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VP Bank Swiss Ladies Open: Schweizer Hoffnungen

Nach zwei dritten Plätzen strebt Kim Métraux bei der dritten Ausgabe des VP Bank Swiss Ladies Open in Holzhäusern ihren ersten Titel auf der LET an. Zu den Schweizer Hoffnungen gehört natürlich auch Lokalmatadorin Elena Moosmann.

STEFAN WALDVOGEL

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Anfang Juni gewann Morgane Métraux als erste Schweizerin seit 32 Jahren in Italien ein Turnier der Ladies European Tour. Die Lausannerin war bei der Premiere des VP Bank Swiss Ladies Open auf Platz 11 gelandet, danach spielte sie fast ausschliesslich in den USA. Diese Saison konzentriert sie sich auf den Erhalt ihrer Tourkarte für die LPGA. So ruhen die grössten Hoffnungen auf einen «Heimsieg» auf ihrer zwei Jahre älteren Schwester Kim.

SCHON DREI MAL IN DEN TOP-10

Nach zwei dritten Plätzen ist klar, was Métraux im September anstrebt: «Zu Hause ein LET-Turnier zu gewinnen wäre eine ganz grosse Sache. Aber ich will nicht zu weit vorausdenken; ich werde mich auf mein Spiel konzentrieren und die gleiche Einstellung wie bei den letzten beiden Austragungen beibehalten. Wenn ich nach Holzhäusern komme, kehren auch die Erinnerungen an meine guten Leistungen der vergangenen beiden Jahre zurück», sagt die Linkshänderin, welche im März beim Joburg Ladies Open mit Rang zwei ihr bisher bestes Ergebnis der Saison erzielt hatte. Beim Sieg von Morgane in Italien lagen die beiden Schwestern nach der ersten von drei Runden gemeinsam an der Spitze. Kim klassierte sich am Ende auf Platz 7, und in Tschechien gelang ihr der dritte Top-10-Platz der Saison. Damit etabliert sich Métraux in den besten zwanzig der aktuellen Jahreswertung.

2021 war die 27-Jährige nur einmal nahe an einem Sieg. Unter anderem dank der fabelhaften 64er-Runde im zweiten Durchgang ging sie in Holzhäusern als Co-Leaderin in den Final. Am Ende fehlten ihr zwei Schläge auf die Siegerin Atthaya Thitikul aus Thailand.

HEIMSPIEL ALS HIGHLIGHT

Genau gleich wie Amateurin Elena Moosmann, welche auf ihem Heimplatz drei Mal unter Par spielte. Der geteilte dritte Rang auf der Ladies European Tour war der bisher grösste Erfolg der Maturandin. 2019 hatte Moosmann in Gams ein Turnier der LET Access Series gewonnen, dafür hatte sie praktisch gleiche viele Punkte für die Weltrangliste der Profis bekommen. Auch wenn die Zugerin zuletzt im Rolex Ranking wieder etwas zurückgefallen ist, bleibt sie die mit Abstand beste Schweizer Amateurin im Ranking der Proetten. «Das VP Bank Swiss Ladies Open ist sicherlich ein absolutes Highlight der Saison für mich», sagt die 20-Jährige, welche im Juni die letzten Matura-Prüfungen absolviert hat und Ende August ihre wohl letzte Weltmeisterschaft als Amateurin bestreiten wird.

Um regelmässig in der höchsten europäischen Frauenliga mit dabei zu sein, plant die Zugerin Ende Jahr den Wechsel ins Profilager. «Mein grosses Ziel ist die Q-School im November und Dezember. Dort will ich mir die Spielberechtigung für die Ladies European Tour 2023 holen», blickt Moosmann schon voraus. Bis zur entscheidenden Q-School plant sie für diese Saison etwa zehn ProfiTurniere, die allermeisten auf der zweiten Stufe der LET Access Series. Ihr bisher bestes Resultat erspielte sich Moosmann gleich im ersten Turnier in Frankreich mit dem 14. Platz. «Im Final wollte ich dann wohl zu viel, es lief nicht wie gewünscht, und so bin ich am Ende zurückgefallen», sagt die einzige Amateurin im Swiss Golf Team. Um noch konstanter vorne mitzuspielen, müsse sie sicher vor allem mental noch besser werden, erklärt Moosmann. «Klar wäre es schön, wenn ich wieder um den Sieg mitspielen könnte, allerdings will ich mich nicht allzu sehr unter Druck setzen lassen.»

Neben den beiden grössten Hoffnungsträgerinnen aus Schweizer Sicht sind vom 8. bis 12. September auch die Proetten Anaïs Maggetti und Melanie Mätzler angemeldet, dazu erhalten nebst Moosmann sechs weitere Amateurinnen aus dem Kader von Swiss Golf einen Startplatz. Neo-Proette Victoria Monod bekommt zudem eine Wild Card vom Titelsponsor VP Bank. Die Profis kämpfen um ein Preisgeld von 200 000 Euro, die Amateurinnen um Punkte für die Weltrangliste.

Nachhaltig Verl Ngert

«Für uns ist dies das mit Abstand wichtigste Frauenturnier der Schweiz; umso erfreulicher ist das Engagement des Titelsponsors VP Bank», sagt Swiss Golf Sportdirektorin Barbara Albisetti. Die Bank mit Hauptsitz in Liechtenstein half 2020 beim Neustart der Swiss Ladies Open im Migros Golfpark Holzhäusern; sie verlängert ihren Vertrag mit dem Turnier diesen Sommer um weitere vier Jahre bis und mit Austragung 2026.

«Der Golfsport zählt zu den Kernthemen unserer Sponsoring-Strategie. Mit dem Engagement für die Swiss Ladies Open bekennen wir uns zur nachhaltigen Förderung des Frauengolfsports. Wir sind stolz darauf, mit einem Ladies European Tour Event in der Schweiz den ambitionierten und aufstrebenden Spielerinnen eine Startmöglichkeit auf höchstem Niveau zu bieten», sagt Paul Arni, CEO der VP Bank Gruppe.

Nachhaltigkeit wurde denn auch als einer der wichtigsten Inhalte für die nächste Phase definiert. So sind die notwendigen Schritte eingeleitet worden, um im Laufe des Jahres 2023 das VP Bank Swiss Ladies Open durch die Golf Environment Organization (GEO) zertifizieren zu lassen. Dies ist ein wichtiger Schritt, um den ökologischen Fussabdruck des internationalen Golfevents vor den Toren der Wirtschaftsmetropole Zug laufend zu optimieren.

Das Schweizer Fernsehen SRF überträgt – wie schon bei den ersten beiden Austragungen – auch im 2022 alle drei Turnierrunden des 3. VP Bank Swiss Ladies Open live. Die aufwändige internationale TV-Produktion wird in über 70 Ländern weltweit zu sehen sein. •

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