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fit fürs golfen mit spiralDynamik

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VorsCHau

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«Trainieren statt operieren»: Mit diesem provokativen Slogan verkauft sich die Bewegungsmethode der Spiraldynamik.

Die Körperschule hilft, mit gesunder Haltung zu spielen.

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GOLFSUISSE hat die Idee für Sie getestet.

luzia Kopp

«Fit fürs Golfen» wollen wir alle sein. Dafür gibt es viele Möglichkeiten, und stellvertretend zeigen wir hier das Prinzip der Spiraldynamik. Die rechtlich geschützte Methode gilt als «westlich komplementär», so wie etwa Yoga als «östlich komplementär» eingestuft wird. «Das volle Leistungspotential können wir nur über den optimalen Bewegungsablauf abrufen. Das Trainieren einzelner Muskeln allein genügt nicht», sagt Körpertherapeutin Irène Roos. Die Grundlage ihrer Bewegungsphilosophie ist die Spiraldynamik. «Golf ist aus Sicht der Spiraldynamik eine ideale Sportart. Die Bewegungsabläufe sind in sich drehend, und der Golfschwung basiert auf einer sehr spiralförmigen Bewegung», erläutert die Luzernerin in ihrem Gesundheitsatelier. Für sie kommt es auf das Zusammenspiel an: «Das ist wie bei einem Orchester. Jeder einzelne

Musiker kann noch so gut sein; wenn sie zusammen nicht harmonieren, tönt es nicht gut. Es beginnt bei den Füssen: Wenn die Füsse einknicken, knicken auch die Knie nach innen und das Becken nach vorne. Es kommt oft zum Hohlkreuz, was zu Rückenschmerzen und Bandscheibenproblemen in der Lendenwirbelsäule führen kann.» mit diversen Übungen zeigt sie in kleinen Gruppen, was gemacht werden kann: «Das aufgerichtete Becken bildet die stabile Basis für die bestmögliche Drehung der Brustwirbelsäule und damit den optimalen Schwung. Integrierte Schultern beziehungsweise stabile Schulterblätter sind wichtig, um Schulterschmerzen, Nackenverspannungen, Golfer- und Tennis-Ellbogen zu vermeiden.» Eigentlich werde beim Ansprechen ein ‚langer’ Rücken angestrebt. «Oft führt die Überkorrek- tur aber zum hohlen Kreuz, was Bandscheibenprobleme verursachen kann. Auch das Schwungpotential schöpfen wir so nicht aus, erläutert die Golferin und Körpertherapeutin. oP timale a nsPR echh altunG ohne hohles kR euz Bild 1: So sieht für Roos die ideale Position beim Ansprechen des Balles aus: Das Becken ist aufgerichtet, der Beckenboden ist aktiv, die Schultern sind gerade (kein Buckel oder hohles Kreuz), die Schulterblätter stabil. Der Oberkörper ist über das Hüftgelenk nach vorne geneigt. Das Gewicht ruht auf dem äusseren Fussrand und dem Grosszehen-Grundgelenk. hohles k reuz mit folgen (Bild 2) Hohe Spannung im unteren Rücken. Beckenboden und Bauchmuskulatur sind inaktiv. die RÜcken-an-die-wandÜ BunG

Von vorne (Bild 3) sieht man, dass Füsse und Knie nach innen einknicken. Wie kommen wir zur optimalen Haltung?

Bild 4: Zuerst die Schultern und das Becken an die Wand halten. Danach versuchen Sie, die ganze Wirbelsäule flach an die Wand zu bringen. Dabei merkt man automatisch, dass die Brustmuskeln sich entspannen, die Muskeln im oberen Rücken Spannung aufbauen und das Becken sich aufrichtet. Das ist die ideale Position, und nun muss nur noch der Oberkörper über das Hüftgelenk nach vorne geneigt werden. So hat man die optimale Ansprechposition, ohne hohles Kreuz. Die Übung lässt sich problemlos auf der Driving Range durchführen, und die optimale Körperspannung kann damit auch vor jedem Schlag aufgebaut werden. w ichtiGes BindeGewe Be

Bild 5: Ein weiterer Fokus der Spiraldynamik liegt bei den sogenannten Faszien, einfacher gesagt dem Bindegewebe, das Muskeln und Knochen ummantelt und miteinander verbindet. Den ultimativen Swing ermöglichen erst diese Faszien: Beim Backswing werden die Sehnen und Bänder respektive das gesamte Bindegewebe vorgespannt, um sich beim Schlag spontan zu entladen. Man vergleicht es mit Fröschen oder Antilopen beim Springen, mit der Zunge des Chamäleons, die schneller ist als ein Düsenjet: «Diese Dynamik resultiert aus elastischen Faszien, die sich schnell anspannen, die Energie speichern und sich blitzschnell entladen und die Energie wieder freisetzen.»

Die Teenager haben einen äusserst elastischen Schwung, so dass sie weiter und leichter spielen als die Erwachsenen. Mit zunehmendem Alter kommt es zu Verklebungen bis hin zu Verfilzungen in den Faszien. Das reduziert die Gleitfähigkeit und die Beweglichkeit und verursacht Schmerzen. Mit einer einfachen Übung, der Selbstmassage mit der Rolle (siehe Bild), werden Verklebungen der Faszien gelöst, was diese wieder beweglich macht. Der persönliche Versuch hat gezeigt, dass dort, wo die Bindegewebe verklebt sind, das eigene Gewicht auf der Rolle Schmerzen erzeugt. Aber allein dank der optimalen Ansprechposition habe ich nun eine viel bessere Körperspannung und spiele deutlich besser.

Irène Roos: WBA-Therapeutin, Prakt. Spiraldynamik®, dipl. Bewegungspädagogin, Luzern www.gesundheits-atelier.ch, www.spiraldynamik.com

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