als Wesen der Fülle
geben statt haben wollen in Verbindung mit allem Lebendigen versorgt sein
Wir machen TAU:
Editorial
Liebe Leser*innen!
Immer wieder fragen mich Menschen, denen ich von meinen Donnerstag-Vormittagen am Feld der Solidarischen Landwirtschaft Ackerschön erzähle, ob sie mal mitkommen könnten. So auch Johanna aus unserem TAU Team. Bei einem unserer gemeinsamen Feldvormittage hatte sie die Idee beim Ernten ein paar Bildeindrücke für die Juni Ausgabe zu sammeln, vielleicht sogar unser Cover einzufangen. Als wir letzten Donnerstag aufs Feld kommen, sind schon einige Menschen mit dem Ernten beschäftigt, trotz Feiertag. Donnerstags wird geerntet, egal ob Feiertag ist oder nicht. Eine fröhliche Arbeitsstimmung umhüllt uns.
DAnKe, Christa Füchtner, für deine große Unterstützung in Versand, Vertrieb & Leser*innenkontakt!
Echos unserer TAU Leser*innen
Sabrina Gundert hat mich mit 2 – 3 TAU Magazinen beschenkt – das war Liebe von der ersten Seite an! So vielseitig, berührend, menschlich, inspirierend, lebendig. Jeder Beitrag, jedes Detail in diesem Heft begeistert mich.
Ich freue mich immer über eure Schreibwerkstatt. So kann ich mich schon vorher auf das Thema einstimmen und damit schwanger gehen. Was dann dabei rauskommt, erfreut mich nochmals mehr.
Ich verschenke TAU an mir liebe Menschen, weil es immer so mit dem zusammenklingt, was wir gerade erleben.
Ja, hier kann ich diese Qualität spüren, von der Gundel beim Auftakt erzählt: „Ich erlebe, etwas Sinnvolles beizutragen“ (S. 7), und ich kann mich „der Lebendigkeit in den Arm werfen“ (Andreas Weber, S. 47). Die Erdbeeren sind reif, ich nasche eine und eine weitere Assoziation aus dem Auftaktgespräch taucht auf: „Wenn uns etwas auf allen Ebenen nährt, braucht es nicht viel davon.“ Die „Story of More“, die unser Leben, unsere Wirtschaft derzeit beeinflusst und uns ständig erzählt, dass wir mehr brauchen, hat hier keinen Boden. „Was würde mit dem Umsatz von Unternehmen passieren, wenn sie keine Werbung machen dürften, die Mangel suggeriert und Bedürfnisse weckt, die wir gar nicht haben?“, fragt Frederic Laloux im diesjährigen Pioneers of Change Summit. „Wir sind nicht als Mängelwesen gedacht“, höre ich ebendort von Andreas Weber. Sein Interview zu verdichten war kein leichtes Ernteverfahren. Vielleicht ähnlich wie bei der Saatgutgewinnung galt es herauszufiltern, welche der vielen Samen ins TAU Heft sollen, um dort fruchtbaren Boden bei den Leser*innen zu finden.
Ich hoffe sehr, dass es uns wieder gelungen ist, eine inspirierende, „für das Leben fruchtbar werdende“ (Andreas Weber) Auswahl zu treffen. Gudrun Totschnig
Meine spontanen Reaktionen zur TAU Wirtschaftsausgabe waren: „Ach nein, jetzt geht’s ums Geld“, gefolgt von: „Davon versteh ich nix.“ Doch dann hatten wir unseren TAU Auftakt (S. 7) und plötzlich schlüpfte in das Wort und das Thema Leben. All unsere Beziehungen sind verknüpft mit dem Bewirten, dem Bewirtet-Werden, dem Nähren und Genährt-Werden. Ich versorge mein Umfeld und bin meine eigene Wirtin. In diesem Heft (und in der Vorbereitung dafür) wurde eine Vielfalt an Zugängen dem Leben zu dienen zusammengetragen. Mir zeigt sich ein Feld von Möglichkeiten, das mich zum Staunen bringt. Mit der Schenkkultur gehe ich besonders stark in Resonanz und bin bereits dem Impuls gefolgt, diese im Rahmen meiner Selbstständigkeit auszuprobieren. Das Thema „Geld“ habe ich assoziativ als Bewusstseinsstrom beleuchtet (S. 64). Jetzt, nach Durchsicht all der Beiträge, würde der Text dazu schon wieder anders aussehen.
Es bedarf Mut, über die Schwelle des Unbekannten hinwegzusteigen und sich für Neues, vielfach Unerprobtes zu entscheiden. Mit den unterschiedlichen Geschichten im vorliegenden TAU hoffen wir, diese Qualität zu nähren. Petra schwiglhofer
In jeder Ausgabe gibt es Momente, wo sich etwas wundersam fügt – diesmal haben bei der Auswahl aus den Mänteln der Künstlerin Astrid Eichin (S. 21) plötzlich zwei zusammengefunden, die etwas verbindet: Nämlich Papier, der Stoff, aus dem Geld gemacht ist – und der Stoff, auf dem TAU Leserin Astrid Glücksmomente notiert. Die Frage, wel-
ches Papier wie viel Glück und Wert-Volles in unser Leben bringt, liegt nahe …
Welche Werte lebensdienliches Wirtschaften ausmachen, darüber hat sich in dieser Ausgabe viel vertieft: Da geht es um Gemeinschaft, die Kommunikation von Bedürfnissen, um Vertrauen in die Fülle, um Langsamkeit ebenso wie um Genügsamkeit. Was mich besonders freut: Es sind dieses Mal viele ganz konkrete Projekte an TAU Bord gekommen: das Kaffeeprojekt WANYALA (S. 72) von Katharina Philipp vom Haslachhof (unsere TAU Versandmeisterin in Deutschland – danke!), die neue Lebensmittelgenossenschaft morgenrot in Wien (S. 73), zwei Mitmach-Regionen und drei ganz konkrete Möglichkeiten, anders mit Geld umzugehen – Pay-forward, Partizipatives Projektbudget und Empowered Fundraising (ab S. 48). Und: Aus der Fülle unserer Gespräche und Überlegungen zur Frage, wie wir mit TAU selbst lebensdienlicher wirtschaften können, ist ein Text entstanden – ein erster Schritt mit euch, liebe Leser*innen, das Gedankenexperiment zu teilen, wie der Weg von TAU als Community-Supported Magazine ausschauen könnte. Wir hoffen sehr auf eure Stimmen dazu, denn gemeinschaftsgetragen zu wirtschaften hieße, unseren Kontakt mit euch zu vertiefen, was uns große Freude machen würde! Auf Seite 57 findet ihr dazu ganz konkrete Fragen von uns an euch. Wir freuen uns über Post! irmgard stelzer
