „Die lustige Witwe“ in der Filarmonia di Piacenza, Liu aus Puccinis „Turandot“ und Mimi aus „Boheme“ (Puccini) in Treviso, Tatjana von Eugene Onegin, Marfa aus der „Braut des Zaren“, die Contessa in Mozarts „Le nozze di Figaro“ in Sardegna (Italien) sowie die Erste Dame in „Die Zauberflöte“, ebenfalls von Mozart, und die Mathilde in „Wilhelm Tell“ (Rossini). Für die beiden letztgenannten Rollen wurde sie auch von den Tiroler Festspielen Erl im Sommer 2016 engagiert. Dort ist sie auch bei den Winterfestspielen ein gern gesehener Gast und sang sowohl im Silvesterkonzert 2015 als auch im Neujahrskonzert 2016 und war darüber hinaus als Sopran im Weihnachtsoratorium und in der Matthäuspassion im Festspielhaus Erl zu hören. Lada Kyssy gelang es, sich als eine der bedeutendsten Solistinnen am Staatstheater Kasachstan

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zu etablieren, sie ist ebenso gern gesehener Gast bei Fernsehsendungen wie auch bei großen Galakonzerten in ihrem Heimatland. Im Jahr 2011 machte sie ein Praktikum in Pesaro an der „Accademia di canto Renata Tebaldi e Mario del Monaco“, gefolgt von einem Fortbildungskurs am Teatro Pergolesi Spontini in Jesi/Italien. In dieser Zeit erhielt sie mehrere Einladungen nach Italien zu Zandonai-Konzerten. Außerdem gewann sie zahlreiche Wettbewerbe, u. a. Il Premio Riccardo Zandonai (Italien) und den Sonderpreis des Theater Ciao Opera in Sao Paulo (Brasilien) oder Marie Kraja (Albanien). Um ihre Stimme zu schulen und zu verbessern, nimmt sie regelmäßig Unterricht bei den Großen dieses Fachs, darunter Mirella Freni, Mario Melani, Mietta Sighele, Tamara Novichenko, Eldar Gezadze, Alla Simoni, Evghenia Dundekova, William Matteuzzi. Zu ihren Lehrern gehören auch namhafte Pianisten und Gesangslehrer wie z. B. Giulio Zappa, Matteo Pais, Luca Saltini, Paola Mariotti, Paola Mollinari, Joyce Fieldsend, Inga Balabanova, Carlo Morganti, Elisa Cerri, Salvatore Francavilla, Lorenzo Bavai, James Rochetti, Emmanuel Lippi. László Ladjánszki

Bei den Tiroler Festspielen wird dieses Jahr der aus Kerepestarcsa in Ungarn stammende László Ladjánszki in seiner allerersten Rolle in Wagners „Lohengrin“ debütieren. Nach frühem Klarinettenuntericht und einem Studium in Geografie und des Gesangs an der Miskolc Universität arbeitet er nun als Chormitglied in unterschiedlichen ungarischen Theatern.

Paola Leggeri

Paola Leggeri wurde in Florenz geboren. Sie begann ihre musikalische Laufbahn mit Klavierunterricht bei Lydia Rocchetti am Cherubini Konservatorium in Florenz. Parallel dazu studierte sie Gesang bei Kate Lafferty und schloss ihr Studium mit Bestnote ab. Sie setzte ihre Ausbildung mit deutschsprachigem Repertoire bei der Sopranistin Charlotte Lehmann in Hannover fort. Ihre Gesangstechnik umfasst eine enorme Bandbreite, die von Barock (z. B. Galatea in „Acis und Galatea“ von Händel, die Partie der Atenaide im gleichnamigen Werk von Vivaldi u. a. im Teatro della Pergola in Florenz) bis zur zeitgenössischen Musik (darunter die Böse Königin in „Schneewittchen“ von Luigi Zaninelli) reicht. Sie ist Gewinnerin und Finalistin mehrerer internationaler Wettbewerbe und erhielt, neben Persönlichkeiten wie Seiji Ozawa und Roberto Benigni, als vielversprechende junge Opernsängerin den renommierten Premio Galileo: „Ein Leben für die Musik“. Unter der Leitung der berühmten Sopranistin Renata Scotto nimmt sie an der Fachausbildung für Operngesang an der Nationalen Akademie Santa Cecilia teil und war Mitglied des „Opera Ensemble dell’Accademia“. Paola Leggeri trat bei vielen renommierten nationalen und internationalen Festivals auf. Bei den Tiroler Festspielen Erl sang sie in der Wintersaison 2014/2015 die Marzelline in „Fidelio“ und trat als Sopransolistin in der zeitgenössischen Kantate „Die Nachtigall und die Rose“ des deutschen Komponisten Mathias Drievko auf.

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Maria Rosaria Lopalco

Die Sopranistin Maria Rosaria Lopalco begann ihr Gesangsstudium am Konservatorium Ottorino Respighi in Latina (Lazio) bei ihrem Lehrer Carlo Tuand und verbessert ihre Fähigkeiten in der Stimmtechnik kontinuierlich. Bereits mit 22 Jahren errang sie im Rahmen des nationalen Gesangswettbewerbs Piergiorgio Frassati den Beniamino Gigli-Preis als beste Sängerin sowie den Gesangswettbewerb Giacomo Lauri Volpi in der Kategorie „Junge Talente der Oper“ im selben Jahr. Im Jahr darauf wurde sie mit dem Ehrenpreis des Musica Riva Festivals ausgezeichnet. Ebenfalls 2009 besuchte sie die Meisterklasse der Accademia di Santa Cecilia in Rom unter der Leitung von Renata Scotto und wurde engagiert für die Rolle des Amore in „Orpheus und Eurydike“. Im November 2009 gewann sie die internationale Ausschreibung – organisiert vom Philharmonischen Theater Verona in Zusammenarbeit mit der UNESCO – für die Partie der Musetta, die ihr ein erfolgreiches Debüt bescherte. 2010 sang sie die Sopranpartie im „Stabat Mater“ von Giovanni Battista Pergolese am Teatro San Carlo in Neapel und war in zwei weiteren Werken des Komponisten zu erleben. Der November 2010 brachte ihr den 2. Platz der 17. Maria Caniglia International Singing Competition sowie zusätzlich den Publikumspreis ein. Im Dezember wurde sie Finalistin des Pavarotti-Gesangswettbewerbs für junge Sänger. 2011 interpretierte sie die Rolle der Juliette in Charles Gounods Oper „Romeo et Juliette“ in Piacenza, Modena und Bozen unter der Leitung von Manfred Schweigkofler. Im März 2013 errang sie den Ehrenpreis als beste Sopranistin

beim internationalen Gesangswettbewerb „Città di Bologna“, der ihr die Teilnahme an der Meisterklasse mit June Anderson ermöglichte. Im Folgemonat debütierte sie als Rosina in Giovanni Paisiellos „Il barbiere di Siviglia“ in Aquila und Sulmona. Im Mai 2013 errang sie als Ehrenpreis des Gesangwettbewerbs Riccardo Zandonai einen Auftritt bei den Tiroler Festspielen Erl unter der Leitung von Gustav Kuhn. 2014 gastierte sie in Bologna während der Sommersaison als Blumenmädchen in Richard Wagners „Parsifal“. Darüber hinaus sang sie die Lauretta in Giacomo Puccinis „Gianni Schicchi“, die Elvira in „Schicchi und Puccini“, die Violetta („La traviata“) und Serpina in der Oper „La serva padrona“ von Giovanni Paisiello in Bologna. Neben ihrer intensiven Konzerttätigkeit in verschiedenen Theatern und Kulturvereinen Italiens wird sie auch in Zukunft bei den Tiroler Festspielen Erl des Öfteren auf der Bühne zu erleben sein. Bei den Winterfestspielen 2015/16 interpretierte sie die Anna in Giuseppe Verdis „Nabucco“, im Sommer 2016 sang sie die Partie der Papagena in Wolfgang Amadeus Mozarts „Die Zauberflöte“. Marta Mari

Bereits im Alter von elf Jahren erhielt die im italienischen Brescia geborene Marta Mari Unterricht am Klavier. Nach ihrem Gesangsstudium am Conservatorio „Luca Marenzio“ in Brescia und zahlreichen Meisterkursen bei Giuseppe Sabbatini, Raina Kabaivanska, Daniela Dessi und Fabio Armiliato debütierte Mari als Mimì in Puccinis „La Bohéme“ beim Festival Giacomo Puccini. Nach zahlreichen Auftritten u. a. als Solistin in Faurés Requiem in der

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Arena di Verona und als Liú in Puccinis „Turandot“ am Teatro Petruzzelli di Bari wird Marta Mari bei den Tiroler Festspielen Erl als Azema in Rossinis „Semiramide“ auf der Bühne stehen. Dietwalt Mauruschat

Der lyrische Bariton Dietwalt Mauruschat wurde in Flensburg geboren. Er studierte zunächst Violine und sammelte als Mitglied verschiedener Kammermusikensembles sowie Konzert- und Opernorchester erste praktische Erfahrungen. Nach einem abgeschlossenen Violinstudium und mehrjähriger Tätigkeit als freischaffender Musiker studierte er ab Herbst 1994 Gesang bei Martina Borst (Hannover) und bei Frauke Wehrmann (Hamburg). Seit einigen Jahren tritt Dietwalt Mauruschat regelmäßig als Konzert- und Liedsänger auf. Im Sommer 1999 erfolgte sein Bühnendebüt in Mozarts „Le nozze di Figaro“ im Rahmen des Festivals junger Künstler in Bayreuth. Seit 2015 hat er Engagements bei den Festspielen in Baden Baden mit den Berliner und Münchener Philharmonikern unter der Leitung von Sir Simon Rattle, im Jahr 2016 bei den Salzburger Festspielen mit den Dirigenten Alejo Peres und Patrick Fournillier zusammen mit den Wiener Philharmonikern. Bei den Tiroler Festspielen Erl steht er als 3. Brabantischer Edler in Wagners „Lohengrin“ auf der Bühne. Marlin Miller

Der aus Ohio stammende Tenor Marlin M. Miller begann schon früh als Sänger in unterschiedlichen amerikanischen Chören. Nach seinem Gesangsstudium an der Malone University und der University of

Akron debütierte Miller mit dem Ryan Opera Center an der Lyric Opera of Chicago. Des Weiteren nahm der Tenor erfolgreich an Meisterkursen mit Peyton Hibbit, Carmen Savoce und Clifford Billions teil. Millier brilliert als Andres in Alban Bergs „Wozzeck“ am Teatro alla Scala in Mailand sowie als Gustav von Aschenbach in Brittens „Tod in Venedig“ am Teatro La Fenice in Venedig. Bei den Tiroler Festspielen in Erl steht der amerikanische Tenor dieses Jahr als Lohengrin auf der Bühne. Michael Mrosek

Der in Wilhelmshaven (Deutschland) geborene Bariton Michael Mrosek erhielt seine musikalische Ausbildung an der Hochschule der Künste in Berlin bei Prof. Dietmar Hackel. Später ließ er seine Stimme bei Alfred Muff, Ivan Konsulov und Michael Rhodes weiter ausbilden. Er war Mitglied der Liedinterpretationsklasse von Prof. Dietrich Fischer-Dieskau, absolvierte Meisterkurse bei Christa Ludwig und Elisabeth Schwarzkopf und war Finalist beim Bundeswettbewerb Gesang, KöniginSonja-Wettbewerb in Oslo, Wettbewerb Jugend-Kulturell Hannover und beim Anneliese Rothenberger-Wettbewerb. Bereits während des Studiums wirkte er in vielen Konzerten und Opernproduktionen mit. Er sang u. a. den Vater in „Hänsel und Gretel“ bei den Gebrüder-GrimmMärchenfestspielen in Hanau, den Masetto unter der Regie von Katharina Thalbach, in Berlin, den Apollo in Monteverdis 1’Orfeo unter der musikalischen Leitung von Reinhard Göbel (Musica Antiqua Köln) in der Staatsoper Hannover und den Valentin in Pilsen bei den Sommerfestspielen. Bis vor kurzem war er festes Ensemblemitglied

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am Theater Koblenz. Hier sang er bereits mit großem Erfolg unter anderem folgende Partien: die Partie des Wozzeck in Alban Bergs gleichnamiger Oper, Sancho Pansa in der Oper „Don Quichotte“ von Massenet, Andrej in „Drei Schwestern“ von Peter Eötvös, die Titelpartie in W. A. Mozarts „Don Giovanni“, den Kowaljow in Dimitri Schostakowitschs Oper „Die Nase“, die Bösewichte in „Les Contes d’Hoffmann“ von Jaques Offenbach, den Garrido in „La Navarraise“ von Jules Massenet, den Sprecher in „Die Zauberflöte“, sein umjubeltes Debüt als Telramund in Wagners „Lohengrin“, den Nick Shadow in Igor Strawinskis „The Rake’s Progress“, die Titelpartie in G. Verdis „Rigoletto“, die Titelpartie in R. Wagners „Der fliegende Holländer“, den Propheten Jochanaan in R. Strauss’ Oper „Salome“, die Partie des Bartolo in „Il Barbiere di Siviglia“ von G. Rossini, den Il Barbiere in „Samson et Dalila“ von Camille Saint-Satins sowie zuletzt den Scarpia in Puccinis „Tosca“. Am Landestheater Niederbayern sang Mrosek Verdis Rigoletto und den Ernesto in V. Bellinis „Il Barbiere“, am Theater Würzburg und am Theater Detmold sang er erneut den Jochanaan in Strauss’ „Salome“. Anna Lucia Nardi

Die gebürtige Südtirolerin Anna Lucia Nardi studierte Gesang am MonteverdiKonservatorium in Bozen bei Luise Gallmetzer sowie Sabina von Walther und besuchte daneben Meisterkurse bei Christa Ludwig, Brigitte Fassbaender, Gertrud Ottenthal und Kurt Widmer. Anna Lucia Nardi errang den ersten Preis beim internationalen Wettbewerb „VI. Concorso Internazionale di Canto Lirico e da Ca-

mera Oper Rinata“ in Biella und wurde beim internationalen Gesangswettbewerb in Vercelli für die beste Interpretation in der Sparte Kammermusik ausgezeichnet; daneben erhielt sie auch den Sonderpreis „Therme Meran“ beim ersten internationalen Gesangswettbewerb in Meran. Auch als Solistin in Oratorien ist Anna Lucia Nardi sehr gefragt. Ihr Repertoire schließt Werke wie Händels „Messias“, Bachs „Johannespassion“, Pergolesis „Stabat Mater“ und seine „Messa in Re“ (bei deren Uraufführung im Teatro Olimpico von Vicenza sie mitwirkte), Rossinis „Petite Messe solennelle“ und Beethovens „Missa solemnis“. Sie war bereits mehrfach Altsolistin in Beethovens „9. Symphonie“ sowohl im Rahmen der Konzertreihe „Beethoven Energy“ in Bozen als auch bei den Tiroler Festspielen Erl. Ihr weitgefächertes Liedrepertoire umfasst auch Werke von Felix Resch, Heinrich Unterhofer, Michael Loesch und Girolamo Deraco, deren Werke sie uraufführte. Das Operndebüt erfolgte im Teatro Comunale in Piacenza als 1. Magd in Strauss’ „Elektra“. Es folgten weitere Opernauftritte im In- und Ausland wie zum Beispiel in Mozarts „Le nozze di Figaro“, „Cosí fan tutte“ und „Zauberflöte“, Verdis „La traviata“, „Rigoletto“ und „Alzira“, Wagners „Parsifal“, „Die Meistersinger von Nürnberg“ und „Tristan und Isolde“, Strauss’ „Salome“, Smetanas „Verkaufte Braut“ und Bergs „Lulu“. Seit Herbst 2013 ist Anna Lucia Nardi Mitglied der Accademia di Montegral von Maestro Gustav Kuhn. Unter seiner Leitung ist sie regelmäßig als Solistin bei den Tiroler Festspielen Erl zu hören. Bei den Südtiroler Operettenspielen begeisterte sie als Prinz Orlofsky in der Operette „Die Fledermaus“ von Johann Strauss und als Wirtin

