e-Paper Blick Büez Juni 2015

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Swiss Tools Bunte Schraubenzieher aus dem Emmental

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Dossier Bankkredite: So refinanzieren sich KMU  Seite 2

Die Tageszeitung für die Schweiz

Extra | 17. Juni 2015

Lantal Textiles CEO Urs Rickenbacher im Interview  Seite 6 Editorial Birgitta Willmann Leiterin Publishing Service birgitta.willmann@ringier.ch

Es passiert am helllichten Tag Gerade eben fuhren sie noch Ski, sassen am Steuer oder waren am Arbeiten: Als sie das nächste Mal ­aufwachten, fanden sie sich im Kran­ kenhaus wieder. Und nichts war mehr so wie vorher. Ein Unfall, eine Hirn­ blutung, eine Krankheit hat ihr Leben komplett auf den Kopf gestellt. Häufig mit sichtbaren körperlichen Beein­ trächigungen, etwa dem Verlust von Gliedmassen, einer Lähmung oder eingeschränktem Sehvermögen. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, gesellt sich zum Verlust der körperlichen Integrität häufig auch noch der Verlust des angestammten Berufs, der so nicht mehr ausgeübt werden kann.

Relish Guitars

Ultimativer Sound Wie es ein Startup-Unternehmen aus Kriens schafft, bei den Grossen der Branche mitzuspielen.  Seite 10

Dass davor niemand gefeit ist, erfuhr auch Ueli Steinmann (Seite 5). Mit 32 Jahren fiel der frühere Schreiner vom Gerüst und sitzt seither im Roll­ stuhl. Sein Glück: Er fand noch in der Reha einen Arbeitgeber, der ihm nicht nur zu einem Job verhalf, sondern auch aktiv seine Neuausbildung mit vorantrieb. Dieses Glück haben weit­ aus nicht alle. Denn immer noch scheuen sich manche Unternehmen davor, Menschen mit einer körperli­ chen Einschränkung anzustellen. Des­ wegen motiviert und unterstützt das BSV in Bern sowohl Arbeitgeber als auch Betroffene. Und die Anzahl wie­ dereingegliederter Menschen in beruf­ liche Prozesse ist innerhalb von sieben Jahren von 6000 auf 20 000 gestiegen. Zum Glück, so bleibt der Wirtschaft wertvolles Potenzial erhalten.

Inhalt Crowdfunding Die Alternative zu Bankkrediten für KMU.   Seite 3 E-Gadgets Technische Neuheiten für das Büro. News Wissenswertes aus der Welt der KMU.

  Seite 8   Seite 10

Guter Rat Experten beantworten Fragen aus dem KMU-Alltag.   Seite 11


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Büez

Kredit

Mittwoch, 17. Juni 2015

Banken und KMU

Suche nach monetärem Glück

Die Banken ziehen die Schrauben an: einen Kredit zu erhalten, wird für KMU immer schwieriger. Wer gut vorbereitet ins Gespräch mit seinem Finanzinstitut geht, erhöht seine Chancen wesentlich. Text Flavian Cajacob

In der Schweiz existieren über

556 500 65%

arbeiten ausschliesslich mit Eigenmitteln

Die Ausschöpfung der Kreditlimite liegt bei etwa

50%

60%

der KMU beziehen ihre Vorleistungen aus dem Ausland

374 Mia.

Franken betragen die Kreditlimiten der Schweizer KMU

«Das liegt an den strenger gewordenen Rahmenbedingungen, denen sich auch die Banken ausgesetzt sehen», weiss Nicole Barandun (47), Präsidentin des Stadtzürcher Gewerbeverbandes. «Der administrative Aufwand, um an einen Kredit zu gelangen, nimmt für die Unternehmen stetig zu.» Und dies ganz unabhängig von der Höhe des Betrags. Ob es nun um eine Million geht oder um 30 000 Franken: der Stapel Unterlagen, der mit dem Begehren eingereicht werden muss, fällt in beiden Fällen gleich hoch aus und reicht vom Handelsregisterauszug über den Lebenslauf bis hin zur Liquiditätsplanung (siehe Checkliste Seite 4). Nebst dem bürokratischen Aufwand liegen den KMU zusätzlich die geforderten Garantien auf dem Magen. Und dass Kredite häufig nicht im benötigten Rahmen, sondern nur zu einem Teil gewährt werden.

«Die Zeiten, in denen ein kurzes Telefonat mit dem Bankdirektor gereicht hat, um an einen Kredit zu kommen, sind vorbei», sagt Oliver Odermatt (40), Leiter Regionalzentrum Firmenkunden Zentralschweiz, Raiffeisen Schweiz. Nebst der persönlichen Beziehung sind auch Businessplan, Bonitätsprüfung und Rating in den letzten Jahren immer wichtiger geworden. Seit den geplatzten Börsen- und Immobilienblasen haben die Finanzinstitute die Schraube bei den KMU-Krediten angezogen. Banken unterscheiden zwischen kurzfristigen Betriebs­ krediten (Kontokorrent) zur Finanzierung des Umlaufvermögens und langfristigen Investitionskrediten zur Finanzierung des Anlagevermögens. Der Kontokorrentkredit sichert die Liquidität eines Unternehmens und ermöglicht diesem die reibungslose Abwicklung des Zahlungsverkehrs. Wie hoch die

Kreditlimite ist und wie viel Zins darauf entrichtet werden muss, hängt vom Risiko ab. Als Sicherheiten werden unter anderem nicht verpfändete Lebensversicherungen, Wertpapiere oder nicht voll belastete Immobilien akzeptiert. Was Unternehmern wie E. B. besonders sauer aufstösst: die Banken bewerten die Firmen in der Regel jährlich. «Da treffen zwei unterschiedliche Welten aufeinander: Die der Innovation, der Risikobereitschaft, der Verantwortung und jene der nackten Zahlen, des absoluten Sicherheitsdenkens.» Gerade Jungunternehmen haben oftmals Mühe, genügend Eigenkapital aufzutreiben oder Sicherheiten zu stellen, um überhaupt an einen Bankkredit zu kommen. Aber auch für gestandene Firmen, die Investitionen zu tätigen haben oder in einer Nachfolgeregelung stecken, kommt die Beschaffung von zu-

Fotos: Thinkstock

Wie geht es finanziell weiter? Immer wieder stehen KMU vor dieser existenziellen Frage. Banken können ihnen dabei helfen, sie zu lösen.

KMU

Quellen: Staatssekretariat für Wirtschaft, SECO 2013; Credit Suisse 2014

U

nternehmer E.  B.* ist sauer auf seine Bank. «50  000 Franken als Überbrückung hätte ich für meine Firma benötigt. Bekommen habe ich ausser einem lauwarmen Espresso nichts.» Was den 50-Jährigen vor allem nervt, ist die Art und Weise, wie man mit ihm umgesprungen ist. «Als Kleinunternehmer stehen Sie Ihren Mann am Markt. Sie bezahlen pünktlich Steuern und Löhne – und dann sitzen Sie plötzlich einem Bankangestellten, frisch von der Lehre, gegenüber, der eine Checkliste abarbeitet und Ihnen am Schluss ein «leider nein» an den Kopf wirft.» Ein repräsentativer Fall? Schenkt man Volkes Stimme Glauben: Ja. Jeder kennt wohl jemanden, dem ein Kredit verwehrt worden ist. Geht es nach den Banken, sieht die Sache anders aus: Negative Entscheide hätten immer nachvollziehbare Gründe. Nur würden diese am Stammtisch gerne verschwiegen, so der Branchentenor. Gemäss einer Umfrage des Staatssekretariats für Wirtschaft Seco von 2013 erhalten 95 Prozent der Unternehmen, die bei den Banken um Kredit ersuchen, diesen auch tatsächlich zugesprochen. Gleichzeitig moniert die Hälfte aller Befragten aber auch, dass sich die Finanzierungsbedingungen für KMU in den letzten Jahren markant verschlechtert haben.


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Mittwoch, 17. Juni 2015

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UNSERE THEMEN

So funktionieren Banken bei der Kreditvergabe Checkliste: Gut vorbereitet zum Gespräch mit der Bank  Ratschläge von Experte Oliver Odermatt  Die besten Alternativen zu Bankkrediten

Bürgschaftsgenossenschaften – sichere Finanzierung für KMU Gewerbeorientierte Bürgschaftsge­ nossenschaften verschaffen KMU einen leichteren Zugang zu Bank­ krediten. Sie bieten den Geldinsti­ tuten, die den KMU Geld leihen, sichere Garantien beziehungsweise kurante Sicherheiten. Die vom Bund unterstützten Bürgschafts­ genossenschaften verbürgen Bank­ kredite von bis zu 500 000 Franken und arbeiten mit allen Banken zusammen. Hier werden Sie fündig: BG Mitte, Bürgschaftsgenossen­ schaft für KMU, www.bgm-ccc.ch BG Ost-Süd, Bürgschaftsgenossen­ schaft für KMU, www.bgost.ch Bürgschaftsgenossenschaft SAFFA – für Frauen in der ganzen Schweiz, www.saffa.ch Cautionnement romand, www.cautionnementromand.ch

RUZ – Unternehmer unter sich Hilfe zur Selbsthilfe – das bieten die Raiffeisen Unternehmerzentren (RUZ) in Gossau SG und Baar ZG. Die RUZ sehen sich zum einen als Unternehmerclub mit schweizwei­ ter Vernetzung. Andererseits sollen KMU hier Hilfestellung auch im un­ ternehmerischen Bereich erhalten. Das Besondere: Auf der anderen Tischseite sitzen nicht Consultants oder Banker, sondern ebenfalls Unternehmer mit viel Erfahrung aus der Praxis. www.ruz.ch

sätzlichem Kapital häufig einem Spiessrutenlauf gleich. Genau hier springen die Bürgschaftsgenossenschaften in die Bresche. Die gibt es schon seit den 1930er-Jahren – damals wie heute mit dem gleichen Ziel: kleinen und mittleren Unternehmen den Zugang zu Bankkrediten zu erleichtern. «Wenn uns ein Unternehmer mit seiner Idee, seinem Produkt oder seinem Vorhaben überzeugt, können wir uns gegenüber einer Bank für Darlehen in der Höhe von bis zu 500 000 Franken verbürgen», erklärt Norbert Hug (60), Geschäfts-

führer der Bürgschaftsgenossenschaft Ost-Süd, zu der unter anderem die Kantone Zürich, Aargau, St. Gallen, Graubünden und weitere neun Schweizer Kantone gehören. Die Kundschaft der BG OSTSÜD umfasst sämtliche Branchen und reicht von A wie Apotheker bis Z wie Zweiradmechaniker. So breit die Palette der Gesuchsteller ist, so unterschiedlich fällt die Höhe der gewährten Bürgschaft aus. «Von den 250 im letzten Jahr eingereichten Gesuchen haben wir 40 Prozent bewilligt», sagt Norbert Hug. «Insgesamt konn-

Die Zeiten, in denen ein Telefonat mit dem Bankdirektor gereicht hat, um an einen Kredit zu kommen, sind vorbei.» Oliver Odermatt, Leiter Firmenkunden Raiffeisen

ten so neue Bürgschaften in der Höhe von 23 Millionen Franken eingegangen werden.» Geld von der Bürgschaftsgenossenschaft? Für Unternehmer E. B. kommt diese Erkenntnis zu spät. Um seinen Liquiditätsengpass zu überbrücken, hat er inzwischen bei Familie und Freunden um finanzielle Unterstützung ersucht. «Das ist im Moment zwar nicht angenehm, aber da alle wussten, dass sie ihr Geld zurückerhalten würden, ein gangbarer Weg.» Seine Konten bei der Hausbank hat E. B. inzwischen aufgelöst. Und meint: «Heute bin ich sogar dankbar, dass ich damals keinen Kredit von meiner Bank erhalten habe.» Übrigens: Zwei Drittel der kleinen und mittleren Unternehmen in der Schweiz kommen ganz ohne Bankkredite durchs Geschäftsleben. * Name der Redaktion bekannt

Gemeinsam ein finanzielles Ziel erreichen: idealerweise lassen sich KMU gut beraten, bevor sie Kredite aufnehmen.

Alternative Finanzierung

Crowdfunding – auch für KMU Viele kleine Geldgeber finanzieren eine grosse Idee. Was früher von der Kulturszene genutzt wurde, haben nun KMU für sich entdeckt.

Ü

ber Online-Communitys wird Geld für Projekte akquiriert: Die Kulturszene hat das Crowdfunding längst für sich entdeckt. Kommt der zuvor genau festgelegte Betrag per «Schwarmfinanzierung» zusammen, wird das Geld ausgeschüttet – findet sich nicht genügend Kapital, gehen die Einlagen zurück an die jeweiligen (Klein-)Investoren. Bei Realisation eines Projekts erhalten die Geldgeber («Boos-

ter») als Gegenleistung eine Belohnung, häufig in Form eines Geschenks. Langsam kommt nun auch die Geschäftswelt auf den Geschmack; vor allem Startups nutzen neben den herkömmlichen Finanzierungsmöglichkeiten zunehmend die Möglichkeiten von Crowdfunding. Die innovativen Neueinsteiger beschaffen sich damit ein Startkapital, um ihre Ideen voranzutreiben und diese zur Marktreife zu bringen.

Weltweit existieren bereits über 500 CrowdfundingPlattformen.

Auch für klassische KMU, die bereits seit Jahren am Markt sind, bildet Crowdfunding eine interessante Alternative zu den gängigen Finanzierungskanälen. Etwa dann, wenn sie ein neues Produkt oder eine Dienstleistung in der Pipeline haben, für deren Lancierung Kapital vonnöten ist. Die Onlineplattform ist aber auch eine ideale Möglichkeit, tüchtig die Werbetrommel für das eigene KMU zu rühren.

Crowdfunding-Site zum Selberbauen.

Für KMU interessant sind vor allem:

Um auf einer Crowdfunding-Site zu reüssieren, gilt es, einige Tipps zu beachten.

 www.kickstarter.com

 Erläutern Sie in einem Text oder in einem kurzen

Der Klassiker aus den USA. Gute Ideen erhalten hier ihre Chance.  www.100-days.net Für Selbständige und Kleinunternehmen.  www.wemakeit.ch Die grösste Plattform ihrer Art in der Schweiz.  www.c-crowd.com Primär für Startups.  www.investiere.ch Für grössere Projekte – und grössere Portemonnaies.  www.startnext.com Die deutsche Plattform promotet auch Projekte aus der Schweiz.  www.feinfunding.com

Video Ihre Motivation und Ihr Projekt, das Sie mit Hilfe der Community finanzieren wollen.  Setzen Sie die Finanzierungssumme nicht zu hoch, aber auch nicht zu tief an, sondern in einem auch für den Laien realistischen, nachvollziehbaren Rahmen.  Bieten Sie attraktive Gegenleistungen an. Das reicht vom Geschenk über das Produkt bis hin zur Beteiligung an der Firma.  Motivieren Sie in den ersten Tagen der Kampagne Freunde und Familie zum Mitmachen. Diese finan­ zieren Ihr Vorhaben nicht nur mit, sondern dienen auch als Botschafter.  Informieren Sie auf Ihrer Crowdfunding-Platt­ form regelmässig über den Stand Ihres Vorhabens.


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Mittwoch, 17. Juni 2015

Kredit

Checkliste Banken

BÜCHER TIPPS

Richtig eingesetztes Risikomanagement

So kommen Sie zu Ihrem Kredit

Risikomanagement im Mittelstand: Ratgeber für den professionellen Forderungseinzug

Für nichts gibts nichts. Banken wollen ganz genau wissen, für was und wen sie Kredite sprechen. Blick Büez sagt, welche Unterlagen bei einer Finanzierungsanfrage in der Regel benötigt werden. Die Checkliste.

Unterlagen

Informationen

  Aktueller Handelsregisterauszug des Unternehmens/der Gruppe

  Tätigkeitsfeld/Produkte und Dienstleistungen des Unter­ nehmens/der Gruppe

  Organigramm/Struktur der Gruppe und Angabe der Beteiligungsverhältnisse

  Lebensläufe der Hauptverant­ wortlichen (VR und Geschäftslei­ tung) mit Angaben zu Ausbildung/ aktueller Tätigkeit

  Unterzeichnete Jahresrechnun­ gen mit Revisionsstellenberichte

Praxishandbuch Startup-Management: Von der Idee zum erfolgreichen Unternehmen

  Konsolidierte Abschlussunter­ lagen der letzten 3 Jahre bei mehreren Unternehmen/Holdings

  Budget/Auftragsbestand   Finanz- und Investitionspläne   Planbilanzen/Planerfolgsrechnungen/Planmittelfluss rechnungen

  Interne Abschlussunterlagen

  Finanzbedarf/ Finanzierungskonzept

  Anlagespiegel/Abschreibungstabelle Immobilen/Maschinen/ Mobilien

  Bestehende Finanzierungsstruk­ tur/Bankbeziehungen/Limiten/ Sicherheiten/Befristungen

Experte

Erik Strauss Wiley-VCH Verlag

Erik Strauss stellt alle wichtigen Bereiche der Professionalisierung eines Startups dar. Er zeigt die Wechselwirkungen untereinander, befasst sich mit den wesentlichen Personen und adressiert die Wich­ tigkeit einer Balance zwischen Organisation und ausreichender Flexibilität.

  Mitbewerber/ Marktstellung des Unternehmens/Diffe­ renzierungsmerkmale

  Liquiditätsplan/Debito­ ren- und Kreditorenliste der letzten 3 Jahre des Unter­ nehmens sowie von weiteren verbundenen Gesellschaften sowie der Holding

den finanziellen Verhältnissen

Gezielt vorgehen

  Stärken und Schwächen des Unter­ nehmens/ der Gruppe

  Organe/Aufbauorganisation/ Stellvertreterregelung/ Organisationsreglement

! Unterlagen zu

ca. 51 Franken

  Unternehmensstrategie/ Markt/strategische Erfolgspositionen

  Organigramm des Unternehmens

  Business Plan

Das Buch widmet sich dem Kredit­ risiko- und Forderungsmanage­ ment in KMU. Wird dieses richtig gehandhabt, kann das dazu beitra­ gen, die Liquidität des Unterneh­ mens zu bewahren und den Forde­ rungsausfall zu reduzieren.

! Zusätzliche

! Allgemeine

  Betreibungsauskunft

Benjamin Marzahl Igel Verlag

  Aussichten/künftige Heraus­ forderungen und Veränderungen/ Nachfolgeplanung

ca. 19 Franken

  Revisionsstelle/ Treuhänder/Steuerberater

Leitfaden für Business-Cases

  Bei Personengesellschaften/ Einzelfirmen: Steuererklärung des Inhabers

Business Cases

  Unterlagen zur Bewertung allfälliger Sicherheiten Andreas Taschner Springer Verlag

Business Cases stellen in der Praxis das wichtigste Instrument dar, um die Vorteile unternehmerischer Entscheidungen zu analysieren. Die Orientierung am idealtypischen Prozess hilft beim Erarbeiten eige­ ner Business Cases und liefert einen Leitfaden für die ersten selbständi­ gen Arbeiten. Der Autor beschreibt die Voraussetzungen und den Prozessablauf eines Business Case, gibt Anleitungen und Tipps zur Methodenwahl und Ergebnisdar­ stellung und erläutert weitergehen­ de Fragen.

Oliver Odermatt, 40

Leiter Regionalzentrum Firmenkunden Zentralschweiz, Raiffeisen Schweiz

«Eine gute Eigenmittelbasis schafft Autonomie» Bankkredite, um die Zukunft eines KMU zu sichern, sind manchmal unumgänglich. Oliver Odermatt von der Raiffeisen erklärt, worauf es ankommt.

42.90 Franken

Die Finma hat zum Schutz der Kreditnehmer neue Richtlinien herausgegeben. Was bedeutet das für alle? Das regulatorische Umfeld für die Banken hat sich stark verändert.

Jedes Kreditbegehren wird von uns auf Basis der Geschäftsunter­ lagen des KMU seriös überprüft. So lässt sich evaluieren, ob das KMU ein solides Fundament hat, sodass es auch die zukünftigen

Partner und fühlen uns verpflich­ tet, Projekte unserer Kreditneh­ mer objektiv und kritisch zu hin­ terfragen. Zudem haben wir auch eine Verantwortung gegenüber unseren Gläubigern und Genos­ senschaftern, die ein Recht darauf haben, Kredite werden bei uns dass wir mit den uns nur vergeben, wenn sie anvertrauten Geldern mit grösster Sorgfalt zielgerichtet sind.» arbeiten. Daher ach­ ten wir darauf, dass Kreditzinsen und Amortisationen Kredite nur vergeben werden, verkraften und fristgerecht zah­ wenn diese zielgerichtet für eine len kann und damit kreditwürdig prosperierende Zukunft des KMU und -fähig ist. eingesetzt werden. Das klingt ja fast ein wenig selbstlos …? Wir sehen unsere Kunden als

Was raten Sie einem Unternehmer, der zur Überbrückung eines Engpasses Geld braucht?

Ich rate, den Engpass gar nicht erst entstehen zu lassen. Wir se­ hen, dass die Unternehmer in der Regel in ihrem Tätigkeitsgebiet sehr kompetent sind. Dabei gera­ ten jedoch manchmal die finanzi­ ellen Belange ins Hintertreffen. Hier kann die Unterstützung e­ ines guten Buchhalters oder Treuhän­ ders von enormem Wert sein. Und der garantiert mir, dass ich Geld von der Bank bekomme? Nein, dieser kann jedoch mit der Erstellung eines aussagekräftigen Businessplans und einer realisti­ schen Mehrjahresplanung bereits im Vorfeld auf die mit einer Inves­ tition verbundenen finanziellen Risiken hinweisen. Zudem ver­

schafft ein formal korrekt aufbe­ reitetes Dossier dem Unterneh­ mer bei der Bank einen ersten ­guten Eindruck. Gegenseitiges Vertrauen ist schliesslich das A und O jeder Geschäftsbeziehung. Die beste Form eines Kredits? Es kommt immer auf den Zweck an und wie die finanziellen Ver­ hältnisse aussehen. Eine alte, aber noch gültige Binsenwahrheit ist, dass der Unternehmer in er­ folgreichen Phasen seine Kredit­ belastung abbauen und Eigen­ mittel aufbauen sollte. Eine gute Eigenmittelbasis verringert die Abhängigkeit zu Geldgebern und gibt dem Unternehmer einen grösseren Handlungsspielraum und Autonomie.

Impressum Blick Büez vom 17. Juni 2015 ist eine ­Publikation des Blick-Verlags.

Fotos: Thinkstock

Stimmt es, dass es für KMU immer schwieriger wird, einen Kredit zu erhalten? Oliver Odermatt: Bei der Raiff­ eisen gab es keine wesentlichen Änderungen der Spielregeln für die Kreditvergabe an KMU und auch keine Verschärfung der Kre­ ditvergabepolitik. Zudem ist der Markt unter den Banken sehr kompetitiv, und der Wettbewerb spielt gut. Daher können KMU oftmals unter verschiedenen Bankofferten auswählen.

Auflage/Reichweite: 163 412 (WEMF/SW-beglaubigt 2014)  Leser: 667 000 (MACH Basic 2014-2, Deutschschweiz)  Adresse: BLICK, Dufourstrasse 23, 8008 Zürich, Tel. 044 259 62 62, Fax 044 259 66 65  E-Mail: redaktion@blick.ch Redaktionsleitung: Birgitta Willmann  Redaktion: Flavian Cajacob, L­ orenz Keller, Mirjam Oertli, Birgitta Willmann Layout: Basilius Steinmann  Produktion: Birgitta Willmann, Alice Massen Korrektorat: Regula Osman, Kurt Schuiki  Bildbearbeitung: Ringier Redaktions-Services  Geschäftsleiter: a.i. Alexander Theobald Leiter Werbemarkt: Thomas Passen  Druck: Ringier Print, Adligenswil  Herausgeber: Ringier AG, Brühlstrasse 5, 4800 Zofingen


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Mittwoch, 17. Juni 2014

Drummer, Ex-Schreiner und Projektmanager bei Trisa: Ueli Steinmann sitzt im Rollstuhl und hat sein Leben fest im Griff.

Angestellte mit Handicap

Eine Frage der Organisation

Mitarbeitende mit Handicap zu beschäftigen, scheint manchen Unternehmen zu kompliziert. Doch wie Ueli Steinmann und die Trisa beweisen, braucht es vor allem eines von beiden Seiten: Good Will. Text Birgitta Willmann Foto Stefano Schroeter

D

u wirst nie mehr laufen können.» Dieser Satz hat sich in sein Hirn gefres­ sen. Ausgesprochen am 14. Feb­ ruar 1996, von einem Arzt im Paraplegiker Zentrum Nottwil. Ueli Steinmann hebt die Stimme und macht eine abwehrende Handbewegung: «Das war der blanke Horror.» Heute, fast 20 Jahre später, sitzt der Projektleiter Abteilung Forschung und Entwicklung bei Trisa im luzernischen Triengen im Rollstuhl am Sitzungstisch. Ein grosser Mann mit freund­ lichem, offenem Gesicht, der gerne lacht und voller Begeiste­ rung über Zahnbürsten und den Stand der Forschung referiert. Gestern erst, verkündet er und strahlt über das ganze Gesicht, ist sein erstes Enkelkind zur Welt gekommen. Ein Mädchen. Dass dieses, sein zweites Le­ ben, heute so aussieht, hat er zwei Dingen zu verdanken: sei­ nem Arbeitgeber Trisa und sei­

Trisa

Zahnbürsten aus dem Luzernischen Die 1887 gegründete Trisa stellt in ihren drei Kompetenzzentren verschiedene Produkte her. Zum einen Mundpflege-, Haar und Körperpflege-Produkte, zum anderen elektrische Haushaltsgeräte und Haarund Modeschmuck. Das Familienunternehmen beschäftigt im Gesamten 1200 Mitarbeiter und wird von den Brüdern Adrian und Philippe Pfenninger geführt. 2014 wurden 255,2 Millionen Franken umgesetzt. nem anpackendem Wesen. Denn am 14. Februar 1996 sah seine Zukunft schwarz aus, rabenschwarz. Der damals 32-jährige Bauschreiner war an diesem Mittwoch vor dem schmutzigen Donnerstag allein auf einem Baugerüst. Als aktiver Guggen­ musiker hatte er sich auf den Beginn der Fasnacht gefreut. Und irgendwann war er gefallen – «warum auch immer». Als er sich auf dem Rücken liegend am

