1 minute read

Kurze Wanderzeit und Rundumsicht

Die Kühe versammeln sich rasch am Zaun, als die ersten Wanderer und Velofahrer:innen sich dem Berggasthaus auf dem Hörnli nähern. Eine Spaziergängerin mit Hund trifft ein und dieser weiss genau, wo er eine Wasserschale findet. Für einen Montagmorgen ist auf dem Berg im Zürcher Oberland schon einiges los. Als die Gäste im Berggasthaus Hörnli einen Kaffee oder Nussgipel be stellen, fressen auch die Kü he wieder in Ruhe ihr Gras. Ein neuer Tag bricht an für Hansruedi Häne und sein Team. Seit 1994 ist er der Hüt tenwart im Gasthaus Hörnli, zusammen mit seiner Frau Evelyn.

Er ist einer von hier, aufgewachsen im Tösstal. «Dort drüben ist meine Grossmutter aufgewachsen. Mein Urgrossvater besass über 50 Hektaren Land», sagt Hansruedi Häne und zeigt Richtung

Steg. Wirt wurde Häne erst über Umwege. Er lernte Automechaniker, arbeitete als kaufmännischer Angestellter, bereiste Asien und übernahm schliesslich in Bauma das Restaurant Bahnhof. Eine Zeit, an die er sich gerne erinnert. Doch ihn habe es schon immer in die Höhe ge zogen. «Berggast häuser locken Menschen mit besonderem Charakter an. Und die meisten sind dankbar, wenn sie nach etwas Bewegung zu trinken oder zu essen bekommen.» Die Bewegung und Abwechslung als Hüttenwart gefällt auch Häne. Putzen, vorbe reiten und kochen gehören zur Hauptarbeit. Daneben flickt er seine Maschi nen selber, unterhält Trottinetts, ersetzt Ku fen bei den Schlitten und feuert mit Holz. «Wenn ich einmal Zeit habe, die Blumen zu giessen und kurz die Aussicht zu geniessen, dann ist das etwas Besonderes.»

Die meisten Gäste grüssen ihn mit Namen; ein paar Worte hier, ein Lachen dort. Im Innern des Berggast hauses stimmen ein paar Stamm gäste ein Schweizer Heimatlied an. Das Gast gebersein gefällt ihm. «Wir haben ganz einfach die schönste Beiz weit und breit», sagt Häne und lacht.

This article is from: