Tirol
NR. 17 | 25. APRIL 2019
BauernZeitung
EU-Wahl
Seite 10
Wer bequem von Zuhause aus wählen will, kann bis 22. Mai eine Wahlkarte beantragen.
Nische
Seite 11
Walter Praxmarer baut in Mils bei Imst seit sieben Jahren Spargel an.
Kooperation
Seite 15
Die Innsbrucker Sozialen Dienste (ISD) setzen auf Tiroler Erdäpfel.
Kuisa 2019
FOTO: SERGIO MARTINEZ
Die Bundesgrauviehschau findet heuer in Imst statt. Die Kuisa bietet dabei von Freitag, 3. Mai, bis Sonntag, 5. Mai, ein vielfältiges Programm.
Große Wassermassen, enorme Mengen an Geschiebe aus den Seitenbächen und viel Treibholz haben in Osttirol im Zuge des Sturmtiefs Vaia Ende Oktober des vergangenen Jahres zu erheblichen Schäden entlang von Drau, Isel und Gail geführt. Auf einer Länge von 25 Kilometern entstanden allein an der Drau Schäden im Ausmaß von rund sechs Millionen Euro. Mehrfach hat sich die Drau ein neues Bett gesucht und sich mehr Raum genommen. Ufersicherungen wurden zerstört, der Drauradweg teils komplett weggerissen. „Knapp ein halbes Jahr nach dem Unwetterereignis haben wir im Schutzwasserbau die wichtigsten Sofortmaßnahmen abgeschlossen“, erklärte LHStv. Josef Geisler.
Hoher Schutz Insgesamt sei Osttirol, was das Hochwasser anlangt, mit einem blauen Auge davongekommen. „Es sind keine Menschen zu Schaden gekommen. Die Hochwasserprognosen waren sehr genau. Niederschläge und Pegelstände wurden exakt vorausgesagt und auch
die bestehenden Hochwasserschutzbauten haben sich bewährt und das Siedlungsgebiet vor großflächigen Überflutungen bewahrt“, verweist Geisler auf das hohe Schutzniveau in Osttirol. Sowohl die Bezirkshauptmannschaft als auch das Baubezirksamt leisten bei der Abarbeitung der Katastrophenschäden hervorragende Arbeit. Tonnen von Geschiebe und unzählige Kubikmeter Schadholz wurden bereits aus dem Gewässer entfernt. Auch die beschädigten Ufersicherungen wurden teilweise bereits wiederhergestellt. In den nächsten Jahren wird das Schutzprojekt fortgesetzt und 2022 abgeschlossen. „Um den für Osttirol so wichtigen Radtourismus zu sichern, werden wir rechtzeitig zu Beginn der Radsaison den Drauradweg zumindest provisorisch wieder öffnen können“, erklärte LHStv. Geisler. Für die endgültige Wiederherstellung des Radweges sichert er nebst den Mitteln aus dem Katastrophenfonds auch den höchstmöglichen Fördersatz aus der Radwegoffensive zu. Mehr als zwei Millionen Euro wird die Wiederherstellung des Drauradweges kosten.
Die Bundesregierung hat den „Aktionsplan für sichere Almen“ präsentiert. „Nun gilt Rechtssicherheit für Almbauern“, freut sich Bauernbundobmann LHStv. Josef Geisler.
N
och vor dem Startschuss zur Almsaison präsentiert die Bundesregierung das vollständige Gesetzespaket „Aktionsplan für sichere Almen“, das zur Rechtssicherheit der Bauern beitragen und die Almbesucher zu mehr Eigenverantwortung verplichten soll. „Neben dem Tiroler Almschutzgesetz sorgen jetzt eine Änderung im ABGB, die ‚zehn Verhaltensregeln für Almbesucher‘ sowie der ‚Standard für die Alm- und Weidewirtschaft‘ für den notwendigen Schutz der Almbauern“, erklärt Bauernbundobmann LHStv. Josef Geisler. Gemeinsam mit der vom Land Tirol auf die Almwirtschaft ausgeweiteten Wegeversicherung habe man nun nicht nur Rechtssicherheit hergestellt, sondern auch dem Stellenwert der Almwirtschaft für die Lebensmittelproduktion, den Erhalt der Kulturland-
FOTO: PIXABAY
V. li.: Walter Hopfgartner (BBA Lienz), Markus Federspiel (Abteilung Wasserwirtschaft des Landes Tirol), Harald Haider (BBA Lienz), LHStv. Josef Geisler, Johann Waldauf (Bgm. Anras), Harald Stocker (VizeBgm. Assling) sowie LAbg. Martin Mayerl beim Lokalaugenschein.
„Wichtiger Schritt für die Tiroler Almwirtschaft“
Das Bangen hat sich gelohnt: Durch das „Almpaket“ der Bundesregierung können Bauern ihr Vieh wieder ohne Bedenken auf die Almen treiben.
scha f t u nd den Schut z vor Naturgefahren Rechnung getragen. „Es ist wichtig, alle Funktionen der Almwirtschaft zu sehen“, so Geisler.
Respekt vor harter Arbeit
FOTO: TANJA CAMMERLANDER
FOTO: LAND TIROL/ENTSTRASSER-MÜLLER
Lokalaugenschein nach Hochwasser in Osttirol
Bauernbundobmann LHStv. Josef Geisler
„Natürlich sind Freizeitnutzer nach wie vor gern gesehene Gäste auf der Alm – ohne sie würde die Almwirtschaft in der heutigen Form auch nicht mehr funktionieren“, ist sich LHStv. Geisler sicher: „Die Wanderer, Radfahrer und Erholungssuchen- den sollten sich jedoch auch wie Gäste verhalten. Eine Störung des Ablaufs auf der Alm und des weidenden Viehs ist unbedingt
zu vermeiden, zudem sollten die arbeitenden Menschen und ihre Wirtschaftsgrundlage respektiert werden.“ Der Aktionsplan für sichere Almen soll einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, das Miteinander auf der Alm zu stärken. Den wirtschaftlichen Aspekt lässt Geisler nicht außen vor. „Die Almwirtschaft ist ein w icht iger Wi r tschaftsmotor in den ländlichen Regionen“, meint der Bauernbundobmann: „Die alpine Infrastruktur, verbunden mit der traditionelLHSTV. JOSEF GEISLER len Almwirtschaft und ihren einzigartigen Produkten, sind aber auch das Rückgrat des Sommertourismus in Tirol.“
„Der ‚Aktionsplan für sichere Almen‘ stärkt den Bauern den Rücken.“