Oper am Rhein für alle. Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf Duisburg. Generalintendanz Christoph Meyer

Theater der Zeit

OPER AM RHEIN Deutsche Oper am Rhein

FÜR ALLE Generalintendanz Christoph Meyer (2009–2025)

Impressum Oper am Rhein für alle Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf Duisburg Generalintendanz Christoph Meyer (2009–2025) © 2025 Theater der Zeit Coverfoto: Lucas Hirtz Umschlagfotos, S. 1 und S. 208: Daniel Senzek Texte und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich im Urheberrechts-Gesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlages. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmung und die Einspeisung und Verarbeitung in elektronischen Medien.

Verlag Theater der Zeit Winsstraße 72 | 10405 Berlin | Germany www.tdz.de | info@tdz.de Konzept und Redaktion: Dr. Hella Bartnig Redaktionelle Mitarbeit: Jens Breder, Tanja Brill, Monika Doll, Dr. Eva Hölter, Anna Melcher Zusammenstellung der Chronik: Dr. Eva Hölter, Monika Doll, Heili Schwarz-Schütte Lektorat: Iris Weißenböck Gestaltung: Gudrun Hommers Bildbearbeitung: Holger Herschel

Printed in Germany ISBN 978-3-95749-573-0 (Paperback) ISBN 978-3-95749-574-7 (ePDF)

OPER AM RHEIN Deutsche Oper am Rhein

FÜR ALLE Generalintendanz Christoph Meyer (2009–2025)

INHALT 6

Vorwort Hella Bartnig

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Grußwort Stephan Keller und Sören Link

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Rhein.wärts Fotoserie von Daniel Senzek

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Ein kluger Freund und Versöhner Wolfram Goertz

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DIE SPIELZEIT 2009/10 – EINE KÜNSTLERISCHE POSITIONIERUNG 32

»Weißt du noch …« Axel Kober und Martin Schläpfer erinnern sich

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»Was mir als Erstes einfällt« Tatjana Gürbaca

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Arbeitsnotizen Kaspar Zwimpfer

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»Die Witwenmacher« am Rhein Marie von Baumbach und Harald Schmidt

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Grenzgang mit Rameau Konrad Junghänel

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»Ein absoluter Glücksfall« Jörg Widmann

DAS ENSEMBLE – DIE KUNST DES MITEINANDERS 57

Plädoyer für das Ensembletheater Stephen Harrison

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Mein Stammhaus Linda Watson

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»Solistenensemble« – ein scheinbarer Widerspruch?

Florian Simson

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Wir fiebern mit den anderen mit Anke Krabbe

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Mit einem Interrail-Ticket nach Deutschland Sami Luttinen

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Was will man mehr?

Morenike Fadayomi

73

Wovon ich als Kind geträumt habe Luiza Fatyol

75

Zur richtigen Zeit am richtigen Ort Bogdan Taloş

78

Begegnung auf dem Parkplatz Gerhard Michalski

81

Das Opernstudio – ein Sprungbrett am Rhein Eva Hölter

84

Drei Fragen an …

Andrès Sulbaràn, Maria Kataeva, Bogdan Baciu, Ilaria Lanzino

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Ein Fest für die Sinne und Denkraum in Bewegung Anne do Paço Das Balletthaus Am Steinberg Doris Becker

103

Träume in die Realität umsetzen Demis Volpi

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Liebeserklärung unter Freunden Renate Raeune

109

»Freiräume zur kreativen Entfaltung« Bridget Breiner und Raphaël Coumes-Marquet

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Wagner in den Werkstätten Ein Gespräch mit Dieter Richter

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Massenhaft Energie inszenieren Elisabeth Stöppler

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Oper – ein mächtiges Gefährt Ein Gespräch mit Anno Schreier

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»Septembersonate« Manfred Trojahn JUNGE OPER AM RHEIN – FÜR DAS PUBLIKUM VON MORGEN

157

EINE INSTITUTION AN ZWEI STANDORTEN – SZENEN EINER THEATEREHE

Junge Opern Rhein-Ruhr Bernhard Helmich

161

Der Kuss Martin Baltscheit

113

Tradition und Neubeginn – Oper in zwei Städten Stefan Keim

165

Es braucht Mut oder Heiterkeit und Moral Michaela Dicu

118

Resonanzraum Orchester – Partnerschaft auf Augenhöhe Axel Kober, Vitali Alekseenok, Ruth Legelli und Rocco Rescigno

126

»Einen Freund dazugewinnen« Gregor Jansen

130

»Geht nicht, gibt es nicht!« Jutta Stolle

133

Unsere Sinne waren gespannt Romana Fasselt

DIE ZUKUNFT HAT BEGONNEN – EINE KUNSTINSTITUTION IM WANDEL 171

Die unbedingten Dinge Anna Melcher

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Aus Liebe und Bekenntnis zum Repertoire Marwin Wendt

180

Räume für die Zukunft Alexandra Stampler-Brown

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»Die Oper ist nicht weniger sinnlich, sondern vielfältiger geworden« Jens Breder

190

Chronik 2009 / 10 – 2024 / 25 5

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VON BAROCK BIS ZEITGENÖSSISCH – ZUM REPERTOIRE

I N H A LT

DAS BALLETT AM RHEIN – EINE ERSTE ADRESSE DER TANZKUNST

Hella Bartnig

VORWORT »O

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per am Rhein für alle«, es klang wie ein Versprechen, das Christoph Meyer und die neue Theaterleitung im August 2009 abgaben, als sie zum Auftakt ihrer ersten Spielzeit die Live-Übertragung der Eröffnungsgala aus dem Düsseldorfer Opernhaus auf den Burgplatz ermöglichten. Mehrere Tausend Menschen waren gekommen, Opernfans und Schaulustige, neugierig auf dieses außergewöhnliche musikalische Event. »Wir wollen auf die Menschen zugehen und ihnen zeigen: Die Tür zur Oper ist offen. Jeder soll sehen, was wir hier machen!« Damit gab der neue Intendant den Ton an für die 16 Jahre, die folgen sollten und auf die wir in diesem Buch zurückblicken.

Die Live-Übertragungen aus dem Opernhaus, Opernkonzerte im Autokino oder im Rheinpark Golzheim, dazu die kontinuierliche Serie der Haniel Klassik Open Airs in der Nachbarstadt Duisburg, das waren mehr als nur aufwendige Appetizer. Sie schufen Präsenz und das Hochgefühl, dass Kunst und Musik Menschen zusammenbringen können, was einer Einladung zu künftigen Theaterbesuchen gleichkam. Wagner, Verdi, Strauss, zyklisch präsentierte Opernraritäten, zeitgenössisches Musiktheater und die große Bühne für das junge Publikum, dazu der mit »b.01« numerisch betitelte Ballettabend – schon das Programm der ersten Spielzeit enthielt die Koordinaten, entlang derer sich der Wahlspruch »Oper am Rhein für alle« einlösen sollte.

Dass sich die folgenden 16 Jahre zu einer Ära rundeten, hat viel mit Weitblick und Begeisterungsfähigkeit, mit Organisationstalent, Stehvermögen, Offenheit und künstlerischer Verantwortung zu tun. In Axel Kober als Generalmusikdirektor der Oper und Martin Schläpfer als neuem Ballett­ direktor und Chefchoreographen standen Christoph Meyer Gleichgesinnte zur Seite, auf deren künstlerische Professionalität, Kreativität und persönliche Verbundenheit er zählen konnte, um die ambitionierten Vorhaben ins Rollen zu bringen.

Die Deutsche Oper am Rhein zu leiten, ist kein einfacher Intendantenjob. Es verlangt besonderes Geschick, den künst­le­rischen wie organisatorischen Ansprüchen eines Doppelinstituts gerecht zu werden, das in zwei kommunal unterschiedlich ge­arteten Städten beheimatet ist. Sein topografisch bestimmter Name soll das Ver­bindende betonen. Doch die idyllische Düsseldorfer Flusslandschaft unterscheidet sich von der rheinseitigen Industriedichte Duisburgs ebenso, wie sich die Mentalität und soziale Struktur der beiden Städte voneinander abheben. Der »Rheinoper« oder DOR, wie die internen Kürzel lauten, ist also auch etwas Disparates eigen. Eine Auf­führung im Opernhaus an der Heinrich-­ Heine-Allee ist nicht identisch mit der Aufführung desselben Werkes in gleicher ­ ­Inszenierung am Theater Duisburg. Ein anderes Orchester, eine andere Sängerbesetzung, andere Bühnen­techniker und auch ein ande-

HELLA BARTNIG VORWORT

Leitung des Generalmusikdirektors Axel Kober an Intensität gewonnen und viele einzigartige Produktionen ermöglicht. Auch das Ballett am Rhein lässt sich aus dem Kulturleben beider Städte nicht wegdenken und hat es geschafft, weltweit zu einer ersten Adresse der Tanzkunst zu werden. »Oper am Rhein für alle« ist ein Erinnerungsbuch. Neben vielen fotografischen Momentaufnahmen von Opern- und Ballettaufführungen enthält es Gedanken, Notizen und persönliche Erinnerungen von Ensemblemitgliedern, Gästen und Wegbegleiter*innen, worin einzelne Höhepunkte und persönliche Erfolgserlebnisse noch einmal aufleben. Dahinter verblassen die Schatten­ seiten, die es in der Theaterarbeit dieser Jahre auch gegeben hat. Wenn es wahr ist, dass das Gedächtnis die Grundlage unserer Identität darstellt, dann zeigt dieses Buch, wie die Deutsche Oper am Rhein sich in den zurückliegenden Jahren als Theater­ gemeinschaft behauptet und ihren Lebensnerv gestärkt hat. Darin eingeschlossen ist auch die Erfolgsgeschichte der Jungen Oper am Rhein als eine wichtige Investition in die Zukunft, in der sich neue Aufgaben und ­Herausforderungen ankündigen. Christoph Meyer hat »sein Haus« in 16 Jahren erfolgreich geführt. Unter neuer Leitung und mit tragfähigen Ideen kann die DOR in einigen Jahren in Düsseldorf in ein »Opernhaus der Zukunft« einziehen und wird die bau­lichen Herausforderungen, vor denen das Theater Duisburg steht, meistern. So wird auch weiterhin von zwei Städten aus Kunstenthusiasmus und kreative Energie unvermindert auf die Region am Rhein ausstrahlen.

HELLA BARTNIG, Chefdramaturgin an der Deutschen Oper am Rhein 2006 bis 2019.

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res Publikum schaffen eine eigene Atmosphäre. Zu den beiden Spielstätten kommen weitere lokale Streuungen: das Balletthaus in Düsseldorf-Bilk, das Produktions- und Probenzentrum in Duisburg Wanheimerort und seit einigen Jahren auch das mobile UFO – Junge Oper Urban, mit dem sich an verschiedenen Orten andocken lässt. Ein solches Konstrukt aufrechtzuerhalten, erfordert einen hohen finanziellen und organisatorischen Aufwand. Aber es bietet einen unschätzbaren kulturellen Mehrwert für beide Städte. Darüber ist man sich in Düsseldorf wie in Duisburg einig.

Das Herzstück dieser Theatergemeinschaft ist sein Ensemble. Es gilt nicht nur als das größte Solistenensemble des Landes, es empfindet sich auch selbst als eine ein­ zigartige künstlerische Gemeinschaft. Das ­bezeugen die Stimmen der Künstler*innen, die in diesem Buch zu Wort kommen. Sie kommen aus verschiedenen Ländern Europas und der Welt, fühlen sich hier zu Hause und eins mit dem Chor der Deutschen Oper am Rhein, dem Ballett am Rhein, den Mitarbeiter*innen hinter den Kulissen, in den Werkstätten und den administrativen Bereichen. Oper für alle heißt demnach auch Oper mit allen, die für das künstlerische Niveau und Ansehen des Hauses sorgen. Ihm an­ zugehören, ist besonders für junge Künstler*innen erstrebenswert. Immer wieder fällt ­dabei das Wort »Familie« als Synonym für Zusammenhalt, Vertrauen, Geborgenheit und gegenseitige Wertschätzung.

Zum »Doppelleben« der Deutschen Oper am Rhein gehört traditionell auch die Zusammenarbeit mit den zwei eigenständigen, städtischen Orchestern. Sowohl die Düsseldorfer Symphoniker als auch die Duisburger Philharmoniker haben im Bühnenorchestergraben ihre zweite Heimat und setzen dort Maßstäbe für die musikalische Qualität der Opern- und Ballettaufführungen. Dieses Zusammenspiel hat unter der musikalischen

GRUSSWORT Gemeinsames Grußwort des Oberbürgermeisters der Stadt Duisburg und des Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt Düsseldorf zum Abschied von Generalintendant Prof. Christoph Meyer, Deutsche Oper am Rhein:

Sehr geehrter Herr Professor Meyer, seit Beginn der Spielzeit 2009/10 standen Sie an der Spitze der Deutschen Oper am Rhein und haben eine Ära gestaltet, die ebenso reich an künstlerischen Höhepunkten wie an innovativen Projekten war. Jetzt, 16 Jahre später, heißt es, Abschied zu nehmen vom Intendanten Christoph Meyer und Ihnen von Herzen zu danken für eine herausragend erfolgreiche Zeit unseres ­einzigartigen Zwei-Städte-Theaters, die Sie mit außergewöhnlichem Engagement, künst­ lerischer Weitsicht und einer mitreißenden Leidenschaft für Oper und Ballett geprägt haben.

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Spielzeit für Spielzeit haben Sie die Opernfreundinnen und -freunde mit einem vielfältigen und anspruchsvollen Spielplan ­begeistert – mit großen Werken der Opernliteratur oder selten gespielten Barockopern, mit bedeutenden Kompositionen der Moderne oder Uraufführungen zeitgenössischer Werke. Die Realisierung ganzer Zyklen wie den gefeierten Rameau-Zyklus,

den Britten-Zyklus und insbesondere die monumentale »Ring«-Inszenierung zeugen von Ihrem künstlerischen Mut und Ihrem Bestreben, dem Publikum Darbietungen auf international höchstem Niveau anzubieten.

Sie hatten immer ein besonderes Gespür dafür, herausragende künstlerische Talente nach Düsseldorf und Duisburg zu holen.

Unter Ihrer Intendanz kamen bedeutende Regisseurinnen und Regisseure und bereicherten den Spielplan der Deutschen Oper am Rhein. Gleichzeitig haben Sie stets die Entwicklung des Ensembles gefördert und jungen Sängerinnen und Sängern eine wichtige und große Bühne geboten. Auch das Ballett am Rhein hat unter Ihrer Ägide eine beeindruckende Entwicklung genommen und gehört heute zu den international renommiertesten Compagnien.

Eine Ihrer Herzensangelegenheiten war es zudem, Oper und Ballett für möglichst viele Menschen zu öffnen und diese zu begeistern. So hat die »Oper am Rhein für alle« mehrfach Zehntausende mitgerissen und

Die Deutsche Oper am Rhein lebt von ihrer einzigartigen Struktur als »Opern-Ehe« der Städte Düsseldorf und Duisburg. Sie haben diese Verbindung nicht nur gepflegt, sondern aktiv gestärkt und mit künstlerischem Leben erfüllt. Die Präsenz und Wertschätzung der Oper in beiden Stadtgesellschaften ist auch ein Verdienst Ihres Wirkens.

Wir wissen, dass Sie die Entscheidung, Ihr Amt aus gesundheitlichen Gründen niederzulegen, mit schwerem Herzen getroffen haben, und bedauern zutiefst, dass Sie Ihre Amtszeit nicht wie ursprünglich geplant bis

Für die nun beginnende neue Lebensphase wünschen wir Ihnen von Herzen alles Gute.

Mögen Sie die notwendige Ruhe finden, um Ihre Gesundheit zu stärken. Wir wünschen Ihnen Glück, Freude sowie viele schöne Momente und sind zuversichtlich, dass Sie unseren Städten stets verbunden bleiben.

DR. STEPHAN KELLER | SÖREN LINK

Auch wenn Ihr Abschied eine Zäsur bedeutet, blicken wir mit großer Dankbarkeit auf die gemeinsame Zeit zurück. Sie haben tiefe Spuren hinterlassen und das Haus für die Zukunft bestens aufgestellt. Der Neubau in Düsseldorf wird nicht mehr unter Ihrer Ägide eröffnet werden, die Planung wird aber untrennbar mit Ihrer Intendanz verbunden bleiben.

GRUSSWORT

Ebenso ist in diesem Kontext Ihr Engagement für die junge Generation hervorzu­ heben, dem wir wegweisende Projekte wie Junge Opern Rhein-Ruhr, UFO – Junge Oper Urban oder Tanz mit! verdanken. Sie haben damit entscheidende Impulse für die kul­ turelle Bildung gesetzt und viele ­ junge Menschen für die Welt des Musiktheaters gewonnen und begeistert. Damit haben Sie einen unschätzbaren Beitrag zur kulturellen Bildung in unserer Region geleistet.

2027 fortführen können. Wir sind Ihnen außerordentlich dankbar für die Zeit, in der Sie sich mit aller Kraft und Ihrer gesamten Persönlichkeit für die Deutsche Oper am Rhein eingesetzt haben. Ihre zugängliche Art und Ihr offenes Ohr für die Belange des Hauses und der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden uns fehlen.

Mit besten Wünschen und herzlichen Grüßen Ihr Dr. Stephan Keller

Ihr Sören Link

Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Düsseldorf

Oberbürgermeister der Stadt Duisburg

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überzeugt – darunter sicherlich viele, die vorher wenig Berührungspunkte mit der Oper hatten. Sie haben maßgeblich dazu beigetragen, die »Schwellenangst« etlicher Menschen vor der vermeintlich elitären Kunstform Oper zu senken oder gar gänzlich aufzuheben.

22 P O R T R ÄT WOLFRAM GOERTZ

EIN KLUGER FREUND UND VERSÖHNER

WOLFRAM GOERTZ

Wolfram Goertz

BU

Christoph Meyer, Foto: Susanne Diesner

der Region immer auch ein Partner, zumal der Generalintendant und der Musikkritiker sehr wohl gemeinsame Interessen haben: dass Menschen in die Oper und ins Ballett finden. Dass das Zwei-Städte-Institut Düsseldorf/Duisburg in einer oberen, wenn nicht der höchsten Liga mitspielt. Dass sich Gutes herumspricht und weniger Gutes nachgebessert wird. Dass man am Ende einer Spielzeit bei einem Kaltgetränk versonnen sagen kann: Das war eine tolle Saison!

Nun muss Christoph Meyer vorzeitig gehen, die Ärzte haben ihm dazu geraten, und kaum jemand wird nachfühlen können, wie es derzeit in ihm aussieht. Wie gern hätte er seine ursprünglich geplante Amtszeit bis 2027 vollendet und seinem Nachfolger oder seiner Nachfolgerin ein bestens aufgestelltes Haus übergeben – ein Haus, dem ein großer Wandel bevorsteht, denn in Düsseldorf kündigt sich ein gewaltiger Neubau mitsamt Umzug an. Bis dahin ist noch einige Jahre Zeit, doch die Weichen müssen jetzt gestellt werden.

Nun aber zurück zu jenem Telefonat im Jahr 2009. Christoph Meyer und ich legten damals unsere Lebensläufe nebeneinander

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A

ls wir zum ersten Mal telefonierten, war es wie ein Schluck heiße Schokolade.

Gleich entstand eine emotionale Verbindung. Mein lieber Kollege Peter Korfmacher, der Feuilleton-Chef der Leipziger Volkszeitung, hatte mich vorab gebrieft, er kannte ihn gut, sehr gut sogar, und konnte mir ­prophezeien: »Christoph Meyer und du, ihr beide werdet euch gut verstehen.« Und so kam es. Mit Christoph Meyer, der damals, im Jahr 2009, aus Leipzig als Generalintendant an die Deutsche Oper am Rhein kam, verbindet mich bis heute ein sehr herzliches Verhältnis, mehr noch: Uns verbindet – man darf das gar nicht laut sagen, weil es manche Leute in den falschen Hals bekommen – eine Freundschaft. Vor dem Gesetz sind solch intensive Verbindungen nicht vorgesehen und möglicherweise auch unerwünscht, denn die Presse, nicht wahr, soll ja eine kontrollierende Einrichtung sein, sie soll sich nicht auf die andere Seite ziehen lassen. Sie darf nicht den Eindruck erwecken, sie sei in Klüngelei verstrickt. Andererseits ist die größte Zeitung

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Persönliche Gedanken zum Abschied von Christoph Meyer von der Deutschen Oper am Rhein

WOLFRAM GOERTZ P O R T R ÄT 24

und entdeckten diverse Überschneidungen und Parallelen. Wir hatten gemeinsame ­Bekannte und sogar Freunde, freilich waren wir uns nie persönlich begegnet. Später trafen wir uns sogar in der Lüneburger Heide, wo wir beide familiäre Wurzeln haben. Ich hatte bemerkenswerte Inszenierungen von ihm gesehen, unter anderem die Kammeroper »Der Leuchtturm« von Peter Maxwell Davies in Köln. Das muss in den frühen 1990er Jahren gewesen sein, also ziemlich am Anfang meiner Redakteurstätigkeit bei der Rheinischen Post. Ich kannte das Stück damals nicht, fand es aber eindrucksvoll, das lag gewiss nicht nur an der bohrenden Musik des englischen Komponisten, sondern auch an der szenischen Aufbereitung.

Und kurz bevor er sein Düsseldorfer Amt antrat, sah ich von von Christoph Meyer in Leipzig – dort war er Operndirektor – noch Francis Poulencs einaktige Mono-Oper »La Voix Humaine«, dieses Leidensstück einer Frau, die von ihrem Partner verlassen wurde. Meyer hatte es bereits an seiner früheren Wirkungsstätte gezeigt, dem Gran Teatre del Liceu in Barcelona; jetzt, in Leipzig, stellte er ihm den »Pierrot lunaire« von Arnold Schönberg in der Regie von Peter Konwitschny an die Seite, ein kluger Schachzug.

Wenn ich die Ära Meyer – und 16 Jahre sind ja mehr, als ein Generalintendant in unseren Zeiten normalerweise vollbringt – Revue passieren lasse, komme ich zu einem Fazit, das auch den kritischen Geist in mir zufriedenstellt. Es war eine sehr, sehr gute Zeit. Natürlich gab es immer wieder Produktionen, an denen unsereiner herumkritteln musste, mal erschien die Regie nicht stimmig, mal überzeugte die Sopranistin nicht ganz, es gab auch ein, zwei Pleiten,

aber keine einzige Katastrophe. Die einzige Arbeit in der Ära Meyer, die mich nachhaltig verstimmte, war die szenische Fassung von Johann Sebastian Bachs »Weihnachtsoratorium«, die mich in fast allen Belangen maßlos enttäuschte, sogar vonseiten des Generalmusikdirektors Axel Kober, mit dem ich danach über Wochen Funkstille hatte.

Er war verschnupft, und ich kann ihn verstehen, aber es ging nicht anders, ich musste damals meinen Ärger loswerden. Später sprachen wir uns aus, klärten die Fronten – und ich erinnere mich, dass es Christoph Meyer war, der zwischen Kober und mir als Friedensrichter fungierte. Meyer selbst hat sich über garstige Rezensionen kein einziges Mal beschwert, ein Profi wie er weiß, dass man solche Debatten erst gar nicht beginnt. Unsere Freundschaft hat jenes »Weihnachtsoratorium« in keiner Weise berührt oder gar belastet. Wir wussten: Mein Job muss getan werden, und Freundschaft hält auch Kritik aus.

Wenn ich an diese 16 Jahre zurückdenke, dann habe ich zuerst einmal viele Bilder im Kopf, denn Meyer arbeitete mit mehreren Regisseurinnen und Regisseuren zusammen, die einem ziemliche Provokationen, aber auch wunderbare Erhellungen bereiten konnten. Zunächst war da Immo Karaman, den Meyer aus Leipzig kannte und der an der Rheinoper mit Werken von Benjamin Britten (»Peter Grimes«, »The Turn of the Screw«, »Billy Budd«, »Death in Venice«) eine Re­ pertoirelücke schloss. Nicht anders war das mit Tatjana Gürbaca, die an der Rheinoper mit einer fulminanten »Salome« begann, einem Abend, der Amok lief und zugleich komische Aspekte bot: Wir befanden uns im bizarren Wohnzimmer des

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Manche Inszenierung ermattete mich, vor allem wenn Juan Anton Rechi die Regie verantwortete. Warum Meyer an ihm festhielt, habe ich nie begriffen. Gut, er ist ein solider Handwerker, aber seine »Csárdásfürstin« fand ich fad, und Rechis Version von »Madama Butterfly« bedeutete einen betrüblichen Niveauverlust gegenüber der hinreißenden Vorgängerversion von Robert Carsen, die heutzutage eine frappante ­Aktualität hätte. In Rechis »Werther« fand ich Widrigkeiten in der Bühnenlogik und eine ziemlich verstaubte Bildersprache (das Wählscheibentelefon), mit verschmocktem Surrealismus für die kleinen Leute (Birken im Wohnzimmer).

Herausgerissen wurde das Niveau dann regelmäßig von Michael Thalheimer, der ein ums andere Mal schlüssige, mitreißende Produktionen an den Rhein brachte, nicht selten waren es Koproduktionen, etwa der ungemein anrührende, reduzierte »Parsifal«, der zuerst in Genf zu sehen war. Köstlich das Offenbach-Experiment mit Barrie Kosky (»Orpheus in der Unterwelt«), das vor der Ankunft am Rhein bei den Salzburger Festspielen gezeigt wurde. Einige Male hatte man dann auch das Vergnügen, mit Stefan Herheim zu tun zu haben, dessen »Wozzeck« allerdings kein Vergnügen, indes die möglicherweise bedeutendste Produktion der Ära Meyer war: ein Lebensdrama als letzte Traumsequenz in einer Hinrichtungszelle.

Dieser würgende Abend gelang auf vielen Ebenen mit einem grandiosen Bo Skovhus in der Titelpartie und Camilla Nylund als Marie – und mit Axel Kober am Pult.

Ja, ohne Kober wäre vieles nicht geglückt, seine enorme Seriosität und Viel­ seitigkeit waren in harmonischer Addition

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Herodes, in welchem der Tetrarch die Stimme des Jochanaan aus einem Heiz­körper zu hören glaubte. Danach waren es vor allem Werke von Leoš Janáček, die in Gürbacas Handschrift für Furore sorgten: zum einen »Katja Kabanova«, zum anderen »Jenůfa«. An diesen Abenden waren natürlich auch viele meiner internationalen Kritikerkollegen zu Gast an der Rheinoper.

Meyer hatte oft einen guten Riecher, welche Stücke beim Publikum verfingen, manches entdeckte er sozusagen neu.

Neulich setzte er Zemlinskys »Kreidekreis« aufs Programm, ein Werk, dem die intelligente, aber auch sinnliche Regie von David Bösch sehr half. Oder er riskierte Poulencs »Dialogues des Carmélites« in der Regie von Guy Joosten, einen Abend zwischen Abstraktion und katholischem Furor. Im Sinne von Gérard Mortier war »Vissi d’arte« von Johannes Erath eine mustergültige »Kreation«. Kriminalistische Kombinatorik half einem bei Korngolds »Die tote Stadt« in der Regie von Daniel Kramer, einer Produktion mit zahllosen optischen Pointen.

Auf andere Regisseure konnte sich ­Meyer blind verlassen, sie garantierten immer ein beständiges Niveau, auch wenn sich dem Betrachter nicht jedes Detail erschloss. Dietrich Hilsdorf war über viele Jahre einer von Meyers treuen Regisseuren. Seine Neuinszenierung von Wagners »Ring des Nibelungen« habe ich in der Rückschau als gelungen in Erinnerung, obschon ich e ­ ­ inige Aspekte unklar oder gar wirr fand; »Das Rheingold« war fast der schwächste Abend der Tetralogie. Das habe ich Hilsdorf einige Zeit später auch noch einmal persönlich gesagt, er lächelte freundlich.

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zu Meyers strategischem Geschick und verbindlicher Bühnenerfahrung ebenso wichtige Elemente, dass diese 16 Jahre einen großen partnerschaftlichen Diskurs bildeten, in dem Bühne und Musik gleichberechtigt waren. Kober war fraglos der künstlerische Arm an Meyers Leib, der sich eigene Regiearbeiten ja konsequent versagte (was eine verständliche, gelegentlich bedauerliche Entscheidung war). Er besaß eine beeindruckende Kompetenz für Richard Wagner und Richard Strauss, also die dicken Dinger, weswegen er schließlich auch wiederholt nach Bayreuth und Wien eingeladen wurde.

Ein »Ring« ist für ihn ein Kraftakt, aber ein geliebter. »Die tote Stadt« und »Katja Kabanova« waren bei ihm ebenfalls in aller­ besten Händen. Aber er konnte eben auch Mozart, dessen »Zauberflöte« bis heute einer der echten Coups der Rheinoper war und ist: verblüffend innovativ in der Bildersprache, unsentimental bis ironisch in der Erzählperspektive. Dass es sich um ein ­Märchen handelt, wurde dem Publikum unmittelbar klar. Kober – der sich auch mit Barockmusik erstaunlich gut bewährte – ­ besaß hier stets das Timing, das man für diese Musik zwingend braucht.

Bisweilen wurde etwas wenig gewürdigt, dass Meyers besondere Energie seinem Ensemble galt, das er mit großer Kompetenz für Stimmen immer wieder mit jungen Kräften aufwertete, die von Düsseldorf/Duisburg aus ihren Siegeszug in die Welt unternahmen. Es gereichte dem Haus zum Vorteil, dass Meyer bis heute (und wahrscheinlich auch in Zukunft) ein gefragter Juror bei internationalen Gesangswettbewerben ist. Er kennt die Bäume, an denen talentierte Früchte wachsen. Einer dieser

Bäume steht offenbar in Rumänien. Von dort stammen etliche großartige Sänger*in­ nen, die an der Rheinoper für Furore sorgen.

Ein Beispiel für zahllose andere: Es gibt ­Musikfreunde, die lange Anreisen in Kauf nehmen, um in Düsseldorf oder Duisburg die Sopranistin Adela Zaharia zu hören, die längst auch in London, Paris und New York zu hören ist.

Von der Strahlkraft des Balletts am Rhein kann ich nur wenig sagen, weil ich nie ins Ballett gehe. Aber das sehen Aber­ tausende ganz anders, die voller Begeisterung sagen können, dass die Ära Martin Schläpfer ebenso entzückend war wie die Zeit unter Demis Volpi. Beide haben meisterliche Produktionen vollbracht, und die Rede vom Ballettwunder am Rhein ist wohl zutreffend.

Meine großartige Redakteurskollegin Sabine Janssen, die Ballettkritikerin der Rheinischen Post, kann alles um das Thema Tanz viel besser beurteilen als ich. Ich habe sie gebeten, ein paar Zeilen zu schreiben.

Hier sind sie: »Vor etlichen Jahren habe ich eine Weltmeisterschaft der Rock’n’Roll-Formationen gesehen. Es gab dort viele gute Turnerinnen aus osteuropäischen Kadern, die blitze­ sauber halsbrecherische Salti sprangen.

Gewonnen aber hat schlussendlich ein Team, das strahlte, das auf der Bühne funkelte, das gute Akrobatik mitbrachte und es in einer fröhlichen, humorvollen Geschichte vertanzte. Es war sehr offensichtlich ein gut funktionierendes Ensemble, das Spaß­ hatte an dem, was es tat.

Was ich daraus gelernt habe: Tanzen braucht eine Seele. Es braucht eine Gruppe von Menschen, in der es stimmt. Was das

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zu vertrauen und zuversichtlich in die Ballettzukunft zu sehen. Am Ende werden sie dann hoffentlich nicht nur tanzen, sondern funkeln.« So weit Sabine Janssen.

Schläpfers und Volpis Ausflüge in die Oper waren übrigens nicht sonderlich gelungen. Über Schläpfers Version von Rameaus Barockoper »Castor et Pollux« schrieb ich: »Insgesamt hat die Produktion etwas Zeremonielles, sie wirkt formalistisch, kopflastig, sozusagen wie Robert Wilson im Gymnastikstudio.« Zum Glück stand Axel Kober am Pult, der sich mit Rameau nicht weniger auskennt als mit Wagner. Volpis Version von Bartóks »Herzog Blaubarts Burg« war ebenfalls eine Enttäuschung, ein dünner Bach aus Ideen. Auch hier kam Rettung einzig von Kober am Pult.

Christoph Meyer war immer ein Ermöglicher. Als Axel Kober seinen Vertrag kündigte, war es Meyer, der mit Kober entschied, den jungen Kapellmeister Vitali Alekseenok zum neuen Chefdirigenten des Hauses zu machen. Die Politik folgte ihnen, eine vernünftige und künstlerisch kluge Entscheidung.

Nur einmal ließ Meyer es vernehmlich knirschen, was ihm viel Ärger einbrachte: als er die »Tannhäuser«-Produktion von Burkhard Kosminski nach der Premiere wegen brutaler, das Publikum verstörender Bilder absetzte und das Werk nur noch konzertant spielen ließ. Sofort schrien manche, das sei Zensur gewesen. Nein, das war es nicht. Es gibt Bilder (wie eine minutenlange, in der Oper gar nicht vorgesehene Hinrichtungsszene), die muss man verhindern dürfen. Im Nachhinein darf man jedoch sagen: Kosminskis Produktion hätte besser nicht einmal die Premiere erlebt.

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mit Christoph Meyer zu tun hat? Sehr viel.

Denn es ist eine hohe Kunst, sich zurückzunehmen, Freiräume zu schaffen, den Verantwortlichen zu vertrauen, kluge Menschen machen zu lassen. Nur auf diesem Boden kann eine Kunst gelingen, die so sehr im Moment lebt wie der Tanz. Nur auf diesem Boden kann Ballett funkeln.

Christoph Meyer mag mehr Opern- als Ballettkenner sein, aber er hat ein Herz fürs Ballett und eine gute Hand für das nötige Personal. Mit Martin Schläpfer holte er 2009 jemanden, der mit ihm anfing, der Neues wagte, der das Ballett mit geradezu revolutionärem Geist erfüllte. Schläpfer veränderte das Ballett, zog es heraus aus der Ecke angestaubter Bürgerlichkeit, erforschte Bewegungen und Formate und Brüche. Er positionierte die Stadt Düsseldorf in der bundesweiten Ballettwelt, wo sie heute ist: kurz hinter dem Triumvirat Hamburg, Stuttgart, München.

Nach Schläpfer kam Demis Volpi. Anders gut als Schläpfer, mehr auf Handlungsstücke konzentriert, konzeptionell so stark, dass die Hamburger ihn Düsseldorf fix wegschnappten. Die Ära war zu Ende, bevor sie begann.

Jetzt sind Bridget Breiner und Raphaël Coumes-Marquet am Zug, noch eine ­Meyer’sche Entscheidung. Das neue Führungsduo, es ist noch nicht sehr sichtbar.

Ich würde mir neben modernen Handlungsballetten auch Gesellschaftsrelevantes wünschen, denn unsere Zeit benötigt die Kunst mehr denn je. Aber wenn man bedenkt, dass es fünf Jahre braucht, um ein Ensemble zu formen, dann stehen sie erst am Anfang. Es gibt also Grund genug, ­Christoph Meyers gutem Blick für Personal

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Axel Kober, Christoph Meyer, Düsseldorfer Symphoniker, 2012, Foto: Hans Jörg Michel

Es ließe sich noch lange von Christoph Meyer erzählen: von seiner Kompetenz des Integrierens und Versöhnens, des fairen Delegierens, der unermüdlichen Stärkung der Jungen Oper, die in einem exzellenten Netzwerk mit anderen Opernhäusern in Nordrhein-Westfalen mit großer Kreativität und fast spielerischer Leichtigkeit zu ganz jungem und im besten Sinne naivem Publikum vordrang. Ein UFO das Musik vermittelte – wo gab es das schon? Zu Beginn der kommenden Spielzeit wird es vor dem Theater Duisburg stehen (bei dem einige Umbaumaßnahmen erforderlich sind) und ein zentraler Anziehungspunkt sein, auch optisch.

Die kommende Saison hat Meyer selbst­ verständlich noch geplant, verantworten wird er sie nicht mehr. Aber die Werk­ auswahl trägt seine Handschrift, es sind Pointen und Klassiker darunter. »María de Buenos Aires« von Astor Piazzolla und ­ ­Bernsteins »On the town« werden ihr Publikum fraglos finden – jenes Publikum, das Christoph Meyer stets so sehr am Herzen lag. Er bleibt dem Rheinland verbunden, das ist sicher – und ich freue mich darauf, wenn er und ich endlich einmal eine richtige heiße Schokolade miteinander trinken.

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WOLFRAM GOERTZ, Musikredakteur der Rheinischen Post in Düsseldorf.

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DIE SPIELZEIT 2009/10 EINE KÜNSTLERISCHE POSITIONIERUNG 31

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AXEL KOBER: Wir haben uns zum ersten Mal in Mainz getroffen. Es war Christophs Wunsch, dass wir uns kennenlernen, nachdem er uns beide für seine Intendanz gewonnen hatte.

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Axel Kober und Martin Schläpfer erinnern sich

»WEISST DU NOCH …«

MARTIN SCHLÄPFER: Treffpunkt war das Haus des Weines – ganz solide tagsüber. Es ging um erste künstlerische Ideen und um die Spielplangestaltung. Damals habe ich noch nicht ahnen können, welche einzigartige Partnerschaft sich zwischen dir als GMD und dem Ballett am Rhein hier anbahnte und welche großartigen Projekte daraus entstehen würden. Ich denke an das Brahms-Requiem und vieles andere.

gibt, ein gegenseitiges Geben und Nehmen.

Mir war es immer wichtig, dass sich die Musik nicht zwingend dem Tanz unterordnet. Ich brauche eine Welt, die inspiriert, sprich, einen musikalischen Kosmos, dann findet man von selbst zusammen. Das ist uns gelungen.

AXEL KOBER: Etwas Besonderes war auch das Gemeinschaftsprojekt der Sparten Oper und Ballett »Castor et Pollux«, das in Fortsetzung unseres Rameau-Zyklus entstand und bei dem du Regie geführt hast.

AXEL KOBER: Ich kann mich noch sehr genau an den Anfang erinnern und an die Kraft, mit der wir begonnen haben. Schon in der Vorbereitung unseres Amtsantritts waren wir sehr präsent, haben in beiden Häusern intensive Gespräche geführt und gemeinsam mit den Ensembles und Mitarbeiter*innen etwas Neues entwickelt. Und so ist uns dann auch die Eröffnung der ersten Spielzeit als ein Paukenschlag gelungen. Christoph hatte die Idee für »Oper am Rhein für alle«, dann kamen das Premieren-Wochenende in Düsseldorf und Duisburg und dein Einstieg mit der ersten Ballettpremiere. Das alles hat gepasst und sehr viel ins Rollen gebracht.

MARTIN SCHLÄPFER: Die künstlerische Zusammenarbeit gestaltete sich von Anfang an so natürlich. Zwischen uns bestand ein großes Einvernehmen, etwas, was es nur sehr selten

MARTIN SCHLÄPFER: Manche haben sich am Anfang sicher gewundert, dass wir unsere Ballettproduktionen numerisch betitelt haben. Aber es gab kein Repertoire, das wir

S. 31/32 Oper am Rhein für alle, 2009, Foto: Frank Heller

MARTIN SCHLÄPFER: Es schuf die notwendige Bindung besonders für das Ballett, das ja damals noch in Niederkassel und später im neuen Balletthaus Am Steinberg lokalisiert war, also abseits der Heinrich-Heine-Allee. Ich

AXEL KOBER, Generalmusikdirektor der Deutschen Oper am Rhein 2009 bis 2024. Generalmusikdirektor der Duisburger Philharmoniker 2019 bis 2025.

MARTIN SCHLÄPFER, Ballettdirektor und Chefchoreograph des Ballett am Rhein 2009 bis 2020.

A X E L KO B E R | M A R T I N S C H L Ä P F E R

AXEL KOBER: Man kann schon sagen, dass für uns beide die Jahre an der Deutschen Oper am Rhein eine wichtige Zeit in unserem künstlerischen Dasein waren. Sie werden eine Besonderheit bleiben. Waldorf und Statler aus »The Muppet Show« würden jetzt spitzzüngig fragen: »Was glaubst du – ob das beabsichtigt war?«

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Jochen Grote, Christoph Meyer, Axel Kober, Martin Schläpfer, Foto: Frank Heller

AXEL KOBER: Wenn ich zurückblicke, dann erinnere ich mich besonders gern an die gemeinsamen Gespräche mit Christoph und auch mit Jochen Grote, dem damaligen geschäftsführenden Direktor. Wir haben uns gegenseitig Impulse gegeben und gemeinsam über Opern- und Ballettvorhaben nachgedacht. Das hatte eine große Energie.

hatte immer das Gefühl, unsere Sparte wird respektiert und ist so ins Haus eingebunden, dass sie hier zum Blühen gebracht werden kann. Das war ein großes Kraftmoment und bestärkte mich in meinem Ziel, das Ballett zu einer ersten Adresse der Tanzkunst zu machen.

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übernehmen konnten, und ich bin außerdem kein Freund von übergreifenden Titeln für einen Mehrteiler. Das Prinzip der Reihung hatte sich schon in Mainz bewährt, und ich glaube, es hat auch in Düsseldorf und Duisburg funktioniert.

34 D I E S P I E L Z E I T 2 0 0 9/ 1 0 TATJ A N A G Ü R B A C A

TATJ A N A G Ü R B A C A

»Was mir als Erstes einfällt«

Utopie muss nicht unerreichbar sein.

Tatjana Gürbaca, 26. März 2025 TATJANA GÜRBACA, Musiktheaterregisseurin, inszenierte »Salome« und »Arabella« von Richard Strauss sowie »Jenůfa« und »Katja Kabanova« von Leoš Janáček an der Deutschen Oper am Rhein.

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»Salome«, 2009, Wolfgang Schmidt, Morenike Fadayomi, Renée Morloc, Theresa Kronthaler, Timo Riihonen, Foto: Hans Jörg Michel

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as, was mir als Erstes einfällt, wenn ich am Christoph Meyer denke, ist seine große Menschlichkeit. Seine ungekünstelte Art in der Begegnung jenseits von Hierarchien und Funktionen, die mir immer das Gefühl gab, in seinem Haus ganz frei sein zu dürfen. Ohne Ängste, ohne Hindernisse.

Vertrauen und eine gewisse Verschmitztheit waren die vorherrschende Grundhaltung, die den Geist und die Atmosphäre der Deutschen Oper am Rhein prägte.

Ein Theater, das mir selbst in schwierigen Zeiten (Corona, Einsparungen an der Kultur überall) vorkam wie eine der letzten Inseln der Glückseligen. Hier war gut arbeiten. Der Umgang mit den Mitarbeiter*innen und einem brillanten, bestens aufgestellten Ensemble war familiär, die Leitung immer ansprechbar und freundschaftlich.

Es war leicht, sich lustvoll und mit Energie auf die schwierigen Stoffe zu stürzen, die Christoph für mich erdacht hatte: Mit »Salome« eröffnete er seine Intendanz in Duisburg, während in Düsseldorf Immo Karaman einen wundervollen »Peter Grimes« produzierte. Was waren das für glückliche Zeiten auf der Probebühne mit der fantastischen Besetzung! Da in meinem Konzept immer alle Figuren anwesend waren, kamen wir täglich zusammen, versanken in dem Stoff, suchten, fanden, erschauerten und lachten über die blutige Geschichte, mittags aßen wir zusammen, nachmittags ging es in die zweite Runde, wir waren ein Team, weit weg vom Rest der Welt und doch mitten in ihrem Zentrum …

Dieser Familiengeschichte folgten weitere: Arabella, Katja, Jenufa. Sängerinnen und Sänger, mit denen man die Flügel ausbreiten und fliegen konnte. Immer gab es diese Spiellust und Neugier, ein Haus, das arbeiten wollte und konnte!

Dass Christoph nun aufhört, ist eine sehr traurige Nachricht! Ihm und all seinen Mitarbeiter*innen will ich hier danken für all die guten Jahre, die fröhliche Energie, die ich bekommen habe und auf meinem Weg mitnehmen durfte, die inspirierenden Begegnungen und beglückenden Momente!

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»Tristan und Isolde«, 2010, Ian Storey, Janice Baird, Annette Seiltgen, Foto: Hans Jörg Michel

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»Rigoletto«, 2010, Boris Statsenko, Foto: Thilo Beu

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ritten skizzierte das Szenario von »­ Peter Grimes« beim Überqueren des Atlantiks auf Rückreise nach England. In Kriegszeit, also in akuter Gefahr.

Borough, ein kleiner Ort an der Ostküste Englands, seine Bewohner und das Meer: ein Meer aus zivilisatorischem Material – Habitationen, Fenster, Türen, Strandgut aus Dorf und Stadt.

Der Fischer Peter Grimes steht vor dem Dorfgericht, angeklagt, seinen Lehrjungen fahrlässig getötet zu haben.

INTERLUDE I Unbewegtes Meer, täuschende Ruhe. Das Naturbild Meer steigert sich in Folge zu Stadien der sich aufbäumenden Sturm­ energien als Metapher für die sich aufbäumende soziale Energie.

Ein Sturm kommt auf, erreicht seinen Höhepunkt, ebbt wieder ab. Dazu ein Meer an Meinungen, Gefühlen, Verdächtigungen, »free-floating fears«.

»Peter Grimes«, 2009, Foto: Hans Jörg Michel

INTERLUDE II Die Welle gerät in Bewegung gleich einem fliegenden Teppich.

Einziger Zufluchtsort: Aunties Bar, Schau­ platz kollektiver Halluzinationen.

INTERLUDE III Das zivilisatorische Material bäumt sich auf zum Kirchenbild.

Ein Dom, davor Ellen Orfords Passion.

Kulmination und die Entscheidung, die Welle sich im Loop nach vorn brechen zu lassen.

Grimes rettet sich und den neuen Lehrjungen auf den Kamm der Welle, auf das »Floß« des Außenseiters.

INTERLUDE IV (Passacaglia) Die Welle ebbt ab: logische Konsequenz einer sich bis ins Unendliche wiederholenden zyklischen Bewegung.

Grimes wie zu Beginn vor seiner Semannskiste, allein mit seinen Dämonen. Er treibt seinen Lehrjungen zu einem überriskanten Fischzug an. Unfall oder Fahrlässigkeit?

Es scheint sich zu wiederholen!

INTERLUDE VI Der Kreis schließt sich. Das fragmentierte Bühnenbild »fließt« aus dem Orchester­ graben heraus – eine kohärente Skulptur im Zyklus eines fortwährend redundanten ­Ablaufs.

KASPAR ZWIMPFER, Bühnenbildner, schuf das Bühnen­ bild zu Benjamin Brittens Oper »Peter Grimes«, das 2010 für den FAUST-Preis nominiert wurde.

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B

K A S PA R Z W I M P F E R

ARBEITSNOTIZEN

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Kaspar Zwimpfer

Frank Bridge Variations : b.01_FBV_03_Foto_Gert_ Weigelt: Marlúcia do Amaral, Remus Şucheană

(Für das Bild gibt es keine BU in der Legende)

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BU

b.01 »Frank Bridge Variations«, 2009, Julie Thirault, Bogdan Nicula, Foto: Gert Weigelt

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Frage: Herr Schmidt, Regisseur der »Lustigen Witwe« an der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf ist Christian Brey. Sie sind also sein Regieassistent?

