Anfang Mai verkündete Yvonne Büdenhölzer, Leiterin des Berliner Theatertreffens, bei der Auswahl der zehn bemerkenswertesten Inszenierungen eine Frauenquote einzuführen. Für zwei Jahre ist die Jury angehalten, fünfzig Prozent Regisseurinnen zum jährlichen Treffen der Besten einzuladen. Eine Entscheidung, die von vielen begrüßt wurde, von vielen aber auch kritisiert. Selbst die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien Monika Grütters äußerte sich skeptisch. Der diesjährige Alleinjuror des Martin Linzer Theaterpreises hingegen hatte keine Quote nötig: Mit dem Staatstheater Braunschweig geht der von unserer Zeitschrift traditionell im Juni verliehene Preis für herausragende künstlerische Leistung an ein Haus, das zu hundert Prozent von einer Frau geleitet wird. Dagmar Schlingmann ist seit der Spielzeit 2017/18 Generalintendantin des Fünfspartentheaters – und gewann prompt das Herz von TdZ-Redakteur Gunnar Decker.