Tirol
NR. 21 | 23. MAI 2019
BauernZeitung
Klimawandel
Seite 10
Den Wald trotz Klimaschwankungen fit zu halten hat in kommender Zeit Priorität.
Fest
Seite 11
Das Tiroler Heimatwerk in Innsbruck feierte sein 85-jähriges Bestehen.
Rückblick
Seite 17
Die Tiroler Pinzgauer-Züchter haben ein erfolgreiches Jahr 2018 hinter sich.
Berglandwirtschaft im Fokus FOTO: ZWATZ
Simone Schmiedtbauer ist die EU-Spitzenkandidatin des Bauernbundes und die einzige Kandidatin, die sich glaubwürdig und kompetent mit der EU-Agrarpolitik auseinandersetzen kann.
Schmiedtbauer: Familienbetriebe im Berggebiet umfassend absichern
E
s ist mir ein besonderes Anliegen, Nachdem Schmiedtbauer von den Mitmöglichst nahe bei jenen Men- gliedern der JB/LJ Osttirol zum Festschen z u umzug und dem Regisein, die ich – soonalitätsfest in Lienz fern ich bei der eingeladen wurde, ließ EU-Wahl mit den sie es sich nicht nehnotwendigen Vormen, gemeinsam mit zugsstimmen ausBezirksbauernobmann gestattet werde – LAbg. Martin Mayerl zukünftig im EUden Betrieb von MatPa rla ment thias Kollnig und seivertreten werde. ner Freundin Theresa Und das sind unzu besuchen. sere Bäuerinnen, Bauern und JungMut zur Nische bauern“, so die SIMONE SCHMIEDTBAUER Bauernbund-SpitMatthias Kollnig hat zen k a nd idat i n eigentlich den TischSimone Schmiedtbauer im Rahmen lerberuf erlernt. Doch nachdem sein ihres Bezirksbesuches in Osttirol. Vater vor sechs Jahren bei einem Arbeitsunfall tragisch ums Leben kam, musste sich die Familie neu orientieren. Während Matthias’ Bruder Lukas den elterlichen Hof in der Nähe übernahm, suchte sich Matthias ein neues Standbein auf dem Hof, auf dem früher das Jungvieh für den elterlichen Milchkuhbetrieb heranwuchs. „Ich hab’ mich auch schon immer für die Landwirtschaft interessiert. So habe ich eine Möglichkeit gesucht, auch einen kleinen Betrieb im Vollerwerb zu führen“, erzählt Matthias. Nach reiflicher Überlegung entschied er sich, den Stall umzubauen und mit der Am Sonntag wird entschieden, ob nach Milchschafhaltung zu beginnen. Dass es dann die hierzulande eher seltene Elisabeth Köstinger wieder eine bäuerliche Rasse Lacaune wurde, hatte mit einem Abgeordnete die Anliegen der heimischen Zufall zu tun: Ende 2015 übernahm Landwirtschaft in Brüssel vertreten wird. FOTO: ZWATZ
„In der EU steht zu viel auf dem Spiel, als dass wir Praxisfremde über uns Bauern entscheiden lassen könnten.“
FOTO: ZWATZ
Gemeinsam mit seiner Freundin Theresa bewirtschaftet Matthias Kollnig den Kollnighof am Nussdorferberg in Nussdorf-Debant auf 977 Metern Seehöhe als Milchschafbetrieb im Vollerwerb und vermarktet Joghurt und Käse in der Region. Das junge Paar hat mit Erfolg auf die Nische gesetzt. Die EU-Spitzenkandidatin des Bauernbundes, Simone Schmiedtbauer, besuchte den Kollnighof und tauschte sich vor Ort über Freude und Herausforderungen für die kleinstrukturierte Landwirtschaft im Berggebiet aus.
„Um unsere Bäuerinnen und Bauern in Tirol bestmöglich in Brüssel vertreten zu können, muss ich ihre Anliegen kennen.“ Simone Schmiedtbauer (2. v. l.) tauschte sich im Gespräch mit Bezirksbauernobmann Martin Mayerl (li.), Matthias Kollnig und seiner Freundin Theresa über die Herausforderungen im Berggebiet aus.
ein befreundeter Bauer aus Nussdorf 200 Schafe dieser Rasse aus Nordtirol, Matthias half bei der Übersiedlung. Das brachte ihn auf den Gedanken, die Lämmer aufzuziehen – gesagt, getan: Im Februar zogen 95 LacauneLämmer in den Stall. Dieser wurde für die Schafe adaptiert und ein Melkstand dazugebaut. „Lacaune-Schafe geben zwar etwas weniger Milch als andere Milchschafe, dafür sind sie aber äußerst robust“, erklärt Matthias.
Topfit in der Milchverarbeitung Mittlerweile wird die gesamte Milch am Hof verarbeitet. Dazu wird die Milch zu Natur- und Fruchtjoghurt sowie Käseprodukten verarbeitet. Das Können haben sich die beiden selber angeeignet. Vor allem Theresa ist in der Milchverarbeitung inzwischen topfit – obwohl sie selbst nicht aus der Landwirtschaft kommt. Dass die noch jungen Produkte hohe Qualität haben, zeigen eine Goldmedaille für das Naturjoghurt
und eine Silbermedaille für das Himbeerjoghurt bei der 1. Salzburger Milchprodukteprämierung. Bei der Wieselburger Messe erzielte man für das Naturjoghurt das „Kasermandl“ in Silber bzw. für das Erdbeerjoghurt in Bronze. Im Gange ist nun auch die Schnittkäseproduktion und nach der Reifezeit kann eine weitere Spezialität vom Kollnighof genossen werden. Vermarket werden die Produkte in einigen Top-Gastronomiebetrieben, im lokalen Lebensmittelhandel, im Talmarkt Matrei, auf dem Stadtmarkt Lienz und direkt ab Hof. Schmiedtbauer betonte den enormen Mehrwert dieser qualitativ hochwertigen Produkte und meinte: „Es braucht auf EU-Ebene auch weiterhin einen Ausgleich für die Produktion im benachteiligten Berggebiet. Nur so haben unsere bäuerlichen Familienbetriebe eine Chance am Markt und können sich durch Qualität von der Masse am Markt abheben. Immerhin sind diese Erzeugnisse Botschafter unserer Regionen.“