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vom „Weißen Rössl“ in der gleichnamigen Operette von Ralph Benatzky sowohl mit ihren stimmlichen als auch mit ihren schauspielerischen Fähigkeiten das Publikum. Im Jahre 2015 hat Anna Lucia Nardi sowohl bei den Sommer-Festspielen Erl als auch bei einer China-Tournee unter der Leitung von Maestro Gustav Kuhn die Rolle der Magdalene in Richard Wagners „Die Meistersinger von Nürnberg“ und jene der Roßweiße in der „Walküre“ gesungen. Im Herbst 2016 gab sie ihr Debüt am berühmten Theater San Carlo in Neapel in Alexander von Zemlinskys „Der Zwerg“ geben. Carolin Neukamm

Im Frühjahr 2013 debütierte die junge Mezzosopranistin in der Parsifal-Produktion unter der Leitung von Christian Thielemann bei den Salzburger Osterfestspielen. Im Oktober 2013 sang sie erneut Blumenmädchen und Zweiter Knappe unter der Leitung von Maestro Gustav Kuhn beim Beijing Music Festival in China. Von 2010 bis 2012 war Carolin Neukamm Ensemblemitglied des Staatstheaters am Gärtnerplatz in München. Hier war sie unter anderem als Zweite Dame („Die Zauberflöte“), Mercédès („Carmen“), als Flora Bervoix („La traviata“) sowie in „L’italiana in Algeri“ von Rossini, „Die Liebe zu den drei Orangen“ (Prokovjew) und in der zeitgenössischen Oper „Joseph Süß“ von Detlev Glanert zu hören. Zudem gastierte sie in der Spielzeit 2010/11 als Mercédès am Staatstheater in Darmstadt. Die gebürtige Freiburgerin studierte an der Musikhochschule ihrer Heimatstadt bei Prof. Angela Nick. Neben der Teilnahme an zahlreichen Opernproduktionen am Institut für Musiktheater in Freiburg, gastierte sie im Okto-

ber 2009 als Dritte Dame in der „Zauberflöte“ mit dem Theater Dortmund in Seoul, Korea. Sie wirkte mehrfach bei den Konzerten „Sechs Städte – Sechs Stimmen“ in Freiburg, Padua und Granada mit sowie bei zahlreichen Liederabenden der Reihe „Kunst in der Regio“. Im Dezember 2014 errang Carolin Neukamm den Preis der Walter Kaminsky-Stiftung beim Bundeswettbewerb für Gesang in Berlin, zudem war sie im Februar 2014 Semifinalistin des Mozartwettbewerbs in Salzburg. Im April 2015 schloss sie ihr Meisterklassenstudium bei Prof. Guber in Leipzig mit Bestnote ab und gastierte am Theater in Regensburg und bei den Tiroler Festspielen Erl. Misaki Ono

Die Mezzosopranistin Misaki Ono wurde in Japan geboren. Sie absolvierte ihr Studium an der Staatlichen Universität für Musik und Darstellende Kunst in ihrer Heimatstadt Tokyo. Nachdem ihr bereits während dieser Zeit mehrere Förderpreise verliehen wurden und sie das Diplom 2004 mit Auszeichnung bestanden hatte, wechselte sie an die Hochschule für Musik und Theater in München, wo sie bis 2008 ihr Masterstudium absolvierte. Seit 2005 war sie mehrfach am Münchener Prinzregententheater zu hören, als Olga in „Eugen Onegin“ und als Dorabella in „Così fan tutte“. Des Weiteren übernahm sie die Partie der Erda und Flosshilde in dem von Philippe Arlaud inszenierten „Der Ring an einem Abend“ in Bayreuth und war als Holofernes in „Juditha triumphans“ in Budapest zu erleben. Misaki Ono sang als Ensemblemitglied am Theater Regensburg u. a. Partien wie Rosina in „Il barbiere di Siviglia“, Flora in „La traviata“ und Bi-

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anca in „The Rape of Lucretia“. Am New National Theatre Tokyo die Lucienne in „Die tote Stadt“, das Blumenmädchen in „Parsifal“ und die 3. Dame in der „Zauberflöte“, wo sie 2016 wieder als Schwartleite in der „Walküre“ zu erleben sein wird. Misaki Ono trat im Lied-, Konzert- und Oratorienfach in Europa und Asien auf. Als Alt-Solistin sang sie in Tokyo Bunka Kaikan den „Messias“ von Händel und das „Stabat Mater“ von Rossini sowie die 9. Symphonie von Beethoven. In Italien sang sie unter Gustav Kuhn Rossinis „Petite Messe“ sowie in Deutschland Kantaten von Bach. Misaki Ono war Preisträgerin des Internationalen Gesangswettbewerbes der Kammeroper Schloss Rheinsberg, Stipendiatin des Deutschen Akademischen Austauschdienstes und des Government Overseas Study Programme for Artists in Japan. Giovanni Battista Parodi

1976 in Genua geboren, begann er sein Gesangsstudium 1992 bei Prof. Paolessi und Prof. Arcidiacono, ab 1997 dann bei R. Negri an der Accademia di Palazzo Ducale. Er nahm an verschiedenen Wettbewerben teil, darunter der Wettbewerb Leoncavallo in Locarno und Premio Caruso. 1999 wurde er in die Accademia di perfezionamento des Teatro alla Scala di Milano aufgenommen und nahm an der Eröffnung der Spielzeit 1999/2000 teil. In der Folge war er unter R. Muti in „Tosca“ zu hören. An der Teatro alla Scala di Milano war er in folgenden Produktionen zu erleben: „Adriana Lecouvreur“, „La Bohème“, „Il trovatore“, „La traviata“, „Un ballo in maschera“, „Il barbiere di Siviglia“, „Oberto conte di San Bonifacio“,

„Otello“ und „Iphigénie en Aulide“. In „La Bohème“ war er auch an den Theatern von Florenz, Bologna, Neapel, Torino und an der Opéra National de Paris, in „Manon“ in Triest, in „Adriana Lecouvreur“ an der Opera di Roma, in „Il barbiere di Siviglia“ in Tokyo, in „Aida“ in der Arena di Verona und in „Otello“ beim Maggio Musicale Fiorentino zu hören. Zahlreiche Engagements in den bedeutenden Partien seines Fachs führten ihn an die wichtigen Opernhäuser der Welt, darunter nach Paris, Bologna, London und Amsterdam. Er arbeitete u. a. mit Daniele Gatti, Fabio Luisi, Zubin Mehta, Riccardo Muti, Daniel Oren, Mstislav Rostropovic, Christophe Rousset. Zuletzt stand er erfolgreich in Verdis „Falstaff“ als Pistola in Amsterdam sowie der Teatro alla Scala di Milano auf der Bühne. Seine Engagements der letzten Monate führten ihn nach nach Straßburg („La Calisto“ von Franceso Cavalli), Piacenza („La Wally“ von Alfredo Catalani) und zu den Tiroler Festspielen Erl, wo er im Sommer 2016 in Mozarts „Zaubererflöte“ und Rossinis „Guglielmo Tell“ zu sehen war sowie im Winter 2016/17 in „L’italiana in Algeri“ (Rossini) und „La traviata“ (Verdi) gastierte und im Sommer 2017 wieder in der Zauberflöte und Semiramide auf der Bühne steht. Markus Petsch

Der gebürtige Salzburger Markus Petsch studierte zunächst Nachrichtentechnik sowie Musikwissenschaft und Romanistik an der Universität Salzburg. Nach der erfolgreichen Teilnahme am internationalen Gesangswettbewerb Pietro Mascagni setzte er sein Studium unter der Leitung von Prof. Horst Laubenthal fort. Seine Karriere

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begann Markus Petsch am Landestheater Coburg, wo er sich ein breites Repertoire im lyrischen Tenorfach erarbeitete. Seither ist er freischaffend tätig, seine internationalen Engagemnts brachten ihm Auftritte an zahlreichen Theatern in Deutschland, Österreich, Italien, den Niederlanden, Belgien, der Schweiz und Finnland ein. Anna Princeva

Geboren in Sankt Petersburg, begann Anna Princeva ihre musikalische Ausbildung im Alter von fünf Jahren und schloss in den Fächern Klavier, Dirigieren und Gesang ab. 2008 erlangte sie ihren Master-Abschluss in klassischem Gesang in Italien und nahm darüber hinaus an etlichen nennenswerten Masterclasses, wie z. B. mit Francesco Araiza, Grace Bumbry, Lela Cuberli oder Bianca Maria Casoni, teil. Mittlerweile debütierte Princeva in zahlreichen Rollen: Violetta in Verdis „La traviata“; Pia in Donizettis „Pia de Tolemei“; Pamina in Mozarts Oper „Die Zauberflöte“ im Teatro Comunuale Luciano Pavarotti in Modena; Desdemona in Rossinis „Otello“; der Titelrolle in Verdis „Alzira“, Contessa Almaviva in Mozarts „Le nozze di Figaro“; Fiordiligi in Mozarts „Così fan tutte“ bei den Tiroler Festspielen Erl; Leonora in Verdis „Il trovatore“ an den Theatern Freiburg und Kazan sowie Donna Anna in Mozarts Oper „Don Giovanni“ am Estates Theater in Prag. Sie coverte die Leonora (Anja Harteros) in „Il trovatore“ an der Bayerischen Staatsoper in München und die Marguerite (Sonya Yoncheva) in „Faust“ am Festspielhaus Baden-Baden. Zu ihren letzten Engagements zählten die Titelrolle in Verdis „Giovanna d’Arco“ und Hélène in „Jérusalem“ unter

der musikalischen Leitung von Will Humburg, die Teresa in Berlioz’ „Benvenuto Cellini“ unter der musikalischen Leitung von Stefan Blunier am Theater Bonn sowie die Fiordiligi in Mozarts „Così fan tutte“ inszeniert von Calixto Bieito am Theater Basel. Im Rahmen ihrer Konzertauftritte sang Princeva die Sopran-Solos sowohl in Mozarts als auch in Verdis Requiem, Haydns ,,Nelsonmesse“ und Beethovens „Neunte Symphonie“ in Graz. Darüber trat sie beim Grand Gala Opening Konzert anlässlich der Eröffnung des neuen Festspielhauses in Erl auf, das auch live im österreichischen Fernsehen übertragen wurde. Nächste Engagements: Leonora in „Oberto, Conte di San Bonifacio“ von G. Verdi, Anna Reich in „Die lustigen Weiber von Windsor“ von O. Nicolai, Nedda in „Pagliacci“ von R. Leoncavallo an den Opernhäusern Sydney und Melbourne. Maria Radoeva

Maria Radoeva wurde in Sofia geboren. An der Nationalen Musikakademie ihrer Heimatstadt studierte sie von 2003 bis 2006 bei Liyudmila Hadjieva und Plamen Beykov und setzte ihr Studium in Modena mit Raina Kabaivanska fort. Nach ihrem Operndebüt als Zerlina in „Don Giovanni“ konzentrierte sie sich auf Barock- und Belcanto-Opern, darüber hinaus spezialisierte sie sich auf Mozart-Partien (Susanna, Despina, Pamina, Fiordiligi) und auf Oratorien, darunter der „Messias“ und Pergolesis „Stabat Mater“. Radoeva hat mit dem historischen Instrumenten-Ensemble Concerto Antico in Werken von Bach, Händel und Vivaldi zusammengearbeitet. Im Jahr 2008 wurde sie von Christophe Rousset für sein Monteverdi-Projekt in

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Siena ausgewählt und trat mit Les Talents Lyriques auf. Aber sie hat auch moderne Werke in ihrem Repertoire, darunter Schostakowitschs „Sieben Romanzen“ – nach Gedichten von Alexander Blok –, das sie gemeinsam mit dem Ensemble Risognanze aufgeführt hat. Im Dezember gab sie ihr Debüt im Opernhaus von Sofia als Musetta in „La Bohème“. Vor kurzem nahm sie Rossinis „Petite Messe solennelle“ auf. Maria Radoeva kann sich über verschiedene Wettbewerbserfolge freuen, dazu gehören der Sonderpreis beim Georgi ZlatevCherkin-Wettbewerb im Jahr 2005 und der Goldene Preis des Spring Festival of Arts 2005, Korea. Sie nahm an Meisterkursen bei Gustav Kuhn, Francisco Araiza, Siegfried Jerusalem und Katia Ricciarelli teil. Bea Robein

Die Kärntnerin Bea Robein – geboren in St. Paul – lernte früh Klavier, Akkordeon und Querflöte. Nach ihrem Opern-Studium an der Wiener Musikhochschule bei Walter Berry perfektionierte sie ihren Gesang mit weiteren Meisterkursen bei Patricia McAffrey in New York und Irina Gavrilovici in Wien. Ihr Opern-Debüt gab sie als Annio in Mozarts „La clemenza di Tito“ am Stadttheater Klagenfurt unter Michael Güttler. Es folgten Auftritte am Aalto-Musiktheater Essen und an der Wiener Volksoper. Bei den Tiroler Festspielen spielt Bea Robein die Brünnhilde in Wagners „Die Walküre“. James Roser

Der australische Bariton James Roser wurde in Sydney geboren. Er schloss sein Studium der Umweltwissenschaften an

der NSW-Universität mit Auszeichnung ab und entschloss sich dann, Gesang zu studieren. Er ist Preisträger mehrerer Gesangswettbewerbe in Australien, u. a. des Mietta Song Recital Award, Vienna State Opera Award und Britten-Pears Young Artist Award. 2012 erhielt er ein Stipendium an der Wiener Staatsoper und sang dort mehrere kleinere Partien. James Roser sang bisher u. a. Rigoletto, Beckmesser („Die Meistersinger von Nürnberg“), Gunther („Götterdämmerung“), Escamillo („Carmen“), Graf („Le nozze di Figaro“), Guglielmo („Così fan tutte“), Owen Wingrave, Peter („Hänsel und Gretel“), Feenkönig, Harald („Die Feen“). Er gibt regelmäßig Liederabende in Österreich, Kanada, England und Australien, er trat u. a. bei Artsong NSW, Chamber Music Australia, Oxford Lieder Festival, Franz Schubert Institut, Australian Brandenburg Orchestra auf und war in Rundfunkaufnahmen der 2MBS-FM, 3MBS-FM und ABC Classic FM in Australien zu hören. Alena Sautier

Die deutsche Mezzosopranistin Alena Sautier ist in Bologna geboren und aufgewachsen. 2008 schloss sie ihr Gesangsstudium mit Auszeichnung am Vorarlberger Landeskonservatorium ab. Außerdem nahm und nimmt sie Unterricht bei Rita Loving, Prof. Loibl, Prof. Dunja Vejzovic Danilo Rigosa und Bianca Maria Casoni. Sie führt eine rege Konzerttätigkeit, vor allem in Österreich, Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien und der Schweiz. Alena Sautier hat u. a. am Teatro Comunale Bologna sowie an den Theatern und Opernhäusern in Genua, München und in der Tonhalle Zürich gesungen. Darüber hi-

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naus hat sie an zahlreichen Opernfestivals teilgenommen. Zu ihrem Repertoire gehören „Così fan tutte“ (Dorabella), „Samson et Dalila“ (Dalila), „Norma“ (Clotilde), „Die lustigen Weiber von Windsor“ (Frau Reich), „Poro, Re dell’Indie“ (Gandarte), „Die Fledermaus“ (Orlofsky), „Les mamelles de Tirésias“, „La traviata“ (Flora und Annina), „La clemenza di Tito“ (Annio), „Jakob Lenz“, „Parsifal“(3. Blumenmädchen und 2. Knappe), „Die Walküre“ (Schwertleite), „Siegfried“ (Erda), „Götterdämmerung“ (1. Norn und Waltraute) „Hänsel und Gretel“ (Hänsel), „Elektra“ (2. Magd und Vertraute). Sie hat mit Dirigenten wie Gustav Kuhn, Roberto Abbado, Lothar Zagrosek, Marco Angius und Fabio Luisi sowie mit Regisseuren wie Romeo Castellucci, Henning Brockhaus, Philippe Arlaud, Guy Joosten und David Carsen gearbeitet. Steven Scheschareg