HARALD SCHMIDT: So könnte man das nennen.

Frage: Kannten Sie die »Lustige Witwe«?

HARALD SCHMIDT: Ich kannte »Da geh ich zu Maxim« und »Ja, das Studium der Weiber ist schwer«. Die beiden Stücke allein hätten mich schon überzeugt, das Stück zu machen.

Frage: Für Sie und Christian Brey war es die erste Arbeit im Musiktheater. Wie war’s?

HARALD SCHMIDT: Entspannend, weil die geniale Musik als Sicherheit dient. Manche halten das Genre für nicht zeitgemäß, aber die Qualität der Musik stellt niemand infrage. Damit fällt viel Druck weg.

Frage: In der »Lustigen Witwe« soll ein bankrotter Staat gerettet werden. Was würden Sie für die Rettung des Vaterlands tun?

HARALD SCHMIDT: Ich zahle Steuern, das reicht.

M A R I E V O N B A U M B A C H U N D H A R A L D S C H M I DT

»DIE WITWENMACHER« AM RHEIN

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Marie von Baumbach und Harald Schmidt

Aus einem Gespräch, das Marie von Baumbach mit Harald Schmidt führte, erschienen im Tagesspiegel am 4. Dezember 2009.

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»Die lustige Witwe«, 2009, Anett Fritsch, Tänzer*innen, Foto: Hans Jörg Michel

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A

ls mich Christoph Meyer Ende 2008 anrief und fragte, ob ich Lust hätte, in seiner ersten Spielzeit an der Deutschen Oper am Rhein eine Oper von Jean-Philippe Rameau zu dirigieren, war ich sehr überrascht und etwas unsicher. Ich hatte noch nie eine Oper des berühmten Hofkompositeurs Ludwig XV. dirigiert, obwohl ich viele Jahre in Frankreich zugebracht und die französische Barockmusik dort eingehend studiert und auch praktiziert habe. Mir war bewusst, in Deutschland würde ich damit Neuland betreten.

Bis heute hat es die französische Barockoper schwer, über die Grenzen hinaus, sowohl in Richtung Deutschland als auch in Richtung Italien, an Popularität zu gewinnen. Sie ist eine Welt für sich, ein eigener Kosmos, und sie kommt ganz von der französischen Literatursprache her. Es gibt keine Bravourarien, keine Ohrwürmer, die den Zuhörenden in Erinnerung bleiben und dem Sänger, der Sängerin eine Starposition

»Les Paladins«, 2010, Anna Virovlansky, Anders J. Dahlin, Sören Swart, Foto: Hans Jörg Michel

einräumen. Die eigentlichen »Erinnerungsstücke« sind die Divertissements, die gedrängten Folgen von Tänzen und Instrumentalsätzen. Sie bestimmten die Struktur der Stücke und haben viel damit zu tun, dass im absolutistischen Frankreich eine Theateraufführung fest in das Zeremoniell der höfischen Festivitäten eingefügt war.

Hinzu kommt die Besonderheit der Orchesterstimmung, die in der Barockmusik um einen Ton tiefer liegt als bei modernen Orchestern, was wiederum für die Sänger*innen eine Voraussetzung ist, um ihre oft hochartifiziellen Partien zu bewältigen.

All das ging mir durch den Kopf, als ich das Angebot aus Düsseldorf erhielt. Dabei sicherte mir Christoph Meyer von Anfang an zu, er würde für diese Produktion ein Spezialistenensemble engagieren. Dafür bot sich vor Ort die Neue Düsseldorfer Hofmusik an. Dieses Orchester war in historischer Aufführungspraxis erfahren und würde sich schnell in die Besonderheiten der französischen Barockmusik einhören. Unter dieser Prämisse sagte ich gern zu.

Etwas anders stand es um die Sängerbesetzung. Für die beiden männlichen

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GRENZGANG MIT RAMEAU

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KO N R A D J U N G H Ä N E L

Konrad Junghänel

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­ enorhauptpartien hatte man den schweT dischen Sänger Anders J. Dahlin und den in Chicago geborenen Thomas Michael ­Allan engagiert. Beide brachten in Sachen Rameau musikalische Erfahrung mit. Das ­übrige Ensemble bestand aus einer international durchmischten, sehr jungen Gesangsriege, die noch nicht mit Barockmusik in Berührung gekommen war. Sie alle zeigten eine ungeheure Offenheit und p ­ ositive Neugier auf das Stück, so dass wir er­staun­ lich schnell zusammenfanden. ­Dennoch lag eine lange Wegstrecke des Einstudierens und gemeinsamen Erkundens vor uns und nicht alles ging dabei leicht von der Hand.

Das höre ich auch aus der CD-Aufnahme von »Les Paladins« heraus, die als Mitschnitt einer Aufführung entstand und nicht unter Studiobedingungen reifen konnte. Als Tondokument ist sie jedoch eine wertvolle Rarität in der bis heute nicht üppigen deutschen Rameau-Landschaft.

Schon ein Jahr später folgte dann die Comédie-lyrique »Platée«, die in Deutschland noch gängigste Oper Rameaus. Ich konnte wieder mit der Neuen Düsseldorfer Hofmusik zusammen musizieren und es zeigte sich, welche Früchte unsere Arbeit an »Les Paladins« getragen hatte. Vieles ging viel schneller, war bereits aufgesogen und bedurfte keiner erneuten Verständigung mehr. Das hat mich sehr überrascht und ich denke, dass auch die dritte RameauOper »Castor et Pollux«, bei der 2012 Axel Kober die Neue Düsseldorfer Hofmusik dirigierte, davon profitiert hat.

Drei große Barockopern innerhalb von nur drei Jahren in einem großen Repertoirebetrieb erfolgreich zur Aufführung zu bringen, das erscheint mir im Nachhinein als

eine sehr beachtenswerte Leistung. Man darf zu Recht von einem Rameau-Zyklus sprechen, den es meines Wissens bis dahin an einem Repertoiretheater noch nicht ­gegeben hatte und der in der deutschen Rameau-Rezeption singulär geblieben ist.

Chapeau, Christoph Meyer!

Chapeau, Deutsche Oper am Rhein!

KONRAD JUNGHÄNEL, Lautenist und Dirigent, dirigierte an der Deutschen Oper am Rhein Jean-Philippe Rameaus »Les Paladins« und »Platée« sowie Georg Friedrich Händels »Xerxes«.

»Robin Hood«, 2009, Elisabeth Selle, Simeon Esper, Foto: Frank Heller

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JÖRG WIDMANN

»Ein absoluter Glücksfall«

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A

ls Christoph Meyer, gerade Intendant der Deutschen Oper am Rhein geworden, mich gleich für seine erste Spielzeit 2009/10 fragte, ob ich mir vorstellen könnte, eine Neufassung meiner ersten Oper »Das Gesicht im Spiegel« zu schreiben, habe ich das als ungeheures mir entgegengebrachtes Vertrauen empfunden. Die Zusammenarbeit mit ihm und dem Generalmusikdirektor Axel Kober war ein absoluter Glücksfall.

An so vielen Häusern ziehen Intendant und Musikdirektor nicht an einem Strang, mit sehr unschönen Folgen für das Betriebsklima und die Kunst. Wie kollegial und freundschaftlich hingegen der Geist der Zusammenarbeit von Christoph Meyer und Axel Kober! Die Atmosphäre, in der unsere Produktion gedeihen durfte, war von höchster Professionalität aller Beteiligten und Respekt untereinander geprägt.

In anderen Worten: Es war eine tolle Zeit, und das faszinierende Ergebnis der Produktion zeigte aufs Eindrücklichste, dass Kunst viel besser blühen kann, wenn nicht diktatorisch und gegeneinander agiert wird, sondern respektvoll im Miteinander, mutig in der Repertoireauswahl und von Begeisterung und Liebe für die Sache selbst beseelt, für die wir es machen, für die wir leben: für die Oper, für die Kunst.

Nichts weniger als das machte den Geist der 16 Jahre währenden Intendanz von Christoph Meyer aus. Seine ruhige, besonnene Art hat das Haus geprägt.

Es bleibt große Dankbarkeit.

Jörg Widmann, im März 2025

JÖRG WIDMANN, Komponist. Erstaufführung der revidierten Fassung seiner Oper »Das Gesicht im Spiegel« an der Deutschen Oper am Rhein.

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»Das Gesicht im Spiegel«, 2010, Anett Fritsch, ClaraSchumann-Jugendchor, Foto: Hans Jörg Michel

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»Billy Budd«, 2011, Lauri Vasar, Bruce Rankin, James Bobby, Herrenchor, Foto: Hans Jörg Michel »Death in Venice«, 2014, Raymond Very, Foto: Hans Jörg Michel

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»Platée«, 2011, Sylvia Hamvasi, Tänzer, Foto: Hans Jörg Michel

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»Der fliegende Holländer«, 2024, Bogdan Taloş, Anna Harvey, Statisterie, Foto: Sandra Then

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»Der Graf von Luxemburg«, 2016, Bo Skovhus, Lavinia Dames, Chor, Foto: Hans Jörg Michel »Macbeth«, 2022, Hrólfur Sæmundsson, Damenchor, Foto: Sandra Then S. 53 »Parsifal«, 2023, Daniel Frank, Sarah Ferede, Foto: Andreas Etter

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DAS ENSEMBLE DIE KUNST DES MITEINANDERS

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»La Cenerentola«, 2016, Ensemble, Foto: Hans Jörg Michel S. 54/55 »Eugen Onegin«, 2024, Bogdan Baciu, Foto: Hans Jörg Michel

as wäre die Deutsche Oper am Rhein ohne ihr Ensemble? Diesen Satz habe ich während meiner 32-jährigen Tätigkeit an der DOR immer wieder gehört. Natürlich sind alle Abteilungen hier unverzichtbar, aber das Solistenensemble ist der Kern, ohne den das Gesicht des Ganzen unvorstellbar wäre.

Ein Opernhaus kann über zwei Modelle entscheiden: Entweder man engagiert für jedes Stück eine Truppe von erprobten Gastsänger*innen oder es gibt ein Ensemble vor Ort, aus dem man die Stücke weitgehend besetzen kann. Die DOR hat das Glück, dass alle bisherigen Intendanten sich zum Prinzip des Ensembles als einer der letzten Bastionen dieses Prinzips in der deutschen Opernlandschaft bekannt haben.

Jeder Intendant hatte »sein« Ensemble, woraus der jeweilige Nachfolger kluger­ weise die Besten übernommen hat, um dann mit neuen Engagements dem Haus ein neues Gesicht zu geben. Daher gab es in der Zeit von Christoph Meyer einige Mitglieder, die von seinen Vorgängern Kurt Horres oder Tobias Richter engagiert worden ­waren, oder sogar wie im Fall von Marta

Márquez noch von Grischa Barfuss. Dazu kamen dann viele Sänger*innen im neuen Engagement, um das Ensemble zu dem zu machen, was es jetzt ist: in meinen Augen einfach das beste Opernensemble Deutschlands!

Das Spannende am Ensembletheater ist, dass sich die Mitglieder im Laufe der Jahre in Ruhe künstlerisch entwickeln und dadurch immer wieder neuen Aufgaben widmen können. Wenn ein*e Künstler*in am Haus nur gastiert, kann es sein, dass er*sie ständig für dieselben Partien angefragt wird. Im Ensemble kann man die ­Entwicklung der Sänger*innen genau beobachten und ihren künstlerischen Weg lenken und überwachen, so dass ihr Spektrum an Partien kontinuierlich wächst. Außerdem hat das Publikum die Chance, sich mit den Künstler*innen des festen Ensembles über die Jahre hinweg zu identifizieren.

Während man mit Gastengagements meistens auf bereits eingeschlagenen Wegen bleibt, kann man mit dem Ensemble viel mutiger sein. Um ein Beispiel zu nennen: Elena Sancho Pereg wäre als Gast nicht für ein Debüt als Zerbinetta engagiert

STEPHEN HARRISON DAS ENSEMBLE

PLÄDOYER FÜR DAS ENSEMBLETHEATER

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Stephen Harrison

STEPHEN HARRISON DAS ENSEMBLE 58

worden. Aus dem Ensemble heraus war es aber ein wahre Freude zu sehen, wie sie sich die Partie zu eigen gemacht hat und sogar eine Nominierung für den FAUST-Preis dafür bekam.

Was bei Kurt Horres die Finnen oder bei Tobias Richter die Griechen waren, über­ nahmen bei Christoph Meyer die Rumänen: Sie bildeten im Ensemble eine nationale »Mehrheit«. Immer wieder wird die Geschichte erzählt, wie Adrian Sâmpetrean als erster Rumäne zu uns ins Ensemble kam und berichtete, dass es in seiner Heimatstadt Cluj-Napoca viele gute Sänger*innen gebe. Christoph Meyer und ich sind nach Rumänien gereist, und so kam es, dass im Laufe der Jahre Adela Zaharia, Ramona ­Zaharia, Luiza Fatyol, Brigitta Kele, Ovidiu Purcel, Bogdan Baciu, Bogdan Taloş und Beniamin Pop zu uns ins Ensemble kamen und sich bald zu international akklamierten Sänger*innen entwickelten.

Das Ensemble ist vielfältig: Es gibt Künstler*innen, die international sehr aktiv sind, sich aber gern ein Standbein im Ensemble behalten. Ich denke an Hans-Peter König, der als einer der führenden Bassisten weltweit doch immer zum Ensemble der DOR gehörte, oder an Linda Watson, die nach einigen freischaffenden Jahren ins Ensemble der DOR zurückgekehrt ist. Es gibt wiederum Künstler*innen, deren Entwicklung hauptsächlich im Nest der DOR stattgefunden hat. Da denke ich an Anke Krabbe, die sich im Laufe der Jahre von einer Soubrette bis hin zu Desdemona entwickelt hat, oder an Sylvia Hamvasi, die als Anfängerin engagiert wurde und mit Katja Kabanova den jüngsten ihrer großen Erfolge gefeiert hat. Zu nennen ist auch Morenike

Fadayomi, die bei uns vielseitig von Operette bis Norma und Salome das Publikum begeistert hat. Oder an Cornel Frey: Er wurde als Pedrillo engagiert und hat sich bis zu einem herausragenden Mime hingear­ beitet. Viele der Sänger*innen haben im Opern­studio mit kleinen Rollen angefangen und sich in denselben Stücken bis zu einer Hauptpartie entwickelt. Andere, wie Adela Zaharia, waren zuvor bereits an Häusern engagiert, wo ihr Potenzial nicht optimal ausgenutzt wurde. Wir haben ihre vokale Stärke gleich erkannt und sie als Konstanze und Lucia besetzt. Danach verlief ihre ­Karriere kontinuierlich nach oben.

Große Freude macht es, für die Mitglieder des Ensembles Stücke auf den Plan zu setzen, in denen sie sich optimal ent­wickeln können. Da denke ich an »Samson et Dalilah« für Ramona Zaharia oder an »Die Jungfrau von Orléans« für Maria Kataeva, »Roméo et Juliette« für Luiza Fatyol und Ovidiu Purcel oder »Eugen Onegin« für Bogdan ­Baciu. Die Liste ist lang, und nicht alle kann ich hier erwähnen, so gerne ich es täte.

Die DOR kann stolz darauf sein, dass sie als einziges Opernhaus Deutschlands einen »Ring«-Zyklus aus dem Ensemble fast komplett besetzen kann, sogar zweifach: Renée Morloc und Katarzyna Kuncio als Fricka, Sylvia Hamvasi und Anke Krabbe als Gutrune, Bogdan Baciu und Richard Šveda als Gunther, Cornel Frey und Florian Simson als Mime, Hans-Peter König und Sami Luttinen als Hagen, und nicht zu vergessen unser doppeltes oder sogar dreifaches Rheintöchter-Trio.

Das Ensemble gibt uns auch die Möglichkeit, Galakonzerte zu geben, die mit jeder Festspielgala konkurrieren können. Ich

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Kurz gesagt, Ensembletheater macht Spaß und ist in jeder Hinsicht lohnenswert.

Die Jahre von Christoph Meyer waren Sternstunden des Ensembles. Mögen seine Nachfolger in diesem Sinne weiter arbeiten!

STEPHEN HARRISON, seit 1988 an der Deutschen Opern am Rhein als Studienleiter, später als Chefdisponent und Künstlerischer Betriebsdirektor. Operndirektor von 2009 bis 2020.

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»Arabella«, 2015, Jussi Myllys, Elena Sancho Pereg, Jacquelyn Wagner, Günes Gürle, Susan Maclean, Dmitri Vargin, Foto: Hans Jörg Michel

denke gern zurück an das Konzert zur Eröffnung des erweiterten Orchester­ ­ grabens in Düsseldorf, an die zahlreichen Silvesterkonzerte, die ich mit großem Vergnügen in beiden Häusern moderiert habe, oder an die Musicalgalas der letzten Spielzeiten in Duisburg. Eindrucksvoll hat sich das Ensemble zuletzt beim Abschied von Axel Kober als Generalmusikdirektor präsentiert.

L I N D A WAT S O N

Linda Watson

MEIN STAMMHAUS

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DAS ENSEMBLE

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enn ich zurückblicke auf meine Zeit an der Deutschen Oper am Rhein, dann blicke ich auf fast 30 Jahre zurück!

Das Allerwichtigste war das Gefühl des Zusammenseins, Zusammenhaltens und der Geborgenheit. Das ist mir erst klar geworden, nachdem ich als freischaffende Einzelkämpferin allein rund um den Globus meine Karriere erlebte.

Was hat mir das bedeutet? Die DOR hatte das Vertrauen in mich, das ich selber manchmal nicht hatte. Sie hat mir eine große Rolle nach der anderen gegeben und mich hineinwachsen lassen. Hier sang ich meine erste Kundry, Ortrud, Leonore, Brünnhilde (3x), Elisabeth, Ariadne und Turandot, dazu die Marschallin, Färberin, Elektra, Sieglinde, Venus und Amme. Aber es gab hier immer ein großes Ensemble, und ich durfte von sämtlichen Topkünstler*innen lernen. In einem Ensemble zu sein bedeutet Teamwork – das ist das Erste, was man lernt und lernen muss. Daraus entstehen über die Jahre die Beziehungen zu den wunderbaren Kolleg*innen, den Regieteams, den Mitgliedern des Orchesters und des Balletts, aber auch zu den Mitarbeiter*innen in der Schuhmacherei, den Garderoben, in der Maske, im Kostüm, der Bühnentechnik, zu den musikalischen Coaches und und und … Da ist ein jahrelang gewachsenes Vertrauen zwischen uns allen.

Als das neue Team 2009 mit der Arbeit begann, konnte man sofort einen riesigen atmosphärischen Unterschied spüren, sobald man ins Haus kam, vor der Bühne und hinter der Bühne. Ich hatte das Glück, fast zehn Jahre im Ensemble zu sein, bevor es immer schwieriger wurde, für die wachsende Zahl an Angeboten internationaler Häuser frei zu bekommen. Ich entschied mich 2005, meinen Vertrag zu beenden und weiter als Gast an der DOR zu singen, was ich bis 2009 gemacht habe. Eines Abends nach einer »Elektra«-Vorstellung kam der neue Intendant Christoph Meyer in meine Garderobe mit Tränen in den Augen. Er sagte, er sei so berührt, und wollte mich fragen, ob ich mir vorstellen könnte, zurück ins Ensemble zu kommen. Ich habe gelacht, und fragte (ganz frech): »Warum sollte ich das machen?« Er antwortete: »Weil es ein Winwin sein würde.« Darauf habe ich gesagt: »Mach mir ein Angebot, bei dem ich nicht Nein sagen kann« – und nicht weiter daran gedacht. Zwei Wochen später hatte ich so ein Angebot in der Hand! Und ich habe nicht Nein gesagt. Der Rest ist Geschichte – eine sehr glückliche, harmonische und erfolgreiche.

Ich habe es nie bereut, 2009 ins Ensemble zurückgekommen zu sein. Axel Kober ist ein Traumdirigent, besonders für Sänger*innen, und eine reizende Person. Es ist IMMER

L I N D A WAT S O N DAS ENSEMBLE

ganz tollen Stimmen, aber sind in der Phase, wo sie noch viel brauchen. Mein Job ist es, ihnen das zu geben. Ob es Bühnenpräsenz ist oder Darstellungskunst oder die Fähigkeit, nicht die Nerven zu verlieren. Wir entwickeln Rollencharaktere, arbeiten an der Aussprache, dem Text, dem musikalischen Ausdruck und, ganz wichtig für mich, an der Gesangstechnik. Zu sehen, wie die Studiomitglieder in den 24 Monaten aufblühen und zu fertigen Sänger*innen heran­ reifen, gibt mir das Gefühl, dass ich e ­ twas Gutes und Wichtiges weitergeben durfte.

Das Ensemble ist gewachsen, mit hervorragenden jungen Sänger*innen, den beiden tollen Orchestern und vielen hochkarätigen Inszenierungen. Die DOR hat den Ruf, eines der besten Ensembles überhaupt zu besitzen und ein Ort zu sein, an dem man gern arbeiten will. Wer kann das von sich sagen heutzutage?!

Einem solchen Ensemble anzugehören, ist etwas ganz Besonderes. Ich weiß es zu schätzen. Man ist nicht allein, wenn es zu Problemen kommt, wenn man große Entscheidungen treffen soll oder wenn man etwas Schönes feiern kann. Wir sind Kolleg*in­nen und eine große Familie. Ich bin sehr stolz, dass ich die Deutsche Oper am Rhein mein Stammhaus nennen darf nach all diesen Jahren. Allein ein Stammhaus zu haben, ist eine große Sache!

Danke, dass ich dabei sein durfte.

Eure Linda

LINDA WATSON, Kammersängerin und Ehrenmitglied der Deutschen Oper am Rhein, Ensemblemitglied 1997 bis 2004 und 2013 bis 2022.

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eine Freude, mit ihm zu musizieren. Nun, 16 Jahre später, kann ich sagen, dass er eigentlich mein Lieblingsdirigent ist! Eine musikalische Krönung meiner Zeit an der DOR war, dass ich zusammen mit Axel Kober und all den hervorragenden Kolleg*innen den neuen »Ring« machen durfte. Fast alle Rollen waren aus dem Ensemble besetzt.

Das war ein Highlight. Ich hatte Axel gegenüber kurz davor erwähnt, dass ich die Rolle der Brünnhilde bald aufgeben wollte. Das war das einzige Mal, dass ich Axel nicht sehr glücklich, sondern eher wütend gesehen habe: »AUF KEINEN FALL machen wir einen RING ohne DICH!« Wow. Yes, Sir! Also weiter dann! Wir hatten so viel Spaß. Er hatte recht: Es wäre zu früh gewesen, sich von der Brünnhilde zu verabschieden!

Die COVID-Jahre – was für ein Glück, im Ensemble zu sein! Zu einer Zeit, als niemand von meinen freischaffenden Kolleg*innen etwas zu singen hatte, durfte ich erstaunlicherweise bei einer neuen Produktion von »Tristan und Isolde« mitmachen.

Das hieß für mich, dass ich immer weiter mit einem Ziel üben musste und singen durfte. Großartig! Und alle zusammen haben das unter der Spielleitung von Dorian Dreher und unter Axel Kober hervorragend geschafft. No easy task – weder szenisch noch musikalisch – wegen der vielen COVIDEinschränkungen. Ein Streichquartett auf der Bühne, ein Solo-Englischhorn auf der Bühne, ein mobiles Orchester, meterweise Distanzen zwischen uns Sänger*innen …

Bravi!

Eine sehr, sehr wertvolle und wichtige Arbeit für mich ist die Arbeit mit dem Opernstudio. Sie macht mir so viel Freude.

Die jungen Sänger*innen kommen alle mit

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»Götterdämmerung«, 2018, Linda Watson, Sarah Ferede, Foto: Hans Jörg Michel

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»Orpheus in der Unterwelt«, 2022, Max Hopp, Peter Bording, Florian Simson, Foto: Hans Jörg Michel

F LO R I A N S I M S O N DAS ENSEMBLE 64

Florian Simson

»SOLISTENENSEMBLE« – EIN SCHEINBARER WIDERSPRUCH? D

em Wortsinn nach sind Solisten »alleine«, während das französische Wort »Ensemble« eine Gruppe bezeichnet. In genau diesem Spannungsfeld bewegt sich in meinem Erleben die Gruppe der Solist*innen. An der Deutschen Oper am Rhein findet das größte Solistenensemble im ­ deutschsprachigen Raum mit derzeit 47 fest engagierten Ensemblemitgliedern sowie sieben Mitgliedern des Opernstudios seine künstlerische Heimat.

Seit geraumer Zeit bin ich einer der Sprecher dieses Ensembles und erlebe es in seinen vielschichtigen Bezügen. Unser Ensemble ist ein wesentlicher, identitätsstiftender Baustein im Selbstverständnis des Hauses, der durch die Jahrzehnte seines Bestehens hindurch dankenswerterweise von den Trägern des Theaters und den künstlerisch Verantwortlichen nie infrage gestellt, sondern kontinuierlich gepflegt und wertgeschätzt wurde. Aus seiner Mitte heraus erlebe ich eine zwischenmenschliche Ebene, auf der sich für mich die Frage klärt, was uns als Gruppe über die reine Nomenklatur hinaus zu einem echten Ensemble macht.

In meiner Zeit am Haus, die mit der Intendanz von Christoph Meyer im Jahre 2009 begann, durfte ich Sänger*innen ­begegnen, deren Zugehörigkeit um die 40 Spielzeiten zählte. Eine Rarität, die ihresgleichen sucht. Solche, aber auch Engagements von 15 und mehr Jahren, die andernorts eher selten sind, ermöglichen dabei eine behutsame persönliche Entwicklung.

Durch das Zusammenwirken von erfahrenen und neu hinzugekommenen Ensemble­ mitgliedern werden aber auch die Insze­ nierungen von einem natürlichen Wandel getragen und lebendig gehalten. Für die Deutsche Oper am Rhein gilt dies in be­ sonderem Maße, da dank des großen Ensembles variable Sängerbesetzungen aus dem eigenen Haus realisiert werden können. Zudem sind auch die zwei festen Spielorte Düsseldorf und Duisburg mit den unterschiedlichen technischen Teams und natürlich den beiden Orchestern zusätz­ liche Garanten für lebendig bleibende Vorstellungen.

Die oftmals liebevoll als »Rheinoper« bezeichnete Theaterehe der Städte Düssel­ dorf und Duisburg habe ich schon als Kind

F LO R I A N S I M S O N DAS ENSEMBLE

ben, statt sich immer wieder in einer neuen Stadt und in einem nur für eine Produktion zusammengestellten Ensemble zurechtzufinden, hat mir und vielen anderen geholfen, Kraft für vielfältige Herausforderungen zu schöpfen. Dies wird uns auch von den künstlerischen Gästen, die unser Solistenensemble ergänzen, als besonders wertvoll gespiegelt.

Nach nunmehr 16 Spielzeiten an der Rheinoper weiß ich mich damit im guten Mittelfeld – als Mensch und Künstler darüber hinaus geschätzt und angekommen.

Darum möchte ich den Ensemblebegriff bewusst um diejenigen Menschen erweitern, die ihre technischen, intellektuellen oder handwerklichen Berufe am Theater ausüben. Auch hier kann ein tiefer und gelungener Austausch nur stattfinden, wenn vertrauensvolle, langfristige und respektvolle persönliche Beziehungen bestehen.

FLORIAN SIMSON, Ensemblemitglied seit 2009.

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und Jugendlicher kennengelernt. Später studierte ich an der Robert-SchumannMusikhochschule Gesang und konnte an der Deutschen Oper am Rhein unvergessliche, große Abende erleben. Damals schien es mir ein vermessener Wunsch zu sein, was nach Lehr- und Wanderjahren an verschiedenen Theatern schließlich Realität wurde: Mitglied dieses Hauses und seines Solistenensembles zu werden. Ich durfte seither nicht nur die beiden Bühnen aus neuer Perspektive erleben, sondern auch eine Vielzahl der lange von mir bewunderten Bühnenpersönlichkeiten als meine Kolleg*innen kennenlernen. Sie und alle Mitarbeitenden haben mir den Seitenwechsel leicht gemacht und mir geholfen, nicht vor Ehrfurcht zu erstarren, sondern mich als Teil dieses Ensembles willkommen zu fühlen. Daher habe ich es auch immer als ­Aufgabe betrachtet, diese wunderbare Gepflogenheit aus dem Ensemble hinaus fortzusetzen. So verbinden sich Erfahrenheit und neue Impulse zu einem künstlerischen Ganzen, von dem beide Seiten profitieren.

Wer hier schließlich auf diese Weise angekommen ist, hat ein künstlerisches Zuhause, das nicht nur Interesse an einem Karriereaufbau hat, sondern auch eine Stabilität (die nicht mit Starre zu verwechseln ist) gewährt.

Neues Repertoire zu entdecken oder gar einen Fachwechsel zu wagen und sich dabei im Ensemble aufgehoben und unterstützt zu sehen, ist dadurch nicht nur möglich, sondern auch von der künstlerischen Leitung immer gewünscht – sei es nun am eigenen Haus oder als Gast an anderen Bühnen. In einer stabilen und großen Gemeinschaft auf die Kunst fokussiert zu blei-

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ANKE KRABBE

Anke Krabbe

»Die lustigen Weiber von Windsor«, 2016, Marta Márquez, HansPeter König, Anke Krabbe, Foto: Hans Jörg Michel

fiebern mit den anderen mit und versuchen bei Bedarf, einander zu entlasten. Ich liebe unser Ensemble und die Kolleg*innen in beiden Häusern, die ich in all den Jahren sehr gut kennen- und schätzen gelernt habe. Sie sind mein Heimathafen.

Vor allem verdanke ich Christoph Meyer und seinem Team, dass ich mich hier am Haus weiterentwickeln konnte – vom leichten Sopran ins größere lyrische Fach: Zu Beginn meines Engagements sang ich Frasquita und Adele, später Micaëla und Rosalinde, jetzt Desdemona. Ebenso wurde mir ermöglicht, regelmäßig zu gastieren und genug Raum und Zeit für meine Familie und mein Privatleben zu finden, um neue Energie zu tanken.

Mittlerweile habe ich ein beachtliches Repertoire von über 100 Partien über alle Epochen der Musik, von Barock bis zu Uraufführungen, und ein teilweise sehr persönliches Verhältnis zu meinem Publikum in beiden Städten aufgebaut. Das macht mich glücklich und dankbar zugleich.

ANKE KRABBE, Ensemblemitglied seit 2000.

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ls Christoph Meyer 2009 an der Deutschen Oper am Rhein antrat, war ich schon neun Jahre Ensemblemitglied und gerade Mutter geworden. Ich war sehr neugierig auf das Team und auch etwas nervös, was meine Zukunft am Haus betraf. Enttäuscht wurde ich nicht: Mit Axel Kober bekamen wir einen wunderbaren Generalmusikdirektor, und Christoph Meyer holte tolle Regisseure wie Immo Karaman, Stefan ­Herheim, Dietrich Hilsdorf und Barrie Kosky an die Rheinoper. Ich habe viel von ihnen gelernt und beim Erarbeiten von Partien und Charakteren großen Spaß gehabt.

Das verdanke ich auch unserem wunderbaren Ensemble. Wir sind sehr vertraut miteinander. Der respektvolle Umgang und das freundschaftliche, liebevolle Verhältnis zueinander geben uns ein großes Gefühl von Sicherheit. Da kommt man zur Not auch mal mit wenigen oder keinen Proben gut zurecht, weil man weiß, wie der andere tickt, und man sich vorbehaltlos aufeinander verlassen kann. Aufgrund des Spielbetriebs in Düsseldorf und Duisburg und des großen Repertoires sind viele Partien doppelt oder dreifach besetzt. Wir helfen einander aus,

DAS ENSEMBLE

WIR FIEBERN MIT DEN ANDEREN MIT

S A M I LU T T I N E N DAS ENSEMBLE 68

Sami Luttinen

MIT EINEM INTERRAIL-­ TICKET NACH DEUTSCHLAND I

ch war 25, ein junger Basssänger und frisch verheiratet, als ich im Frühjahr 1995 mit meiner Frau, der Sängerin Laura Nykänen, und einem Interrail-Ticket nach Deutschland reiste. Ein halbes Jahr später begann meine berufliche Laufbahn im Ensemble der Oper Kiel. Von dort wechselte ich 1997 ins Ensemble der Deutschen Oper am Rhein. Hier konnte ich stets Partien singen, die meinem Entwicklungsstand entsprachen. Da die Deutsche Oper am Rhein über ein großes Ensemble verfügt, gibt es für jeden die passenden Rollen. Dies ist ein großer Vorteil für einen jungen Sänger, der an einem kleineren Haus oder als Freiberufler möglicherweise die falschen oder schwierige Rollen zu früh singen muss.

Mittlerweile umfasst meine Rollenliste 100 Partien, eine Zahl, die ich als Freiberufler wohl kaum erreicht hätte.

Die finanzielle Absicherung ermöglichte die Familiengründung und war auch während der Corona-Pandemie Gold wert, als viele freiberufliche Kolleg*innen in existenzielle Bedrängnis gerieten. Außerdem musste ich beruflich nicht ständig umherreisen.

Ich konnte meine inzwischen erwachsenen

Kinder beim Aufwachsen beobachten und wirklich kennenlernen.

Ich bin stolz und dankbar, Mitglied eines Ensembles zu sein, in dem es immer Kolleg*innen unterschiedlichen Alters gab, aus deren Arbeit ich lernen konnte und mit denen dieser berühmte, zauberhafte Ensemblegeist geboren wurde. Er entsteht, wenn die Ensemblemitglieder die besonderen Eigenschaften der anderen erkennen und im gegenseitigen Vertrauen auch während der Aufführungen gemeinsam improvisieren.

In unzähligen Momenten voller Glück und Zufriedenheit durfte ich erleben, wie uns auf der Bühne die Magie des Theaters und der Musik umgab. In diesen Momenten verschmilzt die persönliche Leistung jedes Einzelnen – gemeinsam mit dem Publikum – zu einem größeren, erhebenden Gemeinschaftserlebnis. Diese Momente sind Sternstunden des Ensembles!

SAMI LUTTINEN, Ensemblemitglied seit 1997.

»Der Leuchtturm«, 2025, Sami Luttinen, Foto: Anne Orthen

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BU

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»Vissi d’arte«, 2020, Morenike Fadayomi, Foto: Monika Rittershaus

und Vorstellungen können das manchmal Monate sein. Dann wieder nach Hause zu kommen und an einem vertrauten Ort mit vertrauten Kolleg*innen das vertraute Repertoire singen zu dürfen, ist ein kostbares Geschenk.

Ebenso wichtig ist es, innerhalb des Ensembles immer wieder neue Rollen erarbeiten zu können. Sich miteinander auszuprobieren, sich gemeinsam neu zu entdecken und sich in einer familiären Atmosphäre künstlerisch auszutauschen – was will man mehr?

Ein Ensemble wie das unsere ist auch interessant für das Publikum, das die Entwicklung der Sänger*innen mitunter über Jahre mitverfolgt. Oft habe ich gespürt, wie es mit mir mitfiebert, dass es mich kennt, mich trägt und schätzt. So wie man es nur im eigenen Ensemble, am eigenen Haus spüren kann.

MORENIKE FADAYOMI, Ensemblemitglied seit 1997.

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chon das Wort »Ensemble« hat für mich einen wunderbaren Klang. Es beinhaltet, was ich in meiner Zeit an der Deutschen Oper am Rhein in vollem Umfang genießen durfte: das Miteinander und den Zusammenhalt, Familie und Gemeinschaft, das gemeinsame Kreieren.

Als ich als junge Solistin ins Ensemble der Deutschen Oper am Rhein kam, gab es viele bekannte und erfahrene Sängerinnen, von denen ich viel lernen durfte: Linda Watson mit ihrer unglaublichen Bühnenpräsenz; Marta Márquez, die jede ihrer Rollen mit enormer Intensität verkörperte; Csilla Zentai, die mir ein großes Vorbild war, als ich später Aida singen durfte – um nur einige zu nennen. Sie haben mir ihr Handwerk gezeigt, ihr Wissen vermittelt, ihr Können und ihre Erfahrungen an mich weitergegeben.

Eben all das, was man nicht in der Ausbildung, sondern nur in einem Ensemble lernen kann.

Die Deutsche Oper am Rhein ist meine Heimat geworden. In unserem Beruf als Opernsänger*in muss man bereit sein, viel zu reisen und viel Zeit an anderen Opernhäusern zu verbringen – mit den Proben

M O R E N I K E FA D AYO M I

WAS WILL MAN MEHR?

DAS ENSEMBLE

Morenike Fadayomi

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LU I Z A FAT YO L

Luiza Fatyol

»Pagliacci«, 2010, Luiza Fatyol, Foto: Hans Jörg Michel

In diesen 14 Jahren habe ich viel gelernt und durfte große Partien singen, auf die ich mich stets präzise vorbereitet habe, aber ohne die Hilfe und das Vertrauen des Hauses hätte ich das nie geschafft. Dank der lieben Menschen hinter der Bühne, den tollen Solist*innen auf der Bühne, Pianist*innen und Dirigent*innen, die ihre Erfahrungen und ihr Wissen mit mir geteilt haben, konnte ich wachsen und bin heute die Sängerin, von der ich als Kind geträumt habe.

Danke, lieber Christoph, für alles, was du für mich getan hast!

LUIZA FATYOL, Mitglied des Opernstudios 2011 bis 2014.

Ensemblemitglied seit 2014.

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m April 2011 hatte ich mein Vorsingen für das Opernstudio. Eine Stunde danach habe ich meinen Vertrag bekommen und ich konnte mein Glück kaum fassen. Im September, zum Beginn der neuen Spielzeit 2011/12, bin ich schließlich nach Düsseldorf gezogen. Mein erster Job, mein erstes Mal in einem Ensemble und mein erstes Mal auf so einer großen Bühne.

Ich hatte keinerlei Erfahrung, denn ich kam frisch aus der Hochschule. Ich war extrem aufgeregt und wollte zeigen, dass ich meinen Platz in so einem Opernhaus, in so einem Ensemble verdient hatte. Es war zu Beginn nicht einfach mit den vielen Vorstellungen, den vielen Proben, denn ich war so einen Arbeitsrhythmus nicht gewohnt. Ich kann allerdings jetzt rückblickend sehr ehrlich sagen, dass es das beste Training für mich als Sängerin und auch als Mensch war.

Ich bin groß geworden hier in Düsseldorf und Duisburg und dafür ich bin Christoph Meyer und Stephen Harrison unglaublich dankbar. Beide haben mich in Klausenburg (Rumänien) gefunden und in mir ein gewisses Talent gesehen, worauf sie vertraut haben.

DAS ENSEMBLE

WOVON ICH ALS KIND GETRÄUMT HABE

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Zur engen Verbundenheit des Ensembles trägt sicher bei, dass wir zwei Häuser – das Opernhaus Düsseldorf und das Theater Duisburg – bespielen und darüber hinaus viele Probentage im Produktionszentrum im Duisburger Süden verbringen. Das Hin und Her kostet zwar viel Zeit, aber zweifellos haben die Fahrten zu den verschiedenen Spiel- und Produktionsstätten auch »I Puritani«, 2019, Bogdan Taloş, Chor, Statisterie, Foto: Hans Jörg Michel

eine für unser Ensemble ganz spezifische soziale Komponente: Während der Busfahrten kommen wir ins Gespräch und lernen einander kennen.

Was die Deutsche Oper am Rhein mir in beruflicher Hinsicht gebracht hat, lässt sich nicht hoch genug einschätzen: Hier konnte ich Partien singen, die ich mir seit Jahren vorgenommen hatte. Zum Beispiel den L ­ eporello in Mozarts »Don Giovanni« und F ­ ilippo II. in Verdis »Don Carlo«. Diese Rollendebüts waren Meilensteine in meiner Entwicklung und haben mich zu dem Sänger gemacht, der ich heute bin. Auch die szenische Arbeit – etwa mit Dietrich Hilsdorf (»Das Rheingold«) und Rolando Villazón (»I Puritani«) – hat mich persönlich weitergebracht.

Wenn ich in einer anderen Stadt gastiert habe, ist es immer ein besonderes Gefühl, nach Hause zu kommen. Die Rheinoper ist der Ort, an dem ich mich sicher fühle, an dem ich neue Dinge ausprobieren und sogar experimentieren kann, um mich selbst zu einem besseren Sänger zu machen.

BOGDAN TALOŞ, Ensemblemitglied seit 2014.

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ls ich vor rund zehn Jahren ins Ensemble kam, wusste ich nicht, was mich erwarten würde. Die Deutsche Oper am Rhein hatte einen guten Ruf und das größte Ensemble im deutschsprachigen Raum. Hier würde ich mich in eine Reihe hervorragender Solist*innen einfügen. Ich wollte zeigen, was ich kann – nicht mehr und nicht weniger. Und es hat sich alles gefügt. Ich war zur richtigen Zeit am richtigen Ort, fand alte und neue Freunde, die für mich schon bald zu einer Familie wurden. In dieses Ensemble zu kommen, war mit das Beste, was mir passieren konnte.

B O G D A N TA LO Ş

ZUR RICHTIGEN ZEIT AM RICHTIGEN ORT

DAS ENSEMBLE

Bogdan Taloş

GERHARD MICHALSKI

Gerhard Michalski

BEGEGNUNG AUF DEM PARKPLATZ

DAS ENSEMBLE

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eine erste Begegnung mit Christoph Meyer als designiertem Intendanten der Deutschen Oper am Rhein fand im Herbst 2007 auf dem Parkplatz des Duisburger Theaters statt anlässlich einer Vorstellung von »Les Troyens«, der zweiteiligen Großen Oper von Hector Berlioz, deren erster Teil am Nachmittag in Duisburg und der zweite am gleichen Tag abends in Düsseldorf aufgeführt wurden. Ich spürte, dass sich Christoph Meyer mit sehr viel Verve in seine neue Aufgabe hineinstürzte. Innerhalb kürzester Zeit hat er das Schlachtschiff Deutsche Oper am Rhein übernommen, sich viele Vorstellungen angesehen, sich in den Abteilungen informiert, die Menschen in den beiden Theaterhäusern kennengelernt und ihnen allen zugehört. Er wollte wissen, was gut läuft und was nicht und wo es Verbesserungsbedarf gab.

Nach dieser »Parkplatz-Begegnung« hatten mein damaliger Stellvertreter Christoph Kurig und ich unser erstes ausführliches Gespräch mit Christoph Meyer. Dabei war es uns sehr wichtig, insbesondere drei Themen zu besprechen:

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1. Den Chor der Deutschen Oper am Rhein von damals 56 Chormitgliedern auf mindestens 64 Planstellen aufzustocken, das war ein absolutes Herzensanliegen sowohl des Chores als auch von uns als Chordirektion.

2. Das Opernrepertoire betreffend wünsch­ ten wir uns im Interesse des Chores, dass dem bislang vernachlässigten Bereich der Klassischen Moderne mehr Aufmerksamkeit gewidmet würde.

3. Das Opernstudio bedurfte einer Neu­ ausrichtung, da wir uns als Interimsleitung bisher den jungen Opernstudiomitgliedern nicht mit der Aufmerksamkeit widmen konnten, die sie gebraucht und verdient hätten. Da war eine Veränderung absolut notwendig.

Auch die Kinder- und Jugendarbeit war bis dato stiefmütterlich behandelt worden, so dass es hier ebenfalls eine Neuausrichtung geben sollte mit einem größeren Angebot für junges Publikum, einschließlich der Aufführung spezieller Kinderopern etc.

Es wäre vermessen zu glauben, Christoph Meyer habe allein aufgrund unseres Gesprächs alle drei Punkte umgesetzt. Dass sie sich alle schon in der ersten Spielzeit spiegelten, gab uns jedoch das Gefühl, dass er sehr gut zugehört hatte. Die Chorplanstellen wurden zunächst auf 64 aufgestockt, sanken leider sehr schnell wieder auf 60 Planstellen, aber immerhin. Das Opernstudio wurde neu strukturiert und organisiert und die Kinder- und Jugendarbeit erlebte einen immensen Aufschwung. Nach der ersten Kinderoper »Robin Hood« von

GERHARD MICHALSKI DAS ENSEMBLE

Es wird nicht verwundern, dass dem Chor vor allem die großen Opernchorproduktionen in Erinnerung sind. Dazu zählen neben »Peter Grimes« die »Dialogues des Carmélites«, »The Rake’s Progress«, »Otello«, »Turandot«, das in der ­Coronazeit entstandene szenische Weihnachtsoratorium, »Macbeth«, »Die Jungfrau von Orléans« sowie zuletzt »Nabucco« und »Lady Macbeth von Mzensk«. Homogenität und Klangempfinden konnte der Chor aber auch in kleiner Besetzung bei Produktionen wie »Xerxes« und der englischen Barockoper »Dido und Aeneas« zeigen. Diese Aufzählung ist un­ vollständig, vermittelt aber einen Eindruck von dem breit gefächerten Repertoire unseres Hauses. Der dichte Spielplan mit zahl­ reichen Premieren und Wiederaufnahmen an den beiden Spielorten Düsseldorf und Duisburg erfordert in musikalischer Hinsicht ein Höchstmaß an klanglicher und stilistischer Flexibilität, welches die hohe Qualität unseres Hauses auszeichnet.

An einem so großen Haus wie der Deutschen Oper am Rhein bleiben Unstim­ migkeiten und Auseinandersetzungen nicht aus. Aus meiner Sicht hat Christoph Meyer stets gezeigt, dass er sich für die Menschen am Haus und nicht nur das »Produkt« Oper interessiert. Er wollte ein Intendant für alle sein, hatte immer ein offenes Ohr und seine Tür stand immer offen.

Dafür sind wir, bin ich ihm äußerst dankbar. Wir wünschen ihm für seine Zeit nach der Deutschen Oper am Rhein alles erdenklich Gute.

GERHARD MICHALSKI, Chordirektor an der Deutschen Oper am Rhein 2000 bis 2025.

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S. 76/77 Chor der Deutschen Oper am Rhein im Szenenbild von »Jenůfa«, 2024, Foto: Barbara Aumüller

Frank Schwemmer wurden eigens Kompositionsaufträge für neue Kinderopern erteilt, die stets auch Chorpartien enthielten.

Solche Aufträge bergen immer ein gewisses Risiko und nicht jede dieser Kompositionen ist gelungen. Aber der Erfolg der ganzen Sparte liefert letztlich den Beweis, dass es sich gelohnt hat, ein solches Risiko einzugehen. Und wenn am Ende einer Kindervorstellung Hunderte Kinder jubeln, sind alle Mitwirkenden glücklich.

Die erste Spielzeit der Ära Christoph Meyer/Axel Kober begann mit Benjamin Brittens großer und ebenso anspruchsvoller wie dankbarer Choroper »Peter Grimes«. Der Chor ist hier ein wichtiger Protagonist, was in der Inszenierung von Immo Karaman sehr deutlich wurde. Damit startete ganz fulminant ein Britten-Zyklus, dem Werke von Strawinsky, Poulenc und Ravel folgten, und das klassisch-moderne Chor-Repertoire .

