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TEAM –

Vor zwei Jahren holten die Schweizer Männer als Aufsteiger eine sensationelle Bronzemedaille. «Ich bin fest davon überzeugt, dass wir individuell sehr stark sind und dass wir als Team etwas Spezielles besitzen, das uns erlauben könnte, über uns hinauszuwachsen», sagte Coach Richard Adby vor der European Amateur Team Championship im Royal St. George’s in England. Allerdings lief vor allem der Start nicht nach Wunsch. Nach der ersten von zwei Qualifikationsrunden im Strokeplay standen die Schweizer bei enttäuschenden plus 12. Trotz einer Steigerung mussten sich die Männer mit dem 14. Zwischenrang zufriedengeben und so gegen den Abstieg aus der ersten Division kämpfen. Dies gelang mit dem Sieg im Direktduell gegen die Nachbarn aus Österreich. «Es war eine Woche mit Höhen und Tiefen. Wir sind enttäuscht, dass wir die Top-8 verpasst und die letzten beiden Matches verloren haben. Aber es gab auch viel

Positives im Spiel und in der Einstellung. So etwa der fantastische Teamgeist im Match gegen Österreich», kommentiert Adby den 12. Schlussrang. Der neue Europameister heisst Spanien, sie besiegten im Final Seriensieger Schweden.

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EIN SCHLAG FEHLTE

Ebenfalls gute Chancen auf einen Platz im sogenannten Flight A der besten acht Nationen hatten die U18-Junioren. «Die Spieler streben eine Medaille an, weil sie das Potenzial dazu haben», sagte Coach Alexandre Chopard vor der EM in St. Leon-Rot. Trotz einzelnen starken Runden, etwa von Marc Keller mit 66 Schlägen oder JeanLeon Aeschlimann mit 69 Strokes, reichte es hauchdünn nicht für den Einzug unter die besten acht Equipen. Die nächste Enttäuschung folgte nach der klaren Niederlage gegen die deutlich schlechter klassierten Finnen, und

Bei den vier Team-Europameisterschaften hatte sich die Schweiz mindestens zwei Equipen unter den besten Acht erhofft. Am Ende war der 11. Rang der Girls das beste Resultat der vier Events.

STEFAN WALDVOGEL

Das Junioren-Team: (stehend von links) Ian Peek (Coach), Marc Vuillemin (Captain), Jean-Leon Aeschlimann (Lipperswil), Maximilian Morgenstern (Lipperswil), Jonathan Garbely (Oberkirch), Alexander Chopard (National Coach).

Sitzend: Tom Mao (Wallenried), Pedro Messerli (Basel), Marc Keller (Schönenberg).

Das Männer-Team: (stehend von links) Richard Adby (Coach), Cédric Gugler (Zumikon), Nicola Gerhardsen (Breitenloo), Ronan Kleu (Zumikon), Billy Karageorgakis (Captain).

Sitzend: Maximilien Sturdza (Genf), Mauro Gilardi (Domat Ems), Leonardo Bono (Lugano).

auch Wales unterlagen die jungen Schweizer im Matchplay. Das bedeutet den 15. Rang von 18 Ländern und (eigentlich) den Abstieg in die zweite Division. Weil der Golfclub Genf im nächsten Jahr die Team-EM der Boys organisiert, bleiben die Schweizer Junioren als Gastgeber in der ersten Gruppe. Bei den Junioren verteidigte Deutschland auf seinem Heimplatz den Titel mit dem klaren Finalsieg über England.

Steigerung Der Juniorinnen

Im hohen Norden kämpften die Girls mit höchst anspruchsvollen Bedingungen im Golfclub Oddur in Island. In den beiden Strokeplay-Runden kamen die führenden Französinnen auf ein Total von sehr hohen plus 16, die Schweizerinnen verfehlten den Einzug unter die besten acht Länder auf Rang 12 sehr klar. Allerdings zeigten sie danach eine klare Steigerung, sie dominierten gegen die bisher punktgleichen Schottinnen im ersten Direktduell gleich mit 5:0. Nach der Niederlage gegen Gastgeber Island zeigten die Schweizerinnen zum Schluss nochmals eine starke Leistung und besiegten Finnland im Spiel um Platz 11 deutlich. Mit den beiden Siegen in drei Matches ist dies das beste Resultat aus Schweizer Sicht. Den Titel holten sich die Französinnen mit einem knappen Erfolg im Final gegen Schweden.

Frauen Mussten K Mpfen

Äusserst anspruchsvoll waren auch die Bedingungen an der European Ladies Team Championship im Golfclub Conwy in Wales. Hier resultierte für die führende Equipe aus England nach zehn gewerteten Strokeplay-Runden ein Plus von 22 Schlägen. Die Schweizerinnen verspielten ein besseres Ergebnis vor allem am zweiten Tag, als sie in der Teamwertung 19 Strokes mehr benötigten als zu Beginn der EM. Damit reichte es nur für den 12. Zwischenrang. Die erste Direktbegegnung mit Irland ging knapp verloren, danach folgten zwei Siege gegen Finnland und die Tschechische Republik. Damit beendete das Team von Nationalcoach Jeremy Carlsen das Turnier in Wales auf dem 13. Rang. Die Favoritinnen aus England setzten sich auch in der Matchplay-Phase durch, sie verteidigten ihren Titel im Final gegen Italien.

«Insgesamt hatten wir sicher höhere Erwartungen an die Team-EM», sagt Marc Chatelain, Chef Leistungssport bei Swiss Golf. «Unsere Vorbereitungen waren gut. Wenn aber unsere Top-Spieler im entscheidenden Moment die Resultate nicht auf den Rasen bekommen, reicht es nicht für einen erhofften Platz unter den besten acht Nationen», fügt er an. «Bekanntlich geht es im Golf auch um die Tagesform, und die Boys hätten mit etwas mehr Glück durchaus auch um Medaillen mitspielen können», sagt Chatelain im Rückblick. •

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