Nachdem seine Eltern aus Österreich vertrieben wurden, wurde Steven Scheschareg in Brooklyn/New York geboren. Schon als Kind stand er bereits bei unterschiedlichen Musicals auf dem Broadway auf der Bühne und konnte schnell Erfahrung sammeln. Nach seinem Studium an der renommierten Juilliard School und an der Eastman School of Music sowie an der Universität für Musik in Wien nahm Scheschareg an Meisterkursen bei Thomas Hampson, Walter Berry, Jan DeGaetani, Carol Blaickner und Andrea Mellis teil. Sein Operndebüt gab er schließlich als Alidoro in Rossinis „La Cenerentola“ beim Aspen Music Festival in Colorado, USA. Nach Auftritten an einigen der größten Opernhäuser der Welt errang Scheschareg den renommierten George London Preis der Wiener Staats-

oper. Bei den Tiroler Festspielen wird der Opernsänger als Friedrich von Telramund in Wagners „Lohengrin“ auf der Bühne stehen. Rita-Lucia Schneider

Die vielseitige Mezzosopranistin Rita-Lucia Schneider startete ihre internationale Karriere an der Volksoper Wien als Anita in Philippe Arlauds Produktion der „West Side Story“. Seitdem hat sie eine Vielzahl an Partien verkörpert und in den letzten Jahren zahlreiche dramatische MezzoRollen wie Carmen, Eboli, Azucena, Venus und Waltraute in ihr Repertoire aufgenommen. Große Erfolge feierte sie am Landestheater Detmold als Azucena, eine Rolle, die sie auch bei den Tiroler Festspielen Erl unter Gustav Kuhn gecovert hat sowie als Carmen in der Erfolgsproduktion von Kay Metzger. Am Theater Ulm debütierte sie außerdem als Mère Marie („Dialogues des Carmélites“), Zia Principessa („Suor Angelica“), Fricka (Loriots „Der Ring an einem Abend)“, in der Mezzo-Partie in einer szenischen Umsetzung des VerdiRequiems und als Auntie in „Peter Grimes“. In 2016 kehrt sie als Charlotte in „Werther“ und als Ortrud in „Lohengrin“ nach Ulm zurück. Weitere wichtige Gastauftritte der letzten Zeit waren Mère Marie in der Ulmer Produktion von „Dialogues des Carmélites“ am Theater Heilbronn, Marcellina („Le nozze di Figaro“) am Teatro Sociale di Trento sowie bei den Tiroler Festspielen Erl (Eröffnung des neuen Festspielhauses), Venus in „Tannhäuser“ bei den Tiroler Festspielen Erl, Waltraute in Ausschnitten aus „Götterdämmerung“ im Barocksaal Wien, Carmen am Slowenischen Nationaltheater Maribor unter der

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Leitung von Karen Kamensek, Santuzza und Eboli mit der Slovak Symphonietta Žilina und Donna Elvira, die sie erstmals 2009 auf Tournee durch Japan interpretierte. In vorangegangenen Saisonen war sie vor allem als Titelheld in Richard Strauss’ „Der Rosenkavalier“ zu hören, den sie 2005 zum ersten Mal an der Staatsoper Danzig verkörperte. Bald wurde der Octavian zu einer ihrer Paraderollen, und sie interpretierte ihn in zahlreichen Theatern in Österreich, Deutschland, Frankreich, der Schweiz und zuletzt in Spanien. Eine weitere Partie, welche sie zu zahlreichen Erfolgen führte, war Nicklausse/Muse in „Les Contes d‘Hoffmann“, mit dem sie 2004 an der Städtischen Oper Stettin debütierte. Im Charakterfach hatte sie Erfolge als Marquise de Berkenfield in „La fille du régiment“ (Oper Klosterneuburg), als Jade Boucher in Jake Heggies „Dead Man Walking“ (Theater an der Wien) und als Czipra in „Der Zigeunerbaron“, eine Rolle, mit der sie an Theatern und bei Festivals in Österreich, Belgien, Holland und Liechtenstein gastierte. Weitere Engagements führten sie ans Theater Baden, zu den Opernfestspielen St. Margarethen, den Opernfestspielen Stift Melk, den Schlossfestspielen Langenlois sowie ans Schlosstheater Schönbrunn und das Eduard-von-Winterstein-Theater Annaberg, dessen Ensemblemitglied sie 2003/04 war. Als Konzertsängerin eignete sich Rita-Lucia Schneider über die Jahre ein großes Repertoire an Liedern (Mahlers „Rückert-Lieder“, Wagners „WesendonckLieder“), Oratorien (Händels „Messiah“, Dvorˇáks „Requiem“ und „Stabat Mater“, Bachs „Johannes-“ und „Matthäus-Passion „sowie Mozarts und Verdis „Requiem“) und Messen an. Sie sang mit renommierten Orchestern, wie dem Tonkünstler-Or-

chester, dem Symphonieorchester des Nationaltheaters Prag, dem Barockensemble der Wiener Symphoniker und dem Orquestra Nacional do Porto, und mit namhaften Dirigenten wie Gustav Kuhn und Franz Welser-Möst. Rita-Lucia Schneider wurde in Wien geboren und genoss sieben Jahre lang eine Ballettausbildung an der Royal British Dancing School in Wien. Sie studierte Gesang bei Hana Janku, KS Walter Berry, Petra Chiba, KS Oskar Hillebrandt und Glenys Linos, und absolvierte Meisterkurse bei Hilde Rössel-Majdan sowie Franz Lukasovsky. Wolfgang Schwaninger

Wolfgang Schwaninger begann seine Karriere als lyrischer Tenor am Staatstheater am Gärtnerplatz in München und erweiterte sein Repertoire dann durch das deutsche Fach: Max (Dresden), Florestan (Leipzig und Tokyo), Bacchus (München, Wiesbaden, Darmstadt, Leipzig) zählen zu seinen Partien. Gastspiele führten den Tenor in viele Länder Europas sowie nach Korea, Japan, USA, Kanada und Israel. Wolfgang Schwaninger arbeitete mit namhaften Regisseuren – darunter August Everding, John Dew, Claus Guth, Hans Peter Lehmann, Loriot und Klaus Maria Brandauer – und so herausragenden Dirigenten wie z. B. Herbert Blomstedt, Lawrence Foster, Gustav Kuhn und Constantinos Carydis. Er partizipierte an zahlreichen Rundfunkproduktionen und Konzerten beim SWR, MDR und BR. 2004 folgte die Nominierung zum Theaterpreis des Münchner Merkur. Im Sommer 2007 debütierte Wolfgang Schwaninger bei den Tiroler Festspielen Erl als Loge im „Rheingold“, im Oktober 2007 als Sieg-

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mund in der „Walküre“ und im Frühjahr 2008 in der Titelpartie in Wagners „Tristan und Isolde“ am Stadttheater in Münster. Im Oktober 2009 gab er sein Debüt als Walter von Stolzing in Wagners „Die Meistersinger von Nürnberg“ am Theater in Hildesheim. Eine Nominierung zum Sänger des Jahres der Zeitschrift „Opernwelt“ für die Produktionen „Les Contes d’Hoffmann“ und „Mahagonny“ erfolgte 2009. Im Jahr 2010 trat er in der koreanischen Uraufführung von Alban Bergs „Lulu“ an der National Opera Seoul auf, im Jahr darauf fanden weitere Gastspiele mit „Mahagonny“ in Istanbul, Tel Aviv und München sowie ein Tristan in Augsburg statt. Die folgenden Jahre brachten ihm Engagements für die Neuproduktionen „Peter Grimes“ und „Oberon“ in Münster, den Siegmund in „Die Walküre“ in Taiwan, den Paul in „Die tote Stadt“ am Landestheater Innsbruck, den Doctor in D. Argentos „The voyage of E.A.Poe“ am Staatstheater Braunschweig. 2014 sang er den Bacchus in Peking, Candide in Berlin und Jimmy Mahoney in Innsbruck, 2015 führt ihn mit „Die tote Stadt“ nach St. Gallen und Magdeburg und als Siegmund zu den Tiroler Festspielen Erl, wo er im Sommer 2017 für die Partien Loge und Siegfried engagiert wurde. Raphael Sigling

Raphael Sigling begann seine musikalische Ausbildung bei den Regensburger Domspatzen. Er studierte an der Hochschule für Musik in München bei Prof. Rita Hirner-Lill und KS Astrid Varney. Meisterkurse besuchte er bei KS Prof. Jan Hendrik Rootering, Maestro Carlo Bergonzi und Prof. Helmut Deutsch. Stipendien erhielt er

vom Richard Wagner Verband Bayreuth, von der Accademia Chigana di Siena, der Kammeroper Schloss Rheinsberg. Er war Mitglied im Förderverein der Studienstiftung „Live music now“ von Sir Yehudi Menuhin und ist Mitglied der Accademia di Montegral. Noch während des Studiums führten Raphael Sigling erste Engagements an die Theater von Wuppertal und Gelsenkirchen, die Bayerische Staatsoper München, die Royal Albert Hall, in das Auditorio Rai/Triest und La Pergola Florenz. Es folgten weitere Engagements ans Teatro Carlo Felice Genua, Teatro Massimo Bellini Catania, Teatro di San Carlo Napoli, an die Theater von Bozen und Meran, ans Théâtre du Annecy, an die Theater von Shanghai und Peking, an die Alte Oper Frankfurt am Main und an das Theater Freiburg. In Konzerten war er zu hören im Herkulessaal der Residenz München, der Residenz Dresden, in Kloster Andechs, in den Kathedralen von Reims, Rennes, Paris, Florenz, Rom, Siena, Assisi, Pisa, Arezzo, Perugia, den Domen von Nürnberg, München, Regensburg und Würzburg. Er war zu Gast bei den Tiroler Festspielen Erl, dem Luzerne Festival, dem Festival International de Santander, dem Chiemgauer Opernsommer, der Accademia Tirolensis, dem Festspielhaus St. Pölten, der Night of the Proms london, den Opernfestspielen München und am Festspielhaus Bregenz. Dabei musiziert Raphael Sigling u. a. mit dem Orchester der Bayerischen Staatsoper München, den Münchner Bachsolisten, dem BBC-Orchestra London, dem RAI Roma sowie mit vielen weiteren renommierten internationalen Orchestern und Barockorchestern. Neben Auftritten bei Fernseh- und Rundfunksendern wie ARTE, 3sat, BR, HR, ORF und RAI runden CD-

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und DVD-Produktionen sein musikalisches Schaffen im Opern- und Konzertbereich ab. Raphael Sigling arbeitete dabei mit Dirigenten und Regisseuren wie Roberto Abbado, Matthias Ank, Pierre Audi, Serge Aubry, Dietfried Bernet, Michael Boder, Attilio Cremonesi, Andreas Hutter, Lü Jia, Jan-Lathan Koenig, Gustav Kuhn, Markus Langer, Anton Ludwig Pfell, Georg Ratzinger, Joachim Schlömer, Reinhard Seehafer, Frank Shipway, Markus Stenz, Marcello Viotti und Ulrich Weder. Andrea Silvestrelli

Andrea Silvestrelli ist seit ihrer Gründung Mitglied der Accademia di Montegral und gilt als einer der gefragtesten Bassisten der Opernwelt. Bei den Tiroler Festspielen Erl gilt er als Publikumsliebling, ein Status, den er sich u. a. mit seiner Interpretation der Titelrolle in „Herzog Blaubarts Burg“ von Béla Bartók oder im Wagner‘schen „Ring des Nibelungen“ als Fafner („Das Rheingold“) und Hagen („Götterdämmerung“) erwarb. Die Saison 2012/2013 der San Francisco Opera eröffnete er als Sparafucile in „Rigoletto“ unter der musikalischen Leitung von Nicola Luisotti. Außerdem kehrte er an die Lyric Opera of Chicago zurück, wo er Sparafucile, Colline („La Bohème“) und den Nachtwächter in Wagners „Die Meistersinger von Nürnberg“ sang. An die Metropolitan Opera New York kehrte er 2012/2013 für eine Produktion von „Ernani“ ebenfalls zurück, nachdem er an diesem Haus bereits in der Saison 2010/2011 erfolgreich als Sparafucile in der „Rigoletto“-Inszenierung von Otto Schenk debütiert hatte. In der Saison 2011/2012 der Houston Grand Opera übernahm er die Rolle des

Filippo in Verdis „Don Carlo“. Er war in der Hauptrolle von „Blaubarts Burg“ mit dem Milwaukee Symphony Orchestra und mit Edo de Waart zu hören. Des Weiteren interpretierte er die Partie des Basilio in „Il barbiere di Siviglia“ an der Los Angeles Opera und den Fafner („Das Rheingold“) an der Deutschen Oper Berlin. Zusammen mit dem Atlanta Symphony Orchestra war er in Verdis „Requiem“ zu hören. Im Sommer 2010 gab er den Sarastro („Die Zauberflöte“) an der Santa Fe Opera. Andrea Silvestrelli eröffnete die Saison 2008/2009 an der Los Angeles Opera als Simone in Woody Allens Produktion „Gianni Schicchi“, darauf folgte die Partie des Osmin (Mozarts „Die Entführung aus dem Serail“) an der Bayerischen Staatsoper München und an der Lyric Opera in Chicago sowie Sparafucile in „Rigoletto“ an der Houston Grand Opera. Er beendete die Saison als Hunding und Fasolt an der Seattle Opera im Rahmen des Rings. An der San Francisco Opera war er als Bass-Solist in Verdis „Messa da Requiem“ zu hören. Die Saison 2007/2008 führte Andrea Silvestrelli als Osmin in „Die Entführung aus dem Serail“ an die Houston Grand Opera, als Colline in „La Bohème“ nach Chicago, als Sparafucile an die Washington National Opera, als Fasolt an die San Francisco Opera, als Basilio in „Il barbiere di Siviglia“, als Osmin nach München und Chicago. Bei der Einspielung des „Don Giovanni“ unter John Eliot Gardiner für die Deutsche Grammophon hat er die Partie des Commendatore übernommen – eine Produktion, die 1995 mit dem Grammy ausgezeichnet wurde. Außerdem wirkte er 1996 bei der Einspielung von Haydns „L’anima del filosofo“ für Decca mit.

