NR. 10 | 7. MÄRZ 2019 | BauernZeitung
SEITE I
HEU & SILIERTECHNIK
FOTO: MARIO - STOCK.ADOBE.COM
Technologien im Test Ob in der Geräteausstattung, bei Siloballenfolien oder in der Datensammlung: Im Grünlandbereich gibt es viele spannende Entwicklungen. Das Thema „Heuund Siliertechnik“ widmet sich auf fünf Seiten diesen Bereichen. Seiten I bis V
Mähen im alpinen Bereich: Was einzelne Mähwerke unterscheidet Bei Zweiachsmähern werden bevorzugt Scheibenmähwerke eingesetzt, eine Alternative dazu sind Doppelmessermähwerke. Was für die Hangtauglichkeit wesentlich ist und welche Unterschiede es bei einzelnen Fabrikaten gibt, wurde am Francisco Josephinum im praktischen Versuch getestet.
S
cheibenmähwerke haben sich bei Zweiachsmähern durchgesetzt. Alle in Mitteleuropa beheimateten Hersteller von Scheibenmähwerken bieten auch Typen für Zweiachsmäher an. Ihre Arbeitsbreite bewegt sich zwischen 1,90 und 3,05 Meter. Der Anbaubock enthält keine Vorrichtung zur Entlastung des Mähwerkes, da diese in der Fronthydraulik des Zweiachsmähers integriert ist. Dadurch kann der Anbaubock kurz gebaut werden, wodurch der Schwerpunkt des Mähwerkes möglichst nahe der Vorderachse liegt und die Entlastung der Hinterachse minimiert wird. Zur optimalen Bodenanpassung quer zur Fahrtrichtung ist der Balken pendelnd mit dem Anbaubock verbunden. Der Schwenkwinkel liegt im Bereich zwischen fünf und zehn Grad. Der Anbaubock soll eine Anfahrsicherung enthalten. Die erforderliche Normdrehzahl der Zapfwellen beträgt 540 bzw. 1000 Umdrehungen je Minute. Der Zapfwellenstummel am Zweiachsmäher und am Mähwerk sollte möglichst in einer Ebene liegen, damit die Gelenkwelle während der Arbeit möglichst wenig abgewinkelt ist. Ist im Mähwerk kein Freilauf integriert, muss dieser in der Gelenkwelle vorhanden sein.
Überlastschutz gegen Beschädigungen Der seitliche Antrieb des Balkens darf stehendes Gras nicht umdrücken. Um bei der Kollision mit Fremdkörpern eine Beschädigung der Getriebe zu vermeiden, muss ein Überlastschutz vorhanden sein. Dieser kann im Antrieb jeder Mähscheibe oder zentral im Antriebsstrang eingebaut sein. Außerdem ist bei den Mähwerken im Anbaubock eine Anfahrsicherung eingebaut. Das Mähwerk klinkt bei festen
Hindernissen aus, damit ganz grobe Schäden vermieden werden. Waagrechte und flache Balken mit flachen Mähscheiben weisen in der Regel beim Bergabfahren den besseren Futterfluss auf. Räumleisten auf den Mähscheiben unterstützen ihn ebenfalls. Die äußeren Scheiben sind zur besseren Schwadbildung durchwegs mit zylindrischen Erhöhungen ausgestattet. Schnellwechselsysteme für die Klingen erleichtern deren Wechsel.
Hangtauglichkeit: Das Gewicht ist wesentlich In Abhängigkeit vom Futterbestand und Bodenunebenheiten in Fahrtrichtung kann es Unterschiede in der Gleichmäßigkeit der Stoppellängen zwischen einzelnen Fabrikaten geben. Schmale Balken weisen in diesem Zusammenhang Vorteile auf. Das Gewicht des Mähwerks ist für die Hangtauglichkeit wesentlich. Es liegt bei einer Arbeitsbreite von 2,5 bis 2,6 Metern im Bereich von 440 bis 530 Kilogramm. Die Prospektangaben weichen vereinzelt erheblich von der Realität ab. Große Unterschiede zwischen einzelnen Fabrikaten gibt es in der Lautstärke. Spitzenwerte erreichen mehr als 110 dB(A). Dies entspricht einer Motorsäge oder einer Holzhackmaschine. Leise Mähwerke liegen unter 100 dB(A). Bei den leisen Mähwerken ist in der Fahrerkabine kaum eine Erhöhung des Lärmpegels zu bemerken. Der Leistungsbedarf an der Zapfwelle bewegt sich bei einer Arbeitsbreite von 2,5 bis 2,6 Metern im Bereich von 15 bis 18 Kilowatt (kW). Dazu kommt noch die erforderliche Leistung für die Fortbewegung des Zweiachsmähers. Diese hängt von der
FOTO: HBLA FRANCISCO JOSEPHINUM
JOSEF WIPPL UND FRANZ HANDLER, HBLFA FRANCISCO JOSEPHINUM
Die Bodenanpassung hat Einfluss auf die Gleichmäßigkeit der Stoppellängen.
Fahrgeschwindigkeit und der Hangneigung (bergauf oder bergab) ab.
Doppelmessermähwerke: Besser für Insekten Eine Alternative zu den Scheibenmähwerken sind Doppelmessermähwerke. Aufgrund des höheren Wartungsaufwandes und der steigenden Motorleistung der Zweiachsmäher haben sie an Bedeutung verloren. Durch die Entwicklung von Schleifautomaten konnte der Zeitaufwand für das Messerschleifen reduziert werden. Bei gleicher Arbeitsbreite sind sie um ein Drittel bis zur Hälfte leichter als Scheibenmähwerke gleicher Arbeitsbreite. Ihr Leistungsbedarf an der Zapfwelle macht ein Fünftel aus. Dadurch können zur Steigerung der Arbeitsbreite Front-Heck-Kombinationen eingesetzt werden. Durch die glatte Schnittfläche an den Stoppeln wird ihnen ein rascherer Wiederaustrieb der gemähten Flächen nachgesagt. Durch die breite Ablage des Futters kommt es unmittelbar nach dem Mähen zu einer rascheren Abtrocknung des Futters. Das Risiko für Futterverschmutzung ist geringer. Zahlreiche Untersuchungen belegen, dass sie Insekten und Amphibien weniger schädigen. Dies wird von Seiten des Naturschutzes als Argument für den verpfl ichtenden Einsatz von Doppelmessermähwerken auf Naturschutzflächen angeführt.
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