2018 tbz 42

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Tirol

NR. 42 | 18. OK TOBER 2018

BauernZeitung

Wolf

Seite 10

In Südtirol und Deutschland flammt die Wolfsdiskussion nach Rissen wieder auf.

Almrind

Seite 11

Bei SPAR gibt es jetzt das Almrind mit dem Gütesiegel „Qualität Tirol“.

Markttage

Seite 15

Tausende Besucher kamen zum ersten Termin der Haiminger Markttage.

Vom Billigsten zum Besten: Mehr Nachhaltigkeit in der Beschaffung Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger kündigte vergangene Woche einen neuen Aktionsplan für mehr Nachhaltigkeit in der öffentlichen Beschaffung an. Unter anderem liegt der Fokus auf dem Wechsel vom Billigst- zum Bestbieterprinzip. Positiven Zuspruch findet dies beim Tiroler Bauernbund. Direktor Bundesrat Dr. Peter Raggl hält die Entwicklung für lobenswert. HANNAH PIXNER

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öchste Qualität zum kleinsten in den Produkten viel Arbeit, Geld und Preis: Auch wenn die Marke- oft auch Herzblut. Mit gutem Beispiel tingabgeht nun der teilungen uns M i n i s te r rat gerne glauben mit der Übermachen, dass arbeitung des ihre Produkte Aktionsplans diese Kriterien zur rot-weißerfüllen, ist roten nachhald ies mei st tigen Beschafnicht der Fall. fung voran In der Realität und stellt vom geht mit hoher Billigst- zum BAUERNBUNDDIREKTOR BR DR. PETER RAGGL Qualität auch Bestbieterein angemesprinzip um. sener Preis einher – schließlich steckt Zudem wird ein Augenmerk auf den Ausbau eines innovationsfreundlichen, nachhaltigen Beschaffungswesen und die Bedeutung der regionalen Wertschöpfung gelegt.

FOTO: TANJA CAMMERLANDER

Potenzial von 45 Mrd. Euro für Produkte hoher Qualität

Chance für bäuerliche Landwirtschaft Seit März 2016 gilt das Prinzip „Qualität statt Quantität“ bei Fleisch,

Bisher lag der Fokus des Bestbieterprinzips nur auf Lebensmitteln. Nun wird es in der öffentlichen Beschaffung auf alltägliche Produkte wie Reinigungsmittel, Beleuchtung und Haushaltsgeräte ausgeweitet.

Milch, Butter, Eiern, Gemüse und Obst. Im heurigen März wurde das Bestbieterprinzip auf alle Lebensmittelkategorien ausgeweitet. „Das ist ein großer Schritt für die bäuerlich geprägte Landwirtschaft“, ist sich Peter Raggl sicher, „Produkte werden nach ihren qualitativen Gesichtspunkten beurteilt statt nach ihrem Preis. Somit haben die Tiroler Bauern, die nachhaltig und auf höchstem Standard produzieren, bessere Chancen beim Verkauf ihrer Produkte.“

Mehr Auswahl bei nachhaltiger Beschaffung Bereits in der Klima- und Energiestrategie des Bundes, der „#mission2030“, kündigte Landwirtschafts-

FOTO: BZ/PIXNER

Bauernbunddirektor Bundesrat Dr. Peter Raggl sieht in der Umstellung vom Billigstzum Bestbieter eine Chance für die bäuerliche Tiroler Landwirtschaft.

Bauernbunddirektor BR Dr. Peter Raggl sieht diesen Beschluss in einem positiven Licht: „In Hinsicht auf mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz kann mit dem Bestbieterprinzip viel erreicht werden.“ Jährlich werden 45 Milliarden Euro für die Beschaffung ausgegeben. Durch eine Bevorzugung von regional und klimafreundlich erzeugten Produkten will man dieses Potenzial in Zukunft noch besser nützen.

FOTOS: BILDERBOX.COM

„Der Einsatz des Bestbieterprinzips ist ein großer Schritt für die bäuerliche Landwirtschaft und die Region.“

Auch vereinzelte Wolken können die Schönheit des Navistals im Herbst nicht trüben. Aufgenommen wurde das Bild am Wanderweg zwischen der „Seapnalm“ und der „Mislalm“.

und Umweltministerin Elisabeth Köstinger an, mit anderen Produktgruppen einen Schritt weiter gehen zu wollen und mit einer Neuerung des Aktionsplans die Ausweitung des Bestbieterprinzips zu forcieren. Demnach werden nicht nur Lebensmittel in Hinsicht auf ihre Qualität angeschafft, sondern beispielsweise auch Fahrzeuge, Büroartikel, Möbel, Reinigungsmittel und so weiter. Dasselbe Prinzip gilt für den Hoch- und Tiefbau, Veranstaltungen und den Strom. Einen Vorteil sieht Bauernbunddirektor Peter Raggl für die Tiroler Wirtschaft: „Die Wertschöpfung bleibt in der Region, Arbeitsplätze bleiben erhalten oder werden geschaffen.“


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