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Mona Somm

Mona Somm wurde in der Schweiz geboren. Nach ersten Studien in Luzern und Zürich folgte ein Studienaufenthalt in New York, an der Manhattan School of Music in New York. Dort besuchte sie die Gesangsklasse der Opernsängerin Mignon Dunn. Eva Krasznai-Gombos aus Basel begleitete die Sängerin danach während zehn Jahren in der weiteren Laufbahn. Heute lebt die Sängerin in St. Gallen, Schweiz. Im Opernfach interpretierte sie 2009 Elektra von Richard Strauss bei den Tiroler Festspielen Erl. Kurz darauf folgte eine Spanientournee mit der Tschechischen Oper Prag als Senta in „Der fliegende Holländer“. Sie übernahm in 2010 die Partie der Ortlinde in Wagners „Walküre“ in Frankfurt / Main. Mit Sieglinde und Brünnhilde / „Siegfried“ hat die Sopranistin unter der Leitung von Gustav Kuhn in Trento konzertiert. 2011 debütierte die Sängerin an den Tiroler Festspielen Erl mit Venus in „Tannhäuser“ (Pariser Fassung) und Kundry in „Parsifal“. In Freiburg im Breisgau debütierte sie im Frühling 2012 als Sieglinde in der Oper „Walküre“ von Richard Wagner. Nach „Parsifal“ und „Tannhäuser“ stand Mona Somm erneut 2011 in Erl auf der Bühne des Passionsspielhauses. Ein neues wichtiges Rollendebüt folgte im Jahr 2013 mit der Ortrud in der Neuinszenierung des „Lohengrin“ von Richard Wagner. Mit dieser Partie wurde sie im selben Jahr nach Litauen, Slowakei und nach Russland/Moskau eingeladen. Im Sommer 2014 debütierte Somm als Brünnhilde in der Oper „Die Walküre“ und „Götterdämmerung“ bei den Tiroler Festspielen. Sie debütierte bei der Canadian Opera Company in in der Oper „die Wal-

küre“ als Ortlinde und wurde als Cover für die Rolle der Brünnhilde verpflichtet. Im Sommer 2015 übernahm sie mit Isolde ihre vorerst letzte große Wagner-Partie in Erl. Evert Sooster

Evert Sooster studierte Gesang sowohl am Sankt Petersburger Konservatorium als auch an der Staatlichen Theaterschule und wechselte 1990 an die Musikhochschule nach Wien – Gesangsklasse von KS Prof. Margarita Lilowa. Nach seinem Abschluss setzte er seine Studien fort und nahm an zahlreichen Meisterkursen teil, so bei Jewgenij Nesterenko, Inge Borgh, Irina Archipova und Sergeij Leiferkus. Privatunterricht bei Simon Baddi, Wien. Außerdem studierte er in der Konzertgattung „Lied und Oratorium“ in der Klasse von Kammersänger Prof. Kurt Equiluts und bei Prof. Charles Spencer sowie Operndarstellung in der Klasse von Prof. Wolfgang Gabriel und Prof. Kurt Malm. Gastauftritte führten ihn u. a. an die Wiener Kammeroper, zu den Schwetzinger Festspielen, an die Opéra Marseille sowie ans Teatro San Carlo in Neapel, an die Bayerische Staatsoper in München sowie an das Hessische Staatstheater Wiesbaden (Titelpartie in „Boris Godunow“) und an das Volkstheater Rostock. 2003 war er an der Seite von Placido Domingo in „Samson et Dalila“ bei den Salzburger Festspielen zu erleben. Des Weiteren sang er an der Finnischen Nationaloper Heinrich VIII. in Donizettis „Anna Bolena“. Auch als Filmschauspieler wurde er engagiert („Peacemaker“, 1996, und „München“, 2005) und arbeitete u. a. mit Steven Spielberg zusammen. Im August 2007 sang er bei den Festspielen in Reinsberg den Eremiten in „Der Freischütz“. Be-

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reits in der Saison 2004/2005 war er am Landestheater Niederbayern in der Rolle des Philippe in Verdis „Don Carlo“ und als Fiesco in „Simon Boccanegra“ zu erleben. Von 2007 bis 2011 war Evert Sooster fest im Ensemble des Landestheaters Niederbayern engagiert und war u. a. als Don Basilio in Rossinis „Der Barbier von Sevilla“, Fürst Gremin in „Eugen Onegin“ zu hören. Er übernahm des Weiteren die Hauptpartien in Bellinis „Norma“, Mozarts „Titus“ und Verdis „Otello“. Im März 2010 sang Evert Sooster die Partie des Mephisto in „La damnation de Faust“ von Hector Berlioz beim Budapester Frühlingsfestival. Diese Rolle war auch seine letzte Arbeit als Ensemblemitglied beim Niederbayerischen Landestheater. Seit Beginn der Spielzeit 2011/2012 ist Evert Sooster freischaffend tätig. Im Juli 2012 sang er die Partie des Priesters bei der Aufführung von Pizzettis „Assassino nella cattedrale“ im Mailänder Dom. In der Spielzeit 2012/2013 sang er sowohl bei zahlreichen Konzerten als auch als Gast-Solist beim Stadttheater Freiburg, wo er im auch die Partien des Truffaldin in „Ariadne auf Naxos“ von Richard Strauss und des Surin in Tschaikowsky’s „Pique Dame“ übernahm. In der Spielzeit 2013/2014 war Evert Sooster in zahlreichen wichtigen Produktionen des Freiburger Theaters zu hören, darunter „Gegen die Wand“ von Ludger Vollmer. Auch als Konzertsänger wird Evert Sooster in dieser Saison aktiv. So ist er im November 2013 bei den Aufführungen von Verdis „Requiem“ in Herford und in Bad Kissingen beschäftigt. In der Spielzeit 2014/2015 war Evert Sooster in Partien wie Ferrando/„Il trovatore“ von Verdi und Zuniga/ „Carmen“ von Bizet zu hören. Außerdem sind für die laufende Spielzeit zahlreiche

Konzertauftritte mit seiner Beteiligung in Österreich und in Deutschland vorgesehen. In der Spielzeit 2014/2015 sang Evert Sooster in Partien wie Ferrando/„Il trovatore“ von Verdi und Zuniga/„Carmen“ von Bizet. Im Jahr 2016 war er bereits bei den Tiroler Festspielen als Coverbesetzung für Don Basilio in „Il barbiere di Siviglia“ von Rossini vorgesehen und sang die Rolle des Sprechers in der „Zauberflöte“ – Inszenierung am Stadttheater in Baden. Außerdem sind für die laufende Spielzeit zahlreiche Konzertauftritte mit seiner Beteiligung in Österreich und in Deutschland vorgesehen. Seit November 2014 ist Evert Sooster Professor für Gesang an der Wiener Musikakademie. Andrew Sritheran

Der neuseeländische Tenor Andrew Sritheran wurde in Wellington geboren, wo er auch sein Gesangsstudium begann. Weitere Stationen seiner Ausbildung waren die Eastman School of Musik in New York, die Music Academy in Santa Barbara, wo er intensiv von Marilyn Horne betreut wurde, und das Royal Northern College of Music in Manchester. Andrew Sritheran ist Preisträger zahlreicher Wettbewerbe. So errang er 2002 den nationalen Mozart-Wettbewerb in Großbritannien, 2004 den ersten Preis der britischen Richard-Wagner-Gesellschaft und wurde 2011 in New York mit dem „Wagnerian Division Encouragement Award“ im Rahmen der International Vocal Competition der Gerda Lissner Foundation ausgezeichnet. Von 2005 bis 2007 war der Tenor Mitglied des „Jette Parker Young Artists Programme“ am Royal Opera House Covent Garden in London, wo er als Malcolm in „Macbeth“ und als Snout in

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„A Midsummer Night’s Dream“ zu erleben war. Darüber hinaus fungierte er als Cover für Partien wie Cavaradossi in „Tosca“ und Calaf in „Turandot“. Außerdem gastierte er als Don José in „Carmen“ beim International Youth Festival in Aberdeen, als Pollione in „Norma“ an der Preston Opera Lancashire und als Pinkerton in „Madama Butterfly“ am Clonter Opera Theatre in Cheshire. Mit großem Erfolg sang der Tenor in den Spielzeiten 2008/09/10/11 den Siegmund in „Die Walküre“ am Theater Lübeck und war dort auch als King of Naples in „The Tempest“ zu hören. Von 2009 bis 2011 gehörte Andrew Sritheran zum Ensemble des Anhaltischen Theaters in Dessau, wo er u. a. mit seinem ersten Lohengrin einen großen persönlichen Erfolg feiern konnte. Danach gab er am Theater Koblenz sein erfolgreiches Rollendebüt in der Titelpartie von „Les contes d’Hoffmann“. 2013 feierte Andrew Sritheran unter Leitung von Fabio Luisi sein Debüt an der Metropolitan Opera, als er bei der Wiederaufnahme von „Die Walküre“ kurzfristig als Siegmund eingesprungen ist. Mit dieser Partie war er auch 2014 bei den Tiroler Festspielen Erl zu erleben. Außerdem gab er im Oktober 2013 sein Rollendebüt als Otello am Theater Ulm. In der Spielzeit 2014/15 gastierte er als Florestan an der Lithuanian National Opera in Vilnius und als Siegmund in Erl sowie beim Gastspiel der Tiroler Festspiele Erl im Herbst 2015 in Peking und Shanghai. 2016 war Andrew Sritheran u. a. erneut als Florestan in Vilnius und als Siegmund bei den Tiroler Festspielen zu hören. Andrew Sritheran ist auch ein gefragter Konzertsänger. Zu seinem Repertoire gehören u. a. das „Requiem“ von Verdi, Puccinis „Messa di Gloria“ und Händels „Messiah“.

Marianna Szivkova

Marianna Alekszandrovna Szivkova, geboren in Beregszász (Karpatenukraine), erhielt zunächst eine Ausbildung zur Chorleiterin am Pädagogischen Institut Szombathely. Es folgte ein Studium an der István-Széchenyi-Universität in Györ sowie bei Claudia Rüggeberg an der Kunstuniversität Graz, wo sie bei Produktionen im Masterstudiengang Musiktheater sang, u. a. die Partie der Nella in „Gianni Schicchi“ von Giacomo Puccini, die Diana in „Dafne in Lauro“ von Johann Joseph Fux, die Gräfin in „Le nozze di Figaro“ von W. A. Mozart, die Mutter in Engelbert Humperdincks „Hänsel und Gretel“. Ihren Abschluss machte sie dort 2012 mit Auszeichnung. Im „Best-of“-Konzert an der Kunstuniversität Graz 2010 mit Ö1 sang sie Dmitri Schostakowitschs „Romanzen nach Gedichten von Alexander Blok“ gemeinsam mit dem Colombran Trio, 2011 Alban Bergs „Drei Bruchstücke“ aus „Wozzeck“ und 2012 Alexander Zemlinskys „Maiblumen blühten überall“ im Abonnementkonzert der KUG im Stefaniensaal in Graz. Darüber hinaus nahm sie an Meisterkursen von Angelika Kirchschlager, Marjana Lipovšek und Evgeny Nesterenko teil. Sie erhielt zahlreiche Stipendien – u. a. von der Rimski-KorsakovMusikakademie Sankt Petersburg, von der Yehudi-Menuhin-Stiftung Live Music Now sowie das Bayreuth-Stipendium der Richard-Wagner-Stiftung-Graz. In Italien erhielt sie beim internationalen RichardWagner-Wettbewerb La Spezia den Ersten Preis. Im Dezember 2012 sang sie bereits in der Eröffnungsvorstellung des neuen Festspielhauses Erl die Judith in Béla Bartóks „Herzog Blaubarts Burg“. In dieser

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Partie war sie an der Seite von Andrea Silvestrelli auch im Festspielsommer 2014 zu erleben. Darüber hinaus sang sie bereits im Sommer 2012 die Partie der Sieglinde im Ring in Erl, eine Partie, die sie auch beim 24-Stunden-Ring in Shaghai im Oktober 2015 übernahm. Zelotes Edmund Toliver

Geboren auf Long Island, debütierte Zelotes Edmund Toliver am Michigan Opera Theatre, nachdem er seinen Doktor der Musikwissenschaften abgeschlossen hatte. Die Cincinnati Opera, New York City Opera und die Lyric Opera of Chicago sind wichtige Auftrittsorte in seiner Heimat. Er gastierte als Gurnemanz an der Washington Opera und der Staatsoper Berlin und als Hunding und Osmin an der Metropolitan Opera New York. In Europa begann Toliver mit einem Festvertrag an der Wiener Staatsoper. Weiters sang er mehrere Spielzeiten an den Opernhäusern in Coburg, Dortmund und Graz. Gastverträge führten ihn an die Züricher Oper, die Deutsche Oper Berlin, das Théâtre du Châtelet in Paris, die Bayerische Staatsoper München, die Nederlands Opera, das Grand Théâtre de Genève und die Opera La Monnaie Brüssel. Zu Tolivers Repertoire zählen die wichtigsten Bassrollen seines Faches, wie Sarastro, Fürst Gremin, Don Basilio, Sparafucile, König Phillip und Ramphis, zudem die großen Wagnerrollen wie König Heinrich, Gurnemanz, König Marke und Pogner. Als Fasolt, Hunding, Fafner und Hagen begeisterte er in der Grazer Produktion von Wagners „Ring des Nibelungen“. Toliver errang zahlreiche Preise, z. B. beim Verdi-Gesangswettbewerb in Busseto / Italien und beim Tschaikowsky-

Gesangswettbewerb in Moskau. Er erhielt Stipendien der Grinnell Foundation, des Nationalen Operninstituts und des Metropolitan Opera National Councils. Unter dem Dirigat von James Conlon wirkte er bei CD-Gesamtaufnahmen von Puccinis „Madama Butterfly“ und Zemlinskys „Der Traumgörge“ mit. Eine CD-Aufnahme mit dem Titel „Songs of Old Souls“ dokumentiert, mit welchem Feingefühl Toliver die Lieder seiner Vorfahren interpretiert. In der Saison 2012/13 gab er sein Debüt in Rio/Brasilien mit einer Wiederaufnahme der Henze-Oper „El Cimmaron“ und gab Konzerte in Deutschland und den Niederlanden. In der Saison 2013/14 ging es zurück zum Concertgebouw in Amsterdam, wo er die Rolle des Pagano in Verdis „I Lombardi“ sang sowie später nach Linz, wo er eine führende Rolle bei Showboat innehatte. Zelotes Edmund Toliver ist nicht nur ein Gast vieler europäischer und amerikanischer Opern- und Konzertbühnen. Er war ein außerordentlicher Professor für Gesang in der School of Music an der Boston University und unterrichtete an der Folkwang Universität der Künste in Essen und der Hochschule in Münster. Yuko Ugai

Yuko Ugai wurde in Osaka/Japan geboren und studierte zunächst traditionellen japanischen Tanz. Nach ihrem Musikstudium am Osaka College of Music ging sie nach Italien, um ihr Gesangstudium zu vervollkommnen. Sie schloss ihre Diplomprüfung am Conservatorio di Musica L. Refice in Frosinone mit der Höchstnote ab, im selben Jahr machte sie noch ein Diploma di Perfezione an der Arts Academy of Rome. Ihre Lehrer an beiden Musikinstituten

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waren: Alberta Valentini, Walter Alberti und Joseph Giardina. Ihrem Interesse an Regiearbeit nachgebend, begann sie eine Assistenz beim Opernregisseur Mario Mearelli für zwei Produktionen von „Madama Butterfly“ und „Il Signor Bruschino“ bei den Festspielen in Civitanova. Gleichzeitig arbeitete sie auch in der Szenischen Abteilung der vom Vatikan geleiteten Musikschule Ludovico della Vittoria. Hier übernahm sie die Regie der Uraufführung des Szenischen Oratoriums: „Sicut lilium inter spinas“ von Aurelio Porfiri in der Sala Paolo Vl im Vatikan. Für den plötzlich verstorbenen Mearelli erarbeitete sie dann noch eine Butterfly-Produktion in Biarritz und Toulouse. Das abschließende Masterdiplom in Gesang absolvierte sie bei der Sopranistin Michela Sburlatti am Conservatorio di Perugia. Ihre Masterarbeit schrieb sie über die Entwicklung des Liedgesangs in Japan zu Beginn des 20. Jahrhunderts und im Besonderen über den Beitrag des Komponisten Kousaku Yamada, der den Versuch unternahm, die traditionelle Musik Japans mit dem westlichen Musikstil zu vereinen. 2007 lernte sie Maestro Kuhn kennen und wurde Mitglied der Chorakademie der Tiroler Festspiel Erl. Yuko Ugai lebt als freischaffende Künstlerin in Rom. Giorgio Valenta

Giorgio Valenta wurde in Coburg (Bayern) geboren. Ein Gesangsstudium an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien bei Leopold Spitzer und Kammersänger Walter Berry schloss er mit dem Bachelor of Arts ab. In Italien vervollständigte er seine Ausbildung anschließend in Meisterklassen bei Luciano Pavarotti,

