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Inverness, die «Hauptstadt der Highlands», ist auch das Zentrum einiger der besten Golf-Links in Schottland. Den Links-Liebhabern zergehen die Namen der Plätze auf der Zunge wie ein feines Stückchen Schokolade. Dank dem neuen Direktflug von Helvetic wird die Reise in Schottlands Norden ein ganzes Stück einfacher.

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oyal Dornoch, The Nairn und Castle Stuart sind die drei besten und bekanntesten der Region. Links-Fans sollten aber die Gelegenheit nutzen, auch einmal einen der für uns praktisch unbekannten Links zu spielen. Es lohnt sich – nicht nur golferisch, beibehalten und manchmal noch leicht verstärkt. Geblieben sind die beiden auf diesen Plätzen am meisten verbreiteten Pflanzen: Ginster und Erika. Das Jahr hindurch sorgen die gelben und rötlichen Blüten für farbliche Kontraste – und für richtig schwierige Hindernisse, wenn man vom Fairway abkommt.

N EU UND DOCH T y pISCH

Sandflächen genannt, die eigentlich vollkommen naturbelassen sind – eine echt wilde Sache! Einzigartig ist hier, dass es keine blauen Damenabschläge gibt. Die sportlicheren Frauen spielen eine Mischung von Rot und Grün, was als Ganzes zu einem etwas längeren Platz führt – eine clevere Lösung.

sondern auch finanziell. Alle Plätze sind am Moray Firth gelegen, einem der typischen schottischen Fjorde. Die «Strände», das sogenannte «Links-Land», wurden in alten und jungen Tagen als unwirtliches Land angesehen. Weder als Weideland noch als Ackerland zu gebrauchen, begannen die alten Schotten hier Golf zu spielen. Der oft salzhaltige Sandboden ist im Winter bestenfalls mit kargem Gras bewachsen und im Sommer meistens sehr trocken und hart. Auch wenn die heutigen Links an den schon vor weit über hundert Jahren gleichen Standorten zu finden sind, hat sich doch einiges geändert. Die Fairways wurden bearbeitet, zumindest an der Oberfläche, aber die Grasnarbe ist weiterhin sehr dünn, der Boden darunter reiner Sand. Die meistens natürliche Ondulation der Fairways wurde

Der jüngste unter den grossen Links ist Castle Stuart, direkt neben dem 1625 erbauten Schloss und unmittelbar am Meer gelegen. Ein Musterbeispiel dafür, wie man auch heute noch einen traditionellen Links Course bauen kann – mit Betonung auf «bauen», nicht am Reissbrett oder mit CAD konstruieren. Mars Parsinen, Miteigentümer, Mitplaner (zusammen mit Gil Hanse) und Miterbauer, wollte einen Platz, der den Golfenden aller Stufen Freude bereiten kann. Für ihn stand ein einziges Wort im Vordergrund: «Playability», auf gut Deutsch «Spielbarkeit». Wenn man das erste Mal am Abschlag von Tee 1 steht, stellt man sich allerdings die Frage, ob das vor einem liegende Grasband überhaupt zu treffen sei. Das nahe Meer und die Dünen beeindrucken. Dabei hatten wir bei unserem Besuch absolut unschottische Verhältnisse, wehte doch praktisch kein Wind. Parsinens Ausgangslage war die PGA-Tour-Statistik von 2007: Tour-Pros trafen dannzumal nur gerade 9 von 14 Fairways und spielten 12 von 18 Grüns in Regulation an. Also baute er den Platz so, dass die Landezonen für alle Spielstärken relativ breit wurden und die Grüns, je näher man liegt, einfacher anzuspielen sind. Die Landezonen sind bis zu 70 Meter breit, aber rund ums Grün wird’s dann doch richtig happig. Wie bei den meisten Links ist das Anspielen der Grüns bei praktisch jedem Loch etwas vom Schwierigsten. Es sind nicht nur die sehr oft leicht erhöhten Grüns, die es anspruchsvoll machen, den Ball darauf zum Stoppen zu bringen. Bleibt man zu kurz oder etwas zu lang, so rollt der Ball fast unweigerlich zurück, respektive hinters Grün oder links oder rechts weg. Und dann sind da auch noch die unzähligen Bunker rund um die Grüns; in Castle Stuart nicht nur die berühmt-berüchtigten Potbunker, sondern auch zahlreiche «Junkbunker». So werden die teilweise riesigen

