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Tirol

NR. 30 | 26. JULI 2018

BauernZeitung

Qualitätsfleisch

Seite 10

Der Rinderzuchtverband Tirol führt ein neues Qualitätsfleischprogramm ein.

Almwanderung

Seite 11

Diese Woche wird der Timmel mit seinen Almen erkundet.

Trockenheit

Seite 13

In Landeck rufen Bauern den Notstand aus. Die Trockenheit ruiniert die Felder.

Kulissen

FOTO: PIXABAY

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Bauernbunddirektor BR Dr. Peter Raggl

gänzt Raggl. Nur mehr bei vorsätzlicher Tat oder wenn in den vergangenen drei Jahren gleichartige Übertretungen vorliegen, ist eine Bestrafung vorgesehen. Ab 2020 soll zusätzlich das sogenannte Kumulationsprinzip im Verwaltungsstrafverfahren aufgehoben werden. Damit kann vermieden werden, dass jemand für ein und das selbe Vergehen mehrfach bestraft wird. Bisher war es ja möglich, dass ein Direktvermarkter, der auf drei unterschiedlichen Produkten den gleichen Kennzeichnungsfehler gemacht hat, auch dreimal bestraft wurde. Dies steht in keinem Verhältnis zur Geringfügigkeit des Vergehens und soll nicht mehr möglich sein. „Mit diesen Neuregelungen wurden nun endlich langjährige Forderungen der bäuerlichen Interessensvertretung von der neuen Bundesregierung erfüllt. Die neue Koalition setzt endlich glaubwürdige Schritte in Richtung Verwaltungsvereinfachung und Abbau von Bürokratie“, so Raggl abschließend.

Landeskulturfonds bietet Unterstützung für Bauern Investitionen in den heimischen Hof können oft teuer zu stehen kommen. Als Unter stützung kann der Landeskulturfonds dienen, der Agrarinvestitionskredite an landund forstwirtschaftliche Betriebsführer vergibt. Wie jedes Jahr lud die Geschäftsführung des Landeskulturfonds zur Bilanzpräsentation.

W

er kein Geld in seinen Betrieb steckt, der kann auch kein Geld daraus gewinnen. Dasselbe gilt für die gesamte Landwirtschaft. Eine Hilfestellung bietet der Landeskulturfonds (LKF). Er ist eines der wichtigsten Finanzierungsinstrumente für die Tiroler Landwirtschaft. Neben Agrarinvestitionskrediten für Neu-, Zu- und Umbauten von landwirtschaftlichen Wirtschaftsgebäuden, Einrichtungen des bäuerlichen Nebenerwerbs und landwirtschaftliche Maschinen wird auch die Innovation in der Landwirtschaft zur Steigerung der Wertschöpfung bäuerlicher Betriebe gefördert.

Überbetriebliche Projekte Als seinen gesetzlichen Auftrag versteht der Landeskulturfonds die nachhaltige Stärkung und Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit der Tiroler Land- und Forstwirtschaft. „Die Bäuerinnen und Bauern wollen am Markt erfolgreich sein und entsprechende Produkterlöse erzielen. Das motiviert auch die künftigen Hofübernehmer. Insofern ist Unterstützung überbetrieblicher Projekte für den Landeskulturfonds gleich wichtig wie die baulichen Investitionen auf den Höfen und Almen“, erklärt Thomas Danzl, Geschäftsführer des LKF.

FOTO: BAUERNZEITUNG

„Mindestens haltbar bis“ oder „Haltbar mindestens bis“ − bei welcher Formulierung auf meinen Produkten muss ich mit einer Strafe rechnen? Bisher wurde jeder auch noch so geringfügige Verstoß im Verwaltungsbereich bestraft. Besonders kleine Betriebe, teils auch landund forstwirtschaftlicher Natur, kämpften lange Zeit mit einer Unmenge an einzuhaltenden Bestimmungen in der Verwaltung. Bereits geringe Fehler bei der Kennzeichnung am Produktetikett oder der Speisenbeschreibung auf der Speisekarte zogen oft unverhältnismäßig hohe Strafen nach sich. Strafen, die häufig in keinem Verhältnis zum Umsatz und schon gar nicht zum Gewinn des Direktvermarkters oder Almbewirtschafters standen. „Immer wieder wurden wir mit diesbezüglichen Beschwerden von Bäuerinnen und Bauern kontaktiert. Wurde beispielsweise auf einer Marmelade das Mindeshaltbarkeitsdatum in der falschen Schriftgröße angebracht, wurden empfindliche Verwaltungsstrafen vorgeschrieben“, so Bundesrat Peter Raggl. „Die neue Bundesregierung macht damit jetzt Schluss. So wurde in den letzten Wochen im Nationalund Bundesrat ein Gesetz verabschiedet, wonach kleinere Verwaltungsübertretungen in Zukunft nicht sofort zu hohen Strafen führen, sondern die Behörde muss den Direktvermarkter zuerst beraten, um in Zukunft diesen kleinen Fehler vermeiden zu können“, er-

FOTO: TANJA CAMMERLANDER

„Beraten statt strafen“ für weniger Verwaltungsstress

LHStv. Josef Geisler, Vorsitzender des Kuratoriums des LKF, und Thomas Danzl, Geschäftsführer des LKF, sehen den Landeskulturfonds als starken Unterstützer der Landwirtschaft.

LHStv. Josef Geisler meint: „Der Lan- in den kommenden Jahren in diese deskulturfonds entwickelt sich immer drei Projekte investiert werden. stärker zum Inkubator für überbetriebliche Geschäftsideen in der Land- Investitionen sind stabil wirtschaft.“ Beispiele für die bereits gestarteten 23,6 Millionen Euro haben die TiroProjekte sind die Modellregion Landeck ler Bauern 2017 mit der Mitfinanzierung zur besseren Zusammenarbeit zwi- des LKF investiert. Zinsgünstige Kreschen Tourismus und Landwirtschaft dite in Höhe von 10,6 Millionen Euro und das Getreideauferhielten 89 Betriebe. bereitungszentrum Jeder davon nahm im in Flaurling, das den Durchschnitt 120.000 Anbau und die VerEuro an Darlehen marktung von Tiroauf. Landeskulturfonds ler Getreide stärken Laut Danzl sei die Der Landeskulturfonds ist eines soll. unterschiedliche Verder wichtigsten FinanzierungsinstDas nächste Proteilung auffällig: „80 jekt, das der LKF Prozent des Darlerumente für die Landwirtschaft. fördert, ist das Quahensvolumens gehen Für nähere Information wenden litätsfleischprojekt an Betriebe im UnSie sich an Mag. Thomas Danzl, des Rinderzuchtverterland und im Großden Geschäftsführer des bandes Tirol (näheraum Innsbruck. Landeskulturfonds (Tel.: +43 res dazu auf Seite Zwölf Prozent gehen 512/508 3870) oder informieren 10). an die Oberländer Ca. eine Million Bezirke inklusive Sie sich auf der Webseite Euro werden vom Reutte, sieben Prowww.tirol.gv.at/landeskulturfonds Landeskulturfonds zent nach Osttirol.“

FINANZIERUNG


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