NR. 27 | 5. JULI 2018 | BauernZeitung
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Zukunft des Melkens: automatisch und digital
feld wird so weniger eingeschränkt. Das neue Isobus-Terminal verfügt laut Pöttinger über ein 5,6 Zoll-Farbdisplay mit hohem Ablesewinkel und Tastenbeleuchtung (Nachtfahrmodus), damit bei direkter Sonneneinstrahlung, im Einsatz bei Nacht und aus jedem Betrachtungswinkel eine gute Lesbarkeit sichergestellt ist. Integrierte Lautsprecher und ein USB 2.0-Anschluss mit Schutzkappe runden das multifunktionale Bedienterminal ab. Das neue Expert 75 mit den Isobus-Funktionen UT und AUX ist, so Pöttinger, universell für den kompletten Isobus-Maschinenpark (unabhängig vom Herstellerfabrikat) einsetzbar.
FOTO: KVERNELAND
Flüssigdüngerausbringung bei der Einzelkornaussaat
Der iXtra LiFe-Fronttank (r.): Dank Elektronik startet bzw. stoppt die Ausbringung des Flüssigdüngers mit der Aussaat.
schaffen. Gleichzeitig führt eine schnelle Jugendentwicklung zu einem früheren Reihenschluss und somit einer besseren und natürlichen Unkrautunterdrückung.
Roboter, die schneller und individueller melken, das Futter schieben und auffrischen und eine Handy-Software, die beim Entscheiden hilft.
Nach jahrelanger Vorarbeit und einer Neugier schürenden Werbekampagne über „die Zukunft der Milchwirtschaft“ lüftete die Firma DeLaval vergangene Woche das Geheimnis und stellte auf fünf Pilotbetrieben in Europa gleichzeitig ihre Innovationen vor. GABI CACHA
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uf den Höfen von Milchauern in Frankreich, Holland, Dänemark und Deutschland hatten sich etwa 120 Agrarjournalisten versammelt, um die Neuheiten kennenzulernen. Melkroboter, Futterschiebe-Roboter und eine neue App für Herdenmanagement wurden präsentiert. Der neue Melkroboter VMS V300 kombiniert eine moderne 3D-Kamera-Technik mit intelligenter Software, die für schnelles und zielgenaues Ansetzen und Dippen sorgt. „Kühe zu teachen, ist Vergangenheit“, sagt Andreas Beck von DeLaval und meint damit das Anlernen der Euterform. Euterkoordinaten werden per LED-Ultraschall-Sensoren (und nicht mehr per Laser) erfasst. Das bedeute eine Zitzenspray-Abdeckung von bis zu 99 Prozent (%), eine erfolgreiche Ansetzrate von bis zu 99,8 % und eine bis zu 50 % geringere Ansetzzeit, rechnet DeLaval vor. Ein neuer Vorbereitungsbecher sorge für gesteigerte Reinigungs- und Stimulationswirkung, er ist zur besseren Kontrollierbarkeit
transparent. Der Dippmittel-Verbrauch sinke, die Melkzeit werde kürzer. Wie viele Melkberechtigungen für welche Kuh am profitabelsten sind, errechnet das System. Über die neue Benutzeroberfläche „InControl“ kommt der Kunde mit der Technik in Berührung. Möglich ist, einen Touchscreen auf der Melkstation oder die komplette Steuerfähigkeit und Information auf dem Smartphone zu haben und damit aus der Ferne eingreifen zu können. Das neue Melksystem ist ab sofort bestellbar, drei Vorbestellungen aus Österreich liegen bereits vor. Alfred
Pressetermin am Bauernhof Pirling
OptiDuo: Aufgemischt und aufgefrischt Neu ist auch der Futterschiebe-Roboter „OptiDuo“. „Auflockern statt anpressen“ lautet die Devise des Geräts, das mit einer Doppelspirale auf dem Walzenkörper ausgestattet ist und Futtermittel aller Art auf dem Futtertisch nicht nur verschieben, sondern gleichzeitig mischen und auflockern kann. „Davon profitieren auch rangniedrigere Tiere sehr“, sagt Dierk Mohr von DeLaval. Neuerung Nummer drei ist die Herdenmanagement-App „DelPro Companion“. Sie zeigt Tierinformationen an, unterstützt bei den Arbeitsroutinen und soll helfen, direkt vom Smartphone aus die richtigen Entscheidungen zu treffen. Sechs Prozent der Milchkühe weltweit werden aktuell mit Automatischen Melksystemen gemolken. „Die Zukunft ist Automation“, versicherte Markus Käck von DeLaval.
lastungsdrucks ist zu jeder Zeit während der Arbeit über ein einfachwirkendes Steuergerät möglich.
