Tirol
NR. 08 | 21. FEBRUAR 2019
BauernZeitung
Förderung
Seite 10
Eine neue Abwicklungsrichtlinie für Kleinstund Bergbauernbetriebe wurde eingeführt.
Rekordumsatz
Seite 11
Die Tiroler Erzeugermarke BIO vom BERG wächst über die Landesgrenzen.
Bildung
Seite 13
Die Bauernbund-Winterakademie bietet wieder interessante Veranstaltungen.
Wintermärchen
FOTO: PETER BICHLER
Fast unwirklich schön präsentiert sich die tief verschneite Walleralm oberhalb von Scheffau, wo diese eindrucksvolle Aufnahme von Peter Bichler entstanden ist – ein fantastisches Wintermärchen, wie man es nicht alle Jahre erlebt. (hn)
Bodensparen in Tirol: Wie schauen die Supermärkte der Zukunft aus? Boden ist in Tirol Mangelware. Damit auch künftige Generationen noch genügend Platz zum Leben und Wirtschaften haben, sagte LAbg. Kathrin Kaltenhauser dem enormen Bodenverbrauch bereits vor Jahren den Kampf an. Ihre Anregungen entsprechen damit genau jenen zentralen Weichenstellungen, die Landesrat Johannes Tratter in den aktuellen Novellen zur Raumordnung und zum Baurecht gesetzt hat. Nicht zuletzt durch die geplanten Regelungen zu den Stellplätzen bei Supermärkten kommt Bewegung ins Spiel.
„Ich kann die Vergangenheit nicht ändern, aber für die Zukunft trage ich Verantwortung.“
FOTO:: TIROLER BAUERNZEITUNG/MANZL
F
ür die Abgeordnete Ing. Kathrin zu Einkaufszentren durften HandelsKaltenhauser ist es nicht nur als betriebe bis jetzt nämlich noch immer VP-Sprecherin des ländlichen Parkflächen im Außenbereich bauen, Raumes, sondern auch als Bäuerin wobei wertvollstes Grünland versiegelt sehr erfreulich, dass die Ressource wurde. Grund und Boden in Zukunft noch „Durch die bevorstehende Novelle besser geschützt werden soll. „Der des Tiroler Raumordnungsgesetzes Verbrauch wertvoller Bodenressourcen werden nun auch Handelsbetriebe mit ist in Tirol nach wie vor zu hoch“, über 300 m 2 Kundenfläche dazu verwarnt Kaltenhauser. pflichtet, Stellplätze in Form von HochBeim Thema Parkflächen bei Su- und Tiefgaragen zu errichten. Dies permärkten zeigt sie entspricht den besich nun höchst erreits bislang bestefreut, dass der zuhenden Regelungen ständige Landesrat für EinkaufszentMag. Johannes Tratren“, erklärt Kaltenter bei der Präsentahauser Tratters Vort ion des neuen stoß. Zusätzlich zur Wohnpaketes eine Errichtung von StellVerpflichtung zur plätzen in Form von Errichtung von StellHoch- oder Tiefgaplätzen in Form von ragen bei EKZ und LABG. KATHRIN KALTENHAUSER Hoch- oder TiefgaHandelsbetrieben ragen bei Handelswurde die Fachabbetrieben analog zu den bestehenden teilung beauftragt, Vorschläge für die Regelungen zu Einkaufszentren prä- Einführung einer Obergrenze für die sentierte. Anzahl der Stellplätze bei solchen „Diese Maßnahme entspricht einer Betrieben vorzusehen. verantwortungsvollen Politik. Ich weiß Landesrat Mag. Johannes Tratter zwar, dass ich die Vergangenheit nicht verweist auf weitere Maßnahmen: „Im ändern kann, aber für die Zukunft Sinne der Reduktion des Flächenvertrage ich Verantwortung und auch brauches ist eine Forcierung von Mehrwenn nun diese Entscheidung nicht fachnutzungen bei Handelsbetrieben allen passt, so bin ich der festen Über- sinnvoll. Möglich sind beispielsweise zeugung, dass das ein ganz wichtiger Dienstleistungsanbieter oder die ErSchritt für den Bodenschutz im Land richtung von Wohnungen in einem Tirol ist. Mein Dank gilt Landesrat oder mehreren Geschoßen, dies selbstTratter, der diese Maßnahmen um- verständlich unter Beachtung der Ziesetzt“, so Kaltenhauser. Im Gegensatz le der örtlichen Raumordnung.“
In Sachen „Überörtliche Freihalteflächen“ und „Stellplätze bei Handelsbetrieben“ bringt Landesrat Mag. Johannes Tratter Bewegung ins Spiel. Parkplätze sollen ähnlich wie bei Einkaufszentren künftig in Form von Hoch- und Tierfgaragen umgesetzt werden. LAbg. Kathrin Kaltenhauser war eine der treibenden Kräfte für diese Umsetzung.
Sicherung von Flächen schrittweise Umsetzung Tratter stellt fest: „In Tirol sind nur rund zwölf Prozent der Landesfläche als Siedlungs- und Wirtschaftsraum zu verwenden. Praktisch natürlich deutlich weniger, will man unbebaute Frei- und Grünräume für Erholung und Landwirtschaft erhalten. Nicht zu übersehen sind zudem jene Bereiche, die aufgrund von Naturgefahren wie Hochwasser oder Lawinen nur eingeschränkt nutzbar sind. Entsprechend herausfordernd ist es, mit den Instrumenten der Raumordnung eine Balance zwischen schützenswerten Freiflächen einerseits sowie Entwicklungsbereichen für Siedlungen und Wirtschaft andererseits zu finden“, schildert Tratter die Situation in Tirol. Bereits im Juli 2015 fasste daher der Tiroler Landtag eine Entschließung zum Erhalt von hochwertigen landwirtschaftlichen Böden. Dieser
Schutz wird in zwei Schritten umgesetzt. „In einer ersten Phase wurden bereits bestehende Raumordnungsprogramme für landwirtschaftliche Vorrangflächen und überörtliche Grünzonen überarbeitet und fortgeschrieben sowie mit Vorsorgeflächen ergänzt“, erklärt Tratter. „In einem zweiten Schritt wurden und werden laufend neue Regionalprogramme für landwirtschaftliche Vorsorgeflächen nach einer einheitlichen Methodik erstellt, in der vor allem die Bodenbonität, Flächengröße und Hangneigung berücksichtigt werden. Mit diesen Programmen werden aber nicht nur hochwertige landwirtschaftliche Nutzflächen gesichert, sondern auch die Gemeinden dabei unterstützt, kompakte Siedlungsgebiete mit ausreichendem Erholungsraum sicherzustellen“, so Tratter zum Stand der Umsetzung.