Eine gänzlich andere Stilistik erforderte die Barockoper »Les Paladins« von Jean-Philippe Rameau. Auch sie fand eine zyklische Fortsetzung mit Rameaus »Platée« und »Castor et Pollux«, Letztere als gemeinschaftliche Opern- und Ballettproduktion in der Regie und Choreographie von Martin Schläpfer.

Natürlich spielten auch die WagnerOpern eine große Rolle, waren sie doch schon immer ein Aushängeschild der Deutschen Oper am Rhein. Daran bemisst sich die Qualität des Hauses, der beiden Orchester und erst recht des Chores. Mit zwei »Tristan«-Produktionen (die zweite davon im Herbst 2021 als coronataugliche Fassung für Kammer­ orchester), einer leider verunglückten »Tannhäuser«-Produktion, einem großartigen »Lohengrin«, einem spannenden »Fliegenden Holländer«, einem kontemplativen »Parsifal« und dem kompletten »Ring«-Zyklus war und ist Wagner auch weiterhin eine wichtige und notwendige Konstante des Repertoires, was sich allein darin zeigt, dass es keine Spielzeit ohne Wagner-Aufführungen gab.

80 DAS ENSEMBLE E VA H Ö LT E R

E VA H Ö LT E R

Eva Hölter

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»Märchen im Grand Hotel«, 2024, Valerie Eickhoff, Tänzer*in­nen, Foto: Jochen Quast

it Beginn der Intendanz von Christoph Meyer, für den die Förderung junger Nachwuchstalente nach eigener Aussage »eine der wichtigsten und schönsten Aufgaben in einem großen Opernhaus« darstellte, bekam die Nachwuchsförderung für hochtalentierte junge Sänger*innen einen besonderen Stellenwert. Das »Opernstudio der Deutschen Oper am Rhein« wurde als professionelles Ausbildungsprogramm nach internationalen Stan­ dards ausgebaut, zunächst geleitet von Mechthild Hoersch und Christoph Stöcker, der die musikalische Leitung 2014 an Ville Enckelmann übergab.

Das auf einen Turnus von zwei Jahren angelegte Programm, das vom Freundeskreis der Deutschen Oper am Rhein unterstützt wird, bietet durchschnittlich sieben Plätze für junge Sänger*innen und bereitet durch musikalische und sze­ nische Meisterklassen, Bewegungsworkshops, Vorsingtraining, Sprachkurse und die tägliche Arbeit am ­Repertoire gezielt auf den Beruf vor. Ein besonderer Fokus liegt auf der Integration in das Ensemble, die zu einem Kernprinzip des Opernstudios geworden ist: Die Studio­

mitglieder werden von Beginn an in den Proben- und Vorstellungsbetrieb sowohl bei Premieren- als auch Repertoirestücken eingebunden, um möglichst viel Bühnenerfahrung in kleinen und mittleren Rollen zu gewinnen und von der Zusammenarbeit mit den Ensemblemitgliedern und Gästen profitieren zu können.

Meisterklassen – Arbeiten im geschützten Raum In bis zu vier musikalischen Meisterklassen pro Spielzeit wird unter technischen, stilistischen und interpretatorischen Aspekten intensiv am Repertoire gearbeitet, wobei sich einzelne Kurse auch Schwerpunkt­ themen wie dem französischen Repertoire, dem Lied oder der Alten Musik widmen. Bewegungskurse und szenische Workshops vermitteln Körperbewusstsein und Bühnen­ handwerk. Gemeinsam ist allen Kursen, dass sie den jungen Sänger*innen in vertrauensvoller Atmosphäre die Möglichkeit bieten, Fragen zu stellen und neue Ansätze ohne Druck auszuprobieren. Am Abschluss der einwöchigen musikalischen Kurse stehen die beliebten Meisterklassen-Konzerte, 81

Das Opernstudio mit neuem Profil

DAS ENSEMBLE

DAS OPERNSTUDIO – EIN SPRUNGBRETT AM RHEIN

E VA H Ö LT E R DAS ENSEMBLE

in denen das Publikum einen Einblick in das erarbeitete Repertoire bekommt und die Entwicklung der jungen Talente mitver­ folgen kann. Im Laufe der Jahre konnten zahlreiche namhafte internationale Künstler*innen für diese Meisterklassen ge­­ wonnen werden; einige wie zum Beispiel Bar­bara Frittoli oder Edith Wiens kommen wiederholt für Kurse nach Düsseldorf und geben ihre Erfahrung an immer neue Jahrgänge weiter. Regelmäßig gibt auch Linda Watson Meisterklassen für das Opern­ studio. Als langjährigem ehemaligen En­ semble­ mitglied liegt ihr diese Arbeit besonders am Herzen: »Es ist meine Lieblingsaufgabe, mit jungen Sänger*innen zu arbeiten, besonders im Studio. Die Mitglieder sind wegen ihrer hervorragenden Stimmen ausgewählt, haben aber auf mehreren Ebenen noch sehr viel zu lernen: musikalisch, szenisch, am Text und natürlich technisch. Und alle sind unterschiedlich, was mir Spaß macht. In diesen Kursen kommt mir und ihnen meine langjährige Erfahrung zugute – a win-win-situation!«

Von Rumänien an den Rhein

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Eine spezielle Beziehung verbindet die Deutsche Oper am Rhein mit der Musikakademie Gheorghe Dima in Cluj-Napoca im rumänischen Siebenbürgen, seitdem dort bei einem Vorsingen 2011 von 24 Kandidat*innen gleich vier durch Christoph Meyer und Stephen Harrison für das Opernstudio ­ausgewählt wurden: Luiza Fatyol, Bogdan Baciu, Ovidiu Purcel und Attila Fodre. Bis 2024/25 gingen vier weitere Studiomitglieder aus der Akademie in Cluj hervor, von denen Beniamin Pop ebenfalls ins Ensemble wechselte. Auch Ensemblemitglied Bogdan

Taloş sowie die früheren Ensemble­ mitglieder Adrian Sâmpetrean und Adela Zaharia studierten an der Akademie in Cluj bei dem Tenor und Gesangslehrer Marius Vlad Budoiu, der auch regelmäßig Meisterklassen mit dem Opernstudio der Deutschen Oper am Rhein leitet. Für seine Verdienste um die Förderung rumänischer Nachwuchssänger*innen wurde Christoph Meyer 2014 mit der Ehrendoktorwürde der Akademie Gheorghe Dima ausgezeichnet.

Start in die künstlerische Karriere Das Opernstudio der Deutschen Oper am Rhein hat sich als eines der erfolgreichsten Programme zur Förderung junger Nachwuchstalente etabliert und ist international stark nachgefragt. Ein Großteil der bisherigen Absolvent*innen hat nach der Zeit im Opernstudio Anschlussengagements an anderen Häusern erhalten oder sich erfolgreich freischaffend etabliert, einige sind der DOR als regelmäßige Gäste verbunden geblieben. Immer wieder sind aktuelle oder ehemalige Studiomitglieder bei internationalen Wettbewerben erfolgreich. So erreichte beispielsweise Jorge Espino 2018 das Semifinale der »BBC Cardiff Singer of the World« Competition, Valerie Eickhoff gewann 2024 den »Opus Klassik« als Nachwuchssängerin des Jahres und Valentin ­Ruckebier wurde als »SWR Junger Opernstar 2024« ausgezeichnet.

Von 2009 bis 2025 wurden 64 junge Sänger*innen aus 25 Nationen in das Opernstudio aufgenommen, die über das Ausschreibungsverfahren, bei internationalen Wettbewerben oder Vorsingen rekrutiert wurden. Aus diesen Jahrgängen sind sechs ehemalige Ensemblemitglieder, vier

E VA H Ö LT E R DAS ENSEMBLE

der Adina. In »Madama Butterfly« war Maria Kataeva in ihrem zweiten Studiojahr Kate Pinkerton, fünf Jahre später dann Suzuki. In der gleichen Oper begann Bogdan Baciu als Kaiserlicher Kommissar und sang sechs Jahre später erstmals Sharpless; sieben Jahre nach seinem ersten Auftritt in »La Traviata« als Barone Douphol debütierte er als Giorgio Germont. Diese langen Linien zeigen, wie wertvoll es für die Sänger*innen und das Haus gleichermaßen sein kann, das Ensemble eines großen Repertoire­ betriebs auch aus der eigenen künstlerischen Nachwuchsarbeit heraus kontinuierlich aufzubauen.

EVA HÖLTER, Persönliche Referentin des Intendanten und seit 2014 organisatorische Leitung des Opernstudios.

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Opernstudio 2011/12, Meisterklasse David Syrus: Ovidiu Purcel, Jessica Stavros, Bogdan Baciu, Maria Kataeva, David Jerusalem, Attila Fodre, Christoph Stöcker, Luiza Fatyol, Mechthild Hoersch

Chormitglieder sowie 13 aktuelle Ensemble­ mitglieder hervorgegangen: Bogdan Baciu, Jorge Espino, Luiza Fatyol, Mara Guseynova, Roman Hoza, Maria Kataeva, Jake Muffett, Ovidiu Purcel, Beniamin Pop, Valentin Rucke­bier, Richard Šveda, Andrés Sulbarán und Anna Sophia Theil.

Bei den langjährigen Ensemblemitgliedern, von denen viele inzwischen auch an internationalen Häusern als Gäste gefragt sind, lassen sich die Entwicklungsstufen von ersten kleineren Rollen im Opernstudio über mittlere Partien bis zu Hauptrollen des jeweiligen Faches besonders gut nach­ vollziehen. Nicht selten geschehen diese Schritte sogar innerhalb des gleichen Stückes: So war Luiza Fatyol in »L’elisir ­ d’amore« zuerst als Gianetta besetzt und sang dann zwei Jahre später die Hauptrolle

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ANDRÉS SULBARÁN: Nach meiner Ausbildung in Venezuela war ich in Valencia im Centre de Perfeccionament Plácido Domingo, als ich mich von dort aus für das Opernstudio der Deutschen Oper am Rhein beworben habe. Direkt nach dem Vorsingen in Düsseldorf hatte ich eine Zusage über zwei Jahre für das Studio. Damit ist ein Traum in Erfüllung gegangen! Meine erste kleine Bühnenrolle im Opernstudio war der Prinz in der Kinderoper »Die Schneekönigin« – obwohl ich noch gar kein Deutsch konnte. Aber wir wurden einfach sofort in die Proben involviert und standen schon unmittelbar nach Spielzeitbeginn auf der großen Bühne. Das war aufregend, aber es hat auch sehr viel Spaß gemacht.

»Die Jungfrau von Orleans«, 2022, Maria Kataeva, Richard Šveda, Sami Luttinen, Chor, Foto: Sandra Then

MARIA KATAEVA: Im Jahr 2011 wurde ich in das Opernstudio aufgenommen, während ich noch Studentin am St. Petersburger Konservatorium war. Für mich war es ein großes Glück, mei-

ne Karriere an einem der größten Opernhäuser Deutschlands zu starten. Bereits im zweiten Jahr des Programms debütierte ich in einer Rolle, die dann zu einer meiner liebsten und am häufigsten gesungenen werden sollte: als Rosina in »Der Barbier von Sevilla«. Dieses Vertrauen in mich hat mich sehr ermutigt.

BOGDAN BACIU: Ich habe viele Chancen in meinem künstlerischen Leben bekommen, aber die wichtigste hat mir Christoph Meyer gegeben, als er mich 2011 ins Opernstudio geholt und bereits ein Jahr später ins Ensemble übernommen hat. Die Zeit im Opernstudio war für mich sehr wertvoll, weil ich diese Übergangsphase gebraucht habe. Ich war ganz neu, konnte noch kein Deutsch und hatte kaum Bühnenerfahrung. Direkt in meiner ersten Spielzeit im Opernstudio habe ich über 70 Vorstellungen gesungen, natürlich nur kleine Rollen, aber zusammen mit den vielen dazugehörigen Proben war das eine fantastische Schule. Meine allererste Rolle war der Offizier in »Dialogues des Carmélites«. In meinem ersten Jahr im Ensemble

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Wie hat es für dich an der Deutschen Oper am Rhein angefangen?

DAS ENSEMBLE

DREI FRAGEN AN …

DAS ENSEMBLE

durfte ich dann Silvio in »Pagliacci« und ­Figaro in »Der Barbier von Sevilla« singen.

ILARIA LANZINO: 2015/16 war ich Hospitantin an der Deutschen Oper am Rhein bei »Don Carlo« in der Regie von Guy Joosten. Es war eine meiner allerersten Regieerfahrungen und ich habe mich sofort verliebt in den Beruf, aber auch in das Haus. Es entstand in mir der Wunsch, hier zu assistieren, woraus dann schon während der Hospitanzzeit ein konkretes Angebot resultierte: Ich durfte bei dem Stück »What Next« assistieren. Ich habe noch ein Gespräch vor einer Bühnenprobe zu »Don Carlo« in Erinnerung, als Christoph Meyer und Stephen Harrison zu mir kamen und sagten: »Wie wir hören, würdest du ­gerne bei uns assistieren. Wir würden uns freuen.« Ich habe mich beherrscht und gesagt: »Sehr gern!«, aber als sie weg waren, habe ich vor Freude geschrien.

Gab es einen bestimmten Moment, in dem du einen Schritt nach vorne gemacht hast?

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ANDRÉS SULBARÁN: Ein bedeutender Schritt nach vorn war für mich der Moment, als mir die Rolle des Oronte in »Alcina« anvertraut wurde, obwohl ich noch im Opernstudio war. Das war meine erste große Rolle. Ein weiterer wichtiger Moment kam, als ich mit Tamino meine erste Hauptrolle auf Deutsch singen durfte, und das in einem großen deutschen Opernhaus. Da hat sich eine weitere Tür geöffnet, durch die ich gegangen bin.

MARIA KATAEVA: Zu den wichtigsten Ereignissen meiner Karriere zählte meine Teilnahme am PlácidoDomingo-Operalia-Wettbewerb 2019, bei dem ich den zweiten Preis und den Publikumspreis gewonnen habe. Der Maestro lädt mich seitdem regelmäßig ein, an seinen spanischen Zarzuela-Konzerten teilzunehmen. Das hat mir die Tür zu internationalen Engagements geöffnet und meiner Karriere sehr geholfen.

BOGDAN BACIU: Ein Durchbruch hier am Haus war für mich in der Spielzeit 2013/14 die Rolle des Heerrufers in »Lohengrin«. Das war meine erste Wagner-Rolle, und ich hatte großen Respekt davor. Aber es war eine großartige Erfahrung, mit so tollen Kolleg*innen wie Roberto Saccà, Hans-Peter König, Manuela Uhl und Simon Neal die Bühne teilen zu dürfen und diese wunderbare Musik zu erleben. Alleine durch das Zuschauen und Zuhören habe ich sehr viel gelernt. Noch nie zuvor hatte ich so viel Applaus bekommen.

Diese Rolle hat mir Selbstvertrauen gegeben.

ILARIA LANZINO: Meine Regiearbeit »Der Kaiser von Atlantis« war definitiv ein Durchbruch für mich. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt gerade den Europäischen Regiepreis 2020 gewonnen und man war auf mich als Regisseurin aufmerksam geworden. Der »Kaiser von Atlantis« war nach mehreren Kinderopern die erste »große« Oper, die ich an der Deutschen Oper am Rhein inszenieren durfte.

Als Christoph Meyer mich dann in sein Büro rief und fragte, ob ich damit einverstanden

DAS ENSEMBLE

Inwieweit hat die DOR dir geholfen, dich künstlerisch zu entwickeln?

Ilaria Lanzino auf der Probe zu »Nabucco«, 2024, Foto: Daniel Senzek

ANDRÉS SULBARÁN: Wichtig war für mich, dass ich von Anfang an gefördert wurde. Dieses Haus hat mir vertraut, und dieses Zutrauen war sehr wertvoll. 2018, also in meinem ersten Jahr im Opernstudio, hat Christoph Meyer mich

zu einem großen Gesangswettbewerb nach Minsk geschickt, wo ich einen Sonderpreis gewonnen habe. Im Jahr danach habe ich dann den Concours International de Chant in Toulouse gewonnen. Christoph Meyer hat zu mir gesagt: »Du musst wachsen«, und hier bin ich professionell gewachsen, von der kleinen Rolle des Prinzen in »Die Schneekönigin« zu Partien wie Nemorino, Ernesto und Tamino. Das Ensemble ist für mich die Familie, hier habe ich einige meiner engsten Freunde gefunden. Gerade für jemanden wie mich, der von so weit her kommt, ist das besonders wichtig.

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wäre, dass wir den »Kaiser« auf der Internetplattform Operavision weltweit streamen, habe ich mich unglaublich gefreut!

DAS ENSEMBLE

MARIA KATAEVA: Die Deutsche Oper am Rhein bot mir wunderbare Gelegenheiten, mich in ganz verschiedenen Repertoires auszuprobieren.

Wenn ich auf die vergangenen 14 Jahre zurückblicke, steht ein riesiges Repertoire auf meiner Liste, vom Barock bis zur Contemporary Music. Diese Erfahrung hat mir geholfen, meine Stimme und Gesangstechnik und auch mich selbst als Bühnenpersönlichkeit zu entwickeln. Ich möchte Christoph Meyer für seine Offenheit bei der Auswahl des Repertoires und sein Vertrauen sehr danken. Dank dessen haben wir gemeinsam in vielen Projekten Erfolg gehabt, zum Beispiel in der selten aufgeführten Oper »Die Jungfrau von Orléans« von Tschaikowsky. Ich bin auch sehr dankbar, dass ich immer die Möglichkeit hatte, meine Arbeit im Ensemble mit meiner Gastspieltätigkeit zu verbinden, durch die ich viele wertvolle künstlerische Impulse gewonnen habe. An der DOR debütierte ich mit meinen Lieblingsrollen, die ich mittlerweile auch in Theatern wie der Wiener Staatsoper und beim Rossini Opera Festival in Italien (Rosina), der Bayerischen Staatsoper und dem Liceu in Barcelona (Cenerentola), Hamburg, Dresden und dem Maestranza-Theater in Sevilla (Carmen) spiele. Nächste Saison werde ich zum ersten Mal in den USA auftreten, an der San Francisco Opera. Aber die DOR ist für mich mein Zuhause und viele Kollegen sind zu Freunden geworden.

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BOGDAN BACIU: Wir können uns im Ensemble über die Jahre stetig entwickeln, da die künstlerische Leitung uns so gut kennt und unsere stimmli-

che Entwicklung aus nächster Nähe mitverfolgt. Christoph Meyer hat als Intendant immer hinter uns gestanden, Anteil an unserer Karriere genommen, Feedback nach Premieren und Konzerten gegeben und uns ermutigt. Ich weiß auch sehr zu schätzen, dass wir, wann immer es möglich war, an anderen Häusern gastieren durften.

Dadurch habe ich sehr viel gelernt. Dieses Ensemble, das Christoph Meyer hier »gebaut« hat, ist nicht nur in seiner ganzen Breite wirklich auf einem hohen Niveau, sondern auch wie eine Familie. Dadurch, dass so viele Rollen aus dem eigenen Ensemble besetzt werden, gibt es über die Jahre einen besonderen Zusammenhalt, den ich aus anderen Häusern so nicht kenne. Ähnlich wie Maria Kataeva singe ich inzwischen viele der Rollen, mit denen ich an der DOR debütiert habe, auch an anderen großen Häusern wie der Oper Leipzig, der Semperoper Dresden, dem Teatro Massimo Palermo, der Deutschen Oper Berlin oder dem Royal Opera House Covent Garden in London.

ILARIA LANZINO: Nach der ersten Gastassistenz wurde ich als feste Spielleiterin an der Deutschen Oper am Rhein engagiert. Da durfte ich renommierten Regisseur*innen wie Dietrich Hilsdorf, Michael Thalheimer oder Elisabeth Stöppler assistieren und vieles von ihnen lernen. Schon nach einer Spielzeit Assistenz verpflichteten mich Christoph Meyer und Stephen Harrison für die Kinderoper »Gold!« als Regisseurin. Das war der erste Auftrag unter den vielen, die später dazu kamen. Als mit zunehmendem Erfolg Anfragen anderer Häuser kamen, sagte Christoph Meyer zu

DAS ENSEMBLE

mir: »Verliere nie deine gute Laune.« Er meinte: Bleib gelassen und mach dich nicht kaputt. Diesen Ratschlag habe ich mir zu Herzen genommen. Ich nehme diesen Job sehr ernst, aber eine gewisse Lockerheit und Humor muss man haben, um ohne Verbissenheit die Opernwelt zu genießen.

Das habe ich auch an der Deutschen Oper am Rhein gelernt.

ANDRÉS SULBARÁN, 2018 bis 2020 Mitglied im Opernstudio, seit 2020/21 Ensemblemitglied.

MARIA KATAEVA, 2012/13 Mitglied im Opernstudio, seit 2013/14 Ensemblemitglied.

BOGDAN BACIU, 2011 / 12 Mitglied im Opernstudio, seit 2012 / 13 Ensemblemitglied.

ILARIA LANZINO, 2017 bis 2023 Regieassistentin an der Deutschen Oper am Rhein, arbeitet inzwischen mit Erfolg freischaffend.

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»Prima la Mamma«, 2025, Andrés Sulbarán, Foto: Sandra Then

DAS BALLETT AM RHEIN EINE ERSTE ADRESSE DER TANZKUNST

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Martin Schläpfers Ballett am Rhein Düsseldorf Duisburg (2009–20)

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»Ein Deutsches Requiem«, 2011, Marlúcia do Amaral, Remus Şucheană, Foto: Gert Weigelt S. 90/91 b.03 »Serenade«, 2010, Ballett am Rhein, Foto: Gert Weigelt

s war ein besonderer Coup des neu bestellten Generalintendanten Christoph Meyer und des Düsseldorfer Kulturdezernenten Hans-Georg Lohe, Martin Schläpfer zum Ballettdirektor und Chef-Choreographen der Deutschen Oper am Rhein zu berufen. Nach Beendigung seiner Tänzer­ karriere in Heinz Spoerlis Basler Ballett und ersten Erfahrungen am Theater Bern als Direktor und Choreograph hatte der Schweizer seit 1999 mit dem von ihm neu formierten ballettmainz ein regelrechtes »Ballettwunder« geschaffen und war längst zu einem Star der deutschen Tanzszene ­herangereift. Eine neue künstlerische Heimat fand er nun im Ballett der Deutschen Oper am Rhein, dem er mit der Umbenennung in Ballett am Rhein von Beginn an ein eigenes Selbstbewusstsein und eine eigene Identität verlieh. Elf Spielzeiten lang, von 2009/10 bis 2020/21, leitete Martin ­Schläpfer – ab 2014/15 mit Remus Şucheană als Co-Direktor an seiner Seite – das Ensemble und machte das Ballett am Rhein zu einem der aufregendsten Orte der Bal-

lett- und Tanzkunst in Deutschland. Gründe für den Erfolg gab es zahlreiche.

Ein unverwechselbares Ensemble Durchaus gegen anfängliche Widerstände ankämpfend besetzte Martin Schläpfer die rund 45 Positionen der Compagnie ausschließlich mit Solist*innen, jeder und jede eine Persönlichkeit und auf der verbind­ lichen Basis einer exzellenten klassischen Tanztechnik voller Individualität. Nicht alte Hierarchien, wie sie traditionelle Ballettcompagnien bis heute prägen, interessierten ihn, sondern eine Arbeit auf Augenhöhe und zu gleichen Bedingungen für alle in einem Kollektiv, das sich als Ensemble versteht, in seiner Vielfalt zugleich aber auch Abbild der gegenwärtigen Gesellschaft ist.

Man müsste sie alle nennen, nicht nur Künstler*innen wie Marlúcia do Amaral, Camille Andriot, Doris Becker, Yuko Kato, ­ So-Yeon Kim, Julie Thirault, Brice Asnar, Marcos Menha, Chidozie Nzerem, Boris Randzio, Alexandre Simões oder den viel zu früh verstorbenen Bogdan Nicula, die das Gesicht des Balletts am Rhein in den 2010er Jahren maßgeblich prägten und ihre »Körper-

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EIN FEST FÜR DIE SINNE UND DENKRAUM IN BEWEGUNG

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Anne do Paço

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instrumente« Martin Schläpfers ganz eigener Konzeption einer Ballettcompagnie widmeten. Wie sehr das Ensemble mit Werken, die emotional tief zu berühren wussten, aber auch den Kopf forderten, zu begeistern wusste, belegt die viermalige Auszeichnung als »Kompanie des Jahres« durch die Kritikerumfrage der Zeitschrift tanz. Wie sehr es mit seinen tänzerischen Qualitäten, aber auch seiner Offenheit und seinem Mut, Grenzen zu überschreiten, Choreograph*innen inspirierte, zeigen die zahlreichen Ur- und Erstaufführungen, aber auch Einstudierungen, die seit 2009 im Opernhaus Düsseldorf und Theater Duisburg zu sehen waren. Einfach hat es Martin Schläpfer seinen Tänzer*innen dabei nie ge­ macht, doch auch dem Publikum hat er – bei aller Sinnlichkeit und lustvollen Freude am Tanzen – so gut wie nie Ballett zum nur wohligen Zurücklehnen serviert.

Die Kraft des Repertoires

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So wenig, wie Martin Schläpfer in der Zusammenstellung seines Ensembles auf eine Monokultur der Körperbilder setzte, so wenig tat er dies in der Planung seiner Premieren, die er mit »b.01« beginnend bis zu seinen letzten beiden aufgrund der Corona-­ Pandemie nicht mehr auf der Bühne gezeigten »b.43«- und »b.44«-Programmen durchnummerierte: ein schlichter Rahmen für eine überwältigende Repertoirefülle und Kreativität. Zwei eigene Idole machte er von Beginn an zu Leitsternen der Spielpläne und das Ensemble damit zu einer Heimat zweier Tanzikonen: George Balanchine und Hans van Manen. War Ersterer mit seinen von Narration befreiten und ganz aus dem Geist der Musik geborenen kristallinen, aber

auch athletischen Balletten das Maß für eine die Präzision, Virtuosität und Coolness des Ensemble »anspitzende« neoklassische Tanztechnik sowie ein das Ohr schulendes »Musizieren mit dem Körper«, so garantierte Zweiterer mit der Purheit und Menschlichkeit seiner Tanzstücke Erlebnisse von berührender Tiefe – zwei Fixpunkte in einer Programmarchitektur, in der Martin Schläpfer immer neue Türen zu öffnen verstand, hinein in faszinierende Zeitreisen zwischen einst und heute, die Repertoire nie als ­Museum begriffen, sondern voller Lust auf einen Kollisionskurs gingen, der aus dem Clash verschiedener Ästhetiken, Perspek­tiven und Denkweisen neu justierte und Zeitgenössisches in Beziehung zur Vergangenheit zu setzen vermochte.

Es waren Ballette von Frederick Ashton ebenso zu sehen wie Werke von Antony Tudor und Jerome Robbins. Mit einem Repertoire von Merce Cunningham und Paul Taylor über Twyla Tharp und Trisha Brown bis zu Mark Morris zeigte das Ballett am Rhein eine ganze Palette an Positionen des so radikalen und doch sinnlichen American ­ Modern Dance. Gesellschaftskritische Werke der Moderne der 1930er Jahre wie Martha Grahams »Lamentation« und »Steps in the Street« hatten ihr Pendant in dem legendären Antikriegsstück »Der Grüne Tisch« des deutschen Tanzpioniers Kurt Jooss, von dem Martin Schläpfer aber auch die kaum mehr bekannte, seltsam weltentrückte ­Pavane wiederbelebte. Jiří Kylián vertraute dem Ballett am Rhein »Symphony of Psalms« und »Forgotten Land« an, William Forsythe »workwithinwork« und »One Flat Thing, reproduced«. Zu inspirierenden Begegnungen mit Mats Ek kam es nicht nur

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Spielplänen. Platz schuf Martin Schläpfer aber auch für Begegnungen von bis dahin ausschließlich in Produktionsstrukturen der freien Szene arbeitenden Künstler*innen mit seinem etablierten Ballettensemble und beauftragte nicht nur das niederländisch-­ israelische Duo Uri Ivgy und Johann Greben mit einer Uraufführung, sondern auch den in Düsseldorf beheimateten Ben J. Riepe und lud Brigitta Luisa Merki mit ihrem Tanz- und Musikensemble zu einer Residenz beim Ballett am Rhein ein, aus der das gemeinsame Capricho Flamenco »... Adónde vas, Siguiriya?« hervorging.

Dass nicht jede Uraufführung zu einem Meisterwerk geriet, liegt in der Natur von Kreation als Gang in unsicheres Terrain, in dem man sich gelegentlich im geschützten Raum des Theaters auch verirren darf. Als

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»Polish Pieces«, 2017, Mariana Dias, Sonia Dvořák, Julie Thirault, Ensemble Ballett am Rhein, Foto: Gert Weigelt

bei der Einstudierung seiner dunklen Beziehungsstudie »Aluminium«, sondern 2015 auch bei der deutschen Erstaufführung seines damals jüngsten Werkes »Rättika«. Sol León und Paul Lightfoot kamen aus Den Haag an den Rhein. Nils Christe kreierte zwei neue Ballette für große Besetzung, Amanda Miller Echoräume zwischen klassischem Ballett und zeitgenössischem Tanz. Ohad Naharin schenkte dem Ensemble eine eigene Version seines sich in permanentem »work in progress« befindlichen »Decadance«, Marco Goecke mit »Lone­some George« eine Uraufführung, die unter die Haut ging.

Choreograph*innen wie ­Regina van Berkel, Robert Binet, Hubert ­Essakow, Natalia Horecna, Young-Soon Hue, Terence Kohler, Teresa Rotemberg oder Remus Şucheană setzten teils mehrfach Marksteine in den

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geschützten Raum definierte Martin Schläpfer auch ein eigenes Format zur Förderung des Nachwuchses, die Plattform Choreographie »Young Moves«, in der Tänzer*innen des Ensembles ihre eigenen Stücke entwickeln konnten, um sich schließlich auf den beiden großen Bühnen der Deutschen Oper am Rhein mit ihrer Arbeit auch zu exponieren. Mit Antoine Jully und Martin Chaix reiften zwei Choreographen heran, die Martin Schläpfer auch in seinen großen Premieren präsentierte. Der eine leitet inzwischen mit der Tanzkompanie Oldenburg sein eigenes Ensemble, der andere kreiert Ballette unter anderem für die Compagnien von Paris, Leipzig, Straßburg und das Wiener Staatsballett.

Ein Choreograph als Direktor Mit Martin Schläpfer hatte das Ballett am Rhein aber auch einen Direktor an der Spitze, der nicht nur neben allen kuratorischen und administrativen Aufgaben regelmäßig selbst im Ballettsaal stand, um seine ­Tänzer*innen zu trainieren, sondern auch choreographierte. Neben Einstudierungen bereits bestehender Werke schuf er 22 Uraufführungen für das Ensemble, deren ­Ausgangspunkt ihm dabei stets die Musik war. Von Sinfonien, Instrumentalkonzerten und Kammermusik von Mozart, Schubert, Schumann, Brahms, Mahler, Liszt, Skrjabin, Bartók, Schostakowitsch, Prokofjew, Lutosławski und Sciarrino ließ sich Martin Schläpfer – mit den Düsseldorfer Symphonikern und Duisburger Philharmonikern sowie Musikdirektor Axel Kober und Kapellmeister Wen-Pin Chien als starke Partner an seiner Seite – zu Balletten inspirieren, die zeigen, welche Kraftfelder auf der Bühne

entstehen können, wenn der Tanz sich nicht von der Musik verführen lässt, sich ihren Impulsen nicht ausliefert, obwohl sie seine Basis sind. Er hat zu textgebundenen Kompositionen choreographiert, sich mit ­ Brahms’ »Ein Deutsches Requiem« in ein Nachdenken über das menschliche Dasein hineinbegeben oder zu Rossinis »Petite Messe solennelle« ein lebenspralles, zwischen Kirche und Marktplatz, heiligem Ort und finsterer Spelunke angesiedeltes Tanztheater geschaffen. Als Höhepunkte einer Zusammenarbeit zwischen einem Choreographen und einer Komponistin entstanden »DEEP FIELD« und »Roses of Shadow« zu zwei Auftragskompositionen von Adriana Hölszky. Die Suche nach einem Beckett’schen »unaussprechlichen Heim« verband dagegen »Neither« zur Komposition von Morton Feldman mit dem Grundthema von »7« auf Gustav Mahlers 7. Sinfonie, in welcher eine auf Heimat ausgerichtete Wanderung der Erfahrung des Vagabundierens nicht mehr entgegengesetzt erscheint, sondern in ihr zu sich selbst kommt.

Viele der für das Ballett am Rhein entstandenen Werke zeigen einen Martin Schläpfer, der weniger an einem stringenten Narrativ interessiert ist als an der emotionalen Resonanz innerer Konflikte und menschlicher Erfahrungen in der Sprache der Bewegung. Einmal hat er sich dann doch an ein Handlungsballett gewagt und gezeigt, dass er auch dieses Genre beherrscht: Mit seinem »›Schwanensee‹ ist Martin Schläpfer ein choreografisch wie musikdramatisches Meisterwerk geglückt«, schrieb Manuel Brug in der Welt, eines, das »sich in seiner souveränen Durchmischung von Tanz und Erzählung, Bewegung und

In Bewegung

Martin Schläpfer, Foto: Max Brunnert

Mancher hätte sich auf dem Erreichten ausgeruht: ein bestens aufgestelltes Ensemble, der in einer Private Partnership realisierte Neubau eines Balletthauses in Düsseldorf-Bilk mit fünf Ballettsälen, in denen auch die Schule des Balletts am Rhein neuen Platz findet, eigenen Räumen für ein nach den neuesten Standards aufgebautes Health-Care-System und einer gut geplanten Infrastruktur für alle Be-

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ANNE DO PAÇO, Dramaturgin für Oper und Ballett an der Deutschen Oper am Rhein 2009 bis 2020.

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­ ehalt in die großen wirklich modernen G Neudeutungen des Klassikers einreihen darf, von denen es nicht viele gibt.«

schäftigten und nicht zuletzt eine offene, kreative Atmosphäre, die Martin Schläpfer schließlich auch dazu animierte, selbst noch einmal als Tänzer auf die Bühne zurückzukehren mit Hans van Manens »The Old Man and Me« sowie der eigens für ihn von dem niederländischen Meister geschaffenen Uraufführung »Alltag«. Das Ballett am Rhein war zu einem Ort geworden, auf den die Tanzwelt schaut und von dem der Tanz aus Düsseldorf und Duisburg auf Gastspielen von Madrid bis Amsterdam, Edinburgh bis Moskau, nach Israel, Taiwan, Japan und in den Oman ausstrahlte. Die Suche, das Forschen, Weitergehen und InBewegung-Bleiben ist Martin Schläpfer bis heute Motor seines Schaffens wie seines Lebenswegs. Und so zog es ihn 2020 schließlich vom Rhein an die Donau, neue Aufgaben beim Wiener Staatsballett und der Ballettakademie der Wiener Staatsoper suchend. Wer das Ballett am Rhein unter seiner Leitung erleben konnte, wurde beschenkt mit Erfahrungen, die sich in die Körper der Tänzer*innen ebenso eingebrannt haben wie in das Gedächtnis der Zuschauenden. Wer seine Arbeit kennen­ gelernt hat, weiß, wie lebendig, aufregend, berührend, relevant und zeitgenössisch Ballett sein kann.

DORIS BECKER

Doris Becker

DAS BALLETT AM RHEIN

Seit Beginn der Spielzeit 2015/16 probt und trainiert das Ballett am Rhein im neu gebauten Balletthaus in Düsseldorf-Bilk in direkter Nachbarschaft zum historischen Rheinbahn-Depot Am Steinberg. Das hochmoderne Trainingszentrum bietet den 45 Tänzer*innen und den Schüler*innen der Ballettschule auf etwa 3000 Quadratmetern Nutzfläche fünf Studios, Garderoben, Pausen- und Ruhe­ räume sowie einen Reha-Bereich.

Doris Becker, seit 2005 Mitglied der ­Compagnie, kennt noch das Probenhaus am Niederkasseler Kirchweg. Sie hat in beiden Trainingszentren je zehn Jahre ihrer Tänzerinnenkarriere verbracht und zieht Bilanz.

DAS BALLETTHAUS AM STEINBERG

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ls ich heute vor unserem digitalen Tagesplan im Flur unseres Balletthauses stand und mich darüber ärgerte, dass keines unserer fünf Studios frei war, um ein Work-out zu machen, habe ich mich mal wieder gefragt, wie wir damals in unserem »alten« Balletthaus mit nur drei Ballett­ sälen zurechtkamen.

Ich erinnere mich gerne an die Zeit im »alten« Balletthaus in Oberkassel zurück.

An ein eher unauffälliges, einstöckiges Ge-

bäude im Niederkasseler Kirchweg, direkt neben der japanischen Schule. Ganze zehn Jahre bin ich fast täglich mit dem Fahrrad über die Theodor-Heuss-Brücke geradelt und habe dort trainiert, geprobt, gelacht, geweint, neue Freundschaften geschlossen, meinen Ehemann kennengelernt und Erfahrungen gesammelt, die mich heute noch prägen.

An die vielen Tänzer*innen beim Vor­ tanzen und die große Nervosität, die bei meinem ersten Besuch in mir aufstieg, kann ich mich noch ganz genau erinnern. An das überfüllte Studio 1, in dem wir sogar die abendfüllenden Ballette von Youri Vámos geprobt haben und die gesamte Kompanie anwesend war. Auch Persönlichkeiten wie unseren langjährigen Hausmeister Dieter Birkmann, den ich jeden Morgen mit ­seinem Kaffee und Zigarettchen antraf, ­ verbinde ich sofort mit dem Oberkasseler ­Balletthaus.

Die Erinnerungen an meine erste Schwangerschaft, als ich noch bis zum neunten Monat und schon kugelrund mittrainiert habe. Auch unser Sohn Vincent ist in diesem Haus »groß« geworden. Ich kann nicht genau sagen, wie viele Kilometer er in

DORIS BECKER DORIS BECKER, Mitglied des Ballett am Rhein seit 2005.

DAS BALLETT AM RHEIN

Sauna, einen gut ausgestatteten Fitnessraum, eine moderne Küche mit großem Aufenthaltsbereich und ein Gästeappartement, das von den wechselnden Choreograph*innen und deren Mitarbeitenden gern genutzt wird.

Wir können uns wirklich glücklich schätzen, in solch einem großen und modernen Probenzentrum zu arbeiten. Nur die Nähe zum Theater und den anderen Sparten bzw.

Kolleg*innen, die diese mit Leben füllen, vermissen wir manchmal ein wenig.

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S. 100/101 Compagnie und Team Ballett am Rhein im Sommer 2014 auf der Baustelle des Balletthauses Am Steinberg in Düsseldorf-Bilk, Foto: Gert Weigelt

all den Jahren in den Fluren auf- und abgerannt ist, aber es waren schon einige. Ich weiß nicht, ob unser damaliger Ballettdirektor Martin Schläpfer sich noch an diese lustige Situation erinnert: Als unser Sohn etwa drei Jahre alt war, rannte er voller Tatendrang in dessen Büro und Martin fragte ihn schmunzelnd, ob er gerne den Chefsessel übernehmen möchte. Daraufhin flitzte der Kleine blitzschnell wieder raus aus der Tür in meine Arme und Martin erwiderte lachend: »Ja, das kann ich verstehen ...!« Die Nachricht über den Bau eines neuen und moderneren Balletthauses kam sehr überraschend, und noch überraschender war dann die Geschwindigkeit, mit der das Gebäude errichtet wurde. Ich erinnere mich noch genau an das Compagniefoto auf einem Bagger im Herbst 2014, das auf der Baustelle aufgenommen wurde, bevor die Bauarbeiten begannen, und zehn Monate später stand das heutige Balletthaus schon in der Merowinger Straße. Das war eine wirklich große und wichtige Anerkennung seitens der Politik für unseren damaligen Ballettdirektor Martin Schläpfer, für die Compagnie und für die Tanzkunst überhaupt. Denn von nun an konnten wir wesentlich effizienter arbeiten. Mit fünf Studios war es möglich, mehrere Proben parallel laufen zu lassen, was bei dreiteiligen Ballettabenden unumgänglich ist, um den hohen Qualitätsansprüchen gerecht zu werden. Nicht nur die Arbeitsbedingungen haben sich verbessert, sondern auch die Räumlichkeiten. Neben den hochwertigen Tanz-Schwingböden in den Studios und den größeren und moderneren Garderoben und Büroräumen gibt es nun kleine Schlafkabinen, eine Infrarot- und eine finnische

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DEMIS VOLPI

Demis Volpi

»Giselle«, 2023, Daniele Bonelli, Doris Becker, Futaba Ishizaki, Foto: Bettina Stöß

schmiedeten Pläne kurzerhand über den Haufen warf. Kein Konzept, keine einzige Produktion ließ sich in meiner ersten Spielzeit wie geplant umsetzen. Doch gerade aus dieser Krise heraus entstanden unerwartete Chancen: neue Formate, andere Wege des Miteinanders – untereinander und mit dem Publikum. Das Ballett am Rhein zeigte sich fragiler, intimer und nahbarer, trotz – oder gerade wegen – der Abstandsregeln. Plötzlich galten neue Regeln auch für den Tanz: Tänzer*innen durften einander nicht mehr berühren. Durch das Ausloten von Nähe und Distanz fanden eine bisher unbekannte Vorsicht und Dramatik Einzug in unseren Alltag. Aus dem sicheren »the show must go on« wurde plötzlich »the show ist abgesagt« – eine Situation, die wir uns nie hätten vorstellen können.

Gleichzeitig entwickelte sich gerade daraus eine neue Dringlichkeit, unsere Kunstform am Leben zu halten und weiterzuentwickeln. Rückblickend hat mich diese anfangs so holprige Zeit nachhaltig geprägt und meinen Blick fürs Wesentliche geschärft. Ich habe viel dabei gelernt: noch genauer zuzuhören und hinzuschauen, fle-

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ine wilde Zeit war das! Vier Spielzeiten durfte ich das Ballett am Rhein Düsseldorf Duisburg als Direktor begleiten, und selten ist innerhalb weniger Jahre so viel passiert – gesellschaftlich, für die Kunstform Tanz, aber auch für mich ganz persönlich.

Dem Sommer 2020, der den Beginn meiner Direktion markierte, ging ein Jahr der Vorbereitung voraus. Ein Jahr der Begegnungen, des Lernens und Hineindenkens, ein Jahr voller Pläne, Erwartungen und Hoffnung, voller Euphorie und Tatendrang. Dass mir diese Zeit so positiv in Erinnerung geblieben ist, verdanke ich maßgeblich der Zusammenarbeit mit Christoph Meyer. Bereits bei unserer ersten Begegnung wurde mir klar, dass zwischen uns ein tiefes gegenseitiges Vertrauen besteht – verbunden mit echtem Respekt für die Arbeit des jeweils anderen, für Oper und Ballett gleichermaßen.

Seine Loyalität, seine konsequente Unterstützung und Rückendeckung ermöglichten mir, einen Weg künstlerischer Freiheit zu gehen, der den Tanz und dessen Entwicklung stets in den Mittelpunkt rückte.

Natürlich war es zunächst ein Schock, als die Pandemie unsere liebevoll ge-

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TRÄUME IN DIE REALITÄT UMSETZEN

DEMIS VOLPI DAS BALLETT AM RHEIN 104

xibel zu reagieren, sogar zu improvisieren und dabei stets den Optimismus nicht zu verlieren.

Das Durchschreiten dieser turbulenten Anfangsphase verlieh uns den Mut, künstlerisch größere Risiken einzugehen und unserem Publikum noch mehr zuzutrauen.

Und das zahlte sich aus! Wir hatten das große Privileg, zahlreiche Uraufführungen erleben zu dürfen, experimentelle, zukunftsweisende Arbeiten genauso wie große Handlungsballette und prägende Klassiker. Diese Vielfalt konnte nur sichtbar werden durch die unermüdliche Hingabe unserer Tänzer*innen, ihre Leidenschaft, Neugier und Individualität. Doch auch das gesamte künstlerische und administrative Team begab sich von Anfang an mit uns auf diese aufregende Reise – eine Reise, die stürmisch begann, aber schon bald von einem Aufwind getragen wurde, der uns nachhaltig beflügelt hat.

Gerade Christoph Meyers kontinuierlicher Zuspruch ermöglichte es uns, langfristige Projekte zu etablieren, die nachhaltig

wirken. Dazu gehören auch die zu Beginn meiner Direktion neu gegründete Abteilung für Tanzvermittlung Tanz mit!, die mit Formaten wie »Inside Out« und die Audio­ deskription für Menschen mit Sehbehinderung heute fest zum Profil der Compagnie gehört, sowie das innovative Postschwangerschaftsprogramm, das in Sachen Gesundheit und Wohlbefinden neue Maßstäbe gesetzt hat.

In meiner Zeit am Ballett am Rhein durfte ich erleben, was es heißt, Wirklichkeit ein Stück weit mitzugestalten und Träume in Realität umzusetzen. Zu Beginn wirken solche Träume oft naiv, und gerade in der Anfangsphase sind künstlerische Prozesse besonders fragil – umso wichtiger ist es, ein Umfeld zu haben, das schützt und inspiriert. Dieses Glück wurde mir zuteil, und dafür möchte ich mich von Herzen bedanken.

DEMIS VOLPI, Ballettdirektor und Chefchoreograph des Ballett am Rhein 2020 bis 2024.

Demis Volpi im Studio 1 im Balletthaus Am Steinberg, Foto: Daniel Senzek

Als 2009 Christoph Meyer als neuer Generalintendant Martin Schläpfer zu uns an den Niederrhein brachte, war es Liebe auf den ersten Blick. Wir verliebten uns erneut in Euch bei den gemeinsamen First Dates mit Demis Volpi, trotz beengender PandemieAtmosphäre. Und voll Freude lieben wir nun die Signaturen von Bridget Breiner und ­Raphaël Coumes-Marquet.

Ihr seid für uns nicht nur eine Compagnie, sondern Ihr seid die tanzende Einladung, die Welt aus immer wieder anderen Perspektiven zu betrachten. Ihr nehmt uns mit

in andere Sphären und gebt der Tanzkunst einen Raum, der von kreativer Vielseitigkeit und Innovation geprägt ist. Eure Darbie­ tungen sind für uns A kiss to the World in Dauerschleife, den wir Euch gerne zurückgeben. Denn Liebe ist nicht nur Bekenntnis, sondern auch Handeln.

Wir haben in unseren Herzen b.01 bis gefühlt b.100 mit Euch durchgetanzt. Ihr habt uns mit mehr als Drei Meistern der Tanzkunst vertraut gemacht. Ihr nahmt uns mit in ­ Geschlossene Spiele und True Crimes, wir lernten durch Euch Baal, Carmen und Aschenputtel aus dem Ruhrpott kennen.