Boden wieder fand, wusste er sofort, «dass etwas ganz schlecht war, denn ich konnte die Beine nicht bewegen». Trümmerbruch im Lenden­ wirbelbereich L1 lautete die ­Diagnose, nachdem er mit dem Helikopter ins Spital gebracht worden war. Seinen ange­ stammten Beruf, so viel war klar, würde er nicht mehr aus­ üben können. Nächtelang grü­ belte der dreifache Familien­

vater darüber, wie es weiter­ gehen sollte. Eines Tages stand Besuch an seinem Bett: das Bru­ derpaar Adrian und Philippe Pfenninger, die junge Generati­ on der Eignerfamilie von Trisa. Adrian, mit dem Ueli Steinmann in die Schule gegangen war, sagte: «Mach dir keine Sorgen, bei uns kannst du anfangen, so­ bald du wieder draussen bist.» Und so geschah es. Nach fünf Monaten Reha im Paraplegiker Zentrum Nottwil begann sein neues Leben. Der gestandene Schreiner machte eine zweite Lehre, «zusammen mit den 16-Jährigen» als Ma­ schinenzeichner. Krempelte da­ nach die Ärmel erneut hoch und absolvierte neben der Arbeit noch eine Zusatzausbildung als Kunststoff-Techniker in Zürich. Und – «weil ich definitiv ein ma­ nueller Mensch bin und alleine vor dem Computer fast kaputt ging» anschliessend noch eine Zusatzausbildung als Leiter Pro­

jektmanagement an der Fach­ holschule für Wirtschaft. Heute ist er rundum happy mit seinem Beruf. Ist sich aber bewusst, dass er grosses Glück hatte, «dank der IV gab es keine finanziellen Probleme, und ich bekam stets die volle Unterstützung meines Arbeitsgebers», sagt der lebhafte Inner­ schweizer. So viel Glück wie Steinmann ist nicht allen vergönnt. Das Thema der Ein- und Wiedereingliederung von Menschen mit Handicap ist den meisten Schweizer Unternehmen nicht wirklich geläufig. «Weniger aus Desinteresse als vielmehr des fehlenden Bezugs wegen», wie Roland A. Müller, Direktor des Schweizerischen Arbeitgeber­ verbandes, betont. «Wer im persönlichen Umfeld ­jemanden mit einer Beeinträchtigung hat, der ist auch als Arbeitgeber sensibilisiert für das Thema.» Eben so, wie es bei Trisa passiert ist. Be­ rührungsängste hat man dort keine, drei Rollstuhlfahrer sind im Moment angestellt, eine Selbstverständlichkeit in einem Betrieb, der dank Ueli Stein­ mann fast zu 100 Prozent roll­ stuhlgängig ist. «Aber wir haben keine feste Quote, bei uns zählt die Qualifikation der Bewerber, und wenn es eine sitzende Tä­ tigkeit ist, ist der Rollstuhl für uns kein Thema», sagt denn auch Othmar Wüest, der bei Tri­ sa die Unternehmenskommuni­ kation leitet. Unlängst hat auch Bundesrat Johann Schneider-Ammann auf das Potenzial von Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchti­ gungen aufmerksam gemacht. Dieses dürfe nicht brachliegen gelassen werden. Und es scheint, als ob solche Appelle fruchten: Haben die IV-Stellen 2008 rund 6000 Menschen mit Behinderung an Unternehmen

vermittelt, waren es im letzten Jahr bereits gegen 20 000. «Sich gebraucht fühlen, als arbeitendes Mitglied der Gesell­ schaft zu funktionieren, ist mit einer Behinderung das Aller­ wichtigste», meint Ueli Stein­

Arbeiten können ist für Menschen mit einer Behinderung das Wichtigste. Ueli Steinmann

mann. Betont aber auch, dass das Engagement beidseitig sein muss: «Wenn du willst, wird dir geholfen – aber man muss sich auch engagieren. Niemand möchte einen Angestellten, mit dem man nur Theater hat.»

Gut zu Wissen

Hier können sich KMU informieren Die Unternehmen, die Mitarbeiter mit Handicap beschäftigen möchten, aber unsicher sind, was das mit sich bringt, können seit kurzem auf die Hilfe von «Compasso» zähen. Der unter dem Patronat des Arbeit­ geberverbandes gegründete Verein, dem Arbeitgeb er, Branchenverbände, IV-Stellen, Suva, Privatversicherer und Behindertenorganisa­tionen angehören, will zum einen das Potenzial von Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen fördern. Andererseits sollen Arbeitgeber vom weitverzweigten Netzwerk profitieren und auf neue Instrumente zur (Wieder-)Eingliederung zurückgreifen können.


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Mittwoch, 17. Juni 2015 Urs Rickenbacher vor einem der Webstühle, auf denen die Lantal Textilien hergestellt werden: Unter anderem Bezüge für Bus-, Zug-, oder Flugzeugsitze.

Zur Person Urs Rickenbacher (58) war nach seinem Studium an der Universität St. Gallen für Unternehmen wie Kuoni Reisen, Jelmoli und USM in leitender Funktion tätig. 2003 trat er bei Lantal Textiles den Posten des CEO und des Delegierten des Verwaltungsrates an. Ein Jahr später übernahm er die Aktienmehrheit des Unternehmens. Der gebürtige Solothurner Urs Rickenbacher, Dr. oec., ist verheiratet und Vater von drei Kindern.

Urs Rickenbacher von Lantal Textiles

«Wir fordern unsere Mitarbeitenden auf, Fehler zu machen» Urs Rickenbacher, fast jede und jeder von uns ist schon indirekt in Kontakt gekommen mit Ihrem Unternehmen. Urs Rickenbacher Das stimmt.

Wer in der Schweiz mit den öf­ fentlichen Verkehrsmitteln un­ terwegs ist oder ein Flugzeug besteigt, nimmt höchstwahr­ scheinlich auf einem Sitz Platz, der aus Textilien von Lantal her­ gestellt worden ist.

Ihr gleichzeitig spektakulärstes wie bekanntestes Produkt besteht aus raffiniert verpackter Luft. Kommt das in etwa hin?

Vereinfacht gesagt ja. (lacht) Dank unserem Pneumatischen Komfortsystem PCS, ein Luft­ kissensystem für Flugzeugsitze, wird nicht nur der Sitzkomfort in den Flugzeugen verbessert, sondern auch gleichzeitig das Gewicht der Maschine verrin­ gert. Das kann rasch einmal eine Tonne ausmachen. Und was leichter unterwegs ist, braucht weniger Treibstoff und produziert weniger CO2; inso­ fern helfen diese Sitze den Flug­ gesellschaften, Kosten zu spa­ ren und die Umwelt zu schonen. Wie wichtig ist das Produkt für Ihr Unternehmen?

Sehr wichtig. Zum einen als Umsatztreiber als Teil unserer

Urs Rickenbacher ist Chef und Mehrheitsaktionär von Lantal Textiles. Er weiss, wie man gegen die internationale Konkurrenz besteht und durchaus komfortabel in die Luft geht.

nicht verraten, die Konkurrenz liest schliesslich mit! Nur so viel: Zurzeit testen wir einen Teppich für Flugzeuge, der nur halb so viel wiegt wie herkömmliche. Zudem beziehen wir das gesam­ te Flugzeug in unsere Überle­ gungen mit ein: An welchen Stellen lässt sich durch eine tex­ tile Lösung noch mehr Gewicht einsparen? Denn Gewicht ist das A und O in der Fliegerei. Wie halten Sie die Motivation in Ihrem Unternehmen hoch, ständig Neues, Wegweisendes zu kreieren?

Interview Flavian Cajacob

Wir ermutigen unsere Leute, dazu offen zu sein. Und Fehler zu machen. Gesamtlösungen, zum anderen als Aushängeschild: Die Fach­ welt und immer mehr Passagie­ re bringen PCS direkt in Verbin­ dung mit Lantal. Für unser Un­ ternehmen wiederum bietet das luftgefüllte Sitzkissen die Mög­ lichkeit, aufzuzeigen, wie wich­ tig uns innovative Ideen sind. Was ist für Sie Innovation?

Eigentlich fürchte ich, dass In­ novation bald schon zum Un­ wort des Jahres gekürt werden könnte. Es wird ja geradezu ­inflationär verwendet. Wir bei Lantal unterscheiden zwischen

Entwicklung, Optimierung und eigentlichen Innovationen – da­ runter verstehen wir Neuheiten in der Herstellung, bei Produk­ ten und Dienstleistungen oder bei Systemen. Natürlich lässt sich mit Neuheiten mehr Auf­ merksamkeit erzielen als mit Optimierungen. Für mich ge­ hört aber beides auf dieselbe Stufe. Und, ganz wichtig, Inno­ vation muss sich letztlich ver­ kaufen lassen! An welchem «grossen Wurf» tüfteln Sie aktuell?

Im Detail kann ich Ihnen dies

ihn und letztlich auch das Unternehmen weiterbringen können. Und, haben Sie eine Antwort?

Bei uns KMU! Hier ist schon auf­ grund der Strukturen viel mehr möglich als bei den Multis, de­ nen oftmals ob all der Auto­ matisierung und Industrialisie­ rung die Flexibilität abhanden kommt. Nicht umsonst suchen viele grosse Unternehmen den Kontakt zu mittleren und klei­ nen Firmen. Sie wollen von ­deren Agilität und Flexibilität profitieren, das erleben wir bei Lantal täglich.

Das ist nicht Ihr Ernst …

… natürlich! Denn nur wer über den Tellerrand schaut, weiter­ denkt und verrückte Ideen hat, macht Fehler. Gleichzeitig sage ich aber auch: Jeder Fehler wird nur ein Mal gemacht, dann müs­ sen die richtigen Schlüsse gezo­ gen werden, damit er sich nicht wiederholt. Leider werden heu­ te schon die kleinen Kinder in der Schule darauf getrimmt, ja keine Fehler zu machen. Und in den Grossbetrieben setzt man alles daran, Fehler auszumer­ zen. Da frage ich mich schon, wie und wo der Einzelne seine Erfahrungen machen soll, die

Ist das der Grund, warum Lantal noch da ist?

Eigentlich können wir als Schweizer KMU preislich gar nicht mit der namhaften inter­ nationalen Konkurrenz mithal­ ten, trotzdem staffieren wir in­ zwischen 65 Prozent der AirlineBranche mit unseren Produkten aus – weltweit! Das hat mit un­ serer Qualität, den qualifizier­ ten Mitarbeitenden, mit der Fle­ xibilität, der Zuverlässigkeit und den innovativen Ideen zu tun, die eben nur in einem Klima ge­ deihen können, in dem man auch mal einen Fehler zulässt.