Mirella Freni und Dr. Rudolfo Celletti. Er ist als Gastsänger unter anderem an der Staatsoper Prag, der Oper Leipzig, dem Volkstheater Rostock in Opern von Mozart, Donizetti, Verdi, Wagner sowie den klassischen Operetten von Lehár, Kálmán, Strauss, Benatzky, Abraham u. a. aufgetreten. Mit Operettenensembles gastierte er an mehr als 60 italienischen Theatern, hervorzuheben sind hierbei das Teatro Goldoni Venezia, das Teatro Metropolitan Catania, das Teatro Nazionale di Milano sowie das Teatro Alfieri in Turin. Seit 2006 Mitwirkung bei den Tiroler Festspielen Erl, wo er in „Parsifal“, „Fidelio“, „Die Meistersinger von Nürnberg“, „Das Rheingold“ und „La traviata“ zu hören war. Für das Mailänder Label Opera Discovery hat er im Projekt „Treasures o Versimo“ die Opern „Vanna“ von Lamberto Pavanelli und „Pinotta“ von Pietro Mascagni auf CD aufgenommen. Michiko Watanabe

Die in Osaka geborene Sopranistin erhielt 1995 an der Soai-Universität ihren ersten Gesangsunterricht, schloss ihr Studium Solo-Gesang 1999 mit Auszeichnung ab und absolvierte ein Aufbaustudium an der Toho-Universität. Als Gewinnerin des japanischen Tama-Fresch-Wettbewerbs und Stipendiatin der Internationalen RotaryStiftung kam sie 2004 an das Salzburger Mozarteum, wo sie bis 2007 studierte. 2004 debütierte Michiko Watanabe in Salzburg als Gretel in der Märchenoper „Hänsel und Gretel“ (Humperdinck). Es folgten weitere Engagements in Österreich und Deutschland mit verschiedenen Barock- und Mozart-Partien. Ein Ausschnitt des Repertoires, das Michiko Watanabe

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bisher gestaltet hat, umfasst z. B. die Gerechtigkeit aus „Die Schuldigkeit des ersten Gebots“ (Mozart), Hyacinthus aus „Apollo et Hyacinthus“ (Mozart), jeweils gesungen bei den Salzburger Festspielen 2006 und als DVD-Produktionen dokumentiert (erschienen bei Deutsche Grammophon), Fiordiligi aus „Così fan tutte“ (Mozart), eine Partie, mit der sie in Deutschland, Österreich und in der Schweiz anlässlich einer Tournee aufgetreten ist, Susanna aus „Le nozze di Figaro“ (Mozart), Pamina aus „Die Zauberflöte“ (Mozart), Gretel sowie Sand- und Taumännchen aus „Hänsel und Gretel“ (Humperdinck), Lusette aus „Cendrillon“ (Massenet), Violetta aus „La traviata“ (Verdi), die Anna aus „Le Villi“ (Puccini) und Rosalinde aus „Die Fledermaus“. 2009 errang sie den zweiten Preis beim Matsukata Wettbewerb in Japan. Bei den Tiroler Festspielen Erl 2009 wirkte sie als Marzeline (Cover) in Beethovens „Fidelio“, 2010 als 2. Knabe in Mozarts „Zauberflöte“, einer Uraufführung von Ernst Ludwig Leitners „Die Hochzeit“, 2011 und 2012 als Blumenmädchen in Wagners „Parsifal“ und 2014 sowie 2015 als Wellgunde in „Der Ring des Nibelungen“. 2013 trat sie als Solistin bei der 9. Symphonie von Beethoven in der Berliner Philharmonie auf. Michiko Watanabes Repertoire umfasst ein breites Spektrum von Oper, Lied und Oratorium. Aufgrund ihrer Erfahrung mit zeitgenössischer Musik wird Michiko Watanabe regelmäßig auch für Uraufführungen neuer Kompositionen engagiert. Agnes Selma Weiland

Die Sopranistin wurde in Dresden geboren und bereits als Kind an die Musik herangeführt: Mit drei Jahren lernte sie Flöte,

mit fünf Klavier und Gesang ab dem 13. Lebensjahr. Sie studierte an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig, wo sie ihr Diplom in Gesang erhielt. Weitere Ausbildungen, z. B. an der Accademia di Santa Celia in Rom, sowie zahlreiche Meisterkurse, u. a. bei Simon Estets, folgten. Ihr erstes Engagement war die Donna Elvira in Mozarts „Don Giovanni“. Als eine ihrer wichtigsten Rollen nennt sie die Susanna in Hindemiths „Sancta Susanna“. Zu ihren Lieblingspartien gehört die Elisabeth in Wagners „Tannhäuser“. In Wagners „Lohengrin“ debütiert sie auch bei den Tiroler Festspielen Erl im Sommer 2017. Der Komponist liegt ihr: Sie war Stipendiatin des Wagner Verbandes Ledipzig. Darüber hinaus errang sie zwei 3. Preise, nämlich beim 24. Robert-Stolz-Wettbewerb – und hier zusätzlich den Publikumspreis – sowie beim XIII Concurso International de Cabo de Bilbao, wo sie zusätzlich mit dem Kritikerpreis ausgezeichnet wurde. Wenn sie nicht gerade mit ihrer Familie und Freunden zusammen ein ausgefülltes Privatleben genießt, arbeitet sie – auch – an ihren Traumpartien: Brünnhilde, Jenufa und der Feldmarschallin. Nancy Weißbach

Die Sopranistin Nancy Weißbach wurde in Berlin geboren. Sie erhielt ihre erste musikalische Ausbildung in ihrer Heimatstadt und studierte an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT in Weimar sowie am Königlichen Konservatorium in Den Haag bei Cristina Deutekom und Diane Forlano. Sie hat erfolgreich an mehreren Wettbewerben teilgenommen, etwa beim „Prix Jeunesse“ in Amsterdam. Zuerkannt wurden ihr außerdem der erste Stipendien-Preis beim

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Belcanto-Festival in Mailand und das Bayreuth-Stipendium des Richard-WagnerVerbandes Amsterdam. Bereits während des Studiums sang sie Dido („Dido und Aeneas“, Henry Purcell) u. a. an der Opéra Comique in Paris und an der Opéra de Rennes. Nach ihrem erfolgreichen Examen wurde Nancy Weißbach ans Südthüringische Staatstheater in Meiningen engagiert, wo sie u. a. die Partie der Marschallin („Der Rosenkavalier“) und der Santuzza („Cavalleria rusticana“) unter Kirill Petrenko interpretierte. Eine weitere Saison blieb sie dem Meininger Theater als Gast für diese Partien verbunden. An der Opéra National du Rhin in Strasbourg sang sie danach mit großem Erfolg die Chrysothemis („Elektra“) in der Inszenierung von Stéphane Braunschweig. Diese Rolle folgte erneut am Théâtre Royal de la Monnaie in Brüssel unter Kazushi Ono sowie am Nationaltheater Mannheim in der Inszenierung von Ruth Berghaus. Sie sang Gutrune und 3. Norne an der Opéra Royal de Wallonie in Liège und am Théâtre du Capitol in Toulouse. Am Staatstheater Schwerin und in Dessau gastierte sie als Fremde Fürstin („Rusalka“ von Antonín Dvorˇák). Es folgte eine beeindruckende Interpretation der Euryanthe von Carl Maria von Weber unter Klaus Peter Flor an der Opéra national du Rhin in Strasbourg. Am Teatro Lirico Giuseppe Verdi in Triest gab sie ihr erfolgreiches Debut als Ariadne, die gleiche Partie gab sie darauf auch am Staatstheater Darmstadt, am Stadttheater Bozen sowie in Limoges und Metz. Unter der Leitung von Daniel Inbal sang sie die Sopranpartie in Beethovens 9. und Mahlers 2. und 4. Symphonie. Regelmäßige Einladungen zu Operetten- und Galakonzerten folgten. Sie debütierte als Agathe („Der Frei-

schütz“) an der Opéra Royal de Wallonie in Liège sowie als Vitellia („La clemenza di Tito“) in der Inszenierung von Uwe Eric Laufenberg am Schlosstheater Sanssouci in Potsdam. Sie sang die Marschallin unter Asher Fisch in der Regie von Maximillian Schell an der New Israeli Opera Tel Aviv und am Theater Bonn (Regie: Cesare Lievi). Zu den weiteren Engagements zählen Sieglinde, Dritte Norn, Gutrune in Liège und Strasbourg, „Vier letzte Lieder“ (R. Strauss) und The Governess („The Turn of the Screw“) in Liège und Teneriffa, Senta in Monte Carlo und am Herodion Theatre in Athen. Darüber hinaus sang sie die Marschallin am Staatstheater Nürnberg und an der Oper Köln, Chrysothemis am Nationaltheater Weimar, die Elisabeth („Tannhäuser“) in Triest und Erl, Helmwige in „Die Walküre“ am Teatro Massimo in Palermo, „Siegfried“-Brünnhilde 2014 und 2015 in Erl. 2016 gab Nancy Weißbach ihr Debüt als Isolde in Athen (Megaron). Ihre Konzertengagements umfassen die „Folksongs“ von Berio, „Les nuits d’été“ von Berlioz, die „Wesendonck-Lieder“ mit den Kölner Philharmonikern, die Sopranpartie „Magna Peccatrix“ in Mahlers 8. Symphonie in Ankara sowie Rescitals mit Liedern von Rachmaninow, Tschaikowsky, Brahms, Mahler und Strauss. Anna Werle

Die junge Mezzosopranistin Anna Werle studierte Gesang an der Universität der Künste Berlin bei Prof. Robert Gambill (Abschluss 2012 mit Auszeichnung). Liedklassen von Eric Schneider und Axel Bauni, Meisterkurse bei Montserrat Caballé, dem Regisseur Michael Hampe sowie die Teilnahme an der Opera Academy von

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Grace Bumbry runden ihre Ausbildung ab. Anna Werle ist Preisträgerin mehrerer internationaler Wettbewerbe (1. Preis und Sonderpreis beim Concorso Cittá di Alcamo (Italien), 2. Preis beim 42. Bellini Wettbewerb (Italien), 1. Preis beim Canto Festival Amandola (Italien), Kritikerpreis beim Internationalen Gesangswettbewerb G. B. Velluti (Italien), Sonderpreis Konzertengagements beim Podium Junger Gesangssolisten des Verbandes Deutscher Konzertchöre und offiziell empfohlene Solistin der Organisation sowie 2. Preis und Preis für die schönste Mezzosopranstimme beim Wettbewerb der Accademia Belcanto in Graz. Bereits während ihres Studiums debütierte sie als Dorabella in „Così fan tutte“ am Anhaltischen Theater Dessau sowie in derselben Partie im Sommer 2011 bei der Jungen Oper Schloss Weikersheim (Jeunesses Musicales). Ebenfalls im Jahr 2011 sang sie auf Einladung von Montserrat Caballé beim Konzert „Las Voces de Montserrat Caballé“ in Zaragoza. Es folgten Galakonzerte in Italien u. a. mit dem Orchestra Sinfonica Siciliana. Ein Höhepunkt im Jahr 2012 war eine Italientournee (u. a. Teatro San Carlo Felice in Genua; Auditorium Manzoni Bologna) mit der h-Moll Messe von J. S. Bach unter dem Dirigat von Helmuth Rilling, bei der sie die Alt-Partie sang. Anna Werle war von 2012 bis 2015 festes Ensemblemitglied am Landestheater Detmold und war dort u. a. als Rosina, Mercédès, Hänsel, Roßweiße (Walküre), 3. Blumenmädchen („Parsifal“), Flora, Ciesca und La Zelatrice („Il trittico“), Angel 2/Marie („Written on Skin“), Page („Salome“), Emilia („Otello“), Dolly Fleuriot in Benatzkys „Meine Schwester und ich“ sowie als 2. Dame und Ramiro („La finta giardinera“) zu hören. In der Spielzeit

2014/15 gastierte Anna Werle als La Ciesca an der Komischen Oper Berlin, als Lola in „Cavalleria rusticana“ am Stadttheater Klagenfurt, beim Yuri Bashmet Festival im Rahmen der Olympischen Winterspiele in Sotschi, am Gewandhaus Leipzig in der Altpartie im Weihnachtsoratorium von J. S. Bach sowie im Konzerthaus Berlin in Kurt Weills „Silbersee“ unter dem Dirigat von Ivàn Fischer. In der Spielzeit 2015/16 kehrte Anna Werle als Gast in der Partie des Ramiro an das Landestheater Detmold zurück. Außerdem gastiert sie an der Oper Kiel als Mercédès, am Staatstheater Mainz als La Ciesca/„Gianni Schicchi“ und singt erstmals die Alt-Partie im Verdi-Requiem unter dem Dirigat von Peter Aderhold im Berliner Dom sowie im großen Sendesaal des RBB. Außerdem singt Anna erneut mit der Philharmonie Baden-Baden unter dem Dirigat von Pavel Baleff. Die Spielzeit 2016/17 führt Anna an das Teatro Comunale Bolzano in der Partie Angel 2/Marie in „Written on skin“. Außerdem wird sie an der Staatsoperette Dresden als Cherubino debütieren. Sabina Willeit

Sabina Willeit wurde in Bozen geboren und studierte in ihrer Heimatstadt sowie privat bei Lehrern wie Beniamino Prior Gesang. Ihr Operndebüt gab die Mezzosopranistin als Siebel/„Faust“ am Teatro Lirico di Cagliari 1999. Es folgten Gastspiele am Teatro Sistina in Rom und den Festspielen in Bad Kissingen und Ludwigsburg. Beim Maggio Musicale in Florenz sang sie 2000 die Flora in „La traviata“, in Siena die Doraballa/„Così fan tutte“ unter der Leitung von Claudio Desderi und die Zweite Norn/ „Götterdämmerung“ bei den Tiroler Fest-

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spielen Erl. 2001 errang Willeit den bedeutenden Mailänder Wettbewerb As.li.co und sang anschließend den Sesto/„La clemenza di Tito“ in der Regie von Pier Luigi Pizzi an den Theatern von Cremona, Brescia, Pavia, Como, Pisa und Ravenna. Weitere Einladungen an diese Theater folgten als Nicklausse/„Les Contes d’Hoffmann“ neben Stefano Secco und Lance Ryan, Idamante/„Idomeneo“ und Roméo/„I Capuleti e i Montecchi“ in der Regie von Cristina Mazzavillani Muti. Im Konzertbereich ist Sabina Willeit sehr aktiv und hat unter anderen bereits unter Günter Neuhold, Corrado Rovaris, Riccardo Frizza, Ralf Weikert und Johannes Wildner wichtige Partien übernommen: „Das Lied von der Erde“, Mozart-„Requiem“, „El amor brujo“, Rossini/„Stabat Mater“, „Les nuits d‘été“, Beethovens „9. Sinfonie“ etc. Im Jahr 2008 gastierte Sabina Willeit mit dem Festival von Aix-en-Provence wiederum als Zulma am Theater von Luxemburg und sang unter Alberto Zedda zahlreiche Konzerte des Rossini/„Stabat Mater“. Seit September 2008 ist Sabina Willeit Mitglied im Ensemble des Badischen Staatstheaters Karlsruhe. 2011 gastierte Willeit als Dalila im Arts Center von Seoul/Südkorea. Seither war sie u. a. als Ernestina/„L’equivoco stravagante“ an der Opéra Royal de Wallonie im belgischen Liège und in St. Moritz zu erleben, als Azucena/„Il trovatore“ debütierte sie am Teatro Nuovo in Udine und in Pordenone, und sie verkörperte Hänsel/ „Hänsel und Gretel“ in Bozen. Zukünftige Pläne beinhalten Engagements z. B. als Dalila erneut in Seoul, als Frau Reich/„Die lustigen Weiber von Windsor“ in Liège sowie als Solistin in einer Konzertreihe mit Liedern von Richard Strauss in Südtirol.