Wir genießen das große Kaleidoskop der Ballettkunst, das Ihr auf der Bühne zum ­ ­Erleben bringt. Wir Ballettfreunde danken Christoph Meyer, dass er Martin, Demis, Bridget und Raphaël zu uns gebracht hat, damit wir mit diesem wunderbaren Ballett am Rhein eine never ending love story l­ eben können.

In großer Verbundenheit Eure Ballettfreunde

RENATE RAEUNE, Vorstandsmitglied der Ballettfreunde der Deutschen Oper am Rhein e. V.

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Liebes Ballett am Rhein, wir Ballettfreunde lieben Dich!

Jeden Tag, jede Stunde, jede Minute, jede Sekunde.

Wir lieben Dich auf den Bühnen in Düsseldorf und Duisburg, bei den Proben und Trainings im Balletthaus.

Wir lieben Dich, auch wenn du nicht für uns tanzt, sondern auf Tourneen einem anderen Publikum in der Welt Deine unfassbare Kunst darbringst.

Wir lieben Dich, immer!

Und weil dieses Ballett am Rhein aus wunderbaren Einzelpersönlichkeiten besteht, sind die Pronomen fortan IHR / EUCH.

R E N AT E R A E U N E

LIEBESERKLÄRUNG UNTER FREUNDEN

DAS BALLETT AM RHEIN

Renate Raeune

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»Biolographie«, 2024, Balkiya Zhanburchinova, Lucas Erni, Foto: Yan Revazov

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DAS BALLETT AM RHEIN

108 DAS BALLETT AM RHEIN BRIDGET BREINER | RAPHAËL COUMES-MARQUET

Die enormen Freiräume zur kreativen Entfaltung an der Deutschen Oper am Rhein haben es uns ermöglicht, die ersten Schritte auf dem Weg unserer Direktion zu gehen. Es ist unser Wunsch, ein farbenreiches und diverses Programm zu gestalten, mit einer Mischung aus prägnanten Handschriften etablierter wie auch aufstrebender Künstler*innen. Als Doppelspitze aus Ballettdirektor und Chefchoreographin begehen wir beim Ballett am Rhein einerseits neue Wege und freuen uns gleichzeitig, hier die Tradition fortsetzen zu dürfen, vibrierende Kreativität auf die Bühne zu bringen, aber auch das Repertoire zu feiern. Wir wünschen uns, auf dieser Basis weiter aufzubauen und die Ballettcompagnie als Gemeinschaft zu stärken.

Dank dir haben wir in Düsseldorf Duisburg Voraussetzungen vorgefunden, die uns den Weg geebnet haben, die Verwirklichung unserer Vision zu beginnen. Jedes Werk entsteht mit dem ersten Schritt, der ersten Überlegung. Jedem Tag wohnt ein neuer Anfang inne, wenn unsere Tänzer*innen morgens an der Ballettstange beginnen, sich auf ihre Körper zu besinnen, in sich hineinzuhören. Jeder Tag ist anders.

Jedes Ballett beginnt mit dem Körper des Tänzers oder der Tänzerin. Choreographien, die wir selbst über Jahre getanzt haben, wurden für uns zu Weggefährten.

Welch ein Privileg, sie jetzt an die Tänzer*innen und das Publikum weitergeben zu dürfen und damit neue Begegnungen zu ermöglichen. Ein gerade erst begonnener Weg. Neuanfänge, so unheimlich und unberechenbar sie manchmal scheinen, machen die Kunst zu dem, was sie ist: einen Spiegel des Lebens.

BRIDGET BREINER | RAPHAËL COUMES-MARQUET

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lles ist neu, aufregend, unmittelbar – so ging es uns zu Beginn der Spielzeit 2024/25, als wir unter deiner Intendanz als Chefchoreographin und Ballettdirektor ans Ballett am Rhein berufen wurden. »Jedem Ende wohnt ein Anfang inne«: Kaum jemand weiß das wohl so gut wie Künstler*innen und insbesondere Tänzer*innen. Der Einstieg wurde uns sehr leicht gemacht durch einen so erfahrenden Theatermann wie dich, der vor uns schon Martin Schläpfer und Demis Volpi als Choreographen und Direktoren begleitet und gefördert hat.

DAS BALLETT AM RHEIN

»Freiräume zur kreativen Entfaltung«

Danke, dass wir diese Freiräume füllen dürfen. Den Impuls, den du uns gegeben hast, werden wir in die Zukunft tragen – es gibt noch so viel mehr zu entdecken!

Bridget Breiner und Raphaël Coumes-Marquet BRIDGET BREINER / RAPHAËL COUMES-MARQUET, seit 2024/25 Chefchoreographin und Ballettdirektor des Ballett am Rhein.

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Bridget Breiner und Raphaël Coumes-­ Marquet, Foto: Susanne Diesner

EINE INSTITUTION AN ZWEI STANDORTEN SZENEN EINER THEATEREHE

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S T E FA N K E I M

Stefan Keim

Theater Duisburg, Aktionstag 31. Mai 2012, Foto: Frank Heller S. 110/111 Opernhaus Düsseldorf, Foto: Jens Wegener

an denen es seinem Lebensstil Ausdruck geben konnte. Die Räte und Unternehmer waren auch bereit, dafür zu zahlen. 1,44 Millionen Mark sammelte Duisburg an Spenden, um den schmucken Musentempel mit einem weißen, sechssäuligen Portikus zu bauen. Wenn man heute aus Duisburgs Fußgängerzone hinüberblickt, leuchtet das Theater noch immer wie ein versprengtes Überbleibsel aus der griechischen Antike.

Allein hat das Theater Duisburg in seiner Geschichte nur kurz gearbeitet. Schon bei der Gründung gab es eine enge Verbindung mit Düsseldorf, in den zwanziger Jahren bis 1935 dann mit Bochum. Die zwanziger Jahre gelten als »goldene Zeit« des Theaters, damals wurde Duisburg »Bayreuth des Niederrheins« genannt. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand dann 1956 die Deutsche Oper am Rhein, wobei Düsseldorf den größeren Anteil hat. Zwei Drittel des Geldes kommen aus der Landeshauptstadt, also finden auch zwei Drittel der Premieren und Aufführungen in Düsseldorf statt. Die Kunst besteht darin, dass sich Duisburg nicht als Juniorpartner fühlt, der vom Kuchen kriegt, was übrig bleibt.

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üsseldorf und Duisburg sind sehr unterschiedliche Kommunen und haben dennoch zu einer stabilen Musiktheatergemeinschaft gefunden. Die Gebäude sind Hingucker, in Düsseldorf wie in Duisburg.

Die Oper in Düsseldorf, 1875 gegründet, direkt am Hofgarten gelegen, gegenüber die Altstadt, im Rücken seit Neuestem der neue Kö-Bogen, wird es nicht mehr lange geben. Die Stadt hat einen Neubau beschlossen, der notwendig ist, weil trotz aller Verbesserungen und Ertüchtigungen das Haus nicht mehr den Anforderungen eines heutigen Theaters entspricht.

Das Theater Duisburg ist neuer, 1912 war die Eröffnung. An einem Donnerstagnachmittag, mitten in der Woche. Schon das war ein Signal für eine Arbeiterstadt wie Duisburg. Hier geschieht etwas Besonderes, das Theater schafft sich einen Feiertag. Das Vorspiel zu Richard Wagners »Meistersingern« hat dieses Statement akustisch unterstrichen. Es war die Zeit der Theatergründungen im Ruhrgebiet. Auch in Essen, Hagen, Dortmund und Bochum öffneten städtische Bühnen. Die Wirtschaft boomte, ein Bürgertum entstand, das Orte forderte,

E I N E I N S T I T U T I O N A N Z W E I S TA N D O R T E N

TRADITION UND NEUBEGINN – OPER IN ZWEI STÄDTEN

S T E FA N K E I M E I N E I N S T I T U T I O N A N Z W E I S TA N D O R T E N 114

Alfred Wendel war 15 Jahre Intendant der Duisburger Philharmoniker, von 2006 bis 2021. Also schon bevor Axel Kober Generalmusikdirektor und Christoph Meyer Generalintendant der Deutschen Oper am Rhein wurden. Mit der neuen Crew, zu der auch der international renommierte Choreograph und Ballettdirektor Martin Schläpfer gehörte, hatte Wendel keine Probleme im Gegenteil. »Es war eine wunderbare, zugewandte Arbeit«, sagt er heute im Gespräch und nennt auch den vor Kurzem in Rente gegangenen Operndirektor Stephen Harrison. »Alle haben immer dafür gesorgt, dass jeder zu seinem Recht kommt. Es war schon eine Arbeit, das ganze Puzzle immer neu zusammenzustricken.« Denn die Deutsche Oper am Rhein hat zwar zwei Orchester, die allerdings auch ihre Konzerte spielen müssen. Aber eben nur ein Ensemble. Und Opernsängerinnen und -sänger sind nicht so flexibel einsetzbar wie Schauspielende. Gerade bei anspruchsvollen Partien brauchen sie Pausen zwischen den Aufführungen, um Höchstleistungen bringen zu können. Und sie sind international vernetzt, gastieren, springen ein, denn nur so entstehen große Karrieren.

All das führt zu komplexen Berechnungen, aufgrund derer ein Spielplan für zwei Städte entsteht. »Als kleinerer Partner«, sagt ­Alfred Wendel, »hatten wir nicht so viele Premieren wie Düsseldorf. Es war aber nie der Fall, dass jemand benachteiligt wurde.

Vieles ging von der Disposition her nicht anders.« Also gar kein Bedauern, wenn eine Aufführung nicht in Duisburg gezeigt wurde? Alfred Wendel überlegt. Dann sagt er: »Doch, Händels ›Xerxes‹, den hätten wir doch gerne in Duisburg gehabt.«

Es gibt allerdings auch eine unterschiedliche Auslastung in den beiden Städten. Düsseldorf hat deutlich mehr Publikum als Duisburg. Gerade unbekannte Opern, aber auch sehr komplexe Stücke haben es in Duisburg deutlich schwerer. Doch das gilt nicht immer. »Ich habe vor allem auch in den Konzerten die Erfahrung gemacht«, sagt Alfred Wendel, »dass die Duisburger als Klassikpublikum kenntnisreich und belastbar sind.« Und keinesfalls hatten sie Angst vor Benjamin Britten. Der von Immo Karaman inszenierte Zyklus mit den Opern des britischen Komponisten war nicht nur für Wendel ein Höhepunkt der letzten anderthalb Jahrzehnte. Bilderstarke Aufführungen mit starken, berührenden Geschichten und einer zwar modernen, aber stets nachvollziehbaren, psychologisch präzisen Musik.

Auch die Opern des Tschechen Leoš Janáček gehören erst seit ungefähr 20 Jahren zum engeren Repertoire. An der Deutschen Oper am Rhein wurden sie schon vorher durch die Inszenierungen von Stein Winge durchgesetzt, ebenfalls als Zyklus.

Die von Axel Kober dirigierte und von Tatjana Gürbaca inszenierte »Jenůfa« nennt Alfred Wendel als Highlight. Ebenso die konzertante CD-Aufzeichnung des »Rings des Nibelungen« von Richard Wagner, in der Mercatorhalle, als das Theater Duisburg überflutet war. 2019 sind 80 000 Liter Wasser aus der Sprinkleranlage ins Theater geflossen, danach kamen die Theaterschließungen in der Pandemie. Die Deutsche Oper am Rhein hat einiges hinter sich in den letzten 15 Jahren.

Die heftigste Krise war allerdings die große Trennungsdiskussion im Jahr 2012.

S T E FA N K E I M E I N E I N S T I T U T I O N A N Z W E I S TA N D O R T E N

»Man kriegt alles hin, wenn man mit guten Freunden arbeitet«, erinnert sich Alfred Wendel heute an diese Zeit. »Wir haben alles, was laufen konnte, mobilisiert. Ich bin nach Düsseldorf zu einer Gewerkschaftsveranstaltung eingeladen worden, sollte eine Rede halten, war total nervös. Und dann spürte ich die Begeisterung im Saal, dass alle weitermachen wollten.« Die Stadt Duisburg hat sich bewegt, die Deutsche Oper am Rhein besteht bis heute. Aber ist es sicher, dass die Debatte im Zuge der aktuellen Finanzkrisen nicht wieder aufflammt? »Ich habe nie wieder gehört«, sagt Alfred Wendel, »dass jemand das Thema

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»Katja Kabanova«, 2022, Ekaterina Aleksandrova, Roman Hoza, Cornel Frey, Sami Luttinen, Statisterie, Foto: Sandra Then

Duisburg wollte 2,5 Millionen des damaligen Zuschusses von 11 Millionen Euro kürzen. Das hätte eine Auflösung der Kooperation bedeutet. Düsseldorf hätte es wohl geschafft, sein Musiktheater allein zu finanzieren. Aber Duisburg wäre dann nur noch ein Gastspielort geworden. Es gab einen Aufstand in der Stadt, die Bürgerschaft zeigte, wie wichtig ihr die Deutsche Oper am Rhein war. Zu einer Solidaritätsveranstaltung im Theater kam sogar der Violinstar Frank Peter Zimmermann, der aus Duisburg stammt und sich leidenschaftlich für einen Fortbestand der Theaterehe einsetzte.

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S T E FA N K E I M

Geistergeschichte über einen Mann, der nach Jahrzehnten nach Hause kommt.

Schattenreiche Klänge, die von ungelebten Leben und Doppelgängern erzählen. Und wie beeindruckend ist es, wenn der feinsinnige Komponist selbst da ist und davon erzählt, dass er eine Cellostimme korrigiert hat, weil ein Musiker sich darüber beschwert hat. Da habe ich erlebt, wie ein Komponist von Weltrang in seiner Heimatstadt an den Details tüftelt, die eine Aufführung richtig gut machen.

Musiktheater für zwei Städte zu machen, gelingt Düsseldorf und Duisburg seit 1956. Es ist Vertrauen gewachsen, das hoffentlich noch weit in die Zukunft trägt. »Wir hätten ohne Düsseldorf gar keine Oper«, sagt Alfred Wendel, der ehemalige Intendant der Duisburger Philharmoniker. »Und Düsseldorf hätte ohne uns eine deutlich kleinere Oper.«

STEFAN KEIM, Kulturjournalist und Moderator, Kabarettist und Autor.

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angesprochen hat. Es war eine sehr anstrengende Zeit, aber alle erinnern sich an das tolle Gefühl des Zusammenhalts.« Natürlich habe ich selbst eine Menge Aufführungen in diesen Jahren erlebt, in Düsseldorf wie in Duisburg. Darunter waren viele unvergessliche Erlebnisse. Von den Duisburger Premieren ist es »Der fliegende Holländer« in der Regie des Russen Vasily Barkhatov im Februar 2022. Weil der neue Spielort, an den die Inszenierung Wagners romantische Oper verfrachtet hat, perfekt ins Ruhrgebiet und in eine Stadt mit vielen Bürgergeldempfängern passt. Das Publikum schaut in einen Kinosaal, wie von der Rückseite der Leinwand. Es läuft der Film »Der fliegende Holländer«. Im Zeitraffer erzählt Vasily Barkhatov die Vorgeschichte seiner Inszenierung. Ein großer Teil der weiteren Handlung spielt in einer Shoppingmall zwischen Pizzastand, Dönergrill und Coffeeshop. Am Ende flieht Senta zurück ins Kino. Sie will die Welt nicht, sie will ihren Traum vom fliegenden Holländer behalten.

Eine schauspielerisch wie musikalisch gelungene Aufführung! Mit Bildern, die auch für Menschen verständlich sind, die noch nie eine Oper gesehen haben.

In Düsseldorf erinnere ich mich interessanterweise an die Ur- und Erstaufführungen. An »Das Gesicht im Spiegel« von Jörg Widmann und Roland Schimmelpfennig 2010, eine dichte Oper über den Kapitalismus und das Klonen von Menschen. Oder vor Kurzem die »Septembersonate« von Manfred Trojahn, eine unglaublich subtile

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»Der fliegende Holländer«, 2024, Bogdan Taloş, Gabriela Scherer, Jussi Myllys, Michael Volle, David Fischer, Chor, Foto: Sandra Then

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RESONANZRAUM ORCHESTER PARTNERSCHAFT AUF AUGENHÖHE

AXEL KOBER: Auf die Deutsche Oper am Rhein bin ich schon während meiner Ausbildung aufmerksam geworden, vor allem durch meinen Lehrer Günther Wich, der dem Institut 17 Jahre lang als Generalmusikdirektor vorstand. Als ich später in Dortmund engagiert war, traf ich dort zeitweise mit Hans Wallat, dem damaligen GMD der Deutschen Oper am Rhein, zusammen und bin oft zu seinen Vorstellungen nach Düsseldorf gefahren. Ich hatte also schon früh eine Vorstellung von dem Haus und seinem künstlerischen Niveau. Dennoch verlief meine Berufung hierher etwas ungewöhnlich. Als mir Christoph Meyer anbot, mit ihm gemeinsam nach Düsseldorf zu gehen, blieb kaum Zeit, mich in einem Auswahlverfahren adäquat zu präsentieren. Das große Finale furioso des scheidenden Intendanten Tobias Richter bot keine terminliche Lücke für ein Vordirigat oder die Übernahme einer Vorstellung. So wurde entschieden, dass Vertreter der beiden Orchestervorstände zu Vorstellungen nach Leipzig und Mannheim kamen, um mich dort am Pult zu erleben. Es kam dann zu einer gemeinsamen Erklärung beider Gremien für mein En-

gagement, was sogar von den Stadtoberhäuptern als noch nie da gewesen vermerkt wurde. Natürlich gab es auch die Skepsis, wie ich das Amt übernehmen könne, ohne die Orchester zu kennen. Doch das Risiko lag ja auf beiden Seiten.

RUTH LEGELLI: Ich erinnere mich noch an die erste Probe mit den Düsseldorfer Symphonikern. Christoph Meyer kam mit Axel Kober in den Probenraum, er stellte den neuen GMD kurz vor und sofort begannen wir zu arbeiten. Punkt!

VITALI ALEKSEENOK: Bei mir lief das etwas anders. Düsseldorf war die erste Stadt, die ich in Deutschland besucht habe. Etwas später habe mich hier um eine Kapellmeisterstelle beworben und sie glücklicherweise bekommen. Mir wurde sogar recht bald das Vertrauen entgegengebracht, hier eine Chefposition einzunehmen. Daher kam ich schon in meiner zweiten Spielzeit als Erster Kapellmeister auch in die Position des stellvertretenden Generalmusikdirektors und bin seit Beginn dieser Spielzeit Chefdirigent der Deutschen Oper am Rhein.

RUTH LEGELLI: Du hattest aber regulär ein Probedirigat in der Tonhalle.

Zwei Orchester – ein Opernchef AXEL KOBER: Die Partnerschaft mit zwei Orchestern ist ein besonderes Strukturmerkmal der Deutschen Oper am Rhein. Es gibt nicht das Opernorchester, sondern die Düsseldorfer Symphoniker und die Duisburger Philharmoniker, die zu zwei Dritteln ihre Aufgaben in der Oper und im Ballett haben, darüber hinaus aber auch ein eigenes Konzertleben pflegen. Traditionell waren dafür meist zwei Dirigenten jeweils für Oper bzw.

Konzert verantwortlich, wobei es immer auch Ausnahmen gegeben hat. Ich wollte mich vor allem auf die Oper konzentrieren, sowohl künstlerisch als auch in administrativer und organisatorischer Verantwortlich-

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Vorstellung war das Wertvollste, was wir für diese intensive Arbeit zurückbekamen.

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Axel Kober, Duisburger Philharmoniker, 2019, Foto: Susanne Diesner

VITALI ALEKSEENOK: Genau, ich musste die »Fledermaus« proben und zwei weitere Stücke dirigieren. Das war mein erster Kontakt mit den Düsseldorfer Symphonikern. Die Duisburger Philharmoniker habe ich sogar erst zu Spielzeitbeginn kennen­ gelernt, war dann aber fast die ganze­ Saison vor Ort. ROCCO RESCIGNO: Ich bin 2017 zu den Duisburger Philharmonikern gekommen und in die bereits laufende Arbeit eingestiegen. Axel Kober dirigierte damals die Wiederaufnahme von »Il trittico«. Danach ging es los mit »Das Rheingold« und ich konnte mich endlich unter bester Führung mit Wagner beschäftigen. Schon damals habe ich gespürt, wie stark die Arbeit mit Axel Kober das Orchester prägte. Der begeisterte Applaus des Publikums nach jeder

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Ruth Legelli, Foto: Susanne Diesner

keit für die Orchester und habe darüber hinaus vereinbart, ein Sinfoniekonzert pro Saison in jeder Stadt zu dirigieren. Das erscheint mir immer noch als eine sinnvolle Konstellation. Dass ich seit 2019 auch die Funktion des GMD der Duisburger Philharmoniker übernommen habe, ist aus einer Übergangssituation heraus entstanden.

Für beide Seiten war es eine sinnvolle Entscheidung, aber inzwischen ist es an der Zeit, dass ein neuer GMD den Konzertbereich vollständig übernimmt, um das Orchester diesbezüglich noch stärker zu präsentieren.

RUTH LEGELLI: Für uns als Orchestermusiker ist dieses Konstrukt wunderbar.

Man lernt verschiedene Auffassungen und verschiedene Herangehensweise kennen und kann dadurch musikalisch flexibel bleiben. Wir hatten vor Axel Kobers Engagement in Düsseldorf zwölf Jahre einen GMD für Oper und Konzert. Das hat etwas Festigendes und Stabilisierendes, gleichwohl, ein Orchester braucht auch verschiedene Anregungen und eine wechselnde Programmatik. Die Arbeit mit Axel hat uns viele Impulse gegeben und war von Verlässlichkeit und Vertrauen getragen.

ROCCO RESCIGNO: Anders als die Düsseldorfer haben wir in Duisburg weniger

Dienste im Theater und daher weniger Gelegenheit zur Zusammenarbeit. Es war also ein Glück für uns, dass Axel Kober als Konzertchef mit uns noch enger und kontinuierlicher zusammenkam. Mit ihm und Alfred Wendel hatten wir ein supergutes Leitungsteam. Das hat uns gestärkt und gut positioniert.

AXEL KOBER: Ein großer Einschnitt war 2012 die Diskussion um die Verlängerung der Theaterehe. Duisburg wollte eigentlich aus dem Vertrag austreten. Wir sind da sehr aktiv geworden mit Open Airs, mit Unterschriftensammlungen, Diskussionsveranstaltungen und hatten seitens des Publikums große Unterstützung. Das führte dazu, dass die Theaterehe verlängert wurde. Aber in dem Gesellschaftervertrag wurde die Vorstellungszahl in Duisburg deutlich heruntergesetzt bis zu einer Grenze, welche die kontinuierliche künstlerische Arbeit deutlich erschwerte.

Der Entscheidungsspielraum des Chefdirigenten AXEL KOBER: Dafür gibt es keine Faustregel und man hört immer wieder von Streitig­ keiten zwischen einem Intendanten und seinem GMD. Natürlich kann man die Entscheidungsbefugnisse auch vertraglich fest­ legen lassen. Aber ich war immer der Ansicht, wenn man eine solche formale Regelung braucht, ist es ohnehin zu spät.

Für mich galt: Christoph war der Intendant und er hat mich engagiert. Aber ich kann auch sagen, dass wir in den 15 Jahren immer gemeinsam entschieden haben, am besten noch in einem größeren Team mit dem Operndirektor, dem Ballettchef, der Dramaturgie. Am Ende muss dann einer da sein, der den Hut auf hat und sagt: So wird

Das Image des Dirigenten RUTH LEGELLI: Im Opern- und Musik­bereich haben wir heute flachere Hierarchien, so wie anderswo auch. Der Dirigent, der früher

gern den Status eines Diktators behauptete, ist heute ein Gegenüber, jemand, dem man auf Augenhöhe begegnet und der mit uns gemeinsam die Musik interpretiert und organisiert. Hierarchie gibt es innerhalb des Orchesterapparats, an den heute andere Anforderungen gestellt w ­ erden. Wir sind kameradschaftlicher und eigenorganisiert.

Der Dirigent kommt dazu und bringt seine Vorstellungen von Interpretation, von Tempo, Gestaltung, Ausdruck in dieses Gefüge ein. Das geschieht im Idealfall. Mit Axel ­Kober gab es in all den 15 Jahren nie ein Von-oben-herab, es war immer ein Agieren auf Augenhöhe. Mit V ­ itali Alekseenok ist das genauso und ich wünsche mir, dass diese Gleichgesinntheit weiter bestehen bleibt.

ROCCO RESCIGNO: Der Dirigent muss ein großer Kommunikator sein, nicht nur mit seinem Taktstock, sondern mit seiner Haltung, seiner Bereitschaft, anderen zu­ zuhören, ihre Meinungen gelten zu lassen.

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es gemacht. Anders könnte ich mir die Arbeit in leitender Funktion gar nicht vorstellen.

VITALI ALEKSEENOK: Ein Musiktheater ist eine sehr komplexe Institution. Jeder Bereich kommt mit seiner eigenen Vorstellung und da muss man sich natürlich einigen: Welche Stücke wollen wir machen, was braucht das Sängerensemble, welche Gäste sollen eingeladen werden, was will das Ballett, was schlägt die Dramaturgie vor? Es gibt so viele Ansichten und Bedürfnisse, über die man nur gemeinsam entscheiden kann. Ich bin in diese Position gekommen, als ungefähr die Hälfte des künftigen Spielplans schon beschlossen war, aber für die übrige Zeit bin ich genauso im Gespräch mit der Intendanz wie Axel zuvor.

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Vitali Alekseenok, Düsseldorfer Symphoniker, Foto: Daniel Senzek

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An der Oper haben wir die Gelegenheit, unterschiedliche Dirigentenpersönlichkeiten kennenzulernen, und können davon profitieren. Das »Das Rheingold« unter Axel Kober und jetzt auch unter Vitali Alekseenok zu spielen, heißt für mich, zwei WagnerAuffassungen kennenzulernen und sie miteinander umzusetzen. Gerade heutzutage ist es so wichtig, etwas gemeinsam zu gestalten und nicht einem Diktat zu folgen.

VITALI ALEKSEENOK: Es ist offensichtlich, dass inzwischen am Dirigentenpult mehr und mehr Partner*innen statt Despoten stehen. Axel Kober hat da, seiner Zeit voraus, schon vieles getan, was heute Trend ist. Ich für mich bevorzuge den Begriff des Ersten unter den Gleichen, denn als Dirigent muss man doch viele Entscheidungen treffen und eine Richtung vorgeben, in der wir alle gleichen Schrittes gehen mit Kompetenz und dem absoluten Willen, gute Musik zu machen. Ich würde sogar ­sagen, die Beziehung zwischen Dirigent und Orchester ist ein Abbild unserer Gesellschaft.

Früher herrschte Hierarchie, heute gibt es demokratische Strukturen, und so funktioniert es auch im Orchesterbetrieb. Dazu gehört auch, dass es heute viel mehr Dirigentinnen gibt, als das noch im 20. Jahrhundert der Fall war.

Die Oper und das Publikum

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VITALI ALEKSEENOK: Ich komme nicht aus diesem Land und kann nur schwer einschätzen, ob das einstige Bildungsbürgertum mit seinem Interesse für das Musische und für die Kunst noch vorhanden ist. Ich gehöre einer Generation an, die das offensichtlich nicht mehr so braucht. Da muss man unbedingt aktiver werden und alle

Möglichkeiten nutzen, mit dem Publikum in Kontakt zu treten. An unserem Haus gibt es bereits ein breites Vermittlungsangebot mit Werkstattveranstaltungen, den Aktionen für junges Publikum und vielen kleineren Formaten. Ich versuche, meinen Teil dazu beizutragen, Menschen, insbesondere die Jugend, für die klassische Musik zu begeistern, damit die Traditionen nicht verloren gehen.

RUTH LEGELLI: Ich kann die Sorge um das Publikum nicht teilen. Eher nehme ich wahr, dass es gleich geblieben, wenn nicht sogar größer geworden ist. Das hat sicher mit der Vermittlung zu tun, aber auch mit der Gestaltung von Abonnements, von größeren oder kleineren Serien und anderen Zugänglichkeiten. In der Tonhalle sind wir fast immer ausverkauft. In der Oper gibt es schlecht besuchte Vorstellungen und dann wieder einen richtigen Run auf bestimmte Aufführungen. Ich glaube, das Genre Oper ist immer wieder vor neue Aufgaben gestellt. Umso wichtiger ist es, dass sich die richtigen Intendanten und Dirigenten zusammenfinden, um mit allen gemeinsam produktiv zu werden. Da bin ich eigentlich optimistisch.

AXEL KOBER: Leider ist es schwierig, mit einem Tanker wie der Oper schnell zu agieren und zu reagieren. Trotzdem haben wir einen großen Schritt getan, als wir 2009 mit »Oper für alle« auf dem Düssel­dorfer Burgplatz begonnen haben und Zuschau­ er*innen erreichten, die teilweise noch nie in der Oper waren. In Duisburg wurden die Haniel-Konzerte ins Leben gerufen mit ähnlicher Resonanz. Christoph hat das Angebot für junges P ­ ublikum neu aufgestellt, Kinderopern auf die große Bühne gebracht.

Das alles ist sehr nachhaltig ­gewesen. Und

dennoch muss man sich Gedanken machen, vor allem über den Repertoirebetrieb, wie er bisher besteht. Ich bin ein Verfechter des Repertoiretheaters, weil es für die künstlerische ­ Entwicklung der Sänger*innen ebenso wie der Orchester und damit für das gesamte künstlerische Niveau eines Hauses ungemein wichtig ist.

RUTH LEGELLI: Es ist sicher auch eine Frage des Standorts, wenn wir etwa an die Wiener oder die Dresdner Staatsoper oder an die Elbphilharmonie denken, wo man mit viel mehr touristischem Publikum rechnen kann. Speziell Düsseldorf hat jetzt die Chance, mit der neuen Oper auch ein Gebäude zu schaffen, das so hip ist, dass es viele Leute anzieht.

ROCCO RESCIGNO: Was Duisburg angeht, sehe ich die veränderte Publikums­ situation nicht mit Sorge, sondern eher mit Zuversicht. Wir haben uns vielleicht zu lange auf gewohnten Gleisen ausgeruht. Jetzt

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S. 124/125 Operngala im Autokino Düsseldorf, 2020, Foto: Kai Kuczera

AXEL KOBER, Generalmusikdirektor der Deutschen Oper am Rhein 2009 bis 2024. Generalmusikdirektor der Duisburger Philharmoniker 2019 bis 2025.

VITALI ALEKSEENOK, seit 2024 Chefdirigent der Deutschen Oper am Rhein.

RUTH LEGELLI, seit 1996 Soloflötistin der Düsseldorfer Symphoniker, seit 2009 Mitglied des Orchestervorstands.

ROCCO RESCIGNO, Soloposaunist der Duisburger Philharmoniker, seit 2019 Mitglied des Orchestervorstands.

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Rocco Rescigno, Foto: Mischa Blank

ist ein neuer Druck entstanden, doch das ist auch eine Chance. Wir sind alle Künstler, wir arbeiten kreativ, geben Input, haben Ideen und Fantasie. Wir müssen mehr in Bewegung kommen, mehr Kontakte aufbauen, denn das heißt, lebendig zu bleiben.

Es wird immer Risiken geben wie in jedem Betrieb, das ist ganz normal. Wir müssen das Publikum mitnehmen, es im positiven Sinn weiterbilden, mit Bekanntem wie ­Neuem zusammenbringen, dann brauchen wir keine Angst haben.

VITALI ALEKSEENOK: Es kommt darauf an, die richtige Balance zu finden, was nicht immer einfach ist. Aber wenn in allen Sparten und Bereichen Qualität sichtbar wird, dann können wir auch zuversichtlich sein, dass das Publikum das wahrnimmt. Axel hat das Repertoiretheater aus inner­ betrieb­ licher Sicht verteidigt. Es ist auch für die Stadt, für das Publikum wertvoll. Ich finde es nicht wirklich spannend, wenn im StagioneBetrieb mehrere Wochen nur ein Stück gespielt wird und dann kommt ein anderes.

Dem Publikum eines Repertoiretheaters wird eine Vielfalt an Stücken, ­musikalischen Stilen, Sänger*innenbesetzung, optischen Eindrücken geboten, zwischen denen es entscheiden kann. Das ist eine Kostbarkeit des deutschen Theatersystems und die darf nicht verloren gehen.

GREGOR JANSEN E I N E I N S T I T U T I O N A N Z W E I S TA N D O R T E N 126

»Einen Freund dazugewinnen«

W

enn ich an die vergangenen Jahre unserer gemeinsamen Zeit in Düsseldorf zurückdenke, an Deine 16 Spielzeiten und unsere 15 gemein­ samen Jahre, erfüllt mich ein Hochgefühl der Dankbarkeit und ­Freude. Diese Zeit, in der Du die Opernehe Düsseldorf Duisburg erfolgreich ­geführt hast, bedeutete für mich nicht nur eine berufliche Bereicherung, sondern auch das persönliche Glück, einen Freund dazugewinnen zu dürfen.

Was ist Düsseldorf nicht alles? Landeshauptstadt, Modestadt, Musikstadt, Altstadt (längste Theke), Little Tokyo, Sportstadt, Messestadt und noch einiges mehr, definitiv aber ist sie Kunststadt, und das mit Stolz dank der vielen Künstler*innen, der Kunst-Akademie, -Sammlung und -Museen, -Vereine, des Schauspielhauses und des FFT und dank Dir und der DOR. Kultur hat hier gottlob unsagbar viele Facetten und Räume, feste und freie, etablierte und neue. Synergien sind überall sichtbar, nicht nur bei Euch und der Firma Grohe, Stichwort Nachhaltigkeit. Die Kunstakademie hat – singe und schreibe – mit »Akademia« 2019 ein experimentelles Opernprojekt im Malkastenpark realisiert, auf fünf Bühnen und vier Stunden lang. Beeindruckend nachhaltig!

Werter Christoph, es war beeindruckend zu sehen, wie Du es geschafft hast, Dein Haus zu Höchstleistungen zu motivieren. Das Programm war vielfältig und ambitioniert, durchgehend von herausragender künstlerischer Qualität und hat vorbildlich zur Verankerung der Oper in den Stadtgesellschaften von Düsseldorf und Duisburg beigetragen, so dass sehr viele Menschen sich auch neu für Oper und Ballett begeistern konnten. Topergebnis darfst auch Du stolz sagen und ­sicher sein, dass die »Ära Meyer«, oder besser, weil Deiner sympathischen Art adäquater, die »Ära Christoph«, tiefe Spuren hinterlassen wird. Dafür haben auch

An der Kunsthalle Düsseldorf, Foto: Daniel Senzek

GREGOR JANSEN E I N E I N S T I T U T I O N A N Z W E I S TA N D O R T E N

Dein Charme und Dein schelmischer Witz gesorgt, der trotz aller Arbeit, Widrigkeiten und Probleme immer ein liebenswertes Lächeln auf Dein Gesicht zauberte.

Du hast als Junge aus der Heide, in Lüneburg geboren, die »roten Rosen« in die weite Welt getragen und das Ensemble hat sie Dir in einem ganzen Strauß, einem wundervollen Bukett aus rund 50 Nationen, an den Rhein zurück- und in den Inszenierungen namhafter Regisseur*innen zum Blühen gebracht. Mit Axel Kober hattest Du einen sagenhaften Dirigenten und Freund an Deiner Seite, desgleichen mit Martin Schläpfer, der das Ballett am Rhein geformt hat. Ihr wurdet geliebt, verehrt und gefeiert.

Besonders in Erinnerung geblieben sind mir die gemeinsamen Projekte zwischen der Deutschen Oper am Rhein und der Kunsthalle. Das Opernstudio war in unseren Ausstellungen trotz der schwierigen Beton-Brutalismus-Akustik gern zu Gast, Jörg Weinöhl verzauberte mit Tanz im amerikanischen Malereiumfeld von Chris Martin, Helmut Oehring präsentierte seine Oper »SehnSuchtMEER oder Vom Fliegenden Holländer« inmitten von Skulpturen der Chinesin Yin Xiuzhen.

Auch Adriana Hölszky, die liebenswerte Grande Dame unter den zeitgenössischen Komponistinnen, hat, umgeben von bildender Kunst, aus ihrem Leben und von ihrem Schaffen erzählt. »Kunsthalle Bühne« hat nicht nur unsere beiden Institutionen näher zusammengebracht, sondern auch die Grenzen zwischen Musik und bildender Kunst auf inspirierende Weise verwischt. Zusammen gingen wir neue Wege – wie auf den gemeinsamen Spaziergängen am Wochenende rund um das Dorf an der Düssel. Es war so schön, Dich als Nachbar nur einige Meter weiter an der Heinrich-Heine-Allee zu wissen, heimlich und unheimlich zugleich mit dem Tunnel unter der Allee verbunden ...

Ja, lieber Christoph, die Sehnsucht nach Sonne und Meer wird Dich immer begleiten, so wie ich auch überzeugt bin, dass die Institution Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf Duisburg als Theaterehe in Zukunft weiter eine zentrale Rolle in der kulturellen Landschaft spielen wird. Dein Erbe wird in den Herzen der Menschen weiterleben, die Du inspiriert hast, und in den vielen künstlerischen Projekten, die noch kommen werden.

Ich wünsche Dir für Deinen neuen Lebensabschnitt alles Gute und vor ­allem viel Gesundheit. Die Erinnerungen an unsere gemeinsame Zeit werden immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben.

Herzliche Grüße Dein Gregor Düsseldorf, im sonnigen März 2025

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GREGOR JANSEN, Kunsthistoriker und Ausstellungs­macher, Leiter der Kunsthalle Düsseldorf 2010 bis 2024.

J U T TA S TO L L E

»Geht nicht, gibt es nicht!«

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E I N E I N S T I T U T I O N A N Z W E I S TA N D O R T E N

A

nlässlich Deines Ausscheidens aus dem aktiven Kulturleben als Intendant der Deutschen Oper am Rhein (DOR) in 2025 möchte ich DANKE sagen für die emotionalen Momente, die wir gemeinsam gestalten durften – sei es das Haniel Klassik Open Air oder die sensationellen Nachwuchskonzerte in der Haniel Akademie. Es war stets ein Vergnügen und eine Bereicherung, mit Dir zusammenzuarbeiten.

Als wir uns im Kontext der Kulturhauptstadt 2010 kennenlernten, ist der Funke sofort übergesprungen, da Du mein Lebensmotto teilst: Geht nicht, gibt es nicht! Meine Ideen haben Dich oft überrascht, aber nach einer kurzen künstle­ rischen Pause huschte dann Dein typisches verschmitztes Lächeln über Dein Gesicht und Du sagtest: Ich habe da eine Idee. Und die haben wir dann auch stets gemeinsam umgesetzt, natürlich im Wesentlichen Du. Dein Herz schlug in den vergangenen 16 Jahren stets für beide Häuser – Düsseldorf und Duisburg – und Du hast keinen Unterschied zwischen den beiden Städten gemacht. Wir durften Deine beeindruckende künstlerische Leistung erlebten, die die Institution DOR zu einem bedeutenden Teil unserer Kulturlandschaft gemacht hat. Ihr signifikant großes Sängerensemble hat mit Leidenschaft und Talent unzählige Aufführungen bereichert und das Publikum begeistert. Du hast Talente an die Häuser geholt und viel Zeit in ein harmonisches Miteinander investiert. Die beiden Orchester haben mit ihrer musikalischen Vielfalt und ihrem Können dazu beigetragen, dass jede Inszenierung zu einem unvergesslichen Erlebnis wurde. Das ist Deine Handschrift!

Besonders hervorzuheben ist die Junge Oper am Rhein, die nicht nur junge Talente fördert, sondern auch neue Perspektiven in die Opernwelt bringt. Du hast auch den Mut besessen, neue Wege zu beschreiten, um neues und junges Publikum zu gewinnen. Dabei hast Du immer allen Mitgliedern Deines Teams und des Ensembles den benötigten Freiraum gegeben, aber dennoch Deine Linie nicht verloren. Das Konstrukt der Theatergemeinschaft Düsseldorf/Duisburg lag Dir stets sehr am Herzen und Du hast ermöglicht, Synergien zu nutzen und gemeinsam kreative Projekte zu realisieren, die sowohl in Düsseldorf als auch in Duisburg einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben.

Lieber Christoph, so habe ich Dich von außen wahrgenommen und unsere Zusammenarbeit sehr geschätzt. Du hast mich auch nie spüren lassen, dass ich in Deiner Welt ein absoluter Laie bin, und wir durften gemeinsam tolle Projekte etablieren, die hoffentlich noch lange die Duisburger Kulturwelt bereichern – ganz vorne das Haniel Klassik Open Air.

E I N E I N S T I T U T I O N A N Z W E I S TA N D O R T E N

J U T TA S TO L L E S. 128/129 2. Haniel Klassik Open Air in Duisburg, Foto: Sascha Kreklau

JUTTA STOLLE, Direktorin bei Franz Haniel & Cie. GmbH 1978 bis 2023.

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Deutsche Oper am Rhein Produktions­ zentrum, DuisburgWanheimerort, Foto: Daniel Senzek

Ich möchte an dieser Stelle daran erinnern, was die DOR, die Theaterehe, die Oper, das Orchester und das Ensemble für uns alle bedeutet haben. Dein Wirken und die vertrauensvolle Zusammenarbeit aller Beteiligten – deren »Dirigent« Du warst – haben nicht nur unsere künstlerische Landschaft bereichert, sondern auch einen wichtigen Stellenwert für die Identität und das kulturelle Leben in Duisburg geschaffen.

Ich bin stolz, dass ich durch meine Rolle bei Franz Haniel & Cie. GmbH einen winzigen Beitrag leisten durfte und mit Dir gemeinsam eine lebendige Gemeinschaft aufgebaut habe, die durch Kunst, Kultur und Stadtgesellschaft sowie Wirtschaft verbunden ist und hoffentlich weiterhin Bestand haben wird.

Wenn ich in die Zukunft blicke, träume ich von einem Opernhaus in Düsseldorf, das modern und einladend ist, sowie von einem strahlenden, erneuerten Stadttheater in Duisburg, das die Menschen zusammenbringt und kulturelle Vielfalt feiert.

Ich bin mir sicher, dass Du der Kultur weiterhin treu bleiben wirst, und ich sage nochmals DANKE für Deine wertvolle Arbeit für das gesellschaftliche und kulturelle Leben in Duisburg.

Herzliche Grüße und Dir alles erdenkliche Gute Jutta

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Opernhaus Düsseldorf, Foyer, Foto: Daniel Senzek

ie Kleider der Damen knistern, die Garderobiere hängt den französischen Seidenmantel sorgsam auf einen Bügel, die weite Wendeltreppe ist festlich beleuchtet und oben im Foyer erwartet Christoph Meyer die Premierengäste mit verschmitzt erwartungsvoller Gespanntheit auf das bald einsetzende Bühnengeschehen. So oft ich diesen Moment erleben durfte, ich wurde immer überrascht. Unvergessen das leichte Klirren nicht von Champagner-, sondern von genau 3432 von der Decke hängenden Gläsern im »Liebestrank«, das dunkle diffus furchteinflößende Licht in den Inszenierungen von Michael Thalheimer, das mährische Bauernleben Jenufas oder die überwäl­ ti­ gende Elena Sancho Pereg als Zerbinetta in »Ariadne auf Naxos«.

Christoph Meyer hat durch seine Innovationskraft und künstlerische Vielfalt dem Freundeskreis jede Menge Entfaltungsmög­ lichkeiten gegeben: ob »Opernbaukasten« mit Malte Arkona voller Inspirationen aus Zirkus und Commedia dell’Arte und gespickt mit Slapstick und Selbstironie, dem Opernstudio, der international anerkannten Talentschmiede, oder beim Abendessen unterm Sternenhimmel zu »Weihnachten mit Freunden«. In den Meisterklassen-­ Konzerten fühlten wir mit den jungen Sän-

ger*innen die Aufregung des Auftritts geschützt im historischen Gewölbe des Maxhauses. Fasziniert hörten wir, aus welcher Herren Länder Christoph Meyer die Nachwuchstalente an den Rhein einlädt.

Zielführend und konstruktiv wurden stets die Fördermöglichkeiten besprochen.

Der Freundeskreis hat mit Spannung die von ihm geförderte Produktion erwartet. Ob ein Farbenrausch in allen denkbaren Pastell­ tönen bei den Mitgliedern des Opernchors oder auf der Bühne in die Inszenierung eingebettete spielende Orchestermitglieder, unsere Sinne waren gespannt und wir konnten in den Pausen erste Reaktionen aus­ loten. Nie war es langweilig oder banal.

Doch wer glaubt, der Intendant Christoph Meyer kümmere sich nur um die Pflege der Operndiven, muss nur einmal zur Freundeskreis-Premierenfeier gekommen sein: Jedes Mal war es beeindruckend mitzu­ ­ erleben, mit welch Demut er den Lichtstrahl auf scheinbar unwesentliche Rollen und ­Akteur*innen lenkte und sie als wichtigen Stein im großen Opernmosaik heraushob.

Hierfür sagen wir einfach: Danke, lieber Christoph Meyer, unsere Augen und Ohren sind geöffnet!

ROMANA FASSELT, Vorstandsmitglied im Freundeskreis der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf Duisburg e. V.

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D

R O M A N A FA S S E LT

UNSERE SINNE WAREN GESPANNT

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Romana Fasselt

VON BAROCK BIS ZEITGENÖSSISCH ZUM REPERTOIRE

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S. 134/135 »Die Zauber­ flöte«, 2013, Jussi Myllys, Foto: Hans Jörg Michel

der Bühnenbilder nebenan. Man ist in einem ständigen Austausch und läuft nicht Gefahr, dass ein Bühnenbild nur in einem der beiden Häuser funktioniert.

Auch wenn du zuvor etwa für »Lohengrin« oder »Die Lustigen Weibern von Windsor« zwei große Bühnenbilder entwickelt hattest, war der Höhepunkt deiner Arbeit sicherlich »Der Ring des Nibelungen« in der Inszenierung von Dietrich W. Hilsdorf.

Der »Ring« ist so etwas wie die Besteigung eines Achttausenders. Man darf auf der einen Seite vor dem Mammutprojekt nicht in Ehrfurcht erstarren, aber auch nicht mit dem Vertrauensvorschuss leichtfertig umgehen. Letztendlich ist die Inszenierung der »Ring«-Tetralogie eine Momentaufnahme: Man blickt auf der Grundlage eines monumentalen Musiktheaterwerks auf die Gesellschaft und die Welt. In zehn Jahren kann sich die Welt und die Sicht darauf enorm verändern und jede »Ring«-Inszenierung spiegelt das auf ihre Weise wider.

Die Entwicklung der Industrialisierung von ca. 1848 bis in die 1960er Jahre

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»Die Walküre«, 2018, Linda Watson, Ensemble, Statisterie, Foto: Hans Jörg Michel

Du hast während der Intendanz von Christoph Meyer mehrere Produktionen an der Deutschen Oper am Rhein ausgestattet. Was ist für dich eine Besonderheit in deiner Arbeit für ein solches ZweiStädte-Institut und wie empfandest du die Arbeit mit den Werkstätten?

