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schweizer Profis als Mitfavoritinnen
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Der Saisonauftakt ist den Schweizer Ladies mehr als nur gelungen. Anaïs Maggetti und Melanie Mätzler kamen auf der «grossen» LET bei ihrem ersten Turnier unter die besten zehn. So zählen sie beim 2. ASGI Ladies Open in Gams zu den Favoritinnen. Auch, weil Fabienne In-Albon gleichzeitig in China engagiert ist.
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Vom 7. bis 9. Mai findet auf dem Platz des Golfclubs Gams-Werdenberg das 2. ASGI Swiss Ladies Open statt. Dieses zählt zur LET Access Series (LETAS), der Second-Level-Tour im europäischen Damengolfsport. Gespielt wird um ein Gesamtpreisgeld von 30 000 Euro. Im Vorjahr war das Ladies Open das allererste Turnier der LETAS. Gleichzeitig fand kein «Parallel-Event» der Profi-Frauen statt. Dieses Jahr ist die Ausgangslage anders: Die LETAS startete schon im April, und die LET gastiert gleichzeitig in China. So wird bis kurz vor Turnier-Start nicht ganz klar sein, welche der internationalen Proetten in die Schweiz reisen.

F Nf Schweizer Proetten
Sicher ist, dass Fabienne In-Albon als aktuell beste Schweizer Proette das Heimturnier nicht spielen wird. Die Zugerin verfügt derzeit als einzige Schweizerin über eine volle Spielberech- tigung auf der LET: Sie brillierte 2015 unter anderem mit einem 13. Rang in Neuseeland.
So konzentriert sie sich voll auf die Ladies European Tour und nutzt die Chance, in China beim Buick Invitational mitzuspielen. Der Event wird zusammen mit der LPGA China durchgeführt; für die Europäerinnen sind bloss 47 Startplätze zu verteilen.
So gehört die Favoritenrolle in erster Linie Anaïs Maggetti und Melanie Mätzler. Gleich bei ihrem ersten Auftritt auf der LET in dieser Saison schafften beide eine starke Top-10-Platzierung. Vor allem die Tessinerin Maggetti kämpfte in den vergangenen Monaten meist unglücklich. Dank der sensationellen 64er-Runde, übrigens auch Turnierrekord am Finaltag in Marokko, dürfte bei ihr auch das nötige Selbstvertrauen langsam zurückkehren.
Beste Schweizerin im Vorjahr und damit auch wieder Mitfavoritin ist Melanie Mätzler. Die
Ostschweizerin hilft ihrem Vater Guido Mätzler bei der Turnierorganisation (siehe GOLFSUISSE 1/2015). Auch sonst ist es für sie natürlich ganz praktisch, vor der Haustüre spielen zu können. Bei der Premiere vor einem Jahr wurde sie von einem Team des Schweizer Fernsehens begleitet. Trotz dieser und diverser anderer Ablenkungen schaffte die 27-Jährige den starken siebten Platz. Inzwischen ist sie noch stabiler geworden; Mätzler trainierte einen Monat in Florida. Nebenbei spielte sie ein Turnier der Suncoast Tour in Orlando und holte sich dort im Stechen gegen die Chinesin Yueer Feng ihren ersten Sieg als Profi. Das Selbstvertrauen nutzte sie beim mit 450 000 Euro dotierten und sehr gut besetzten LET-Turnier in Marokko, wo sie äusserst konstant skorte und sich mit einem Top-10-Platz belohnte.
Die Schweizerin mit der grössten Tour-Erfahrung im Feld ist die Bündnerin Caroline
Rominger. Sie spielt seit 2009 auf der LET und der LETAS und wird in Gams ihre Erfahrung in die Waagschale werfen. «Mit meinem 6. Rang in der Endrangliste der LETAS im 2014 kann ich an jedem Turnier viel erwarten. Darum ist es mein Ziel, ganz vorne mitzuspielen. Ich freue mich auf Gams, weil es ein toller Platz ist und die Organisation im letzten Jahr perfekt war.» Ebenfalls am Start sind die in Irland lebende und für die Schweiz startende Hermione Fitzgerald sowie die Zürcherin Eva-Maria Moehwald. Beide haben in den vergangenen zwei Jahren regelmässig auf der LETAS mitgespielt.
Acht Amateurinnen Dabei
Zu diesen fünf Schweizer Profis kommen in diesem Jahr acht Amateurinnen. Für sie geht es nicht um Preisgeld, sondern «nur» um die Ehre – und die grosse Chance, Erfahrungen auf Profi-Ebene zu sammeln. Bei der Premiere vor einem Jahr waren es noch 16 Amateurinnen gewesen. «Mehrere der besten Spielerinnen sind in den USA am Studieren, da bringt es wenig, junge Spielerinnen bei einem Profi-Turnier zu verheizen, einfach damit die Plätze gefüllt sind», erläutert ASG-Sportdirektor Paolo Quirici. Die Amateurinnen sollten vor allem «schauen und lernen», erhofft er sich. «Aber das bringt auch nichts, wenn man sich weit hinten in der Weltrangliste befindet und an einem solchen Turnier vor allem frustriert wird», ergänzt der ehemalige Tour-Profi. So qualifizieren sich die besten acht Schweizerinnen der Weltrangliste für den Profi-Anlass in Gams. Freiwillig verzichtet auf ihren Start hat die Genferin Albane Valenzuela. Die aktuell deutlich stärkste Amateurin (in der Weltrangliste auf Platz 108) hat gute Chancen, sich noch für den Junior-Solheim-Cup im Herbst zu qualifizieren. Deshalb versucht sie, weitere wertvolle Punkte für den Gross-Event zu sammeln. Diese gibt es unter anderem an den spanischen Ladies-Meisterschaften, die am gleichen Mai-Wochenende stattfinden. Für Quirici ist dies «die absolut richtige Entscheidung; Albane macht eine hervorragende KarrierePlanung, und der Junior Solheim Cup wäre ein weiterer wichtiger Zwischenschritt».


So führt Gioia Carpinelli (Lägern) das Schweizer Feld der Amateurinnen an. Sie liegt aktuell auf Rang 229 der Weltrangliste, hauchdünn vor Azelia Meichtry. Auch die Walliser Juniorin ist übrigens schon sehr stark ins neue Jahr gestartet. Während des Trainingslagers in Südafrika hat sie gleich mehrere Juniorenturniere gewonnen. Anders als Carpinelli war Meichtry vor einem Jahr am Cut gescheitert. «Das Ziel wäre natürlich, alle Profis und Amateure in der Finalrunde zu haben», erläutert Quirici. «Auch wenn dies nicht klappen sollte, erhoffe ich mir, dass die Spielerinnen zusätzliche Erfahrungen sammeln und von der Woche profitieren können.»