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Liebe Leserinnen und Leser
from SWISS GOLF 04-20 DE
by swissgolf.ch
«Fussballstimmung und ein sympathischer Premierensieger: Besser hätte die 148. Auflage von ‘The Open’ im Royal Portrush Golf Club in Nordirland nicht enden können.» Das stand hier an gleicher Stelle vor einem Jahr. Diese Saison ist bekanntlich alles anders: Das älteste Turnier der Welt findet wegen Corona gar nicht statt, die PGA Tour spielt ohne Zuschauer, und die Schweizer Fans müssen auf den klaren Saisonhöhepunkt, das Omega Masters in CransMontana, verzichten. Die Organisatoren lassen sich durch diesen Rückschlag nicht beirren. Das Omega European Masters soll bis spätestens in zwei Jahren GEOzertifiziert sein. Jan Driessens, Präsident der SwissGolfKommission Nachhaltigkeit & Golfanlagen, freut sich über die Fortschritte im Wallis: «Wenn das grösste Golfturnier der Schweiz eine Nachhaltigkeitszertifizierung erlangt, wird dies dem Image unseres Sports zuträglich sein.» Was es braucht, damit ein solcher Grossanlass «grüner» wird, lesen Sie ab Seite 32. Während die männlichen Profis in diesem Jahr auf alle «Heimturniere» in der Schweiz verzichten müssen, erhalten die Proetten im September gleich drei Startgelegenheiten. Höhepunkt ist hier der erste Event der Ladies European Tour seit acht Jahren: Das VP Bank Swiss Ladies Open im Golfpark Holzhäusern ab dem 10. September. Kurz davor und danach gastiert die LET Access Series in Gams und in Lavaux. Der Eintritt ist überall frei. Die Besucher müssen sich registrieren, dazu macht die Tour auf rund 50 Seiten weitere Vorgaben für die Organisation.
Für die Profis ist es wichtig, dass sie nach der langen Pause wieder Turniere spielen können. «Wir freuen uns natürlich, dass es nun endlich wieder ‘richtig’ losgeht, und ein LETEvent in der Schweiz ist für uns etwas ganz Spezielles», erklärt Morgane Métraux, eine der beiden grossen Hoffnungsträgerinnen auf der LET aus Schweizer Sicht. Zusammen mit ihrer Schwester Kim hatte die Westschweizerin die Swiss Golf Summer Series dominiert: Kim gewann die ersten beiden Turniere, Morgane danach gleich vier weitere Events. Zudem pulverisierte sie beim abschliessenden Swiss Golf ProAm in Lipperswil den Platzrekord mit 11 unter Par (!). Eigentlich wollten die MétrauxSisters diesen Herbst zurück in die USA. Wegen Corona spielen sie voraussichtlich bis Ende Jahr nur noch in Europa. Das VP Bank Swiss Ladies Open Mitte September ist also die beste Gelegenheit, die beiden starken Schwestern und die anderen Schweizer Proetten vor Ort zu unterstützen.
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Aus eigener Erfahrung weiss ich, von den Frauen kann man als Hobbygolfer deutlich mehr «abschauen» als von den männlichen Profis. Das bestätigt beispielsweise auch Urs Egli. Der erste Juniorencaptain in Lipperswil hatte gehofft, sein erstes ProAm mit einer der MétrauxSchwestern spielen zu können. «Dass ich gleich bei einer absoluten Traumrunde dabei sein kann, habe ich allerdings nicht unbedingt erwartet», sagt Egli. «Dank der speziellen Formel, respektive den vielen guten Abschlägen von Morgane, spielte ich mit 70 Schlägen zum ersten Mal und sicher das einzige Mal mein Alter», erzählt der ehemalige Devisenhändler nach der Runde. Klar zählt das spezielle Resultat nicht fürs Handicap, aber für Egli war es ein «einmaliges Erlebnis und einmaliges Ergebnis».


Für viele ist statt des Erlebnisses vor allem das eigene Handicap wichtig. Ab nächster Saison wird das neue WeltHandicapSystem auch in der Schweiz eingeführt. In unserer grossen Coverstory lesen Sie alles Wichtige dazu.
Mit sportlichen Grüssen
Stefan Waldvogel