Ausgabe 1 | 2010
kompakt Jeden Monat neue Infos aus der Welt der Ingenieure
»» V E R T R I E B S I N G E N I E U R W E S E N
Fit in allen Disziplinen
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Ganz gleich, ob mit Ingenieur-, Natur-, Wirtschafts-, Rechts-, Geistes- oder Gesellschaftswissenschaften – als echte Allrounder kommen Vertriebsingenieure mit allen Bereichen in Berührung
erforderten – im Zuge dessen wuchs aber auch der Bedarf an Generalisten. Denn es entstand ein großes Kommunikationsproblem unter den spezialisierten Ingenieuren: Niemand versteht mehr, was der andere vermitteln will, weil sich jeder nur noch in einem kleinen Teilbereich auskennt und damit alle eine andere Sprache sprechen. »» weiter S. 2
len ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen – als selbstverständlich vorausgesetzt wird. Die Aufgabenvielfalt der Ingenieure im Vertrieb liegt darin begründet, dass das Voranschreiten der Technik und die immer größer werdende Komplexität der technischen Welt Spezialisierungen in vielen Teilbereichen
»» P O R T R Ä T Der richtige Mann für China Auch der Blick des Mittelstands geht immer mehr Richtung Fernost. Das beweist Vertriebsingenieur Peter Dittmann, der die verfahrenstechnischen Anlagen seines Arbeitgebers zum festen Bestandteil chinesischer Kraftwerke machen will. »» weiter S. 3 + 4
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Vergleicht man die verschiedenen Ingenieurberufe mit olympischen Disziplinen, so würde der Vertriebsingenieur wohl am ehesten als Zehnkämpfer bezeichnet werden. Denn die Fähigkeiten, über die er verfügen muss, gehen weit über das mathematische, physikalische und technische Wissen hinaus, das als Grundlage – wie bei al-
Thema: Vertriebsingenieurwesen »» I N T R O Vertrieb im Sinn Früher war alles ganz einfach: Der Ingenieur war der Tüftler, der mit einiger Genialität an neuen Erfindungen herumbasteln durfte, ohne an finanzielle Aspekte denken zu müssen. Ein Abbild Daniel Düsentriebs sozusagen, liebenswert weltfremd und aufgrund mangelnden Geschäftssinns ständig in der Gefahr schwebend, die eigenen Erfindungen stark unter Wert zu verkaufen. Für die Kostenaufstellungen, Gewinnkalkulationen, den Kontakt zu den Kunden, den Verkauf und die Werbung waren die kaufmännischen Abteilungen zuständig. Dieses Konzept der Arbeitsteilung hat so lange gut funktioniert, bis auf der einen Seite die neu konstruierten technischen Apparate immer komplexer und auf der anderen die Anforderungen der Kunden immer spezieller wurden. Es reichte also nicht mehr aus, Produkte mit einer guten Qualität zu konstruieren, sondern es ging auch darum, die Maschinen erklären zu können und die Kundenwünsche zu verstehen. Mit dem dafür notwendigen technischen Know-how konnte die Kaufmannschaft nur überfordert sein, während es den traditionell ausgebildeten Ingenieuren an den betriebswirtschaftlichen Grundlagen mangelte. Und so wurde von der Ingenieurszunft zur Abwechslung mal keine Maschine, sondern eine neue Fachrichtung erfunden: das Vertriebsingenieurwesen. //
»» V E R T R I E B U N D P R O D U K T E Der Business-Draht glüht global Güter für 984,1 Billionen Euro gingen 2008 von Deutschland hinaus in die Welt. Ob Automobile, Raffinerien, Pipeline-Rohre, Hochgeschwindigkeitszüge oder Schrauben, Vertriebsingenieure sind am globalen Erfolg maßgeblich beteiligt. »» weiter S. 5 + 6