„Das alles ist symbolisch aufgeladene, gefährliche Realität. Und vor den Fernsehern erleben wir es wie ein Stück Theater“, schreibt Alexander Kluge in diesem Heft über das gewaltsame Eindringen der Trump-Anhänger in das Parlamentsgebäude in Washington D. C. – und analysiert dessen dramatische Dimension in einem Bildessay sowie einem Brief an die Redaktion. Die Vereinigten Staaten – auch dieses Phänomen zeigte sich exemplarisch in Trumps Amtszeit – sind die Gesellschaft der großen Polarisierungen. In keinem anderen Industrieland ist das Geld so ungleich verteilt; Verschärfungstendenz steigend. Jetzt, während der Pandemie, wächst die Kluft zwischen Arm und Reich allerdings auch anderswo rasant. Die spezifische Stigmatisierung, die Menschen am unteren Ende der Einkommensskala erfahren, hat einen Namen: Klassismus.