Obwohl erst 2009 eröffnet, beherbergte Castle Stuart bereits dreimal das Scottish Open (2011, 2012 und 2013) und wird es auch 2016 wieder austragen. Das ist genauso bemerkenswert wie der Fakt, dass Golf Digest den Platz bereits unter den zehn Besten ausserhalb der USA führt. Eine Eigenheit des Platzes ist auch das Spiel auf zwei Ebenen. Die jeweils ersten drei Löcher liegen direkt am Strand, alle anderen erhöht in den angrenzenden Dünen. Der Anstieg mag für einen Links ungewöhnlich sein, aber die Aussicht, die sich dort bietet, ist einmalig und beeindruckend: das Meer, eine einmalig natürliche Landschaft und im Hintergrund die schneebedeckten Berge der Highlands.

Z U RüCk IN DIE V E RGANGENHEIT

Nach dem modernen Links von Castle Stuart ist der Besuch im Golfclub The Nairn und im Royal Dornoch so etwas wie eine Rückkehr in die Golfvergangenheit. 1887 ist das Gründungsjahr des The Nairn Golf Club, und in Dornoch spielt man sage und schreibe seit 1616 Golf. The Nairn ist ein Links mit vielen Vätern, erklärte CEO Fraser Cromarty. «Der wohl berühmteste darunter ist sicher Old Tom Morris, der massgeblich an der westlichen Erweiterung des Platzes beteiligt war.» Wie bei den traditionellen Plätzen üblich, fanden auch in Nairn schon verschiedenste grosse internationale Golfanlässe statt. Besonders stolz ist Cromarty auf den vielleicht bedeutendsten unter ihnen, den Walker Cup von 1999. Dieser Amateur-Vergleichskampf zwischen den USA und Grossbritannien-Irland endete mit dem bisher höchsten Sieg der Gastgeber. Auf dem Platz mit dem charakteristischen 9-out- und 9-in-Layout gibt’s nur ganz wenige und nur schwach gekrümmte Doglegs. Man spielt meistens gerade aus – sofern möglich – und muss sich vor allem vor den Potbunkern in Acht nehmen. Auch als Fairway-Bunker sind diese recht tief und bringen automatisch einen Schlagverlust mit sich. Daraus das Grün anzugreifen ist unmöglich. Man muss schon froh sein, mit der Sandwedge zurück aufs Fairway zu gelangen. Und ebenso typisch: In Schottland wird sehr schnell Golf gespielt. Eingeklemmt zwischen zwei Vierern, konnten wir – als Spieler, Fotografen und Schreiber – kaum die Pace halten und waren nach genau drei Stunden wieder im Clubhaus.

Gleich zwei Links findet man in Royal Dornoch: den Championship Course und den kürzeren

Um Ihnen so viel Golferlebnis wie möglich zu garantieren, bieten wir unbegrenztes Greenfee. Um Sie von Zeit zu Zeit dennoch vom Platz zu locken, haben wir unser Erlebnisrepertoire erweitert. Um ein Wellnessangebot mit Entspannungsgarantie. Um ein Massage ­ und Beautyangebot mit Wohlfühlkompetenz. Und um ein kulinarisches Angebot für allerfeinste Genussmomente. Da muss man schon sehr stark sein, um das unbegrenzte Greenfee auszunutzen!

Unsere 7-Tages-Golfwoche zum Kennenlernen

H 7 x Übernachtung mit Frühstücksbuffet

H 7 x Genuss­Abendmenü oder Schmankerl­ und Themenbuffets

H Unbegrenztes Greenfee während Ihres Aufenthaltes

H Benutzung der Übungseinrichtungen inkl. Leihtrolley und Caddybox

H Benutzung des Hallenbades und der Sauna­ und Wellnesslandschaft

H 1 x Alpenkräuter­Teilkörpermassage (30 Min.)

