Schiffbau - THINK ING. kompakt - Ausg. 5/10

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Ausgabe 5 | 2010

kompakt Jeden Monat neue Infos aus der Welt der Ingenieure

»» S C H I F F B A U

Deutsche Technik auf allen sieben Meeren Blickt man zurück in die Geschichte, brachten Schiffe der Menschheit schon immer Neuland, aber auch Fortschritt. Ob Homo sapiens auf dem Seeweg nach Australien einwanderte, sich UrwaldBewohner mit ihrem Einbaum neue Jagdgründe eröffneten, Amerika vor oder von Kolumbus entdeckt wurde, Phönizier Waren und Griechen Kultur in der Mittelmeer-Region verbreiteten, die Wikinger mit Langschiffen Europas Küsten heimsuchten oder aus kleinen Ländern wie England und

Holland mächtige weltumspannende Seefahrernationen wurden – möglich wurde das, durch ständig weiterentwickelte Schiffe und Ingenieurkenntnisse im Schiffbau.

»» P O R T R Ä T Luxusliner mit viel Hightech Die Celebrity Eclipse ist eines der modernsten Kreuzfahrtschiffe der Welt. Konstruiert und gebaut wurde der Luxusliner, auf dem 2.852 Passagiere Platz finden, unter anderem von 300 Ingenieuren in der Meyer Werft in Papenburg. »» weiter S. 3 + 4

Der Begriff „Stapellauf“ erinnert an diese gute alte Zeit, als Schiffe noch am Strand gebaut wurden und der Kiel auf hölzernen „Stapeln“ ins Meer rutschte. Schwer vorstellbar bei den Ozeanriesen, die heutzutage durchs Salzwasser pflügen. Die entstehen natürlich in gigantischen Trockendocks riesiger Werftanlagen. Zum Beispiel das Ende Oktober 2009 in Dienst gestellte, mit 361 Metern längste und größte Kreuzfahrtschiff der Welt, die „Oasis of the Seas“. Dreieinhalb Jahre wurde an diesem 900 Millionen Euro teuren Koloss mit seinen 16 Passagierdecks, 2.704 Kabinen und einer Antriebsleistung »» weiter S. 2 © HDW

© Meyer Werft

© Andrey Sukhachev, Fotolia

© Miss X, Photocase

Statt Riesentankern und Massengutfrachtern setzen Werften hierzulande auf die limitierte Fertigung von Spezialschiffen, großes Ingenieur-Know-how und Top-Qualität

Thema: Schiffbau

»» I N T R O An die Boote, Leinen los! „Nah am Wasser bauen“, ist ja eine Redewendung für Menschen, die schnell zum Weinen neigen. „Bauen am Wasser“ ist aber auch die Bedeutung des Wortes „Werft“. Deutsche Werften haben allerdings keinen Anlass, in Tränen auszubrechen, denn man hat die Nischenmärkte der Spezialschiffe besetzt – von der Mega-Jacht bis zum Kreuzfahrtschiff. Auf dieser Erfolgswelle surfen auch Ingenieurinnen und Ingenieure, denn moderne Schiffe sind komplexe Großprojekte. Das beginnt mit Kalkulation und Entwurf, mit Simulations-Modellen, mit der Schiffskonstruktion, speziellen Statikberechnungen und setzt sich fort mit Antriebs-, Steuerungs-, Maschinen- und Energietechnik. Hinzu kommen Stahlbau und Schweißtechnik, um aus massiven Platten und Bauteilen schwimmfähige Schwergewichte zu formen. Zudem müssen umfangreiche Anlagen vom Radargerät über Pumpensysteme bis hin zu Kombüse und Kühlschrank installiert werden. Und stellt man sich dann noch einen Luxusliner vor, der Tausenden von Passagieren alle Annehmlichkeiten auf Erden bieten soll, dann lässt sich ahnen, welche Flut an Herausforderungen auf den Ingenieurnachwuchs zukommt. Schiffsstudium ahoi! //

»» P R O D U K T E Garantiert kein Seemannsgarn Schiffe sind so unterschiedlich wie die Meeresströmungen. Kreuzfahrtriesen, Fracht-Kolosse, Brennstoffzellen-U-Boote, Fähren oder die 800 Millionen teure Luxusjacht – hinter jedem Bug verbirgt sich ein bestimmter Einsatzzweck. »» weiter S. 5 + 6


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