Es ist tatsächlich eine besondere Herausforderung, ein Bühnenbild für zwei so unterschiedliche Städte und Opernhäuser mit ihren verschiedenen Grundrissen zu konzipieren. Deshalb empfinde ich die Werkstätten mit den zwei angrenzenden Probebühnen in Duisburg-Wanheimerort als Glücksfall. Hier denkt man von Anfang an mehrgleisig.

Die Werkstätten, die aus den unter­ schiedlichsten Fachrichtungen bestehen, von Schlos­ serei über Schreinerei, Plastiker, Dekorationsabteilung und dem Malersaal sind hervorragend aufgestellt, alle Abteilungen sind auf einem absoluten Topniveau! Ich spreche hier nur für mich, kann mir aber ­vorstellen, dass es meine Kolleg*innen ganz ähnlich sehen.

Insbesondere die Nähe zu den Probebühnen erleichtern die Kommunikationswege für Bühnenbildner*innen zwischen dem Probenprozess und der Realisierung

V O N B A R O C K B I S Z E I TG E N Ö S S I S C H

WAGNER IN DEN WERKSTÄTTEN EIN GESPRÄCH MIT DIETER RICHTER

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Renate Schmitzer, Dieter Richter, Foto: Susanne Diesner

wurde in jedem Teil des »Ringes« durch besondere Fortbewegungsmittel verdeutlicht. Diese so konkret auf eine Bühne zu stellen, die ja auch ein Limit an Gewicht hat, das sie tragen kann, ist für die Werkstätten eine Herausforderung.

Für uns im Team stellte sich die Frage: In welchem Kontext kommen die Musik und der Text am besten zur Geltung? Wie Emile Zola war Wagner Zeuge einer gigantischen Umbruchszeit, in der die Industrialisierung mit den dazu gehörenden Industriedynastien eine zentrale Rolle spielte. Deshalb auch die zum Teil mächtigen Maschinen auf der Bühne, die für das 19. und 20. Jahrhundert so prägend waren. Mir ist es immer enorm wichtig, auch die Werkstätten schon sehr früh in die Gedankenwelt einer Konzeption mit einzubeziehen. Wenn nachvollziehbar ist, warum ein Bühnenbildelement so eine wichtige Rolle spielt, spüre ich immer auch die Bereitschaft und die Motivation, es zu bauen, selbst wenn es bisweilen herausfordernd ist. Wir ziehen dann alle an einem Strang, wofür ich die Menschen in den Werkstätten und hinter der Bühne in beiden Häusern sehr schätze.

An welche Momente aus den insgesamt elf Produktionen erinnerst du dich besonders gern?

Da gibt es viele Momente! Ich erinnere mich zum Beispiel gerne an die groteske Welt in Henzes »Phaedra«, eine Produktion, die in Duisburg herauskam. Und an die bizarre Geschichte von Strawinskys »The ­ Rake’s Progress«, an die inszenierte Pro­ ­ benatmosphäre in Strauss/Hofmannsthals »Ariadne auf Naxos« und natürlich an die Komplexität und gestalterische Vielfalt in »Der Ring des Nibelungen«. Auch zu den ­anderen Stücken gäbe es viel zu erzählen.

Jedes Stück hat seinen Zauber und es begeistert und berührt mich immer wieder, die konzentrierte Stille im ­Publikum zu spüren, wenn ein Theaterabend faszinieren und ­fesseln kann.

Das Gespräch führte Bernhard F. Loges.

DIETER RICHTER, Bühnen-und Kostümbildner, schuf die Bühnenbilder für elf Produktionen an der Deutschen Oper am Rhein, zuletzt für Richard Wagners Zyklus »Der Ring des Nibelungen«.

BERNHARD F. LOGES, Musiktheaterdramaturg an der Deutschen Oper am Rhein 2009 bis 2018.

»Das Rheingold«, 2017, Norbert Ernst, Michael Kraus, Statisterie, Foto: Hans Jörg Michel »Siegfried«, 2018, Michael Weinius, Cornel Frey, Foto: Hans Jörg Michel

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»Lady Macbeth von Mzensk«, 2025, Izabela Matula, Sergey Polyakov, Beniamin Pop, Chor, Foto: Sandra Then

ie Energie und die Erwartung der Menge machen jede Chorprobe zu einer Herausforderung. Es bleibt ein Abenteuer, ob alle mitgehen und die Idee mittragen, ob es zu einem gemeinsamen Puls, der sich dann aufs Publikum überträgt, kommen wird. Wenn das passiert und die Herzen aller Chormitglieder spürbar im selben Rhythmus schlagen, gibt es in der Oper kaum etwas Überwältigenderes als diese singende, agierende, mitfühlende Menschenmenge auf der Bühne. Und es gibt kaum etwas Beglückenderes als eine Probe, in der es nicht mehr um uns Einzelne geht, sondern um die gemeinsame Sache. Am Ende können wir uns als Publikum selbst in dieser Menge erleben, uns spiegeln, uns erkennen. Die Übertragung von Energie passiert dabei dynamisch und direkt, quasi eins zu eins, von Kollektiv zu Kollektiv.

Das macht Chor im Musiktheater so einzigartig, so kraftvoll und so mitreißend. Denn nirgendwo sonst erlebt man diesen Puls, diesen Rhythmus, diesen Sound der Menge in direkter Gegenüberstellung. Das kann nur Chor. Das kann nur Oper!

In den vergangenen sechs Jahren durfte ich dreimal den Chor der Deutschen Oper am Rhein inszenieren: Noch zu Corona-­ Hochzeiten konnten wir als Team – die Bühnenbildnerin Annika Haller, die Kostümbildnerin Su Sigmund sowie Chefdramaturgin

Anna Melcher und ich – Johann Sebastian Bachs »Weihnachtsoratorium« in Szene setzen, als zeitgenössischen Trip durch die Heilige Nacht, während der ein Kind im ­Dickicht der Stadt geboren wird, um uns alle zu erlösen. Zwei Spielzeiten später folgte mit Peter I. Tschaikowskys »Jungfrau von Orléans« die Erzählung über eine historische Frauengestalt, die in ihrer visionären Andersartigkeit von der missachteten Außenseiterin zur umjubelten Ikone einer Nationalbewegung wird, um schließlich an der Liebe zum Feind zu scheitern und im Feuer unterzugehen. Nach Johanna begegneten wir schließlich mit Katerina, Dmitri Schostakowitschs »Lady Macbeth von Mzensk«, erneut einer Frau, wieder einer Antiheldin, die der endlos rotierenden männlichen Gewalt zu entkommen versucht und dabei selbst zur Mörderin wird. In allen drei Inszenierungen hat der Chor der Deutschen Oper am Rhein eine Hauptrolle gespielt, hat sich auf das Wunder eingelassen, ist mit einer Frau Seite an Seite untergegangen, hat die andere terrorisiert, um sich am Ende mit ihr zu solidarisieren. In allen drei Konzeptionen hat der Chor jeweils eine andere Perspektive eingenommen, war mal Zeitgenosse, mal Leidtragender, albtraumhafte Projektionsfigur, sister in crime. Jede Probenphase hatte ihre eigene Dynamik, jeder

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MASSENHAFT ENERGIE INSZENIEREN

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Elisabeth Stöppler

E L I S A B E T H S TÖ P P L E R V O N B A R O C K B I S Z E I TG E N Ö S S I S C H

Prozess seine eigene Kurve. Gewachsen ist dabei eine starke Arbeitsbeziehung zwischen Chor und Regie, basierend auf Vertrauen und gegenseitiger Wertschätzung.

Herausgekommen sind drei völlig verschiedene Narrative, die doch immer Folgendes gemeinsam hatten: Masse kann destruktiv wirken, aber am Ende kann nur sie und nicht die einzelne Person die Utopie einer besseren Welt tragen und verwirklichen.

Der Chor der Deutschen Oper am Rhein am Rhein umfasst knapp 60 Mitglieder. Sie alle kommen aus der ganzen Welt, und ihre jeweiligen Biografien sind so vielfältig wie die Protagonist*innen der Opernliteratur selbst. Sie singen und agieren in zahlreichen Sprachen, die nicht ihre eigenen sind.

Was sie und ihren Chordirektor Gerhard Michalski (seit über 25 Jahren im Amt und beseelt von bekennender Arbeitswut und ungebrochener Liebe zum Musiktheater) vereint, ist die Musik, der Gesang, der Klang der menschlichen Stimme. Darin sind sich alle einig, sind alle gleich. Und all diese Stimmen wollen erzählen, von einer Welt, die gerade dann Sinn macht, wenn wir aus unterschiedlichsten Richtungen kommen und trotzdem an einem Strang ziehen.

Christoph Meyer als Musiktheatermacher und »Theatertier« weiß, was ich versuche zu beschreiben. Er war als Intendant stets ein unterstützender, mitfühlender Partner. Dafür von Herzen Dank – und ihm für die Zukunft ohne die Deutsche Oper am Rhein den richtigen Soundtrack: anders, aber voller Energie, immer den Blick nach vorne und die Nase im Wind.

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ELISABETH STÖPPLER, Musiktheaterregisseurin, inszenierte an der Deutschen Oper am Rhein »Weihnachtsoratorium – Szenen einer schlaflosen Nacht« (J. S. Bach), Peter I. Tschaikowskys »Die Jungfrau von Orléans« und Dmitri Schostakowitschs »Lady Macbeth von Mzensk«.

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»Weihnachtsoratorium – Szenen einer schlaflosen Nacht«, 2021, Andrés Sulbarán, Anastasia Zöhrer, Jake Muffett, Anke Krabbe, Cornel Frey, Susan Maclean, Ensemble, Chor, Foto: Sandra Then

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»Don Carlo«, 2016, Ramona Zaharia, Gianluca Terranova, Olesya Golovneva, Foto: Hans Jörg Michel »SehnSuchtMEER«, 2013, Jochen Kowalski, David Moss, Christina Schönfeld, Simon Neal, Matthias Bauer, Foto: Monika Rittershaus

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»Xerxes«, 2013, Valer Sabadus, Torben Jürgens, Chor, Foto: Hans Jörg Michel

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»Wozzeck«, 2017, Matthias Klink, Thorsten Grümbel, Dmitri Vargin, Bo Skovhus, Florian Simson, Corby Welch, Sami Luttinen, Statisterie, Foto: Karl Foster »Roméo et Juliette«, 2019, Maria Boiko, Ovidiu Purcel, Bogdan Baciu, Herrenchor, Foto: Hans Jörg Michel

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»Der feurige Engel«, 2015, Svetlana Sozdateleva, Boris Statsenko, Damenchor, Foto: Hans Jörg Michel

ANNO SCHREIER V O N B A R O C K B I S Z E I TG E N Ö S S I S C H

OPER – EIN MÄCHTIGES GEFÄHRT EIN GESPRÄCH MIT ANNO SCHREIER

Die Uraufführung deiner Oper »Mörder Kaspar Brand« an der Deutschen Oper am Rhein am 14. Juni 2012 war die erste Auftragskomposition, die Christoph Meyer an einen jungen Komponisten vergeben hat.

Es war wunderbar, einen Auftrag für eine Oper zu erhalten. Normalerweise kommt man als junger Komponist gar nicht an ein so großes Opernhaus. Bei der Uraufführung war ich gerade mal Anfang 30.

Christoph Meyer hat mir schon damals sehr viel Vertrauen entgegengebracht, obwohl er mich gar nicht kennen konnte, weil ich noch gar nicht so viel gemacht hatte.

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Es ist eher ungewöhnlich, dass junge Komponisten heute gerne für den Opernbetrieb im klassischen Sinne komponieren. Häufig empfinden sie das System »Oper« als einschränkend.

Du arbeitest hingegen gerne für ein Opernhaus.

Das hat sich bei mir nach und nach entwickelt. Ich bin nicht Komponist geworden, weil ich von Anfang an unbedingt an einem großen Opernhaus arbeiten wollte. Sondern

das hat sich aus meinem Studium heraus so entwickelt – bei Manfred Trojahn, der selbst einer der meistgespielten Opernkomponisten unserer Zeit ist. Er ermöglichte mir und vier Kollegen ein gemeinsames Abschlussprojekt am Staatstheater Saarbrücken.

Ich habe gemerkt, dass mir in einem Kontext mit Theater, also mit der Darstellung einer Handlung und mit der Darstellung von Figuren einfach mehr Klänge einfallen und sich musikalische Abläufe sehr leicht entwickeln. Manfred Trojahn sagte immer: »Wenn man Opern schreiben will, für die sich potenziell jemand interessieren soll, dann muss man versuchen, eine nachvollziehbare Handlung zu erzählen und Personen auf die Bühne bringen, mit denen sich Zuschauer auf eine bestimmte Weise identifizieren können.« Für die Uraufführung einer neuen Oper bekommt man kaum mehr Probenzeit als für die Neuproduktion eines Repertoire-Stücks.

Auch wenn ich dem Betrieb kritisch gegenüberstehe, arbeite ich gerne darin.

Anno Schreier, Foto: Susanne Diesner S. 148/149 »Schade, dass sie eine Hure war«, 2019, Richard Šveda, Lavinia Dames, Jussi Myllys, Foto: Hans Jörg Michel

Mit »Schade, dass sie eine Hure war« feierte am 16. Februar 2019 eine wei­ tere Auftragskomposition Premiere im Düsseldorfer Opernhaus. Die Vor­ lage des Shakespeare-Zeitgenossen John Ford wirkt zunächst ungewöhnlich. Wie wählst du die Stoffe aus?

ANNO SCHREIER

ANNO SCHREIER, Komponist, Uraufführung seiner Kammeroper »Mörder Kaspar Brand« und der Oper »Schade, dass sie eine Hure war« an der Deutschen Oper am Rhein.

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Ich würde also nicht mit Pierre Boulez sagen, man müsste die Opernhäuser in die Luft jagen, sondern ich möchte versuchen, darin neue Dinge zu machen. Das ist für mich eine Art Subversion von innen heraus: Ich versuche, dieses System zu hinterfragen und zu ändern, indem ich die Mittel nie auf eine hundertprozentig affirmative Weise einsetze. Das ist so, als würde man mit einem schwergewichtigen Lkw durch die Gegend fahren. Man muss wissen, dass man nur bestimmte Fahrmanöver machen kann. Aber wenn man die beherrscht, ist es ein sehr mächtiges Gefährt.

Ich möchte das Verhältnis zwischen dem Publikum und dem, was es da geboten kriegt, auf eine Weise fordern, dass man als Zuschauer eigentlich immer hinterfragt, was man da gerade sieht und hört.

Du schreibst auch Opern für Kinder.

Aktuell schreibst du für die Junge Oper Rhein-Ruhr »Die Blaue Sau« nach einem Libretto von Jürgen R. Weber, die an der Oper Bonn Premiere feiern wird.

Wie bist du dazu gekommen, auch für ein junges Publikum schreiben?

Mein erstes Projekt in dieser Art war »Wunderland« am Mainfranken Theater Würzburg 2013, das ich mit Alexander Jansen ­ ­ zusammen geschrieben habe. Es ist eigentlich eine Sammlung von Songs, wie ein K ­ onzeptalbum, wie »Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band« von den Beatles.

Alexander Jansen und ich haben mittlerweile schon einige Stücke für junges Publikum geschrieben, sowohl im größeren als auch im kleineren Format, sowohl Opern als auch Konzertwerke. Und wir haben nie so wirklich drüber nachgedacht, ob das jetzt speziell für Kinder sein soll. Ich empfinde in diesem Bereich sogar eine größere Freiheit, weil man von der Vorstellung befreit ist, ­etwas besonders Ernstes und Anspruchsvolles machen zu müssen. Wir haben immer nur das gemacht, was uns Spaß macht, und das hat sich auf das junge Publikum übertragen.

Das Gespräch führte Bernhard F. Loges.

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Die Ideen entstehen immer aus Gesprächen mit Librettist*innen, Dramaturg*innen oder Intendant*innen. Wichtig sind mir Stoffe, die eine Opernhaftigkeit ermöglichen. Ich möchte Geschichten erzählen, mit der Konzentration auf das, was man zeigen kann, oder auf das, was ich emotional oder von der Bühnenhandlung her mitteilen kann, ohne alles noch mal im Text erklären zu müssen.

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Manfred Trojahn

»SEPTEMBERSONATE«

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Filmstills aus der Videodokumentation »Das weiße Blatt« von Jo Alex Berg

Johannes Erath: Am Anfang ist einfach ein weißes Blatt. Da ist alles möglich und es kostet erst einmal nichts.

Heike Scheele: Was wir schaffen mit dem Ringsherum, ist die Voraussetzung dafür, dass ein Mensch in eine Figur schlüpfen kann.

Heike Scheele: Wenn es noch keine Musik gibt, dann sucht man sich andere Dinge und die Vorbereitung ist wie ein nonverbales Gespräch.

Johannes Erath: An den Fäden aufgehängte Figuren ... Wer hat hier die Fäden in der Hand? ... Wer ist real, wer irreal?

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Manfred Trojahn: Es geht um Räume.

Manfred Trojahn: Die Musik, die sich sehr in Farben äußert.

Manfred Trojahn: Die große Kunst ist es, immer wesentlicher zu werden. Es gehört Mut dazu, weil eine nicht vollgeschriebene Seite ziemlich erbärmlich aussieht. Das klingt nachher ganz wunderbar, aber das muss man sich auch glauben.

Manfred Trojahn: Wir sind hier auf einer ganz idealen Position mit dem Stück.

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Johannes Erath: Der Protagonist macht eine Reise nach innen und begegnet sich selber ... das ist eigentlich der Horror.

Vitali Alekseenok: Mit dem Komponisten sprechen, das Werk mit seinen Augen entziffern, um die Welt darin zu verstehen.

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Manfred Trojahn »Septembersonate« Musikalische Leitung: Vitali Alekseenok Inszenierung: Johannes Erath Bühne und Kostüme: Heike Scheele Licht: Nicol Hungsberg Video: Bibi Abel Dramaturgie: Anna Melcher

JUNGE OPER AM RHEIN

FÜR DAS PUBLIKUM VON MORGEN

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»Iwein Löwenritter«, 2022, Andrei Danilov, Chor, Foto: Jochen Quast »Robin Hood«, 2009, Simeon Esper, Iryna Vakula, Elisabeth Selle, Bruno Balmelli, Oleg Bryjak, Dmitri Vargin, Johannes Preißinger, Michael Pflumm, Foto: Frank Heller

S. 152/153 »Die Reise zu Planet 9«, Foto: Jochen Quast

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»Wo die wilden Kerle wohnen«, 2018, Felicitas Brunke, Heidi Elisabeth Meier, Beniamin Pop, Peter Aisher, Sebastià Peris, Daniel Djambazian, Statisterie, Foto: Hans Jörg Michel

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»Der gestiefelte Kater«, 2011, Foto: Hans Jörg Michel

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»Die Schneekönigin«, 2016, Dmitri Vargin, Adela Zaharia, Foto: Hans Jörg Michel

roße Oper für kleine Kinder – schon in seiner ersten Spielzeit an der Deutschen Oper am Rhein machte Christoph Meyer mit der Uraufführung von »Robin Hood« von Frank Schwemmer eine klare Setzung: Das junge Publikum nahm und nimmt an der Deutsche Oper am Rhein seitdem wortwörtlich einen großen Raum ein. Mit »Robin Hood« deutete Christoph Meyer an, was er damit meinte. Es sollte nicht nur das Foyerstück mit kleiner Besetzung sein, sondern das, was das Gesamtkunstwerk Oper in Gänze ausmacht: große Bühne, große Geschichten, große Besetzung. Hier wurde nicht »Rusalka« verniedlicht oder »Die Zauberflöte« in kindgerechte Happen zerteilt, sondern ein Werk in Auftrag gegeben, das konsequent an den ­Bedürfnissen und der Neugier des jungen Publikums ausgerichtet war. Kinder und ­Jugendliche sollten alles erleben, was Oper zu bieten hat, um so Begeisterung zu ­wecken für das große Repertoire der letzten Jahrhunderte. Zu diesem Zeitpunkt gingen nur die Komische Oper in Berlin und das Opernhaus Zürich ähnliche Wege.

Uraufführungen bringen bei aller spannenden Herausforderung und Freude immer Risiken, viel Arbeit und hohe Kosten mit sich.

Spielt man für Kinder und will die Aufführungen allen zugänglich machen, stehen dem zusätzlich sehr geringe Einnahmen gegenüber. Christoph Meyers Idee war, das Risiko zu teilen und die Chancen zu vermehren.

2012 lud er Jens-Daniel Herzog, der damals gerade als Opernintendant in Dortmund begonnen hatte, und mich, der im nächsten Jahr die Generalintendanz in Bonn übernehmen sollte, ein, an einem großen Vorsingen in New York teilzunehmen. So enttäuschend dieses Vorsingen verlief, so vielversprechend entwickelte sich die Idee, bei Opern für die ganze Familie in Zukunft zusammenzuarbeiten. Wir waren sicher, dass wir nicht nur in unseren Stadträten, sondern auch in der Landeskulturpolitik offene Ohren finden würden, und freuten uns vor allem darauf, künstlerisch etwas gemeinsam zu unternehmen, und als sinnvollen Nebeneffekt auch noch die Zusammenarbeit und den Austausch aller mit den Projekten befassten Abteilungen unserer Häuser zu fördern.

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Bernhard Helmich

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In der Spielzeit 2013/14 hatte »Vom Mädchen, das nicht schlafen wollte« von Marius Felix Lange als erste Familienoper der neu gegründeten Kooperation Junge Opern Rhein-Ruhr ihre Premiere. 2014 wurde sie zunächst in Düsseldorf uraufgeführt, ein Jahr später mit dem Ensemble des Theater Bonn zur Aufführung gebracht und in der drauffolgenden Spielzeit in Dortmund gezeigt. Seitdem gibt jedes Haus abwechselnd Uraufführungen in Auftrag, die im Reigen in den anderen Häusern nachgespielt werden. Komponist*innen wie Jörn Arnecke, Moritz Eggert, Lucia Roncetti und Anno Schreier haben für Junge Opern Rhein-Ruhr geschrieben, es wurden Märchen erzählt oder Erfolgsbücher wie »Ronja Räubertochter« oder »Die Geisterritter« adaptiert und von Regisseur*innen wie Aron Stiehl, Ilaria Lanzino und Cordula Däuper inszeniert. Dass polystilistische Partituren mit Anlehnungen an Musical oder Hip-Hop, hochromantische Werke mit orchestraler Riesenbesetzung oder stringent durchgeführte Zwölfton-Kompositionen vom jungen Publikum gleichermaßen selbstverständlich aufgenommen werden, zeigt, wie vielfältig die Zukunft der Oper noch werden kann, wenn man nicht in festgefügten Schablonen denkt. Die erste Familienoper an einem Haus ist immer eine Herausforderung. Das beginnt damit, dass ein neues Publikum überhaupt erst mal aufgebaut werden muss, um die Aufführungen am Wochenende mit Familien und unter der Woche mit Schulen zu füllen. Vormittagsaufführungen müssen in der Disposition untergebracht, Sänger, die nicht wegen ihrer stimmlichen Leistung, sondern wegen der Bösewichtsrolle ausgebuht wurden, getröstet werden.

Und nicht zuletzt sind über 1000 Kinder im Opernhaus unabhängig von der Lautstärke allein der vielen Jacken und der Ausgabe der Sitzerhöhungen wegen immer wieder ein Abenteuer.

Junge Opern Rhein-Ruhr wird seit der Spielzeit 2017/18 vom Land NRW großzügig und unbürokratisch gefördert; besonders durch die Amtszeit der Ministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen wurde die Zusammenarbeit mit der Landesregierung etabliert.

Zehn Uraufführungen für Kinder ab acht Jahren auf den großen Bühnen hat es bisher gegeben, für die Kleineren werden außer der Reihe mobile Produktionen auf die Reise geschickt. Die erfolgreichste mit mehr als 100 Aufführungen ist »Nils Karlsson Däumling« von Thierry Tidrow. Das zehnjährige Jubiläum, welches wir mit einer großen Konferenz begangen haben, liegt hinter uns.

Inzwischen haben Heribert Germeshausen, Intendant der Oper Dortmund, und Merle Fahrholz als Intendantin der Oper in Essen die Kooperation fortgeführt bzw. erweitert.

Auch wenn die Kooperation langsam, aber sicher den Kinderschuhen entwachsen ist, Routine kehrt nicht ein. Mit jeder Uraufführung beginnen wir mit unserem Erfahrungsschatz im Rücken wieder von vorne, befragen uns und das junge Publikum aufs Neue, welche Form, welcher Inhalt der richtige sein könnte und suchen gleichzeitig nach möglichst viel Abwechslung. Jede Spielzeit zählen die Aufführungen von Junge Opern Rhein-Ruhr an die 30 000 Besucher*innen, davon sind zwei Drittel Kinder. Einige dieser Kinder haben während ihrer Schulzeit nicht nur eine, sondern mehrere Familienopern gesehen. Sie haben gelernt, dass es nicht die eine Oper gibt, sondern dass sie sich

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unterscheiden, dass man die eine mag, die andere vielleicht nicht. Vor allem haben sie dank der Initiative von Christoph Meyer unsere Häuser als lebendige Orte kennengelernt.

BERNHARD HELMICH, Generalintendant am Theater Bonn.

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»Ronja Räubertochter«, 2015, Iryna Vakula, Foto: Hans Jörg Michel

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s war am Ende der Oper, als die Zuschauer nach einem Bildgewitter, einem warmen Sturm aus Klängen und Überraschungen, einer märchenhaften Reise, die unsere Bühne mehr als einmal auf den Kopf gestellt hatte, sahen: wie zwei Kinder, die sich durch drei Tode gesungen, die sieben Tore der Verzweiflung durchschritten und in den zwölf Umwegen der Neugier verlaufen hatten, endlich einander sahen, erwachsen, erleichtert, entkommen, und sich versprochen wussten, sich schon immer versprochen wussten und diesen neuen Bund ihrer Gemeinschaft, die stärkste Kraft im Universum, ihre ganz persönliche, ewige Liebe, mit einem allerersten und damit unvergesslichen Kuss in eine Wahrheit verwandelten.

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DER KUSS

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Martin Baltscheit

Das Mädchen, das nicht schlafen wollte, war erwacht, die Musik am Ende, zwei Darsteller küssen sich in der Mitte der Szene, und 800 Kinder drehen durch!

Fußballjubel, freigelassene Erleichterung, hysterische Freude, keiner sitzt mehr, alle klatschen und trampeln und schreien, über einen Kuss am Ende einer Oper.

Danke lieber Christoph, und ein Küsschen für dich.

Alles Liebe dein Martin Baltscheit

MARTIN BALTSCHEIT, Illustrator, Schriftsteller, Schauspieler und Regisseur, Librettist der Kinderoper »Vom Mädchen, das nicht schlafen wollte«.

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»Vom Mädchen, das nicht schlafen wollte«, 2014, Florian Simson, Dmitri Vargin, Alma Sadé, Foto: Hans Jörg Michel

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»House of resistance«, performative Installation und szenisches Konzert, 2025, Foto: Marie Laforge S. 164/165 »Pinocchio«, 2025, Kinderchor am Rhein, Foto: Jochen Quast

theater. Schon zwei Jahre später wurde es aus finanziellen Gründen leider wieder geschlossen. Doch der Anfang war gemacht.

In der deutschen Theaterlandschaft gibt es inzwischen über ein Dutzend Kinder- und Jugendtheater, aber eben auch beinahe an jedem Schauspielhaus eine Kindersparte und jedes Theater- und Opernhaus hat eine theaterpädagogische Vermittlungsabteilung.

Wir wissen, dass die Kinder unser zukünftiges Publikum sind, und deshalb wollen wir ihnen unser Repertoire vermitteln und ihre Lust am Theater wecken. Mit Heiterkeit und Moral. Und doch kann eine solche Vermittlungsabteilung, Theater für und mit Kindern noch viel mehr sein.

In Jetse Batelaans 2016 am Artemis Theater entwickeltem Stück »Hello Atmosphere« spielen Kinder die Hauptrolle. Und dann aber wieder nicht. Weil es dann doch um uns, um die Erwachsenen geht und darum, was wir mit der Welt gemacht haben. Ja, was wir die letzten Jahre überhaupt so ­gemacht haben, so alles falsch gemacht haben. Sie sprechen es aus und fragen nach. Und wir?

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resdner Nachrichten, 19. Dezember 1864: Agnes Nesmüller er­ öffnet das erste Kindertheater in Dresden in der Landhausstrasse 7 im Hinterhaus II. Stock »Wie wir vernehmen, hat die Gemahlin des Herrn Theaterdirektor Nesmüller die Konzession zur Errichtung eines Kindertheaters, respektive Kinder-Theaterschule von dem hohen Ministerium des Innern nach vorhergehendem Vernehmen mit dem Ministerium der Kultur und des öffentlichen Unterrichtes nun definitiv erhalten. …

Wir sahen solche Darstellungen bereits in Wien, Hamburg und Berlin, wo besonders zu diesem Zweck von Körner verfasste Theaterstücke ungemeinen Anklang fanden und jeden Abend ein zahlreiches Publikum in das Haus lockten, wo namentlich Kinder in Begleitung ihrer Eltern und Erzieher den Hauptteil der Zuhörer bildeten.

Man kann in der Tat nichts Schöneres und Reizenderes sehen, als solch kleine gewandte Darsteller, zumal die Stücke neben der Naivität, Lust und Heiterkeit eine moralische Tendenz haben. …« Vermutlich war dieses Theater in Dresden das älteste feste Kinder- und Jugend-

MICHAELA DICU

ES BRAUCHT MUT ODER HEITERKEIT UND MORAL

JUNGE OPER AM RHEIN

Michaela Dicu

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Wäre es so TheaterTheater, würden wir sitzen, uns ein bisschen leise schämen und dann erleichtert am Ende sehr warm für die Kinder applaudieren. Und nach Hause gehen. Und vergessen. Es ist aber ein Mitmachtheater, mit der uns unsere Verfehlungen um die Ohren gehauen werden, heißt: Wir müssen singend antworten. Eine gesungene Konversation. Niemand würde hier auch nur auf die Idee kommen, über Pädagogik oder moralische Erziehung, die hier den Kindern zuteil wird, zu sprechen.

Denn was da passiert, ist ein künstlerisch vollwertiges Theaterstück für alle ab 18.

Wir zahlen den vollen Preis. Und wenn überhaupt jemand hier künstlerisch erzogen wird und gemaßregelt, dann wir.

Ich hatte vor Kurzem ein Gespräch mit einem Komponisten. Er beklagte sich, er sei so festgelegt auf Musiktheater für Kinder und niemand würde ihm richtige, ernst­ hafte Stücke anbieten. Er meinte damit ­natürlich Stücke für ein erwachsenes Publikum. Stücke für ein Publikum, das Ticket­ preise zahlt und Abos kauft.

Betrachtet man Besprechungen in den Feuilletons, in Fernsehzeitungen, betrachtet man die Verteilung der öffentlichen Kulturtöpfe oder betrachtet man Tantiemen, könnte fast so ein Verdacht aufkommen.

Ein Verdacht, dass der Komponist recht hatte sich zu beklagen. Denn für Kinderund Jugendkultur gibt es von allem weniger.

Damals in Dresden war ja auch nach zwei Jahren Schluss.

Musiktheater für Kinder, ja Kindertheater überhaupt soll günstig sein. Kleine Leute, kleines Budget. Es ist schließlich vor ­allem dazu da, die Kinder zu bespaßen. Mit wenigen Mitteln, bunt und grell und ausgelas-

sen, immer fröhlich – eine seltsam überdrehte sorgenfreie Parallelwelt soll es geben. Vielleicht weil Erwachsene eine eigene Sehnsucht haben? Vielleicht weil sie die Kinder vor der Welt beschützen wollen und den Themen, mit denen sie sich day by day herumschlagen? Und wenn sie ihnen die Themen zumuten, dann aber auch gleich mit einer Bedienungsanleitung und der ­Moral von der Geschicht’: Du sollst, du sollst, du sollst nicht. Obwohl ja doch oft für uns Erwachsene diese Regeln gar nicht funktionieren oder wir sie erst recht nicht befolgen.

Man nehme nur das Beispiel Lügen.

Die großen Themen unserer Zeit beschäftigen Kinder genauso wie Erwachsene: Umweltverschmutzung, Krieg, Armut, Beziehungs- und Familienkrisen. Und auch sie suchen nach Lösungen, brauchen Regeln, um sich daran zu orientieren und sie zu brechen. Vielleicht sollten wir anfangen, neben den bunten, witzigen, harmlosen oder moraltriefenden Stücken einem jungen ernsthaften Publikum ernsthafte Kultur zuzumuten? Warum nicht eine Kapitalismuskritik aus der Sicht von Zehnjährigen

»Opfer«, Spielclub Musiktheater, 2023, Foto: Daniel Senzek

MICHAELA DICU JUNGE OPER AM RHEIN

MICHAELA DICU, Leiterin der Jungen Oper am Rhein.

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»Echtzeitgefühl« (Klassenzimmerstück), 2024, Florence Makenda, Foto: Daniel Senzek

üben? Warum sollten Achtjährige es nicht verstehen, wenn andere Achtjährige traurig sind? Warum nicht Fragen auf die Bühne holen und auch einem Grundschulpublikum zutrauen, dass es selbst Antworten findet?

Irgendwie fällt mir da selbst keine gute Antwort ein. Und als ich anfing, an der Deutschen Oper am Rhein zu arbeiten, stellte ich fest: Die einzige Antwort muss heißen: Wir stellen die Frage falsch! Alles ist erlaubt! Kinder können sehr viel aushalten und Erlebnisse sortieren, bewerten, beschreiben. Sie mögen, was sie sehen und hören, oder nicht. Aber sie sind offener als wir Erwachsene, direkter, mutiger. Wir sollten ihnen alle Möglichkeiten bieten, alles, was es gibt kennenzulernen, um selbst Entscheidungen zu treffen.

Wir sind keine Schule! Weder des Lebens noch des Lernens – und auch nicht des Sehens oder Hörens. Wir machen Kunst für und mit jungen Menschen. Hier liegt das Potenzial, diese für eine Kunstform zu begeistern, die einzigartig in ihrer Komplexität ist, in ihrer Vielfalt der Formen und der

unterschiedlichen Ansätze über die Jahrhunderte hinweg.

Um das zu erreichen, braucht es Mut, eine eigene Abteilung, ein Budget. Opernformate auf der großen und auf kleinen Bühnen. Mobil und zum Mitmachen. Und Menschen. Mehr Menschen. Als Christoph Meyer 2009 die Junge Oper gründete, war dieser Ansatz ziemlich einzigartig in der Opernlandschaft. Denn plötzlich sollte alles nebeneinander möglich sein: große, bunte, witzige Stücke auf der großen Bühne, kleine Stücke rund um das Thema Freundschaft oder Klimawandel und immer wieder neue Formate und Ansätze, in denen die Kinder selbst Theater machen und hinterfragen konnten.

Diese Abteilung zählt inzwischen mit der Jungen Oper, der Tanzvermittlungs­ abteilung Tanz mit! und dem UFO – Junge Oper Urban, das auch Theater für junges Publikum macht, ganze zehn Menschen, die Tag für Tag mit Mut und Zuversicht an die großen Themen herangehen: Sie nehmen alle, Jung und Alt, ernst, muten ihnen Musiktheater, neue Formen, neue Klänge, alte Geschichten in neuem Gewand und so viel mehr zu. Unterhalten und überfordern das Publikum von morgen. Denn es ist das Publikum von heute. Und vielleicht schneiden wir Erwachsene bei der nächsten Version eines »Hello Atmosphere«-Stückes etwas besser ab.

DIE ZUKUNFT HAT BEGONNEN EINE KUNST­INSTITUTION IM WANDEL

170 D I E Z U K U N F T H AT B E G O N N E N A N N A M E LC H E R

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»Die unbedingten Dinge«, Florian Simson, Rocco Rescigno, Romana Noack, UFO am Duisburger Portsmouthplatz, 2021, Foto: Rainer Schlautmann S. 168/169 »Winterreise« (partizipatives Projekt), UFO am Duisburger Dellplatz, 2024, Foto: Daniel Senzek

m 1. Oktober 2021 um 11 Uhr begann am Portsmouthplatz vor dem Hauptbahnhof Duisburg eine Reise in die Zukunft: Das UFO – Junge Oper Urban, entworfen vom Architekturkollektiv raumlabor berlin, die mobile Spielstätte der Deutschen Oper am Rhein, öffnete ihre silberglänzenden Türen für die erste Premiere für alle ab sechs Jahren, »Die unbedingten Dinge« des Klangkunstduos Merzouga. Mit den Ensemblemitgliedern Romana Noack und Florian Simson reisten 30 Kinder aus der Zukunft in die Gegenwart, um mithilfe von zwei »Klang­ maschinisten« der Duisburger Philharmoniker die unbedingten Dinge zu finden, die in der Zukunft verloren gegangen sind.

Robert Jungk, Zukunftsdenker und Erfinder der Zukunftswerkstätten, schrieb 1952: »Die Zukunft ist keine sauber von der jeweiligen Gegenwart abgelöste Utopie: die Zukunft hat schon begonnen. Aber noch kann sie verändert werden.« In Düsseldorf wird ein neues Gebäude entstehen, deren Entwicklung den Arbeitstitel »Opernhaus der Zukunft« trägt. Es ist in aller Munde. Wie wird es aussehen? Wie wird es ein zeitgemäßes, klingendes Haus

für die zukünftige diverse Stadtgesellschaft, die es freudig akzeptiert? Wie wird es ein »dritter Ort«, ein lebendiger Begegnungsraum für die Menschen, in dem sie sich jenseits von Konsum zwanglos aufhalten wollen und sich ihn lustvoll aneignen?

An uns Kunstschaffende richtet sich, befeuert von dieser visionären Entscheidung, eine anders akzentuierte Frage: Was wird das Musiktheater der Zukunft sein im »Opernhaus der Zukunft«?

Der erste Reflex: riesige Lust, darüber nachzudenken, tausend Ideen. Zweiter Reflex: eine deftige Portion Unwohlsein angesichts eingeforderter Scharlatanerie. Denn mein Gegenüber erwartet etwas, das man sich bereits in der Gegenwart konkret vorstellen kann: Spielpläne, konkrete Themen und Formate – zukunftsfähig in zehn Jahren. Natürlich kann in dieser Konkretion nur ein Museum entstehen für Ideen, die in der angefragten Zukunft bereits zehn Jahre auf dem Buckel haben werden, mit Glück werden ein bis zwei davon in der Rückschau visionär den Zeitgeist der avisierten Zukunft getroffen haben.

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DIE UNBEDINGTEN DINGE

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Anna Melcher

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»Septembersonate«, 2023, Holger Falk, Statisterie, Foto: Wolf Silveri

Während sich über mögliche Zukünfte gewinnbringender (und unterhaltsamer) in multi­ perspektivischen Kunstperformances orakeln lässt, wird und muss das Musiktheater selbst in jeder dieser Zukünfte vor allem eines sein: zeitgenössisch und offen.

Der Resonanzraum für künstlerisches Schaffen war, ist und bleibt die Gegenwart, die ohne Herkunft nicht zum Schwingen kommt (und davon gibt es im Musiktheater ein ganze Menge). Damit meine ich nicht vorderhand szenische Neuinterpretationen der unverwüstlichen ABC-Waffen (»Aida«, »La Bohème«, »Carmen«) des Repertoires, die auch im Opernhaus der Zukunft ihren Platz finden werden. Entscheidend wird auch das Neue sein: das neue Werk, die neue Erzählung, die Wiederent­deckung, die neue Möglichkeit, sich zu begegnen, das neue Format zu Teilhabe und Mitwirkung, die neue Musik, der Soundtrack einer Gegenwart von morgen.

Klar, das Neue wurde weder in den Wissenschaften noch in den Künsten je aus

dem Nichts und schon gar nicht aus dem Stand heraus neu erfunden. Vieles ist also schon im Werden, im Stadium des Experiments, in der Luft. Heute gilt es, nicht ­nachzulassen und mutige Entscheidungen für das Entstehen des Neuen zu treffen.

Und morgen. Und übermorgen. Aber wie kommt das Neue in die Welt?

Die simple Antwort auf die Gretchenfrage, lautet: wollen, zulassen, machen. Klingt unterkomplex? Ist es. Und es ist ein Prozess, in dem man immer wieder Grenzüberschreitungen organisieren muss. Es braucht die Künstler*innen, die aus ihrem freien Willen und ihrer Fantasie heraus tätig ­ werden, seismografisch am Puls der Ge­ ­ genwart denken, kämpfen, lieben, entscheiden, scheitern, schaffen und gestalten. Es braucht die Verantwortlichen, die dafür die notwendigen, jeweils hochspezifischen Bedingungen schaffen, Freiräume und Vertrauen. Jedes Experiment ist ein Gamechanger, aber auch die reale Pest jeder Institution, die durch Routinen rund läuft.

A N N A M E LC H E R

Begegnung schafft. Und dass eine unserer zentralen Aufgaben ist und bleibt, mit unserer Kunst für das Andere, das nicht mit uns identisch ist, feinfühlig zu machen – immer wieder neu, damit auch zukünftige Menschen mit anderen Erfahrungskontexten es werden fühlen können.

Bis heute flitzt das UFO zwischen Stadtteilen in Duisburg und Düsseldorf hin und her und erprobt neue musiktheatrale Formen, die Menschen der Stadtgesellschaft Seite an Seite mit Künstler*innen zu leidenschaftlichen Protagonist*innen des Musiktheaters machen. Nur eine von vielen Spielarten. Christoph Meyer vertraute auf das Neue und gab grünes Licht für ein Experiment, das mit vier Spieler*innen begann und heute viele Hunderte bewegt, ihren Stadtraum zum Klingen zu bringen. Auch dafür: danke.

ANNA MELCHER, Chefdramaturgin und stellvertretende künstlerische Leiterin an der Deutschen Oper am Rhein.

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Es braucht im Angesicht knapper werdender Kassen Augenmaß, denn das Neue hat es heute schwer, um übermorgen – möglicherweise – ein Renner zu sein. Also nicht alles gleichzeitig. Es braucht die Bereitschaft aller Beteiligten, die Perspektive zu wechseln, sich aus den Komfortzonen des Erprobten zu bewegen und ins Risiko zu gehen. Es braucht Nähe zur Stadtgesellschaft, Beteiligung, gemeinsames Tüfteln, Zuhören, Abgeben und Neugier, Neugier, Neugier.

Und den Mut, auch bei Rückschlägen dranzubleiben.

Und wozu das Ganze? Warum nicht nur das Repertoire bedienen und hoffen, dass das reicht, die Säle zukünftig zu füllen? ­Dafür zurück ins UFO: Was würde ich aus der Zukunft kommend dorthin mitnehmen? Die feste Überzeugung, dass nichts so bleibt, wie es ist. Dass die Kunstform Musiktheater lebendig bleibt, wenn sie sich bewegt. Dass sie mit ihrer Superkraft der Musik, live gespielt und alle in einem Saal, einen menschlichen Raum der Nähe und

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»Songs with roots«, Aleksandra Popoyska, UFO in DuisburgBruckhausen, Foto: Rainer Schlautmann

M A R W I N W E N DT D I E Z U K U N F T H AT B E G O N N E N

Die Deutsche Oper am Rhein als Opern­ repertoirehaus – eine Betrachtung der ­Herausforderungen und Chancen

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Marwin Wendt

AUS LIEBE UND BEKENNTNIS ZUM REPERTOIRE

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ls die UNESCO die Deutsche Theaterund Orchesterlandschaft 2014 zum Immateriellen Kulturerbe ernannte, konnte man implizieren, dass damit unausgesprochen auch das System des Repertoire­ betriebs »geadelt« werden sollte.

Das Repertoireprinzip kann als kultureller Schatz nicht hoch genug gewürdigt ­werden, denn Repertoire steht für Vielfalt, künstlerische Kontinuität und zugleich die Sichtbarkeit der unterschiedlichsten Werke der Opernliteratur. Ein Repertoirespielplan ist in seiner Form einzigartig, er bietet hohe Flexibilität und zugleich künstlerische Tiefe.

Dazu aber auch ein enormes Entwicklungspotenzial für die Künstler*innen.

Das Repertoiremodell ist eine Herausforderung. Es verlangt von allen Beteiligten Höchstleistungen. In einem eingespielten Team hinter den Kulissen harmonieren die Gewerke, Bühnentechnik, Beleuchtung, Kostümabteilung, Requisite, Maske, Ton in enger Abstimmung, während auf der Bühne

im Wechsel an einem Abend Mozart, am nächsten Wagner oder Verdi oder eine ­Uraufführung erklingt. Die logistischen Ab­ läufe sind exakt getaktet, die Umbauzeiten oft knapp, sodass alle Bereiche Hand in Hand arbeiten müssen, um einen reibungslosen Prozess zu gewährleisten.

Genauso ist aber auch die Kunst gefordert, denn unterschiedlichste Rollen in wechselnden Stücken müssen den Sänger*innen ständig präsent sein. Parallel zum Probenbetrieb werden am Abend Vorstellungen wechselnder Werke gespielt.

Dies erfordert neben stimmlicher und schauspielerischer Stärke und Flexibilität auch physische und mentale Ausdauer. In dieser andauernden Auseinandersetzung mit dem Repertoire liegt auch die große Chance, die musikalische wie auch charakterliche Interpretation der Rolle zu vertiefen und zu schärfen. In langjähriger Ensemblearbeit und künstlerischer Stabilität wird durch die Arbeit am Repertoire eine tiefe individuelle künstlerische Entwicklung ermöglicht. Diese wiederum ist zugleich Zugewinn für das Publikum, denn im Gelingen entsteht eine starke emotionale Verbin-

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M A R W I N W E N DT S. 176/177 »Der Rosenkavalier«, 2023, Szenenfoto 1. Akt, Liana Aleksanyan, Ensemble, Statisterie Foto: Anne Orthen

rung der Inszenierungsstile über die Jahrzehnte zu erleben, nachzuvollziehen und einzuordnen.

Die Oper ist ein Ort ständiger Erneuerung und zugleich künstlerischer Kontinuität. Es kann den Sichtweisen neuer Zielgruppen wie auch den Ansprüchen und Vorlieben seiner treuen Stammgäste gleichermaßen gerecht werden, künstlerische Innovation und Pflege des klassischen Erbes zugleich. Das Repertoirehaus ist daher nicht nur als Spielplanmodell zu verstehen, es ist eine Haltung, ein Bekenntnis zur Vielfalt der Oper und des Musiktheaters als Kunstform. Trotz enormer Herausforderungen ist es ein essenzieller und unverzichtbarer Bestandteil der Theaterlandschaft, für den die Deutsche Oper an Rhein mit seiner Repertoirepflege bespielhaft steht und für die Christoph Meyer in seiner Intendanzzeit immer mit großem Engagement eingestanden ist!

MARWIN WENDT, Operndirektor und Kommissarischer Künstlerischer Leiter der Deutschen Oper am Rhein.

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»Le nozze di Figaro«, 2012, Bruce Rankin, Marta Márquez, Richard Šveda, Sami Luttinen Foto: Hans Jörg Michel

dung mit dem Haus und seinen Künstler*innen.