Seit 2003 führt der gebürtige Solothurner Urs Rickenbacher als Firmenpatron die Geschicke von Lantal Textiles in Langenthal. Der begeisterte Unternehmer setzt auf urschweizerische Werte wie Verantwortung, Qualitäts­bewusstsein und Flexibilität.

129 Jahre Lantal Textiles 1886

1930 Gründung Friedrich Baumann und Albert Brand gründen in Langenthal BE die Firma Baumann & Brand. Die Gesellschaft stellt Leinen und Halbleinen her und handelt d ­ amit. Hauptabnehmer sind die Emmentaler Käsereien.

Die Söhne Die beiden Söhne Fritz und Willy Baumann treten die Nachfolge ihres Vaters an. 1951 sagt sich Willy Baumann von der Firma los, um sein eigenes Unternehmen zu gründen: die Möbelstoffweberei Langenthal AG. Diese produziert fortan Textilien für die Möbelindustrie.

1954 Luftfahrt Die Möbelstoffweberei Langenthal AG gewinnt ihren ersten Kunden aus der noch jungen Luftfahrtindustrie. Die holländische KLM ordert ihr Sitzbezüge in Langenthal.

1972 USA Das Unternehmen eröffnet in den USA zwei Verkaufsbüros. Gleichzeitig wird die Produktionskapazität verdoppelt. In den folgenden Jahren wird tüchtig expandiert.


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Mittwoch, 17. Juni 2015

Fünf Ratschläge für KMU von Urs Rickenbacher Urs Rickenbacher im Showroom: Neben Sitzbezügen produziert Lantal auch Luftkissensitze für Flugzeuge.

1.

Freude

Gehen Sie Ihre Aufga­ ben täglich mit dem inneren Feuer des Unter­ nehmers an. Vor allem dann, wenn es einmal nicht so läuft, wie es eigentlich sollte.

2.

Mut

Ein Unternehmen erfolgreich zu führen, bedingt viel Optimismus. Und Mut, sich und sein Tun regelmässig zu hinterfragen.

3.

Vision

4.

Können

5.

Fehler

Sie sollten stets wissen, wohin Sie die Reise mit Ihrem Unternehmen führt. Und dieses Ziel muss auch die Mannschaft kennen.

Gewinnen Sie die besten Leute ihres Fachs für Ihr Unternehmen. Aber Vorsicht: Genauso wichtig wie das Können ist die Identifi­ kation mit den Werten und der Firmenkultur.

Mitarbeitende dürfen Fehler machen. Denn aus Fehlern lernt man bekanntlich. Seien Sie dies­ bezüglich grosszügig – stellen Sie aber auch sicher, dass Fehler nur einmal passieren!

Sie haben Lantal 2004 übernommen und das Unternehmen in eine neue Ära geführt. Haben Sie diesen Entscheid nie bereut?

Nein. Mir war schon als kleiner Bub klar, dass ich einmal ein eigenes Unternehmen führen ­ werde. Als sich mir die Möglichkeit bot, Lantal zu übernehmen, wusste ich, dass ich in grosse Fussstapfen treten würde. Schliesslich hatte die Besitzerfamilie Baumann in der Vergangenheit alles richtig gemacht. Besonders, was Werte anbelangt, die im und mit dem Unternehmen gelebt werden. Als da wären?

Werte, die eigentlich schon immer für Schweizer Unternehmen standen: Vertrauen, Ehrlichkeit, Wertschätzung, positives Denken und Vor-Sorge. Vorsorge im Sinne von: Sorge tragen zu den Mitarbeitenden, den Kunden, den Partnern, aber auch an übermorgen zu denken und Verantwortung zu übernehmen. Unsere Angestellten kennen diese Werte und sind verpflichtet, mir mitzuteilen, sollte ich selber einmal dagegen verstossen.

legungen an, ob ihr unsere Qualität und unser Service diesen Aufpreis noch wert ist. Und, ist er das?

Grundsätzlich ja, aber wir müssen hier und dort Abstriche machen, was die Preise anbelangt. Dennoch ist es mir lieber, über eine gewisse Zeit hinweg weniger zu verdienen, als einen ­guten Kunden zu verlieren. Was setzen Sie dem entgegen?

Zum einen optimieren wir intern, wo immer möglich. An­ dererseits müssen wir natürlich auch unseren Partnern preis­ lich entgegenkommen. Das ist eine logische Kettenreaktion, die letztendlich nicht spurlos an uns KMU und auch an uns Konsumenten vorübergehen wird.

Bei uns KMU ist aufgrund der Strukturen mehr möglich als bei den Multis.» Urs Rickenbacher

Sie sagen, «eigentlich» stünden Schweizer Unternehmen seit jeher für diese Werte. Weshalb relativieren Sie Ihre Aussage?

Weil ich mich schäme, wie gewisse Firmenchefs heute vom Boden der unternehmerischen Tugenden abheben, Werte zurechtbiegen und den Bezug zur Realität und den Menschen verlieren, mit denen sie geschäften. Gleichzeitig ärgere ich mich masslos darüber, dass solche Leute in einen Topf geschmissen werden zusammen mit all den Männern und Frauen da draussen im Lande, die mit viel Herzblut, Verantwortung und notabene eigenem Geld ein KMU am Laufen halten. Apropos Geld: Wie sehr leiden Sie unter dem starken Franken?

Der Exportanteil bei Lantal beläuft sich auf 97 Prozent. Die Wertschöpfung erfolgt mehrheitlich in der Schweiz. Wir sind schon immer gut 10 bis 15 Prozent teurer gewesen als unsere Mitbewerber aus Europa, Asien und Amerika, und jetzt kommen nochmals 15 bis 20 Prozent obendrauf! Logisch, stellt die Kundschaft mittlerweile Über-

Sparen, optimieren, abwälzen: Sieht so der Weg aus dem Frankenschock aus?

Wenn wir so funktionieren würden, wären wir rasch weg vom Fenster. Der Werkplatz Schweiz hat ja auch seine Vorteile. Und «Swissness» steht weiterhin in der ganzen Welt für Qualität und Seriosität. Innovativ zu bleiben, ist daher gerade in dieser schwierigen Zeit wichtig; sich einen Vorsprung gegenüber der internationalen Konkurrenz zu verschaffen, um den höheren Preisen überragende Produkte gegenüberzustellen. Lantal beschäftigt als KMU 400 Mitarbeiter. Mit 101 Angestellten mehr wären Sie ein Grossunternehmer. Reizt Sie das nicht?

Sicher nicht. Ich bin absolut überzeugt von den Stärken ­eines KMU. Wir sind nicht gross genug, um starr zu werden, aber gross genug, um Projekte schnell, flexibel und präzise ­anzugehen. So ein KMU wächst ­einem ja ans Herz – es gehört zur Familie. Zusammen mit meiner Frau habe ich drei Kinder. Mit Lantal ist 2004 ein viertes dazugekommen.

Innovation

Fliegende Luftmatratze Weniger Druckstellen, weniger Gewicht: Das 2005 lancierte Pneu­ matische Komfortsystem PCS revolutioniert das Sitzen in den Flug­ zeugen. Dem Pionier und Hersteller Lantal beschert das luftgefüllte Sitzkissen Aufträge aus aller Welt. Zu den wichtigsten Abnehmern gehören unter anderem die Fluggesellschaften Swiss, Lufthansa, Austrian, Air Canada und Etihad.

1993 Design In Langenthal wird ein neues Design-Studio eröffnet. Längst ist klar: Funk­tionalität und Stil dürfen sich nicht gegenseitig ausschliessen.

1996 Manager Buyout Die bisherige Besitzerfamilie um Urs und Renata Baumann gibt die Aktienmehrheit von Lantal an den ein Jahr zuvor als Geschäftsführer eingestiegenen Urs Rickenbacher ab. Der fokussiert die Produktion nicht mehr auf dem Objektgeschäft, sondern auf der Transportindustrie.

2005 PCS Die luftgefüllten Sitzkissen (Pneumatisches Komfortsys­ tem, kurz PCS) von Lantal ersetzen zunehmend die herkömmlichen Kissen aus Schaumstoff. Sie steigern den Sitzkomfort und senken das Gewicht der Maschinen.

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2015 Solar Impulse Bertrand Piccards «Solar Impulse» ist mit einem von Lantal entwickelten Pilotensitz unterwegs. Das Unternehmen beschäftigt gegen 400 Mitarbeitende und erwirt­ schaftet einen Umsatz von 102 Mio. Fran­ ken, 97% davon im Ausland. Das Geschäft teilt sich auf in: 65% Luftfahrt, 30% Bodenverkehr, 5% VIP Geschäft wie Jach­ ten, Privatflugzeuge oder Corporate Jets.


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Mittwoch, 17. Juni 2015

Helfer aus der digitalen Welt

Viel mehr als Strom brauchen diese Mitarbeiter nicht. Fünf Gadgets für KMU und kleine Betriebe. Text Lorenz Keller

Abgesichert

Sekundengenau

Nicht immer ist eine teure Alarmanlage vom Spezialisten notwendig. Basis-Einbruchsschutz liefert auch das SmartLife Security System von Swisscom (Starter Kit für 299 Fr., bei swisscom-smartlife.ch). Gesteuert wird es direkt über das Smartphone. Neben Bewegungsmeldern, Kameras und Fensterkontakten gibts optional auch spezielle Sensoren. Etwa einen Wassermelder oder einen Rauchmelder. Sogar die Luftfeuchtigkeit kann überwacht werden.

