Tirol
NR. 23 | 07. JUNI 2018
BauernZeitung
Tag der Milch
Seite 10
Anlässlich des vergangenen Tages der Milch wurden Medienvertreter informiert.
Regionalität
Seite 13
Agrarmarketing Tirol prämierte zum 2. Mal Betriebe mit Gemeinschaftsverpflegung.
Wolf im Alpenraum
Seite 14
Eine sachliche, gutbesuchte Diskussion zum Thema Wolf gab es an der LLA Lienz.
Erdbeerzeit
FOTO: WODICKA
Die süßen Früchte sind bei Jung und Alt sehr beliebt und äußerst vielseitig: Ob Erdbeerkompott, Erdbeerknödel, Erdbeerkuchen oder Erdbeermarmelade, beinahe jeder hat ein Lieblings-Erdbeergericht.
Das Wachstum der Tiroler Wirtschaftsleistung liegt mit 3,5 Prozent deutlich über dem Österreichschnitt von 2,9 Prozent: Mit dieser erfreulichen Tatsache kann der Tiroler Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht 2018 aufwarten, den LH Günther Platter gemeinsa m m it Wi r tschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf und Arbeitsmarktlandesrätin Beate Palfrader in der Regierungssitzung am Dienstag vergangener Woche präsentierte. Der Bericht wird nunmehr dem Landtag zur Diskussion und Beschlussfassung zugewiesen.
Aufschwung im Tourismus Die Wirtschaftsleistung Tirols ist sehr zufriedenstellend. Insbesondere für den Tourismus waren das Jahr 2017 und die ersten Monate des Jahres 2018 sehr erfolgreich. In der vergangenen Wintersaison von 1. November 2017 bis 30. April 2018 zählte Tirol knapp 6,2 Millionen Ankünfte und 27,6 Millionen Nächtigungen, was einen Zuwachs bei den Ankünften von plus 4,8 Prozent sowie bei den Nächtigungen ein Plus von 4,2 Prozent bedeutet. Auch die Sommersaison 2017 brachte einen neuen Rekord: Erstmals wurde bei den Nächtigungen die 21-Millionen-Marke erreicht. „Die steigenden Zahlen sind erfreulich, wir müssen aber weiterhin auf hohe Standards im Tourismus
setzen und die Wertschöpfung noch verbessern. Qualität statt Quantität heißt unsere Devise“, so LH Platter.
„Standort Tirol ist wettbewerbsfähig“ „In Tirol gab es im Jahr 2017 mit 2.841 neuen Unternehmen mehr Gründungen als noch im Jahr 2016. Auch das Exportvolumen im ersten Halbjahr 2017 von 6,11 Milliarden Euro bedeutet einen Anstieg um 3,2 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode“, informiert Wir tschaf tslandesrät in Zoller-Frischauf. Durch die Tiroler Wirtschaftsförderung konnten 5.787 Arbeitsplätze gesichert und 845 neu geschaffen werden. „Der Standort Tirol ist wettbewerbsfähig. Bei der Wirtschaftsleistung liegen wir bei 138 Prozent des EUSchnitts − das ist ein Topwert“, sind sich LRin ZollerFrischauf und LH Platter der starken Tiroler Wirtschaftsdaten bewusst.
Breitbandausbau und Digitalisierung „Bereits 170 Gemeinden und Planungsverbände realisieren derzeit mit Unterstützung des Landes ihr eigenes Glasfasernetz. Tirol befindet sich auf der Breitband-Überholspur“, erklärt LRin Zoller-Frischauf. Unter der Dachmarke www.digital.tirol werden alle Maßnahmen und Initiativen der Digitalisierungsstrategie koordiniert. Bis 2023 werden insgesamt 150 Millionen Euro in die Digitalisierung investiert.
„Investitionen in den Wald zahlen sich aus“ LHStv. Josef Geisler setzt sich für den Wald ein, denn dieser dient uns unter anderem als Schutz vor Naturereignissen.
D
er Sommer 2017 war nach einer längeren Trockenperiode von heftigen Niederschlägen, Muren und Hangrutschen geprägt. Im Winter 2017/2018 gab es ebenfalls zahlreiche Hangrutsche und Lawinenabgänge. „Der Wald als unser natürlicher Schutzschild hat gewirkt und uns vor Schlimmerem bewahrt. Investitionen in den Schutzwald zahlen sich für die Allgemeinheit aus. Deshalb ist eine kontinuierliche Pflege und Verjüngung des Tiroler Schutzwaldes sowie die öffentliche Unterstützung dafür unerlässlich“, bekräftigt LHStv. Josef Geisler. Zwei Drittel des Tiroler Waldes sind Schutzwald. 93 Prozent der öffentlichen Mittel für den Forst fließen in den Schutzwald.
Zwei Millionen Bäume gepflanzt Dass im vergangenen Jahr im Tiroler Wald viel für den nachhaltigen Schutz vor Naturgefahren und die wirksame Sicherung des Lebensraumes unternommen wurde, zeigt der aktuelle Waldbericht des Landes. Über zwei Millionen junger, standortangepasster Bäume wurden im Tiroler Schutzwald 2017 auf 1.110 Hektar zur Waldverjüngung und zum Aufbau eines klimafitten Waldes gesetzt. Auf rund 1.800 Hektar Fläche wurde die Verjüngung aktiv eingeleitet und 930 Hektar Schutzwaldbestände wurden gepflegt. Fast 13 Millionen Euro haben die Waldbesitzer in den Erhalt eines intakten Schutzwaldes investiert. Land,
FOTO: LNAD TIROL/OSS
Tirol: Wirtschaftsleistung mit Spitzenwerten
Über zwei Millionen junger, standortangepasster Bäume wurden im Tiroler Schutzwald heuer gepflanzt. Das freut Landesforstdirektor Josef Fuchs und Forstreferent LHStv. Josef Geisler (von links).
Bund und EU haben diese Anstrengungen mit sieben Millionen Euro unterstützt. Dass das gut investiertes Geld ist, hat auch der Bundesrechnungshof bestätigt: Müsste die Funktion des Schutzwaldes durch technische Verbauungen gewährleistet werden, wäre das 146-mal so teuer wie die Erhaltung und Pflege des bestehenden Schutzwaldes.
Im Wald liegt großes Potenzial Als „Herausforderung“ bezeichnet Geisler die Steigerung des Holzeinschlags im Tiroler Wald. Wie schon im vorvergangenen Jahr wurden lediglich zwei Drittel der nachhaltig nutzbaren Holzmenge aus dem Wald
geholt. Gründe dafür sind neben dem Rückgang des Holzpreises aufgrund von großen Mengen Schadholz in Europa vor allem auch die Kleinstrukturiertheit im Tiroler Wald. „Ein bewirtschafteter Wald ist in der Regel ein stabiler Wald“, weiß LHStv. Josef Geisler. Er will die Bewirtschaftung im Kleinwald mit gezielten Beratungsschwerpunkten des Forstdienstes für private WaldeigentümerInnen und einer erweiterten Förderung für Durchforstungen ankurbeln. Wichtig ist, dass die Partnerschaft zwischen Waldbesitzer und Holzabnehmer stimmt und das Tiroler Holz rasch zu einem fairen Preis abgeliefert wird. Damit kann auch dem Borkenkäferbefall effizient vorgebeugt werden.