Eine kluge Repertoiregestaltung und -planung erlaubt eine spannende Gegenüberstellung verschiedener künstlerischer Handschriften, die in einem kurzen Zeitraum zur Aufführung kommen und präsentiert werden können. An der Deutschen Oper am Rhein reicht die Spannweite von historischen Inszenierungen wie »Hänsel und Gretel« aus dem Jahre 1969, Otto Schenks »Der Rosenkavalier« von 1981 oder Dietrichs Hilsdorfs »Tosca« von 2002 bis zur Uraufführung von Manfred Trojahns Oper »Septembersonate« oder Stefan Herheims Inszenierung von »Wozzeck«. Alles findet sich im Spielplan wieder. Auch frühe Inszenierungen von Christoph Loy wie »Lucia di Lammermoor« oder »Cavalleria rusticana/I Pagliacci« halten sich neben den zahlreichen Neuinszenierungen kontinuierlich und gut besucht im Repertoire. So hat das Publikum die wunderbare Möglichkeit, nicht nur die unterschiedlichsten Werke nebeneinander, sondern auch die Verände-

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»Vissi d‘arte«, 2020, Maria Kataeva, Cécile Tallec, Foto: Monika Rittershaus »La Sonnambula«, 2023, Katarzyna Kuncio, Edgardo Rocha, Stacey Alleaume, Bogdan Taloş, Heidi Elisabeth Meier, Valentin Ruckebier, Chor, Statisterie, Foto: Monika Rittershaus

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»Rheingold 47051« am UFO auf dem Duisburger Dellplatz, 2024, Foto: Daniel Senzek

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»Wunderwanderung«, 2023, Virginia Segarra Vidal, Vinícius Vieira, Svetlana Bednenko, Nelson López Garlo, Foto: Daniel Senzek

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Alexandra Stampler-Brown

RÄUME FÜR DIE ZUKUNFT

»Z

um Raum wird hier die Zeit«, sagt der Gralsritter Gurnemanz zu Parsifal. Wenn Musik, Gesang, Poesie, bildende Künste, Schauspiel und der Tanz zum Gesamtkunstwerk verschmelzen und die Welt scheinbar aus ihren Angeln gehoben wird, verändert das auch die Zeit. Dass die Oper uns derart im tiefsten Innern zu berühren und zu bewegen vermag wie kein anderes Genre, setzt Räume voraus, in denen Architektur, Akustik und Atmosphäre eine kunstvolle Verbindung eingehen. Oper ist nicht nur musikalisch-szenisches, sondern auch räumliches Ereignis: Der Raum beeinflusst, wie die Oper klingt, wie sie wirkt, wie sie verstanden und gefühlt wird. Mehr noch: Oper ist auch soziales Ritual, und der Raum bildet somit die Bühne, nicht nur für die Kunst, sondern auch für das Publikum.

Das Opernhaus Düsseldorf an der Heinrich-Heine-Allee und das Theater Duisburg am Opernplatz bieten der Deutschen Oper am Rhein seit Jahrzehnten Räume für die Produktion und Darbietung von Musiktheater und Ballett.

Das Ballett am Rhein konnte bereits zu Beginn der Saison 2015/16 nach rund zehn-

monatiger Bauzeit ein neues Domizil beziehen: Im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft der Stadt Düsseldorf mit dem Unternehmen Hochtief entstand in Düsseldorf-Bilk an der Merowingerstraße ein hochmodernes Trainingszentrum, das den 45 Tänzer*innen, rund 15 weiteren Mitarbeiter*innen und der Ballettschule des Ballett am Rhein auf über 3000 Quadratmetern Nutzfläche fünf Studios, Garderoben, Pausen- und Ruheräume sowie einen Reha-Bereich bietet.

Die beiden Spielstätten der Deutschen Oper am Rhein hingegen teilen das Schicksal zahlreicher Theater und Opernhäuser in Deutschland, die nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs wieder aufgebaut bzw. komplett neu errichtet wurden: Sie sind stark sanierungsbedürftig. Das ist von außen nicht unbedingt sichtbar. Die Fassaden machen tatsächlich einen recht guten Eindruck, und auch das Interieur wirkt in beiden Häusern einladend und gepflegt.

Die Probleme liegen verborgen in der überalterten, maroden Haustechnik, in den bühnentechnischen Anlagen und in der Bausubstanz. So steht die Deutsche Oper

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Präsentation der ­Siegerentwürfe des städtebaulichen ­Wettbewerbs zum »Opernhaus der ­Zukunft« im Opernshop Düsseldorf, 2023, ­ Foto: Daniel Senzek

am Rhein vor immensen baulichen Herausforderungen, und zwar an beiden Standorten, die unterschiedlicher, individueller Strategien bedürfen, während die Kompatibilität beider Bühnen zum Austausch der Produktionen zwischen den Städten und der Fortbestand der Theaterehe gewährleistet sein soll.

Außerdem gilt es, für beide Spielstätten, Orte der Kunst und der Begegnung für alle, also »Dritte Orte« zu schaffen: Es geht um Räume, in denen wir die Exzellenz der Kunst erfahren und zugleich jenseits von SchwarzWeiß-Denken die Komplexität der Welt, die uns umgibt, zulassen können. Räume, in denen wir uns miteinander verständigen, aber auch einfach mal vom Alltag abschalten können. Wir brauchen Orte, deren Türen so offen sind, dass wir uns eingeladen fühlen, und die so vielfältig sind, dass wir uns in unserer Unterschiedlichkeit wohlfühlen können.

Die Rahmenbedingungen, unter denen die Entwicklung dieser zukunftsweisenden

Kulturbauten vollzogen wird, sind indes ortsspezifisch und heterogen. In Duisburg wurde das Theater aus den Jahren 1911 und 1912 nach Plänen des Architekten Martin Dülfer im neoklassizistischen Stil erbaut und nach den schweren Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg ab 1950 wiederaufgebaut. Dort ist im Frühjahr 2025 eine zweite Machbarkeitsstudie vorgelegt worden, die der Option »Sanierung« aus einer ersten Studie die Variante Teilabriss mit Sanierung und Teilneubau gegenüberstellt. Die Diskussion um die Zukunft des Gebäudes, das im Herzen der Duisburger Innenstadt eine architektonisch-künstlerische Setzung und einen zentralen Identifikationspunkt für die Stadtgesellschaft darstellt, wird damit eine neue Dynamik erhalten und nicht nur bauliche, sondern auch kulturell- und gesellschaftspolitische Weichenstellungen nach sich ziehen. Mit einer politischen Entscheidung im Rat der Stadt Duisburg darüber, wie es mit dem Theatergebäude weitergehen wird, wird 2026 gerechnet.

Derweil hat in Düsseldorf der Leidensdruck durch die marode Bausubstanz den Prozess längst Fahrt aufnehmen lassen. In der Landeshauptstadt wird mit Hochdruck am Projekt »Opernhaus der Zukunft« und damit an einem Neubau gearbeitet. Zum Hintergrund: 1875 wurde das Stadttheater und spätere Opernhaus nach Plänen des Architekten Ernst Giese am Hofgarten eröffnet. Der dem italienischen Renaissancestil nachempfundene Bau hatte Ähnlichkeit mit anderen repräsentativen Theatergebäuden wie der Semperoper in Dresden.

Durch zwei Luftangriffe wurde das Theater 1943 stark beschädigt. Nach dem Krieg folgte eine Zeit der Provisorien, bis das

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Opernhaus sein heutiges Gesicht erhielt.

Weitreichende Umbaumaßnahmen nach Plänen der Architekten Julius Schulte Frohlinde, Paul Bonatz und Ernst Huhn sollten die hastigen Reparaturen der Kriegszeiten korrigieren und das Erscheinungsbild des Opernhauses ab 1956 neu definieren.

Zwischen 2006 und 2007 veranlasste die Stadt Düsseldorf Sanierungsmaßnahmen im Opernhaus, bei der dieses unter anderem um einen Orchester- und Ballettprobensaal mit einer großen Glasfassade zum Hofgarten und zur Königsallee ergänzt wurde. Doch es zeigte sich schon bald, dass diese Sanierungsmaßnahmen bei Weitem nicht ausreichten und insbesondere das strukturelle Problem der historischen Bausubstanz im Hinterhaus nicht gelöst werden konnte. Viele Probleme im täglichen Betrieb rühren daher, dass das Opernhaus im Kern auf einer baulichen Konzeption b ­ asiert, die vor rund 150 Jahren für eine reine Schauspielbühne und nicht für die Anfor­ derungen eines modernen Opernbetriebs im 21. Jahrhundert entwickelt wurde. Hinzu kamen akute Mängel an der Bausubstanz und den technischen Anlagen sowie Anforderungen des Arbeitsschutzes, die erneutes Handeln dringend erforderlich machten.

Somit war es unumgänglich, dass die Deutsche Oper am Rhein keine zehn Jahre nach diesen Sanierungsmaßnahmen, in der Saison 2014/15, eine interne Bestands­ aufnahme der technischen und baulichen Probleme vornahm, die 2016/17 durch eine externe Expertise ergänzt wurde. 2017 legte die Stadt Düsseldorf einen Fünf-Jahres-­ Sanierungsplan vor, um den Spielbetrieb sicherzustellen und die dringendsten Mängel

in den Bereichen Dach, Steuerungstechnik Bühnenmaschinerie, Audio- und Videotechnik, Bühnen- bzw. Drehscheibenwagen und Bestuhlung des Zuschauerraums zu beheben.

Darauf begann die DOR mit der Erarbeitung eines Raum- und Funktionsprogramms, um für die bevorstehende Erarbeitung eines ganzheitlichen, zukunftweisenden Sanierungskonzepts gewappnet zu sein.

Im Frühjahr 2019 war auf Initiative der ­Deutschen Oper am Rhein die Ausstellung ­»Große Oper – viel Theater« des Deutschen Architekturmuseums im Opernhaus Düsseldorf zu sehen. Die Ausstellung zeigte Beispiele für Sanierungen historischer Anlagen sowie spektakuläre Neubauten, die zum Teil auch als Stadtentwicklungsbausteine gewirkt haben – und öffnete den Blick weit über die Grenzen hinaus, unter anderem gen Kopenhagen, Oslo, Linz, Berlin und Athen, um die baulichen Bedingungen des Opernhauses Düsseldorf in den Kontext europäischer Opern- und Theaterbauten einzuordnen.

Seitdem ist viel geschehen. In umfangreichen Machbarkeitsstudien wurden die Optionen für die Zukunft des Düsseldorfer Opernhauses untersucht und objektiv bewertet. Für eine erweitere Sanierung, die ­zumindest einige Verbesserungen für den Opernbetrieb bringen würde, wurden Kosten im ähnlichen Rahmen wie für einen Neubau ermittelt, wobei deutlich wurde, dass eine Sanierung im Gegensatz zu einem Neubau kaum einen Mehrwert für die Menschen in dieser Stadt bringen würde. Ein Neubau hingegen bietet zahlreiche Möglichkeiten, etwas Großartiges für Düsseldorf zu schaf­ fen, ein »Opernhaus der Zukunft«, ein Ort,

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eines städtebaulichen Ideenwettbewerbs, der sowohl für das Bestandsgrundstück an der Heinrich-Heine-Allee als auch für den am Ende der Einkaufsmeile Schadowstraße gelegenen Standort Am Werhahn/ Ost­straße attraktive Raumnutzungsvarianten aufzeigte. Da man das Grundstück Am Wehrhahn damals nicht kaufen konnte, entschied der Rat im Juni 2023, den Neubau am alten Standort zu errichten. Ein Jahr später kam es dann zur überraschenden Wendung: Der Stadtspitze gelang es, das Grundstück aus der Insolvenzmasse der SIGNA in das Eigentum der Landeshauptstadt zu überführen. Nun soll das »Opernhaus der Zukunft« Am Wehrhahn entstehen, womit der Deutschen Oper am Rhein ein jahrelanges Interim erspart bleibt.

In den neuen Kulturbau integriert werden soll neben der Musikbibliothek der Stadtbücherei auch die Clara Schumann Musikschule. Diese multifunktionale Konzeption, die als weiteres Element dezidiert die Schaffung eines »Dritten Ortes« formuliert und verschiedene kulturelle Angebote ineinander verschränkt, macht das Projekt einzigartig. Der internationale Architekturwettbewerb, an dem sich 29 renommierte Büros beteiligen, startete im Februar 2025.

Wenn alles nach Plan läuft, kann das »Opernhaus der Zukunft« in der Saison 2033/34 eröffnet werden – ein einzigartiger Ort, der bestmögliche Rahmenbedingungen für die künstlerische Arbeit der Deutschen Oper am Rhein bietet, während er zugleich die Stadtgesellschaft in ihrer gesamten Diversität anspricht, einlädt und verbindet.

ALEXANDRA STAMPLER-BROWN, Geschäftsführende Direktorin der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf/ Duisburg.

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der allen Menschen in der Stadt offensteht.

Sollen wir also sanieren – oder nicht vielleicht besser neu bauen? Die Diskussion nahm schnell an Fahrt auf und wurde in verschiedenen Formaten von der Stadt­ gesellschaft intensiv und kontrovers, jedoch immer konstruktiv geführt. Opernintern wurden das detaillierte Raum- und Funktionsprogramm ausgefeilt sowie »Zehn Thesen für ein Opernhaus der Zukunft« erarbeitet, um zentrale Parameter des ­ künf­ tigen Spielbetriebs zu beschreiben. »Im Opernhaus der Zukunft ist die Öffnung Programm, sowohl architektonisch wie ­ inhaltlich«, heißt es da, und weiter: »Im ­ Opernhaus der Zukunft garantiert ein herausragendes Ensemble hochkarätige ­ Repertoire-Oper und exzellentes Ballett; dies ist und bleibt das künstlerische Fundament der Deutschen Oper am Rhein.« »Opernhaus für alle« auf der einen Seite, der Anspruch nach künstlerischer Exzellenz auf der anderen – für die Deutsche Oper am Rhein ist das kein Widerspruch, sondern ineinander verschränkte Ergänzung: »Moderne Technik, flexible Raumnutzungen, zeitgemäßer Komfort und Serviceangebote, dazu internationale Strahlkraft, sowohl was das kulturelle Angebot als auch die architektonische Ausgestaltung angeht: Das Opernhaus der Zukunft wird zum Place to be für alle, zum zentralen Treffpunkt der Düsseldorfer*innen und ihrer Gäste.« Im Dezember 2021 stellte der Rat der Landeshauptstadt Düsseldorf schließlich mit seinem Grundsatzbeschluss zum Bau eines neuen Opernhauses die Weichen für ein kulturelles und städtebauliches Jahrhundertprojekt. Es folgte die Auslobung

JENS BREDER D I E Z U K U N F T H AT B E G O N N E N

Jens Breder

»DIE OPER IST NICHT WENIGER SINNLICH, SONDERN VIELFÄLTIGER GEWORDEN« DIGITALITÄT AN DER DEUTSCHEN OPER AM RHEIN +++1.

Das erste Open-Air-Ereignis »Oper am Rhein für alle« zur Eröffnung der Spielzeit 2009/10 erschien im Verlauf der Saison auf DVD in einer Auflage von 2000 Stück. 14 Jahre später, beim bislang größten »Oper am Rhein für alle« auf den Rheinwiesen mit rund 17 000 Besucher*innen, wurden in Echtzeit, also noch während des Konzerts, in den sozialen Netzwerken Videos und Fotos des OpenAir-Ereignisses geteilt - und erreichten weit mehr als 100.000 Menschen.

+++2.

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2022/23, in der ersten Saison nach der Corona-Pandemie, erlebten rund 7000 Menschen die Vorstellungen von Giuseppe Verdis »Macbeth« in Düsseldorf und Duisburg live. Parallel dazu ging die Thalheimer Neuinszenierung als kostenloser Stream-on-Demand auf dem Portal operavision.eu online – und erreichte

binnen sechs Monaten weit mehr als 80 000 Zuschauer*innen weltweit.

+++3.

In der Saison 2012/13 buchten knapp 30 Prozent der Zuschauer*innen der Deutschen Oper am Rhein ihre Tickets im freien Verkauf online, rund 70 Prozent bevorzugten den persönlichen Kauf an der Opernkasse. Zehn Jahre später hatte sich das Verhältnis umgekehrt: Jetzt buchten 70 Prozent online, 30 Prozent im Shop. Und bestimmte Vorstellungen, wie beispielsweise die der beliebten Reihe »Zahl, so viel du willst«, verkaufen sich inzwischen nahezu komplett über die Webseite.

+++4.

2025 wird die Aufgabe, »La Traviata« in maximal sechs Worten zusammenzufassen, an der Deutschen Oper am Rhein erstmals nicht der

»Das digitale Opernglas«, 2023, Statisterie, Foto: Lukas Loss

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JENS BREDER D I E Z U K U N F T H AT B E G O N N E N 186

Dramaturgie gestellt, sondern einer Künstlichen Intelligenz (KI). Die liefert sofort. »Krank, verliebt, verlassen – Violetta stirbt tragisch.« Digitale Technologien und Kommunikation, so zeigen diese schlaglichtartigen Momentaufnahmen einer hochkomplexen Entwicklung auf, haben in nur wenigen Jahren das Verhältnis von Oper und Publikum sowie interne Arbeitsprozesse auf verschiedenen Ebenen neu definiert. »Während der klassische Opernbesuch oft einem exklusiven, ritualisierten Erlebnis gleichkam, ermöglichen soziale Medien, Newsletter, Podcasts und Websites heute neue Formen der Teilhabe und Interaktion. Opernhäuser können direkt mit ihrem Publikum kommunizieren, Hintergründe zu Produktionen liefern, Einblicke in Proben gewähren oder Künstler*innen vorstellen. Das Opernpublikum wird nicht nur zum Rezipienten, sondern zum Akteur innerhalb einer digitalen Kultur, die Dialog, Meinungsbildung und Gemeinschaft fördert«, fasst die KI diese Entwicklung zusammen.

Ihren wohl größten Schub im digitalen Transformationsprozess hat die Deutsche Oper am Rhein ebenso wie wohl die meisten Kulturinstitutionen während der CoronaPandemie erfahren. Nicht weil sie es sich gewünscht hätte, sondern weil es die einzige Möglichkeit darstellte, um mit dem ­Publikum in Kontakt zu bleiben. Dabei lagen die Probleme weniger im fehlenden technischen Equipment und Know-how. Vielmehr stand das Selbstverständnis einer Institution auf dem Prüfstand, bei der sich im Kern alles ums gemeinsame Schaffen und Erleben dreht, und in der plötzlich die Frage nach der »Aura« der Live-Aufführung, wie

sie Walter Benjamin beschrieb, neue Relevanz gewinnt. Kann eine gestreamte Vorstellung dieselben Emotionen hervorrufen wie das unmittelbare Bühnenerlebnis? Und was bedeutet es für die Rezeption, wenn eine Operninszenierung nicht mehr an Raum und Zeit gebunden ist? Ganz zu schweigen von den damit verbundenen Fragen nach lizenz-, urheber- und datenschutzrechtlichen Spitzfindigkeiten, Kapazitäten, Budgets, Portalen und Tools etc.

Einer der wichtigsten Digitalpartner der Deutschen Oper am Rhein war in den vergangenen Jahren das europäische Portal operavision.eu. Mehr als 30 Opernhäuser und Festivals präsentieren auf der Platt-

»Das digitale Foyer« – Die OpAR-App, 2021, Foto: Deutsche Oper am Rhein S. 188/189, »Weihnachtsoratorium – ­Szenen einer schlaf­ losen Nacht«, 2021, Foto: Sandra Then

JENS BREDER D I E Z U K U N F T H AT B E G O N N E N

vorstellte: 30 AR-Brillen zeigten den Besucher*innen als digitales Opernglas ergänzende digitale Inhalte an und erweiterten das reale Geschehen auf der Bühne. Dazu gehörten beispielsweise Hintergrund­infor­ mationen zur Handlung, Biografien der Darsteller*innen sowie animierte Überra­ schungseinblendungen. Auch der gesun­ gene Text wurde auf Wunsch als Übertitel eingeblendet. Zudem konnten die Nutzer*innen zwischen verschiedenen Kamera­ perspektiven wählen. Die Informationen ließen sich jederzeit nach Bedarf ein- und ausblenden. Über Kopfbewegungen, die in Steuerbefehle umgesetzt wurden, erfolgte die Steuerung zur Auswahl der Inhalte.

Fragen wir zum Schluss die KI, welche Schlussfolgerung sie aus dem bisherigen Verlauf dieses Textes zieht, so braucht sie keine fünf Sekunden dafür. »Die digitale Transformation der Deutschen Oper am Rhein ist weit mehr als ein technisches Update – sie ist ein kultureller Paradig­ ­ menwechsel. Was einst ausschließlich im gedimmten Licht des Zuschauerraums stattfand, entfaltet sich heute auch auf Screens, in Apps, in Augmented-Reality-­ Erlebnissen. Die Oper ist dadurch nicht weniger sinnlich, sondern vielseitiger ge­ worden: ein Kunstformat, das auf Instagram neugierig macht, im Wohnzimmer bewegt und im Theater verzaubert – analog und digital ­ ­ zugleich.« Womit klar sein dürfte, welche Technologie auch in der Oper für den nächsten großen Transformationsschub sorgen wird.

JENS BREDER, Direktor Kommunikation, Marketing & Sales an der Deutschen Oper am Rhein.

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form bekannte Werke und Raritäten, Uraufführungen und Wiederentdeckungen, ergänzt von Interviews, Dokumentationen und Podcasts. Für dieses Portal hat die DOR seit 2019 aufwendig produzierte Aufnahmen der Kinderoper »Die Schneekönigin« von Marius Felix Lange und von Georg Friedrichs Händels »Xerxes« zur Verfügung gestellt. Außerdem »A Simple Piece«, eine Choreographie von Demis Volpi, »Der Kaiser von Atlantis« von Victor Ullmann, »Romeo und Julia« von Boris Blacher, »Macbeth« von Giuseppe Verdi, »La Sonnambula« von Vincenzo Bellini sowie »Die Jungfrau von Orleans« und »Eugen Onegin« von Piotr I. Tschaikowsky.

Um die Auslotung digitaler Schnittstellen zwischen dem Theater und seinem Publikum ging es in dem Projekt »Das digitale Foyer«, für das die DOR sich gemeinsam mit dem Forum Freies Theater Düsseldorf (FFT) erfolgreich um eine Förderung der Kulturstiftung des Bundes im Fonds Digital beworben hatte. Zwischen 2020 und 2023 wurde gemeinsam mit dem MIREVI-Institut der Hochschule Düsseldorf getüftelt und geforscht, programmiert und evaluiert, gebaut und gestaltet, es entstanden zahlreiche digitale Pilotprojekte wie die »Fairies« des Ballett am Rhein als Beitrag zur AR Biennale des NRW-Forums, die »OpAR«App als Tool, um die Mauern des Opernhauses virtuell zu durchbrechen und hineinzuschauen, magische Spiegel und ein digitales Gästebuch im Düsseldorfer Opernfoyer, digitale »Cubes« in FFT, ein interaktives UFO und vieles mehr.

Ein weiteres digitales Pilotprojekt war »Das digitale Opernglas«, das die DOR gemeinsam mit Vodafone im Frühjahr 2023

PREMIEREN OPER 2009/10–2024/25

SPIELZEIT 2009 / 10

PREMIEREN OPER

Benjamin Britten PETER GRIMES Premieren 18.09.2009 Opernhaus Düsseldorf 08.11.2009 Theater Duisburg Musikalische Leitung Axel Kober Inszenierung Immo Karaman Bühne Kaspar Zwimpfer Kostüme Nicola Reichert Choreographie Fabian Posca Licht Volker Weinhart Chor Gerhard Michalski Dramaturgie Hella Bartnig Richard Strauss SALOME Premieren 19.09.2009 Theater Duisburg 08.11.2009 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Michael Boder Inszenierung Tatjana Gürbaca Bühne Klaus Grünberg Kostüme Silke Willrett Licht Klaus Grünberg Dramaturgie Anne do Paço Giuseppe Verdi RIGOLETTO Premieren 24.10.2009 Theater Duisburg (konzertant) 05.03.2010 Opernhaus Düsseldorf (szenisch) Musikalische Leitung Johannes Debus Inszenierung David Hermann Bühne Alexander Polzin Kostüme Christina Nyffeler Licht Volker Weinhart Chor Christoph Kurig Dramaturgie Bernhard Loges

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Franz Léhar DIE LUSTIGE WITWE Premieren 04.12.2009 Opernhaus Düsseldorf 12.02.2010 Theater Duisburg Musikalische Leitung Axel Kober Inszenierung Harald Schmidt / Christian Brey Bühne Elisa Limberg Kostüme Annette Hachmann Licht Volker Weinhart Choreographie Stefan Stewart Chor Christoph Kurig Dramaturgie Hella Bartnig

Frank Schwemmer ROBIN HOOD Premieren 05.12.2009 Theater Duisburg 21.12.2009 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Rainer Mühlbach Inszenierung Svenja Tiedt Bühne und Kostüme Tatjana Ivschina Licht Franz Xaver Schaffer Chor Gerhard Michalski Dramaturgie Bernhard Loges

Gustave Charpentier LOUISE Premiere 27.03.2010 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Axel Kober Inszenierung Christof Loy Bühne Barbara Pral Kostüme Ursula Renzenbrink Licht Volker Weinhart Chor Gerhard Michalski Dramaturgie Thomas Jonigk

Jean-Philipp Rameau LES PALADINS Premieren 28.01.2010 Opernhaus Düsseldorf 29.04.2010 Theater Duisburg Musikalische Leitung Konrad Junghänel Inszenierung Arila Siegert Bühne und Kostüme Frank Philipp Schlössmann Licht Volker Weinhart Choreographie Arila Siegert Chor Gerhard Michalski Dramaturgie Hella Bartnig

Richard Wagner TRISTAN UND ISOLDE Premiere 29.05.2010 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Axel Kober Inszenierung Claus Guth Bühne und Kostüme Christian Schmidt Licht Jürgen Hoffmann Choreographie Volker Michl Dramaturgie Ronny Dietrich In Kooperation mit dem Opernhaus Zürich

Jörg Widmann DAS GESICHT IM SPIEGEL (EA der revidierten Fassung) Premiere 17.02.2010 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Axel Kober Inszenierung Gregor Horres Bühne Jan Bammes Kostüme Yvonne Forster Licht-Raum-Konzeption Mischa Kuball Licht Volker Weinhart Dramaturgie Anne do Paço

SPIELZEIT 2010 / 11

Benjamin Britten DER KLEINE SCHORNSTEINFEGER Premiere 20.02.2010 Theater Duisburg Musikalische Leitung Karoline Philippi Inszenierung Volker Böhm Bühne Darko Petrovic Kostüme Inga Gürle Licht Volker Weinhart Dramaturgie Maike Fölling Maurice Ravel L’ENFANT ET LES SORTILÈGES Premiere 25.03.2010 Central Musikalische Leitung Christoph Stöcker Inszenierung Mechthild Hoersch Bühne und Kostüme Stephan F. Rinke Licht Darius Kusnik Choreographie Carole Schmidt Dramaturgie Bernhard F. Loges Eine Produktion des Opernstudios

Giacomo Puccini LA BOHÈME Premieren 24.09.2010 Opernhaus Düsseldorf 10.12.2010 Theater Duisburg Musikalische Leitung Giordano Bellincampi Inszenierung Robert Carsen Bühne und Kostüme Michael Levine Licht Jean Kalman Choreographie Michael Popper Dramaturgie Ian Burton In Kooperation mit der Vlaamse Opera Antwerpen Francis Poulenc DIALOGUES DES CARMÉLITES Premieren 22.10.2010 Opernhaus Düsseldorf 30.09.2011 Theater Duisburg Musikalische Leitung Axel Kober Inszenierung Guy Joosten Bühne und Kostüme Johannes Leiacker Licht Manfred Voss Chor Christoph Kurig Dramaturgie Luc Joosten / Bernhard F. Loges Hans Werner Henze PHAEDRA Premiere 29.10.2010 Theater Duisburg Musikalische Leitung Wen-Pin Chien Inszenierung Sabine Hartmannshenn Bühne Dieter Richter Kostüme Susana Mendoza Licht Volker Weinhart Dramaturgie Anne do Paço Eine Koproduktion mit der Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010 für »Das Henze-Projekt«

Xavier Montsalvatge DER GESTIEFELTE KATER Premieren 17.03.2011 Theater Duisburg 08.05.2011 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Rainer Mühlbach Inszenierung Svenja Tiedt Bühne und Kostüme Tatjana Ivschina Licht Franz-Xaver Schaffer Dramaturgie Bernhard F. Loges Benjamin Britten BILLY BUDD Premiere 25.03.2011 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Peter Hirsch Inszenierung Immo Karaman Bühne und Kostüme Nicola Reichert Licht Volker Weinhart Choreographie Fabian Posca Chor Gerhard Michalski Dramaturgie Hella Bartnig Wolfgang A. Mozart COSÌ FAN TUTTE Premieren 30.04.2011 Opernhaus Düsseldorf 18.06.2011 Theater Duisburg Musikalische Leitung Axel Kober Inszenierung Nicolas Brieger Bühne Nicolas Brieger Kostüme Uta Winkelsen Licht Alexander Koppelmann Chor Christoph Kurig Dramaturgie Anne do Paço Domenico Cimarosa IL MATRIMONIO SEGRETO Premiere 25.06.2011 Central Musikalische Leitung Christoph Stöcker Inszenierung Mechthild Hoersch Bühne Sarah Büchel Kostüme Inga Gürle Licht Ansgar Evers Dramaturgie Bernhard F. Loges Eine Produktion des Opernstudios

Georges Bizet CARMEN Premieren 15.10.2011 Theater Duisburg 04.12.2011 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Axel Kober Inszenierung Carlos Wagner Bühne Rifail Ajderpasic Kostüme Patrick Dutertre Licht Fabrice Kebour Choreographie Ana García Chor Gerhard Michalski Kinderchor Karoline Philippi In Kooperation mit der Opéra National de Lorraine Gioachino Rossini IL BARBIERE DI SIVIGLIA Premieren 02.12.2011 Opernhaus Düsseldorf 17.03.2012 Theater Duisburg Musikalische Leitung Axel Kober Inszenierung Claus Guth Bühne und Kostüme Christian Schmidt Licht Hermann Münzer Video Andi A. Müller Chor Christoph Kurig Dramaturgie Bettina Auer Jean-Philippe Rameau CASTOR ET POLLUX Premiere 28.01.2012 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Axel Kober Inszenierung Martin Schläpfer Choreographie Martin Schläpfer Raum und Lichtobjekte rosalie Kostüme rosalie Licht Volker Weinhart Chor Gerhard Michalski Dramaturgie Anne do Paço Igor Strawinsky DIE NACHTIGALL Premieren 03.02.2012 Theater Duisburg 21.06.2012 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Wen-Pin Chien Inszenierung Svenja Tiedt Bühne und Kostüme Tatjana Ivschina Licht Franz-Xaver Schaffer Choreographie Amelie Jalowy Chor Christoph Kurig Dramaturgie Bernhard F. Loges Albert Roussel DAS TESTAMENT DER TANTE KAROLINE Premiere 24.02.2012 Schauspielhaus Düsseldorf (Kleines Haus) Musikalische Leitung Christoph Stöcker Inszenierung Mechthild Hoersch Bühne und Kostüme Stefanie Grau Licht Volker Weinhart Eine Produktion des Opernstudios Benjamin Britten THE TURN OF THE SCREW Premieren 04.05.2012 Opernhaus Düsseldorf 01.06.2012 Theater Duisburg Musikalische Leitung Wen-Pin Chien Inszenierung Immo Karaman Bühne Kaspar Zwimpfer Kostüme Marie-Louise Walek Licht Michael Röger Choreographie Fabian Posca Dramaturgie Sonja Westerbeck In Kooperation mit der Oper Leipzig

Igor Strawinsky THE RAKE’S PROGRESS Premieren 23.05.2012 Opernhaus Düsseldorf 06.04.2013 Theater Duisburg Musikalische Leitung Axel Kober Inszenierung Sabine Hartmannshenn Bühne Dieter Richter Kostüme Susana Mendoza Licht Volker Weinhart Chor Christoph Kurig Dramaturgie Anne do Paço Anno Schreier MÖRDER KASPAR BRAND (UA) Premiere 14.06.2012 Central Musikalische Leitung Wen-Pin Chien Inszenierung Philipp J. Neumann Bühne Philipp J. Neumann Kostüme Karoline Schreiber Licht Darius Kusnik Dramaturgie Bernhard F. Loges Wolfgang A. Mozart DON GIOVANNI Premieren 22.06.2012 Theater Duisburg 07.12.2012 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Friedemann Layer Inszenierung Karoline Gruber Bühne Roy Spahn Kostüme Mechthild Seipel Licht Franz-Xaver Schaffer Chor Gerhard Michalski Dramaturgie Alexander Meier-Dörzenbach In Kooperation mit der Tokyo Nikikai Opera Foundation

SPIELZEIT 2012 / 13 Richard Strauss ELEKTRA Premiere 22.09.2012 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Axel Kober Inszenierung Christof Nel Szenische Analyse Martina Jochem Bühne Roland Aeschlimann Kostüme Bettina Walter Licht Susanne Reinhardt Chor Christoph Kurig In Kooperation mit dem Grand Théâtre de Genève

PREMIEREN OPER

Jean-Philippe Rameau PLATÉE Premiere 28.01.2011 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Konrad Junghänel Inszenierung Karoline Gruber Bühne Roy Spahn Kostüme Mechthild Seipel Licht Volker Weinhart Choreographie Beate Vollack Chor Gerhard Michalski Dramaturgie Hella Bartnig

SPIELZEIT 2011 / 12

Emmerich Kalmán DIE CSÁRDÁSFÜRSTIN Premieren 13.10.2012 Theater Duisburg 07.12.2013 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Wolfram Koloseus Inszenierung Joan Anton Rechi Bühne Alfons Flores Kostüme Sebastian Ellrich Licht Volker Weinhart Choreographie Amelie Jalowy Chor Christoph Kurig Dramaturgie Bernhard F. Loges Wolfgang A. Mozart LE NOZZE DI FIGARO Premieren 01.12.2012 Theater Duisburg 01.02.2014 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Axel Kober Inszenierung Michael Hampe Bühne und Kostüme German Droghetti Licht Manfred Voss Chor Gerhard Michalski Dramaturgie Hella Bartnig

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Richard Strauss DIE FRAU OHNE SCHATTEN Premiere 26.11.2010 Theater Duisburg Musikalische Leitung Axel Kober Inszenierung Guy Joosten Bühne und Kostüme Johannes Leiacker Licht Manfred Voss Chor Gerhard Michalski Dramaturgie Luc Joosten —

Ernst Toch DIE PRINZESSIN AUF DER ERBSE Premieren 12.01.2013 Theater Duisburg 14.03.2013 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Christoph Altstaedt Inszenierung Svenja Tiedt Bühne und Kostüme Tatjana Ivschina Licht Franz-Xaver Schaffer Choreographie Amelie Jalowy Dramaturgie Bernhard F. Loges

PREMIEREN OPER

Georg Friedrich Händel XERXES Premiere 26.01.2013 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Konrad Junghänel Inszenierung Stefan Herheim Bühne Heike Scheele Kostüme Gesine Völlm Licht Franck Evin Chor Christoph Kurig Dramaturgie Alexander Meier-Dörzenbach In Koproduktion mit der Komischen Oper Berlin Helmut Oehring SEHNSUCHTMEER ODER VOM FLIEGENDEN HOLLÄNDER (UA) Premiere 08.03.2013 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Axel Kober Libretto Stefanie Wördemann Inszenierung Claus Guth Bühne und Kostüme Christian Schmidt Licht Volker Weinhart Sound-Konzeption Torsten Ottersberg Chor Gerhard Michalski Dramaturgie Hella Bartnig Richard Wagner TANNHÄUSER Premiere 04.05.2013 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Axel Kober Inszenierung Burkhard C. Kosminski Bühne Florian Etti Kostüme Ute Lindenberg Licht Volker Weinhart Chor Gerhard Michalski Dramaturgie Anne do Paço Alexander Zemlinsky FLORENTINISCHE TRAGÖDIE / DER ZWERG Premiere 04.05.2013 Opernhaus Düsseldorf FLORENTINISCHE TRAGÖDIE Musikalische Leitung Jonathan Darlington Inszenierung Barbara Klimo Bühne Veronika Stemberger Kostüme Frank Bloching DER ZWERG Musikalische Leitung Jonathan Darlington Inszenierung Immo Karaman Bühne und Kostüme Nicola Reichert Licht Volker Weinhart Chor Christoph Kurig Dramaturgie Hella Bartnig

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Giuseppe Verdi LUISA MILLER Premieren 04.07.2013 Theater Duisburg 28.09.2013 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Giordano Bellincampi Inszenierung Carlos Wagner Bühne Kaspar Zwimpfer Kostüme Christof Cremer Licht Volker Weinhart Chor Gerhard Michalski Dramaturgie Bernhard F. Loges

SPIELZEIT 2013 / 14 Giuseppe Verdi LA TRAVIATA Premieren 08.10.2013 Theater Duisburg 22.04.2014 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Lukas Beikircher Inszenierung Andreas Homoki Bühne Frank Philipp Schlössmann Kostüme Gabriele Jaenecke Licht Volker Weinhart Chor Christoph Kurig In Kooperation mit dem Theater Bonn Wolfgang A. Mozart DIE ZAUBERFLÖTE Premieren 13.12.2013 Theater Duisburg 13.09.2014 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Axel Kober Inszenierung Barrie Kosky, Suzanne Andrade Animationen Paul Barritt Konzeption »1927« (Suzanne Andrade, Paul Barritt) / Barrie Kosky Bühne und Kostüme Esther Bialas Licht Diego Leetz Chor Christoph Kurig Dramaturgie Ulrich Lenz Eine Produktion der Komischen Oper Berlin in Zusammenarbeit mit der Deutschen Oper am Rhein Richard Wagner LOHENGRIN Premieren 18.01.2014 Opernhaus Düsseldorf 24.05.2014 Theater Duisburg Musikalische Leitung Axel Kober Inszenierung Sabine Hartmannshenn Bühne Dieter Richter Kostüme Susana Mendoza Licht Volker Weinhart Chor Gerhard Michalski Dramaturgie Hella Bartnig Marius Felix Lange VOM MÄDCHEN, DAS NICHT SCHLAFEN WOLLTE (UA) Premieren 14.02.2014 Theater Duisburg 27.06.2014 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Lukas Beikircher Inszenierung Johannes Schmid Bühne und Kostüme Tatjana Ivschina Licht Franz-Xaver Schaffer Choreographie Anna Holter Chor Christoph Kurig Dramaturgie Bernhard F. Loges In Kooperation mit dem Theater Dortmund und dem Theater Bonn Jules Massenet WERTHER Premieren 25.04.2014 Opernhaus Düsseldorf 06.12.2014 Theater Duisburg Musikalische Leitung Christoph Altstaedt Inszenierung Joan Anton Rechi Bühne Alfons Flores Kostüme Sebastian Ellrich Licht Volker Weinhart Kinderchor Karoline Philippi Dramaturgie Bernhard F. Loges

Benjamin Britten DEATH IN VENICE Premieren 14.06.2014 Opernhaus Düsseldorf 03.07.2014 Theater Duisburg Musikalische Leitung Lukas Beikircher Inszenierung Immo Karaman Bühne Kaspar Zwimpfer Kostüme Nicola Reichert Licht Manfred Voss Chor Christoph Kurig Dramaturgie Sonja Westerbeck In Kooperation mit dem Staatstheater am Gärtnerplatz München Ludger Vollmer GEGEN DIE WAND Premiere 20.06.2014 Theater Duisburg Musikalische Leitung Wen-Pin Chien Inszenierung Gregor Horres Bühne Jan Bammes Kostüme Yvonne Forster Licht Volker Weinhart Video Simon Janssen Chor Gerhard Michalski Dramaturgie Hella Bartnig

SPIELZEIT 2014 / 15 Richard Strauss ARIADNE AUF NAXOS Premieren 27.09.2014 Opernhaus Düsseldorf 25.02.2016 Theater Duisburg Musikalische Leitung Axel Kober Inszenierung Dietrich W. Hilsdorf Bühne Dieter Richter Kostüme Renate Schmitzer Licht Volker Weinhart Dramaturgie Bernhard F. Loges Emmerich Kálmán DIE ZIRKUSPRINZESSIN Premieren 08.11.2014 Theater Duisburg 13.11.2015 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Wolfram Koloseus Inszenierung Josef E. Köpplinger Bühne Rainer Sinell Kostüme Marie-Luise Walek Licht Michael Heidinger Choreographie Karl Alfred Schreiner Chor Gerhard Michalski Dramaturgie David Treffinger In Kooperation mit dem Staatstheater am Gärtnerplatz München Giuseppe Verdi AIDA Premieren 28.11.2014 Opernhaus Düsseldorf 29.03.2015 Theater Duisburg Musikalische Leitung Axel Kober Inszenierung Philipp Himmelmann Bühne Johannes Leiacker Kostüme Gesine Völlm Licht Manfred Voss Chor Gerhard Michalski Dramaturgie Hella Bartnig

Jörn Arnecke RONJA RÄUBERTOCHTER (UA) Premieren 26.02.2015 Theater Duisburg 26.03.2015 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Lukas Beikircher Libretto Holger Potocki Inszenierung Johannes Schmid Bühne und Kostüme Tatjana Ivschina Choreographie Anna Holter Licht Volker Weinhart Chor Christoph Kurig Dramaturgie Bernhard F. Loges Eine Kooperation mit dem Theater Dortmund und dem Theater Bonn im Rahmen von Junge Opern Rhein-Ruhr

Nikolai Rimski-Korsakow DER GOLDENE HAHN Premiere 15.04.2016 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Axel Kober Inszenierung Dmitry Bertman Bühne und Kostüme Ene-Liis Semper Choreographie Edvald Smirnow Licht Thomas C. Hase Chor Christoph Kurig Dramaturgie Hella Bartnig

Sergej Prokofjew DER FEURIGE ENGEL Premiere 13.06.2015 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Wen-Pin Chien Inszenierung Immo Karaman Bühne Immo Karaman / Aida Guardia Kostüme Fabian Posca Choreographie Fabian Posca Licht Volker Weinhart Chor Christoph Kurig Dramaturgie Hella Bartnig

SPIELZEIT 2015 / 16 Richard Strauss ARABELLA Premiere 18.09.2015 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Lukas Beikircher Inszenierung Tatjana Gürbaca Bühne Henrik Ahr Kostüme Silke Willrett Licht Stefan Bolliger Chor Gerhard Michalski Dramaturgie Anne do Paço Giacomo Puccini TURANDOT Premieren 05.12.2015 Theater Duisburg 04.03.2017 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Axel Kober Inszenierung Huan-Hsiung Li Bühne Jo-Shan Liang Kostüme Hsuan-Wu Lai Licht Volker Weinhart Video / Media Design Jun-Jieh Wang Chor Gerhard Michalski Kinderchor Sabina López Miguez Dramaturgie Hella Bartnig Eine Koproduktion mit dem National Kaohsiung Center for the Arts (Weiwuying), Taiwan

Marius Felix Lange DIE SCHNEEKÖNIGIN (UA) Premieren 23.04.2016 Theater Duisburg 04.07.2016 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Lukas Beikircher Libretto Marius Felix Lange Inszenierung Johannes Schmid Bühne und Kostüme Tatjana Ivschina Licht Volker Weinhart Chor Markus Fohr Dramaturgie Bernhard F. Loges Eine Kooperation mit dem Theater Dortmund und dem Theater Bonn im Rahmen von Junge Opern Rhein-Ruhr Elliott Carter / Leonard Bernstein WHAT NEXT? / TROUBLE IN TAHITI Premiere 04.06.2016 Theater Duisburg WHAT NEXT? Musikalische Leitung Jesse Wong Inszenierung Tibor Torell Bühne und Kostüme Ana Tasic TROUBLE IN TAHITI Musikalische Leitung Patrick Francis Chestnut Inszenierung Phlipp Westerbarkei Bühne und Kostüme Tatjana Ivschina Licht Franz-Xaver Schaffer Dramaturgie Anne do Paço Otto Nicolai DIE LUSTIGEN WEIBER VON WINDSOR Premieren 24.08.2016 Opernhaus Düsseldorf 11.11.2016 Theater Duisburg Musikalische Leitung Axel Kober Inszenierung Dietrich W. Hilsdorf Bühne Dieter Richter Kostüme Renate Schmitzer Licht Volker Weinhart Chor Gerhard Michalski Dramaturgie Bernhard F. Loges

SPIELZEIT 2016 / 17 Giuseppe Verdi OTELLO Premieren 08.10.2016 Opernhaus Düsseldorf 15.11.2018 Theater Duisburg Musikalische Leitung Axel Kober Inszenierung Michael Thalheimer Bühne Henrik Ahr Kostüme Michaela Barth Licht Stefan Bolliger Chor Gerhard Michalski Dramaturgie Luc Joosten Eine Koproduktion mit der Opera Vlaanderen Franz Lehár DER GRAF VON LUXEMBURG Premieren 03.12.2016 Opernhaus Düsseldorf 22.12.2016 Theater Duisburg Musikalische Leitung Lukas Beikircher Inszenierung Jens-Daniel Herzog Bühne Mathis Neidhardt Kostüme Sibylle Gädeke Choreographie Kati Farkas Licht Volker Weinhart Chor Christoph Kurig Dramaturgie Hans-Peter Frings / Anne do Paço Giacomo Puccini MADAMA BUTTERFLY Premieren 04.02.2017 Theater Duisburg 18.11.2017 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Aziz Shokhakimov Inszenierung Joan Anton Rechi Bühne Alfons Flores Kostüme Merce Paloma Licht Volker Weinhart Chor Christoph Kurig Dramaturgie Bernhard F. Loges Oliver Knussen WO DIE WILDEN KERLE WOHNEN Premieren 02.03.2017 Theater Duisburg 04.02.2018 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Jesse Wong Inszenierung Phlipp Westerbarkei Bühne Tatjana Ivschina Kostüme Tatjana Ivschina Licht Franz-Xaver Schaffer Dramaturgie Bernhard F. Loges Eine Kooperation mit dem Theater Dortmund und dem Theater Bonn im Rahmen von Junge Opern Rhein-Ruhr

PREMIEREN OPER

Giuseppe Verdi DON CARLO Premieren 13.02.2016 Opernhaus Düsseldorf 10.06.2017 Theater Duisburg Musikalische Leitung Andriy Yurkevych Inszenierung Guy Joosten Bühne Alfons Flores Kostüme Eva Krämer Licht Manfred Voss Chor Gerhard Michalski Dramaturgie Bernhard F. Loges

Gaetano Donizetti DON PASQUALE Premieren 29.04.2017 Opernhaus Düsseldorf 22.02.2018 Theater Duisburg Musikalische Leitung Nicholas Carter Inszenierung Rolando Villazón Bühne Johannes Leiacker Kostüme Thibault Vancranenbroeck Licht Davy Cunningham Chor Gerhard Michalski Dramaturgie Hella Bartnig Richard Wagner DAS RHEINGOLD Premieren 23.06.2017 Opernhaus Düsseldorf 04.11.2025 Theater Duisburg Musikalische Leitung Axel Kober Inszenierung Dietrich W. Hilsdorf Bühne Dieter Richter Kostüme Renate Schmitzer Licht Volker Weinhart Dramaturgie Bernhard F. Loges