Fünf RFID-Karten sind direkt inklusive. Damit können die Mitarbeiter ihre Arbeitszeit ganz einfach erfassen. Oder aber man nutzt die Safescan Zeiterfassung TA-8030 (449 Fr., bei brack.ch) via Pincode oder Fingerabdruckscan. Inklusive ist im Paket auch die Software für Windows. Daten können direkt übers Netzwerk ausgelesen, ausgewertet und mit benutzerdefinierten Codes abgebucht werden. Etwa für spezielle Projekte.

Auffallend Normale Fernseher an der Wand wirken in einem Geschäft schnell billig. Das Samsung Smart Signage ED55D Display (1480 Fr., bei pcp.ch) hat daher einen extradünnen Rand. Der 55-Zoll-Bildschrim ist darauf ausgelegt, 16 Stunden pro Tag in Betrieb zu sein und kann ganz einfach mit weiteren Display zusammengehängt werden. Für ein noch grösseres Bild.

Wetterfest Das Samsung Galaxy Tab Active (499 Fr., bei digitec.ch) ist wirklich etwas für Schwerarbeiter. Das Android-Tablet ist gemäss der Norm IP67 wasser- und staubfest und nach MIL-STD 8010G stossfest. Das bedeutet: Regen oder Sand macht dem 8-Zoll-Gerät nichts aus, genauso wie ein Sturz aus bis zu 1,2 Metern. Dank SIM-Karten-Slot gibts auch unterwegs Internet-Zugang. Und das bis zu 11 Stunden.

Genussvoll Statt immer ins Café um die Ecke zu verschwinden, kann man sich einen Barista auch ins Büro holen. Der neue Kaffeevollautomat Jura Z6 (1995 Fr., auf nettoshop.ch) bereitet rund ein Dutzend heisse Spezialitäten auf Knopfdruck, vom feurigen Ristretto bis zum zarten Flat White (einem Espresso mit aufgeschäumter Milch). Natürlich lässt sich alles individuell einstellen, etwa die Intensitätsstufen.

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Paketabholung an Tankstellen ermöglichen: Auch das ist die Post. Die Post macht viel mehr, als man denkt. Zum Beispiel ist die Paketabholung auch an Tankstellen, SBB-Schaltern sowie bald an rund 40 Paketautomaten möglich. Und für Onlinebestellungen können Firmen ihren Kunden neu sogar Abend- und Samstagzustellung anbieten. Bringen auch Sie Ihr Unternehmen mit den innovativen Lösungen der Post weiter: post.ch/gelb-bewegt


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Mittwoch, 17. Juni 2015

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Seit jeher made in Switzerland: PB Swiss Tools sind seit 135 Jahren und bis zum heutigen Tag hundertprozentige Emmentaler. Ursprünglich wurden die Werkzeuge (von Stahlschraubenziehern bis hin zu ganzen Werkzeugsets) für die Schweizer Armee hergestellt, seit 1960 exportiert PB Swiss Tools sogar in alle fünf Konti­ nente. Seit 1981 wird das Unternehmen in vierter Generation von Eva Jaisli (Bild links) geführt.

Mit Hammer und Meissel Vom kleinen Dorf Wasen in die grosse Welt hinaus: Die Werkzeuge von PB Swiss Tools schlagen bei Profis genauso ein wie bei Heimwerkern – und Frauen. Text Flavian Cajacob Foto Peter Mosimann

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eit exakt 99 Jahren fer­ tigt Familie Baumann im Herzen des Emmentals Werkzeuge an. Die Qualitäts­ ware «Made in Switzerland» punktet bei Profis genauso wie bei ambitionierten Heimwer­ kern. Und das rund um den Glo­ bus. «Über Jahrzehnte hinweg sind wir vor allem Profis und Produktionsbetrieben im Aus­ land ein Begriff gewesen; seit gut zehn Jahren werden wir nun auch hierzulande voll und ganz als eigenständiges Tradi­ tionsunternehmen wahrgenom­ men», sagt Eva Jaisli (56), die das in Wasen beheimatete Fa­milienunternehmen zusam­ men mit Ehemann Max Bau­ mann (62) in vierter Generati­ on führt. Sie in der Rolle des CEO, er als Verantwortlicher in technischen Belangen (CTO). Der gesteigerte Bekannt­ heitsgrad hängt nicht zuletzt mit Jaislis charismatischem Auftreten, ihrem Kommunika­ tions- und Vermarktungstalent sowie einem Namenswechsel zusammen: 2006 wurde aus PB Baumann PB Swiss Tools. Das damit einhergehende Signal leuchtet ein. «Einerseits ist es ein Bekenntnis zum Produktionsstandort, andererseits ein Gütesiegel für Qualität und Innovation», betont die vierfache Mutter Eva Jaisli, die im Vor­ standsausschuss des Branchen­ verbands Swissmem als einzige Frau Einsitz nimmt. Und das sind nicht etwa leere Wort­ hülsen. Denn PB Swiss Tools produziert zu hundert Prozent in der Schweiz und gewährt auf fast alle seiner Werkzeuge eine zeitlich unlimitierte Garantie. Bekannt sind die Handwerk­ zeuge aus dem beschaulichen Dorf Wasen im Emmental vor allem wegen der Schraubenzie­ her mit dem typisch roten Griff. Der transparente Knauf besteht aus Cellulose-Aceto-Butyrat, ­einem Folgeprodukt von Holz. Erfunden wurde der damalige Kassenschlager von Max Bau­ mann senior, dem Vater des jet­ zigen Patrons. Natürlich findet sich der millionenfach bewähr­ te Klassiker nach wie vor im

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­ ortiment von PB Swiss Tools. S Flankiert von über 3000 weite­ ren Artikeln. Darunter Hämmer, Meissel, Drehmomentwerkzeu­ ge sowie Biketools oder Medizi­ nalinstrumente. Viele davon in poppigen, farbigen Variationen. «Werkzeuge haben eine Funkti­ on, sie müssen in der richtigen Grösse rasch zur Hand sein. Die Farben bringen zusätzlich Emo­ tionen ins Spiel», weiss die stu­ dierte Psychologin und Marke­ tingfachfrau Jaisli. Vor allem in Japan würden die Handwerker regelrecht auf die kunterbunten Arbeitsgeräte abfahren. Der asiatische Raum gehört zu den wichtigsten Absatzmärkten des Emmentaler Unternehmens. Zwei von drei Werkzeu­ gen gehen inzwischen ins Aus­ land. Und unter den Kunden von PB-Swiss-Tools-Produkten finden sich immer mehr Frauen. Von ungefähr kommt dies nicht. «Eine Singlefrau, die ihre Woh­

Millionen

Werkzeuge fertigt PB Swiss Tools jährlich an.

Bei PB Swiss Tools beläuft sich der Frauenanteil auf

30%

PB Swiss Tools exportiert in über

Farben bringen zusätzliche Emotionen ins Spiel.»

70 Länder

3000 Das Sortiment umfasst über

Eva Jaisli (56)

verschiedene Artikel.

25%

des Umsatzes investiert PB Swiss Tools wieder in die Firma. PB Swiss Tools beschäftigt

150

Mitarbeitende

Charismatische Firmenchefin mit grossem Gespür für Marketing und Märkte: Eva Jaisli hat das Emmentaler Unternehmen «PB Swiss Tools» zu mehr Bekanntheit geführt und verkauft ihre bunten Werkzeuge in die ganze Welt.

nung einrichtet, kauft ganz an­ dere Werkzeuge als ein im Hob­ byraum werkelnder Familien­ vater. Deshalb berücksichtigen wir bei der Entwicklung auch die Bedürfnisse der Damen­ welt», so die Powerfrau und Firmenchefin, die den Frauen­ anteil in ihrem Unternehmen auf beachtliche dreissig Prozent gesteigert hat. «Unsere Werkzeuge sind verlässliche Partner in allen Lebenslagen.» Was 1878 als kleine Dorf­ schmiede mit Ochsenringen im hintersten Emmental angefan­ gen hat, ist heute ein Vorzeige­ beispiel der Schweizer Wirt­ schaft mit Strahlkraft in die ganze Welt. Und das nicht allei­ ne seiner hochspezialisierten, bunten Werkzeuge wegen.