Wolfram Wittekind

Bevor Wolfram Wittekind die Sängerlaufbahn einschlug, absolvierte er in Düsseldorf ein Studium der evangelischen Kirchenmusik. Er studierte nach seinem Staatsexamen 1992 am selben Institut Gesang bei Hans-Dieter Saretzki. Seine Abschlussprüfung bestand er mit Auszeichnung. Später ergänzte er seine Studien bei Edeltraud Blanke und Otto Hieronimi. Im Sommer 1994 gewann er den Orpheuspreis für Nachwuchssänger als Don José in „Carmen“ bei den Opernfestspielen in Bad Hersfeld. Es folgten Gastengagements im italienischen Fach an verschiedenen Opernhäusern. Zu seinen Partien gehörten bisher der Cavaradossi („Tosca“) und Radames („Aida“), Harry („La fanciulla del West“) am Theater der Stadt Bonn, Ismaele („Nabucco“), Riccardo („Ein Maskenball“), Boris („Katja Kabanova“), Alfredo in „La traviata“ und Victorin („Die tote Stadt“) u. a. in Kiel, Bonn, Mannheim. Seine ausgedehnte Konzerttätigkeit mit dem Schwerpunkt im romantischen und modernen Repertoire führte ihn an viele zentrale Stätten des Konzertlebens, u. a. ans Teatro Piccolo nach Mailand, in Hamburg ans St. Michaelis und zum „Millenium Pace Festival“ nach Valencia. Er war Gast als Lohengrin und als Don José („Carmen“) am Theater der Stadt Hagen und in einer modernen Opernproduktion am Schauspielhaus in Wien. Bei den Erstaufführungen der Oratorien von Sophia Gubaidulina mit der Bachakademie Stuttgart unter Helmut Rilling war er im Jahre 2007 engagiert. Unter Gustav Kuhn sang er 2007 bei einer CD-Produktion der „Missa solemnis“ von Beethoven. Besonderer Schwerpunkt seines Wirkens ist der Kon-

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zert- und Oratorienbereich, einschließlich der jüdischen Kantorenmusik. Vielfältige Engagements führen ihn seit Jahren durch ganz Deutschland und in viele Länder. Gianluca Zampieri

Gianluca Zampieri wurde in Venedig geboren und lebt zurzeit in Rom. Der Tenor debütierte bereits 1992, noch während seines Studiums in Wien, als Don José in Bizets Oper „Carmen“. Im gleichen Jahr gewann er den Gesangswettbewerb Mattia Battistini in Rieti und den der Masterclass von Franco Corelli an der Hochschule Wien. 2005 wurde er mit dem LibusekPreis der tschechischen Press Association für seine Interpretation von Laca in der Oper „Jenůfa“ ausgezeichnet. In einer Koproduktion des Badischen Staatstheaters Karlsruhe mit dem NDM Ostrava gewann er für seine Darstellung von Alfanos „Cyrano de Bergerac“ 2007 den „Thalia Award“ in Prag, der die bedeutendste künstlerische Auszeichnung in Tschechien ist. Für den „Oscar der Opernwelt“ nominierte ihn 2010 die Zeitschrift Opernwelt für seine Interpretation von Boitos „Nerone“ beim Antik Festival Trier. Seine Aufsehen erregende Karriere führte ihn an alle großen Opernhäuser Italiens, darunter die Theater von Venedig, Bologna, Genua, Palermo, Catania und Turin. Aber auch international reüssierte er und gastierte u. a. am Opernhaus Zürich, in Tokyo, Shanghai, Peking, Budapest, Prag, Monte Carlo, Bonn, Frankfurt, um nur einige zu nennen. Dabei sang er unter der Stabführung von Dirigenten wie Maurizio Arena, Daniel Oren, Nello Santi, Bruno Bartoletti und Gustav Kuhn. Zu seinen erfolgreichsten Partien gehören der Don José in „Carmen“,

die Titelpartie von „Andrea Chénier“ und „Peter Grimes“, der Turriddu in „Cavalleria rusticana“, der Canio in „I pagliacci“, der Pollione in „Norma“, Verdis Otello und Cyrano de Bergerac in Alfanos gleichnamiger Oper, für die er den Theaterpreis Thalia gewann. Aber auch im deutschen Fach ersang sich Zampieri große Erfolge, nicht zuletzt in Bratislava als Bacchus, als Guntram in Catania und Erl sowie als Froh, Siegfried und Tristan bei den Tiroler Festspielen Erl unter der Leitung von Gustav Kuhn. Nicola Ziccardi

Gelobt für seinen „dunklen, rollenden Bariton“ (Münchener Merkur) und sein „weiches und kompaktes Timbre“ (Corriere del Ticino), ist der italienische Bariton Nicola Ziccardi ein gefragter Darsteller in ganz Europa. Unter der Leitung von Maestro Gustav Kuhn wurde Ziccardi zu einem ständigen Ensemblemitglied der Tiroler Festspiele Erl. In der Wintersaison der Jahre 2011 und 2012 coverte Ziccardi Antonio und den Grafen in „Le nozze di Figaro“ sowie den Gran Sacerdote in „Nabucco“. Im Sommer 2013 war er Cover für die Rollen von Germont in „La traviata“ und Marullo in „Rigoletto“. Im Winter desselben Jahres trat er als Sciarrone in „Tosca“ auf und coverte sowohl den Masetto als auch die Titelrolle in „Don Giovanni“. Im Sommer 2014 war er Zweitbesetzung für Donner in „Das Rheingold“, im vergangenen Winter für Guglielmo in „Così fan tutte“. 2014 sang er auch das Bass-Solo in Bachs „Weihnachtsoratorium“. Ziccardis erste Rolle nach Abschluss seines Gesangsstudiums war Prosdocimus in Rossinis „Il turco in Italia“ in einer Ko-

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produktion der Associazione Teatrale Tito Gobbi und der Accademia del Teatro alla Scala, die im Teatro dell’Opera di Roma zur Aufführung kam. Zu weiteren RossiniRollen, die Ziccardi interpretierte, zählen der Figaro im „Il barbiere di Siviglia“ im Teatro San Pietro, Rom, und der Blansac in „La scala di seta“ als Teil des Musikfestival Tessin im Kongresspalast Lugano unter der musikalischen Leitung von Umberto Finazzi. Er sang Uberto in „La serva padrona“ von Pergolesi an mehreren Theatern in Italien, darunter das Teatro dell’Aquila in Fermo. Hohe Anerkennung erhielt er für seine Darstellung des Grafen in „Le nozze di Figaro“, die er in Wales (UK) sowie im Teatro Mela in Trieste und im Giovanni da Udine-Theater präsentierte. Sein weiteres Opernrepertoire umfasst Marcello in „La Bohème“, Monterone in „Rigoletto“, Morales in „Carmen“, Figaro in „Le nozze di Figaro“, Don Giovanni und Leporello in „Don Giovanni“, Belcore in „L’elisir d’amore“, Papageno in „Die Zauberflöte“ und Germano in Rossinis „La scala di Seta“. Ziccardi studierte an der Hochschule für Musik in Campobasso mit Anna Vandi Gaggiotti und setzte seine Ausbildung am Fermo Konservatorium mit Nazzareno Antinori fort. Er besuchte die Internationale Universität der Oper in Sulmona für ein Jahr und studierte dort mit Luciana Serra, Bernadette Manca di Nissa, Umberto Finazzi, Carmela Remigio und Leone Magiera. 2014 sang Ziccardi den Marcello in „La Bohème“ in der Pasinger Fabrik (München) – 40-mal in deutscher Sprache. Bald darauf war er Finalist beim Internationalen Musikwettbewerb in Pienza unter der Leitung von Rolando Panerai. Als Gewinner des Sesto San Giovanni Wettbewerbes sang er 2015 den Masetto in „Don

Giovanni“ (Mailand). Er debütierte Nicola Ziccardi am Teatro Stabile in Potenza, Italien, als Schaunard in „La Bohème“. Diese sehr erfolgreiche Produktion wurde musikalisch von Joshua Dos Santos geleitet, die Regie führte der bestens reputierte Alberto Paloscia. Bei den Tiroler Festspielen Erl Sommer 2015 debütierte er als Ortel in Wagners „Die Meistersinger von Nürnberg“, die musikalische Leitung hatte Gustav Kuhn inne. Im Oktober desselben Jahres stand er anlässlich der Chinatournee der Tiroler Festspiele Erl wieder als Ortel beim Beijing Music Festival auf der Bühne und war gleichzeitig als Cover für Kothner mitgereist. Gleich im Anschluss flog er für sein Debüt als Germont in „La traviata“ nach Miami. In der Wintersaison 2015/2016 kehrte er nach Erl zurück, um dort die Titelpartie in „Il barbiere di Siviglia“ und den Gran Sacerdote in „Nabucco“ zu singen. Bei den Tiroler Festspielen Erl Sommer 2016 sang Nicola Ziccardi erstmalig die Rolle des Lethold in „Guglielmo Tell“ sowie den Papageno in Mozarts „Die Zauberflöte“ und Donner in „Das Rheingold“. Im Winter 2016/17 war er dort als Haly in Rossinis Oper „L’italiana in Algeri“ zu sehen.

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Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen. Johann Wolfgang von Goethe

Printing Passion


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SERVICE

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SHUTTLE / TAXI / MERIDIAN Innsbruck – Erl – Innsbruck Variante „Privatbus“ · ab mindestens 4 Fahrgästen · Abholung direkt bei Ihnen vor der Haustür oder an jeder von Ihnen angegebenen Adresse in Innsbruck oder in einem der Orte entlang der Autobahn Innsbruck – Erl · Rückfahrt ebenso bis vor Ihre Haustür · Hin- und Rückfahrt: € 45,– pro Person · Anmeldung: bis spät. 7 Tage vor der Veranstaltung unter www.tirol-taxi.at/de-festspiele_erl Variante „Festspielshuttle“ · ab mind. 20 Fahrgästen · Abfahrt am Hauptbahnhof Innsbruck / Busbahnhof / Bahnsteig A oder an der IVB Bushaltestelle beim Tivoli / Landessportzentrum · gratis Ausfahrtschein für die Tivoli Tiefgarage · Kosten: Hin- und Rückfahrt: € 35,– pro Person · Anmeldung: bis spät. 7 Tage vor der Veranstaltung unter T 0049 8033 1091 oder per Fax 0049 8033 1095 reisen@astl.de Für beide Varianten gilt: Sollte die Mindestpersonenanzahl bis Anmeldeschluss nicht erreicht sein, kann der Shuttleservice leider nicht angeboten werden.

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Sammel-Taxi-Service: Bahnhof Kufstein – Erl · Transfer direkt vom Bahnhof Kufstein nach Erl · wartet am Bahnhof an beschilderter Stelle – je nach Ankunft der Züge – bis spätestens 35 min vor Vorstellungsbeginn · Rückfahrt ist mit dem Fahrer individuell zu vereinbaren · Preis pro Fahrt und Taxi: € 31,– · Je mehr Personen, umso günstiger wird der Transfer. Oberaudorf – Erl & Retour: · Kosten: Hin- und Rückfahrt € 10,– pro Person · Voranmeldung: Astl-Reisen Oberaudorf, T 0049 8033 1091 auch online buchbar: www.astl-bus.com Taxi-Service · Kaisertaxi Ebbs Georg Schönauer: T 0043 5373 42000 oder 0043 664 78780 00 · Funktaxizentrale Edelweiss Rosenheim: T 0049 8031 359935 Mit dem MERIDIAN aus Salzburg und München Entspannt zu den Tiroler Festspielen Erl und zurück in der 1. Klasse des MERIDIAN von München (direkt) und Salzburg (Umstieg in Rosenheim) mit Shuttleservice vom Bahnhof Oberaudorf – Erl – Bahnhof Oberaudorf. · Preise Tagesticket Meridian inkl. Shuttleservice vom Bahnhof Oberaudorf und zurück 1 Person: € 30,– / 2 Personen: € 40,– Tagesticket Meridian inklusive Eintrittskarte der Tiroler Festspiele Erl berechtigt zur Nutzung der 1. Klasse im Zug. Buchbar direkt beim telefonischen Kartenkauf oder im Kartenbüro der Tiroler Festspiele Erl. Weitere Infos unter: www.der-meridian.de sowie unter www.tiroler-festspiele.at

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ZU GAST IM FESTSPIELHAUS

Zwischen / Zeit 2017/18 SHANGHAI SYMPHONY ORCHESTRA Di. 22. August 2017 Festspielhaus, 19 Uhr Shanghai Symphony Orchestra Dirigent: Long Yu Violine: Stefan Tarara

ERNTEDANK 6. – 8. Oktober 2017 Festspielhaus Sängerinnen und Sänger der Accademia di Montegral Orchester der Tiroler Festspiele Erl Dirigent: Gustav Kuhn

WEIHNACHTEN IN ERL JOHANN SEBASTIAN BACH Weihnachtsoratorium I–VI So. 17. Dezember 2017 Festspielhaus, 11 Uhr (Matinee) Sängerinnen und Sänger der Accademia di Montegral Orchester und Chorakademie der Tiroler Festspiele Erl Dirigent: Gustav Kuhn

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CHINESISCHES NEUJAHRSKONZERT 28. Januar 2018 Festspielhaus, 11 Uhr (Matinee)

KLAVIERTAGE 22. – 25. März 2018 Festspielhaus Pianisti dell’Angelo Orchester der Tiroler Festspiele Erl Dirigent: Gustav Kuhn

OSTERN IN ERL JOHANN SEBASTIAN BACH Matthäus-Passion Karfreitag, 30. März 2018 Festspielhaus, 15 Uhr

RICHARD WAGNER Parsifal 29.  und 31. März 2018 Festspielhaus, jeweils 17 Uhr Sängerinnen und Sänger der Accademia di Montegral Orchester und Chorakademie der Tiroler Festspiele Erl Dirigent: Gustav Kuhn

Weitere Informationen und Tickets unter www.tiroler-festspiele.at sowie heute hier an der Abendkasse

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Tiroler Festspiele Erl Winter 26. Dezember 2017 — 7. Januar 2018 Festspielhaus Präsident: Hans Peter Haselsteiner Gesamtleitung: Gustav Kuhn

5 Jahre Festspielhaus

Karten: T 0043 5373 81000-20 karten@tiroler-festspiele.at · www.tiroler-festspiele.at und bei allen Vorverkaufsstellen von München Ticket


OPER

WEIHNACHTEN IN ERL

GIACOMO PUCCINI La Bohème

JOHANN SEBASTIAN BACH Weihnachtsoratorium I–VI

Fr. 29. Dezember (Premiere)

So. 17. Dezember 2017

Sa. 6. Januar

11 Uhr (Matinee), Festspielhaus

jeweils 18 Uhr, Festspielhaus

KAMMERMUSIK SPECIAL

GIOACCHINO ROSSINI Il barbiere di Siviglia Sa. 30. Dezember (WA-Premiere)

Zeitgenössisches Doppel I Ensemble Risognanze

Fr. 5. Januar jeweils 18 Uhr, Festspielhaus

Mi. 27. Dezember, 18 Uhr Festspielhaus

KONZERT Zeitgenössisches Doppel II Ensemble Risognanze

Eröffnungskonzert: Brahms-Doppel I

Do. 28. Dezember, 18 Uhr

Di. 26. Dezember, 18 Uhr

Festspielhaus

Festspielhaus

Silvesterkonzert

Musicbanda Franui & Peter Simonischek

So. 31. Dezember, 18 Uhr

Di. 2. Januar, 18 Uhr

Festspielhaus

Festspielhaus

Neujahrskonzert

Hahn singt Kreisler

Mo. 1. Januar, 11 Uhr (Matinee)

Mi. 3. Januar, 18 Uhr

Festspielhaus

Festspielhaus

Abschlusskonzert: Brahms-Doppel II

Russische Weihnacht

So. 7. Januar, 11 Uhr (Matinee)

Festspielhaus

Do. 4. Januar, 18 Uhr

Festspielhaus

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29 J A H R E AC A DE M I A V O C A L I S

KONZERTE 2017 22. Juli

Volksmusikabend – Kaiserklang & Die Hoameligen Ort: Hof der Wallfahrtskirche Mariastein Bei Schlechtwetter: Mariasteiner Hof, 20.30 Uhr

27. Juli

Darstellung & Gesangstechnik Abschlusskonzert der Meisterklasse – Prof. Konrad Jarnot Begleitung: Eric Schneider Ort: Pfarrkirche Bruckhäusl, 20.00 Uhr

