Tirol
NR. 14 | 4. APRIL 2019
BauernZeitung
Schlachtbetrieb
Seite 10
Der Schlachthof Obermoser hat in Söll einen neuen Betrieb eröffnet.
Gemeindetag
Seite 11
EU-Wahl-Kandidatin Simone Schmiedtbauer kommt zum Forum-Land-Gemeindetag.
Motivator
Seite 15
Hannes Royer, Obmann von „Land schafft Leben“, war zu Gast im Bauernbund.
Braunvieh FOTO: BAUERNZEITUNG/PIXNER
Am vergangenen Wochenende fand in Imst die Bundesbraunviehschau statt. Tausende Besucher fanden sich ein, um die Ausstellungstiere zu sehen. (Seiten 11 und 13)
Kuenz: „Weidegang der Tiere hat Vorrang vor Freizeitnutzung“ Vergangene Woche fand der Tiroler Landtag in Innsbruck statt. Top-Themen waren das Almurteil und die Maßnahmen, die darauf folgten. Landtagsabgeordneter Hermann Kuenz brachte sich energisch in die Diskussion ein: „Almen sind die wirtschaftliche Grundlage für tausende Tiroler Bauern!“
Für beispielhaft befand er die rasche Reaktion der Politik, da die kommende Almsaison bereits vor der Tür steht. Positiv bewertete er auch
Tiroler Bauern und dienen der Kulturlandschaft, auch wenn sie als Natur empfunden werden.“
Wenig treffender Vergleich vonseiten der SPÖ In einer Auseinandersetzung mit SPÖ-Parteivorsitzenden Georg Dornauer verteidigte LHStv. Josef Geisler die Almwirtschaft. Dornauer zog einen wenig treffenden Vergleich zwischen dem tödlichen Vorfall zwischen Kuh
LAbg. Hermann Kuenz
und Wanderin und einem ebenfalls tödlichen Hundebiss. (Anm. der Redaktion: Anfang September 2018 führte eine betrunkene Frau ihren Rottweiler spazieren. Dieser biss ein Kind zu Tode.) Lösungsvorschläge konnte Geisler in den Ausführungen Dornauers nicht finden. Auch Hermann Kuenz kritisierte Dornauer: „Es muss einen Unterschied geben zwischen einem Bauern, der seine Tiere auf die Alm treibt, um den freien Weidegang zu gewährleisten, und einer alkoholisierten Frau, die ihren Rottweiler nicht im Griff hat.“
Solidarität über Länderund Parteigrenzen hinweg
FOTO: TANJA CAMMERLANDER
Realistische Maßnahmen für Almmanagement
Das Almurteil (noch nicht rechtskräftig) könnte als Leiturteil für die zukünftige Almwirtschaft dienen (Symbolfoto).
FOTO: TANJA CAMMERLANDER
„In meiner Zeit als Bauernvertreter habe ich noch nie so viel Solidarität erlebt.“
FOTO: ARCHIV BZ/PRUGGER
D
as berühmt-berüchtigte Al- den Ausgang des „Runden Tisches“: murteil beschäftigt nach wie „Es hat vonseiten des Alpenvereins, vor Tirols Bauern. Die „aktu- der Tourismus- und der Freizeitwirtelle Stunde“ des Tischaft ganz klar die roler Landtages am Akzeptanz gegevergangenen Donben, dass der Weinerstag widmete degang der Tiere man den AlmbauVorrang vor der ern. „Es war ein Freizeitnutzung der tragischer Unfall, Almflächen hat.“ der sich im Sommer Kritischer sah er 2014 ereignete“, verdie Einzäunung der deutlichte LandWe i d e f l ä c h e n : tagsabgeordneter „Überspitzt gesagt LABG. HERMANN KUENZ Hermann Kuenz: zäunen wir die Alm „Den noch muss wegen der Wölfe man berücksichtigen, dass das Urteil ein und dann zäunen wir jede Straße, eine Leitentscheidung ist, die ganz jeden Weg und jeden Steig aus – das anders ist als bisherige Urteile zu ist einfach nicht denkbar!“ Alleine Almen.“ die Trennung von Weideflächen und „Zwei Aspekte betreffen uns im Wasserstellen wäre problematisch. Besonderen: Das alleinige VerschulHermann Kuenz hob die Bedeuden des tierhaltenden Bauers und die tung der Almen für Wirtschaft und Summe von fast einer halben Milli- Umwelt hervor: „Almen sind die wirtonen Euro als Entschädigungsleis- schaftliche Grundlage für tausende tung plus Prozesskosten, die durchaus existenzgefährdend ist. Er ist verurteilt worden, obwohl er sich damals nicht falsch verhalten und die richtigen Warnschilder angebracht hatte“, empörte sich der Bauernvertreter Kuenz. Aufgrund des Booms der Freizeitwirtschaft steige auch die Belastung für Grundeigentümer.
LHStv. Josef Geisler
„In meiner Zeit als Politiker habe ich noch nie solch eine Solidarität über alle Bevölkerungsschichten, Grenzen und Parteien hinweg erlebt“, so LAbg. Kuenz. Lob steuerte auch LHStv. Josef Geisler bei: „Als Vertreter der Almbauern möchte ich Danke sagen an alle, die sich mit der Almproblematik beschäftigt und Schritte in die richtige Richtung gemacht haben.“ Er betonte: „Sehr wichtig ist uns die Bewusstseinsbildung. Wir wollen solche Vorfälle in Zukunft verhindern.“