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mmer Zukunft

Trump zum US-Präsidenten. „Statt zu klagen oder zornig zu werden, müssen wir nun Vorschläge entwickeln, wie wir unsere Welt haben wollen.“

Naturverbunden

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„Utopia“ ist so ein Vorschlag, der allerdings über das Politische hinausgeht. Die Natur rückt in den Mittelpunkt. Wie überhaupt im Füllhorn „Cornucopia“, wo Songs, die früher als einfache Liebeslieder begriffen wurden, zu Plädoyers für einen pfleglichteren Umgang mit der Natur werden. Bei einer Show in Los Angeles wurde gar Klimaaktivistin Greta Thunberg zugeschaltet. Mit der Natur war die aus Reykjavík gebürtige Björk ja immer ganz eng verbunden. Die Melodien der meisten ihrer Lieder fallen ihr auf stundenlangen Spaziergängen ein. Und 2011 verblüffte sie mit „Biophilia“, wo sie auf teilweise neu entwickelten Instrumenten Lieder schuf, die jeweils ein Naturphänomen umkreisten. Für jeden Song kreierte Björk dann eine interaktive App. Niemand Geringerer als Naturfilmer David Attenborough sprach die Einleitung zu diesem App-Programm. Im Interview erzählte Björk dem Verfasser dieser Zeilen den Ur- sprung ihres Interesses an der Natur: „Wir hatten keinen Fernseher zu Hause. Ich ging also immer zu meinen Großeltern um diese tollen BBC-Dokumentationen von ihm zu sehen. David Attenborough war der Rockstar meiner Kindheit. Er brachte Hoffnung, sprach vom Handschlag zwischen der Natur und der modernen Welt. Das hat mich tief beeindruckt.“ Diese tiefe Faszination mit den rätselhaften Vorgängen in der Natur vermittelt die „Cornucopia“-Show auf sehr anschauliche Weise. Weil Björk mittlerweile ihr zehntes Album „Fossora“ veröffentlicht hat, werden auch einige Lieder davon in die aktuellen Shows eingebaut. „Fossora” steht für „grabende Frau”. Bei dieser Tätigkeit entdeckt sie die wundersame Welt der Pilze, die Björk als Nervenssystem des Waldes bezeichnet. Und so feiert sie das Mysterium des Waldes. „His capacity for love is enormous, his celebrational intelligence is ridiculous”. Man kann also gespannt sein, auf dieses multimediale Spektakel, bei dem auch der Tiroler Hang-Virtuose Manu Delago mitmischen wird. Die derzeit so missglückt wirkende Romanze zwischen Natur und Mensch wird an diesem Abend jedenfalls in Richtung Happy End gedacht, ganz im Sinne von Björks Liedzeile „Imagine a future and be in it.“ Die Losung heißt: Future Forever! n Björk gastiert am 19. September in der Wiener Stadthalle D.