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Gaetano Donizetti L’ELISIR D’AMORE Premieren 30.01.2015 Opernhaus Düsseldorf 17.10.2015 Theater Duisburg Musikalische Leitung Lukas Beikircher Inszenierung Joan Anton Rechi Bühne Alfons Flores Kostüme Sebastian Ellrich Licht Volker Weinhart Chor Christoph Kurig Dramaturgie Bernhard F. Loges

SPIELZEIT 2017 / 18 Richard Wagner DIE WALKÜRE Premieren 28.01.2018 Opernhaus Düsseldorf 31.05.2018 Theater Duisburg Musikalische Leitung Axel Kober Inszenierung Dietrich W. Hilsdorf Bühne Dieter Richter Kostüme Renate Schmitzer Licht Volker Weinhart Dramaturgie Bernhard F. Loges

PREMIEREN OPER

Richard Wagner SIEGFRIED Premieren 07.04.2018 Opernhaus Düsseldorf 26.01.2019 Theater Duisburg Musikalische Leitung Axel Kober Inszenierung Dietrich W. Hilsdorf Bühne Dieter Richter Kostüme Renate Schmitzer Licht Volker Weinhart Dramaturgie Bernhard F. Loges Gerald Resch GULLIVERS REISE Premiere 03.10.2017 Theater Duisburg Musikalische Leitung Lukas Beikircher Inszenierung Marcelo Diaz Bühne Tatjana Ivschina Kostüme Tatjana Ivschina Licht Volker Weinhart Chor Christoph Kurig Dramaturgie Georg Holzer Eine Kooperation mit dem Theater Dortmund im Rahmen von Junge Opern Rhein-Ruhr Alban Berg WOZZECK Premiere 20.10.2017 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Axel Kober Inszenierung Stefan Herheim Bühne und Kostüme Christof Hetzer Licht Andreas Hofer Video fettFilm Chor Gerhard Michalski Dramaturgie Alexander Meier-Dörzenbach

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Gaetano Donizetti MARIA STUARDA Premieren 15.12.2017 Theater Duisburg 19.12.2018 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Lukas Beikircher Inszenierung Guy Joosten Bühne Roel van Berckelaer Kostüme Eva Krämer Licht Volker Weinhart Chor Gerhard Michalski Dramaturgie Bernhard F. Loges Igor Strawinsky / Maurice Ravel PETRUSCHKA / L’ENFANT ET LES SORTILÈGES Premieren 09.03.2018 Opernhaus Düsseldorf 13.10.2018 Theater Duisburg Musikalische Leitung Marc Piollet Inszenierung Suzanne Andrade / Esme Appleton Animationen Paul Barritt Konzeption »1927« (Suzanne Andrade, Esme Appleton, Paul Barritt) Bühne »1927« / Pia Leong Kostüme »1927« / Katrin Kath Licht Diego Leetz Chor Christoph Kurig Kinderchor Justine Wanat Dramaturgie Ulrich Lenz Eine Koproduktion mit der Komischen Oper Berlin

Gaetano Donizetti / Bohuslav Martinů PYGMALION / ARIADNE Premiere 22.04.2018 Theater Duisburg PYGMALION Musikalische Leitung Ville Enckelmann Inszenierung Volker Böhm Bühne Leif-Erik Heine Kostüme Inga Gürle ARIADNE Musikalische Leitung Jesse Wong Inszenierung Kinga Szilágyi Bühne Leif-Erik Heine Kostüme Ronja Reinhardt Licht Petra Steinberg Dramaturgie Hella Bartnig

SPIELZEIT 2018 / 19 Richard Wagner GÖTTERDÄMMERUNG Premieren 27.10.2018 Opernhaus Düsseldorf 17.11.2019 Theater Duisburg Musikalische Leitung Axel Kober Inszenierung Dietrich W. Hilsdorf Bühne Dieter Richter Kostüme Renate Schmitzer Licht Volker Weinhart Chor Gerhard Michalski Dramaturgie Bernhard F. Loges/ Anna Grundmeier Johann Strauss (Sohn) DIE FLEDERMAUS Premieren 08.12.2018 Theater Duisburg 25.01.2020 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Benjamin Reiners Inszenierung Axel Köhler Bühne und Kostüme Frank Philipp Schlössmann Licht Volker Weinhart Chor Patrick Francis Chestnut Dramaturgie Hella Bartnig Anno Schreier SCHADE, DASS SIE EINE HURE WAR (UA) Premiere 16.02.2019 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Lukas Beikircher Inszenierung David Hermann Bühne Jo Schramm Kostüme Michaela Barth Licht Tobias Löffler Chor Patrick Francis Chestnut Dramaturgie Hella Bartnig Charles Gounod ROMÉO ET JULIETTE Premieren 30.03.2019 Opernhaus Düsseldorf 01.02.2020 Theater Duisburg Musikalische Leitung David Crescenzi Inszenierung Philipp Westerbarkei Bühne und Kostüme Tatjana Ivschina Licht Volker Weinhart Chor Gerhard Michalski Dramaturgie Anne do Paço

Peter I. Tschaikowsky PIQUE DAME Premieren 25.05.2019 Opernhaus Düsseldorf 28.09.2019 Theater Duisburg Musikalische Leitung Aziz Shokhakimov Inszenierung Lydia Steier Bühne Bärbel Hohmann Kostüme Ursula Kudrna Licht Andreas Grüter Chor Gerhard Michalski Kinderchor Justine Wanat Dramaturgie Mark Schachtsiek James Reynolds GEISTERRITTER Premieren 19.06.2019 Theater Duisburg 20.09.2019 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Patrick Francis Chestnut Inszenierung Eric Petersen Bühne und Video fettFilm Kostüme Kristopher Kempf Licht Thomas Roscher Choreographie Yaran Hassan Chor Patrick Francis Chestnut Kinderchor Sabina López Miguez Eine Kooperation mit dem Theater Bonn und dem Theater Dortmund im Rahmen von Junge Opern Rhein-Ruhr Richard Wagner DER RING DES NIBELUNGEN konzertanter Zyklus Mercatorhalle Duisburg Musikalische Leitung Axel Kober 23.05.2019 DAS RHEINGOLD 25.05.2019 DIE WALKÜRE 30.05.2019 SIEGFRIED 02.06.2019 GÖTTERDÄMMERUNG

SPIELZEIT 2019 / 20 Camille Saint-Saëns SAMSON ET DALILA Premiere 18.10.2019 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Axel Kober Inszenierung Joan Anton Rechi Bühne Gabriel Insignares Kostüme Mercè Paloma Licht Volker Weinhart Chor Gerhard Michalski Dramaturgie Anna Grundmeier Giacomo Puccini LA BOHÈME Premiere 08.11.2019 Theater Duisburg Musikalische Leitung Antonino Fogliani Inszenierung Phlipp Westerbarkei Bühne und Kostüme Tatjana Ivschina Licht Volker Weinhart Chor Gerhard Michalski Dramaturgie Anne do Paço Richard Wagner DER RING DES NIBELUNGEN szenischer Zyklus Theater Duisburg Musikalische Leitung Axel Kober Inszenierung Dietrich W. Hilsdorf 12.11.2019 DAS RHEINGOLD 13.11.2019 DIE WALKÜRE 15.11.2019 SIEGFRIED 17.11.2019 GÖTTERDÄMMERUNG

Aufgrund der COVID-19-Pandemie keine Vorstellungen vom 12.03.2020 bis zum Spielzeitende am 28.06.2020.

SPIELZEIT 2020 / 21 COMEDIAN HARMONISTS IN CONCERT Premieren 11.09.2020 Theater Duisburg 18.09.2020 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Patrick Francis Chestnut Szenische Einrichtung Esther Mertel Kostüme Ronja Reinhardt Licht Volker Weinhart Dramaturgie Heili Schwarz-Schütte Viktor Ullmann DER KAISER VON ATLANTIS Premieren 19.09.2020 Opernhaus Düsseldorf 12.05.2021 Theater Duisburg Musikalische Leitung Axel Kober Inszenierung Ilaria Lanzino Bühne und Kostüme Emine Güner Licht Thomas Diek Dramaturgie Anna Grundmeier VISSI D’ARTE EINE LIEBESERKLÄRUNG AN DIE OPERNBÜHNE Premiere 25.01.2020 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Wolfgang Wiechert Inszenierung Johannes Erath Ausstattung Johannes Erath Video Bibi Abel Licht Volker Weinhart Chor Gerhard Michalski Dramaturgie Anna Melcher Mieczysław Weinberg MASEL TOV! WIR GRATULIEREN! Premieren 29.10.2020 Opernhaus Düsseldorf 25.09.2021 Theater Duisburg Musikalische Leitung Ralf Lange Inszenierung Phlipp Westerbarkei Bühne und Kostüme Heike Scheele Licht Volker Weinhart Dramaturgie Heili Schwarz-Schütte

Aufgrund der COVID-19-Pandemie keine Vorstellungen vom 01.11.2020 bis zum 10.06.2021.

Gioachino Rossini IL BARBIERE DI SIVIGLIA Premieren 11.06.2021 Opernhaus Düsseldorf 21.12.2023 Theater Duisburg Musikalische Leitung Marie Jacquot Inszenierung Maurice Lenhard Bühne Malina Raßfeld Kostüme Christina Geiger Licht Volker Weinhart Chor Patrick Francis Chestnut Dramaturgie Anna Melcher TRISTAN UND ISOLDE Bearbeitung von Eberhard Kloke für die Deutsche Oper am Rhein Premiere 1. Aufzug 18.06.2021 Opernhaus Düssel­ dorf Premiere 2. Aufzug 19.06.2021 Opernhaus Düsseldorf Premiere 3. Aufzug 20.06.2021 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Axel Kober Inszenierung Dorian Dreher Bühne Heike Scheele Kostüme Ronja Reinhardt Licht Volker Weinhart Chor Gerhard Michalski Dramaturgie Anna Grundmeier, Carmen Kovacs

SPIELZEIT 2021 / 22 Béla Bartók HERZOG BLAUBARTS BURG Bearbeitung von Eberhard Kloke Premiere 10.09.2021 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Axel Kober Inszenierung Demis Volpi Choreographie Demis Volpi Kostüme Carola Volles Licht Volker Weinhart Dramaturgie Anna Grundmeier Manuel de Falla MEISTER PEDROS PUPPENSPIEL Premieren 24.09.2021 Opernhaus Düsseldorf 17.10.2021 Theater Duisburg Musikalische Leitung Ralf Lange Inszenierung und Bühne Torge Mölller, Ilaria Lanzino, Anton Bachleitner (Puppenspiel) Live-Video Torge Möller Kostüme Ilaria Lanzino, Inga Gürle Licht Volker Weinhart Dramaturgie Anna Melcher

Wolfgang A. Mozart LA CLEMENZA DI TITO Premiere 09.10.2021 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Marie Jacquot Inszenierung Michael Schulz Bühne Dirk Becker Kostüme Renée Listerdal Licht Volker Weinhart Chor Gerhard Michalski Dramaturgie Maurice Lenhard Richard Wagner TRISTAN UND ISOLDE Bearbeitung von Eberhard Kloke für die Deutsche Oper am Rhein Premiere 31.10.2021 Theater Duisburg Musikalische Leitung Axel Kober Inszenierung Dorian Dreher Bühne Heike Scheele Kostüme Ronja Reinhardt Licht Volker Weinhart Chor Gerhard Michalski Dramaturgie Anna Grundmeier, Carmen Kovacs Johann Sebastian Bach WEIHNACHTSORATORIUM – SZENEN EINER SCHLAFLOSEN NACHT Eine musiktheatrale Fassung von Elisabeth Stöppler, Anna Melcher, Gerhard Michalski und Axel Kober mit Sprechtexten von Hannah Dübgen Premiere 11.12.2021 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Axel Kober Inszenierung Elisabeth Stöppler Bühne Annika Haller Kostüme Su Sigmund Licht Volker Weinhart Chor Gerhard Michalski Dramaturgie Anna Melcher, Carmen Kovacs Leoš Janáček KATJA KABANOVA Premiere 05.03.2022 Theater Duisburg Musikalische Leitung Axel Kober Inszenierung Tatjana Gürbaca Bühne Henrik Ahr Kostüme Barbara Drosihn Licht Stefan Bolliger Chor Gerhard Michalski Dramaturgie Barbara Auer, Heili Schwarz-Schütte

PREMIEREN OPER

Georg Friedrich Händel ALCINA Premiere 14.02.2020 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Axel Kober Inszenierung Lotte de Beer Bühne Christof Hetzer Kostüme Jorine van Beek Licht Alex Brok Video fettFilm Dramaturgie Peter te Nuyl

Boris Blacher ROMEO UND JULIA Premiere 17.04.2021 (online über die StreamingPlattform operavision.eu) Musikalische Leitung Christoph Stöcker Inszenierung Manuel Schmitt Bühne und Kostüme Heike Scheele Licht Thomas Tarnogorski Dramaturgie Anna Grundmeier Die für den 06.11.2020 in Düsseldorf und für den 17.04.2021 in Duisburg geplanten Premieren konnten aufgrund der zweiten pandemiebedingten Einstellung des Vorstellungsbetriebs nicht vor Publikum stattfinden.

Jacques Offenbach ORPHEUS IN DER UNTERWELT Premieren 11.03.2021 Opernhaus Düsseldorf 29.09.2023 Theater Duisburg Musikalische Leitung Adrien Perruchon Inszenierung Barrie Kosky Bühne Rufus Didwiszus Kostüme Victoria Behr Choreographie Otto Pichler Licht Franck Evin Chor Patrick Francis Chestnut Dramaturgie Susanna Goldberg Eine Koproduktion mit den Salzburger Festspielen und der Komischen Oper Berlin Francesco Cilea ADRIANA LECOUVREUR Premieren 14.05.2022 Opernhaus Düsseldorf 14.01.2023 Theater Duisburg Musikalische Leitung Antonino Fogliani Inszenierung Gianluca Falaschi Ausstattung Gianluca Falaschi Licht Tim Hübner (nach Ulrich Schneider) Chor Patrick Francis Chestnut Dramaturgie Elena Garcia Fernandez Eine Produktion des Staatstheaters Mainz

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Vincenzo Bellini I PURITANI Premiere 18.12.2019 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Antonino Fogliani Inszenierung Rolando Villazón Bühne Dieter Richter Kostüme Susanne Hubrich Licht Volker Weinhart Chor Patrick Francis Chestnut Dramaturgie Anna Melcher

Giuseppe Verdi MACBETH Premieren 12.06.2022 Theater Duisburg 04.09.2022 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Stefan Blunier Inszenierung Michael Thalheimer Ausstattung Henrik Ahr Kostüme Michaela Barth Licht Stefan Bolliger Chor Gerhard Michalski Eine Koproduktion mit der Opera Ballet Vlaanderen

SPIELZEIT 2022 / 23

PREMIEREN OPER

Richard Wagner DER FLIEGENDE HOLLÄNDER Premieren 02.10.2022 Theater Duisburg 16.06.2024 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Patrick Lange Inszenierung Vasily Barkhatov Bühne Zinovy Margolin Kostüme Olga Shaishmelashviili Licht Alexander Sivaev Chor Patrick Francis Chestnut Dramaturgie Anna Grundmeier, Anna Melcher Moritz Eggert IWEIN LÖWENRITTER Premieren 14.10.2022 Opernhaus Düsseldorf 19.01.2024 Theater Duisburg Musikalische Leitung Harry Ogg Inszenierung Aron Stiehl Bühne Thomas Stingl Kostüme Sven Bindseil Licht Boris Kahnert Chor Patrick Francis Chestnut Dramaturgie Rose Bartmer Eine Kooperation mit dem Theater Dortmund und dem Theater Bonn im Rahmen von Junge Opern Rhein-Ruhr Peter I. Tschaikowsky DIE JUNGFRAU VON ORLÉANS Premiere 03.12.2022 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Péter Hálasz Inszenierung Elisabeth Stöppler Bühne Annika Haller Kostüme Su Sigmund Licht Volker Weinhart Chor Gerhard Michalski Dramaturgie Anna Melcher Vincenzo Bellini LA SONNAMBULA Premiere 26.02.2023 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Antonino Fogliani Inszenierung Johannes Erath Bühne Bernhard Hammer Kostüme Jorge Jara Licht Nicol Hungsberg Video Bibi Abel Chor Patrick Francis Chestnut Dramaturgie Anna Melcher

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Erich Wolfgang Korngold DIE TOTE STADT Premieren 16.04.2023 Opernhaus Düsseldorf 17.06.2023 Theater Duisburg Musikalische Leitung Axel Kober Inszenierung Daniel Kramer Bühne und Kostüme Marg Horwell Chor Gerhard Michalski Dramaturgie Anna Grundmeier

Lucia Ronchetti DAS FLIEGENDE KLASSENZIMMER (UA) Premieren 14.05.2023 Theater Duisburg 22.10.2023 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Patrick Francis Chestnut Libretto Friederike Karig Inszenierung Ilaria Lanzino Bühne und Kostüme Emine Güner Chor Patrick Francis Chestnut Dramaturgie Anna Grundmeier Eine Kooperation mit dem Theater Dortmund und dem Theater Bonn im Rahmen von Junge Opern Rhein-Ruhr Jules Massenet HÉRODIADE Premiere 27.05.2023 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Sébastian Rouland Inszenierung Lorenzo Fioroni Bühne Paul Zoller Kostüme Katharina Gault Chor Gerhard Michalski Dramaturgie Heili Schwarz-Schütte

SPIELZEIT 2023 / 24 Richard Wagner PARSIFAL Premiere 17.09.2023 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Axel Kober Inszenierung Michael Thalheimer Bühne Henrik Ahr Kostüme Michaela Barth Licht Stefan Bolliger Chor Gerhard Michalski Dramaturgie Bettina Auer, Anna Grundmeier Eine Koproduktion mit dem Grand Théâtre de Genève Manfred Trojahn SEPTEMBERSONATE (UA) Premiere 03.12.2023 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Vitali Alekseenok Libretto Manfred Trojahn Inszenierung Johannes Erath Bühne und Kostüme Heike Scheele Video Bibi Abel Dramaturgie Anna Melcher Peter I. Tschaikowsky EUGEN ONEGIN Premieren 25.02.2024 Opernhaus Duisburg 24.05.2025 Theater Duisburg Musikalische Leitung Vitali Alekseenok Inszenierung Michael Thalheimer Bühne Henrik Ahr Kostüme Michaela Barth Licht Stefan Bolliger Chor Gerhard Michalski Dramaturgie Bettina Auer, Anna Grundmeier Vincenzo Bellini I CAPULETI E I MONTECCHI (konzertant) Premieren 15.03.2024 Opernhaus Düsseldorf 28.04.2024 Theater Duisburg Musikalische Leitung David Crescenzi Chor Patrick Francis Chestnut Dramaturgie Heili Schwarz-Schütte

Leoš Janáček JENŮFA Premiere 14.04.2024 Theater Duisburg Musikalische Leitung Axel Kober Inszenierung Tatjana Gürbaca Bühne Henrik Ahr Kostüme Silke Willrett Licht Stefan Bolliger Chor Gerhard Michalski Dramaturgie Bettina Auer, Juliane Schunke In Kooperation mit dem Grand Théâtre de Genève Paul Abraham MÄRCHEN IM GRAND-HOTEL Premiere 08.05.2024 Theater Duisburg Musikalische Leitung Stefan Klingele Inszenierung Michaela Dicu Bühne Rifal Ajderpasic Kostüme Ariane Isabell Unfried Choreographie Kati Farkas Dramaturgie Heili Schwarz-Schütte Jerry Bock / Joseph Stein / Sheldon Harnick ANATEVKA Premieren 18.05.2024 Opernhaus Düsseldorf 18.10.2024 Theater Duisburg Musikalische Leitung Harry Ogg Inszenierung Felix Seiler Bühne Nikolaus Webern Kostüme Sarah Rolke Choreogaphie Danny Costello Licht Volker Weinhart Dramaturgie Juliane Schunke

SPIELZEIT 2024 / 25 Giuseppe Verdi NABUCCO Premiere 15.09.2024 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Vitali Alekseenok Inszenierung Ilaria Lanzino Bühne Dorota Karolczak Kostüme Carola Volles Video Andreas Etter, Fabio Stroll Licht Thomas Diek Chor Patrick Francis Chestnut Dramaturgie Heili Schwarz-Schütte Pierangelo Valtroni DIE REISE ZU PLANET 9 Premiere 31.10.2024 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Harry Ogg Inszenierung Cordula Däuper Bühne Friedrich Eggert Kostüme Sophie du Vinage Licht Kevin Schröter Chor Gerhard Michalski Dramaturgie Daniel Andrés Eberhard, Dany Handschuh Gaetano Donizetti PRIMA LA MAMMA! Premiere 16.11.2024 Theater Duisburg Musikalische Leitung Benjamin Reiners Inszenierung Daniel Kramer Bühne Justin Nardella Kostüme Shalva Nikvashvili Licht Friedrich Rom Chor Patrick Francis Chestnut Dramaturgie Juliane Schunke

DER LEUCHTTURM Musikalische Leitung Kilian Farrell Inszenierung Haitham Assem Tantawy Bühne und Kostüme Matthias Kronfuß Licht Thomas Diek Dramaturgie Juliane Schunke DIDO UND AENEAS Musikalische Leitung Kilian Farrell Inszenierung Julia Langeder Bühne Nathalie Krautkrämer Kostüme Lena Scheerer Licht Thomas Diek Chor Gerhard Michalski Dramaturgie Heili Schwarz-Schütte Dmitri Schostakowitsch LADY MACBETH VON MZENSK Premiere 22.02.2025 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Vitali Alekseenok Inszenierung Elisabeth Stöppler Bühne Annika Haller Kostüme Su Sigmund Licht Volker Weinhart Chor Gerhard Michalski Dramaturgie Anna Melcher Jacques Offenbach HOFFMANNS ERZÄHLUNGEN Premiere 13.04.2025 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Antonino Fogliani Inszenierung Tobias Ribitzki / »1927« / Neville John Tranter / Nadine Linning Bühne Stefan Rieckhoff Kostüme Silke Fischer / Irina Shaposhnikova Licht Sebastian Alphons Chor Gerhard Michalski Dramaturgie Christin Hagemann Eine Koproduktion mit der Oper Graz Marius Schötz / Marthe Meinhold PINOCCHIO (UA) Premiere 27.04.2025 Theater Duisburg Musikalische Leitung Patrick Francis Chestnut Libretto Marius Schötz, Marthe Meinhold Inszenierung Marius Schötz, Marthe Meinhold Choreographie Lin Verleger Bühne und Kostüme Florian Kiehl Licht Volker Weinhart Kinderchor Sabina López Miguez Dramaturgie Heili Schwarz-Schütte Vincenzo Bellini BEATRICE DI TENDA (konzertant) Premieren 02.05.2025 Opernhaus Düsseldorf 27.06.2025 Theater Duisburg Musikalische Leitung Antonino Fogliani Chor Patrick Francis Chestnut

Gioachino Rossini LA CENERENTOLA Inszenierung Jean-Pierre Ponnelle Premiere 09.07.1974, WA 2016 / 17

Wiederaufnahmen (WA) Oper aus den Spielzeiten vor 2009 / 10 Aufgeführt ist jeweils die Spielzeit der ersten WA.

Gaetano Donizetti LA FILLE DU RÉGIMENT Inszenierung Emilio Sagi Premiere 23.01.2000, WA 2010 / 11

Pietro Mascagni / Ruggero Leoncavallo CAVALLERIA RUSTICANA / PAGLIACCI Inszenierung Christof Loy Premiere 14.02.2003, WA 2009 / 10 Richard Wagner DER FLIEGENDE HOLLÄNDER Inszenierung Adolf Dresen Premiere 17.04.1999, WA 2009 / 10 Richard Strauss DER ROSENKAVALIER Inszenierung Otto Schenk Premiere 13.12.1981, WA 2013 / 14 Wolfgang A. Mozart DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL – Inszenierung András Fricsay Kali Son Premiere 27.06.2003, WA 2010 / 11 Richard Wagner DIE WALKÜRE Inszenierung Kurt Horres Premiere 18.02.1990, WA 2011 / 12 Wolfgang A. Mozart DIE ZAUBERFLÖTE Inszierung Christof Loy Premiere 05.06.2004, WA 2009 / 10 Peter I. Tschaikowsky EUGEN ONEGIN Inszenierung Gian-Carlo del Monaco Premiere 03.12.2004, WA 2009 / 10 Giuseppe Verdi FALSTAFF Inszenierung Michael Hampe Premiere 07.10.1995, WA 2010 / 11 Georg F. Händel GIULIO CESARE IN EGITTO Inszenierung Philipp Himmelmann Premiere 30.09.2006, WA 2019 / 10 Engelbert Humperdinck HÄNSEL UND GRETEL Inszenierung Andreas Meyer-Hanno Premiere 26.10.1969, WA 2009 / 10 Giacomo Puccini IL TRITTICO (GIANNI SCHICCHI / SUOR ANGELICA / IL TABARRO) Inszenierung Dietrich W. Hilsdorf Premiere 17.10.2003, WA 2010 / 11

Wolfgang A. Mozart LA CLEMENZA DI TITO Inszenierung Christof Nel Premiere 04.02.2006, WA 2010 / 11

Alfredo Catalani LA WALLY Inszenierung Nicolas Joel Premiere 30.04.2005, WA 2010 / 11 Jacques Offenbach LES CONTES D’HOFFMANN Inszenierung Christof Loy Premiere 29.10.2004, WA 2009 / 10 Gioachino Rossini L’ITALIANA IN ALGERI Inszenierung Christof Loy Premiere 26.01.2001, WA 2009 / 10 Gaetano Donizetti LUCIA DI LAMMERMOOR Inszenierung Christof Loy Premiere 20.11.1997, WA 2010 / 11 Giacomo Puccini MADAMA BUTTERFLY Inszenierung Robert Carsen Premiere 27.06.1997, WA 2009 / 10 Jules Massenet MANON Inszenierung Christof Loy, Premiere 21.03.1997, WA 2010 / 11

PREMIEREN OPER

Peter Maxwell Davies / Henry Purcell DER LEUCHTTURM / DIDO UND AENEAS Premiere 07.02.2025 Theater Duisburg

Antonín Dvořák RUSALKA Premiere 15.06.2025 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Harry Ogg Inszenierung Vasily Barkhatov Bühne Christian Schmidt Kostüme Kirsten Dephoff Licht Alexander Sivaev Chor Patrick Francis Chestnut

Vincenzo Bellini NORMA Inszenierung Werner Schroeter Premiere 16.05.2003, WA 2013 / 14 Richard Wagner PARSIFAL Inszenierung Kurt Horres Premiere 06.03.1994, WA 2009 / 10 Claude Debussy PELLÉAS ET MÉLISANDE Inszenierung Christof Nel Premiere 08.09.2007, WA 2009 / 10 Giacomo Puccini TOSCA Inszenierung Dietrich W. Hilsdorf Premiere 16.02.2002, WA 2009 / 10 Giuseppe Verdi UN BALLO IN MASCHERA Inszenierung Stein Winge Premiere 09.12.2006, WA 2009 / 10

Gioachino Rossini IL TURCO IN ITALIA Inszenierung Tobias Richter Premiere 30.11.2007, WA 2009 / 10

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Alexander Zemlinsky DER KREIDEKREIS Premiere 01.12.2024 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Hendrik Vestmann Inszenierung David Bösch Bühne Patrick Bannwart Licht Volker Weinhart Dramaturgie Anna Melcher

SONDERVERANSTALTUNGSREIHEN OPER Nicht aufgeführt sind einmalige Gala-Konzerte und Sonderformate.

Oper am Rhein für alle Düsseldorf 2009, 2010, 2014, 2023 Haniel Klassik Open-Air Duisburg 2013, 2015, 2017, 2019, 2022, 2024 Gala des Freundeskreises Opernhaus Düsseldorf jährlich DRK-Gala Theater Duisburg jährlich Festliche Operngala für die Deutsche AIDS-Stiftung Opernhaus Düsseldorf jährlich ab 2010 Silvesterkonzert Opernhaus Düsseldorf und Theater Duisburg Festlicher Abend des Freundeskreises Opernhaus Düsseldorf jährlich

PREMIEREN OPER

Rendezvous um halb 8 Opernhaus Düsseldorf und Theater Duisburg Symphoniker im Foyer Liedmatineen Meisterklassenkonzerte des Opernstudios

KLEINERE FORMATE FÜR JUNGES PUBLIKUM Nicht aufgeführt sind Workshops und partizipative Projekte.

Benjamin Britten DER KLEINE SCHORNSTEINFEGER Inszenierung Volker Böhm, Premiere 20.03.2010 Theater Duisburg Wolfgang A. Mozart (Ausschnitte) ZAUBERFLÖTE FÜR KINDER Inszenierung Barbara Klimo, Premiere 09.12.2010 Foyer Opernhaus Düsseldorf und Theater Duisburg Wolfgang A. Mozart (Ausschnitte) FIGAROS HOCHZEIT FÜR KINDER Inszenierung Barbara Klimo, Premiere 10.12.2011 Foyer Opernhaus Düsseldorf Josef Gabriel Rheinberger DAS ZAUBERWORT Inszenierung Volker Böhm, Premiere 10.06.2012 Foyer Theater Duisburg Eine Produktion mit dem Kinderchor am Rhein Benjamin Britten DIE ARCHE NOAH Inszenierung Volker Böhm, Premiere 18.04.2013 Theater Duisburg

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DER OPERNBAUKASTEN Inszenierung Philipp Westerbarkei, Premiere 08.11.2015 Opernhaus Düsseldorf und Theater Duisburg

Diana Syrse (UA) DER KIOSK Inszenierung Ilaria Lanzino, Premiere 26.06.2021 Burgplatz Düsseldorf, Foyer Opernhaus Düsseldorf und Theater Duisburg Mike Svoboda DER UNGLAUBLICHE SPOTZ Inszenierung Daniel Hackenberg, Premiere 06.05.2010 Foyer Theater Duisburg Thierry Tidrow NILS KARLSSON DÄUMLING Inszenierung Anselm Dalfert, Premiere 22.01.2019 mobile Produktion Eine Kooperation der Deutschen Oper am Rhein mit dem Theater Dortmund und dem Theater Bonn im Rahmen von Junge Opern Rhein-Ruhr Leonard Evers GOLD! Inszenierung Ilaria Lanzino, Premiere 01.04.2019 Forum Freies Theater Thierry Tidrow KIRSAS MUSIK Inszenierung Ilaria Lanzino, Premiere 17.06.2022 Burgplatz Düsseldorf Eine Kooperation der Deutschen Oper am Rhein mit dem Theater Dortmund und dem Theater Bonn im Rahmen von Junge Opern Rhein-Ruhr Sergej Maingardt ECHTZEITGEFÜHL Inszenierung Sergej Maingardt, Premiere 15.02.2024 mobile Produktion Sebastian Schwab HOLLE! Inszenierung Jörg Behr, Premiere 13.11.2024 Foyer Opernhaus Düsseldorf und Theater Duisburg

URAUFFÜHRUNGEN IN DER MOBILEN SPIELSTÄTTE UFO Die unbedingten Dinge Komposition Merzouga (Eva Pöpplein und Janko Hanushevsky) Libretto Nicola Huppertz UA am 01.10.2021, Duisburg-Mitte Als wir nicht wussten, wer wir waren Komposition Misha Cvijović Libretto Jan Sobrie UA am 15.02.2022, Düsseldorf-Garath Songs with Roots Musikalische Arrangements Jan van Outryve Konzept Wouter van Looy UA am 23.03.2022, Duisburg-Bruckhausen Glas Komposition Caio de Azevedo Libretto Friederike Karig UA am 15.06.2022, Düsseldorf-Gerresheim Die Geschichte vom blinden Vertrauen Komposition Gregor Hübner Choreographie Hege Haagenrud UA am 10.09.2022, Duisburg-Ruhrort

So oder so oder so Komposition Tom Smith Libretto Heili Schwarz-Schütte UA am 24.11.2022, Düsseldorf-Oberbilk Das Kind und das Ding Komposition Benjamin und Erwin Stache Libretto Michaela Dicu UA am 10.03.2023, Duisburg-Innenhafen Kinder an die Macht!

Komposition Marius Schötz Libretto Marius Schötz und Marthe Meinhold UA am 02.06.2023, Düsseldorf-Golzheim Winterreise Elektronik / Arrangements Konstantin Dupelius Songwriting Justus Wilcken und Tonio Geugelin UA am 02.03.2024, Duisburg-Dellviertel Keine Angst. Sagte die Angst Komposition Anna Korsun Libretto kainkollektiv (Mirjam Schmuck und Fabian Lettow) UA am 13.04.2024, Duisburg-Dellviertel Ich sing dir was und du mir auch Künstlerische Leitung Susanne Reifenrath und Marc von Henning UA am 30.05.2024, Duisburg-Dellviertel Rheingold 47051 Arrangements: Clemens Rynkowski und Wolfgang Wiechert UA am 14.06.2024, Duisburg-Dellviertel Reset. Alles atmet!

Künstlerische Leitung Clara Caroline Siewering UA am 14.09.2024, Düsseldorf-Derendorf Eternal October – ohne Anfang kein Ende Komposition Alexander Chernyshkov Libretto Maria Buzhor UA am 01.11.2024, Düsseldorf-Derendorf Tiefengeflüster Komposition: Aigerim Seilova Libretto: Maria Kwaschik UA am 06.12.2024, Düsseldorf-Derendorf Out in Space Komposition Benedikt ter Braak Choreographie Sara Angius UA am 26.04.2025, Duisburg-Ruhrort The Taste of Love Komposition Julia Mihàly Libretto Julia Mihàly, Franziska Kronfoth und Ensemble UA am 20.06.2025, Duisburg Ruhrort

PREMIEREN BALLETT 2009/10 – 2024/25

MARSCH, WALZER, POLKA Choreographie Martin Schläpfer Musik Johann Strauß (Sohn): An der schönen blauen Donau. Walzer op. 314, Annen-Polka op.

117; Josef Strauß: Sphärenklänge. Walzer op. 235; Johann Strauß (Vater): Radetzky-Marsch op. 228 Kostüme Thomas Ziegler Licht Thomas Diek FRANK BRIDGE VARIATIONS Choreographie Hans van Manen Musik Benjamin Britten: Variations on a Theme of Frank Bridge op.10 Bühne und Kostüme Keso Dekker Licht Bert Dalhuysen 3. SINFONIE (UA) Choreographie Martin Schläpfer Musik Witold Lutosławski: Sinfonie Nr. 3 Bühne Thomas Ziegler Kostüme Catherine Voeffray b.02 Premieren 05.12.2009 Theater Duisburg 19.12.2009 Opernhaus Düsseldorf KUNST DER FUGE Choreographie Martin Schläpfer Musik Johann Sebastian Bach: Die Kunst der Fuge BWV 1080 Bühne Thomas Ziegler Kostüme Catherine Voeffray b.03 Premieren 23.01.2010 Theater Duisburg 21.02.2010 Opernhaus Düsseldor Musikalische Leitung Axel Kober SERENADE Choreographie George Balanchine Musik Peter I. Tschaikowsky: Serenade für Streicher C-Dur op. 48 Kostüme nach Barbara Karinska Licht Franz-Xaver Schaffer nach Ronald Bates SIGNING OFF Choreographie Paul Lightfoot / Sol León Musik Philip Glass: 1. und 2. Satz aus dem Konzert für Violine und Orchester Bühne und Kostüme Paul Lightfoot und Sol León Licht Tom Bervoort

b.04 Premiere 30.04.2010 Opernhaus Düsseldorf BAKER’S DOZEN Choreographie Twyla Tharp Musik Willie »The Lion« Smith (arrangiert von Dick Hymes) Kostüme Santo Loquasto Licht Jennifer Tipton PAVANE AUF DEN TOD EINER INFANTIN Choreographie Kurt Joos Musik Maurice Ravel: Pavane pour une infante défunte Kostüme nach Sigurd Leeder Licht Hermann Markard NEITHER (UA) Choreographie Martin Schläpfer Musik Morton Feldman: Neither Musikalische Leitung Dante Anzolini Raum und Kostüme rosalie Licht Volker Weinhart b.05 Premiere 12.06.2010 Opernhaus Düsseldorf PEZZI UND TÄNZE Choreographie Martin Schläpfer Musik Giacinto Scelsi: Tre Pezzi für Sopransaxophon und 15 Walzer für Violine und Gitarre arrangiert aus den 36 Originaltänzen op. 9 D 365 von Franz Schubert Kostüme Marie-Thérèse Jossen IRREVERSIBEL (UA) Choreographie Teresa Rotemberg Musik Herbert Henck: aus den Sonatas and Interludes für präpariertes Klavier von John Cage und Improvisationen über John Cage Bühne und Kostüme Benita Roth RAMIFICATIONS Choreographie Martin Schläpfer Musik György Ligeti: Ramifications Kostüm Thomas Ziegler

SPIELZEIT 2010/11 b.06 Premieren 14.10.2010 Theater Duisburg 03.12.2010 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Christoph Altstaedt THE FOUR TEMPERAMENTS Choreographie George Balanchine Musik Paul Hindemith: Die vier Temperamente Kostüme nach Kurt Seligmann Licht nach Jean Rosenthal FORELLENQUINTETT (UA) Choreographie Martin Schläpfer Musik The Libertines: Don’t be shy; Franz Schubert: Quintett für Klavier, Violine, Viola, Violoncello und Kontrabass A-Dur D 667 (»Forellenquintett«) Bühne, Video, Kostüme Keso Dekker Licht und Video Franz-Xaver Schaffer ALUMINIUM Choreographie Mats Ek Musik John Adams: Shaker Loops Bühne und Kostüme Peter Freiij Licht Erik Berglund b.07 Premieren 19.02.2011 Opernhaus Düsseldorf 14.12.2011 Theater Duisburg Musikalische Leitung Catherine Rückwardt

PREMIEREN BALLETT

b.01 Premieren 16.10.2009 Opernhaus Düsseldorf 13.03.2010 Theater Duisburg Musikalische Leitung Christoph Altstaedt

REFORMATIONSSYMPHONIE Choreographie Martin Schläpfer Musik Felix Mendelssohn Bartholdy: Sinfonie Nr. 5 d-Moll op. 107 Kostüme Marie-Thérèse Jossen

COMPOSITIE Choreographie Hans van Manen Musik John Adams: Eros Piano; Morton Feldman: Madame Press died last week at ninety Bühne und Kostüme Keso Dekker Licht Joop Caboort FROZEN ECHO (UA) Choreographie Regina van Berkel Musik Theo Verbey: Frozen Echo (UA) Bühne, Video, Licht Dietmar Janeck ROBERT SCHUMANN TÄNZE (UA) Choreographie Martin Schläpfer Musik Robert Schumann: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 97 (»Rheinische«) Bühne Thomas Ziegler Kostüme Nelly van der Velden Licht Thomas Diek

3 Choreographie Martin Schläpfer Musik Paul Pavey Bühne Thomas Ziegler Kostüme Catherine Voeffray Licht Volker Weinhart

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SPIELZEIT 2009/10

b.08 Premieren 09.04.2011 Opernhaus Düsseldorf 28.05.2011 Theater Duisburg

b.11 Premiere 17.03.2012 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Christoph Altstaedt

STREICHQUARTETT Choreographie Martin Schläpfer Musik Witold Lutosławski: Streichquartett Bühne Thomas Ziegler Kostüme Marie-Thérèse Jossen Licht Volker Weinhart

BACKYARD (UA) Choreographie Uri Ivgi / Johan Greben Musik Bernd Alois Zimmermann: Stille und Umkehr; Ryūichi Sakamoto: Anger aus Discord; Arvo Pärt: Fratres Bühne Uri Ivgi und Johan Greben Kostüme Natasja Lansen Licht Yaron Abulafia

TWO Choreographie Hans van Manen Musik Ferruccio Busoni: Berceuse Elégiaque op. 42 BV 252a Bühne und Kostüme Keso Dekker Licht Joop Caboort

PREMIEREN BALLETT

SOLO Choreographie Hans van Manen Musik Johann Sebastian Bach: Corrente und Double aus der Partita Nr. 1 h-Moll für Violine BWV 1002 Bühne und Kostüme Keso Dekker Licht Joop Caboort UNLEASHING THE WOLF (UA) Choreographie Martin Schläpfer Musik Paul Pavey (live) Bühne Martin Schläpfer Kostüme Marie-Thérèse Jossen Licht Volker Weinhart b.09 Premieren 01.07.2011 Opernhaus Düsseldorf 15.09.2012 Theater Duisburg Musikalische Leitung Axel Kober EIN DEUTSCHES REQUIEM (UA) Choreographie Martin Schläpfer Musik Johannes Brahms: Ein Deutsches Requiem op. 45 Bühne Florian Etti Kostüme Catherine Voeffray Licht Volker Weinhart Chor Gerhard Michalski

SPIELZEIT 2011/12 b.10 Premieren 29.10.2011 Theater Duisburg 03.12.2012 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Wen-Pin Chien DRITTES KLAVIERKONZERT Choreographie Martin Schläpfer Musik Alfred Schnittke: Konzert für Klavier und Streichorchester Bühne und Kostüme Thomas Ziegler Licht Franz-Xaver Schaffer TANZSUITE Choreographie Martin Schläpfer Musik Helmut Lachenmann: Tanzsuite mit Deutschlandlied Bühne und Kostüme Keso Dekker Video Christoph Schödel, Keso Dekker Licht Franz-Xaver Schaffer

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SYMPHONIE OF PSALMS Choreographie Jiří Kylián Musik Igor Strawinsky: Symphonie de Psaumes Bühne William Katz Kostüme Joop Stokvis Licht Kees Kjebbes nach Joop Caboort

VIOLAKONZERT Choreographie Martin Schläpfer Musik Alfred Schnittke: Konzert für Viola und Orchester Bühne und Kostüme Thomas Ziegler Licht Volker Weinhart FEARFUL SYMMETRIES Choreographie Nils Christe Musik John Adams: Fearful Symmetries Bühne Thomas Rupert Kostüme Annegien Sneep Licht Volker Weinhart b.12 Premiere 16.06.2012 Musikalische Leitung Dante Anzolini INSIDE (UA) Choreographie Antoine Jully Musik Pēteris Vasks: Cantabile aus dem Konzert für Violine und Orchester (»Distant Light«); Jan Novák: Capriccio für Violoncello und Orchester Bühne, Kostüme, Video Antoine Jully Licht Volker Weinhart Dramaturgie Ulrike Wörner THE OLD MAN AND ME Choreographie Hans van Manen Musik J. J. Cale: The Old Man and Me; Igor Strawinsky: Circus Polka; Wolfgang A. Mozart: Adagio (2. Satz) aus dem Klavierkonzert Nr. 23 A-Dur KV 488 Bühne und Kostüme Keso Dekker Licht Joop Caboort LONTANO Choreographie Martin Schläpfer Musik György Ligeti: Lontano Bühne und Kostüme Keso Dekker Licht Bert Dalhuysen AGON Choreographie George Balanchine Musik Igor Strawinsky: Agon Licht Volker Weinhart Spielzeit 2012/13 b.13 Premiere 10.11.2012 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Christoph Altstaedt CONCERTO BAROCCO Choreographie George Balanchine Musik Johann Sebastian Bach:Konzert für zwei Violinen und Orchester d-Moll BMV 1043 Licht Thomas Diek

KLEINES REQUIEM Choreographie Hans van Manen Musik Henryk Mikołaj Górecki: Kleines Requiem für eine Polka op. 66 Bühne und Kostüme Keso Dekker Licht Joop Caboort UNGARISCHE TÄNZE (UA) Choreographie Martin Schläpfer Musik Johannes Brahms: Ungarische Tänze WoO 1 Kostüme Sabine Schnetz Licht Thomas Diek b.14 Premiere 02.02.2013 Theater Duisburg Musikalische Leitung Axel Kober THE LEAVES ARE FADING – PAS DE DEUX Choreographie Antony Tudor Musik Antonin Dvořák: Nr. 8 aus Die Zypressen.

