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eople & plätze p attraktiv für Nachwuchsspieler
golf club esery
Beinahe 200 Junioren spielen beim Golf Club Esery, so viel wie in keinem anderen Club der ASG. Für weiteres Wachstum ist gesorgt: Seit vergangener Saison trainieren auch schon die Fünfjährigen mit den Pros. GOLFSUISSE hat in dem ASGClub auf französischem Boden nachgefragt.
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Stefan Waldvogel
Ganz genau erklären kann sie sich den Erfolg auch nicht. Monika Jeanrenaud ist seit drei Jahren verantwortlich für die Junioren im Golf Club Esery. Mittlerweile existiert ein eigener Juniorenclub innerhalb des sportlichen Vereins und die dreifache Mutter ist Präsidentin. «Wichtig ist sicher unser Neun-Loch-Platz. Die Jungen wollen spielen und bei uns haben sie immer die Möglichkeit, meist sogar im Winter.» Wer von den Junioren ein Handicap von mindestens 28 hat, darf dann auch auf den «grossen» Platz. Aber es gebe ganz viele

Bausteine, die zusammenkommen müssten, damit eine Juniorenbewegung «so gross und vor allem so lebendig wird wie bei uns.»
Doppelte Meisterscha F ten
Der Club mit mehrheitlich Schweizer Mitgliedern ausserhalb von Genf investiert aber auch viel in den Sport. Thibaut de Stampa ist seit sieben Jahren «Responsable sportif» und kümmert sich seit 2013 zu rund 80 Prozent um die Junioren. Dazu kommen viele freiwillige Helfer wie Monika Jeanrenaud und andere, die mit den Junioren zu den diversen Turnieren reisen. Speziell für Esery ist die doppelte Wettkampftätigkeit, weil der Club sowohl bei der ASG als auch beim französischen Verband Mitglied ist. Man versuche, möglichst viele Teams zu stellen und die ganze Bandbreite punkto Alter abzudecken, erläutert Jeanrenaud.
Früher gestartet
Das Turnierangebot in der Schweiz sei dabei vielfältiger, in Frankreich konzentriere sich vor allem das Einzelspiel fast ausschliesslich auf die französische Meisterschaft, die in einem langen Qualifikationsverfahren ausgetragen werde und ausschliesslich den französischen Junioren offenstehe. Bei gewissen Team-Events verlangten die Franzosen schon die Teilnahme von Fünfoder Sechsjährigen. «Vor allem darum haben wir uns intensiv um die ganz Kleinen gekümmert», sagt die Juniorenchefin. Im vergangenen Herbst sei das neue professionelle Training für die Kleinsten mit drei, vier Kids immer am Sonntagmorgen gestartet. Mittlerweile seien es bereits 15. Besonders erfreulich sei dabei, dass es sich zu rund zwei Dritteln um Mädchen handele.
Schon die Kleinsten dürfen ab den speziellen Markierungen auf den ausgewachsenen Neun-Loch-Platz. Dort spielen sie mit eigenen kleinen Schlägern und leichteren Bällen und lernen Golfen mit einem von insgesamt vier selbständigen Golflehrern. Dabei dauert das Training für die Minis eine Stunde.
Vorbil D aDrien sa DDier
Klar seien es vorwiegend die Kinder der Mitglieder, ergänzt Clubpräsident Denis Harran. Aber man sei durchaus interessiert, auch solche aus der Umgebung an den Sport heranzuführen: «Nach unserer Erfahrung bringen relativ viele schliesslich auch ihre Eltern in den Club und das ist natürlich auch für einen Privatclub, wie wir es sind, längerfristig durchaus interessant.»
Passiert ist dies beispielsweise auch im Fall von Roberto Gru. Der frühere ASGI-Spieler suchte vor drei Jahren für seinen engagierten Sohn eine geeignete Trainingsmöglichkeit: «Er wurde hier in Esery so gut aufgenommen, dass ich kurz nach ihm auch in den Club eingetreten bin.» Mittlerweile ist Gru Vizepräsident im Juniorenverein und praktisch jeden Mittwoch und jedes Wochenende engagiert. Für ihn ist auch wichtig, dass die Kinder gut sichtbare Vorbilder haben. Das Schweizer Grosstalent Julien Clément ist in Esery gross geworden. Mit dem Franzosen Adrien Saddier ist nun ein Spieler auf der grossen European Tour, der seit seinem sechsten Lebensjahr hier spielt. «Das motiviert unsere Junioren natürlich, sie wollen ihm nacheifern und er hat uns auch schon mit speziellen Events für die Jungen geholfen», freut sich Gru. Saddier trainiert immer noch in Esery und entsprechend heisst die Spielgruppe der Fünfjährigen auch «Saddier». Auch alle anderen 14 Trainingsge- meinschaften tragen den Namen eines bekannten Golfers: von der dreifachen Evian-Gewinnerin Helen Alfredsson bis hin zu Ian Poulter.
n icht nur Die Jüngsten
Seit dieser Saison haben die Junioren einen kleinen eigenen Aufenthaltsraum im «Junior Club», zweimal im Jahr gibt es einen grossen Thementag mit anschliessender Disco und der Neun-Loch-Parcours wird auch mal als «Cross-Golf» gespielt, also kreuz und quer über den Platz. «Wir wollen, dass Sport und Spass im Vordergrund stehen und sich vor allem alle bei uns zuhause fühlen, dann haben wir unser Ziel erreicht», fasst Monika Jeanrenaud zusammen. Und dabei geht es nicht nur um die Jüngsten, auch ältere Junioren sollen nicht zu kurz kommen. «Viele 18-Jährige sind heute extrem beschäftigt, sie verlassen den Club und stehen oft niemals mehr zur Verfügung», beobachtet sie auch in Esery. Darum habe man neben dem Juniorenclub nun auch noch eine spezielle Einrichtung, den «Club Universitaire», gegründet. «Mit einem eigenen Club und einem bescheidenen Beitrag sollen uns so alle Altersstufen erhalten bleiben», erklärt sie das Ziel.