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Spanier Miguel Ángel Jiménez hat sich zum Star der Golfszene entwickelt, weil er die Lust am Leben auf sein Golfspiel überträgt. Nun hofft der 50-Jährige beim Ryder Cup in Gleneagles nochmals gross aufzuspielen.

Der

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Er war 25 als er 1989 zum ersten Mal auf den Golfplatz von Crans Montana kam. Ein junger Spanier, keiner von den ganz grossen Namen, sondern einer der vielen, die im Schatten des genialen Severiano Ballesteros um ihren Platz auf der European Tour kämpften. Ein Vierteljahrhundert später hat sich das Bild gewandelt: Miguel Ángel Jiménez kommt noch immer jedes Jahr nach Crans und spielt hier um Preisgelder und Weltranglistenpunkte. La Marquise ist sein Stammlokal, in dem er am liebsten seine Scampis isst. Im Schatten anderer Spieler steht er längst nicht mehr. Er selbst ist der Mann im Rampenlicht, ein Star – mit 50 Jahren mehr als jemals zuvor.

Wer, wenn nicht er, demonstriert der Golfszene gerade, dass ein vermeintlicher Senior Kultstatus erreichen kann? Wer, wenn nicht er, zeigt den jungen Kollegen mit 30 dass das Erfolgsrezept im Profigolf womöglich nicht allein von Antrittsgeldern, einer Heerschar von Beratern und Trainern oder endlosen Sitzungen im Fitnessstudio geprägt ist? Die Leistungen der letzten Monate, die der Spanier vorweisen kann, sind jedenfalls beachtlich: Beim ersten Major­Turnier der Saison in Augusta landete er unter den Top 4 und hatte gute Chancen auf den Sieg. Eine Woche später traf er sich beim Champions Tour Event Greater Gwinnett Championship mit all seinen alten Kumpels, die das Spiel auf der European und PGA Tour zu grossen Teilen längst aufgesteckt haben und holte sich bei seinem ersten Turnier auf der Seniorentour sofort den Sieg. Mit dem Pokal im Gepäck reiste er zurück Richtung

Spanien und heiratete… eine Frau, die gerade einmal halb so alt ist wie er. Von da aus ging es weiter zur Open de España, wo er nie gewonnen hatte – und siegte. Er war der erste Golfer mit 50 Jahren oder älter, dem jemals ein Triumph auf der PGA European Tour gelang. Die Serie der hier aufgezählten Erfolge fand statt in einem Zeitraum von 35 Tagen. Es gibt eine Vielzahl von Kollegen, die froh wären, wenn ihnen nur ein Sieg in der ganzen Saison gelänge.

Au FFALLEND gELASSEN

An Bewunderern mangelt es «el Mecánico», dem Liebhaber von Rennautos und Luxuskaros­

«Er hat einfach Spass», resümiert Tom Lehman. Das ist der Schlüssel zu einer langen Karriere…

sen, längst nicht mehr: Der Mann fällt durch seine Gelassenheit auf, durch Lust am Leben und am Golf. Ein wenig abgedreht wirkt er mit seinen unzähligen rötlichen Locken, meist gebändigt in einem Pferdeschwanz. Die gelb verspiegelte Sonnenbrille ist eher ein Utensil für 18­Jährige, aber wen stört schon die Aussenwirkung – ihn auf jeden Fall nicht. Nein, er steht in Seelenruhe auf dem Golfplatz und der Driving Range, hat die kubanische Zigarre im Mund und der dicke Rauch steigt ruhig über seinem Kopf auf. Stundenlange Einheiten im Fitnessstudio sind ihm ein Graus, wobei er nach seinem Skiunfall im vergangenen Jahr die Vorteile der

Muskelkräftigung und Physiotherapie dann doch erkannte. Manch einer hätte nach der Pause wegen des gebrochenen Beines mit 49 Jahren die Saison für beendet erklärt, Jiménez spielte das nächste Turnier und wurde Vierter. «Er spielt das Spiel genau so wie wir es alle gerne möchten», so erklärte der Ex­US Ryder Cup­Kapitän Tom Lehman, seit Jahrzehnten ein Gefährte des Spaniers, kürzlich das Phänomen. «Er hat einfach Spass», resümiert der Amerikaner. «Das ist der Schlüssel zu einer langen Karriere. Ein wesentlicher Grund dafür, dass Miguel immer noch so gut ist, besteht darin, dass er seine Lebensphilosophie auf sein Spiel überträgt.»

DER Tu RNIERRETTER ALS HELD

Sich nur nicht hinreissen lassen also von den Fehlentwicklungen, die das heutige Profigolf so mit sich bringt. All jenen Jungprofis, die einen Start bei einem Turnier nur dann in Erwägung ziehen, wenn das Antrittsgeld stimmt, könnte die Tatsache zu denken geben, dass Miguel Ángel Jiménez die Open de Andalucía vor dem Untergang rettete, als die Tourismusbehörde in Málaga aufgrund der Finanzkrise in Spanien als Sponsor des Turniers nicht mehr in Frage kam. In den vergangenen vier Jahren sprang deshalb Jiménez als Organisator und Sponsor ein. Seitdem ist der Lokalmatador aus Málaga, der in seiner Freizeit gerne mit einem seiner diversen Sportwagen an der Küstenstrasse entlangröhrt, ohnehin ein Held.

Dabei ist ein Ende der Erfolgsstory noch keineswegs abzusehen. Der Ryder Cup in Gleneagles ist für den 50 ­Jährigen durchaus ein Thema. Sowohl in der Qualifikation über die

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Weltranglistenpunkte als auch über das europäische Punktesystem ist der Spanier unter den Top 15 zu finden und hat damit gute Chancen entweder als fest Qualifizierter ins Team zu rutschen oder eine der drei Wildcards von Teamcaptain Paul McGinley zu erhalten. Nein, das Alter des Routiniers sei kein Hinderungsgrund, hat Europas Teamchef bei der BMW PGA Championship in Wentworth schon einmal wissen. Beim Ryder Cup seien schliesslich Männer mit Herz, Leidenschaft und Emotionen gefragt, die im entscheidenden Moment die Ruhe bewahren können. Geht es danach, ist Miguel Ángel Jiménez eigentlich die Idealbesetzung für Europas Team und zwar als Spieler und nicht zuletzt wie 2012 als «non­playing Vice­ Captain». Für José Maria Olazábal jedenfalls, der Europa zuletzt in Medinah gegen die Amerikaner zum Sieg führte, ist sein Landsmann ohnehin längst ein Vorbild. «Du weisst, wie sehr ich Seve immer bewundert habe, wie viel ich von ihm gelernt habe und wie sehr er mein Held war», hat er ihm vor seiner Schlussrunde bei der US Masters gesagt, «aber jetzt sieh mich an, inzwischen bist Du mein Held.»

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