Preis pro Pers. im DZ ab 807,- €

Preis pro Pers. im EZ ab 915,- € und vor allem günstigeren Struie Course. Vom ein paar hundert Yards vom Strand entfernten, keineswegs königlichen Clubhaus führen die ersten beiden Löcher des Championship Course zum eigentlichen «Links-Gelände». Ab Fairway 3 und bis Bahn 17 ist das Meer ein ständiger Begleiter. Bei einem leichten Fehlschlag realisierten die Schreibenden, dass auch das Meer mit roten Pfosten als seitliches Wasserhindernis gekennzeichnet ist. Auch auf diesem Platz waren die Grüns bei unserem Besuch (Anfang April!) bereits sehr schnell und bestätigten einmal mehr, dass ein gutes Grün nicht vor allem grün, sondern in erster Linie hart und treu sein soll. Eine Eigenheit der beiden «alten» Plätze: Das Par ist für Frauen und Männer nicht immer identisch, wodurch auch der Stroke Index anders ausfällt.

Tipps

die aN reise

Am einfachsten mit Helvetic Airways (16.5. bis 22.8.2015) direkt von Zürich nach Inverness (www.helvetic.com) oder nach Edinburgh oder Aberdeen und dann mit dem Mietauto weiter (Arnold Clark ist günstig).

Golfplätze

Royal Dornoch in Dornoch; 2mal 18 Loch Links (Championship Course und Struie Course), www.royaldornoch.com.

The Nairn Golf Club in Nairn;

18 Loch Links, www.nairngolfclub.co.uk.

Castle Stuart Golf links, Inverness;

18 Loch Links (weitere 18 Loch sind geplant), www.castlestuartgolf.com.

A B M A I NOCH l E ICHTER E RREICHBAR

Bisher war die Reise in die schottischen Highlands nicht einfach ein Katzensprung. Je nach Jahreszeit gab es ab Zürich nicht einmal einen Direktflug nach Edinburgh oder Aberdeen. Von Edinburgh aus beträgt die Autofahrt gut drei Stunden durch die wunderbare Landschaft der Highlands und vorbei an einem hervorragenden Golfplatz, wobei ein Schneesturm die Schreibenden daran hinderte, ihn zu spielen. Der Spey Valley Championship Golf Course gehört der McDonalds-Hotelgruppe und ist vom Feinsten. Das Management versucht mit viel Aufwand, den ParklandCourse so Links-ä hnlich wie möglich zu halten.

Ab dem 16. Mai dieses Jahres braucht es den Umweg über Edinburgh nicht mehr. Helvetic Airways fliegt dann (bis zum 22. August 2015) jeden Samstag direkt von Zürich nach Inverness. Komfortabler kann die Reise kaum mehr werden, und die Flugzeiten sind günstig gelegt. Vom Flughafen Inverness zum Castle Stuart sind es nur ein paar Minuten mit dem Auto, vom Golf View Hotel, direkt beim The Nairn Golf Club gelegen, gerade mal zehn Minuten. Der Zusammenschluss «Highland Golf Links» (www.highlandgolflinks.com) bietet auch Hotels in Inverness selbst an, einem Städtchen, das auch sonst einiges zu bieten hat. In unmittelbarer Nähe liegt auch Loch Ness («Loch» spricht man wie in unserer Mundart aus). Eine Bootsfahrt darauf erinnert an den Vierwaldstättersee. Statt des Rütlis sieht man viele alte Schlossruinen, aber sicher nicht das berühmte Nessie (es soll in den Ferien sein)!

Spey Valley Championship Golf Course, Aviemore (Inverness-shire)

18 Loch linksähnlicher Inlandplatz, www.macdonald-hotels.co.uk/golf.

Weitere links plätze in der Region: Tain Golf Club in Tain, 18 Loch (Old Tom Morris), www.tain-golfclub.co.uk.

Fortrose & Rosemarkie in Fortrose, 18 Loch, www.fortrosegolfclub.co.uk.

Hotels

Golf View Hotel & Spa, Nairn, www.crerarhotels.com/ourhotels/golf_view_hotel. Direkt am Strand und nur zwei Minuten vom Golf gelegenes 4*-Hotel (Schweiz vermutlich 3*) mit grosszügigem Spa-Bereich.

Weitere Hotels von Highland Golf links: Royal Golf Hotel, Dornoch www.royalgolfhoteldornoch.co.uk

Culloden House, Inverness www.cullodenhouse.co.uk

Kingsmill Hotel, Inverness www.kingsmillhotel.com s e he N swürdiG

Loch-Ness-Bootsrundfahrten, Inverness, www.jacobite.co.uk.

Glenmorangie Whisky Distillery, Tain, www.glenmorangie.com/de/

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