NEWS

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Mittwoch, 17. Juni 2015

kurz & knapp

Musikinstrumente

Auf Knopfdruck gehts los

Neue Saiten-Queen

Unternehmensgründung Bürokratie ohne Ende, Unterla­ genbeschaffung und komplizier­ te Abläufe: So lief das bislang für alle, die ein Unternehmen gründen wollten. Tempi passati, mit StartBiz.ch, dem OnlineSchalter für Unternehmens­ gründung, lässt sich ein Unter­ nehmen ab sofort unkompliziert direkt am Bildschirm gründen. Ein Dialog-System führt durch den Anmeldeprozess beim Han­ delsregister, bei der Mehrwert­ steuer, der AHV und der Unfall­ versicherung. Seit Mai 2015 bietet StartBiz zusätzlich auch ­einen durchgängig elektroni­ schen Prozess für Neugründun­ gen von Kapitalgesellschaften (AG und GmbH) an. www.startBiz.ch

Zwei Luzerner lehren Fender und Gibson das Fürchten. Mit ihrer Jane revolutionieren die Jungs von «Relish Guitars Switzerland» den Gitarrenbau. Text Flavian Cajacob Foto Bruno Arnold

Gefährliche Chemikalien Gefahrensymbole Seit 2010 läuft die Umstellungsphase, doch seit dem 1. Juni 2015 sind sie verbindlich: Neu hergestellte chemische Produkte dürfen in der Schweiz ab sofort nur noch mit den neuen Gefahrensymbo­ len versehen werden. Bereits produzierte Produkte können noch während zwei Jahren mit der bisherigen Kennzeichnung verkauft werden. Damit passt sich die Schweiz dem internati­ onalen System «Globally Har­ monized System» (GHS) an, das weltweit dieselben Gefah­ ren kennzeichnet und dieselben Symbole dafür verwendet. www.cheminfo.ch

Q&A zum Thema Unternehmensübernahme Eintageskurs Die Unterneh­ mensübernahme wird immer häufiger als Karriereoption ge­ nutzt. Doch worauf muss man bei einer Übernahme achten? Und wie geht man am besten vor? Die Business Tools AG, eine Non-Profit-Organisation der ETH Zürich, bietet zu diesen Fragen einen öffentlichen Ein­ tageskurs an. Er richtet sich an Themeninteressierte und unter­ nehmerische Persönlichkeiten, die im Rahmen eines Manage­ ment Buy Out (MBO) oder Management Buy In (MBI) in naher oder ferner Zukunft ein KMU übernehmen wollen. www.btools.ch

Tiefere Konsumentenpreise Statistik Die Kaufkraft der Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten hat sich im April leicht erhöht, das haben die Ende Mai vom Bundesamt für Statistik (BFS) veröffentlich­ ten Zahlen ergeben. So nahm die Teuerung im Monatsver­ gleich um 0,2% und im Ver­ gleich zum April 2014 um 1,1% ab. In folgenden Hauptgruppen fielen die Preise besonders stark: Verkehr (–1,3%), alkoholi­ sche Getränke und Tabak (–1,2%) sowie Restaurants und Hotels (–0,4%). Am anderen Ende der Skala stehen die Grup­ pen Bekleidung und Schuhe mit einem Preisanstieg von 2,4% sowie Hausrat und laufende Haushaltsführung (+0,5%). Im April waren inländische Produk­ te um 0,1% und Importwaren um 0,5% günstiger als im Vor­ monat. www.kmu.admin.ch

Was man als Startup unbedingt braucht? Die Überzeugung, mit seiner Idee einem klaren Bedürfnis zu entsprechen.» Silvan Küng

A

m Anfang war da dieser Traum. Der Traum vom eigenen Unternehmen, in dem jeder das tun kann, was ihm am besten liegt und am meisten Spass macht. Und: Kein Chef! Silvan Küng (30) reibt sich die Augen, denn mit Relish Guitars ist genau dieser Traum in Erfüllung gegangen – und das schneller, als er es sich je erträumt hätte. 2013 haben er und sein langjähriger Kumpel Pirmin Giger (31) «Relish Guitars Switzerland» gegründet. «Eine Idee und 20 000 Franken, das war unser Startkapital», erzählt Giger, der gelernter Schreiner und diplomierter Industriedesigner ist. Das Geld: Selber eingeschossen. Die Idee: Eine Gitarre bauen, wie sie die Welt noch nicht gesehen hat. Ein ambitiöses Projekt, wenn man an die übermächtige Konkurrenz denkt, an Brands wie Fender, Gibson oder Ibanez. Marketingprofi Silvan Küng meint dazu: «Wer als Startup reüssieren will, muss seine Ziele hoch stecken und nicht im Mittelfeld rumwursteln wollen.» Die klare Ansage aus Kriens, einem Vorort der Stadt Luzern, stösst auf offene Ohren. 130 000 Franken gabs von der StartupFörderung als Risikokapital – Geld, das die beiden Jungunternehmer und Hobbygitarristen in die Weiterentwicklung ihres Produktes und dessen Vermarktung stecken. Küng, der für das Marketing zuständig ist, und Giger, der Entwickler, setzen

alles auf eine Karte. Und die trägt den klingenden Namen Jane. «Anfänglich haben wir uns noch mit Nebenjobs über Wasser gehalten, doch damit ist Schluss», sagt Silvan Küng. Die Verhandlungen mit Investoren und Distributoren in aller Welt erfordern Präsenz und Flexi­ bilität. «Da liegt es nicht drin, dass ich am Nachmittag an der Kasse des Hallenbads sitze.» Jane, die E-Gitarre made in Switzerland, unterscheidet sich von ihren Konkurrentinnen aus USA und Fernost sowohl was das Aussehen anbelangt als auch in ihrer Bauweise und der ausgefeilten Technik (siehe Box). «Wir sehen uns als Revo-

Haben mit ihrer «Jane» den Olymp der Gitarrenbauer erreicht: die Luzerner Silvan Küng (l.) und Pirmin Giger.

lutionäre», meint Pirmin Giger, der den Prototyp während seines Studiums an der Fachhochschule Nordwestschweiz entwickelt hat. Grosse Töne? Mitnichten. Denn die kritische Fachwelt gibt den beiden Jungunternehmern recht. So stellt das angesagte Technologiemagazin «Wired» die stylische Gitarre mit dem Aluminium-Kern und den TouchSensoren sogar kurzerhand auf eine Stufe mit den i-Produkten von Apple. Und auch die Rückmeldung von Kunden fallen rundum positiv aus. Silvan Küng zitiert aus einer Mail von Eric Claptons Gitarrentechniker: «Eure Gitarre sieht fantas-

tisch aus. Grossartige Arbeit. Ich wäre stolz, hätte ich das Teil selber gebaut.» Für die beiden Luzerner sind solche Worte Ansporn und Verpflichtung zugleich. «Wir bewe­ gen uns mit Jane technologisch und preislich im Highend-Be­ reich. Wenngleich uns die Gitarren momentan aus den Händen gerissen werden, haben wir genau eine einzige Chance, um uns am Markt durchzusetzen», weiss Silvan Küng. Das wird ihm immer wieder bewusst, wenn er bei potenziellen Geldgebern und Vertriebspartnern vorspricht. «Da wirst du auf Herz und Nieren geprüft, gnadenlos. Eine Unsicherheit meinerseits

Jane

«Sexiest Guitar Alive»

Relish bedeutet peppig und inspirierend. Genau das wollen wir mit unseren Gitarren auch sein.» Pirmin Giger

In den letzten Jahrzehnten hat sich an der Kon­ struktion elektrischer Gitarren nicht viel geändert. Das Startup «Relish Guitars Switzerland» ändert dies mit seiner Jane. Diese ist nicht wie andere ­Gitarren aus einem Holzblock gefertigt, sondern besteht aus einer Sandwichkonstruktion mit gefrästem Aluminiumrahmen und gepress­ ten Holzfurnieren. Der dadurch im Korpus ge­ schaffene Hohlraum sorgt für einen weichen, war­ men Ton. Revolutionär auch die Umschaltung der Tonabnehmer: Anstelle der üblichen Kippschalter geschieht dies bei der Jane mittels Sensoren, die auf Berührung durch den Handballen reagieren. Die Jane, gemäss Relish «The Sexiest Guitar Alive», gibt es ab 5130 Franken in den Ausführungen Kirsche, Nussbaum und Esche. Mittelfristig soll ein preisgünstigeres Modell dazukommen.

und wir sind weg vom Fenster.» 30 handverarbeitete Instrumente zum Stückpreis von über 5000 Franken verlassen pro Quartal die kleine Werkstätte im Krienser Industriequartier. Macht 120 Gitarren im Jahr. Peanuts im Vergleich mit der günstigeren, weil industriell fertigenden Konkurrenz aus Übersee und Asien. «Noch vor fünfzehn Jahren hätten wir kei­ ne Chance gehabt mit unserer Jane», meint Pirmin Giger, «inzwischen hat aber auch in der von Traditionen geprägten Welt der Gitarristen ein Umdenken stattgefunden: Individualität und Innovation stossen auf immer grössere Resonanz.» Bereits in zwei Jahren wollen Giger und Küng mit Relish Guitars Switzerland den Breakeven erreichen, also die Gewinnschwelle überschreiten. Dazu müssen sie nicht zuletzt den internationalen Markt erobern. «Das wird sicher kein Zuckerschlecken», ist sich Silvan Küng bewusst, «aber schon heute ­gehen neun von zehn Janes ins Ausland – häufig über Internet bestellt, unbesehen, ohne dass der Käufer die Gitarre jemals in den Händen gehalten hätte.» Der grösste Traum der Jungunternehmer? Einmal einen der ganz Grossen auf einem ihrer Instrumente spielen zu sehen: «Unsere Jane in den Händen von Mark Knopfler oder John Mayer, das wäre wohl der Ritterschlag für Relish Guitars». Die Chancen stehen vermutlich gar nicht so schlecht.


Büez

Mittwoch, 17. Juni 2015

Unser Dienstleistungs­ betrieb arbeitet oft mit Freelancern zusammen. Diese werden auf Honorar­ basis bezahlt. Sind damit alle Ansprüche abgegolten, z. B. auch an Ferien?

Wir sind am Neueinrichten unserer Büros. Gibt es Vorgaben zur minimalen Arbeitsplatzfläche pro Person? Und was, falls wir diese nur knapp einhalten können?

