Habitus

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Raks

nicht umgekehrt, das sogenannte „Huckepack-Szenario“ (A. d. Hrsg.). „Das Bild ist nicht zu inkriminieren. Es hat kein Mysterium. Plastisch und oberflächlich, manipulierbar, bleibt es ein fiktionserzeugendes Kunststück. Es gibt in diesem Sinn keine neuen Bilder, sondern lediglich neue Manipulationstechniken.“ 12 Die Inszenierung der Kunst manipuliert, sie beeinflusst das Qualitätsverständnis, nicht das Bild selbst. Unsere Erfahrung sagt uns, dass die ausgestellten Werke etwas besonderes sein müssen. Sonst würden sie ja nicht in diesen wichtigen Räumen hängen. „Die Kunsthaftigkeit von Objekten wird in der Regel nicht von ihnen selbst verbürgt, auch nicht von ihrer äußerlichen Erscheinung, sondern sie verdankt sich allein ihrer Inszenierung. Und diese Inszenierung ist oft eine des Marktes.“ 6 Dabei ist die Kommunikation zwischen Publikum und Bild doch essentieller und ertragreicher als die zwischen Publikum und Ausstellungsinformation, Herkunft oder Biografie des Künstlers. Der Kontext ist hierbei keinesfalls unwichtig, vielmehr will ich die Rangfolge beeinflussen, die Wichtigkeit verlagern, im Sinne des Werks. Wenn die hintergründigen Gedanken des Künstlers zu seinem Werk für das öffentliche Verständnis desselben so essentiell wären, die Theorie somit also das eigentliche Werk darstellte, dann wäre die visuelle Arbeit ja gar nicht mehr nötig. Man sollte nicht vergessen, welche Chance es doch eigentlich ist, sich den ganz eigenen Weg zu ermöglichen. „Wir sind so sehr daran gewöhnt, die Kunst

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