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VorsCHau

VorsCHau

Während in Ascona praktisch das ganze Jahr Golf gespielt wird, müssen die Greenkeeper den höchstgelegenen 18-Loch-Platz

Europas, Arosa, nun erst mit PistenBully und Asche vom Schnee befreien. Ein Blick hinter die Kulissen zeigt die enormen Unterschiede beim Unterhalt.

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Stefan Waldvogel

Der Golf Club Patriziale Ascona liegt direkt am Lago Maggiore und damit bloss 200 Meter über Meer. Der tiefstgelegene Platz in der Schweiz wird seit zwei Jahren im Winter für drei Wochen geschlossen, in dieser Zeit können die Mitglieder gratis im Nachbarclub Gerre Losone aufteen. Für die 13-köpfige Crew im Greenkeeping ist dies die beste Zeit, um grössere

Umbauten auf dem Platz durchzuführen. «Wir machen fast alles selber», sagt HeadGreen keeper Raymond Garrouste. Vor zwei Jahren habe man beispielsweise alle Bunker renoviert, diesen Winter sei die Drainage auf bestimmten Löchern verbessert worden. Wenn der Platz für die Spieler geschlossen sei, erleichtere dies die Arbeit der Greenkeeper natürlich erheblich und man störe niemanden, ergänzt Garrouste. Aber auch während dem üblichen Winterbetrieb bleibe mehr als genug zu tun.

So gilt es vor allem, die vielen Bäume zu schneiden und kleinere Reparaturen bei den Bänken etc. auszuführen, und auch um die Futterhäuschen für die Vögel kümmern sich die Greenkeeper in Ascona. Bei schlechtem Wetter warten sie unter anderem die Maschinen. «Die Arbeit geht uns nie aus», bilanziert der Franzose, der schon seit neun Jahren in Ascona arbeitet.

Im Gegensatz zu vielen anderen Golfclubs beschäftigen die Tessiner keine Saison-Angestellten. Zur internationalen Truppe zählen unter anderem sechs Italiener, drei Spanier und zwei Schweizer. Für hiesige Verhältnisse sind 13 Greenkeeper überdurchschnittlich viel.

«Man hat aber nie genug, speziell wenn man unseren Ganzjahresbetrieb und die hohen Qualitätsansprüche betrachtet», sagt Garrouste.

Die Asche hilft

Ganz anders sind die Voraussetzungen für Urs Hoffmann. Er ist Chef von bloss drei weiteren Greenkeepern und «seine» Saison auf dem Golfplatz von Arosa ist deutlich kürzer. Die mit 1850 Metern über Meer höchstgelegene 18-Loch-Anlage Europas liegt Ende April noch unter einer Schneedecke, im Schnitt ist es sicher noch gut ein Meter.

Auf den Teeboxen und den 18 Greens hat er mit einem Pistenfahrzeug den Schnee bis auf 30 Zentimeter weggestossen. Ein Kollege geht voraus und schaut mit einem Sondierstock, dass genügend Schnee übrig bleibt. Dies, um den gut neun Tonnen (!) schweren PistenBully zu tragen, ohne dass dieser Schaden anrichtet. Nach gut anderthalb Tagen Räumen bestreut das Team die Teeboxen und Greens mit Asche. «Die schwarze Farbe der kalten Holzasche beschleunigt den natürlichen Schmelzprozess», erläutert Hoffmann diese bewährte Methode, die schon seine Vorgänger angewendet haben

– und viele Bauern in der Region. Der Aroser Kaminfeger sammelt eigens für den Golfplatz rund 50 Säcke à 35 Kilo Asche. Diese wird dann von den Greenkeepern mit Schaufeln auf der dünnen Schneedecke verteilt.

Theoretisch könnte man mit einer Schleuder auch den ganzen Schnee wegbugsieren, doch sei die Gefahr von Landschäden gross und so lasse man die Natur selber arbeiten, erläutert der 38-jährige Greenkeeper mit eidgenössischem Fachausweis.

Bis etwa am 10. Mai passiert auf dem Aroser Golfplatz nun gar nichts mehr von Menschenhand. Alle vier Greenkeeper hatten eine strenge Wintersaison und geniessen zwei freie Wochen im Frühling. Anders als ihre Tessiner Kollegen brauchen sie zwei Jobs und alle vier verbringen den Winter weitgehend im Schnee: Urs Hoffmann arbeitet bei den Bergbahnen als PistenfahrzeugFührer, ein Kollege unterrichtet in der Skischule, ein anderer bringt als Patrouillier unter anderem verunfallte Sportler ins Tal und der Vierte chauffiert die Gäste mit dem Bus durchs Dorf. Der Golfplatz ist in dieser Zeit Teil einer Langlauf-Loipe und bloss ein- bis zweimal pro Winter befreien die Greenkeeper die Dächer des Werkhofs von der schweren Last.

«e rstAunt, wie schnell es geht»

Erst wenn der Schnee weg ist, kümmern sie sich wieder um den Platz selber. «Auf dieser Höhe braucht die Natur logischerweise mehr Zeit», illustriert Hoffmann. Ab Mai werden sämtliche schneefreien Stellen gereinigt, nachgesät, gedüngt und zum Teil sogar schon gemäht. «So haben wir auf den im Sommer stark beanspruchten Flächen der Teeboxen und Greens einen Vorsprung der Vegetation von etwa drei Wochen auf den Rest der Spielbahnen.» Dieser werde benötigt, damit sich die Grasnarben schliessen können, erläutert der Head-Greenkeeper. Ziel ist ein Spielbeginn in der Woche um den 20. Mai. Danach werde auch in Arosa gemäht, vertikutiert und die übliche Platzpflege durchgeführt. «Unsere Arbeit während der Saison unterscheidet sich dann nicht mehr gross von derjenigen auf einem Golfplatz im Unterland», sagt Hoffmann zu den Gemeinsamkeiten. Klar dauere es auf dieser Höhe länger, bis die Natur reagiere: «Wegen der fehlenden Wärme im Boden wachsen auch die Gräser weniger schnell und so müssen wir etwa ab August die Abschläge nur noch einmal statt zweimal pro Woche mähen», illustriert er. Trotzdem ist er noch jedes Mal erstaunt, wie schnell sich beispielsweise die Greens erholen: «Nach der Schneeschmelze sehen sie aus wie abgestorben, braun und wirklich nicht schön. Wir putzen sie dann jeweils mit dem Reisbesen und schon zwei Wochen später sind sie dann auch dank dem Dünger schön grün und recht kräftig.» Wenn dann die Sonne auch die übrigen Flächen (Fairways und Roughs) vom Schnee befreit hat, steht dem Spielerglück in den Bündner Bergen nichts mehr im Wege. Allerdings fängt die Saison nicht nur später an, sondern hört auf dieser Höhe natürlich auch deutlich früher auf als an vielen anderen Orten: In Arosa werden kurz vor dem ersten Schnee – in der Regel im Oktober oder November – Abschlagsmarkierungen, Fahnen etc. ins Magazin geholt und der Platz sich selber überlassen. Das kann das Greenkeeper-Team von Ascona natürlich nicht. «Wir haben jeden Winter einen anderen Schwerpunkt der Arbeit», erzählt Raymond Garrouste. «Gerade weil wir viel bauen und selber reparieren, ist der Job auch bei uns sehr abwechslungsreich; dies, obwohl bei uns eigentlich das ganze Jahr Spielbetrieb herrscht.» Selbst wenn der Platz wegen Schnee oder Regen geschlossen ist, sind immer mindestens zwei Greenkeeper im Einsatz.

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