M

it dem Honorar sind grundsätzlich sämtliche Ansprüche eines Freelancers abgegolten. Hier enthalten sind neben den SoAlexandra Born, zialversicherungsansprüRechtsan­wältin, chen auch Freizeit- und Born Recht & Ferienansprüche. Für Sie Steuern und On- als Unternehmen ist es jeline-Rechtsbe- doch zentral, dass Freeratung «Swiss- lancer auch aus rechtlicher Sicht als freie MitarAnwalt» beitende gelten und nicht als sogenannte «Scheinselbständige». Echte Freelancer sind Personen, die für ein Unternehmen tätig sind, ohne wie Arbeitnehmende in dieses eingegliedert zu sein. So kann ein Freelancer beispielsweise selbst über seinen Einsatz bestimmen, also auch über Arbeitszeit, Pausen und Ferien. Er trägt das eigene Unternehmer­ risiko und ist von der Sozialversicherung als selbständig Erwerbstätiger anerkannt. Im Gegensatz dazu sind Scheinselbständige ähnlich wie Arbeitnehmende in ein Unternehmen eingebunden. Aufträge an Freelancer müssen so gestaltet sein, dass sie keine Merk­ male eines Arbeitsvertrags enthalten. Stellen ein Richter oder die Sozialversicherungen nach einer Beurteilung eine Scheinselbständigkeit fest, muss das Unternehmen im schlimmsten Fall sämtliche Sozialleistungen, Ferienlohn und Kinderzulagen nachzahlen. Auch wären bei Krankheit oder Unfall Lohnfortzahlungen zu leisten. Ebenfalls drohen dem Unternehmen strafrechtliche Sanktionen wegen Unterlassung der Meldepflicht. In der Praxis tendieren die Behörden im Zweifelsfall dazu, eine Scheinselbständigkeit zu konstatieren. Dies aus Gründen des Arbeitnehmerschutzes. Um rechtliche Risiken zu vermeiden, sollten Sie mit freien Mitarbeitenden deshalb sorgfältig formulierte Freelancingverträge abschliessen – wenn nötig mit Hilfe eines spezialisierten Rechtanwalts. Darin sind auch die heiklen Punkte Selbstän­ digkeit und Sozialversicherung zu regeln. Zusätzlich sollten von Freelancern Versicherungsnachweise sowie eine schriftliche Bestätigung der AHV-Ausgleichskasse verlangt werden, wonach sie für die vorgesehene Arbeit als selbständig Erwerbende anerkannt sind.

Wir überlegen uns, als Unternehmen neu in China aktiv zu werden. Wie findet man dort vertrauenswürdi­ ge Kontakte?

C

hina ist ein riesiger Markt. Auch in kleinen Branchen gibt es eine grosse Anzahl poten­ zieller Partner, die etwa die Distribution übernehmen könnten. Um eine Liste mit Namen zusammenzustellen, braucht es allerdings einiges an Recherche. Diese ist ohne persönliches Netzwerk und ohne Sprachkenntnisse schwierig zu leisten. Auch erfordert es viel Energie, den richtigen Kontakt auszumachen und ein Vertrauens­ verhältnis aufzubauen. Erfahrungs-

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E

s gibt verschiedene Faktoren, die bei der Beurteilung der Arbeitsbedingungen im Büro eine Rolle spielen. Dazu zählen nicht nur die Fläche, sondern auch die Sicht ins Freie, die Beleuchtung, das Klima und die Akustik im Raum. Damit eine gute Lüftung gegeben ist, wird im Artikel 12 der Verordnung 3 zum Arbeits­ gesetz ein minimaler Luftraum von 12 Kubikmetern pro Person vorgeschrieben. Bei künstlicher Lüftung sind es 10 Kubik­ Peter Meier, meter. In der Seco-Weg­ Bereichsleiter leitung zu den Artikeln Arbeitsbedin- 23 und 24 derselben Vergungen, Amt ordnung werden weitere für Wirtschaft Werte angegeben: so u. a. ein freier Bewegungsraum und Arbeit von 1,5 Quadratmetern des Kantons und eine Mindestfläche Zürich pro Arbeitsplatz von 12 Quadratmetern pro Person, inklusive Möblierung. Von der Tischkante nach hinten sollte überdies ein Mindestabstand von ­einem Meter eingehalten werden. In eine Beurteilung wird die gesamte Arbeitsplatzqualität einbezogen – auch im Hinblick auf die Art der dort zu leistenden Arbeit. D. h. dass unter Umständen knapp eingehaltene Vorgaben toleriert werden, wenn andere Faktoren optimal sind. Es ­ kann aber auch vorkommen, dass die Mindestvorgaben begründet heraufgesetzt werden. Dies, wenn zum Beispiel auch die Fenster nur sehr klein, die Lüftung mangelhaft oder die Akustik schlecht sind. Wenden Sie sich deshalb am besten an Ihr zuständiges Arbeitsinspektorat für eine ­individuelle Beurteilung. gemäss ist dies nur mit regelmässiger Präsenz der Unternehmensleitung vor Ort möglich. Denn in fernöstlichen Kulturen drückt die persönliche AufmerkDaniel Bont, samkeit von hochrangigen Vertretern einer FirSenior ma den Respekt gegenConsultant China, Switzer- über dem Partner aus. In der Regel gilt: Je besser land Global die Beziehung zum GeEnter­prise schäftspartner, umso er(S-GE) folgreicher ist schliesslich das gemeinsame Geschäften. Dies betrifft sowohl die Qualität und Verlässlichkeit genauso wie Service und Marketing, und nicht zuletzt die Umsätze. Wir raten jedem Unternehmen zunächst zu einer individuellen Aus­ legeordnung. Stellen Sie sich fol­gende Fragen: Wie funktioniert der Markt in unserer Branche? Welche Chancen haben unsere Produkte? Welche Vorgehensweisen wären denkbar für einen Markteintritt? Switzerland Global Enterprise (S-GE) hilft Schweizer Firmen im Auftrag des Bundes und gibt eine erste Orientierung zu diesen Fragen kostenlos und unverbindlich. Entscheiden Sie sich dafür, in China aktiv zu werden, unterstützen S-GE und der Swiss Business Hub in China Sie beim konkreten Markteintritt. Das Knüpfen von Kontakten zu Experten, Partnern und Kunden vor Ort, ausführliche Marktanalysen und die Organisation von Reisen, um potenzielle Partner zu treffen, gehören zu unseren Kernkompetenzen.

Ich habe einen kleinen Hand­ werksbetrieb und überlege, ob ich diesen ISO-zertifizieren lassen soll. Wie sinnvoll ist dies, ins­besondere für Kleinbetriebe?

Z

Silvio Leonardi, Mitglied der Geschäftsleitung, Schweizerische Vereinigung für Qualitäts- und ManagementSysteme (SQS)

unächst müssen Sie klären, welche ISO-Zertifizierung für Ihren Betrieb überhaupt in Frage kommt. Die bekannteste und am weitesten verbreitete ist die ISO 9001, eine ManagementsystemNorm für Qualitätsmanagement. Sie zeichnet sich durch ihren starken Fokus auf die Kundenorientierung aus. Ziel ist es, Kundenanforderungen zu erfüllen und Erwartungen gar zu über­ treffen. Ein solcher Erfolg soll jedoch nicht zufällig erreicht werden, sondern mit systematischem Vorgehen. Deshalb stellt die Norm ISO 9001 auch gewisse Anforderungen an eine entsprechende Systematik. Von der Strategieentwicklung bis zu Routineaktivitäten: Mit einem Managementsystem werden alle Betriebsabläufe strukturiert nach Input, erfolgswirksamen und risikorelevanten Aktivitäten und Output. Damit erreichen Sie eine professionelle, nachvollziehbare und transparente Ge-

schäftstätigkeit. Auch erlaubt ein solches System kritisches Hinterfragen und die laufende Verbesserung von Effizienz und Wirksamkeit. Überdies wird Wissen ge­ sichert, und Sie profitieren von einer erhöhten Verlässlichkeit und von mehr Vertrauen – sowohl intern als auch extern. Für junge Unternehmen ist die Norm ISO 9001 ein guter Leitfaden, um sich ­systematisch zu organisieren und auf die Bedürfnisse der Kunden auszurichten. Für die Umsetzung der Normforderungen sind einige unternehmerische Hausaufgaben zu erledigen – ein Aufwand, der mit gut organisierten Betriebsprozessen belohnt ­ wird. Das ISO 9001-Zertifikat wird jeweils für drei Jahre ausgestellt. Nach der Erstzertifizierung folgen jährliche Aufrecht­ erhaltungsaudits. Ein ganzer Zyklus, also eine Zertifizierung für drei Jahre mit drei Audits, kostet für ein Unternehmen mit bis zu 10 Mitarbeitenden rund 6000 Franken.


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Die unlimitierte Nutzung gilt für normalen Eigengebrauch in der Schweiz. Anrufe/SMS auf Business-, Kurz- und Spezialnummern sind kostenpflichtig. Bei jedem NATEL® business infinity plus-Abo ist während einer bestimmten Anzahl Tagen pro Jahr das Roaming innerhalb der EU inbegriffen (Telefonieren ohne Mehrwertdienste, Spezial- und Kurznummern; bei Daten gibt es zusätzlich eine Mengenbegrenzung).

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