Neue Möglichkeiten Mit den Disco 3600 Move und Disco 3200 Move in Varianten stehen offen Der iXtra LiFe-Fronttank kann in Kombination mit einer Isobus-fähigen Einzelkorn-Sämaschine beispielsweise zur Aussaat von Zuckerrüben, Mais oder Sonnenblumen eingesetzt werden. Die elektrisch gesteuerten Düsenstöcke in Verbindung mit GPS und IsoMatch Geocontrol schalten sich laut Kverneland automatisch ein oder aus, sodass Doppelstellen am Vorgewende oder in bereits gesäten Bereichen vermieden werden. In Fahrgassen werde die Ausbringung des Flüssigdüngers automatisch abgeschaltet.
Pirling aus dem mittelfränkischen Gunzenhausen war auf dem deutschsprachigen Markt der Erste, der mit den Innovationen arbeiten durfte. 210 Stück Fleckvieh werden auf seinem Hof von vier Automaten gemolken. „Die Maschine ist wesentlich schneller beim Ansetzen und hat auch nach dem Abkalben keine Probleme mit dem Euter“, sagt der Bauer.
Mähwerk mit mehr Bewegungsfreiheit mit und ohne Aufbereiter erweitert Claas die erfolgreiche Disco-Baureihe um sechs neue Frontmähwerkmodelle. Die neue Konstruktion erlaubt eine Bewegungsfreiheit von 1000 Millimetern (mm) unabhängig von den Unterlenkern der Fronthydraulik für eine möglichst optimale Bodenanpassung des Mähbalkens. Die neuen Mähwerke sind in 3,0 und 3,4 Metern (m) Arbeitsbreite erhältlich. Herzstück der Disco Move-Mähwerke ist der völlig neu entwickelte Anbaubock mit integrierter Kinematik. Er erreicht eine Bodenanpassung von 600 mm nach oben und von 400 mm nach unten. Ein seitliches Pendeln der Mäheinheit über den Tragbolzen ist eben-
Vollständige Ausstattung FOTO: WERKSFOTO
Mit der Einführung des iXtra LiFe Fronttanks bietet Kverneland nun eine Isobus gesteuerte Einzelkornaussaat mit gleichzeitiger Flüssigdüngerausbringung an. Diese Kombination soll maximale Produktivität versprechen. „Dank der cleveren Elektronik kommunizieren die Sämaschine und der Fronttank miteinander, somit startet bzw. stoppt die Ausbringung des Flüssigdüngers mit der Aussaat. Dies ist im Zuge von immer strengeren Düngeverordnungen eine effiziente Ausbringmethode bei zeitgleicher Reduzierung der Ausbringmenge. Ziele sind dabei die Ressourcenschonung und der Umweltschutz", so Andreas Potthast, Produktmanager für Sätechnik. Durch eine gezielte und reduzierte Ausbringung von mineralischem Dünger wird mehr Raum für die organische Düngung ge-
FOTOS (3): DELAVAL
Das Expert 75-Isobus-Terminal von Pöttinger
FOTO: BZ/CACHA
FOTO: WERKSFOTO
Neues Isobus-Terminal mit Ein-Hand-Bedienung
Mit der neuen Terminal-Generation von Pöttinger soll der Landwirt auch an langen Arbeitstagen alles perfekt im Griff haben. Intuitive Bedienung und hohen Komfort hat sich Pöttinger bei dem Expert 75-Isobus-Terminal auf die Fahnen geschrieben. Es ist für die Ein-Hand-Bedienung konzipiert: Eine Griffleiste soll für guten Halt sorgen, die Bedientasten sind doppelreihig an der rechten Seite angeordnet und können dadurch leicht mit einer Hand betätigt werden. Bedienelemente wie Touchscreen und Scrollrad mit Bestätigungstaste sollen zusätzlich das Arbeiten am Feld erleichtern. Dank der kompakten Größe gibt es viele Möglichkeiten der Positionierung, und das Sicht-
TECHNIK
Das neue Frontmähwerk von Claas
falls möglich. Dieser ist um 30 Grad geneigt. Die hydraulische Entlastung Active Float ist serienmäßig ebenfalls im Anbaubock integriert. Koppelpunkte am Traktor für Entlastungsfedern sind nicht nötig. Eine Anpassung des Ent-
Die neuen Disco 3600 Move und Disco 3200 Move sollen auch bei der Ausstattung überzeugen. Wahlweise kommen die Maschinen ohne Aufbereiter oder mit Walzen- oder Zinkenaufbereiter zum Einsatz. Der Max Cut-Mähbalken ist eine Eigenentwicklung aus dem Hause Claas und kommt auch im Disco Move zum Einsatz. Er sorgt, so Claas, für eine noch bessere Schnittqualität unter allen Bedingungen. Als weitere Vorteile werden angeführt: erhöhte Selbstreinigung Sicherung hoher Futterqualitäten, vereinfachte Wartung, Formstabilität und Langlebigkeit.