NR. 41 | 11. OKTOBER 2018 | BauernZeitung
SEITE I
FORST & ENERGIE
Scheitholz, Pellets & Co: Der optimale Brennstoff für Biomasseheizungen Theoretisch ist die Antwort nach dem optimalen Brennstoff leicht zu beantworten. Es ist jener, für den es eine gute technische und ökonomische Erzeugungs- und Nutzungskette gibt, der einen hohen Energieinhalt aufweist und mit geringen Emissionen und Rückständen in geeigneten Feuerungsanlagen genutzt werden kann. Praktisch und im Detail ist die Antwort schon etwas schwieriger. DIPL.-ING. DR. JOSEF RATHBAUER, BLT WIESELBURG
F
ehlt ein Glied in der Produktionsund Nutzungskette, ist die Markteinfühung des Brennstoffs zum Scheitern verurteilt (siehe Darstellung unten). Selbst wenn es eine technische Lösung gibt, aber die Wirtschaftlichkeit nicht gegeben ist, wird sich dieses System nicht durchsetzen. Energiepflanzen, die aus fernen Gebieten der Welt nach Europa gebracht werden, müssen hinsichtlich ihrer Standortansprüche erprobt und mehrere Jahre begleitet werden. In vielen Fällen ist bei neu angedachten Energiepflanzen der Flaschenhals durch eine nicht verfügbare beziehungsweise zu teure Erntetechnik bedingt.
eindeutig bei Holzsortimenten, die in Summe etwas mehr als 150 PJ an Energie liefern. Dies wird auch in Zukunft so bleiben.
Die wesentlichen Parameter für eine grobe Charakterisierung von Brennstoffen sind die Maße (Länge, Breite, Durchmesser etc.), der Wasserund Aschegehalt. Je geringer der Wassergehalt, desto höher ist grundsätzlich der Energieinhalt und damit der Heizwert. Der Aschegehalt ist ein Summenparameter für die aschebildenden Elemente in einem biogenen Festbrennstoff. Die agrarischen Brennstoffe (z. B. Stroh, Miscanthus) haben normalerweise einen deutlich höheren Aschegehalt als die holzartigen Rohstoffe. Die Elementzusammensetzung der Asche der agrarischen Brennstoffe kann deutlich niedrigere Ascheschmelzpunkte und damit eine höhere Verschlackungsneigung als bei Holz bedingen. Die Anforderungen an biogene Brennstoffe sind in Normen definiert. Für biogene Festbrennstoffe wurde die Normenserie EN ISO 17225 erarbeitet. Diese Dokumentenserie besteht aus sieben veröffentlichten Teilen und einem Entwurf (EN ISO 17225-8), der die Eigenschaften von Presslingen aus torrefiziertem Material definiert. Der erste Teil enthält eine Tabelle zur allgemeinen Klassifizierung des bio-
Verschiedene Potenziale der Brennstoffe Neben den etablierten Holzbrennstoffen – Scheitholz, Hackgut, Pellets und Briketts – gibt es eine Reihe von Energiepflanzen, pflanzlichen Nebenprodukten und Reststoffen, die für die energetische Nutzung infrage kommen. In der Tabelle unten sind Werte hinsichtlich Nutzung und Potenzial biogener Festbrennstoffe dargestellt. Dabei ist zu beachten, dass es sich teilweise um grobe Abschätzungen handelt. Das Potenzial der alternativen biogenen Brennstoffe wird oft überschätzt. In Österreich gibt es derzeit rund 1000 Hektar Miscanthusanbauflächen, die etwas über 0,2 Petajoule (PJ) an Energie bereitstellen. Der Schwerpunkt liegt
FOTO: AGRARFOTO.COM
Wichtige Parameter und genormte Anforderungen
Wie bei anderen biogenen Feststoffen gilt auch für Holz: Je geringer der Wassergehalt ist, desto höher ist letztlich der Heizwert. Gute Trocknung und Lagerung sind daher entsprechend wichtig.
genen Rohstoffs und eine Reihe von Tabellen zu den jeweiligen biogenen Brennstoffen mit spezifischen Parametern und vorgeschlagen Gehaltsklassen. In den Teilen zwei bis sieben
Konversion Wärme, Strom, mechan. Energie
QUELLE: BLT WIESELBURG, GRAFIK: BZ
Transport, Logistik
Rahmenbedingungen Wirtschaftlichkeit
Verarbeitung
Erzeugungs- und Nutzungskette: Fehlt ein Glied der Kette, wird sich der Brennstoff nicht durchsetzen.
VERSCHIEDENE BIOGENE BRENNSTOFFE Nutzung und Potenzial in Österreich: Fläche, Menge und Energie Fläche (ha) Scheitholz Holzpellets Hackgut, Rinde, Sägenebenprodukte Getreidestroh – Annahme 10 % energetische Nutzung Getreideausputz – Annahme 2 % der Getreidemenge Körnermais – Spindeln Sonnenblumenschalen Miscanthus Schilf BAUERNZEITUNG
600.000
200.000 25.000 1000 5000
Menge (t) 4.060.000 885.000 7.500.600
Energie (PJ) 58 15 81
200.000
2,9
90.000
1,0
200.000 25.000 12.000 40.000
2,5 0,40 0,22 0,57 QUELLE: BLT WIESELBURG
bitte umblättern >>
S PA R E N S I E B E I M HEIZEN, NICHT BEI DER HEIZUNG
Rohstoffproduktion Ernte, Transport, Lagerung
werden einzelne Brennstoffe, wie z. B. Holzpellets, Holzbriketts, Hackgut und Scheitholz, im Detail charakte-
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