2 minute read

oduzie t St om fü 70 000 Haushalte

Vom Bahnhof her wandert man in wenigen Minuten zum Kraftwerk Eglisau­ Glattfelden. Der markante Bau steht unter Denkmalschutz. Seit 100 Jahren produziert das Kraftwerk Strom, heute für gut 70 000 Haushalte. An den grossen Turbinenhallen vorbei gelangt man über den Rhein nach Deutschland. Wer weiter wandert, gelangt flussaufwärts wieder auf Schweizer Boden zum Bahnhof HüntwangenWil. Für Kunstinteressierte lohnt sich ein Ausflug zum Riverside Hotel, rund eine Viertelstunde Fussmarsch vom Bahnhof Zweidlen entfernt. Dort stehen im Freien 20 überdimensionale farbenprächtige Figuren von Stephan Schmid lin, dem ehemaligen Erfolgskomiker der «Schmi rinskis».

Weiter geht die Fahrt mit der Hochrhein­Linie ins denkmalgeschützte alte Rheinstädtchen Kaiser stuhl. Auch hier gibt es Kunst zu sehen: Beidseits des Rheins verläuft der ganzjährig begehbare Skulpturenweg. Auf ihm sind zwölf Kunstobjekte von deutschen und Schweizer Künstler:innen platziert. Die Strassenverläufe und Häuserzeilen vom Zentrum Kaiserstuhls markieren eine intakte mittelalterliche Landstadt mit einem dreieckigen Grundriss. Sehenswert sind der massive Turm am Ortseingang mit spannenden Füh rungen oder die barocke Stadtkirche St. Katharina.

Wie in Eglisau spielt auch in Bad Zurzach Quellwasser eine grosse Rolle: Auf der Suche nach Steinsalz fand man 1914 bei Bohrungen in einer Tiefe von 416 m zufällig eine warme Quelle. Die Glaubersalzquelle lindert Beschwerden bei Rheuma ­Erkrankungen, stärkt Wirbelsäule und Gelenke – und tut einfach gut. Das Mineralheilbad mit Innen­ und Aussenbereich gilt als grösstes Freiluft­Thermalbad Europas. Höhepunkte: Das «Floaten» im Intensiv­Solebad und die Abkühlung nach der Sauna im ästhetisch gestalteten Naturteich. Auch ein Spaziergang ins Zentrum mit seinem mittelalterlichen Charme lohnt sich. Für Aktive empfiehlt sich eine Wanderung auf dem Rheinuferweg nach Koblenz.

Wer einen historischen Abstecher in frühere Zeiten mag, ist in der Region zwischen Bad Zurzach und Koblenz gut aufgehoben. Hier kann man diverse Burgen und Schlösser erkunden. Etwa das Schloss Röteln, die Burgruine Weisswasserstelz, das Kastell Tenedo oder das Festungsmuseum Reuenthal. Bei Rietheim passiert man das Auengebiet «Chly Rhy», welches mit 35 Hektaren zum grössten Auengebiet im Kanton Aargau zählt. Es ist geprägt von trockenen und feuchten Wiesen, Gehölzstreifen sowie stehenden und fliessenden Gewässern. Damit bietet das Gebiet vielen Tier­ und Pflanzenarten einen wichtigen Lebensraum.

Nächste Station: Koblenz. Hier kreuzen sich die Bahnlinien Baden–Waldshut und Winterthur–Basel. Das Dorf mit den vier Brücken liegt an der Mündung der Aare in den Rhein. Die 181 m lange Gitterträgerbrücke befindet sich weitgehend im Originalzustand und verbindet Koblenz mit dem deutschen Waldshut. Sie gilt heute als älteste genutzte Eisenbahnbrücke* Europas aus dem Jahr 1859. Speziell: Thurbo fährt vorwärts im Bahnhof ein und «rückwärts» über die alte Rheinbrücke nach Waldshut. Die Lokführer:innen wechseln hier jeweils den Führerstand.

In Waldshut fährt die S36 in ihren Endbahnhof ein. Die deutsche Grenzstadt am Hochrhein zieht Besucher:innen mit ihrer farbenfrohen Altstadt an. Am Eingang steht das Schaffhauser Tor, das bis 1864 als Stadtgefängnis diente. Heute ist es das Eingangstor zur grossen Einkaufsmeile, der Kaiserstrasse. Bevor es dem Rhein entlang wieder zurück geht, sollte man unbedingt ein Stück Torte probieren.

Mehr Informationen thurbo.ch/hochrhein

Fabienne Tschumper 26 Jahre, Hebamme, aktive Pendlerin

This article is from: