Ausgabe 8 | 2010
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Jeden Monat neue Infos aus der Welt der Ingenieure
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»» I N T R O Versuch und Irrtum Vieles, was sich im Laufe der Evolution entwickelt hat, macht auch im Bereich der Technik Sinn. Diente Leonardo da Vinci in der Renaissance noch der Vogelflug als Vorbild für frühe Flugmodelle, so entstand in jüngster Zeit die sogenannte Riblet-Folie, die den Luftwiderstand von Flugzeugen reduziert – abgeschaut von schnell schwimmenden Haien im Meer.
»» C O M P U T A T I O N A L E N G I N E E R I N G
Virtuelle Welt als ideale Testumgebung Computersimulationen sind aus den Ingenieurwissenschaften nicht mehr wegzudenken – gerade in der Automobilindustrie spielen sie eine große Rolle für die Produktentwicklung Die Modellzyklen in der Automobilindustrie werden immer kürzer, gleichzeitig wächst die Vielfalt an Modellen. Die Konsequenz: Für die Entwicklung neuer Fahrzeuge bleibt immer weniger Zeit. Mit Computersimulationen kann der Prozess beschleunigt werden und es lassen sich unterschiedliche Varianten virtuell durchspielen. So können innerhalb kürzester Zeit »» weiter S. 2
schulen angeboten wird und dessen Bedeutung mit zunehmender Leistungsfähigkeit von Computern weiter steigen wird. Rund ums Automobil zum Beispiel bewegen die Experten sich in verschiedenen virtuellen Welten, um mithilfe von numerischen Simulationsmethoden den Verkehr auf den Straßen sicherer, attraktiver und effizienter zu machen.
»» S T U D I U M CES: Die Erfolgsrechnung Computational Engineering Science wird zu den Schlüsseltechnologien der Zukunft gezählt. Das haben auch die deutschen Hochschulen erkannt und bieten immer mehr spezielle Angebote dieses jungen Studiengangs aus Informatik und Technik. »» weiter S. 3 + 4
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Die Datenmengen sind mitunter riesig, aber die Computer werden ja auch immer leistungsfähiger, sie verarbeiten die Datenflut immer schneller. Klar, dass sich Ingenieurinnen und Ingenieure diese technischen Verbesserungen zunutze machen. Computational Engineering ist ein junger Studiengang, der erst seit 1997 an deutschen Hoch© ArchMen, Fotolia
Thema: Computational Engineering
Es gibt aber noch ein anderes Prinzip, das Tiere und Menschen seit jeher weitergebracht hat: Versuch und Irrtum. Ausgerechnet diese Methode, die zur Lösung von Problemen bewusst Fehlschläge in Kauf nimmt, um das angestrebte Ziel zu erreichen, ist irgendwie auch die Basis der jungen Hightech-Disziplin Computational Engineering. Allerdings kann beim Lernprozess am Computer nichts kaputtgehen. Die Simulationen sind reine Rechenoperationen, die Möglichkeiten und Wege so lange durchprobieren, bis sie funktionieren. Benötigt werden nur Bits und Bytes und ein Bruchteil der Zeit, die echte Tests in Anspruch nehmen würden. Computersimulationen und Modellrechnungen sind daher unverzichtbar geworden. Für all jene, die sich für Mathematik, Informatik und Technik gleichermaßen begeistern, bietet diese virtuelle Technik ungeahnt reale Jobperspektiven. //
»» P R O D U K T E Simulieren statt Probieren! Viele Testläufe für technische Produkte finden nicht in Fabrikhallen, sondern auf Displays von Großrechnern statt. Anlagen, Menschenströme, Flugzeuge oder Segeljachten – mit System und Hightech lässt sich fast alles simulieren. »» weiter S. 5 + 6