4. August

Die Stimme als Instrument Abschlusskonzert der Meisterklasse 1 Univ.- Prof. Karlheinz Hanser Begleitung: Zita Tschirk Ort: Pfarrkirche Kirchbichl, Beginn: 20.00 Uhr

11. August Preisträgerkonzert mit Preisträger 2016 Liviu Holender, Bariton, Österreich Begleitung: Zita Tschirk Ort: Sun Tower, Wörgl, 20.00 Uhr 13. August Die Stimme als Instrument Abschlusskonzert der Meisterklasse 2 Univ.- Prof. Karlheinz Hanser Begleitung: Zita Tschirk Ort: Sun Tower Wörgl, 20.00 Uhr 15. August Deutsches Lied & Oper Abschlusskonzert der Meisterklasse KS Prof. Christa Ludwig Begleitung: Jonathan Ware Ort: Hotel Panorama Royal, Bad Häring, 20.00 Uhr 27. August Abschlusskonzert der Meisterklasse KS Prof. Ileana Cotrubas Begleitung: Alejandro Zabala Ort: Hotel Panorama Royal, Bad Häring, 20.00 Uhr

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Die Tiroler Festspiele Erl danken den Sponsoren, Partnern und Freunden

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Freunde der Tiroler Festspiele Erl Werden Sie Mitglied! Wer einmal in Erl war, der weiß: Die Tiroler Festspiele Erl sind mehr als ein kulturelles Ereignis, sie sind ein Lebensgefühl, bei dem vor allem die Musik den Ton angibt. Wenn Sie sich wünschen, mehr als nur Zuhörer zu sein, besteht im Verein der Freunde die Möglichkeit, das Gesamterlebnis Tiroler Festspiele Erl noch intensiver zu erleben – als Freund, Förderer, Stifter, Sponsor, Gönner oder Mäzen. Der Förderbeitrag dient der Unterstützung junger KünstlerInnen und ausgewählter Projekte der Tiroler Festspiele Erl. Mit dem Betrag von 40.000 Euro wurden alle Künstlerhonorare (Solisten, Korrepetitor und Orchester) und deren Übernachtungskosten für Proben und Aufführung von J. S. Bachs „Matthäus Passion“ am 25. März 2016 im Festspielhaus Erl übernommen. Mit den Einnahmen durch den Kartenverkauf und dieser Spende konnte die Aufführung programmiert und durchgeführt werden. Mit einem Betrag von 30.000 Euro wurde Lada Kyssys Karriereaufbau dahingehend unterstützt, als für sie ein Fixvertrag mit den Tiroler Festspielen Erl finanziert werden konnte. Ebenso floss ein Teil der 30.000 Euro in die Ausbildung von Stefano Teani, Claudia Foresi und Yuno Saito zu erstklassigen Pianisten, Coaches und Korrepetitoren. In der Festspielsaison 2014 / 2015 wurden 90.000 Euro zur Verfügung gestellt. Damit konnten sieben Musiker der Horngruppe, eine der komplexesten Gruppen im Orchester, im Rahmen von Coachings und Sektionsproben ihre Ausbildung vertiefen. Weiters konnten u. a. der junge Bass Giovanni Battista Parodi und James Roser mit speziellen Coaches weiter an ihrem Karriereaufbau arbeiten. 18 ChoristInnen kamen in den Genuss von Einzelcoachings, Stimmgruppenarbeit und Ensembleproben. Gekrönt wurde diese anspruchsvolle Arbeit mit der erneuten Aufführung der „Ring Session“ am 29. Juli 2015.

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In der Festspielsaison 2013 / 2014 wurde mit einem Betrag von 40.000 Euro folgenden KünstlerInnen die Weiterentwicklung im Rahmen der Tiroler Festspiele Erl und in der Accademia di Montegral ermöglicht: Joo-Anne Bitter (Sopran), Sophie Gordeladze (Sopran), Federica Lombardi (Sopran), Anton Pfisterer (Flöte), Eduardo Maffei (Komponist, Saxophonist), Frederik Baldus (Bariton). Nicht nur der finanzielle Beitrag ist uns besonders wichtig, sondern auch die damit verbundene ideelle Unterstützung, mit der jedes Mitglied ganz persönlich zum Erfolg der Festspiele beiträgt. Wir danken allen Mitgliedern sehr herzlich! Je nach Förderbeitragshöhe erwarten Sie zumindest folgende Leistungen: · bevorzugte Kartenbestellung vor dem offiziellen Versand der Programmbroschüre und Beginn des Kartenverkaufs · Sicherung der besten Plätze · 10 % Ermäßigung auf Kartenpreise und Abos der Tiroler Festspiele Erl (2 Karten pro Vorstellung bzw. Abo) · 20 % Ermäßigung auf Produkte aus dem Festspiel-Shop · Besuch einer Haupt- oder Generalprobe · namentliche Erwähnung im Jahresprogramm und in den Abendprogrammen · Einladung zu Pressekonferenzen der Tiroler Festspiele Erl Unsere Aktivitäten 2015 / 2016 / 2017: · 17.03.2015: Pressekonferenz Tiroler Festspiele Erl Winter 2015/2016 · 06.07.2015: Besuch der Generalprobe „Die Meistersinger von Nürnberg“ · 17.07.2015: Erich Polz, ein junger, aufstrebender Dirigent als Gast bei der 6. Generalversammlung · 07.10.2015: Pressekonferenz Tiroler Festspiele Erl Sommer 2016 · 01.01.2016: Neujahrsumtrunk im Festspielhaus Erl · 31.01.2016: 1. Künstlerischer und Kulinarischer Freundetreff im Pre-

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mierenhaus in Erl mit KünstlerInnen der Tiroler Festspiele Erl, Maestro Kuhn und Festspielpräsident Dr. Hans Peter Haselsteiner 04.–06. März 2016: Reise ins Convento dell’ Angelo, Sitz der Accademia di Montegral mit Probenbesuch und gemeinsamem Abendessen mit Künstlern und Maestro Kuhn im Refektorium des Conventos 15.03.2016: Pressekonferenz Tiroler Festspiele Erl Winter 2016/2017 09.07.2016: Dr. Christin Kirn zu Gast bei der 7. Generalversammlung: Die Accademia di Montegral 12.07.2016: Besuch der Generalprobe: R. Wagner: Götterdämmerung 17.11.2016: Pressekonferenz der Tiroler Festspiele Erl Sommer 2017 01.01.2017: Neujahrsumtrunk im Festspielhaus Erl 28.01.2017: 2. Künstlerischer und Kulinarischer Freundetreff im Premierenhaus in Erl mit KünstlerInnen der Tiroler Festspiele Erl und Maestro Kuhn 06.04.2017: Pressekonferenz Tiroler Festspiele Erl Winter 2017/2018 20.07.2017: Besuch der Generalprobe „Die Zauberflöte“ Mehr Informationen: www.freunde-tiroler-festspiele.at office@freunde-tiroler-festspiele.at oder mth.mueller@freunde-tiroler-festspiele.at T 0043 (0)664 4001173 Bankverbindung: Österreich: Raiffeisenbank Erl IBAN: AT97 3622 3000 0002 7565 BIC: RZTIAT22223 Deutschland: Raiffeisenbank Oberaudorf IBAN: DE48 7116 2355 0000 0317 20 BIC: GENODEF1OBD

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Präsidium

Martha Schultz, Präsidentin Dr. Sonja Stiegelbauer, Vizepräsidentin Maria Fischbacher-Jaehner, Kassier Dr. Christian Apprich, Kassier-Stellvertreter Maria-Theresia Müller, Schriftführerin Reg. Rat Werner Andergassen, Schriftführer-Stellvertreter

Ehrenpräsident

Dr. Sixtus Lanner

Ehrenmitglieder

Dr. Fritz Hakl (Innsbruck) · Andrea Kuhn (Innsbruck)

Sponsor

Hans H. Harrant & Ingrid Harnt (Franking)

Stifter

Dr. Christian Apprich (Kirchbichl) · Brigitte Geiger & Mag. Reinhard Kastner (Schwaz) · Dr. Erhard F. Grossnigg & Mag. Margit Kleinhagauer (Wien) · Dr. Michael Inhester & Daniela Inhester (Scheffau) · Uta Ludwina Maria Knoll & Dieter Knoll (Grünwald) · Dr. Herbert Koch & Frederike Koch (Wien) · Pflaum Karlberger Wiener Opetnik (Wien) · Susanne Singer & Paul Singer (Niederndorferberg)

Förderer

Mag. Klaus Adamer & Helmut Ramsauer (Kufstein) · Dr. Thomas Birtel & Jutta Birtel (Mülheim an der Ruhr) · Dr. Christof Ebersberg (Vaduz) · Ulli Ehrlich (Kitzbühel) · RA Dr. Sieglinde Gahleitner & Dr. Christoph Klein (Wien) · Hans Huber & Dorothea Eschbach-Huber (München) · Dipl.-Ing. Roland Jurecka & Marianne Jurecka (Leonding) · Dr. Brigitte Klenner-Kaindl (Reichenau) · Hofrat Prof. Dr. Fritz Korntner (Wien) · Helga Kreitmair (München) · Helmut Menzel & Gabriele Menzel (Bruck-Alxing) · Dr.

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Dirk Meyer-Jürgens (Samesberg) · Univ. Prof. Dr. Mathias M. Müller & Dr. Andrea Griesmacher (Wien) · Burghilde Neumann & Rainer Neumann (Grünwald) · Ing. Fritz Oberlerchner & Maria M. Oberlerchner (Wien) · Dr. Ilona Pichler & Dr. Florian Pichler (Bayerisch Gmain) · Michaela Radmann & Fredor Radmann (Teufen / AR) · Mag. Edith Raidl (Wien) · Alexandra Sappl & Markus Sappl (Kirchbichl) · Honprof. Dr. Georg Schima (Wien) · Dr. Georg Schneider & Margareta Schneider (Kelheim) · Martha Schultz & Gertrud Schultz (Fügen) · Dr. Wilfried Studeny & Dr. Gisela Studeny (Gräfelfing) · Dr. Wolfgang Thym & Emmi Thym (Innsbruck) · Charlotte von Schwartz & Fritz-Herko von Schwartz (Oberaudorf) · Wilhelm Weiss & Maria Weiss (Spittal an der Drau)

Freunde

Dr. Josef Abfalter (Eben-Maurach) · Otto-Edward Ahlborn & Ahlborn Helga (Holzkirchen) · Dipl.-Ing. Dr. Dietmar Aichhorn & Sabine Embacher-Aichhorn (Niederau) · Reg.-Rat Werner Andergassen (Hall in Tirol) · Dr. Ewald Andratsch & Winfrieda Andratsch (Kernen) · Urs Anliker (Unterengstringen) · Mag Brigitte Apprich (Kirchbichl) · Hildegard Arnold (Nußdorf) · Dr. med. Reinhard Ascher & Sylvia Ascher (Kundl) · Dr. Hermann Aspöck (Salzburg) · Dr. Hermann Axt (Frasdorf) · Ulrike Barounig (Bruneck) · Marion Barthe (München) · Dr. med. Peter Bauer & Maria-Elisabeth Bauer (Kirchberg in Tirol) · Silvia Baumann (Bad Aibling) · Prof. Dr. Walter Beck & Ursula Beck (Gmund/ Tegernsee) · Maria-Luise Benedict & Mag. Claus Benedict (Reith bei Kitzbühel) · Mag. Angela Benesch & Hans Gramshammer (Schwaz) · Christine Maria Berger & Margit Berger (Neu Götzens) · Walter Beyer & Gudrun Beyer (Oberaudorf) · Helene Bichler (Ellmau) · Edith Bischof-Mark & Alex Bischof (Teufen) · Hartmut Boese & Katharina Boese (Wien) · Doz. Dr. Gerhard Bonelli (St. Pölten) · Harald Bortolotti (Kufstein) · Dr. Alfred Bösl (Schleching) · Mag. Karin Brandl (Schwaz) · Prof. Gottfried Brandner & Jutta Brandner (Brannenburg) · Urs Brodbeck & Elisabeth Brodbeck (Flüh) · Dagmar Brummeisl (Nußdorf) · Inge Brunner (Leonding) · Dkfm. Ing. Helmut Baldur Buchinger & Susanne Buchinger (Baden bei Wien) · Hedi Chwala & Gerd Chwala (Kufstein) · Michael Daiminger (Eichstätt) · Dr. Christoph David & Eleonore David (Bad Aibling) · Dr. Erich Demetz & Helga Demetz (Kufstein) · Ilka Demmer (Kitzbühel) · Prof. Mag. Brigitte Derntl (Mauthausen) · Dr. Siegfried Dillersberger & Anneliese Dillersberger (Kufstein) · Alexander Ditze & Evelyne Lechenperg (Kitzbühel) · Dr. Hans Dobida & Lissy Dobida (Graz) · Mag. Ingrid Dreihann-Holenia & Alexander Dreihann-Holenia (Kitzbühel) · Johann Dresch & Claudia Dresch (Erl) · Dr. Hans – Christian Duewel & Gabriele Duewel (Stephanskirchen) · Ingeborg Ebenbichler (Lechaschau) · Dr. Christian Ebner & Alexandra Ebner (Wien) · Dr. Josef Egerbacher & Dr. Barbara Egerbacher (Itter) · Margarethe Egger & Roland Egger (Langkampfen) · Mag. Isabella Ehart & Mag. Karl Peinsipp (St. Pölten) · Mag. Werner Eidherr (Kufstein) · Werner Elsäßer (Vaterstetten) · Dr. Kay Enke & Heidi Enke (Aschau-Sachrang) · MR. Dr. med. Peter Erhart & Martina Moser (Rattenberg) · Mag. Karin Erharter (Walchsee) · Dr. med. Aldo Fach & Dr. Eva-Maria Fach

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(Stephanskirchen) · Anne-Christin Falke & Hanspeter Schuller (Aurach) · Dipl.-Ing. Eugen Feichtinger & Waltraud Feichtinger (Imst) · Herbert Felberbauer & Hildegard Felberbauer (Kufstein) · Kommerzialrat Johann Felder & Getraud Felder (Absam) · Monika Fichtner & Walter Theimer (Wien) · Horst Findeis & Christine Findeis (Oberaudorf) · Maria Fischbacher-Jaehner (Walchsee) · Lothar Fischer & Gisela Fischer (Herten) · Adelheid Fischler & Dr. Franz Fischler (Absam) · Maria Flörl (Walchsee) · Dr. Ernst Frank & Mag. Theresa Frank (Birgitz) · Dr. Dieter Frisee & Ana Maria Frisee (Kirchberg) · Dr. Peter Fritsch & Ass.-Prof. Dr. Esther Fritsch (Innsbruck) · Sabina Frohwitter & Dipl.-Ing. Bernd Frohwitter (München) · Ing. Franz Fröschl (Hall) · KR Andreas Fuchs (Kirchbichl) · Ing. Ingrid Führlinger & Dipl. Ing. Dieter Führlinger (Walchsee) · Paul Funk & Franziska Funk (Oberaudorf) · Katharina Fürstin von Wrede & Carl Friedrich Fürst von Wrede (Westendorf) · Brigitta Gartner & Elisabeth Gartner (Kirchberg i.T.) · Hubert Gaun & Ernestine Hetzenauer (Ebbs) · KR Sebastian Gitterle & Martha Gitterle (Landeck) · Prof.Dr.Dr.h.c. Karl Heinz Gössel (München) · Dr. Johanna Grams & Helmut Grams (Bremen) · Anita Gratz & Norbert Schauer (Kufstein) · Dr. Stephan Greiderer (Niederndorf) · Joachim Groh & Heike Groh (Silz) · Dr. Ludwig Gruber & Elisabeth Gruber (Axams) · Dr. Margarete Haase & Klaus Haase (Ebersberg) · Christa Hagn & Ludwig Hagn (München) · Karl Haidacher & Inge Haidacher (Kufstein) · Dipl.-Ing. Gottfried Hain & Annelies Hain (Pfaffing) · Dr. Ulrike Haller & Otto Haller (Salzburg) · Prof. Dr. Gabriele Harecker & Rainer Neuhold (Bad Vöslau) · Ute Harms (Tegernsee) · Dr. Paul Hassler & Elisabeth Hassler (Wien) · Mag. Dieter Heidecker (Kufstein) · Edith Heindl (Söchtenau) · Dipl.-Ing. Rudolf Heller & Annelie Jordan (Innsbruck) · Brigitte Hennig (Berlin) · Johanna Herzog & Konrad Estermann (Bad Goisern) · Renate Hess-Müller & Reinhard Müller (Brannenburg) · Dr. Thomas Heyn (München) · Helmut Hochfilzer & Waltraud Hochfilzer (Söll) · Dipl.-Ing. Dr. Christopher Hoeckel & Stephanie Baumann (Brannenburg) · Dipl. BW Johann Höfer & Helga Höfer (Flintsbach) · Ing. Erwin Hofreiter & Hildegund Hofreiter (Kitzbühel) · Ing. Georg Höger & Astrid Höger (Wörgl) · Claus Höhne & Herlinde Höhne (Tegernsee) · Mag. Florian Höllwarth (Mayrhofen) · Peter Horngacher & Andrea Horngacher (St. Johann in Tirol) · Mag. pharm. Hans Huber (Kirchberg) · Hans-Peter Jaehner & Eva Jaehner (Walchsee) · Mag. Maria-Luise Janota (Wien) · Mag. Dr. Eugen Kabelik & Dr. Karin Thron (Wien) · Josef Kalina & Renate Kalina (Wien) · Helene Kaltschmid (Vomp) · Horst Kanior & Waltraud Kanior (Kiefersfelden) · Univ. Prof. DDr. h.c. Ekkehard Kappler & Doris Kappler (Innsbruck) · Franz Karner & Trude Treul (Gunskirchen) · Mag. Liane Karner & Mag. Josef Karner (Kufstein) · Peter Käsemann-Wilke & Anna Käsemann-Wilke (Oberaudorf) · Petra Katzlberger & Irene Utz (Innsbruck) · Sylvia Kiehne & Johanna Krajatsch (Linz) · Mag.(FH) Christine Kirchmair (Kufstein) · Marianne Kirstein-Jacobs & Wilhelm Kistein (Wien) · Christa Ursula Klapprott & Dipl.-Ing. Guntram Klapprott (Kiefersfelden) · Elisabeth KlemaKnappe & Dr. Herbert Klema (Hainfeld) · Dr. Helmut Klemm & Dr. Inge Kern (Schechen) · Dr. Manfred Klis & Sabine Klis (Neubeuern) · Lilo Kneidl (Putzbrunn) · Gertrud Kneissl (Kufstein) · Barbara Kneringer (Erl) · Dr. Heribert Knoglinger (Sauerlach) · Elfriede Kocian & Karl Jäger (Kufstein) · Dr. Barbara Kolm (Innsbruck) · Robert Köstlinger &

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Marlene Köstlinger (Kufstein) · Univ. Prof. Dr. Herwig Kostron & Brigitte KostronSchön (Innsbruck) · Helmuth Kraus & Dr. Doris Kraus (Ottobrunn) · Margrit Krexa & Dr. Hans Krexa (Samerberg) · Ing. Dr. Heinrich Kubicek & Elisabeth Kubicek (Bozen) · Walter Kuchler & Edeltraud Kuchler (Kolbermoor) · Mag. Luise Kührer & Dr. Robert Kührer (Salzburg) · Charlotte Laggner & Dieter Laggner (St. Johann i. Tirol) · Dr. Helmut Lamprecht & Freya Lamprecht (Aldrans) · Dr. Sixtus Lanner (Wien) · Otto Lauinger & Angelika Lauinger (Erl) · Werner Laus & Brigitte Loibl-Laus (Stockdorf) · Prof. Dr. Dr. h.c. Alfred Leidig & Gisela Leidig (Prutting) · Dr. Uwe Leithäuser & Dr. Ursula GradlLeithäuser (Aschau i. Ch.) · em. Univ. Prof. Ernst Ludwig Leitner (Wels) · Heidemarie Lerchster (Kössen) · Dr. Susanne Leutgeb & Richard Krenauer (Linz) · Robert Lindner & Renate Lindner (Schwaz) · Prof. Mag. Herbert Madl & Dr. med. Mariette Jourdain-Madl (Kufstein) · Dr. Wolfgang Magnet & Mag. Rosmarie Magnet (Innsbruck) · Annelies Mann (München) · Prof. Dr. Johannes M. Martinek & Ingrid Martinek (Perchtoldsdorf) · Gregor Marx & Erika Marx (Bremen) · Gräfin Renate Matuschka (München) · Dr. Peter Mayr & Mag. Annemarie Mayr-Grafl (Kufstein) · Dr. Norbert Meinl & Dr. Elisabeth Meinl (Wien) · Volker Meis & Ute Meis (Bad Wiessee) · Margarita Mengedoht & Gerhard Märkl (Rottau) · Dr. Hans-Walter Metten & Helga Metten (Mainz) · Peter Michalka & Johannes Stahl (München) · Margit Mixner & Ing. Gottfried Mixner (Münster) · Dipl. Kfm. Gertrud Moll-Moehrstedt & Udo Moehrstedt (Bad Staffelstein) · Arch. Dipl.-Ing Matthias Molzbichler (Wien) · KR Peter Morandell & Maria Morandell (Wörgl) · Hubert Moser & Gundi Moser (Kufstein) · Marlies Muhr (Salzburg) · Reinhard Müller & MariaTheresia Müller (Telfs) · Irmgard Mumelter (Götzens) · Rudolf Nagele & Bernadette Nagele (Karres) · Dr. Monika Niedermayr (Innsbruck) · Helene Oberluech-Mayr & Markus Mayr (Kirchbichl) · Ernst Ochs & Gerhild Holicke (St. Georgen) · Gerd Otto (Naila) · Dr. Florian Papp & Susanne Papp (Mittersill) · Dr. Walter Partilla (Innsbruck) · Prof. Dr. Erich Pauer & Dr. Regine Mathias-Pauer (Ebsdorfergrund) · Dr. Sabine Peinsipp-Hölzl (Kirchdorf) · Dr. Wolfram Peitzsch & Inge Peitzsch (Baldham) · Mag. Helmut Peter & Gundelinde Peter (St. Wolfgang) · Dr. Johann Peter & Susanne Peter (Bad Ischl) · Michael Pfeffer & Hildegard Pfeffer (Wörgl) · Kurt Pfeifer & Christa Pfeifer-Chorus (Stephanskirchen) · Mag. Petra Pflaum & Dr. Alexander Pflaum (Kitzbühel) · Dr. Walter Phleps (Fieberbrunn) · Dipl.-Ing. Albert Pietsch & Heidelore Pietsch (Breitenwang) · Dr. Franz Pistoja & Felicitas Pistoja (Kirchdorf) · Christel Pokorny & Herbert Pokorny (Itter) · Dipl.-Ing. Peter Pollhammer (Bad Häring) · Helgid Popp & Jürgen Popp (NeukirchenAdorf) · Dkfm. Dr. Rudolf Potocnik & Johanna Potocnik (Wien) · Dr. Armin Pretzsch (Kiefersfelden) · Sabine Rabe (Oberhaching) · Mag. Walter Rafelsberger & Mag. Annelie Rafelsberger (Kirchdorf) · Dipl.-Ing. Franz Rankl (Wien) · Gabriela Sophia Reckstat (Riemerling) · Herbert Redinger (Innsbruck) · Jürgen Reimann & Ingeborg Reimann (München) · Dr. Jutta Reinhart & Dr. Heinrich Reinhart (Bad Schallerbach) · Phillipp Reisinger (St. Johann) · StD Regina Reiter & Dr. Robert Reiter (Wien) · Edith Reschreiter & Anna Reschreiter (Lech am Arlberg) · Richard-Wagner-Verband Innsbruck-Bozen (Innsbruck) · Johann Rieder & Anna Rieder (Kufstein) · Erni Rieder-Schwaiger (Kufstein) · Dr. Lothar Riedlinger & Beatrice Riedlinger (Baden) · Dr. Wolfgang Ritter (Wup-

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pertal) · KR Mag. Ernst Rosi & Sylvia Pessl (Wien) · Dipl.V.W.(FH), Erster Polizei Hauptk., AltBgm Siegfried Rübensaal (Lengdorf) · Johann Ruisz (Salzburg) · Dkfm. Konrad Rumpold (Perchtoldsdorf) · Inge Saacke (Oberaudorf) · Irmgard Sailer (Kolsassberg) · Reinhold Sauer & Edeltraud Sauer (Oberaudorf) · Hans Sautter & Barbara Sautter (Aschau) · Ingeborg Schaefer (Schwaig b. Nürnberg) · Dr. Konrad Schaefer & Mag. Petra Schaefer (Kundl) · Wolfgang Scheibenbauer & Dr. Andrea Haid (Salzburg) · Burgl Scherlin (Erl) · Gretl S. Scherlin & Hans Scherlin (Erl) · Dr. Christoph Schindler & Ulla Schindler (Neuhofen im Innkreis) · Lieselotte Schmidt (München) · Stephanie SchmidtChiari (St. Anton am Arlberg) · Gisela Schmiede-Bücklers (Kiefersfelden) · Dipl.-Ing. Gerhard Schneider (Schwoich) · Dr. Michael Schnitzenbaumer & Angelika Schnitzenbaumer-Dieterich (Neubeuern) · Norbert Schön & Sigrid Schön (Oberaudorf) · Sylvia Schönleber & Peter Schönleber (Aschau) · Hermann Schreder sen. (Waidring) · Dr. Gerlinde Schuchter – Schwab & Dr. Gerbert Schuchter (Kufstein) · Marianne Schwaiger & Dipl.-Ing. Norbert Schulz (Fieberbrunn) · Elisabeth Seibold-Bickel (Rosenheim) · Julia Sevenich & Mag. Gerhard Mayr (Kufstein) · Monika Silbernagl & Anton Slbernagl (Kastelruth) · Mag. Renate Socher (Ramsau) · Ingrid Spangenberg (Burghausen) · Heinrich Spängler (Salzburg) · Dr. Reinfried Spazier & Ingrid Spazier (Kufstein) · Jutta Sperling (Hof) · Ing. Friedrich Spielthenner & Hedda Spielthenner (Gries) · Dr. phil. Herta Spornberger (Waldhausen in Strudengau) · Leonie Stahl (Kitzbühel) · Dipl. Chem. Arnulf Stangelmayer sen. & Elfriede Stangelmayer (Neubeuern) · KR Helmut Stanger & Greti Stanger (Innsbruck) · Univ. Prof. Dr. med. Klemens P. Stehr (Walchsee) · Andreas Steiner & Mathilde Steiner (Wörgl) · Hans Steinke & Eva-Maria Siegel (Brannenburg) · Margot Stenzel (Kufstein) · BMaD. Dr. Sonja Stiegelbauer & Dr. Wilhelm Stiegelbauer (Bad Vöslau) · Dipl.-Ing. Dr. Siegfried Streit & Astrid Streit (Wien) · Dr. Karl Friedrich Strobl (Salzburg) · B.A. M.A. Robert Strondl & Mag Beatrix Winkler (Wien) · Wolfgang P.M. Strubel (Neu Anspach) · Mag. Elisabeth Tautschnig (Hof) · Dr. Renate Tianis (St. Johann) · Dipl.-Ing. Alexander Tima & Agnes Tima (Kufstein) · Martin Trainer & Gisela Trainer (Rosenheim) · Ing. Hans Treichl & Monika Treichl (Kufstein) · Marlies Trockenbacher & Hermann Trockenbacher (Erl) · Dr. Michael Trockenbacher & Dr. Renate Trockenbacher (St. Johann i. Tirol) · Dkfm. Ingrid Trybus (Mödling) · Peter Unger & Erni Brandauer (Walchsee) · Dr. Florian Unterluggauer & Karin Sorger (Kufstein) · Francis Van Rossum & Annie Wauters (Halle) · Dr. Georg Vetter von der Lilie & Mag. Nicole Vetter von der Lilie (Wien) · Dr. Helmut Vockner & Inge-Maria Staudinger (Saalfelden) · Dr. Johann Völkl & Irmingard Völkl (Ismaning) · Renate Vorbauer & Günter Jürgen Vorbauer (Kitzbühel) · em. RA Mag. Dr. Helga Wagner (Wien) · Margit Warmer & Waltraud Vorbauer (Innsbruck) · Albert Weimar & Ingrid Weimar (Stephanskirchen) · Michael Werlberger (Going am Wilden Kaiser) · Dr. Gabriele Werner & Dipl.-Ing. Günter Rhomberg (Wien) · Dagmar Werno & Hans-Dieter Werno (Holzkirchen) · Hubert Widschwenter & Hanna Widschwenter (Kufstein) · Dr. Julius Wiegele (Ebbs) · Helmut Wimmer & Gertraud Wimmer (St. Johann) · Helena Winkler (Kössen) · Klaus Winkler (Pullach) · Reinhold Winkler & Maria Ehn (Salzburg) · Brigitte Winterstetter & Karin Duftner (Alpach) · Dr. Dieter Wirsing & Gisela Wirsing (Oberaudorf) · Dr. Hans Wittner & Dr.

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Gisela Wittner (Radolfzell) · Gerd Witzmann & Christine Witzmann (München) · Thomas Wohlfarth & Angelika Wohlfarth (Kiefersfelden) · Ursula Wohlfarth (Oberaudorf) · Anneliese Wohnlich (Oberaudorf) · Dr. Heinfrid Wolfsgruber & Elfriede Wolfsgruber (Grünwald) · Markus Wörgötter & Bernadette Wörgötter (St. Ulrich am Pillersee) · RA Senator Dr. Ernst Wunderbaldinger & Helga-Waltraud Wunderbaldinger (Innsbruck) · Eva Wuppinger (Mattsee) · Irma Wurnig (Kufstein) · Franz Wurzenrainer & Catrin Wurzenrainer (Jochberg) · Stephan Wüst & Gabriele Wüst (Hausham) · Jutta Wutz & Jutta Brucker (Oberaudorf) · Kazuko Xeniadis (Wien) · Annemarie Ziepl & Laura Ziepl (Westendorf) · Dipl.-Ing. Hans Zirl & Mag. Eva Tarjan (Graz) · Christina zur Hörst & Dr. Elmar zur Hörst (Neubeuern)  (Stand 31. Mai 2017)

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Impressum

Herausgeber und Veranstalter Tiroler Festspiele Erl Betriebsges.m.b.H. Mühlgraben 56 a, 6343 Erl (A) T +43 (0)5373 / 81 000, F +43 (0)5373 / 81 000 85 info@tiroler-festspiele.at www.tiroler-festspiele.at Redaktion: Alexander Busche, Alexander Maria Dhom, Andreas Leisner, Angelika Ruge Texte: Tiroler Festspiele Erl und Partner (sofern nicht anders angegeben) Originalbeiträge unterliegen dem © Tiroler Festspiele Erl /Autor Anzeigen: Angelika Ruge Druck: Alpina Druck, Innsbruck Grafische Gestaltung: Circus. Büro für Kommunikation und Gestaltung, Innsbruck / Wien Redaktionsschluss: 18. Juni 2017 Satz- und Druckfehler bzw. Besetzungs- und Programmänderungen vorbehalten. Wir danken den KünstlerInnen, Künstleragenturen und allen, die uns Texte zur Verfügung gestellt haben und möchten an dieser Stelle ausdrücklich darauf hinweisen, dass die Künstlerinnen und Künstler selbst für die Inhalte der von ihnen gelieferten Biografien verantwortlich sind.

Spielort: Festspielhaus, Mühlgraben 56 a, 6343 Erl (A)


Informationen und Karten: T +43 (0) 53 73 / 81 000 20 karten@tiroler-festspiele.at www.tiroler-festspiele.at


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