12 kurze Sätze für Streichquartett o. op. B 152 in einer Bearbeitung für Streichorchester Bühne und Kostüme Thomas Ziegler Licht John B. Read FIVE BRAHMS WALTZES IN THE MANNER OF ISADORA DUNCAN Choreographie Frederick Ashton Musik Johannes Brahms: Walzer Nr. 1 (Vorspiel), 2, 8, 10, 13 und 15 op. 39 Licht John B. Read JARDIN AUX LILAS Choreographie Antony Tudor Musik Ernest Chausson: Poème für Violine und Orchester op. 25 Es-Dur Bühne und Kostüme Thomas Ziegler Licht John B. Read JOHANNES BRAHMS – SYMPHONIE NR. 2 (UA) Choreographie Martin Schläpfer Musik Johannes Brahms: Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 73 Bühne und Kostüme Keso Dekker Licht Franz-Xaver Schaffer b.15 Premiere 12.04.2013 Opernhaus Düsseldorf »WE WERE RIGHT HERE!« (UA) Choreographie Martin Chaix Musik Alfred Schnittke: 1. Satz (Andante rubato) aus dem Konzert für Chor Bühne Felix Aarts Kostüme Catherine Voeffray Licht Volker Weinhart REBOUND – TOPPLE – SPLASH (UA) Choreographie Antoine Jully Musik Igor Strawinsky: Concerto in Es »Dumbarton Oaks« Bühne und Kostüme Antoine Jully Licht Volker Weinhart POND WAY Choreographie Merce Cunningham Musik Brian Eno: New Ikebukuro für drei CD-Player Bühne Roy Lichtenstein Kostüme Suzanne Gallo Licht David Covey CROP (UA) Choreographie Amanda Miller Musik Fred Frith: Allegory Kostüme und Licht Amanda Miller Bühne und Licht Seth Tillett

AFTERNOON OF A FAUN Choreographie Jerome Robbins Musik Claude Debussy: Prélude à l’après-midi d’un faune Bühne Jean Rosenthal Kostüme Irene Sharaff WITHOUT WORDS Choreographie Hans van Manen Musik Hugo Wolf: Vier Mignon-Lieder (»Heiß’ mich nicht reden«, »Nur wer die Sehnsucht kennt«, »So lasst mich scheinen«, »Kennst du das Land«) – »ohne Worte« nach einer Idee von Reinbert de Le Bühne und Kostüme Keso Dekker Licht Bert Dalhuysen NACHT UMSTELLT (UA) Choreographie Martin Schläpfer Musik Franz Schubert :16 Deutsche Tänze D 783; Salvatore Sciarrino: Il suono e il tacere; Franz Schubert: Sinfonie Nr. 7 h-Moll D 759 (»Unvollendete«); Salvatore Sciarrino: Shadow of Sound; Franz Schubert: Die Nacht D 983c Bühne Florian Etti Kostüme Catherine Voeffray Licht Thomas Diek

SPIELZEIT 2013/14 b.17 Premieren 26.10.2013 Opernhaus Düsseldorf 05.09.2015 Theater Duisburg Musikalische Leitung Axel Kober 7 (UA) Choreographie Martin Schläpfer Musik Gustav Mahler: Sinfonie Nr. 7 e-Moll Bühne und Kostüme Florian Etti Licht Volker Weinhart

b.19 Premiere 28.03.2014 Opernhaus Düsseldorf HIDDEN FEATURES (UA) Choreographie Antoine Jully Musik Erwin Schulhoff: Fünf Stücke für Streichquartett; Henryk Mikołaj Góreck: Konzert für Cembalo und Streichorchester op. 40 Kostüme Kevin Gamez Video Interactions Matthias Oostrik Licht Volker Weinhart SCENARIO Choreographie Merce Cunningham Musik Takehisa Kosugi: Wave Code A-Z Kostüme, Raum, Licht nach Rei Kawabuko Rekonstr. Kostüme Catherine Voeffray GROSSE FUGE Choreographie Hans van Manen Musik Ludwig van Beethoven: Große Fuge B-Dur op. 133 und Cavatina aus dem Streichquartett B-Dur op. 130 Bühne Jean-Paul Vroom Licht Jan Hofstra b.20 Premiere 23.05.2014 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Wen-Pin Chien DEEP FIELD (UA) Choreographie Martin Schläpfer Musik Adriana Hölszky: Zehn KLANGbelichtungen einer METAmorphose (Auftragswerk) Medien-Licht-Skulptur rosalie Kostüme rosalie Chorleitung Denis Comtet Licht Thomas Diek Klangregie Otto Kränzler Dramaturgie Anne do Paço In Kooperation mit dem WDR-Rundfunkchor

SPIELZEIT 2014/15

b.18 Premiere 17.01.2014 Theater Duisburg Musikalische Leitung Christoph Altstaedt

b.21 Premiere 17.10.2014 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Jochem Hochstenbach

EPISODES Choreographie George Balanchine Musik Anton Webern: Sinfonie op. 21 für Kammerensemble, Fünf Stücke op. 10, Konzert op. 24 für neun Instrumente und Variationen op. 30; Johann Sebastian Bach Fuga (2. Ricercata) a 6 voci aus Das Musikalische Opfer BWV 1079/5 für Orchester bearbeitet von Anton Webern Licht Franz-Xaver Schaffer

SERENADE Choreographie George Balanchine Musik Peter I. Tschaikowsky: Serenade für Streicher C-Dur op. 48 Kostüme nach Barbara Karinska Licht Thomas Diek Musikalische Leitung Jochem Hochstenbach

SINFONIEN Choreographie Martin Schläpfer Musik Wilhelm Killmayer: Sinfonia I (»Fogli«) und Sinfonia II (»Ricordanze«) Bühne Thomas Ziegler Kostüme Catherine Voeffray Licht Franz-Xaver Schaffer

ALLTAG (UA) Choreographie Hans van Manen Musik Manuel Blasco de Nebra: Adagio aus der ­Klaviersonate op. 1 Nr. 4 C-Dur; Ausschnitte aus Gustav Mahler: 1. Satz der 7. Sinfonie, Franz Schubert: »Du bist die Ruh« D 776 sowie Johann Sebastian Bach: Toccata aus der Partita für Klavier Nr. 6 e-Moll BWV 830 Bühne und Kostüme Keso Dekker Licht Bert Dalhuysen

JOHANNES BRAHMS – SYMPHONIE NR. 2 Choreographie Martin Schläpfer Musik Johannes Brahms: Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 73 Bühne und Kostüme Keso Dekker Licht Franz-Xaver Schaffer b.22 Premieren 23.01.2015 Theater Duisburg 22.05.2015 Opernhaus Düsseldorf VERWUNDERT SEYN - ZU SEHN (UA) Choreographie Martin Schläpfer Musik Alexander Skrjabin: Sonaten für Klavier Nr. 6 und Nr. 10; Franz Liszt: Grande Valse di bravura »Le bal de Berne« (Erste Fassung) S 209 Bühne und Kostüme Keso Dekker Licht Franz-Xaver Schaffer Videotechnik Christoph Schödel MOVES Choreographie Jerome Robbins Kostümrealisation Gabriela Oehmchen Licht Jennifer Tipton EIN WALD, EIN SEE Choreographie Martin Schläpfer Musik Paul Pavey (live) Bühne Thomas Ziegler Kostüme Catherine Voeffray Licht Franz-Xaver Schaffer b.23 Premiere 14.03.2015 Opernhaus Düsseldorf SYMPHONIE G-MOLL (UA) Choreographie Martin Schläpfer Musik Wolfgang A. Mozart: Sinfonie g-Moll KV 550 Bühne und Kostüme Florian Etti Licht Thomas Diek Musikalische Leitung Marc Piollet »… ADÓNDE VAS, SIGUIRIYA?« CAPRICHO FLAMENCO (UA) Choreographie Brigitta Luisa Merki Musik Musikensemble Flamencos en route: Por Siguiriya y por Bulería (live) Kostüme Carmen Perez Mateos Licht Thomas Diek Ton Markus Luginbühl – audiopool

PREMIEREN BALLETT

b.16 Premieren 05.07.2013 Opernhaus Düsseldorf 21.11.2013 Theater Duisburg Musikalische Leitung Wen-Pin Chien

SORROWFUL SONGS Choreographie Nils Christe Musik Henryk Mikołaj Górecki: 2. und 3. Satz aus der Sinfonie Nr. 3 op. 36 für Sopran und Orchester (»Sinfonie der Klagelieder«) Bühne Thomas Rupert Kostüme Annegien Sneep Licht Franz-Xaver Schaffer

RÄTTIKA (Deutsche EA) Choreographie Mats Ek Musik Johannes Brahms: Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 77 Bühne und Kostüme Mylla Ek Licht Erik Berglund Musikalische Leitung Marc Piollet b.24 Premiere 08.05.2015 Theater Duisburg Musikalische Leitung Wen-Pin Chien ILLUSION (UA) Choreographie Young Soon Hue Musik Philip Glass: Doppelkonzert für Violine, Violoncello und Orchester Bühne und Kostüme Keso Dekker Licht Volker Weinhart LONESOME GEORGE (UA) Choreographie Marco Goecke Musik Dmitri Schostakowitsch: Streichquartett Nr. 8 c-Moll op. 110 in der Bearbeitung als Kammersinfonie für Streichorchester op. 110a von Rudolf Barschai

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INCLINATION (UA) Choreographie Regina van Berkel Musik Alan Hovhaness: Streichquartett Nr. 4 op. 208/2 »The Ancient Tree« Bühne und Licht Dietmar Janeck Kostüme Regina van Berkel

Bühne und Kostüme Michaela Springer Licht Udo Haberland Dramaturgie Nadja Kadel VOICES BORROWED (UA) Choreographie Amanda Miller Musik Georg Friedrich Händel: Largo aus dem Concerto grosso B-Dur op. 6 Nr. 7; Arnold Schönberg: Konzert für Streichquartett und Orchester B-Dur nach Georg Friedrich Händels Concerto grosso B-Dur op. 6 Nr. 7 Bühne Claus Stump Kostüme und Licht Amanda Miller, Claus Stump Musikalische Beratung Mark Fasshauer

SPIELZEIT 2015/16 b. 25 Premiere 10.10.2015 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Wen-Pin Chien

PREMIEREN BALLETT

WORK WITHIN WORK Choreographie William Forsythe Musik Luciano Berio: Duetti per due Violini Kostüme Stephen Galloway Licht William Forsythe, Tanja Rühl SYMPHONIC VARIATIONS Choreographie Frederick Ashton Musik César Franck: Variations symphoniques M. 46 für Klavier und Orchester von Bühne und Kostüme Sophie Fedorovitch Licht John B. Read TWO GOLD VARIATIONS Choreographie Hans van Manen Musik Jacob ter Veldhuis: Goldmine (1. Satz) und All this Gold this Mountain has (2. Satz) aus Goldrush Concerto für Schlagzeug und Orchester Bühne und Kostüme Keso Dekker Licht Joop Caboort

DUO CONCERTANT Choreographie George Balanchine Musik Igor Strawinsky: Duo Concertant für Violine und Klavier Licht Volker Weinhart VARIATIONEN UND PARTITEN (UA) Choreographie Martin Schläpfer Musik Ludwig van Beethoven: 12 Variationen über das Menuett »à la Vigano« aus Jakob Haibels Ballett Le nozze disturbate C-Dur WoO 68; Johann Sebastian Bach: Partita Nr. 6 e-Moll BWV 830 für Klavier solo Bühne Thomas Ziegler Kostüme Nelly van de Velden Licht Volker Weinhart DER GRÜNE TISCH Choreographie Kurt Jooss Musik F. A. Cohen Kostüme Hein Heckroth Lichtentwurf u. Masken Hermann Markard Licht Jan Hofstra b.28 Premiere 29.05.2016 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Aziz Shokhakimov ESPLANADE Choreographie Paul Taylor Musik Johann Sebastian Bach: Konzert für Violine, Streicher und Continuo E-Dur BWV 1042 und Largo und Allegro aus dem Konzert für zwei Violinen, Streicher und Continuo d-Moll BWV 1043 Kostüme John Rawlings Licht Jennifer Tipton

b.26 Premieren 16.01.2016 Theater Duisburg 16.09.2016 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Axel Kober

TENEBRE (UA) Choreographie Hubert Essakow Musik Bryce Dessner: Tenebre für Streichorchester und Delphica für Viola solo Bühne und Kostüme Merle Hensel Licht Mark Doubleday Sounddesign Gareth Mitchell

BOURNONVILLE DIVERTISSEMENT Choreographie August Bournonville Musik Edvard Mads Ebbe Helstedt und Holger Simon Paulli: Pas de deux aus »Blumenfest in Genzano« sowie Pas de six und Tarantella aus »Napoli« Kostüme Maja Ravn Licht Franz-Xaver Schaffer

DIFFERENT DIALOGUES (UA) Choreographie Nils Christe Musik Philip Glass: 2., 3. und 4. Satz aus der ­Sinfonie Nr. 3 sowie 2. Satz aus dem Konzert für Violine und Orchester Bühne Thomas Rupert Kostüme Annegien Sneep Licht Remko van Wely

DARK ELEGIES Choreographie Antony Tudor Musik Gustav Mahler: »Kindertotenlieder« auf Gedichte von Friedrich Rückert für Bariton und Orchester Bühne und Kostüme Thomas Ziegler Licht Franz-Xaver Schaffer

YOUNG MOVES Premiere 18.06.2016 Theater Duisburg

ONE (UA) Choreographie Terence Kohler Musik Johannes Brahms: Sinfonie Nr. 1 c-Moll op. 68 Bühne Verena Hemmerlein Kostüme Louise Flanagan Licht Franz-Xaver Schaffer

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b.27 Premiere 18.03.2016 Opernhaus Düsseldorf

ODNALRO (UA) Choreographie Alban Pinet Musik Kenny Sargent & Blue Steele Orchestra: Girl of My Dreams; Ambassadors & Frank Salvano: Me and the Man in the Moon; Sam Brown & Ambrose Orchestra: Leven Thirty Saturday Night; Hildur Guðnadóttir: Aether Kostüme Hélène Vergnes IT IS PASSING BY (UA) Choreographie Wun Sze Chan Musik Moondog: Lullaby Bühne und Kostüme Wun Sze Chan Video Michael Maurissens

FIELDWORK: \ˈFĒLD-ˌWƏRK\ (UA) Choreographie Louisa Rachedi Musik Cliff Martinez: The Knick Bühne und Kostüme Louisa Rachedi Visuelle Assistenz Tillmann Franzen MINDRIFT (UA) Choreographie Boris Randzio Musik György Kurtág: Signs, Games and ­Messages Nr. 1 bis 6 für Viola solo Bühne Gerrit Frohne-Brinkmann Kostüme Monika Gebauer-Randzio ZAHIR (UA) Choreographie So-Yeon Kim Musik Johann Sebastian Bach: Prélude aus der Suite Nr. 1 G-Dur BWV 1007, Courant und Sarabande aus der Suite Nr. 2 d-Moll BWV 1008 und Prélude aus der Suite Nr. 3 C-Dur BWV 1009 Bühne So-Yeon Kim Kostüme Kevin Gamez RAPTURE (UA) Choreographie Michael Foster Musik Michael Torke: Drums and Woods aus Rapture – Konzert für Schlagzeug und Orchester Bühne Michael Foster Kostüme Hélène Vergnes Licht Franz-Xaver Schaffer Spielzeit 2016/17 b.29 Premieren 28.10.2016 Theater Duisburg 23.09.2017 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Wen-Pin Chien MOZARTIANA Choreographie George Balanchine Musik Peter I. Tschaikowsky: Suite Nr. 4 G-Dur op. 61 »Mozartiana« Kostüme Rouben Ter-Arutunian Licht Franz-Xaver Schaffer nach Ronald Bates KONZERT FÜR ORCHESTER (UA) Choreographie Martin Schläpfer Musik Witold Lutosławski: Konzert für Orchester Bühne und Kostüme Florian Etti Licht Franz-Xaver Schaffer THE CONCERT Choreographie Jerome Robbins Musik Frédéric Chopin: Polonaise A-Dur op. 40/1, Berceuse Des-Dur op. 57, Prélude fis-Moll op. 28/18, Prélude b-Moll op. 18/16, Walzer Nr. 14 e-Moll op. posth., Prélude A-Dur op. 28/7, Prélude e-Moll op. 28/4, Mazurka Nr. 42 G-Dur op. posth. 67/1; Ballade As-Dur op. 47/3 in einer Orchestrierung von Clare Grundman Bühne Saul Steinberg Kostüme Irene Sharaff Licht Jennifer Tipton b.30 Premiere 14.01.2017 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Jean-Michaël Lavoie CONCERTO GROSSO (UA) Choreographie Remus Şucheană Musik Alfred Schnittke: Concerto grosso Nr. 1 für zwei Violinen, Klavier, Cembalo und Streicher Bühne und Kostüme Darko Petrovic Licht Thomas Diek

LONESOME GEORGE Choreographie Marco Goecke Musik Dmitri Schostakowitsch: Streichquartett Nr. 8 c-Moll op. 110 in der Bearbeitung als Kammersinfonie für Streichorchester op. 110a von Rudolf Barschai Bühne und Kostüme Michaela Springer Licht Udo Haberland Dramaturgie Nadja Kadel

YOUNG MOVES Premiere 01.07.2017 Opernhaus Düsseldorf

b.34 Premiere 02.02.2018 Theater Duisburg

NO DESTINATION (UA) Choreographie Wun Sze Chan Musik No Destination von Leopath (Michael Kamp), Julia Kent und Jaust Live-Painting und Bühne Walter Padao Kostüme Hélène Vergnes

WOUNDED ANGEL (UA) Choreographie Natalia Horecna Musik Béla Bartók: Beginn, 1. und 2. Lockspiel aus der Konzertsuite Der wunderbare Mandarin; Duo Probosci: The Goat, We All Scream Truck!, Hiccup und Angel rises; Alban Berg: Nr. IV Langsam aus Vier Stücke für Klarinette und Klavier op. 5; Denys Bouliane: Passacaglia givrée aus La Neige est blanche mais l’eau est noire Bühne und Kostüme Natalia Horecna Licht Thomas Diek

FOURMIS (UA) Choreographie Sonny Locsin Musik Philip Glass: 1., 5. und 6. Satz aus dem Streichquartett Nr. 3 Mishima Bühne und Kostüme Sonny Locsin

APPENZELLERTÄNZE Choreographie Martin Schläpfer Musik Streichmusik und Zäuerli – Toncollage von Martin Schläpfer und Jens Zimmer sowie Originalaufnahmen aus dem Appenzell von Marcel Zulauf Bühne und Kostüme Thomas Ziegler Licht Franz-Xaver Schaffer

ADAGIO HAMMERKLAVIER Choreographie Hans van Manen Musik Ludwig van Beethoven: Adagio aus der Sonate Nr. 29 B-Dur op. 106 (»Große Sonate für das Hammerklavier«) Bühne und Kostüme Jean-Paul Vroom Licht Jan Hofstra SH-BOOM! Choreographie Sol León & Paul Lightfoot Musik The Mills Brothers, Stan Freberg, Turner Layton & Clarence Johnstone, Olavi Virta, Arturo Cuartero, John Sexton, John Turner & Eberhard Storch, James Keyes, Claude & Carl Feaster, Floyd F. McRae & James Edwards Bühne und Kostüme Sol León & Paul Lightfoot Licht Tom Bevoort b.32 Premieren 02.06.2017 Opernhaus Düsseldorf 14.10.2017 Theater Duisburg Musikalische Leitung Axel Kober PETITE MESSE SOLENNELLE (UA) Choreographie Martin Schläpfer Musik Gioachino Rossini: Petite Messe solennelle für Sopran, Alt, Tenor, Bass, gemischten Chor, zwei Klaviere und Harmonium sowie in der Pause aus Band 12 seiner Péchés de vieillesse »Quelques riens pour album«: Nr. 5 Allegretto moderato und Nr. 21 Andantino sostenuto Chor Gerhard Michalski Bühne und Kostüme Florian Etti Licht Volker Weinhart

49 (UA) Choreographie So-Yeon Kim Musik Arvo Pärt: 2., 3. und 4. Satz aus Lamentate; Johann Sebastian Bach: Ich ruf zu dir, Herr Jesu Christ BWV 639 in einer Transkription von Ferruccio Busoni Bühne So-Yeon Kim Kostüme Irene Vaqueiro EAST COASTING (UA) Choreographie Michael Foster Musik Charles Mingus: East Coasting und West Coast Ghost Bühne Michael Foster Kostüme Hélène Vergnes Licht Thomas Diek

SPIELZEIT 2017/18 b.33 Premiere 16.12.2017 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Wen-Pin Chien STRAWINSKY VIOLIN CONCERTO Choreographie George Balanchine Musik Igor Strawinsky: Konzert für Violine und Orchester in D Licht Thomas Diek ROSES OF SHADOW (UA) Choreographie Martin Schläpfer Musik Adriana Hölszky: Roses of Shadow. Klangchoreographie für Sopran und acht Instrumentalisten (Auftragswerk) Bühne und Kostüme Marcus Spyros Bertermann Licht Thomas Diek POLISH PIECES Choreographie Hans van Manen Musik Henryk M. Górecki: Konzert für Klavier und Streichorchester op. 40 und Three Pieces in Old Style für Streichorchester Bühne und Kostüme Keso Dekker Licht Joop Caboort

b.35 Premiere 27.04.2018 Opernhaus Düsseldorf DECADENCE Choreographie Ohad Naharin Musik Dick Dale, Goldfrapp, Antonio Vivaldi u. a.

Kostüme Rakefet Levy Licht Avi Yona Bueno (Bambi) Lichtumsetzung Gadi Glik ENVIRONMENT (UA) Choreographie Ben J. Riepe Komposition Roman Pfeifer Textcollage Joshua Gros, Milo Rau, Gernot Böhme, Louise Bourgeois, Philipp Preuß, Susan Sontag, Francis Bacon Bühne & Kostüme Ben J. Riepe Licht Ben J. Riepe, Thomas Diek

PREMIEREN BALLETT

OBELISCO Choreographie Martin Schläpfer Musik Marla Glen, Salvatore Sciarrino, Franz Schubert, Domenico Scarlatti, Wolfgang Amadeus Mozart, Giacinto Scelsi und Richard Heuberger Bühne und Kostüme Thomas Ziegler Licht Thomas Diek

DER GRÜNE TISCH Choreographie Kurt Jooss Musik F. A. Cohen Kostüme Hein Heckroth Lichtentwurf u. Masken Hermann Markard Licht Jan Hofstra

ABENDLIED Choreographie Remus Şucheană Musik Franz Schubert: Trio Nr. 2 Es-Dur D 929 für Klavier, Violine und Violoncello Bühne und Kostüme Darko Petrovic Licht Thomas Diek b.36 Premieren 08.06.2018 Opernhaus Düsseldorf 28.09.2018 Theater Duisburg Musikalische Leitung Axel Kober SCHWANENSEE (UA) Choreographie Martin Schläpfer Musik Peter I. Tschaikowsky: Schwanensee.

Ballett in vier Akten op. 20 Bühne und Kostüme Florian Etti Licht Stefan Bolliger Dramaturgie Anne do Paço

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b.31 Premieren 01.04.2017 Opernhaus Düsseldorf 13.05.2017 Theater Duisburg

ANDANTE SOSTENUTO Choreographie Boris Randzio Musik Radiohead: Daydreaming; Franz Schubert: Andante sostenuto (2. Satz) aus der Sonate für Klavier Nr. 21 B-Dur D 960 EDGE OF REASON (UA) Choreographie Chidozie Nzerem Musik Christopher Rouse: Ogoun Badagris; Nebojsa Jovan Živković: Trio Per Uno op. 27 – Part I Bühne und Kostüme Chidozie Nzerem

SPECTRE DE LA ROSE Choreographie Marco Goecke Musik Carl Maria von Weber: Aufforderung zum Tanz op. 65 für Orchester bearbeitet von Hector Berlioz; Carl Maria von Weber: Ouvertüre »Der Beherrscher der Geister« op. 27 Bühne Marco Goecke Kostüme Michaela Springer Licht Udo Haberland Dramaturgie Nadja Kadel

YOUNG MOVES Premiere 30.06.2018 Theater Duisburg

b.38 Premiere 12.04.2019 Opernhaus Düsseldorf

YOUNG MOVES Premiere 05.07.2019 Opernhaus Düsseldorf

TEMET NOSCE (UA) Choreographie Feline van Dijken Musik Norman Dello Joio: Largo, Grave con ruvidezza, Spumante, Animato, Adagio con intensità und Con brio aus Meditations on Ecclesiastes für Streichorchester Bühne und Kostüme Feline van Dijken

DANCES WITH PIANO (Deutsche Erstaufführung) Choreographie Hans van Manen Musik Carlos Micháns: Vivo e giusto aus Mouve­ ments Eclatants (Uraufführung der Klavierfassung); Frederic Mompou: Nr. 1 (Angelico) und Nr. 2 (Lent) aus Música Callada; Johann Sebastian Bach: Variation 1 aus den Goldberg-Variationen BWV 988; Heitor Villa-Lobos: Prélude Nr. 4 von für Klavier bearbeitet von José Vieira Brandão; Johann Sebastian Bach: Variation 11 aus den Goldberg-Variationen BWV 988; Frederic Mompou: Nr. 28 (Lent) aus Música Callada Bühne und Kostüme Keso Dekker Licht Bert Dalhuysen

AS IT LEAVES…(UA) Choreographie Brice Asnar Musik Billie Eilish: When the party is over; Kiasmos: Looped; Slow Meadow: Palemote Bühne und Kostüme Brice Asnar

OUR DISCONTENT (UA) Choreographie Sonia Dvořák Musik Tom Waits: Shake it, Dead and Lovely, Lie to Me, Redrum, How’s It Gonna End und Children’s Story Bühne Sonia Dvořák Kostüme Guido Reinhold

PREMIEREN BALLETT

POSIDONIA (UA) Choreographie Virginia Segarra Vidal Musik Stefan Odzuck: Posidonia, Océane tranquilete, Mythos Nietleben Kostüme Virginia Segarra Vidal Bühne Christian Odzuck RHAPSODY ON A THEME (UA) Choreographie Eric White Musik Michael Torke: An American Abroad Bühne Eric White Kostüme Saskia Schneider Licht Volker Weinhart

SPIELZEIT 2018/19 b.37 Premiere 23.11.2018 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Jean-Michaël Lavoie NEW WORLD (UA) Choreographie Robert Binet Musik Nico Muhly: Four Studies und Honest Music (Uraufführung der Fassung für zwei Soloviolinen und Streichorchester) sowie Quiet Music für Klavier Solo Bühne Shizuka Hariu Kostüme Reid Bartelme & Harriet Jung Licht Floriaan Ganzevoort THE WAY EVER LASTING (UA) Choreographie Natalia Horecna Musik Claude Vivier: Chanson du Matin aus Cinq Chansons pour Percussion; Peter Breiner: Lurking of a Purple Demon für Solovioloncello und Streichorchester; Johann Sebastian Bach: Adagio e piano sempre aus dem Klavierkonzert Nr. 3 D-Dur BWV 1054 Bühne Darko Petrovic Kostüme Christiane Achatzi Licht Volker Weinhart

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FANTAISIES (UA) Choreographie Remus Şucheană Musik Bohuslav Martinů: Sinfonie Nr. 6 (»Fantaisies symphoniques«) H. 343 Bühne und Kostüme Mylla Ek Licht Volker Weinhart

ATMOSPHÈRES (UA) Choreographie Martin Chaix Musik Krzysztof Penderecki: Intermezzo; Ludwig van Beethoven: Adagio cantabile aus der Klaviersonate Nr. 8 c-Moll op. 13 (»Pathétique«); György Ligeti: Atmosphères Bühne Martin Chaix Kostüme Aleksandar Noshpal Licht Franz-Xaver Schaffer 44 DUOS (UA) Choreographie Martin Schläpfer Musik Béla Bartók: 44 Duos Sz. 98 für zwei Violinen Bühne Marcus Spyros Bertermann Kostüme Hélène Vergnes Licht Franz-Xaver Schaffer b.40 Premiere 08.06.2019 Opernhaus Düsseldorf PACIFIC Choreographie Mark Morris Musik Lou Harrison: Dance, Rhapsody und Song (3. Satz) sowie Allegro (4. Satz) aus dem Trio für Violine, Violoncello und Klavier Kostüme Martin Pakledinaz Licht James F. Ingalls LOCUS TRIO Choreographie Trisha Brown Visual Design, Kostüme Trisha Brown Licht Thomas Diek NIGHT WANDERING Choreographie Merce Cunningham Musik Bo Nilsson: Bewegungen, Quantitäten und Schlagfiguren Kostüme Robert Rauschenberg Lichtdesign Beverly Emmons Einstudierung Julie Cunningham Rekonstruktion Kostüme Stefanie C. Salm OFFENBACH OURVERTURES Choreographie Paul Taylor Musik Jacques Offenbach: Ouvertüren La Grande Duchesse de Gérolstein und Barbe-Bleue (in Arrangements von Fritz Hoffmann), American Eagle Waltz, Ouvertüre Les Fées du Rhin sowie Galop final aus Les Flocons de Neige Bühne und Kostüme Santo Loquasto Licht Jennifer Tipton

UNQUALIFIED (UA) Choreographie Helen Clare Kinney Musik Couch Cusion von Homeshake, Hymn Eola von Tonstartssbandht, Pari Intervallo für Orgel von Avo Pärt, Soundcollage mit Material aus Get Up (I Feel Like Being A) Sex Machine von James Brown, Non Lupi von Erik Enocksson sowie Troisième entrée: Les fleurs aus Les Indes galantes RCT 44 von Jean-Philippe Rameau Bühne Helen Clare Kinney Kostüme LYCS Kollektiv – Rike Dröscher, Sabrina Podemski OPUS 29 (UA) Choreographie Michael Foster Musik Sergej Rachmaninow »Die Toteninsel«, op. 29 Bühne Michael Foster Kostüme Hélène Vergnes ROCOCO VARIATONS (UA) Choreographie So-Yeon Kim Musik Peter I. Tschaikowsky: Variationen über ein Rokoko-Thema op. 33 für Violoncello und Orchester Bühne So-Yeon Kim Kostüme Irene Vaqueiro Licht Thomas Diek

SPIELZEIT 2019/20 b.41 Premiere 23.11.2019 Opernhaus Düsseldorf FORGOTTEN LAND Choreographie Jiří Kylián Musik Benjamin Britten: Sinfonia da Requiem op. 20 Bühne und Kostüme John F. Macfarlane Licht Kees Tjebbes nach Hans-Joachim Haas LAMENTATION Choreographie Martha Graham Musik Zoltán Kodály: Klavierstück op. 3 Nr. 2 Bühne und Kostüme Martha Graham Licht Beverly Emmons STEPS IN THE STREET Choreographie Martha Graham Musik Wallingford Riegger: New Dance op. 18b Bühne und Kostüme Martha Graham Licht Beverly Emmons CELLOKONZERT (UA) Choreographie Martin Schläpfer Musik Dmitri Schostakowitsch: Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 2 g-Moll op. 126 Musikalische Leitung Axel Kober Bühne Marcus Spyros Bertermann Kostüme Hélène Vergnes Licht Thomas Diek

SQUARE DANCE Choreographie George Balanchine Musik Antonio Vivaldi: Concerto grosso h-Moll op. 3 Nr. 10 RV 580; Arcangelo Corelli: Giga aus der Sonate Nr. 9 op. 5; Antonio Vivaldi: 1. Satz aus dem Concerto grosso E-Dur op. 3 Nr. 12 RV 265; Arcangelo Corelli: Sarabanda aus der Sonate Nr. 7 op. 5 und Badinerie aus der Sonate Nr. 11 op. 5 Musikalische Leitung Martin Braun Licht Thomas Diek nach Ronald Bates

AWÁA Choreographie Aszure Barton Musik Curtis Macdonald, Lev »Ljova« Zhurbin Kostüme Linda Chow

SYMPHONIC POEM (UA) Choreographie Remus Şucheană Musik Anna Thorvaldsdottir: Metacosmos Musikalische Leitung Martin Braun Bühne Darko Petrovic Kostüme Mylla Ek Licht Thomas Diek REFORMATIONSSYMPHONIE Choreographie Martin Schläpfer Musik Felix Mendelssohn Bartholdy: Sinfonie Nr. 5 d-Moll op. 107 (»Reformationssymphonie«) Kostüme Marie-Thérèse Jossen Licht Thomas Diek

SPIELZEIT 2020/21 A FIRST DATE, EPISODE 1 Premieren 11.09.2020 Opernhaus Düsseldorf 18.09.2020 Theater Duisburg CHACONNE Choreographie José Limón Musik J.S. Bach Kostüme Katharina Schlipf Licht Claudia Sánchez PRIVATE LIGHT (Ausschnitt) Choreographie Demis Volpi Musik Isaac Albéniz Kostüme Katharina Schlipf Licht Claudia Sánchez A FIRST DATE – DIE DOKUMENTATION, EPISODE 1 Ein Film von Daisy Long ALLURE Choreographie Demis Volpi Musik Nina Simone Kostüme Katharina Schlipf Licht Claudia Sánchez PRIVATE LIGHT (Ausschnitt) Choreographie Demis Volpi Musik Carlo Domeniconi, Heitor Villa Lobos Kostüme Katharina Schlipf DE LA MANCHA (UA) Choreographie Demis Volpi Musik Ludwig Minkus Kostüme Katharina Schlipf Licht Claudia Sánchez

LOOK FOR THE SILVER LINING (UA) Choreographie Demis Volpi Musik Chet Baker Kostüme Katharina Schlipf A FIRST DATE – DIE DOKUMENTATION, EPISODE 2 Ein Film von Daisy Long WHAT EVER HAPPENED TO CLASS? (UA) Choreographie Mario Galizzi und Demis Volpi Musik Alexander Ivanov Kostüme Katharina Schlipf LE SPECTRE DE LA ROSE Choreographie Mario Galizzi nach Michel Fokine Musik Carl Maria von Weber Kostüme Katharina Schlipf Licht Claudia Sánchez A FIRST DATE, EPISODE 3 Premieren 13.09.2020 Opernhaus Düsseldorf 20.09.2020 Theater Duisburg BIG BLUR (Auschnitte) Choreographie Demis Volpi Musik Philippe Ohl Kostüme Michaela Springer A FIRST DATE – DIE DOKUMENTATION, EPISODE 3 Ein Film von Daisy Long ELEGIE (Auschnitt) Choreographie Demis Volpi Musik Pēteris Vasks Kostüme Thomas Lempertz QUASI UNA FANTASIA (Ausschnitt) Choreographie Demis Volpi Musik Henryk Mikołaj Gorecki Kostüme Thomas Lempertz CHALKBOARD MEMORIES (Auschnitt) Choreographie Demis Volpi Musik Nina Simone Kostüm Katharina Schlipf LOVE SONG (Ausschnitt) Choreographie Andrey Kaydanovskiy Musik Jacques Brel Kostüm Karoline Hogl Licht Claudia Sánchez LOST AND FOUND Premieren 19.06.2021 Theater Duisburg 25.06.2021 Opernhaus Düsseldorf A SIMPLE PIECE Choreographie Demis Volpi Musik Caroline Shaw Kostüm Carola Volles Licht Volker Weinhart Dramaturgie Carmen Kovacs

ALLURE Choreographie Demis Volpi Musik Nina Simone Kostüm Katharina Schlipf Licht Claudia Sánchez LOVE SONG (Ausschnitt) Choreographie Andrey Kaydanovskiy Musik Jacques Brel Kostüm Karoline Hogl Licht Claudia Sánchez

SPIELZEIT 2021/22 COME IN Premieren 26.09.2021 Opernhaus Düsseldorf 12.02.2022 Theater Duisburg COMMENTARIES ON THE FLOATING WORLD (UA) Choreographie Twyla Tharp Musik Terry Riley Bühne Inspiriert durch Entwürfe von Frank Stella Kostüme Stefanie C. Salm Licht Volker Weinhart COME IN Choreographie Aszure Barton Musik Vladimir Martynov Bühne und Kostüme Aszure Barton Licht Leo Janks Musikalische Leitung James Williams GESCHLOSSENE SPIELE (UA) Choreographie Demis Volpi Premiere 01.10.2021 Opernhaus Düsseldorf Musik Elliott Carter, Joseph Lanner u. a.

Bühne Heike Scheele Kostüme Katharina Schlipf Licht Bonnie Beecher Dramaturgie Maurice Lenhard DER NUSSKNACKER Choreographie Demis Volpi In Zusammenarbeit mit den jungen Choreograph*innen Wun Sze Chan, Michael Foster, Bahar Gökten, Yeliz Pazar (nutrospektif), Neshama Nashman, James Nix Premieren 23.10.2021 Opernhaus Düsseldorf 17.01.2021 Theater Duisburg Musikalische Leitung Marie Jacquot Musik Peter I. Tschaikowsky: Der Nussknacker Bühne und Kostüme Katharina Schlipf Licht Bonnie Beecher Dramaturgie Maurice Lenhard Kinderchorleitung Ricardo Navas Valbueno, Melanie Schüssler

PREMIEREN BALLETT

A FIRST DATE, EPISODE 2 Premieren 12.09.2020 Opernhaus Düsseldorf 19.09.2020 Theater Duisburg

AD ABSURDUM Premiere 17.11.2021 Theater Duisburg THE LESSON Choreographie Flemming Flindt Musik Georges Delerue: The lesson Bühne und Kostüme nach Bernard Daydé Licht Thomas Tarnogorski nach einem Konzept von Jørn Melin DIE KAHLE SÄNGERIN (UA) Choreographie Andrey Kaydanovskiy Musik Alfred Schnittke Bühne und Kostüme Emma Bailey Licht Vasily Lisichov Musikalische Leitung Maria Seletskaja

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b.42 Premiere 10.01.2020 Theater Duisburg Musikalische Leitung Martin Braun

I AM A PROBLEM Premieren 28.01.2022 Opernhaus Düsseldorf 04.11.2023 Theater Duisburg Musikalische Leitung Martin Braun CARMEN Choreographie Roland Petit Musik Georges Bizet, arrangiert von David Garforth Bühne und Kostüme Antoni Clavé Licht Jean-Michel Désiré BAAL (UA) Choreographie Aszure Barton Musik Nastasia Khrustcheva Bühne und Licht Burke Brown Kostüme Michelle Jank Video Tobin Del Cuore Libretto / Dramaturgie Carmen Kovacs ONE AND OTHERS Premieren 03.04.2022 Opernhaus Düsseldorf 30.04.2022 Theater Duisburg

PREMIEREN BALLETT

POLYPHONIA Choreographie Christopher Wheeldon Musik György Ligeti Kostüme Holly Hynes Licht Mark Stanley ONE AND OTHERS Choreographie Demis Volpi Musik Christos Hatzis Kostüme Thomas Lempertz Licht Claudia Sánchez SALT WOMB Choreographie Sharon Eyal, Gai Behar Musik Ori Lichtik Kostüme Rebecca Hytting, Sharon Eyal, Gai Behar Licht Alon Cohen VIER NEUE TEMPERAMENTE Premiere 03.06.2022 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Péter Halász DIE VIER TEMPERAMENTE Choreographie George Balanchine Musik Paul Hindemith: Thema mit vier Variationen für Klavier und Streichorchester Kostüme Kurt Seligmann Licht Mark Stanley PHLEGMATIC SUMMER (UA) Choreographie Michèle Anne de Mey Musik Antonio Vivaldi: Concerto Nr. 2 in g-Moll (»Sommer«), aus »Die vier Jahreszeiten«, op. 8, RV 315 Bühne Michèle Anne de Mey Kostüme Stefanie C. Salm Licht Volker Weinhart Video Gaspard Pauwels Dramaturgie Maurice Lenhard

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SANGUINIC: CON BRIO (UA) Choreographie Demis Volpi Musik Jörg Widmann: Con brio. Konzertouvertüre für Orchester; Steve Reich: Clapping Music for two performers Kostüme Stefanie C. Salm Licht Volker Weinhart Dramaturgie Carmen Kovacs

CHOLERIC (UA) Choreographie Hélène Blackburn Musik Martin Tétreault (Auftragswerk) Bühne und Kostüme Hélène Blackburn Licht Emmanuel Landry Dramaturgie Maurice Lenhard FROM TIME TO TIME (UA) Choreographie John Neumeier Musik Franz Schubert: Sonate in B für Klavier D 960, Erster Satz; Simon and Garfunkel: The Dangling Conversation Bühne, Kostüme, Licht John Neumeier Video Kiran West

SPIELZEIT 2022/23 ZWISCHENWELTEN Premiere 07.09.2022 Theater Duisburg THE LITTLE MATCH GIRL PASSION Choreographie Demis Volpi Musik David Lang Bühne Flurin Borg Madsen Kostüme Sonja Kraft Licht Volker Weinhart Dramaturgie Maurice Lenhard, Julia Schinke DON’T LOOK AT THE JAR (UA) Choreographie Gil Harush Musik Wooden Elephant nach SOPHIE Bühne und Kostüme Gil Harush Licht Volker Weinhart Dramaturgie Maurice Lenhard, Julia Schinke KRABAT Premieren 10.11.2022 Opernhaus Düsseldorf 01.06.2024 Theater Duisburg Choreographie Demis Volpi Musikalische Leitung Katharina Müllner Musik Pēteris Vasks, Philip Glass, Krzysztof ­Penderecki, Christoph Kirschfink Bühne und Kostüme Katharina Schlipf Licht Bonnie Beecher Libretto Vivien Arnold COPPÉLIA X MACHINA (UA) Premiere 21.01.2023 Opernhaus Düsseldorf Choreographie Hélène Blackburn Musikalische Leitung Patrick Francis Chestnut Musik Ana Sokolović Bühne und Kostüm Paul Zoller Licht Emmanuel Landry Dramaturgie Carmen Kovacs SHORT CUTS Premiere 24.03.2023 Theater Duisburg SHORT CUT Choreographie Hans van Manen Musik Jacob ter Veldhuis: Streichquartett Nr. 1 und Nr. 3 (Ausschnitte) Bühne und Kostüme Keso Dekker Licht Joop Caboort EINE KLEINE FRAU (UA) Choreographie Neshama Nashman Musik Alexander MacSween, Bohuslav Martinů Bühne Neshama Nashman Kostüme Guido Reinhold, Neshama Nashman Licht Bonnie Beecher

NORTH COUNTRY (UA) Choreographie Bridget Breiner Musik Bob Dylan, Johnny Cash u. a.

Bühne und Kostüme Jean-Marc Puissant Licht Bonnie Beecher EBONY CONCERTO Choreographie Demis Volpi Musik Igor Strawinsky: Ebony Concerto Bühne und Kostüme Demis Volpi Licht Bonnie Beecher ARTIFACT II Choreographie William Forsythe Musik Johann Sebastian Bach Bühne, Kostüme, Licht William Forsythe SACRE Premiere 29.04.2023 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Vitali Alekseenok THE CAGE Choreographie Jerome Robbins Musik Igor Strawinsky Bühne Jean Rosenthal Kostüme Ruth Sobotka Licht Jennifer Tipton THE THING WITH FEATHERS (UA) Choreographie, Bühne Demis Volpi Musik Richard Strauss Kostüme Thomas Lempertz Licht Volker Weinhart Dramaturgie Julia Schinke LE SACRE DU PRINTEMPS (UA) Choreographie Marcos Morau Musik Igor Strawinsky Idee und Konzept Marcos Morau Choreographie Marcos Morau, Shay Partush Bühne Max Glaenzel Kostüme Silvia Delagneau Licht Marc Salicrú GISELLE (UA) Premieren 11.06.2023 Opernhaus Düsseldorf 02.09.2023 Theater Duisburg Choreographie Demis Volpi Musikalische Leitung Mark Rohde Musik Adolphe Adam Bühne Heike Scheele Kostüme Katharina Schlipf Licht Bonnie Beecher Dramaturgie Maurice Lenhard, Julia Schinke

SPIELZEIT 2023/24 DREI MEISTER – DREI WERKE Premieren 06.10.2023 Opernhaus Düsseldorf 18.01.2025 Theater Duisburg Musikalische Leitung Christoph Stöcker RUBIES Choreographie George Balanchine Musik Igor Strawinsky: Capriccio für Klavier und Orchester Kostüme Karinska Licht Mark Stanley VISIONS FUGITIVES Choreographie Hans van Manen Musik Sergei Prokofjew: Visions fugitives Bühne und Kostüme Keso Dekker Licht Joop Caboort

TRUE CRIME Premieren 07.03.2024 Opernhaus Düsseldorf 22.03.2024 Theater Duisburg CHALK (UA) Choreographie Andrey Kaydanovskiy Sounddesign Christoph Kirschfink THE BYSTANDERS (UA) Choreographie Hege Haagenrud Sounddesign Christoph Kirschfink NON-FICTION ÉTUDES (UA) Choreographie Demis Volpi Musik Sergei W. Rachmaninow Bühne Sebastian Hannak Kostüme Bregje van Balen Licht Christian Kass Dramaturgie Julia Schinke SURROGATE CITIES (UA) Premiere 26.04.202 Opernhaus Düsseldorf Choreographie Demis Volpi Musikalische Leitung Vitali Alekseenok Musik Heiner Goebbels Bühne Katharina Schlipf Kostüme Thomas Lempertz Licht Elana Siberski Sounddesign Norbert Ommer

SPIELZEIT 2024/25 SIGNATUREN Premiere 19.10.2024 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Benjamin Pope FOUR SCHUMANN PIECES Choreographie Hans van Manen Musik Robert Schumann: Streichquartett in A-Dur op. 41, Nr. 3 Bühne Hans van Manen Kostüme Oliver Haller Licht Bert Dalhuysen EMPIRE NOIR Choreographie David Dawson Musik Greg Haines Bühne John Otto Kostüme Yumiko Takeshima Licht Bert Dalhuysen BIOLOGRAPHIE (UA) Choreographie Bridget Breiner Musik Sergei Rachmaninow Bühne und Kostüme Jürgen Franz Kirner

KALEIDOSKOP Premiere 15.03.2025 Opernhaus Düsseldorf Musikalische Leitung Thomas Herzog MOTO PERPETUO (UA) Choreographie Iratxe Ansa, Igor Bacovich Musik Domenico Melchiorre, Philip Glass Bühne mit EstudiodeDos Curt Allen Wilmer, Leticia Gañán Kostüme Stefanie C. Salm Licht Nicolás Fischtel INVOCATION (UA) Choreographie Mthuthuzeli November Musik Alex Wilson, Mthuthuzeli November & George Morton Bühne Mthuthuzeli November Co-choreographin Sayaka Ichikawa Musik Alex Wilson Bühne Helena du Mesnil de Rochemont Kostüme Yann Seabra Licht Volker Weinhart

PREMIEREN BALLETT

A KISS TO THE WORLD (UA) Premiere 20.01.2024 Opernhaus Düsseldorf Choreographie Dominique Dumais Musikalische Leitung Katharina Müllner Musik Aleksandra Vrebalov, Joseph Haydn u. a.

Bühne und Kostüme Tatyana van Walsum Licht Bonnie Beecher Sounddesign Davidson Jaconello Video Edition Anouar Brissel Dramaturgie Julia Schinke

Ruß – EINE GESCHICHTE VON ASCHENPUTTEL Premieren 06.12.2024 Theater Duisburg 09.05.2025 Düsseldorf Choreographie Bridget Breiner Musik Franck Angelis, Hazel Dickens u. a.

Bühne und Kostüme Jürgen Franz Kirner Licht Patrick Fuchs

VERS UN PAYS SAGE Choreographie Jean-Christophe Maillot Musik John Adams Bühne und Kostüme Jean-Christophe Maillot Bühne und Licht Dominique Drillot Kostüme Jean-Michel Lainé SOIRÉE RAVEL Premiere 07.06.2025 Theater Duisburg Musikalische Leitung Katharina Müllner KONZERT FÜR DIE LINKE HAND (UA) Choreographie Bridget Breiner Musikal. Einrichtung Katharina Müllner Bühne und Kostüme Jean-Marc Puissant Licht Matthias Singer LA VALSE (UA) Choreographie Richard Siegal Bühne Richard Siegal Kostüme Jean-Marc Puissant Licht Matthias Singer DAPHNIS UND CHLOÉ, SUITEN (UA) Choreographie Bridget Breiner Arrangement Eric Domenech Bühne und Kostüme Jean-Marc Puissant Chorleitung Patrick Francis Chestnut BOLÉRO (UA) Choreographie Richard Siegal Musikal. Einrichtung Katharina Müllner Bühne Richard Siegal Kostüme Jean-Marc Puissant Licht Matthias Singer

S. 208 Theater Duisburg, Opernhaus ­Düsseldorf, Fotos: Daniel Senzek

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ENEMY IN THE FIGURE Choreographie William Forsythe Musik Thom Willems: Enemy in the figure Bühne und Kostüme William Forsythe Bühneneinrichtung/ Licht Tanja Rühl nach William Forsythe

»Oper am Rhein für alle« – dieser Leitgedanke prägte die 16-jährige Ära von Christoph Meyer als Generalintendant der Deutschen Oper am Rhein. Während dieser Zeit bereicherte die Institution mit dem größten Solistenensemble im deutschsprachigen Raum, einer starken ­Ballettcompagnie und einem vielseitigen künstlerischen Repertoire das K ­ulturleben in Düsseldorf und Duisburg. Dieses Buch bietet Einblicke in die Vielfalt des R ­ epertoires und beleuchtet die Kunst des Ensemble­theaters sowie die B ­ edeutung des Balletts am Rhein.

Zudem wird die Junge Oper ­vor­gestellt, die sich an das nachwachsende Publikum richtet.

Zahlreiche Erinnerungen von Ensemblemitgliedern, Mitarbeiter:innen, Weggefährt:innen und Gästen des Hauses spiegeln die Dankbarkeit und Verbundenheit mit der Deutschen Oper am Rhein wider. Diese ist ein Unikat in der deutschen Theaterlandschaft und strebt danach, auch in Zukunft gemeinsam mit ihrem Publikum eine feste Größe und ein kultureller Anker zu bleiben.

978-3-95749-573-0

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